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Die
vorliegende Erfindung betrifft immunoge Peptide, die aus dem Protein
PTPRK (Rezeptorartiges Protein Tyrosin-Phosphatase Kappa) isoliert
wurden und deren Verwendung in der Diagnose und in der vorbeugenden
oder therapeutischen Behandlung von Tumoren. Insbesondere, stellt
die Erfindung ein neues HLA-Klasse II eingeschränktes Epitop bereit, das durch
CD4+ T-Zellen erkannt wird und seine Verwendung in der Diagnose,
Vorbeugung oder Immuntherapie von Patienten mit Melanomen, die PTPRK
exprimieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Identifizierung der tumorassoziierten Antigene, die in der Lage
sind sind, eine spezifische Antitumor-T-Zellenantwort zu induzieren,
hat eine neue immunologische Herangehensweise für die Behandlung von Tumoren
zur Verfügung
gestellt. Die breite Mehrheit der tumorassoziierten Antigene, die
bis jetzt identifiziert worden sind, werden durch HLA-Klasse I eingeschränkte cytotoxische
T-Lymphozyten (CTL) erkannt, trotz der entscheidenden Rolle, welche
CD4+ T-Zellen, die HLA-Klasse II Antigene erkennen, für die Erzeugung
und Aufrechterhaltung einer wirksamen Immunantwort bei einer Vireninfektion
sowie bei Krebs spielen. Ein Mangel an Tumor-spezifischen Epitopen,
die in der Lage sind, eine T-Zellen-vermittelte Helferantwort auszulösen und die
Eigenart der Mehrheit der HLA-Klasse
I eingeschränkten
Tumor-bezogenen Antigene stellen die Hauptfaktoren dar, welche die
therapeutische Wirksamkeit der Impfversuche bei Krebspatienten begrenzen.
Folglich scheint die Charakterisierung neuer MHC-Klasse II Tumor-spezifischer
Antigene von hoher Bedeutung zu sein, um neue und wirksamere Peptid-basierte
Impfstoffe zur Verfügung
zu stellen. Der Mechanismus des MHC-Klasse II Antigen-Verarbeitungs/Präsentationsweges
scheint recht komplex und nicht vollständig verstanden zu sein. Technische
Schwierigkeiten haben die Entdeckung von Klasse II HLA-eingeschränkten Tumorantigenen
behindert und so die Verfügbarkeit
bekannter Tumor-spezifischer Helferepitope für Melanome, den immunogensten
unter den menschlichen Tumoren, begrenzt.
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PTPRK
gehört
der Familie der rezeptorartigen Plasmamembran-durchspannenden PTP-Moleküle und es
ist durch die Anwesenheit von Fibronectin-Typ III Wiederholungen,
Immunoglobulin und Meprin/A5/tμ (MAM)
Domänen
(30, 31) in seinem extrazellularen Teil gekennzeichnet. PTPRK wird
in normalen Geweben wie Milz, Prostata, Eierstöcken und keratinocytischen
epidermialen Zelllinien aber nicht in PBL und hämatologischen Zelllinien (24)
exprimiert. Obwohl die exakte physiologische Rolle von PTPRK noch
unklar ist, legen seine strukturellen Merkmale und die Fähigkeit,
homophile Wechselwirkungen unter Zellen zu vermitteln zusammen mit
der Beobachtung, dass die Expression von PTPRK durch Zelldichte
verursacht wird, eine entscheidende Rolle dieses Proteins in der
Regelung der Zelle-Zelle-Kontaktanordnung (30) stark nahe. Außerdem ist
vor kurzem gezeigt worden, dass bei Menschen PTPRK colokalisiert
und mit β-
und γ-Catenin
an der Zell-Zell-Berührungsfläche von
angrenzenden Zellen (25) verbunden ist. Diese Feststellung unterstützen stark die
Beteiligung dieses Proteins an der negativen Regulierung der Tätigkeit
von Tyrosin-Kinase-induzierten Vorgängen an den Zellenkontaktstellen,
möglicherweise
durch die Dephosphorilierung von β-
und γ-Catenin.
Diese funktionellen Aufgaben und die Feststellung, dass das menschliche
PTPRK-Gen dem mutmaßlichen
Tumor-unterdrückenden
Genbereich 6q22.2–q22.3
(31, 32) zugeordnet wurde, der häufig
in Melanomen (33, 34) fehlt, unterstützen insgesamt die Hypothese,
dass ein Verlust der Expression sowie, in den funktionellen Domänen des
PTPRK Proteins auftretende, Mutationen, den Phänotyp der normal wachsenden
Zellen direkt beeinflussen und eine Rolle in der Tumortransformation
und -Weiterentwicklung spielen könnten.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Mit
dem Ziel HLA-Klasse II Melanomantigene zu identifizieren, haben
wir die CD4+ Antitumorantwort bei einem Melanompatienten untersucht,
der eine vorteilhafte Prognose erfuhr, nachdem er 9 Jahre nach chirurgischer
Entfernung einer Lymphknotenmetastase gesund war. Diese positive
klinische Entwicklung war mit einer starken und anhaltenden CD8-vermittelten
Antitumorantwort verbunden, die gegen das Differenzierungs-Antigen
gp-100 und TRP-2
gerichtet war. Da CD4-T-Zellen dafür bekannt sind, für die Erzeugung
und die Aufrechterhalung der CD8-T-Zellen wesentlich zu sein, erforschten
wir die Möglichkeit, dass
der Patient auch eine Tumor-spezifische CD4-vermittelte Antwort
entwickelt hatte.
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Von
Tumor-infiltrierten Lymphknoten erhaltene T-Lymphozyten wurden wiederholt
in vitro mit dem autologen Tumor stimuliert und T-Zellenklone wurden
erzeugt, indem die Verdünnung
begrenzt wurde. CD4+ T-Zellklone, die den autologen Tumor auf eine
HLA-DR eingeschränkte
Weise erkennen, wurden erhalten, die sich in vitro durch ihre genaue
Spezifizität
auszeichnen und als zellulare Sonde in einem genetischen Ansatz verwendet
wurden, der auf das Bestimmen der molekulare Natur des erkannten
Antigens zielt. Das Screening einer cDNA Expressions-Bibliothek,
die unter Verwendung der RNA des autologogen Melanoms als Template bzw.
Matrix erzeugt wurde, führte
zur Identifizierung des Tyrosinphosphatrezeptor-K-Gens (R-PTP-K)
als jenes, welches das Antigen kodiert, das durch die CD4+ Melanom-spezifischen
Klone erkannt wird. Die R-PTP-K mRNA, die durch Melanomzellen kloniert
wurde, enthält
eine nicht-konservative Gly→Arg
Mutation in der vierten Fibronectin III-artigen Domäne des Proteins.
Dieser Aminosäure-Austausch
erzeugt ein T-Zellenepitop, das durch das HLA-DRβ1·1001 präsentiert wird, das durch den
CD4 T-Zellenklon
erkannt wird, der zum Screenen der Tumor-cDNA-Bibliothek verwendet
wird und durch alle 5 unterschiedlich Klone von den Tumor-infilrierten
Lymphknoten des gleichen Patienten isoliert wurden. Das Antigenepitop
wurde in der Region 667–682
von PTPRKGly677→Arg identifiziert und
es hat die Sequenz PYYFAAELPPRNLPEP (SEQ ID No. 1).
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Ein
erster Aspekt der Erfindung ist auf das immungene Peptid SEQ ID
No. 1 gerichtet und dessen Verwendung bei der Erzeugung von Antikörpern und/oder
T-Helfern oder cytotoxischen Zellen, allgemeiner auf die Induktion
einer Tumor-spezifischen Immunantwort, für diagnostische oder therapeutische
Anwendungen, insbesondere für
die Diagnose, die Verhinderung oder die Immuntherapie von Tumoren,
die PTPRKGly677→Arg exprimieren.
