DE607517C - Halbautomatische Schuetzensteuerung fuer Drehstrommotoren mit Hilfsrelais - Google Patents

Description

• Halbautomatische Schützensteuerung für Drehstrommotoren mit Hilfsrelais Die Aufgabe der halbautomatischen Schützensteuerung für elektrische Maschinen ist bisher noch nicht zur Zufriedenheit gelöst worden, obwohl zahlreiche Lösungsversuche bekanntgeworden sind. So hat man vorgeschlagen, die Schütze mit Hilfskontakten auszurüsten, um mit diesen Hilfskontakten weitere Stromkreise zu schließen, die zum Fortschalten. dienen sollen, oder man versuchte, die richtige Reihenfolge der Schaltvorgänge unter Anwendung von Hilfsrelais, zu erzielen; aber auch in diesem Falle hat man die Verwendung von Hilfskontakten nicht vermeiden können. Wie sich gezeigt hat, sind Hilfskontakte in den meisten Fällen, insbesondere für rauhen Betrieb, unbrauchbar, weil sie, insbesondere bei häufiger Wiederkehr der Schaltvorgänge, zu starker Abnutzung unterliegen..
• Nach einem anderen Vorschlage könnte man durch justier-bare Vorschaltwiderstän@de in dien Hilfsrelaisstromkreisen die Hilfskontakte umgehen. Aber auch diese Lösung ist nicht befriedigend, weil sie eine Reihe von zusätzlichen Widerständen erfordert, deren Einstellung mitunter schwierig ist und den Anforderungen eines rauhen Betriebes ebenfalls nicht genügt.
• Zur überwindung der geschilderten-Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung Hilfsrelais vorgesehen, die ohne Armendung von Hilfskontakten, oder Vorschaltwiderständen die Schütze in der richtigen Reihen- oder Zeitfolge dadurch schalten, daß sie vom Maschinenstrom und außerdem von einer Spannung erregt werden, deren Größe von dem Schaltvorgang des vorhandenen Schützes abhängig ist:-Die Erfindung sei an Hand einer Anlaßschaltung für einen Drehstromasynchronmotor erläutert. Hierbei liegt die Aufgabe vor, den. Motor ohne unzulässig hohe Stromaufnahme auf volle Drehzahl zu bringen oder zu regeln.
• In der Figur bedeutet R, S, T ein Drehstromnetz, mit dem der Asynchronmotor i über den Hauptschalter 2 verbunden wird. Der Stator des Motors wird durch Schütz 3 bzw. 4 für Links- bzw. Rechtslauf geschaltet. Im Rotorstromkreis liegen die Widerstandsgruppen 5, 6 und 7, die durch die Rotorschütze 8 und g kurzgeschlossen werden können.
• Für die richtige Reihen- und Zeitfolge der Schaltungen sind die Hilfsrelais io, 11, 12 und 13 vorgesehen. Die Relais 12 und 13 haben außer ihren Spannungswicklungen 3o und 31 noch vom Maschinenstrom beeinflußte Wicklungen 32 und 33. Das Relais 13 hat außerdem noch eine weitere Wicklung 34, die von einer Spannung erregt wird, -die beim Ansprechen des vorhergehenden Schützes 8 durch dessen Arbeitskontakte kurzgeschlossen wird.
• Ein Steuerschalter i9 mit zwei Stellungen ergibt in der einen (Kontakt 21) den Anlauf des Motors in der einen und in der zweiten (Kontakt 2o) den Anlauf des Motors in der anderen Richtung.
