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Die
Erfindung bezieht sich auf die Gebiete Biochemie, Molekularbiologie
und Pharmakologie. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf die Produktion von Proteinen in einer Wirtszelle. In einer Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zur Verbesserung der Vorhersagbarkeit,
Ausbeute und/oder Stabilität
der Produktion von Proteinen in einer (Wirts)Zelle. Die Verfahren
sind hier für
die Produktion von einem oder mehreren Proteinen geeignet.
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Proteine
werden in Systemen für
einen weiten Bereich von Anwendungen in der Biologie und Biotechnologie
produziert. Dazu gehören
die Erforschung der zellulären
und molekularen Funktion, die Produktion von Proteinen als Biopharmaka
oder diagnostische Reagentien und die Modifikation der Eigenschaften
oder Phänotypen
von Nutztieren und Kulturpflanzen. Biopharmaka sind gewöhnlich Proteine,
die eine extrazelluläre Funktion
haben, wie Antikörper
für die
Immuntherapie oder Hormone oder Cytokine zum Hervorrufen einer zellulären Antwort.
Proteine mit extrazellulären
Funktionen verlassen die Zelle über
einen Sekretionsweg und erfahren während der Sekretion posttranslationale
Modifikationen (Chevet et al., 2001). Die Modifikationen (primär Glycosylierung
und Bildung von Disulfidbindungen) kommen natürlicherweise in Bakterien nicht
vor. Außerdem
sind die spezifischen Oligosaccharide, die durch glycosylierende
Enzyme an Proteine gebunden werden, typischerweise spezies- und
zelltypspezifisch. Diese Betrachtungen beschränken die Wahl von Wirtszellen
für die
heterologe Proteinproduktion häufig
auf eukaryontische Zellen (Kaufman, 2000). Für die Expression von humanen
therapeutischen Proteinen können
Wirtszellen wie Bakterien, Hefe oder Pflanzen ungeeignet sein. Selbst
die subtilen Unterschiede in der Proteinglycosylierung zwischen
Nagern und dem Menschen können
zum Beispiel ausreichend dafür
sein, dass in Nagerzellen produzierte Proteine für die thera peutische Verwendung
unannehmbar sind (Sheeley et al., 1997). Zu den Folgen einer falschen
(d.h. nichthumanen) Glycosylierung gehören Immunogenität, reduzierte
funktionelle Halbwertszeit und Aktivitätsverlust. Für Proteine,
bei denen dies ein Problem ist, ist die Auswahl von Wirtszellen
weiter auf menschliche Zelllinien oder auf Zelllinien wie CHO-Zellen
(Eierstockzellen des Chinesischen Streifenhamsters), die Glycoproteine
mit humanartigen Kohlehydratstrukturen produzieren können (Liu,
1992), eingeschränkt.
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Einige
Proteine von biotechnologischem Interesse sind als Multimere funktionell,
d.h. sie bestehen in ihrer biologisch und/oder biotechnologisch
aktiven Form aus zwei oder mehr, möglicherweise verschiedenen, Polypeptidketten.
Beispiele dafür
sind Antikörper
(Wright und Morrison, 1997), knochenmorphogenetische Proteine (Groeneveld
und Burger, 2000), Zellkern-Hormonrezeptoren (Aranda und Pascual,
2001), heterodimere Zelloberflächenrezeptoren
(z.B. T-Zell-Rezeptoren
(Chan und Mak, 1989)), Integrine (Hynes, 1999) und die Glycoprotein-Hormonfamilie
(Chorion-Gonadotropin, luteinisierendes Hormon der Hypophyse, follikelstimulierendes
Hormon und Thyreotropin (Thotakura und Blithe, 1995)). Die Produktion
solcher multimerer Proteine in heterologen Systemen ist aufgrund
von mehreren Beschränkungen
derzeitiger Expressionssysteme technisch schwierig. Zu diesen Beschränkungen
gehören
(1) Schwierigkeiten bei der Isolierung von rekombinanten Zellen/Zelllinien,
die die monomeren Polypeptide auf hohem Niveau (Vorhersagbarkeit
und Ausbeute) produzieren und (2) Senkungen der Expressionsniveaus
während
des industriellen Produktionszyklus der Proteine (Stabilität). Diese
Probleme sind im Folgenden ausführlicher
beschrieben.