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Das
Peptid der Erfindung kann nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt
werden. Beispielsweise kann es gemäß herkömmlicher Verfahren oder unter
Verwendung eines automatischen Synthetisierers in Lösung oder
fester Phase synthetisiert werden. Die Theorie und die Praxis der
Peptidsynthese sind jedem Fachmann bekannt, siehe zum Beispiel Stewart
und Young (1984) Solid Phase Peptide Synthesis, 2nd ed., Pierce Chemical
Co.; Tam et al., J. Am. Chem. Soc., (1983) 105: 6442; Merrifield,
The Peptides, Gross and Meinenhofer eds. Academic Press (1979)
New York, pp. 1-284, welche hierin unter Bezugnahme aufgenommen
werden.
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Für die Verwendung
in der Therapie wird das Peptid in geeigneter Weise zusammen mit
pharmazeutisch Verträglichen
Hilfsmitteln formuliert. Geeignete Formulierungen für die vorbeugende
oder therapeutische Behandlung können
oral oder parenteral verabreicht werden, vorzugsweise subkutan oder
intramuskulär,
und sie enthalten eine wirksame Menge des Peptids. Die Menge sollte
in der Lage sein eine humorale oder zellvermittelte Immunantwort
auszulösen,
die gegen den Tumor gerichtet ist und wird abhängig vom Allgemeinzustand des
Patienten, dem Fortschreiten der Krankheit und anderen Faktoren
schwanken.
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Vorzugsweise
wird das Peptid der Erfindung in Form eines Impfstoffs, entweder
zur vorbeugenden Behandlung Melanom-anfälliger Einzelpersonen oder
für die
therapeutische Behandlung der Melanompatienten, verabreicht. Der
Impfstoff kann entsprechend einem Einzel- oder Mehrfachdosierungsschema
mit unterschiedlichen Dosen und in unterschiedlichen Zeitabständen verabreicht
werden, um die Immunantwort aufrecht zu erhalten oder zu verstärken. Die
Peptidimmunogenität
kann durch Vernetzung oder Koppelung mit immunogenen Trägern oder
durch Verwendung geeigneter Hilfsstoffe erhöht werden. Außerdem kann
das Peptid mit Lipiden, Glucosid-Resten oder anderen Peptiden konjugiert
sein, um die Bioverfügbarkeit
oder die Affinität
zu HLA Molekülen
zu erhöhen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung polyklonale oder monoklonale Antikörper, Fragmente
oder Derivate davon bereit, wie beispielsweise Fab, Fv oder scFv,
die in der Lage sind, das Peptid SEQ ID No. 1 zu erkennen und zu
binden. Die isolierten Antikörper
können
in der Tumor-Immuntherapie oder in Immundiagnoseverfahren verwendet
werden, um Tumoren zu bestimmen, die PTPRKGly677→Arg exprimieren.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung isolierte CD4+ T-Zellen zur Verfügung, die spezifisch
einen Tumor erkennen, der PTPRKGly677→Arg exprimiert,
und deren Verwendung für
das Auslösen
einer zellvermittelten Immunantwort gegen einen solchen Tumor. Diese
Zellen können
von PBMC isoliert werden, das von dem Patienten erhalten wird, welcher
der Behandlung unterworfen werden soll, und sie können mit
dem Peptid SEQ ID N. 1 in vitro aktiviert werden, wahlweise in Anwesenheit
von Cytokinen oder unter Verwendung von Zellen, die das Peptid in
Verbindung mit HLA-Klasse II Molekülen tragen, wie beispielsweise APC
(Antigen-präsentierende
Zellen), welches das Allel HLA-DRβ1·1001 exprimieren,
welches das Peptid trägt.
APCs können
genetisch modifiziert sein, beispielsweise durch Transfektion mit
einem viralen oder retroviralen Vektor, um so das spezifische Allel
HLA oder das Peptid oder ein Vorläufer davon zu exprimieren.
Modifizierte HLA-Zellen können
benutzt werden, um T-Zellen entweder in vitro oder in vivo zu aktivieren.
In vitro aktivierte T-Zellen können
dem Patienten anschließend
wieder zugeführt
werden, um den Ausbruch der Tumorzellen zu verhindern, ihr Wachstum
aufzuhalten oder ihre Menge zu verringern. Bevor sie dem Patienten wieder
zugeführt
werden, können
Lymphozyten, z. B. mittels einer Affinitätssäule gereinigt werden, die einen Antikörper verwendet,
der gegen CD4 oder andere Marker gerichtet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes Nukleinsäuremolekül bereit, welches das Epitop
von PTPRK
Gly67→Arg kodiert,
welches hierin beschrieben ist, vorzugsweise die Sequenz
sowie
einen Vektor und eine Wirtszelle, welche diese Sequenz beinhalten.
Die DNA-Moleküle, welche
die Peptid-Kodiersequenz oder ein Teil davon enthalten und die Genkonstrukte
daraus können
bei der Impfung von Subjekten mit dem Risiko der Entwicklung von
Tumoren, insbesondere von Melanomen, oder der Krebspatienten verwendet
werden. DNA-Immunisierung kann entsprechend bekannter Verfahren
durchgeführt
werden (Donnelly J. J. et al., 1994, The Immunologist 2:1). Der
intramuskuläre
Verabreichungsweg ist bevorzugt, aber auch die parenteralen und
mucosalen Wege können
verwendet werden (pnas 1986, 83, 9551;
WO90/11092 ). Außerdem kann DNA für die subkutane
Verabreichung mit einer biolistischen Vorrichtung auf Goldpartikel
absorbiert sein (Johnston, 1992 Nature, 356, 152).
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen therapeutischen Verwendungen können Nukleinsäuremoleküle, welche
die Peptidkodiersequenz oder einen Teil davon enthalten, sowie das
Peptid selbst, in der Diagnose von Melanomen verwendet werden, welche
PTPRKGly667→Arg exprimieren,
zum Beispiel durch PCR-Analyse oder Immunoassays mit epitopspezifischen
Antikörpern.
Außerdem
können
Komplexe des Peptids SEQ ID N. 1 mit HLA-DRβ1·1001-Zellen für die in
vitro oder ex vivo Überwachung
der Immunantwort von Subjekten verwendet werden, die mit dem Peptid
geimpft wurden.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1
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Funktionelle Charakterisierung des Antimelanom-T-Lymphozyt
Klons
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TB515.
(A) Empfindlichkeit von
51Cr-markierten
Me15392 und LCL15392 Zellen gegenüber Lyse durch TB515 Klone:
51Cr-Freisetzung wurde nach 5 h gemessen.
Die Untersuchung wurde in Abwesenheit
oder in
Anwesenheit
von
anti-HLA-DR Ab, L243 durchgeführt.
(B) Cytokinfreisetzungsuntersuchung: TB515 Klon wurde über Nacht
mit autologem Tumor oder 15392LCL bei 1:1 Zellverhältnis in
Anwesenheit oder Abwesenheit von L243 inkubiert. Der Überstand
wurde gesammelt und der Inhalt von INF-γ, GM-CSF, TNF-α und IL-2
wurde durch einen handelsüblichen
ELISA Test ausgewertet. S. D. ≤ 5%.
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2
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Komplementäre DNA vom
Klon #11 kodiert für
das TB515 erkannte Antigen. (A) CIITA+293
wurden mit cDNA #11 in pEAK8.5-Ii alleine oder zusammen mit pcDNA3.1-DRB1·0102 bzw.
pcDNA3.1-DRB1·1001
tranfiziert. CIITA+293, welches einzeln
mit pcDNA3.1-DRB1·102 oder
pcDNA3-DRB1·1001
transfiziert wurde, und CIITA+293, welches
mit rekombinanter pcDNA3, das grün
fluoreszierendes Protein (GFP) kodiert, und pcDNA3.1-DRB1·1001 cotranfiziert
wurde, wurden als Negativprobe verwendet. (B) cDNA#11 wurde in pcDNA3.1
subkloniert und mit pcDNA3.1-DRB1·1001 in CIITA+293
cotransfiziert. Klon TB515 (1 × 105 Lymphocyten/Well bzw. Well) wurde jedem
Transfektanten hinzugefügt
und nach 24 h wurden die Überstände gesammelt
und der Inhalt von IFN-γ durch
ELISA ausgewertet. In beiden Platten wurde Me15392 als Positivekontrolle verwendet.
