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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von Tocopherylacetat und dabei verwendete neue Zwischenprodukte.
(all-rac)-α-Tocopherol selbst
ist bekanntlich das wirksamste technisch wichtige Mitglied der Vitamin-E-Gruppe.
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Technische
Synthesen von Vitamin E (α-Tocopherol)
basieren auf der Umsetzung von 2,3,5-Trimethylhydrochinon mit Isophytol,
Phytol oder einem Phythylhalogenid: siehe Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Band A27, VCH (1996), S. 478-488. Da α-Tocopherol
unter oxidativen Bedingungen labil ist, wird es in der Regel in
sein Acetat umgewandelt, das stabiler und bequemer zu handhaben
ist. Daher umfaßt
die Herstellung der üblichen
kommerziellen Form von Vitamin E, nämlich Tocopherylacetat, den
zusätzlichen Schritt
der Veresterung vom α-Tocopherol
(in der durch die säurekatalysierte
Umsetzung von 2,3,5-Trimethylhydrochinon mit Isophytol, Phytol oder
einer Phythylverbindung, z. B. einem Halogenid, erhaltenen Form). 2,3,5-Trimethylhydrochinon
wird wiederum in der Regel aus Ketoisophoron über 2,3,5-Trimethylhydrochinondiacetat
und Verseifung des letzteren erhalten.
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In
der
WO 03/37883 wird
ein Verfahren zur Herstellung von (all-rac)-alpha-Tocopherol durch
säurekatalysierte
Kondensation von Trimethylhydrochinon mit Isophytol oder Phytol
beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kondensation in Gegenwart
eines Tris(perfluoralkansulfonyl)methans oder Tris(pentafluorbenzolsulfonyl)methans
oder eines Metallsalzes davon als Katalysator in einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführt
wird. Neben dem Metallsalz kann eine Bronsted-Säure, z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure oder
p-Toluolsulfonsäure,
als Cokatalysator verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Konzept zur Herstellung von
Tocopherylacetat bereit. Gemäß diesem
Konzept wird 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat mit Isophytol oder
Phytol zu 3-Phytyl-2,5,6-trimethyl hydrochinon-1-acetat oder mit
einem Phytylhalogenid zu 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat,
welches dann einer Umlagerungsreaktion zu 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
unterworfen wird, umgesetzt und das 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat schließlich einer
Ringschlußreaktion
zu Tocopherylacetat unterworfen wird. Das neue Konzept ist im folgenden
Reaktionsschema dargestellt, wobei R für den restlichen Teil des Isophytol-
bzw. Phytylhalogenidmoleküls
2 bzw. 3, d. h. 3,7,11-Trimethyldodecyl (R15H31), steht und Br ein Beispiel für das Halogen
(Hal) im Phytylhalogenid (3) ist. Ferner ist Isophytol (2) ein Beispiel
für Isophytol
und Phytol in diesem Reaktionsschema.
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Wenngleich
das Reaktionsschema der Herstellung von (all-rac)-α-Tocopherylacetat
illustriert, ist die Erfindung nicht auf diese spezielle stereochemische
Konfiguration beschränkt;
durch Verwendung des Phytol-, Isophytol- oder Phytylhologenid Ausgangsstoffs
mit der entsprechenden stereochemischen Konfiguration sind andere
stereochemische Konfigurationen erhältlich. So erhält man bei
Verwendung von (R,R)-Phytol, (R,R,R)-Isophytol oder (S,R,R)-Isophytol oder
(RS,R,R)-Isophytol
oder eines (R,R)-Phytylhalogenids (RS,R,R)-α-Tocopherylacetat.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1- acetat (6) und gegebenenfalls daraus
Tocopherylacetat (1), bei dem man entweder
- (a)
2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat (4) in Gegenwart eines Schwefel
(VI) enthaltenden Katalysators der Formel R1SO2OH, worin R1 für Hydroxy,
Halogen, aliphatisches Hydrocarbyl (Niederalkyl), aliphatisches Halogencarbyl
(halogeniertes Niederalkyl) oder aromatisches Hydrocarbyl (Aryl)
steht, in einem aprotischen organischen Lösungsmittel mit Isophytol (2)
oder Phytol C-alkyliert oder
- (b) 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat (4) in einem polar en
aprotischen organischen Lösungsmittel
in Gegenwart einer Base mit einem Phytylhologenid (3) O-alkyliert und das
so erhaltene 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(5) einer Umlagerungsreaktion unterwirft,
und in jedem
Fall gegebenenfalls das so erhaltene 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) einer Ringschlußreaktion
zu Tocopherylacetat unterwirft.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von Tocopherylacetat (1), bei dem man 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) unabhängig
von dessen Herstellungsweg einer Ringschlußreaktion zu Tocopherylacetat
(mit dem Chromanringsystem) unterwirft.
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In
noch einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die
neue Verbindung 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (6)
einschließlich
ihrer Stereoisomere (E,all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat,
(Z,all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat, (E,R,R)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
und (Z,R,R)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat.
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Bei
der C-Alkylierung der Verbindung (4) gemäß der vorliegenden Erfindung
[Variante (a)) kann der Isophytol- oder Phytolausgangsstoff die
von natürlichem
Phytol abgeleitete stereochemische Konfiguration (R,R) oder eine
andere stereochemische Konfiguration, z. B. die all-rac-Konfiguration,
aufweisen.