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- (1) Rekombinante Proteine, wie Antikörper, die
als therapeutische Verbindungen verwendet werden, müssen in
großen
Mengen produziert werden. Die für
die Produktion rekombinanter Proteine verwendeten Wirtszellen müssen mit
dem Maßstab
der eingesetzten industriellen Verfahren verträglich sein. Insbesondere muss
das Expressionssystem für
das Transgen (oder das Gen, das ein interessierendes Protein codiert,
wobei die beiden Ausdrücke
hier mit gleicher Bedeutung verwendet werden), das für das heterologe Protein
verwendet wird, von den Wirtszellen während der Wachstumsphasen der
Hochskalierung und Produktion in einer stabilen und aktiven Form
beibehalten werden. Dies wird durch Integration des Transgens in
das Genom der Wirtszelle erreicht. Die Schaffung von rekombinanten
Zelllinien mit herkömmlichen
Mitteln ist jedoch aufgrund der Unvorhersagbarkeit der Transgen-Expression
unter den rekombinanten Wirtszellen ein kostspieliger und ineffizienter
Vorgang. Die Unvorhersagbarkeit kommt von der hohen Wahrscheinlichkeit,
dass das Transgen aufgrund von Gen-Stummschaltung (Silencing) inaktiv wird
(McBurney et al., 2002). Bei Verwendung herkömmlicher Technologien liegt
der Anteil von rekombinanten Wirtszellen, die ein einziges Polypeptid
auf hohem Niveau produzieren, im Bereich von 1-2%. Um eine Zelllinie zu konstruieren,
die zwei Polypeptide auf hohem Niveau produziert, werden die beiden
Transgene im Allgemeinen unabhängig
voneinander integriert. Wenn die beiden Transgene gleichzeitig auf
zwei getrennten Plasmiden für
die Transfektion verwendet werden, ist der Anteil von Zellen, die
beide Polypeptide auf hohem Niveau produzieren, das arithmetische
Produkt der Anteile der einzelnen Transgene. Daher liegt der Anteil
solcher rekombinanter Zelllinien im Bereich von einer auf 2500 bis
eine auf 10 000. Für
multimere Proteine mit drei oder mehr Untereinheiten nehmen die
Anteile weiter ab. Diese hochproduktiven Zelllinien müssen anschließend identifiziert und aus dem Rest der Population
isoliert werden. Die zum Suchen nach diesen seltenen hochexprimierenden
Zelllinien erforderlichen Verfahren sind zeitraubend und teuer.
- Eine Alternative zur gleichzeitigen Transfektion mit zwei transgentragenden
Plasmiden ist die sequentielle Transfektion. In diesem Fall ist
der Anteil der Klone, die eine hohe Ausbeute liefern, die Summe
der Anteile der einzelnen Transgene, d.h. 2-4%. Die sequentielle
Transfektion hat jedoch (größere) Nachteile;
dazu gehören
hohe Kosten und geringe Stabilität.
Die hohen Kosten resultieren aus verschiedenen Faktoren: Insbesondere
werden die Zeit und die Ressourcen, die für die Suche nach hochexprimierenden
Zelllinien erforderlich sind, verdoppelt, da nach der hohen Expression
für jede
Untereinheit getrennt gesucht werden muss. Die geringe Gesamtstabilität von Wirtszellen,
die zwei Polypeptide exprimieren, ist eine Folge der inhärenten Instabilität von jedem
der zwei Transgene.
- (2) Die Stummschaltung der Transgen-Expression während einer
längeren
Wirtszell-Kultivierung ist ein häufig
beobachtetes Phänomen.
In Vertebratenzellen kann es durch die Bildung von Heterochromatin
am Transgen-Locus, das die Transcription des Transgens verhindert,
verursacht sein. Die Transgen-Stummschaltung ist stochastisch; sie
kann kurz nach der Integration des Transgens in das Genom oder erst
nach mehreren Zellteilungen erfolgen. Dies führt nach längerer Kultivierung zu heterogenen
Zellpopulationen, wobei einige Zellen das rekombinante Protein weiterhin
auf hohem Niveau exprimieren, während
andere das Protein auf niedrigem oder nicht nachweisbarem Niveau
exprimieren (Martin und Whitelaw, 1996; McBurney et al., 2002).
