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Rußbläser, insbesondere für Rippenrohrvorwärmer Zum Ausblasen von
Rippenrohrspeisewasservorwärmern ist es bekannt, aus einem Düsenrohr bestehende
. Rußbläser zu verwenden, durch welche Dampf- oder Preßluftstrahlen gegen die Heizflächen
des Vorwärmers geblasen werden. Diese Düsenrohre sind entweder fest oder drehbar
oder verschieblich angeordnet. Die bekannten, mit Preßluft von hohem Druck (z. B.
6 bis 8 Atm.) betriebenen Rußbläser haben sich bislang in nennenswertem, Umfange
nicht einführen können. Durch die Preßluft wird bei der plötzlichen Entspannung
an den Düsenmündungen und die dadurch hervorgerufene Temperaturerniedrigung Wasser
in tropfbar flüssiger Form auf die Vorwärmerflächen gebracht, das sich mit der Flugasche
und dem Ruß zu schwer entfernbaren Krusten vereinigt und durch Bildung schwefliger
Säure oder Schwefelsäure mit den in dem Abgas enthaltenen Schwefelgasen Korrosion
der Vorwärmen verursacht. Ähnliche Nachteile treten auch bei Verwendung von Dampf
ein.
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Zum Reinigen der Vonvärmerflächen sind die außerordentlich hohen Geschwindigkeiten,
die man mit Preßluft der üblichen hohen Drücke erzeugen kann, keineswegs erforderlich;
es genügt eine Geschwindigkeit der Luft von beispielsweise 3o bis 5o m/Sek.
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Da zur Erzeugung solcher Geschwindigkeiten ein sehr mäßiger Druck
(Bruchteil einer Atmosphäre) genügt, wird gemäß der Erfindung ein Rußbläser mit
verschiebbarem Düsenrohr vorgesehen, dessen Düsenrohr durch ein zugeordnetes Gebläse
mit Druckluft von geringer Spannung (einige =oo mm WS) beschickt wird. Baulich wird
dieser Gedanke am besten in der Weise durchgeführt, daß das Gebläse unmittelbar
an das Düsenrohr angeschlossen und mit ihm verschiebbar ist, daß also Düsenrohr
und Gebläse ein einheitliches Aggregat bilden. Dadurch wird eine sehr bequeme Bedienung
der Einrichtung ermöglicht. Bei Luft von derart, niedrigem Druck sind Wasserabscheidungen
bei der Entspannung nicht zu befürchten.
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Die Wirtschaftlichkeit des Reinigungsbebetriebes kann außerordentlich
erhöht werden, da der geringe Druck der Luft die Beaufschlagung der Heizflächen
mit verhältnismäßig großen Luftmengen gestattet. Hierbei kann man die Düsen des
Blasrohres derart anordnen und ausbilden, daß die ganze Breite des Vorwärmers oder
doch eines Elementes desselben gleichzeitig mit Luft beaufschlagt wird. Mit Preßluft
von hohen Drücken wäre die gleichzeitige Beaufschlagung der ganzen Breite des Ekonomisers
oder selbst eines Elementes desselben nicht möglich, weil die hierbei aufzuwendenden
riesigen Luftmengen den Schornsteinzug stark beeinträchtigen würden. Auch wäre dieses
Verfahren wegen der hohen Kosten völlig unwirtschaftlich.
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Das Düsenrohr erhält in Durchführung der Erfindung Schlitzdüsen von
der Breite eines Vorwärmerelementes, wobei die Schlitzhöhe der Düsen etwa gleich
dem Rippenabstand der Ekonomiserrohre gewählt wird.
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Um Beeinträchtigung des Scbornsteinzuges durch die erfindungsgemäß
zugesetzte kalte Luft
zu vermeiden oder doch auf ein Mindestmaß
zu beschränken, soll in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das Düsenrohr seiner
Länge nach in Abteilungen unterteilt werden, die einzeln nacheinander mit der ganzen
Luftmenge des Gebläses beaufscblagt werden. Auf diese Weise kann das Gebläse in
seiner Leistung unter entsprechender Verringerung der in der Zeiteinheit in ,den
Schornstein. hineingebrachten Luftmenge kleiner bemessen werden. _ Am einfachsten
wird jede Abteilung des Düsenrohres durch eine' Schlitzdüse von der Breite eines
Ekonomiserelementes gebildet. In dem Düsenrohr wird dann ein die Schlitzdüsen steuerndesldrehbares
Einsatzrohr mit 'gegeneinander versetzten Öffnungen vorgesehen; durch Drehung dieses
Einsatzrohres werden die einzelnen Schlitze des Blasrohres nacheinander mit Luft
beaufschlagt.