Alle Transfektanten wurden auf die Fähigkeit untersucht, IFN-γ-Freisetzung
durch TB515 zu induzieren.
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3
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- (A) PTPRK mRNA Expression in Me15392 Zellen.
10 μg Poly(A)+mRNA, die aus Me15392 erhalten wurde, wurde
durch Northern Blot analysiert. Hybrisierung wurde mit einem äquimolaren
Gemisch von drei 32P markierten Sonden durchgeführt, welche
die extrazellularen, die transmembranen und die intrazellulären Bereiche
der PTPRK cDNA durchspannen (siehe Materialien und Verfahren für Einzelheiten).
Supen wurden mit einer vergleichbaren Menge mRNA beladen, wie sie
durch konstitutive β-Actin
Genhybridisierung (Daten nicht gezeigt) festgestellt wurde. Proben:
Me15392, mRNA erhalten aus kultivierten 15392 Melanomzellen; PBL,
Pool von mRNA von 4 gesunden Spender; A431, mRNA von epidermoider
Tumorzelllinie.
- (B) RT-PCR Analyse vom PTPRK mRNA Expressionsprofil. Der Bereich,
der die intrazelluläre
Phosphatasedomäne
durchspannt, wurde durch die Primer F3/Rδ amplifiziert, die eine spezifische
Amplifizierungsbande von 650 bp erzeugen. Die Reaktionsbedingungen
wurden innerhalb des linearen Bereiches der DNA Amplifizierung eingestellt.
Die Menge des Templats wurde abgestimmt, um vergleichbare Niveaus
von β-Actin
zu erhalten, und so einen direkten Vergleich des amplifizierten
PTPRK unter den überprüften Proben
zu erlauben. Als repräsentatives
Beispiel wird die Auswertung der PTPRK Expression durch RT-PCR Analyse
für 5 aus
10 überprüften Melanomzelllinien
beschrieben: 4 metastatische (Me15392, Me335, Me337 und Me349) und
eine primäre
(Me366) Melanomenzelllinie. Ein PBL Pool von 4 gesunden Spender (PBL)
und normale Melanocyten (FM2093) sind ebenfals eingeschlossen.
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Die
Abbildung ist repräsentativ
für 3 unabhängige Experimente.
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4
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Charakterisierung
von cDNA #11. cDNA #11 und verwandte Minigene werden als Kasten
dargestellt, die zu einer schematischen Struktur des PTPRK Proteins
ausgerichtet sind. Ein schwarzes Quadrat in jedem Minigene zeigt
die Position eines ATG-Codons im Leseraster mit dem Start-ATG des
Gens voller Länge
an (GenBank NM_002844). Das mutierte Nucleotid (g→a), welches
in Position 2249 auftritt, wird angezeigt. Minigene wurden durch
PCR-Amplifizierung von cDNA #11 unter Verwendung eines identischen
Primers (F2), synthetisiert, welcher mit unterschiedlichen, verschachtelten,
umgekehrten Primer, die stromabwärts (downstream)
der Mutation kartieren (EPR1, umgekehrter Primer EPR2, EPR2WT und
EPR3, durch die Pfeile gezeigt). Minigenes wurden in den Expressionvektor pcDNA3/TOPO
kloniert und dann mit pcDNA3-DRB1·1001 oder pcDNA3-DRB1·0102 in
CIITA+-293 Zellen cotransfiziert. Klon TB515
(1 × 105 Zellen/Well) wurde jedem Transfektanten
hinzugefügt,
und nach 24 h wurden die Überstände mittels
ELISA hinsichtlich IFN-γ ausgewertet.
In der Tabelle: +, positive Erkennung durch TB515; –, keine
Erkennung durch TB515. EP2wt Minigen enthielt das nicht-mutierte
(g) Nucleotid. Die Aminosäuresequenz
an der Unterseite der Abbildung wurde aus der Sequenzierung von
cDNA #11 abgeleitet. Abkürzungen
in der Abbildung: LS, Leitsequenz; MAM, meprin/A5/R-PTPμ Motiv; Ig,
immunoglobulinartige Domäne;
FNIII, Fibronectin Typ III-artige
Domäne;
TM, Transmembran; PTP, Protein-Tyrosin-Phosphatasedomäne; R, Arginin,
das von der Nucleotid g→a-Mutation
abgeleitet ist.
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5
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Identifikation
des TB515 Epitops. (A, B, C) LCL15392 Zellen (5 × 103 Zellen/Well)
für 2 h
bei 37°C
mit synthetischen Peptiden bei unterschiedlichen Konzentrationen
gepulst wurden, wurden verwendet, um TB515-T-Lymphozyten zu stimulieren.
Das TB515 (5 × 103 Zellen/Well) wurde zugegeben und nach 18
h wurde das Medium gesammelt und IFN-γ mittels ELISA gemessen. Identische
Resultate wurden mit LCL3700 erreicht und teilten nur das DRB·1001 mit
pt15392 (nicht dargestellt). (D) 5 × 103 LCL15392
Zellen wurden mit verschiedenen Konzentrationen der konkurrierenden
Peptide für
15 Min. inkubiert. Konkurrierende Peptide schlossen ein: PYGFAAELPPRNLPEP, modifiziert
in Position 3, der Wildtyp PYYFAAELPPGNLPEP
und das HLA-A3 bindende Peptid ILRGSVAHK, welches als Negativprobe
verwendet wurde. PYYFAAELPPRNLPEP Peptid wurde dann bei 100 nM hinzugefügt. Nach
1 Stunde zusätzlichem
Inkubieren bei 37°C
wurde TB515 (5 × 103 Zellen/Well) hinzugegeben und das Medium
wurde nach 18 h gesammelt und IFN-γ mittels ELISA gemessen. Identische
Ergebnisse wurden mit LCL3700 erhalten, welches nur das DRB·1001 mit
pt15392 teilt. Mutierte Aminosäure
ist fett gedruckt; substituierte Aminosäuren sind unterstrichen.
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6
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Peptidspezifität des T
Lymphozytklons TB48. LCL15392 Zellen (5,0 × 103 Zellen/Well),
die für
2 h bei 37°C
mit den synthetischen Peptiden in unterschiedlichen Konzentrationen gepulst
wurden, wurden verwendet, um TB48 zu stimulieren. Der Klon TB48
(5 × 103 Zellen/Well) wurde zugegben und das Medium
wurde nach 18 h gesammelt und IFN-γ mittels ELISA gemessen. Identische
Ergebnisse wurden mit LCL3700 erreicht und teilten nur das DRB·1001 mit
pt15392.
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7
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PTPRK
epitopspezifische Immunität
in PBMCs von pt 15392. PBMCs von pt15392, welche während der
krankheitsfreien Periode 12 Monate nach der Operation erhalten wurden,
wurden in vitro mit dem veränderten
PYYFAAELPPRNLPEP Peptid stimuliert. Am Ende der dritten Woche des
Züchtens,
wurden die erzeugten T-Zelllinien durch die ELISPOT Untersuchung
hinsichtlich der Fähigkeit
untersucht, IFN-γ als
Antwort auf Peptid- oder autologe Tumor-Stimulation in Anwesenheit
oder in Abwesenheit des Anti-HLA-DR Ab L243 freizusetzen. T Zellen
wurden inkubiert mit (1) Medium, (2) LCL15392, (3) LCL15392, gepulst
mit 4 μg
PYYFAAELPPRNLPEP, (4) LCL15392, gepulst mit 4 μg PYYFAAELPPRNLPEP und inkubiert
mit 10 μg/ml
Anti-HLA DR L243 Ab, (5) LCL15392 gepulst mit 2 μg PYYFAAELPPRNLPEP, (6) LCL
15392 gepulst mit 2 μg PYYFAAELPPRNLPEP
und inkubiert mit 10 μg/ml
Anti-HLA DR Ab L243, (7) LCL15392 gepulst mit 4 μg vom Wildtyp Peptid PYYFAAELPPGNLPEP,
(8) autologes Me15392, (9) autologes Me15392 inkubiert mit Anti-HLA DR
Ab L243.