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Die
C-Alkylierung wird mit einem Schwefel (VI) enthaltenden Katalysator
der Formel R1SO2OH,
worin R1 für Hydroxy, Halogen, Niederalkyl,
halogeniertes Niederalkyl oder Aryl steht, durchgeführt. Der
Begriff "Niederalkyl" als solcher oder
in "halogeniertem
Niederalkyl" bedeutet
insbesondere eine (halogenierte) Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 oder 2 Kohlenstoffatomen im Fall von "Niederalkyl" bzw. vorzugsweise
einem einzigen Kohlenstoffatom im Fall von "halogeniertem Niederalkyl". Wenn die (halogenierte) Niederalkylgruppe
3 oder mehr Kohlenstoffatome enthält, kann sie geradkettig oder
verzweigt sein; Beispiele für
verzweigte Alkylgruppen sind Isopropyl und tert.-Butyl. In "halogeniertem Niederalkyl" können als
Halogensubstituent bzw. Halogensubstituenten ein oder mehrere gleiche
oder gemischte Halogenatome vorliegen. Jeder Halogensubstituent
ist insbesondere Fluor oder Chlor, wobei Fluor als Halogensubstituent
bevorzugt ist, und in diesem Zusammenhang ist als halogenierte Niederalkylgruppe
Trifluormethyl ganz besonders bevorzugt. Wenn R Aryl ist, handelt
es sich dabei vorzugsweise um Phenyl oder substituiertes Phenyl,
wobei jegliche Substituenten von Phenyl insbesondere ein oder mehrere
Alkylgruppen, vorzugsweise Methylgruppen, sind. Ganz besonders bevorzugt
handelt es sich bei Aryl jedoch um Phenyl oder p-Tolyl. Demgemäß handelt
es sich bei dem Schwefel (VI) enthaltenden Katalysator der Formel
R1SO2OH insbesondere
um Schwefelsäure,
Fluorsulfonsäure,
Methan- oder Ethansulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure
oder Benzol- oder p-Toluolsulfonsäure. Ganz besonders bevorzugt
ist hiervon ein Schwefel (VI) enthaltener Katalysator der Formel
R1SO2OH, der in
zweiphasigen Lösungsmittelsystemen
besonders effektiv ist, z. B. Trifluormethansulfonsäure oder
p-Toluolsulfonsäure.
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Bei
den aprotischen organischen Lösungsmitteln,
in denen die C-Alkylierungsreaktion durchgeführt wird, handelt es sich entweder
um polare aprotische organische Lösungsmittel oder unpolare aprotische
organische Lösungsmittel.
Geeignete Klassen von polaren aprotischen organischen Lösungsmitteln
sind u. a. aliphatische und cyclische Ketone, z. B. Diethylketon
und Isobutylmethylketon bzw. Cyclopentanon und Isophoron; aliphatische
und cyclische Ester, z. B. Essigsäureethylester und Essigsäureisopropylester
bzw. γ-Butylrolacton;
und Dialkylcarbonate und Alkylencarbonate (cyclische Carbonate),
z. B. Dimethylcarbonat und Diethylcarbonat bzw. Ethylencarbonat
und Propylencarbonat. Geeignete Klassen unpolarer aprotischer organischer Lösungsmittel,
in denen die C-Alkylierung
alternativ durchgeführt
wird, sind aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Hexan, Heptan
und Octan, und aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol, Toluol
und die Xylole. Die Reaktion kann in einer einzigen Lösungsmittelphase,
insbesondere in einem polaren aprotischen organischen Lösungsmittel,
z. B. in Toluol, als alleinigem Lösungsmittel oder in einem zweiphasigen
Lösungsmittelsystem, insbesondere
einem, das beide Arten von aprotischen organischen Lösungsmitteln
enthält,
z. B. in Ethylen- und/oder Propylencarbonat als polarem aprotischem
Lösungsmittel
und Hexan, Heptan oder Octan als unpolarem aprotischem organischem
Lösungsmittel,
durchgeführt
werden.
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Der
Katalysator kann in einer Menge von etwa 0,01 Mol-% bis 1 Mol-%,
vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,05 Mol-% bis etwa 0,1 Mol-%,
bezogen auf die molare Menge an Phytol bzw. Isophytol, vorliegen.
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Des
weiteren erstreckt sich das Molverhältnis von 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat
(wobei dieses im allgemeinen der im Überschuß verwendete Reaktant ist)
zu Isophytol/Phytol in der Reaktionsmischung der C-Alkylierung zweckmäßigerweise
von etwa 2,2:1 bis 1:1, vorzugsweise von etwa 2:1 bis etwa 1:1 und
ganz besonders bevorzugt von etwa 1,5:1 bis 1:1.
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Geeigneterweise
wird die C-Alkylierung bei Temperaturen von etwa 20°C bis etwa
160°C, vorzugsweise
von etwa 80°C
bis etwa 150°C
und ganz besonders bevorzugt von etwa 100°C bis etwa 127°C durchgeführt.
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Zweckmäßigerweise
verwendet man etwa 0,25 bis 6 ml, vorzugsweise etwa 0,5 bis 3 ml
organisches Lösungsmittel
pro 1 mmol Isophytol bzw. Phytol, wobei diese Mengen sich auf das
gesamte Lösungsmittel
beziehen, d. h. unabhängig
davon, ob die C-Alkylierungsreaktion
in einer einzigen Phase oder in einem zweiphasigen Lösungsmittelsystem
durchgeführt
wird.
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Wenn
das Verfahren in einem zweiphasigen Lösungsmittelsystem durchgeführt wird,
insbesondere einem, das aus einem polaren aprotischen organischen
Lösungsmittel,
z. B. einen cyclischen Carbonat wie Ethylen- oder Propylencarbonat,
und einem unpolaren aprotischen organischen Lösungsmittel, z. B. einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff wie Heptan, besteht, liegt das Volumenverhältnis von
unpolarem Lösungsmittel
zu polarem Lösungsmittel
zweckmäßigerweise
im Bereich von etwa 1:5 bis etwa 30:1, vorzugsweise von etwa 1:3 bis
etwa 20:1 und ganz besonders bevorzugt von etwa 10:1 bis 15:1. Das
bevorzugte Lösungsmittel
ist das zweiphasige Lösungsmittelsystem
aus Ethylencarbonat und Heptan.
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Außerdem kann
das Verfahren zur weitest möglichen
Verringerung des Kontakts der Reaktionsmischung mit der Umgebungsfeuchtigkeit,
die sich im allgemeinen negativ auf den Verlauf der Reaktion auswirkt, unter
Inertgasatmosphäre,
vorzugsweise gasförmigem
Stickstoff oder Argon, durchgeführt
werden.