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Insgesamt wird durch die Erfindung eine mit geringen Kostei herzustellende
und einfach zu bedienende Ausblasevorrichtung geschaffen, deren Kraftaufwand nur
einen geringen Bruchteil der bisherigen Einrichtungen erfordert. Infolgedessen kann
gegenüber den bisherigen Verhältnissen wesentlich häufiger abgeblasenwerden, so
daß Ansinterungen vermieden und die Heizflächen dauernd sauhergehalten werden können.
Dadurch wird es wiederum möglich, auf die bisher bei der Berechnung von Vorwärmerheizflächenüblichen
Zuschläge fürdie Verschmutzung der Heizflächen zu verzichten.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem. Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. i ist ein Seitenriß, Fig. 2 ein Aufriß eines mit der Erfindung
ausgestatteten Rippenrohrvorwärmers.
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Fig. 3 und 4 zeigen das Düsenrohr in größerem Maßstabe.
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An einem Vorwärmer aus beispielsweise drei senkrecht angeordneten
Elementen i, die an die untere Speisewasserzuleitung 2 und die obere Speisewasserableitung
3 einzeln absperrbar angeschlossen sind, ist sowohl auf der Eintrittsseite als auch
auf der Austrittsseite der Rauchgase ein Düsenrohr 4 mit zugeordnetem Gebläse 5
angeordnet. Die Gebläse werden unmittelbar durch Elektromotore angetrieben. Der
Druckstutzen 5' des Gebläses 5 mündet unmittelbar in das Düsenrohr 4. Infolge dieser
Bauart wird der volle Betriebsdruck des Gebläses (z. B. 0,05 Atm.) dazu ausgenutzt,
um die Reinigungsluft auf die erforderliche Geschwindigkeit zu bringen.
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Die Düsenrohre 4 sind mit bis nahe an die Rippenkanten des Vorwärmers
vorspringenden Luftaustrittsdüsen 6 versehen, in denen die Reinigungsluft die zum
Ausblasen erforderliche Betriebsgeschwindigkeit von beispielsweise 30 his 5o m/Sek,
erhält. Oberhalb der Vorwärmerkammer ist ein Antrieb 7 vorgesehen, der über Wellen
8, Kettenräder g und Ketten =o die aus dem Gebläse 5 und den Düsenrohren ¢ bestehende
Reinigungsvorrichtung vor den Vorwärmerelernenten langsam auf und ab bewegt. Die
Düsen 6 bestreichen also die ganze Breite des Vorwärmers und blasen die jeweils
vor der Düse liegenden Heizflächen in ihrer ganzen Tiefenausdehnung gleichmäßig
aus.
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Das eine Ende der Düsenrohre 4, durch das die Luft aus den Gebläsen
5 zugeführt wild, muß durch die seitliche Abschlußwand der Vorwärmerkammer geführt
werden. Für die Auf-und Abwärtsbewegung der Rohre sind in dieser Wand Schlitze =i
vorgesehen, die mittels in Nuten abgedichteter federnder Metallbänder 12 abgedichtet
werden. Bei der Abwärtsbewegung rollen sich die Bänder i2 in Trommeln. 13 auf, während
sie sich bei der Aufwärtsbewegung abrollen und in Führungen 14 am oberen Ende der
Vorwärmerkammer geschoben werden. Das andere Ende der Rohre wird mittels gewöhnlicher
Gliederketten innerhalb der Vorwärmerkammer auf und ab bewegt, so daß hierfür Schlitze
in der seitlichen Wand der Vorwärmerkammer nicht erforderlich sind.
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In jedem Düsenrohr 4 ist ein Einsatzrohr 4' vorgesehen, welches drei
den Luftaustrittsdüsen entsprechende, aber gegeneinander versetzte Öffnungen 6'
besitzt. Auf diese Weise wird jeweils nur eine von den drei Schlitzdüsen 6 mit Druckluft
beaufschlagt. Die Einstellung geschieht mittels eines Handrades 15 und einer durch
den Druckstutzen des Gebläses hindurchführenden Stange 16.
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Ein Rußbläser gemäß der Erfindung für einen Kessel von iooo m2 Heizfläche
erfordert nur eine Antriebsleistung von etwa 3 kW, während bei Benutzung von Preßluft
mit den üblichen Drücken (6 bis 8 Atm.) ein großes Vielfaches dieser Leistung erforderlich.
wäre.-Bei Vorwärmerelementen von geringer Tiefe würde eine einzige Blasvorrichtung,
und zwar auf der Eintrittsseite der Rauchgase, genügen, während für Vorwärmen mit
erheblicher Bautiefe zwei Düsenrohre erforderlich sind.