Eine Zelllinie, die für
die heterologe Proteinproduktion verwendet wird, ist von einer einzigen
Zelle abgeleitet und wird dennoch häufig bis auf Zelldichten von über zehn
Millionen Zellen pro Milliliter in Kultivatoren von 1000 Litern
oder mehr hochskaliert und lange Zeit in solchen Zelldichten aufrechterhalten.
Diese großen
Zellpopulationen (1014 bis 1016 Zellen)
sind anfällig
für schwerwiegende
Abnahmen der Produktivität
aufgrund von Transgen-Stummschaltung (Migliaccio et al., 2000; Strutzenberger
et al., 1999).
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Die
Instabilität
der Expression von rekombinanten Wirtszellen ist besonders schwerwiegend,
wenn in einem Versuch, die Ausbeuten zu erhöhen, die Kopienzahlen des Transgens
amplifiziert werden. Eine Transgen-Amplifikation wird erreicht,
indem man ein Selektionsmarker-Gen, wie Dihydrofolat-Reductase (DHFR), während der
Integration zusammen mit dem Transgen einführt (Kaufman, 2000). Erhöhte Konzentrationen
des Selektionsmittels (im Falle von DHFR des Wirkstoffs Methotrexat)
selektieren in Bezug auf Zellen, die die Zahl der DHFR-Gene im Chromosom
amplifiziert haben (Kaufman und Sharp, 1982). Da das Transgen und
DHFR im Chromosom colokalisiert sind, nimmt die Kopienzahl des Transgens
ebenfalls zu. Dies ist mit einer Erhöhung der Ausbeute des heterologen
Proteins korreliert (Kaufman, 1990). Die Tandem-Repeats von Transgenen,
die aus der Amplifikation resultieren, sind jedoch in hohem Maße anfällig für Stummschaltung
(Garrick et al., 1998; Kaufman, 1990; McBurney et al., 2002).
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Die
oben genannten Probleme, die mit herkömmlichen Transgen-Expressionstechnologien
für die
Proteinproduktion verbunden sind, zeigen eindeutig, dass es in der
Technik ein Bedürfnis
nach Systemen gibt, die diese Probleme überwinden. Insbesondere gibt
es ein Bedürfnis
nach Expressionssystemen, die i) für eine hohe Vorhersagbarkeit
der Expression sorgen und eine ausgewogene Expression von mehreren
Ketten erlauben, ii) für
hohe Ausbeuten sorgen und iii) für
Stabilität
während
einer längeren
Zeit sorgen, in der das Protein in großen Mengen produziert werden
muss, iv) zu einer erhöhten
Zahl von Klonen mit geeigneten Expressionsniveaus führen.
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Die
vorliegende Erfindung gibt Mittel und Verfahren an, um die Merkmale
der Proteinproduktion in einer Zelle zu verbessern. Es hat sich
unter anderem gezeigt, dass Chromatin-Modifikationssysteme, um Chromatin
für die
Transcription zugänglicher
zu machen, eine ausgeprägte
Wirkung auf die Expressionsmerkmale der Proteinexpression haben,
wenn man sie darauf einwirken lässt.
In einer Ausführungsform
gibt die Erfindung daher ein Verfahren an, um eine Zelle mit einer
Protein-Expressionseinheit zu versehen, das das Versehen einer Nucleinsäure, die
diese Einheit umfasst, mit einer Nucleinsäure, die eine Bindungsstelle
für einen Vertreter
eines Chromatin-Modifikationssystems codiert, um Chromatin für die Transcription
zugänglicher
zu machen (Öffner),
umfasst, wobei der Öffner
in der Zelle vorhanden ist, wobei das Verfahren weiterhin das Einführen der
Expressionseinheit in die Zelle und das Kultivieren der Zelle in
einer Weise, die die Expression der Protein-Expressionseinheit ermöglicht,
umfasst.
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Es
hat sich gezeigt, dass Histon-Modifikationssysteme Proteine umfassen,
die Chromatin für
die Transcription zugänglicher
machen können.