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Die
C-Alkylierungsreaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich,
vorzugsweise kontinuierlich, und im allgemeinen verfahrenstechnisch
auf sehr einfache Art und Weise durchgeführt werden, beispielsweise
indem man Isophytol oder Phytol, als solches oder Lösung, portionsweise
zu einer Suspension oder Lösung
des 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetats und des Katalysators gibt.
Das Isophytol bzw. Phytol wird zweckmäßigerweise kontinuierlich mit
einer Rate von etwa 0,2 bis etwa 1 ml/Minute, vorzugsweise etwa
0,4 bis etwa 0,8 ml/Minute, zugegeben. Nach Beendigung der Isophytol/Phytol-Zugabe
wird die Reaktionsmischung geeigneterweise noch etwa 10 bis etwa
60 Minuten, vorzugsweise etwa 20 bis etwa 30 Minuten, auf die Reaktionstemperatur
erhitzt. Die Aufarbeitung kann nach Verfahrensweise erfolgen, die
in der organischen Chemie üblich sind.
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Bei
der Verfahrensvariante (b) der vorliegenden Erfindung zur Herstellung
von 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) in zwei Reaktionsschritten, nämlich der O-Alkylierung gefolgt
von der Umlagerung des so erhaltenen 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetats
(5), wird für
die O-Alkylierung
des Ausgangsstoffs 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat
(4) ein Phytylhalogenid (3), bei dem es sich geeigneterweise um
das Bromid oder das Chlorid, aber vorzugsweise Phytylbromid, handelt,
verwendet. Wie im Fall von Isophytol bzw. Phytol bei der oben beschriebenen
C-Alkylierung kann der Phytylhalogenid-Reaktand bei der vorliegenden
O-Alkylierung die
stereochemische Konfiguration von natürlichem Phytol (R,R) oder eine
andere stereochemische Konfiguration, z. B. die all-rac-Form, aufweisen.
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Die
O-Alkylierung kann im Prinzip unter Verwendung herkömmlicher
Bedingungen für
die Alkylierung von phenolischen Systemen durchgeführt werden,
z. B. wie in Chem. Lett. 1982, 1131-1134, beschrieben. Im vorliegenden
Fall wird sie zweckmäßigerweise
in Gegenwart einer Base wie Natriumhydroxid und in der gleichen
Art von polarem aprotischem organischem Lösungsmittel, wie es für die oben
beschriebene C-Alkylierung
verwendet wird, oder in einem Dialkylformamid durchgeführt. Bevorzugte
Lösungsmittel
sind Dimethylformamid und Dibutylformamid.
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Die
Base wird im allgemeinen im Überschuß in bezug
zur Menge an 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat, insbesondere in
einem molaren Überschuß von etwa
5 bis etwa 30%, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 20%, verwendet.
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Geeigneterweise
wird die O-Alkylierung bei Temperaturen von etwa –20°C bis etwa
+30°C, vorzugsweise
von etwa –10°C bis etwa
+15°C und
ganz besonders bevorzugt von etwa 100°C bis etwa 127°C durchgeführt.
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Die
O-Alkylierung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich, vorzugsweise
kontinuierlich, und im allgemeinen verfahrenstechnisch auf sehr
einfache Art und Weise durchgeführt
werden, beispielsweise indem man das Phytylhalogenid, als solches
oder in Lösung,
portionsweise zu einer Suspension oder Lösung des 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetats
und der Base gibt, geeigneterweise über einen Zeitraum von etwa
20 bis etwa 80 Minuten, vorzugsweise von etwa 30 bis etwa 60 Minuten,
und danach eine Nachreaktionszeit vorsieht.
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Des
weiteren und zur weitestmöglichen
Verringerung des Kontakts der Reaktionsmischung mit dem atmosphärischen
Sauerstoff, der sich im allgemeinen negativ auf den Verlauf der
Reaktion auswirkt, wird das Verfahren geeigneterweise unter Inertgasatmosphäre, vorzugsweise
gasförmigem
Stickstoff oder Argon, durchgeführt.
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Die
Aufarbeitung in der Mischung nach Beendigung der Reaktion kann dann,
wenn die Isolierung des so erhaltenen 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetats (5) vor dessen
Umlagerung zu 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) im zweiten Schritt dieser Variante (b) gewünscht ist, nach Verfahrensweisen
durchgeführt
werden, die in der organischen Chemie üblich sind.
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Die
nachfolgende Umlagerungsreaktion des 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetats
(5) als zweiter Schritt der Verfahrensvariante (b) wird geeigneterweise
in Gegenwart eines sauren Katalysators, insbesondere eines Friedel-Crafts-Katalysators
wie Bortrifluoridetherat, in einem aprotischen organischen Lösungsmittel
und bei Temperaturen unter Raumtemperatur (unter etwa 20°C) durchgeführt.
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Beispiele
für das
aprotische organische Lösungsmittel
sind Alkane, z. B. Hexan, halogenierte Alkane, z. B. Tetrachlorkohlenstoff,
und Mischungen dieser beiden Arten von aprotischen organischen Lösungsmitteln. Das
bevorzugte Lösungsmittel
ist eine Mischung aus Hexan und Tetrachlorkohlenstoff.
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Die
Umlagerungsreaktion wird vorzugsweise bei Temperaturen von etwa –28°C bis etwa –23°C durchgeführt.
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Der
Druck, unter dem die Umlagerungsreaktion durchgeführt wird,
ist nicht kritisch, wobei die Reaktion zweckmäßigerweise bei Normaldruck
durchgeführt
wird. Des weiteren wird das Verfahren zweckmäßigerweise unter Inertgasatmosphäre, vorzugsweise
gasförmigem
Stickstoff oder Argon, durchgeführt.
