DE608738C - Schnell-Lackierverfahren - Google Patents

Schnell-Lackierverfahren

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DE608738C
DE608738C DESCH86035D DESC086035D DE608738C DE 608738 C DE608738 C DE 608738C DE SCH86035 D DESCH86035 D DE SCH86035D DE SC086035 D DESC086035 D DE SC086035D DE 608738 C DE608738 C DE 608738C
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Germany
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DESCH86035D
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Springer & Moeller Akt Ges
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Springer & Moeller Akt Ges
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D1/00Processes for applying liquids or other fluent materials
    • B05D1/02Processes for applying liquids or other fluent materials performed by spraying

Landscapes

  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Description

  • Schneff-Lackierverfahren Die Herstellung einer aus mehreren Einzellagen bestehenden Anstrichschicht auf Basis von Ölprodukten ist deshalb ziemlich zeitraubend, weil normalerweise ein neuer Auftrag immer erst dann vorgenommen werden kann, wenn die vorhergehende Filmlage weitgehend genug durchgetrocknet ist, um die Gefahr einer Vermischung der Anstrichstoffe auszuschalten. Von dieser Arbeitsregel kann man auch schon deshalb nicht ohne weiteres abgehen, weil fast immer die einzelnen Filmlagen aus verschiedenartig zusammengesetztem Material hergestellt werden bzw. vor allem auch unterschiedliche Tönungen aufzuweisen pflegen. Tatsächlich ist man denn von der angedeuteten Norm auch nur dann abgewichen, wenn bestimmte Sondereffekte, z. B. keramische Imitationen usw., erzielt werden sollten.
  • Es ist nun bekanntgeworden, daß unter gewissen Umständen Anstrichschichten auf Ölbasis auch im feuchten Zustand übereinandergelegt werden können, ohne daß die unter gewöhnlichen Verhältnissen bestehende Neigung zur gegenseitigen Vermischung in Erscheinung tritt. Erforderlich ist dabei, daß die noch feuchte Anstrichschicht bereits ein so gesteigertes Maß an Kolloidität aufweist, wie es sonst regulär erst bei normaler Trocknung erworben wird. Als geeignetes Mittel zur entsprechenden Erhöhung der Kolloidität hat sich dabei die Faktisierung erwiesen; weiterhin ist aber auch vorgeschlagen, den Bindemitteln Zusätze an queilbaren Seifen zu machen.
  • Die Möglichkeit, Produkte auf Ölbasis gegebenenfalls ohne Gefährdung des Gesamteffektes feucht übereinanderlegen zu können, bedeutet vor allem deshalb einen erheblichen' Zeitgewinn, weil die einzelnen Aufträge innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit (etwa 2o bis 3o Minuten) erfolgen können. Herstellung und Trocknung der Gesamtschicht erfordern also nicht wesentlich mehr Zeit, als man früher jeder einzelnen Filmlage zubilligen mußte.
  • Die volle Ausnutzung der hierin liegenden Vorteile setzt nun voraus, daß die zwecks entsprechender Steigerung der Kolloidität anzuwendenden Maßnahmen möglichst einfache sind und vor allem auch die Wähl der Bindemittel nicht beschränken. Diesen Voraussetzungen entsprechen die bislang gemachten Vorschläge nur bedingt, weshalb es zweifellos wichtig ist, daß man das angestrebte Ziel in völliger Unabhängigkeit vom jeweiligen Bindemittel und ohne besondere Präparation oder spezielle Zusätze einfach durch eine sinngemäße Variation der Verhältnisse zwischen Filmbildner und Verdünnungsmittel bzw. Pigmentanteil erreichen kann. Als Maß für das jeweilige Mengenverhältnis bzw. den. damit verbundenen und entsprechend gesteigerten Kolloiditätsgrad können dabei die sogenannten Verlauferscheinungen herangezogen werden. Am einfachsten erfolZt die Beurteilung dabei durch Verstreichen mit dem Pinsel und Beobachtung des Verlaufes des Aufstriches. Sobald das System sich eben noch verstreichen läßt und die Pinselspuren gerade noch sichtbar bleiben bzw. nicht mehr unmittelbar verschwinden, liegt eine so gesteigerte Kolloidität vor, wie sie für das übereinanderlegen der Einzelschichten im feuchten Zustand und im Wege des Spritzauftrages erforderlich ist.