Abkürzungen:
pt15392, Patient 15392; LN, Lymphknoten, gp100, Glycoprotein 100;
TRP-2, Tyrosinase-verwndtes
Protein 2; PTPRK, rezeptorartiges Tyrosin-Phosphatase kappa Protein;
RT-PCR, umgekehrt transkribierende Polymerasekettenreaktion; CIITA,
Klasse II Transaktivator; Ii, unveränderliche Kette; GFP, grün fluoreszierendes
Protein; LCL, lymphoblastoide EBV-trasformierte B-Zellline, MTS,
melanosomales Transportsignal; MAM, meprin/A5/PTPRμ Motiv; E,
Effektorzelle; T, Zielzelle; TCR, T-Zellrezeptor.
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MATERIALIEN UND VERFAHREN
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Zelllinien.
Die Krankengeschichte des Patienten (pt) 15392 (HLA-A·0301,
B·40012,
B·1402,
C·0602, C·8002,
DRB1·0102,
DRB1·1001)
und die in vitro Stabilisierung der Melanomzelllinie Me15392 sind
bereits beschrieben worden (16). Durch Zelloberflächenanalyse
wurde gezeigt, dass Me15392 Zellen für Klasse I HLA positiv sind und
konstitutiv DR, DP, aber nicht DQ Klasse II HLA exprimieren. LCL15392
und LCL3700 sind EBV-trasformierte B-Zelllinien, die aus periphären einkernigen
Blutzellen (PBMCs) von pt15392 bzw. von einem gesunden Spender erhalten
wurden. LCL3700 teilt mit pt15392 nur das DRB1·1001. 293-EBNA Zellen (wt293)
(Invitrogen, CA 9200, USA) und Klasse II Transaktivator+ 293-EBNA
Zellen (CIITA+293) wurden in DMEM Medium
(Euroclone, Europa, TQ4 5ND Devon, UK) mit 10% FCS gehalten. CIITA+293 Zellen wurden erhalten, indem wt293
Zellen mit CIITA-codierendem retroviralem Vektor transduziert wurden.
CIITA+293 Zellen wurden unter Verwendung
von L243, einem mAb, welcher für
HLA-DR Allele spezifisch ist, immunoselektiert.
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Erzeugung
von tumorspezifischen T-Zellklonen. Tumor-infiltrierende T-Lymphozyten
(TIS), die aus einer, die 1991 chirurgisch von pt15392 entfernten
metastatischen Läsion
eines Lymphknotens gewonnen wurden, wurden durch Dichtegradient-Zentrifugierung
isoliert. T-Zellen
wurden zweimal in vitro mit bestrahlten autologen Tumorzellen in
einem RPMI Medium, welches mit 300 IU/ml rekombinanten menschlichen
IL-2 (EuroCetus, Amsterdam, Niederlande) und 10% vereinigtem menschlichen
Ab Serum ergänzt
wurde, stimuliert. Nach 3 Wochen in in vitro Kultur wurden T-Zellen
geklont, indem die Verdünnung
begrenzt wurde und die Klone wurden am Tag 15 hinsichtlich Wachstum
gerscreent. Die Spezifizität
der wachsenden T-Zellklone wurde in einer 51Cr-Freisetzungsuntersuchung
analysiert; 140 unabhängige
Klone zeigten eine TCR-vermittelte lytische Aktivität gegen
den autologen Tumor. 40 Klone zeigten eine HLA-DR-eingeschränkte Erkennung
des autologen Tumors und wurden zur weiteren Analyse ausgewählt. Um
die Klonalität
zu bestätigen
und um die Klone mit identischer TCR-Spezifität einzustufen, wurde das TCR-Repertoire
jedes Klons durch revers transkribierende (RT) PCR unter Verwendung
einer Palette von TCR AV und TCRBV spezifischen Primern, wie zuvor beschrieben,
klassifiziert (17).
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Cytokinfreisetzungsuntersuchung.
Lymphozyten wurden in 96 Well-Platten mit U-förmigem
Boden mit 104/Well Melanomzellen angeimpft
(5 × 103 in 50 μL)
oder mit 5 × 103 autologen LCL, welche 2 h bei 37°C mit unterschiedlichen
Dosen von Peptiden gepulst wurde, in einem Endvolumen von 0,2 ml
RPMI 1640 ergänzt mit
10% von vereinigtem menschlichen Serum (PHS). Nach Inkubation über Nacht
bei 37°C
wurden die Überstände gesammelt
und der Cytokininhalt mittels ELISA (Endogen, Woburn, MA 01801,
USA) bestimmt.
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Cytotoxizitätsbestimmung.
Die Sensitivität
von Zielzellen gegenüber
Lysis wurde durch eine Standard-51Cr-Freisetzungscytotoxizitätsuntersuchung
an unterschiedlichen Effektoren bestimmt: Ziel (E:T) Verhältnis. Die 51Cr-Freisetzungsuntersuchung wurde wie zuvor
beschrieben durchgeführt
(16).
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HLA-DRB1·0102-
und DRB1·1001-Klonen.
cDNA-Klone, welche die HLA-DRB1·0102- und DRB1·1001-Ketten von pt15392 kodieren,
wurden durch RT-PCR erhalten, ausgehend von Poly(A)+ RNA,
die aus 15392LCL präsentiert
wurde. Eine Amplifizierung wurde mittels der Primer durchgeführt, die
spezifisch für konservierte
5' und 3' Bereiche von DRβ 1 Ketten
(vorwärts
5'-CGCGGATCCAGCATGGTGTGTCTG-3'; rückwärts 5'-GGAATTCCTCAGCTCAGGAATCCTGTT-3') sind und die PCR-Produkte
wurden in den pcDNA3.1/V5-His TOPO Vektor (Invitrogen) geklont.
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Herstellung
und Screening der Tumor-abgeleiteten cDNA Bibliothek. Poly(A)+RNA, die aus Me15392 Zellen unter Verwendung
des FASTRACK-Kits (Invitrogen) isoliert wurde, wurde mittels des
Superscript Choise Systems (Life-Technologies) unter Verwendung
eines oligo(dT)-Primers [5'-pGACTAGTTCTAGATCGCGAGCGGCCGCCC(T)15-3'],
der eine XbaI Schnittstelle enthält
(unterstrichen), in cDNA konvertiert. Die cDNA wurde an EcoRI-BstxI Adaptoren (Stratagene)
ligiert, mit XbaI verdaut, und in die XbaI und BstxI Schnittstellen des
Polylinkers eingefügt,
der sich am 3' Ende
des unveränderlichen
Ketten cDNA Inserts (Ii, Aminosäuren 1–80) im
Expressionvektor pEAK8.5/Ii befindet, so dass eine Ii/Tumor-abgeleitete
Verschmelzungs-cDNA-Bibliothek erzeugt wird. E. Coli DH5α Zellen wurden
durch Elektroporation mit den rekombinanten Plasmiden transformiert
und mittels Ampicillin (0,1 g/Liter) selektiert. Die Bibliothek
wurde in 1400 Pools von jeweils ungefähr 100 cDNA rekombinanten Klonen
aufgeteilt; die Pools wurden über
Nacht in LB Medium plus Ampicillin (0,1 g/Liter) wachsen gelassen,
und Plasmid-DNA wurde mittels des QIAprep 96 Plasmid-Kits (Qiagen)
extrahiert.