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Die
Umlagerungsreaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich und
im allgemeinen verfahrenstechnisch auf sehr einfache Art und Weise
durchgeführt
werden, z. B. durch portionsweise oder kontinuierliche Zugabe des
Katalysators, als solcher oder in dem aprotischen organischen Lösungsmittel
suspendiert, zu einer Mischung aus dem 4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (5) und
dem (weiteren) aprotischen organischen Lösungsmittel. Nach Beendigung
der Zugabe und entsprechender Nachreaktionszeit kann die Isolierung
des Produkts und dessen Reinigung, die im allgemeinen nicht erforderlich
ist, nach Verfahrensweisen durchgeführt werden, die in der organischen
Chemie üblich
sind.
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Der
Ringschluß von
3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (6) gemäß der Erfindung, entweder nach
der C-Alkylierung
gemäß Verfahrensvariante
(a) oder der O-Alkylierung
und der anschließenden
Umlagerungsreaktion gemäß Verfahrensvariante
(a) oder unabhängig
vom Herstellungsweg des 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetats kann
durch Behandlung des Acetats mit einem sauren Katalysator in Gegenwart oder
Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt
werden.
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Bevorzugte
Lösungsmittel,
sofern verwendet, sind die polaren aprotischen organischen Lösungsmittel,
die oben in Verbindung mit der C-Alkylierung von Verfahrensvariante
(a) angegeben sind, nämlich
aliphatische und cyclische Ketone, z. B. Diethylketon und Isobutylmethylketon
bzw. Cyclopentanon und Isophoron; aliphatische und cyclische Ester,
z. B. Essigsäureethylester
und Essigsäureisopropylester
bzw. γ-Butyrolacton; und
Dialkylcarbonate oder Alkylencarbonate (cyclische Carbonate), z.
B. Dimethylcarbonat und Diethylcarbonat bzw. Ethylencarbonat und
Propylencarbonat.
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Die
bevorzugten sauren Katalysatoren sind ebenfalls die oben für die C-Alkylierung
angegebenen Katalysatoren (der Formel R1SO2OH). In einer bevorzugten Ausführungsform
des Ringschlusses, bei der zur Herstellung des 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetats
(4) die C-Alkylierung [Verfahrensvariante (a)] angewandt wird, verwendet
man sowohl bei der C-Alkylierung
von 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat (4) als auch bei dem anschließenden Ringschluß des so
erhaltenen 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetats (6) den gleichen Katalysator
und das gleiche Lösungsmittel.
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Für die Ringschlußreaktion
liegt der Katalysator geeigneterweise in einer Menge von etwa 0,01
Mol-% bis etwa 10 Mol-%, vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,1
bis etwa 5 Mol-%, bezogen auf die molare Menge des 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetats
(6), vor.
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Des
weiteren wird die Ringschlußreaktion
zweckmäßigerweise
bei Temperaturen von etwa 20°C
bis etwa 160°C,
vorzugsweise von etwa 80°C
bis etwa 140°C,
durchgeführt.
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Es
hat sich herausgestellt, daß das
3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) unter Wärmeeinwirkung,
z. B. bei seiner Destillation als Teil der Isolierungs- und Reinigungsmethode
nach seiner Herstellung in der C-Alkylierungsreaktion [Verfahrensvariante
(a)] oder der O-Alkylierungsreaktion und anschließenden Umlagerungsreaktion
[Verfahrensvariante (b)], isomerisieren kann, wobei sich die folgenden
Isomere bilden:
(Z)-Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylester
[7; alternative Bezeichnung (Z)4-Hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylacetat],
(E)-Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylester
[8; alternative Bezeichnung (E)4-Hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylacetat]
und Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-[3-(4,8,12-trimethyltridecyl)but-3-enyl]phenylester
[9; alternative Bezeichnung 4-Hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-[3-(4,8,12-trimethyltridecyl)but-3-enyl]phenylacetat].
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Deren
Formeln, worin R die oben angegebene Bedeutung besitzt, sind:
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Diese
Isomere können
auf die gleiche Art und Weise, d. h. unter den gleichen Bedingungen,
wie oben für
den Ringschluß von
3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (6) beschrieben cyclisiert oder
ringgeschlsosen werden. Demgemäß umfaßt die Erfindung
auch die Cyclisierung eines Isomers (7), (8) oder (9) oder eines
zwei oder drei dieser Isomere enthaltenden Gemischs, entweder als
solches oder zusammen mit (6), zu α-Tocopherylacetat. Des weiteren ist von
diesen drei Verbindungen die Verbindung 9 neu und bildet als solche ebenfalls
einen Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Die
Ausgangsverbindung 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat (4) bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist z. B. durch selektive Hydrolyse von 2,3,5-Trimethylhydrochinondiacetat
gemäß
EP 1 239 045 erhältlich.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung.
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Beispiel 1
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In
einem Vierhalskolben mit Rührer,
Wasserabscheider und Rückflußkühler wurden
19,7 g (100 mmol) Trimethylhydrochinon-1-acetat und 25 ml Lösungsmittel
(Toluol, Essigsäure-n-butylester
bzw. Diethylketon) unter Rühren
unter Argonatmosphäre
auf Rückflußtemperatur
erhitzt (ölbadtemperatur
140–145°C). Nach
Zugabe des Katalysators (p-Toluolsulfonsäure bzw. Trifluormethansulfonsäure) in
einer Menge von 0,1 Mol-%, bezogen
auf die Menge an Acetat (ebenso viele mmol wie die Menge an anschließend zugegebenem
Isophytol) wurden 36,4 ml (100 mmol) Isophytol mit einer Rate von
0,8 ml/Minute zugegeben. Nach Beendigung der Isophytolzugabe wurde
die Reaktionsmischung 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt und schließlich unter
vermindertem Druck eingedampft. Es wurde ein viskoses Öl erhalten,
das auf seinen Gehalt an (all-rac)-α-Tocopherylacetat hin analysiert
wurde, wodurch dessen Ausbeute bestimmt wurde. Bezüglich der
Ausbeuten an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
unter den verschiedenen Reaktionsbedingungen (eingesetzter Katalysator
und eingesetztes Lösungsmittel)
siehe Tabelle 1.