  • Die Herstellung von für einen Schnellauftrag auf dieser Basis verwendbaren Produkten erfolgt im Grunde genommen in genau gleicher Weise, wie dies für normale Anstrichmittel auf ölbasis bekannt und üblich ist. Denn der einzige, allerdings auch. maßgebliche Unterschied besteht ja darin, daß sonst die Verlaufsfähigkeit durch entsprechende Vermehrung von Bindemittelanteil bzw. Lösungsmittelanteil möglichst gesteigert wurde, während sie jetzt eine bewußte Beschränkung erfährt. Wenn das gleiche Prinzip hin und wieder unabsichtlich zwecks Herrichtung von Anstrichprodukten für den Spritzauftrag befolgt sein mag, so war doch nicht zu erwarten, daß entsprechende Systeme eine allen sonstigen Erfahrungen direkt zuwiderlaufende Art der Verarbeitung beim Aufbau von Mehrschichtensystemen zulassen würden.
  • Hinzuweisen ist darauf, daß' trotz der verminderten Verlauffähigkeit der Produkte die im Wege des Spritzauftrages feucht übereinandergelegten Schichten eine völlig glatte Fläche aufweisen. Die Ursache hierfür liegt darin, daß der Spritzdruck die Kolloidität bzw. die davon abhängige Verlauffähigkeit vorübergehend mindert. Im übrigen kann man die Verarbeitbarkeit der Produkte auch noch in anderer Weise beeinflussen, z. B. durch Rühren, entsprechende Vorwärmung usw. Mit früheren Vorschlägen haben solche Arbeitsvarianten nichts - zu tun, was schon daraus hervorgeht, daß eine Verarbeitungsfähigkeit von Produkten der hier vorgeschlagenen Art im Wege eines Schnellauftrages bzw. unter Übereinanderlegung der Einzelschichten im feuchten Zustand nicht für möglich erachtet ist. Vielmehr hat man Vermischuligserscheinungen bzw: auch schlechte Verbindung der Einzelschichten untereinander bzw. auch Unregelmäßigkeiten der Oberfläche der fertigen Lackierung usw. als unvermeidliche Fehler angesehen, was indes bei richtiger Ausführung alles gar nicht zutrifft.
  • Als Bindemittel haben sich alle üblichen ölprodukte bzw. ölpräparate als geeignet erwiesen, d. h. also Firnisse, Standöle, geblasene öle, Kombinationen von fetten Ölen mit Harzprodukten bzw. auch Celluloseestern usw. Es sind also besondere und aus dem Rahmen des Normalen herausfällende Präparationen der Bindemittel, wie Faktisierung oder Quellung mittels Seifenzusätze, ;völlig entbehrlich, was nicht nur die Herstellung der Produkte vereinfacht,. sondern auch andere Vorteile bietet, wobei vor allem an die besonderen anstrichtechnischen Qualitäten der Standöle zu denken ist.
  • Was die im Einzelfall anzuwendenden Mengen der Komponenten . betrifft, d. h. also das Verhältnis zwischen Filmbildner bzw. Pigmenten und Füllstoffen und flüchtigen Lösungs- bzw. Verdünnungsmitteln; so lassen sich, darüber feststehende ziffernmäßige Angaben nicht machen. Die Ursache hierfür ist die gleiche,- die auch eine absolute Festlegung der, Ziffern von Rezepturen normaler Produkte verhindert und die Einführung von Toleranzen erfordert. Sie beruht auf der ungleichmäßigen physikalischen und vor allem auch kolloidalen Beschaffenheit der Rohstoffe bzw. der daraus herstellbaren Systeme. Die in den folgenden Beispielen enthaltenen ziffernrnäBigen Angaben sind also nur als ungefähre -anzusehen, - die' gegebenenfalls eine Änderung erfahren müssen. Eilte besondere Erschwerung ist hierin selbstredend nicht zu erblicken, da die sonst gegebenen Kriterien, wie Art des Verlaufes bzw. Verhalten beim Pinselauftrag, jedem Fachmann geläufig sind. Beispiel i A) Grundfarbe 3o Teile Zinkweiß, 3o Teile Ocker werden mit 35 Teilen eines Bindemittels aus 2o Teilen Leinölstandöl und 3o Teilen Leinölfirnis zu einer Paste angerieben, welche mit 12 Teilen einer Mischung von 3 Teilen Leinölfirnis und 9 Teilen Benzin fertiggemacht wird.