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CIITA+293-Zellen, die in 96 Mikrowellplatten mit
flachem Boden angeimpft wurden (5 × 104 Zellen/Well),
wurden mit 150 ng eines Pools der cDNA-Bibliotheken und 150 ng des
Plasmids, das entweder HLA-DRB1 oder HLA-DRB10 enthält, unter
Verwendung von lipofectAMINE (Invitrogen) cotransfiziert. Nach 24
h wurden zu jeder Mikrokultur 1 × 104 Zellen/Well
CD4+T Klone TB515 hinzugefügt; 24 h
später
wurden 100 μl Überstands
gesammelt und die INF-γ-Produktion
wurde mittels ELISA-Test gemessen.
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Herstellung
und Sequenzierung von Minigenen. cDNA #11 Sequenzierung wurde mittel
Primern durchgeführt,
die in die Bereiche des pEAK8.5/Ii-Vektors, welche an das Insert
angrenzen (vorwärts 5'-ACCTCGATTAGTTCTCGAGCTT-3', rückwärts 5'-ATTAGGACAAGGCTGGTGGGCACT-3') kartieren. Die nicht-konservative
Punkt-Mutation (g→a) wurde
entweder durch Sequenzierung beider DNA-Stränge der amplifizierten Produkte
von revers-traskribierter Me15392 Poly(A)+RNA
(Vorwärtsprimer
F2 5'-GTGCTCCTATCAGTGCTTAT-3', Rückwärtsprimer
R2 5'-GCGTACGCACTGGGTTTT-3') oder von Me15392
genomischer DNA (Vorwärtsprimer
5'-CTGCACCCACACCGAACCAAGAGAGAA-3', Rückwärtsprimer
5'-CGCCTGGAAATAGATGTTGTATCCTTT-3') bestätigt.
-
Mini-Gene
wurden aus cDNA #11 als PCR-Amplifizierungsprodukte unterschiedlicher
Länge dargestellt.
Alle Amplikone wurden unter Verwendung des gleichgerichteten Primers
F2 erhalten, der mit vier unterschiedlichen Antisense-Primern verbunden
ist: EPR1 5'-CCGATTGTCACCCACAGTGAA-3', EPR2 5'-GGGCAGGCTCAGGTA-3', EPR3 5'-CTCGGGGGGAGTTCT-3', und EPR2WT 5'-GGGCAGGCTCAGGTAGGTTTCCCG-3'.
Der letzte wurde für
die Herstellung des EP2wt-Minigens verwendet, welches das Wildtyp-Nucleotid enthält (im EPR2WT
Primer unterstrichen). PCR-Produkte wurden in den pcDNA3.1/V5-His
TOPO Vektor kloniert.
-
Das
Ii-EP2wt Verschmelzungsminigene wurde durch Herausschneiden des
EP2wt Minigens aus dem TOPO Vektor mittels AscI und XbaI Enzymen
erreicht, gefolgt vom Klonieren des Inserts in die AscI und XbaI Schnittstellen
des pEAK8.5/Ii Vektors. Diese Reaktion führte zu einem im Leserahmen
befindlichen Verschmelzungs- bzw. Fusionskonstrukt.
-
Northern
Blot und RT-PCR Analyse der R-PTPK Expression. Poly(A)+RNAs
aus Me15392, allogenen Melanomen und PBL-Linien wurden wie oben
beschrieben isoliert. Gesamt-RNA wurde unter Verwendung des RNAqueousTM 4PCR Kits (Ambion, Austin, TX, 78744,
USA) isoliert. Für
Northern Blot-Experimente wurden 10 μg jeder RNA-Probe einer Elektrophorese
in einem 1% Formaldehyd-Agarose-Gel unterworfen und auf eine Nylonmembran
(Hybond-N+, Amersham Biosciences, Inc. Piscataway, NJ 08855-1327,
USA) überführt. Die Sonden
wurden mit [alpha-32P] CTP mittels des random
priming Verfahrens (Amersham Biosciences) markiert und Vorhybridisierung
und Hybridisierung wurden entsprechend den Hybond-N+ Richtlinien
durchgeführt. Membranen
wurden viermal mit reihenweise verdünnten Lösungen von SSC gewaschen (von
0,03 M bis 0,0015 M). Sonden A und C wurden durch PCR-Amplifizierung
von Me15392 Poly(A)+RNA mit spezifischen Primern
erhalten. Sonde A, die für
den 5'-Bereich des
Gens spezifisch ist (Gases 241–1110
des Gens), wurde mit Primern vorwärts F1 (5'-GGCGCTGCCTGCTTTTGT-3') und rückwärts R1 (5'-GGAGGAGCAATGGGTCTT-3') synthetisiert.
Sonde C, die für
den Bereich spezifisch ist, welcher die zwei intrazellulären Phosphatasedomänen kodiert
(Basis 2925–4547
des Gens), wurde mittels Primern vorwärts F3 (5'-CTTGGGATGTAGCTAAAAAAGATCAAAATA-3') und rückwärts STOP
(5'-CCAACTAAGATGATTCCAGGTACTCCAA-3') abgeleitet. Alle
Amplifikationsprodukte wurden sequenziert, bevor sie als Sonden
verwendet wurden. DNA Klon #11 (Basis 2084–2751 des Gens) wurde als Sonde
B verwendet.
-
Die
RT-PCR-Analysen des PTPRK-Expressionsprofils in normalen und in
Tumorzelllinien wurden mit dem Vorwärtsprimer F3 und mit dem Rückwärtsprimer
R8 (5'-CACCCTCTCTTTCAGCCAT-3') unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt:
2' 94°C, 34 Zyklen
bestehend aus 1' 94°C, 2' 54°C, 3' 72°C, und schließlich 10' 72°C. Die Bedingungen
wurden eingestellt, um eine lineare amplifizierung der DNA zu erreichen.
Die amplifizierten DNAs wurden auf Agarose-Gele gegeben, mit Ethidium-Bromid
gefärbt
und mit einer bestimmten Software (Image Master-VDL-CS, Amersham
Pharmacia Biosciences) analysiert. Die Standardabweichungen betrugen ≤ 5% bei dreifachen
Experimenten. Das Niveau der Expression jeder Probe wurde für RNA-Vollständigkeit
normalisiert, indem das Niveau der Expression des β-Actin-Gens
(Reaktionsbedingungen: 4' 94°C, 21 Zyklen
bestehend aus 1' 94°C, 2' 68°C, 1' 72°C, und schließlich 10' 72°C, entsprechend
der linearen DNA-Amplifizierung) berücksichtigt wurde.
-
Peptidsynthese.
Peptide wurden durch herkömmlichen
Festphasenpeptidsynthese unter Verwendung von Fmoc für vorübergehenden
NH2-Endgruppenschutz synthetisiert und durch
Massenspektrometrie charakterisiert. Alle benutzten Peptide waren > 95% rein (Neosystem,
Straßburg,
Frankreich). Peptide wurden bei 5 mg/ml in DMSO gelöst, bei –20°C gelagert,
und direkt vor Gebrauch mit einem RPMI Medium verdünnt, welches
mit 10% menschlichem Serum versetzt ist.
-
Epitopewiederherstellunguntersuchung.
Um die Peptiderkennung zu analysieren wurden 5 × 103 Zellen
LCL15392 oder LCL3700 in 96 Mikrowellplatten in 100 μl RPMI 1640-10%
PHS angeimpft und dann mit unterschiedlichen Konzentrationen des
relevanten Peptids gepulst. Die Peptidbeladung wurde für 2 h bei
37°C fortgesetzt,
bevor Effektorzellen zugesetzt wurden, um ein abschließendes E:T
Verhältnis
von 1:1 zu erhalten. Die Überstände wurden
nach 18 h gesammelt und der IFN-γ-Gehalt
wurde mittels ELISA (Mabtech AB, Stockholm, Schweden) bestimmt.
Konkurrenzversuche wurden durch Inkubieren von 5 × 103 LCL15392 oder 5 × 103 LCL3700
mit verschiedenen Konzentrationen der Konkurrenzpeptide für 15 Minuten
vor dem Hinzufügen
von 100 nM des PYYFAAELPPRNLPEP Peptids durchgeführt. Nach 1 Stunde zusätzlichen
Inkubierens bei 37°C, wurde
der T-Zellklon wurde im abschließenden Verhältnis von 1:1 hinzugefügt.