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Beispiel 2
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In
einem Vierhalskolben mit Rührer,
Wasserabscheider und Rückflußkühler wurden
19,7 g (100 mmol) Trimethylhydrochinon-1-acetat und 25 ml γ-Butyrolacton
unter Rühren
unter Argonatmosphäre
auf etwa 110°C erhitzt
(ölbadtemperatur
115°C).
Nach Zugabe von Katalysator (p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure bzw.
Fluorsulfonsäure)
wurden 36,4 ml (100 mmol) Isophytol mit einer Rate von 0,8 ml/Minute
zugegeben. Nach Beendigung der Isophytolzugabe wurde die Reaktionsmischung
30 Minuten unter Rückfluß erhitzt.
Dann wurde die Reaktionsmischung auf 80°C abgekühlt und dreimal mit 50 ml Heptan
extrahiert. Die vereinigten Heptanphasen wurden unter vermindertem
Druck zu einem viskosen Öl
eingedampft. Dieses wurde jeweils auf seinen Gehalt an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
analysiert, wodurch dessen Ausbeute bestimmt wurde. Bezüglich der
Ausbeuten an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
unter den verschiedenen Reaktionsbedingungen (eingesetzter Katalysator
und eingesetztes Lösungsmittel)
siehe Tabelle 1.
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Beispiel 3
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In
einem Vierhalskolben mit Rührer,
Wasserabscheider und Rückflußkühler wurden
29,5 g (150 mmol) Trimethylhydrochinon-1-acetat, 120 g Ethylencarbonat
und 150 ml Heptan unter Rühren
unter Argonatmosphäre
zum Rückfluß erhitzt
(Ölbadtemperatur
140°C).
Nach Zugabe von Katalysator (p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure bzw.
Fluorsulfonsäure)
wurden 36,4 ml (100 mmol) Isophytol mit einer Rate von 0,8 ml/Minute
zugegeben. Nach vollständiger
Isophytolzugabe wurden ungefähr
1,8 ml Wasser gesammelt. Das Heptan wurde in einem Zeitraum von
etwa 20 Minuten abdestilliert. Danach wurde die Reaktionsmischung
30 Minuten auf 125–130°C erhitzt.
Dann wurde die Reaktionsmischung auf 80°C abgekühlt, wonach die Carbonatphase
mit 150 ml Heptan versetzt und die Reaktionsmischung noch 10 Minuten
bei 80–90°C gerührt wurde.
Nach Abstellen des Rührers
wurde die Reaktionsmischung auf 5°C abgekühlt. Die
Heptanschicht wurde abgetrennt und unter vermindertem Druck zu einem
viskosen Öl
eingedampft.
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Dieses
wurde jeweils auf seinen Gehalt an (all-rac)-α-Tocopherylacetat hin analysiert, wodurch
dessen Ausbeute bestimmt wurde. Bezüglich der Ausbeuten an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
unter den verschiedenen Reaktionsbedingungen (eingesetzter Katalysator
und eingesetztes Lösungsmittel)
siehe Tabelle 1. Tabelle 1: Umsetzung von Isophytol (IP)
und Trimethylhydrochinon-1-acetat (TMHQ-1-A) zu (all-rac)-α-Tocopherylacetat (1) gemäß den Beispielen
1–3
Beispiel | Katalysator | Mol-% | Lösungsmittel | %Ausbeute
an 1 | %Ausbeute
an Vit. E |
1 | p-TsOH | 0,1 | Toluol | 20,4 | 0,0 |
1 | CF3SO3H | 0,1 | Toluol | 62,6 | 7,8 |
1 | CF3SO3H | 0,1 | DEK | 60,7 | 3,6 |
1 | CF3SO3H | 0,1 | BuAc | 54,8 | 6,7 |
2 | p-TsOH | 0,1 | Bulac | 14,2 | 0,3 |
2 | H2SO4 | 0,1 | Bulac | 29,5 | 1,8 |
2 | CH3SO3H | 0,1 | Bulac | 10,2 | 0,1 |
2 | CF3SO3H | 0,1 | Bulac | 50,0 | 15,7 |
2 | FSO3H | 0,1 | Bulac | 15,9 | 0,7 |
3 | p-TsOH | 0,1 | EC/Hept | 78,1 | 0,6 |
3 | p-TsOH | 2,5 | EC/Hept | 80,6 | 2,2 |
3 | H2SO4 | 0,1 | EC/Hept | 67,5 | 2,2 |
3 | CH3SO3H | 0,1 | EC/Hept | 20,0 | 0,0 |
3 | CH3SO3H | 2,5 | EC/Hept | 79,4 | 4,0 |
3 | CF3SO3H | 0,1 | EC/Hept | 81,9 | 3,5 |
3 | FSO3H | 0,1 | EC/Hept | 67,0 | 3,0 |
-
Die
Katalysatormenge bezieht sich auf die Isophytolmenge; das TMHQ-1-A/IP-Molverhältnis betrug 1:1,
jedoch mit Ausnahme von PC und EC, wo ein Verhältnis von 1,5:1 verwendet wurde;
p-Toluolsulfonsäure (p-TsOH)
wurde in Form seines Monohydrats verwendet; zu den verwendeten Abkürzungen
gehören
Vit. E = Vitamin E (nicht verestert), EC = Ethylencarbonat, Hept
= Heptan, DEK = Diethylketon, BuAc = Essigsäure-n-butylester, Bulac = γ-Butyrolacton;
die Ausbeuten beziehen sich jeweils auf Isophytol.
-
Beispiel 4
-
In
einem Vierhalskolben mit Rührer,
Wasserabscheider und Rückflußkühler wurden
29,5 g (150 mmol) 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat,
120 g Ethylencarbonat und 150 ml Heptan unter Argonatmosphäre zum Rückfluß erhitzt
(Ölbadtemperatur
140°C).
Nach Zugabe von Katalysator (p-Toluolsulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Methansulfonsäure, Fluorsulfonsäure bzw.