  • B) Lackfarbe 3o Teile Eisenoxydrot werden mit 2o Teilen Leinölstandöl-Holzölstandöl-Firnis zu einer Paste angerieben und hierauf mit weiteren 3o Teilen des gleichen gemischten Firnisproduktes und 2oTeilen Benzin versetzt.
  • Für den praktischen Gebrauch verspritzt man zunächst unter Anwendung eines überdruckes von 2 bis 3 Atmosphären (Luftzerstäubung) die Grundfarbe A in normal dicker Schicht auf Holz oder Eisen. Nach i o bis 2o Minuten legt man auf diese noch völlig nasse Grundfarbschicht einen Auftrag der Farbe B, womit die Lackierung beendet ist. Die Trocknung des kombinierten Systems erfolgt innerhalb weniger Stunden unter einwandfreier Verbindung der Grundschicht mit dem Untergrund bzw. von Grund- und -Deckschicht untereinander. Ausdrücklich zu bemerken ist, daß ein Querschnitt durch die Gesamtschicht nicht die geringste Neigung einer Vermischung der gelben Grundschicht und der roten überzugsschicht erkennen läßt.
  • Beispiel e A) Grundfarbe i oo Teile Zinkweiß werden mit 5 5 Teilen Leinölfirnis und i o Teilen Benzin in an sich bekannter Weise vermischt.
  • B) Zwischenfarbe 5o Teile Zinkweiß und ; o Teile eines an der Verlaufgrenze befindlichen Kopal-Leinölstandöl-Lackes mit einem Verhältnis von Harz : Öl :Verdünnung wie i : i : i werden in an sich bekannter Weise vermischt, worauf noch i o Teile Benzin zugesetzt werden.
  • C) Deckanstrich io Teile Nitrowolle (mittelviscos), 2o Teile präparierter Dammar, 15 Teile geblasenes Holzöl, i o Teile Leinöl und i 5 Teile geblasenes Rizinusöl werden unter Mitverwendung von 7o Teilen einer Mischung aus Essigester und Butylacetat (2 : i) und 4o Teilen Toluol in an sich bekannter Weise zu einem Lack vereinigt, der sich im entsprechend hochkolloidalen Zustand befindet, um ohne weiteres auf die feuchte Vorschicht gespritzt werden zu können.
  • Zur praktischen Anwendung `spritzt man zunächst das Grundprodukt A z. B. auf Holz, läßt dann nach 10 bis 20 Minuten einen Spritzauftrag des Zwischenproduktes B folgen und beendet den Lackierungsvorgang nach weiteren i o bis 2o Minuten durch einen Spritzauftrag des transparenten Decklackes C.
  • Das Ergebnis ist eine in sich vollkommen zusammenhängende und in normaler Weise durchtrocknende Gesamtschicht von emailartigem Charakter, die fest am Untergrund haftet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zum schnellen Übereinanderlagern mehrerer Auftragsschichten durch Aufspritzen der folgenden Schicht auf die jeweils noch nasse Unterschicht, dadurch gekennzeichnet, daß Anstrichmittel aus Standöl oder Leinölfirnis oder geblasenen Ölen oder Gemischen solcher (mit Ausnahme der faktisierten bzw. der durch Seifen gequollenen Öl- und Öllackfarben o. dgl.), gegebenenfalls mit Zusätzen von Celluloseestern, Harzen o. dgl., genommen werden, die mit so viel Pigmenten und so wenig Lösungsmitteln. vermischt sind, daß sie eben noch mit dem Pinsel aufstreichbär sind, ohne daß jedoch die Pinselstriche glatt verlaufen.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstrichprodukte im angewärmten Zustande verarbeitet werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Aufspritzen gelangenden Produkte unmittelbar vor dem Auftrag mechanisch, z. B. durch Rühren, beeinfiußt werden.
DESCH86035D 1928-04-08 1928-04-08 Schnell-Lackierverfahren Expired DE608738C (de)

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