-
Erzeugung
von PTPRK-spezifischen T-Zellen aus pt15392 PBMCs. PBMCs aus pt15392,
welche innerhalb von 12 Monaten nach der Operation während der
krankheitsfreien Periode der Nachsorge erhalten wurden, wurden in
vitro mit PYYFAAELPPRNLPEP Peptid, wie zuvor beschrieben (15) stimuliert.
Kurzgesagt, PBMCs (2 × 106/Well) wurden wöchentlich mit autologen Peptid-gepulsten
Monocyten stimuliert. Am Ende jeder Stimulation wurde die Peptid-spezifische
Reaktivität
durch Elispot-Untersuchung überwacht.
-
IFNγ-Elispot
Probe. 96-Well-Nitrozelluloseplatten (Millititer, Millipore, Bredford,
MA) wurde über
Nacht mit 50 μl/Well
von 8 μg/ml
anti-Mensch IFN-γ mAb
(Mabtech) beschichtet. Die Wells wurden dann mit Iscove's modifiziertem DMEM
(BioWhittaker) und 10% menschlichem Ab-Serum für 2 h bei 37°C gewaschen
und blockiert. T Zellen (2 × 103 oder 2 × 104)
wurden mit 1,5 × 104 Peptid-gepulsten autologen LCL-Zellen gemischt und
dann in die 96 vorbeschichteten Wells geimpft. T-Zellen wurden mit
dem Medium allein, oder mit Mitogen der asiatischen Kermesbeere,
welches als negative bzw. positive Kontrolle diente, inkubiert.
Nach 24 h Inkubieren bei 37°C
und 5% CO2 wurde dann entsprechend den Herstelleranweisungen
Elispot durchgeführt.
Kurzgesagt, die Platten wurden sechsmal mit PBS + 0.05% Tween-20
gewaschen. Vertiefungen wurden für
2 h bei 37°C
mit 50 μl/Well
von biotinyliertem Maus anti-Mensch IFN-γ mAb (Mabtech) bei einer Konzentration
von 2,5 μg/ml
inkubiert. Nach viermaligem Waschen mit PBS, wurden 100 μl Streptavidinalkalische
Phosphatase (150 μg/ml)
1/1000 verdünnt,
für 2 h
bei Zimmertemperatur hinzugefügt.
Nach einem anderen Waschenschritt mit PBS wurden jedem Well für 10–20 Min.
100 μl/Well
von BCIP/NBT Substrat (BioRad, Ca, 94547, USA) hinzugefügt. Die Farbentwicklung
wurde durch Waschen unter laufendem Leitungswasser angehalten. Nach
Trocknen bei Zimmertemperatur wurden IFNγ-sekretierende T-Zellen, mit
dem automatisierten Bildanalyse-System Elispot Reader gezählt (AID,
Strassberg, Deutschland). Jedes Experiment wurde dreimal durchgeführt.
-
ERGEBNISSE
-
Tumor-spezifische
CD4+T Zellenklone. 40 tumorspezifische CD4+T-Zellklone (15392CD4+T)
wurden erhalten, indem die Verdünnung
begrenzt wurde, TIL aus einer LN Metastase von pt15392 isoliert
wurden, und sie in vitro für
zwei Wochen mit dem autologen Tumor stimuliert wurden. TCR Analyse
mittels RT-PCR zeigte, dass alle Klone in 5 unterschiedliche Teilmengen
entsprechend der TCRAV und TCRBV Kombination (Tabelle) gruppiert
werden können.
Funktionelle Studien wurden an einem einzelnen T-Zellklon durchgeführt, der
für jede
Teilmenge repräsentativ
ist. Für
alle Klone wurde gefunden, dass sie in Antwort auf Tumor-Stimulation identische
funktionelle Aktivität
zeigen. Die Daten, die in Tabelle 1 angeführt werden, wurden mit Klon
TB515 erhalten und sind für
alle untersuchten T-Zellenklone repräsentativ. Nach Stimulation
mit dem autologen Melanom zeigten alle Klone eine HLA-DR eingeschränkte lytische
Aktivität
gegenüber
Me15392 Zellen, da die Lysis, welche durch eine 51Cr-Freisetzungsuntersuchung
erfasst wurde, in Anwesenheit von L243, einem mAb, welcher auf einen
monomorphen bestimmenden Faktor von HLA-DR gerichtet ist, stark
inhibiert war (1A). Außerdem setzten
die tumorspezifischen CD4+T-Zellklone nach
Tumor-Stimulation auch einen Cytokincocktail frei, der zum Th1 Profil
kompatibel ist, einschließlich
INF-γ, GM-CSF,
TNF-α und
IL-2, aber nicht IL-4 und TGFβ (1B).
-
Mutiertes
PTPRK Gen kodiert das TB515 Epitop. Wegen seiner in vitro Wachtumskapazität wurde TB515
weiterhin ausgewählt
und verwendet, um das melanomspezifische Antigen molekular zu charakterisieren.
Der genetische Ansatz, der zu diesem Zweck gewählt wurde, wurde als Optimierung
kürzlich
veröffentlichter
Verfahren entwickelt, die für
die Identifizierung der Tumorantigene (18–20) verwendet wurden. Die 293-EBNA1-Zellen,
welche stabil mit CIITA cDNA (CIITA+293)
transfiziert wurden (21), wurden als Empfänger für die cDNA Tumorbibliothek
verwendet. FACS Analyse mit anti- HLA-DR
Ab zeigte eine bedeutende Zunahme der Expression des Klasse II HLA
bei CIITA+293-Zellen (nicht gezeigt) auf.
Um die Einführung
der Tumor-abgeleiteten Proteine in die Klasse II HLA Verarbeitungsbahnen
zu erzwingen, und so möglicherweise
die Empfindlichkeit unseres Screening-Verfahrens zu erhöhen, konstruierten
wir eine chimere unveränderliche Kette
(Ii)/Tumor cDNA Bibliothek (22). Die in Pools unterteilte cDNA Bibliothek
wurde dann in CIITA+293-Zellen zusammen
mit 100 ng des Plasmids trannsfiziert, das DRB1·0102 oder DRB1·1001 Allele
enthält,
die vom gleichen Patienten kloniert wurden.
-
Das
Screening von Transfektanten führte
zur Isolierung eines positiven cDNA Klons (cDNA #11), der durch
TB515-T-Zellen erkannt wurde, wenn er in CIITA+293
mit DRB1·1001
(CIITA+-DRB10+293)
co-transfiziert wurde, aber nicht wenn er mit dem Allel DRB1·0102 (CIITA+-DRB1+293) co-transfiziert
wurde (2A). Es trat keine Erkennung
auf, wenn cDNA #11 und DRB1·1001
in 293 transfiziert wurden, welches nicht durch CIITA (wt293) modifiziert
wurde, was wieder die Notwendigkeit einer aktiven Klasse 11-HLA
Verarbeitungsmaschinerie für
die Aktivierung von TB515 zeigt.
-
DNA-Sequenzanalyse
zeigte, dass cDNA #11 homolog zu einem Teilbereich des rezeptorartigen
Tyrosin-Phosphatase-Kappa Proteins (PTPRK, GenBank NM_002844) ist,
einer Tyrosinphosphatase des Typs II (PTPs), welche eine der fünf Unterfamilien
von transmembranen rezeptorartigen PTPs ist (23). Die Tumor-abgeleitete
cDNA #11 erstreckt sich von 2084 bp bis 2751 bp der veröffentlichten
NM_002844 PTPRK cDNA-Sequenz, welche die Region umfasst, die für die vierte
am weitesten am C-Ende liegende extrazellulare Fibronectin III-artige
Domäne,
die vollständige
Transmembrandomäne
und die allererste intrazellulare Sequenz kodiert. Der Klon zeigte
eine nicht-konservative g→a
Mutation bei Nucleotid 2249 in der vierten Fibronectin III-artigen Domäne des Gens
(NM_002844), was zu einem Glycin-zu-Arginin Austausch (G→R) im entsprechenden
Protein führte
(die GenBank Zugangsnummer für
die Sequenz von PTPRK cDNA, abgeleitet von Me15392, ist AF533875).