Schwefelsäure)
wurden 36,4 ml (100 mmol) Isophytol mit einer Rate von 0,8 ml/Minute
zugegeben. Nach vollständiger
Isophytolzugabe wurden ungefähr
1,8 ml Wasser abgetrennt. Danach wurde die Reaktionsmischung 15
Minuten unter Rückfluß erhitzt.
Dann wurde der Rührer
abgestellt und die Reaktionsmischung auf 5°C abgekühlt. Die Heptanschicht wurde
abgetrennt und unter vermindertem Druck zu einem viskosen Öl eingedampft.
Dieses wurde jeweils auf seinen Gehalt an (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) und das E:Z-Verhältnis
hin analysiert, wodurch die Ausbeute an 6 und das E:Z-Verhältnis bestimmt
wurden. Bezüglich
der Ausbeuten an (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(E:Z = 2,2 – 2,4:1),
die sich in jedem Fall auf Isophytol beziehen, unter Verwendung
der verschiedenen Katalysatoren in verschiedenen Mengen siehe Tabelle
2. Tabelle 2: C-Alkylierungsreaktion von
TMHQ-1-A
Katalysator | Mol-% | %Ausbeute
an 6 | %Ausbeute
an 1 |
p-TsOH | 0,1 | 72,5 | 11,7 |
CF3SO3H | 0,01 | 46,4 | 34,4 |
CH3SO3H | 0,1 | 73,4 | 4,1 |
FSO3H | 0,05 | 62,3 | 17,4 |
H2SO4 | 0,1 | 51,8 | 29,3 |
H2SO4 | 0,05 | 74,5 | 1,4 |
CH3SO3H | 2,5 | 79,4 | 34,4 |
-
Die
Katalysatormenge bezieht sich auf die Isophytolmenge, p-TsOH wurde
in Form eines Monohydrats verwendet; zu den in Tabelle 2 verwendeten
Abkürzungen
gehören
die in Tabelle 1 verwendeten, wo ihre Bedeutung angegeben ist; (1)
= (all-rac)-α-Tocopherylacetat.
-
Beispiel 5
-
In
einem Vierhalskolben mit Rührer,
Wasserabscheider und Rückflußkühler wurden
29,43 g (150 mmol) 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat
(4), 120 g Ethylencarbonat, 21,14 mg (0,1 Mol-%) p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
und 150 ml Heptan auf 100°C
erhitzt (Ölbadtemperatur
130°C).
Dann wurde unter Rückfluß Isophytal
36,18 ml (100 mmol) mit einer Rate von 0,8 ml/Minute zugegeben.
Nach weiteren 5 Minuten Erhitzen wurde die Reaktionsmischung auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Die Heptanschicht wurde abgetrennt und durch Abdampfen unter vermindertem
Druck (40°C,
10 mbar) vom Lösungsmittel
befreit. Es wurden 49,43 g eines gelblichen Öls erhalten, das gemäß Gaschromatographie
(GC) 68% (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6), E:Z-Verhältnis
2,2:1, Ausbeute an 6, bezogen auf 4,71%, und 2% (all-rac)-α-Tocopherylacetat
enthielt.
-
Das
wie oben beschrieben erhaltene Öl
wurde mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel [Merck 109385.1000, Kieselgel 60(0,040–0,063 mm);
Elutionsmittel 1 l 100% n-Hexan → 1
l n-Hexan/Diethylether 10:1 → 1,7
l n-Hexan/Et2O (10:2)] weiter gereinigt, was (6) in Form
eines hellgelben Öls
mit einer Reinheit von 89,4% und einem E:Z-Verhältnis von etwa 3:1 ergab. Das Öl enthielt
noch 0,70% (all-rac)-α-Tocopherylacetat.
-
Das
E-Isomer und das Z-Isomer konnten mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) unter Verwendung einer Spherisorb®-Si-5-μm-Säule und
Essigsäureisopropylester/n-Hexan
(4:100) als mobiler Phase getrennt werden.
-
E-Isomer:
-
- 1H-NMR (CDCl3,
400 MHz): δ =
0,78-0,93 (m, 12H, 4 CH3), 0,97-1,57 (m,
19 aliph. H.), 1,80 (s, 3H, =CCH 3CH2), 1,98 (t, J
= 7,4 Hz, 2H, = CCH3CH 2), 2,04, 2,07,
2,14 (jeweils s, 3H, Ar-CH3), 2,33 (s, 3H,
=CCH3CO), 3,36 (d, J = 6,8 Hz, 2H, = ArCH 2),
5,08 (s, 1H, OH), 5,13 (t, J = 6,6 Hz, 1H, CH=);
- IR (Film): 3500s, 2927s, 2868s, 1762s, 1745s, 1577w, 1462s,
1369s, 1225s, 1075m, 1010w, 514s;
-
Z-Isomer:
-
- 1H-NMR (CDCl3,
400 MHz): δ =
0,79-0,96 (m, 12H, 4 CH3), 1,00-1,57 (m,
19 aliph. H.), 1,72 (s, 3H, =CCH 3CH2), 2,03, 2,06,
2,14 (jeweils s, 3H, Ar-CH3), 2,20, (t,
J = 7,8 Hz, 2H, =CCH3CH 2), 2,33 (s, 3H,
CH3CO), 3,36 (d, J = 6,4 Hz, 2H, ArCH 2),
5,06 (s, 1H, OH), 5,13 (t, J = 6,6 Hz, 1H, CH=);
- IR (Film): 3496s, 2926s, 2868s, 1761s, 1745s, 1577w, 1462s,
1369s, 1227s, 1076m, 1056m, 1010w, 516s;
-
Beispiel 6
-
Aus
dem wie in Beispiel 5 erhaltenen (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
wurde u. a. das Isomer (all-rac)-Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-[3-(4,8,12-trimethyltridecyl)-but-3-enyl]phenylester
(9) folgendermaßen
identifiziert und chromatographisch isoliert:
In einem ersten
Schritt wurden Spuren von Ethylencarbonat, Phytadienen und 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat
bei 90°C
und 2,5 × 10–2 mbar
abdestilliert. Das destillierte Material wurde einer HPLC unter
Verwendung einer Spherisorb®-Si-5-μm-Säule und Essigsäureisopropylester/n-Hexan
(4:100) als mobiler Phase unterworfen. Neben den Isomeren (Z,RS,
RS)-Essigsäure-4-hydroxy-2,5,6-trimethyl-3-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylester
(7) und (E,RS,RS)-Essigsäure-4-hydroxy-2,5,6-trimethyl-3-(3,7,11,15-tetramethylhexadec-3-enyl)phenylester
(8) wurde das Isomer (all-rac)-Essigsäure-4-hydroxy-2,5,6-trimethyl-3-[3-(4,8,12-trimethyltridecyl)but-3-enyl]phenylester
(9) identifiziert [HP-Gaschromatograph (6890) mit Splitinjektor
und HP-Autosampler (7673), massenselektivem HP-Detektor (5973);
Säule:
Fused Silica, 5% Phenylmethylsiloxan (Restek), 30 m × 0,28 mm,
Film 0,5 μm;
Trägergas:
He; Fluß 1,5
ml/Minute (konstanter Fluß);
Splitverhältnis
ungefähr
1:25]:
Die analytischen Daten für den abgetrennten (all-rac)-Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-[3-(4,8,12-trimethyltridecyl)but-3-enyl]phenylester
(9) sind wie folgt:
1H-NMR (CDCl3, 400 MHz): δ = 0,77-0,92 (m, 12H, 4 CH3) 0,98-1,55 (m, 17 aliph. H.), 2,14, 2,18,
2,72 (jeweils s, 3H, Ar-CH3), 2,02-2,09
(m, 2H, =CCH2), 2,14-2,18 (m, 2H, =CCH2), 2,33 (s, 3H, CH3CO),
2,72-2,77 (m, 2H, Ar-CH 2),
4,58 (s, 1H, OH), 4,80, 4,83 (jeweils s, 1H, CH 2=);
GC-MS
(EI): m/z = 430 [M+-C2H2O, 75%], 207 [M+-C15H32, 29%], 165
[430-C15H32, 100%].
-
Beispiel 7
-
Es
wurde eine 0,34 bis 0,52 M Stammlösung von (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (6)
in dem verwendeten Lösungsmittel
(Heptan, Toluol, Diethylketon, Essigsäure-n-butylester bzw. γ-Butyrolacton) hergestellt.
-
2,5
ml Lösung
(oder im Fall von Heptan 1,5 ml davon und zusätzlich 1,2 g Ethylencarbonat)
wurden unter Argon in ein Schlenkrohr überführt, wonach der Katalysator
(Methansulfonsäure
bzw. Trifluormethansulfonsäure)
zugegeben und die Reaktionsmischung 1 Stunde auf 100°C (Ölbadtemperatur)
erhitzt wurde. Dann wurde die Lösung
auf Raumtemperatur abgekühlt,
wonach im Fall von Toluol, Diethylketon und Essigsäure-n-Butylester
das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abdestilliert wurde. Im Fall von γ-Butyrolacton wurde
die Reaktionsmischung dreimal mit etwa 1,5 ml Heptan destilliert.
Im Fall des zweiphasigen Lösungsmittelsystems
Ethylencarbonat und Heptan wurden die Schichten getrennt und die
Heptanphase im Vakuum aufkonzentriert.
-
In
jedem Fall wurde das verbleibende Öl bzw. die verbleibende Lösung auf
ihren Gehalt an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
(1) analysiert, wodurch dessen Ausbeute bestimmt wurde. Bezüglich der
Ausbeuten an (all-rac)-α-Tocopherylacetat
unter den verschiedenen Reaktionsbedingungen (eingesetzter Katalysator, eingesetzte
Katalysatormenge, bezogen auf den Ausgangsstoff 6, und eingesetztes
Lösungsmittel)
siehe Tabelle 3. Tabelle 3: Ringschlußreaktion von (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6)
Katalysator | Mol-% | Lösungsmittel | %nichtumgesetztes
6 | %Ausbeute
an 1 | %Ausbeute
an Vit. E |
CH3SO3H | 0,1 | EC/Hept | 87,9 | 0,9 | 0 |
CH3SO3H | 1,16 | Toluol | 44,5 | 53,8 | 0 |
CH3SO3H | 0,116 | DEK | 97,5 | 0,5 | 0 |
CH3SO3H | 0,1 | BuAc | 99,6 | 0,6 | 0 |
CH3SO3H | 0,1 | Bulac | 94,0 | 2,2 | 0 |
CF3SO3H | 0,1 | EC/Hept | 18,6 | 84,9 | 0 |
CF3SO3H | 1,16 | Toluol | 0 | 96,1 | 3,3 |
CF3SO3H | 0,116 | DEK | 2,7 | 97,3 | 0,2 |
CF3SO3H | 0,1 | BuAc | 17,0 | 84,7 | 0,1 |
CF3SO3H | 0,1 | Bulac | 0 | 100,9 | 1,7 |
-
Zu
den in Tabelle 3 verwendeten Abkürzungen
gehören
die in Tabelle 1 verwendeten, unter der ihre Bedeutungen angegeben
sind.
-
Beispiel 8
-
In
Analogie zur Verfahrensweise von Beispiel 7, aber unter Verlängerung
der Reaktionszeit und Erhöhung
der Katalysatormenge (Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonäuremonohydrat
bzw. Schwefelsäure)
wurden in Tabelle 4 aufgeführten
Ergebnisse erhalten: Tabelle 4 Ringschlußreaktion von (E,Z)-(all-rac)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6)
Katalysator | Reaktionszeit
[Minuten] | Temp.