• Der Anlaßvorgang verläuft -folgendermaßen: I . Zu Beginn einer Arbeitsperiode wird .der Hauptschalter 2 geschlossen, hierdurch werden die Relais io und i i - erregt,` wobei der Erregerstrom zur dritten (in der Regel nicht unterbrochenen) Phase über die Statorwicklung des Mötors fließt. Die Relais io und ii ziehen nun ihre Anker an und schließen hierbei die Kontakte 15 und 16; sie erregen somit die Spulen 30 und 31 der Relais i2 und 13. Der eigentliche Steuervorgang wird durch Auslegen des Hebels ig, z. B. nach rechts, eingeleitet, wobei Kontakt 21 und Schütz 4 geschlossen werden. Damit wird Relais i i entregt (durch Kurzschließen seiner Erregerspule), somit Kontakt 16 geöffnet. Die Folge hiervon ist das Abfallen des Hilf srelaisankers 12. Dies geschieht jedoch erst, wenn der Anfahrstrom, der über einen Transformatör 35 die Hilfsrelais 12 und 13 mittels der Wicklungen 32 und 33 beeinflußt, abgeklungen ist. Der abfallende Anker des Relais 12 schließt den Kontakt i 8 und läß.t das Schütz 8 anziehen. - Der Relaisanker 13 bleibt angezogen, bis nach dem Ansprechen von 8 die Erregerspule 34 dieses Hilfsrelais kurzgeschlossen ist; dann fällt, nachdem der Strom erneut abgeklungen _ist, auch Relaisanker 13 ab und- erregt über Kontakt 17 die Spule des Schützes Bei großen Überlastungen ziehen die Relais 12 und 13 über die Stromspulen 32 und 33 an, so daß gleichzeitig auch eine Möglichkeit zur Regelung der Stromaufnahme gegeben ist.
• Für weitere Schütze. zur Schaltung weiterer Widerstandsgruppen muß eine entsprechende Zahl von Hilfsrelais nach Art- des Relais 13 vorgesehen werden. -Die Zurücknahme des Steuerhebels. i9 hat Stromlosigkeit der Spulen aller Starkstromschutze, d. h. Abfallen der Schütze und Stillstand des Motors, zur Folge.
• Um die in bestimmten Fällen: ungünstige induktive Wirkung der Spule 34 des Hilfsrelais 13 auf die übrigen Erregerspulen zu verhindern, kann man das Relais aus mehreren magnetischen Kreisen zusammensetzen, wobei die Spule 34 nur auf eineu wirkt. Die magnetischen Kreise können hierbei ein gemeinsames Joch oder einen gemeinisamen Anker haben.
• Eine .sehr zweckmäßige Überstromsicherung wird in einfacher Weise dadurch geschaffen, daß auch die Relais io und ii Erregerwicklungen erhalten, die vom Maschinenstrom beeinflußt sind.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Halbautomatische Schützensteuerung für Drehstrommotoren mit Hilfsrelais, dadurch gekennzeichnet, däß die Hilfsrelais (13) über eine Wicklung (33) in Abhängigkeit vom Ständerstrom und außerdem über eine zweite Wicklung (34) unabhängig vom MäschinenstTom von einer Spannung erregt werden, die beim Ansprechen. des vorhergehenden Schützes (8) durch dessen Arbeitskontakte aufgehoben wird, wobei alle für eine Schaltung notwendigen Hilfsrelais zu Beginn des Steuervorganges- angezogen sind.
2. 2. Schützensteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Reihenfolge nächste Schaltvorgang in bekannter Weise dadurch ausgelöst wird, daß die Erregerspule (34) des-entsprechenden Hilfsrelais (13) kurzgeschlossen wird.
3. 3. Schützensteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerspulen der vom Ständerstrom beeinflußten Hilfsrelais in an sich bekannter Weise auf verschiedene magnetische Kreise arbeiten, die entweder ein gemeinsames Joch oder einen gemeinsamen- Anker haben, so daß die durch eine Erregerspule hervorgerufene induktive Wirkung die andere Erregerspule desselben Relais nicht beeinflußt.
4. 4. Schützensteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auch solche Relais (i o, i i), bei denen eine Beeinflussung durch den Maschinenstrom zur Innehaltung. der Schaltfolge nicht erforderlich ist, eine vom Hauptstrom beeinflußte Wicklung haben und als Überstrornsicherung wirken,