-
Um
zu bestätigen,
dass dieser Aminosäure-Austausch
nicht eine einzelne Nucleotidpolymorphie erklärt, sondern eine somatische
Mutation darstellt, die im Tumor-Gewebe
auftritt, wurde der Bereich, welcher die Mutation umfasst, amplifiziert
und sequenziert, entweder beginnend von genomischer DNA oder cDNA,
die sowohl aus PBL, als auch aus LCL von pt15392 erhalten wurde.
Keine der analysierten Proben zeigte den g→a Übergang und es wurde nur die
Wildtypsequenz gefunden (Daten nicht gezeigt). Außerdem wurden
DNA und cDNA, die von 10 zusätzlichen
Melanomzelllinien abgeleitet sind, ähnlich analysiert, aber keine
von ihnen zeigte irgendeine Mutation an Nucleotid 2249.
-
Unveränderliche
Kettensequenz ist für
die HLA-Klasse II Präsentation
des R-PTPK abgeleiteten Epitops nicht notwendig. Die Sequenzanalyse
des rekombinanten Plasmids, welches den cDNA Klon #11 enthält, zeigte,
dass die Ii-Kettentranslation in Bezug auf den Rahmen, der der entsprechenden
der korrekten Translation des PTPRK Proteins entspricht, verschoben
wurde. Folglich postulierten wir die Existenz eines zusätzlichen
offenen Leserahmens im rekombinanten Plasmid, der durch ein zusätzliches
internes ATG geregelt wird. Durch das Analysieren der Sequenz von
cDNA #11 fanden wir eine Kozak-artige Sequenz ((g/a)nnatgg) deren ATG (Position 2165 in der GenBank
NM_002844 Sequenz) sich im Rahmen mit dem authentischen ersten Start-Methionin
des PTPRK Gens befand. Um die autarke Translationskapazität dieses
inneren ATG-Codons zu überprüfen, wurde
cDNA #11 aus dem pEAK8.5/Ii Vektor herausgeschnitten und in den
Expressionvektor pcDNA3.1 eingefügt,
welcher kein Ii enthält.
Das neue rekombinante Plasmid wurde dann bezüglich der Kapazität untersucht,
die TB515 Aktivierung auszulösen,
wenn es in CIITA+293 Zellen zusammen mit
dem DRB1·1001
transfiziert wird (2B). Wie erwartet,
induziert die cDNA #11, welche in Abwesenheit der Ii-Kette kloniert
wurde, INF-γ-Freisetzung
durch den TB515-Klon in einer spezifischen DRB1·1001-eingeschränkten Weise.
Die Erkennung war so wirksam wie die von cDNA #11 im pEAK8.5/Ii
Vektor oder Me15392 Tumor (2B), was
zeigt, dass in Abwesenheit des Ii-Startcodon, cDNA #11 von seinem
eigenen internen ATG translatiert werden konnte, und dass außerdem cDNA
#11 an sich auf einem HLA-Klasse
II Weg natürlich
verarbeitet und präsentiert
werden konnte, ohne Notwendigkeit für eine Ii-Kette-vermittelte
intrazelluläre
Umlenkung.
-
Expression-Muster
von R-PTPK mRNA. Um mehr Information über die PTPRK-spezifischen Transskripte
im Me15392 zu erhalten, wurde eine Northern Blot-Analyse durchgeführt (3).
Um die gesamte PTPRK mRNA zu erfassen, wurde Hybrisierung mit einem äquimolaren
Gemisch von drei spezifischen Sonden durchgeführt, die in unterschiedlichen
Bereichen des PTPRK Gens kartieren. Die überprüften Proben schlossen auch
PBL Poly(A)+RNA als Negativkontrolle der
PTPRK Expression mit ein und die transfomierte epidermale Zelllinie
A431 als Positivekontrolle des Transskripts voller Länge, da
diese Zelllinie dafür
bekannt ist, ein hohes Niveau von PTPRK Gen-Expression zu haben
(24). Melanocyten konnten nicht analysiert werden, da aus den in
vitro gewachsenen Zellen nicht genügend mRNA erhaltenen wurde.
Wie erwartet, wurde keine wesentliche Hybridisierungsbande in PBL
beobachtet, was vorhergehende Daten (24) bestätigt, während sowohl A431 als auch
Me15392 Poly(A)+RNA ein eher kompliziertes
Muster erzeugten (3A). Obgleich zusätzliche spezifische
Banden um 1800 bp und 1000 bp klar nachweisbar waren, zeigten beide
Proben ein intensives Signal bei ungefähr 5600 bp entsprechend dem
Transskript in voller Länge.
Zusammengenommen deuten diese Resultate zusammen zeigen, dass Me15392
ein komplettes PTPRK Protein exprimieren kann, während die biologische Bedeutung
der unvollständigen
mRNA Transskripte noch zu untersuchen bleibt.
-
Die
Expression von PTPRK mRNA in anderen Tumor- und in Nichttumorzellen
wurde mittels RT-PCR untersucht. RT-PCR Amplifizierungen wurden
an der Gesamt-RNA mittels des Primerpaars F3/Rδ durchgeführt, welches in der intrazellularen
Phosphatase Domäne
kartiert, welche am weitesten N-wärts liegt (Länge des
amplifizierten Produkts 650 bp). Die Primern waren entworfen, um
hochspezifisch für
das PTPRK Gen zu sein. Ihre Spezifität wurde experimentell bestätigt, und
die Amplifizierungsprodukte, die aus den unterschiedlichen Zelllinien
erhalten wurden, wurden sequenziert und zeigten, dass sie nur mit
PTPRK korrespondierten, während
keine Sequenzen anderer R-PTP oder PTP Gene, sogar solcher mit hoher
Homologie zu PTPRK, gefunden wurden. Die Reaktionsbedingungen wurden
eingestellt, um ein lineare DNA-Amplifizierung zu erreichen, und
eine vergleichbare Menge mRNA wurde aus jeder Zelllinie verwendet,
wie durch β-Actin-Amplifizierung
gezeigt. Während
ese in den Melanocyten (FM2093 Zelllinie) klar nachweisbar war,
wurde PTPRK in 10 untersuchten Melanomzelllinien anders exprimiert,
von denen 5 nur eine kaum nachweisbares Bande zeigten, die mit jener
vergleichbar ist, die aus PBL erhalten wurde, das in der Northern
Blot-Analyse negativ war (3A). Einige
repräsentative
Beispiele werden in 3B gezeigt.
-
Identifikation
von PTPRK-abgeleitetetem Peptid, welches das Epitope für TB515
wiederherstellt. Um die Bedeutung der G→R Mutation für die T-Zell-Erkennung
zu beurteilen, wurde eine Wildtypversion (nicht mutiert) von cDNA
#11 durch PCR-Reaktion synthetisiert und mit cDNA DRB1·1001 in
CIITA+293-Zellen cotransfiziert. Es wurde
keine Erkennung der Wildtypsequenz durch die tumorspezifischen 15392CD-Klone
beobachtet (Daten nicht gezeigt), was eine direkte Rolle der mutierten
Aminosäure
bei der Epitopbildung nahe legt. Um den epitopkodierenden Bereich
von cDNA #11 weiter einzugrenzen, wurde eine Reihe von Mini-Genen
durch PCR Reaktionen von cDNA #11 unter Verwendung eines identischen
Vorwärtsprimers
(F2) synthetisiert, der mit unterschiedlichen verschachtelten Rückwärtsprimern
(reverse primer) verbunden ist, die jenseits der Mutation kartieren
(4). Die Minigene, die alle das ATG-Startcodon
für cDNA
#11 enthielten, wurden in den Expressionvektor pcDNA3/TOPO (Invitrogen)
kloniert, dann in CIITA+293 tranfiziert,
die jeweils entweder DRB1·0102
oder DRB1·1001
exprimieren und schließlich
bezüglich
TB515-Erkennung ausgewertet. Das Minigene EP2 war das kürzeste Konstrukt,
das erkannt wurde. Wie erwartet, wurde die Wildtypversion des EP2 Minigens
(EP2WT), welches mittels des Rückwärtsprimers
EPR2WT erhalten wurde, welcher das Wildtyp-Nucleotid (a/g Fehlordnung)
trägt,
nicht durch TB515 Lymphozyten erkannt, wenn dieses in den Expressionvektor mit
oder ohne die unveränderliche
Kette kloniert wurde.