(Bad) °C | Mol-% | Lösungsmittel | %Ausbeute an
1 | %Ausbeute an
Vit. E |
CH3SO3H | 180 | 120 | 5,0 | Toluol | 100 | 0,8 |
CH3SO3H | 180 | 120 | 5,0 | DEK | 72,9 | 0,1 |
CH3SO3H | 180 | 120 | 5,0 | BuAc | 69,4 | 0,2 |
CH3SO3H | 180 | 120 | 5,0 | Bulac | 97,9 | 0,8 |
p-TsOH | 120 | 100 | 2,56 | EC/Hept | 96,3 | 0,1 |
H2SO4 | 180 | 100 | 6,25 | EC/Hept | 97,8 | 1,5 |
H2SO4 | 120 | 120 | 2,5 | EC/Hept | 100,3 | 0,6 |
-
Die
Katalysatormenge bezieht sich auf die Menge an Ausgangsstoff 6,
zu dem in Tabelle 2 verwendeten Abkürzungen gehören die in Tabelle 1 verwendeten,
unter der ihre Bedeutungen angegeben sind; (1) = (all-rac)-α-Tocopherylacetat.
-
Beispiel 9
-
1,4
mg (3,15 × 10–3 mmol)
(all-rac)-Essigsäure-4-hydroxy-2,3,6-trimethyl-5-[3-(4,8,12-Trimethyltridecyl)but-3-enyl]phenylester
(9) wurden in 0,1 ml Propylencarbonat und 0,2 ml Heptan gelöst. Nach
Zugabe von 0,5 mg (2,63 × 10–3 mmol)
p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
wurde die Reaktionsmischung 90 Minuten auf 120°C (Ölbadtemperatur) erhitzt. Im
Gaschromatogramm der Heptanphase wurde das Cyclisierungsprodukt (all-rac)-α-Tocopherylacetat
in einer Reinheit von 98,5% (GC-Flächenprozent) identifiziert.
-
Beispiel 10
-
2,1
g (43,7 mmol) Natriumhydriddispersion (50%ig in Mineralöl), die
durch Waschen mit Hexan von Mineralöl befreit worden war, wurden
unter Argonatmosphäre
mit 90 ml Dimethylformamid und nach Abkühlen auf etwa 5°C mit 7,38
g (38 mmol) 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat versetzt. Nach etwa
30 Minuten wurden über
einen Zeitraum von 15 Minuten bei 0°C 16,4 g (45,6 mmol) Phytylbromid
(aus natürlichem
Phytol frisch hergestellt) in 30 ml Dimethylformamid zugetropft.
Die Reaktionsmischung wurde unter Rühren über einen Zeitraum von 1 Stunde
auf Umgebungstemperatur kommen gelassen und dann mit 300 ml entionisiertem Wasser
und 200 ml Diethylether gequencht. Die organische Schicht wurde
abgetrennt, wonach die wäßrige Schicht
mit Diethylether gewaschen wurde. Die vereinigten organischen Schichten
wurden nacheinander mit kalter 2 N Natronlauge, Wasser und Kochsalzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft, was 20,0 g
einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit
ergab. Durch Flashchromatographie dieser Substanz an Kieselgel unter
Verwendung von Hexangemisch/Essigsäureethylester 1% → 3% wurden 15,6
g (E,R,R)-4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat in Form
eines blaßgelben Öls; [α]D 25 = –0,44° (1,13% in
Hexan), erhalten.
-
Beispiel 11
-
In
Analogie zu Beispiel 10 wurde eine andere Charge von natürlichem
Phytol mit kleinen Mengen an (Z,R,R)-Phytol verwendet. Nach Umwandlung
des Phytols in Phytylbromid und anschließender O-Alkylierungsreaktion
mit 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat
wurde nach chromatographischer Reinigung (E/Z,R,R)-4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(5) in Form eines gelben Öls
mit einem E:Z-Verhältnis
von 98,7:1,3 (HPLC-Analyse)
erhalten.
-
Beispiel 12
-
In
weiterer Analogie zu Beispiel 10 wurde eine Charge (E,Z,all-rac)-Phytol
für die
Umwandlung in Phytylbromid verwendet, und die anschließende O-Alkylierungsreaktion
mit 2,3,6-Trimethylhydrochinon-1-acetat wurde nach chromatographischer
Reinigung (E/Z,R,R)-4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
lieferte (E/Z,all-E)-4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(5). Nach chromatographischer Reinigung des erhaltenen gelben Öls wies
das Produkt gemäß HPLC-Analyse
ein E:Z-Verhältnis von
78,3:21,7 auf.
-
Beispiel 13
-
6,76
g (14,3 mmol) (E,R,R)-4-O-Phytyl-2,3,6-trimethylhydrochinon-1-acetat (5) und
100 ml Tetrachlorkohlenstoff wurden auf etwa –30°C abgekühlt und tropfenweise mit 0,44
ml (3,58 mmol) Bortrifluoridetherat versetzt. Die Lösung wurde
bei –28
bis –22°C gerührt, wobei
der Reaktionsverlauf mittels Dünnschichtchromatographie
(DC) überwacht
wurde. Nach 18 Minuten Reaktionszeit, als das DC die vollständige Umwandlung des
Ausgangsstoffs in 3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat
(6) zeigte, wurde der Ansatz durch Zugabe von 10 ml gesättigter
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung gequencht.
Dann wurde die Mischung in 200 ml entionisiertes Wasser und 200
ml Diethylether gegossen. Nach Trennung der Schichten wurde die
wäßrige Phase
mit Diethylether extrahiert, wonach die vereinigten organischen
Phasen nacheinander mit entionisiertem Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet wurden. Die Lösung wurde
filtriert und eingedampft, was 7,1 g eines gelben Öls ergab,
welches an Kieselgel 60 (70–230 mesh)
mit Hexan, Hexan mit 2% Essigsäureethylester
und Hexan mit 5% Essigsäureethylester
chromatographiert wurde. Es wurden 1,36 g (RS,R,R)-α-Tocopherolacetat
und 4,00 g (E,R,R)-3-Phytyl-2,5,6-trimethylhydrochinon-1-acetat [α]D 25 = 0,10° (1,98% in
Hexan), erhalten.