-
Diese
Transfizierunsversuche grenzten den möglichen immunogenen Aminosäurebereich
auf ein 26 Amionosäuren-langes
Peptid ein, das die Mutation enthielt und in 4 gezeigt
ist. Um das TB515 Epitope zu identifizieren, wurden mehrere hexadecamerüberlappende
Peptide synthetisiert, die den identifizierten 26 Aminosäurenbereich
durchspannten. Die Peptide wurden in unterschiedlichen Dosen bezüglich ihrer
Fähigkeit ausgewertet,
autologe LCL Zellen in vitro für
die Erkennung des Anti-Melanom-TB515-Klons zu sensibilisieren. Unter
den untersuchten Hexadecamerpeptiden war PYYFAAELPPRNLPEP (PTPRK(667-682)), welches sich von Aminosäure 667
bis 682 des Proteins erstreckt und die Mutation enthält (5,
in fett), jenes, welches die stärkste
INF-γ-Freisetzung
durch den Klon TB515 verursachte. In der Tat zeigten Titrierversuche,
dass dieses Peptid durch TB515 Zellen bei einer Konzentration so
niedrig wie 10 nM erkannt werden kann, seine Halbmaximum-Wirkung bei 100 nM
erreichte (5A). Die Substitution des
mutierten Arginin-Restes mit dem Wildtypglycin im immunogenen Peptid
(5A) hob die stimulierende Fähigkeit
komplett auf, was definitiv die Bedeutung der Mutation für T-Zell-vermittelte
Erkennung zeigt. Weitere Versuche mit den Peptiden, die nach und nach
entweder am 5'-
oder 3'-Ende einen
Aminosäure-Rest
verlieren (5B und 5C)
waren darauf gerichtet, sowohl den minimalen Epitopkern, als auch
mögliche
Ankeraminosäuren
zu identifizieren. Insbesondere die Auslassung oder der Ersatz mit
nicht relevanten Aminosäuren
von Y669 (5B)
oder L679 und N678 (5C) beeinflusste stark die Fähigkeit
des PTPRK(667-682) Peptids, den Klon TB515
zu stimulieren, was eine Rolle dieser Aminosäuren in Position 3, 11 und
12 bei der Bildung des HLA-DR10/Peptid/TCR-Komplexes nahe legt. Das
Wildtyppeptid PYYFAAELPPGNLPEP und das PTPRK(667-682),
in dem das Y669 durch ein G ersetzt ist,
waren beide in der Lage, das HLA-DR10 zu binden, da sie in einer
Konkurrenzuntersuchung wirksam die Erkennung des PTPRK(667-682) Peptids
durch Klon TB515 inhibierten (5D).
Die andere 4 T-Lymphozytenklone, welche so beschrieben wurden, dass
sie unterschiedliche TCR haben, waren in der Tat gegen das gleiche
Epitop gerichtet, sie erkannten das Wildtyppeptid nicht und sie
alle zeigten eine ähnliche
Affinität
für das
mutierte Peptid, wie das, welches für TB515 beobachtet wurde (Daten
nicht gezeigt). Außerdem
wurde das PTPRK(667-682) Peptid, welches
eine Substitution am Rest Y669 trägt, wirksam
durch den Klon TB48 erkannt, was bestätigte, dass Y669,
obgleich es wesentlich für
die TB515-vermittelte Erkennung ist, die HLA-DR10 Bindefähigkeit
des PTPRK(667-682)-Peptids nicht entscheidend
beeinflusste (6).
-
Pt15392
entwickelte systemische Immunität
gegen das PTPRK-abgeleitete, HLA-DR10 präsentierte Epitop. Um festzustellen,
ob pt15392 auch eine systemische, Epitop-spezifische T-Zellimmunität entwickelte, wurden
PBMCs, die 12 Monate nach der operativen Resektion der Lymphknotenmetastase
erhalten wurden, in vitro mit PYYFAAELPPRNLPEP Peptid bei 1 μM kultiviert.
Nach 3 Wochen der in vitro Stimulation mit Peptid-gepulsten autologen
Monocyten, zeigten die kultivierten T-Zellen eine Peptid-spezifische Reaktivität, wie durch
eine Elispot-Untersuchung festgestellt wurde, was die Anwesenheit
von Peptid-spezifischen T-Zellen im peripheren Blut zeigt (
7).
Diese Zellen waren auch in der Lage, den autologen Tumor auf eine
HLA-DR eingeschränkte
Weise zu erkennen. Andererseits war keine spezifische Reaktivität in PBMCs
nachweisbar, die von DRB1·1001
positiven gesunden Spender erhalten wurden. Tabelle Funktionelle Charakterisierung und TCR-Expression
von tumorspezifischen CD4
+T-Klonen.
| | | Erkennung
des autologen Tumors |
aUntersatz | bKlon | cTCRAV/TCRBV | dLysis (%) | eIFN-γ-Freisetzung
(pg/ml) |
T1 | TB
515 | 13/21 | 50
(10) | 1000 | (200) |
T2 | TB
426 | 3/13 | 74
(35) | 1200 | (300) |
T3 | TB
48 | 3/21 | 35
(15) | 1100 | (200) |
T4 | TB
674 | 13/19 | 12
(5) | 800 | (100) |
T5 | TB
89 | 17/21 | 41
(10) | 1060 | (200) |
- aVierzig Anti-Melanom
15392CD4+T-Zellklone durch begrenzte Verdünnung von
15392CD4+TIL erhalten, welche mit dem autologen
Melanom in vitro zwei Wochen lang stimuliert wurden. Die 15392CD4+T-Klone wurden in 5 einzelne Untersätze (T1–T5) gruppiert,
welche unterschiedliches TCRAV und TCRBV exprimieren.
- bFür
jeden Untersatz ist ein tumorspezifischer Klon bezeichnet, der in
vitro weiter kultiviert und expandiert wurde.
- cDie Analyse von TCR wurde mittels RT-PCR,
unter Verwendung einer Palette von TCR Vα und Vβ Primern, durchgeführt (siehe
Materialien und Verfahren).
- dDie Fähigkeit der bezeichneten Klone,
den autologen Tumor zu lysieren, wurde in einer 5 h 51Cr-Freisetzungsuntersuchung
bei einem E:T-Verhältnis
von 30:1 untersucht. Die Daten werden als % der Lyse angegeben. Zahlen
in Klammern beziehen sich auf % der Lyse, welche in Gegenwart des
monoklonalen anti-HLA-DR L343 mAb, verwendet bei 10 μg/ml Endkonzentration,
erreicht wurde.
- eEine Cytokin-Freisetzungsuntersuchung
wurde durchgeführt,
um die Fähigkeit
der bezeichneten T-Zellklone zu bestimmen, den autologen Tumor zu
erkennen (siehe Materialien und Verfahren für Details). Die Menge der IFN-γ-Freisetzung
nach Tumorstimulation in Abwesenheit oder in Anwesenheit (Werte
in Klammern) von L343, welches bei 10 μg/ml Endkonzentration verwendet
wurde, ist in pg/ml ausgedrückt.
-
LITERATUR
-
- 1. Parmiani, G., et al., JNCI, 94: 805–818, 2002.
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