Ein Öffner
der Erfindung ist daher vorzugsweise ein histonmodifizierendes Enzym,
das vorzugsweise einen N-terminalen Histonschwanz modifizieren kann.
Die Histon-Modifikation
spielt sowohl bei der chromatinassoziierten Repression als auch
bei der chromatinassoziierten Aktivierung der Genexpression eine
wichtige Rolle. Zum Beispiel ist die Acetylierung von spezifischen
Lysinresten im Histon-H3- und -H4-Schwanz ein wichtiger Parameter.
Normalerweise sind Histone sehr basische Proteine, die fest an die
sauren DNA-Stränge
binden. Durch Addition einer Acetylgruppe an die Histonschwänze werden
die basischen Histone in neutraler geladene Proteine umgewandelt.
Dies führt
zu einer weniger festen Wechselwirkung zwischen den basischen Histonen
und den sauren DNA-Strängen.
Daher ist die Acetylierung damit verbunden, das Chromatin offener
oder für
Transcriptionsfaktoren zugänglicher
zu machen. Histon-Acetyltransferasen (HATs), die Acetylgruppen an
die Histonschwänze
addieren, sind daher bevorzugte Öffner
der vorliegenden Erfindung. Bevorzugte Ausführungsformen von HAT-Öffnern sind
p300/CBP, P/CAF (Yang et al., 1996) und/oder CBP (Bannister und
Kouzarides, 1996) oder ein funktionelles Teil, Derivat und/oder
Analogon davon. Jedoch werden auch heute noch weitere HAT-Proteine
identifiziert, die eine ähnliche
Funktion umfassen. Solche HAT-Proteine sind selbstverständlich ebenfalls
Bestandteil der Erfindung. HAT-Proteine wirken wahrscheinlich wenigstens
zum Teil im Kontext eines Multiprotein-Komplexes, um eine Spezifität der Wirkung auf
bestimmte Bereiche des Chromatins zu ermöglichen. Das Protein Trithorax
(trx) aus der Trithorax-Gruppe (TrxG) ist Teil eines Komplexes,
der daran beteiligt ist, Gene im aktivierten Zustand zu halten.
Es ist daher nicht überraschend,
dass der Multiproteinkomplex, von dem das trx-Protein ein Teil ist,
auch ein HAT-Protein enthält (Petruk
et al., 2001).
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Ein
funktionelles Teil, Derivat und/oder Analogon eines Öffners der
Erfindung umfasst dieselbe Art, wenn auch nicht notwendigerweise
dieselbe Menge, an Aktivität
wie ein erwähnter Öffner. Diese
Aktivität
ist eine sequenzspezifische nucleinsäurebindende Aktivität, die für die Bindungsstelle
spezifisch ist, und eine chromatinmodifizierende Aktivität, die Chromatin
für die
Transcription zugänglicher
macht. Diese chromatinmodifizierende Aktivität kann dem Öffner immanent sein, oder sie
kann dadurch vorhanden sein, dass man ein weiteres Protein auf das
Chromatin einwirken lässt.
Geeignete Teile können
durch Mutation, Deletion und/oder Insertionen bei dem Öffner erzeugt
werden. Diese können
in einem Verfahren der Erfindung auf Funktionalität als Öffner getestet
werden. Häufig
können
Teile eines Proteins identifiziert werden, die wenigstens bis zu
einem gewissen Grad manipuliert werden können, ohne die Funktionsweise
des Proteins zu beeinflussen. Solche Öffner, die solche Modifikationen
umfassen, fallen selbstverständlich
unter die vorliegende Erfindung. Derivate können zum Beispiel durch konservative
Aminosäuresubstitutionen
erzeugt werden. Bei diesen bleibt dieselbe Art der Funktion typischerweise
erhalten. Analoga von Öffnern
der vorliegenden Erfindung sind typischerweise Proteine, die dieselbe
oder eine ähnliche
Art, wenn auch nicht notwendigerweise dieselbe Menge, an chromatinmodifizierender
Aktivität
aufweisen. Geeignete Analoga können
auch in anderen als den genannten Spezies zu finden sein. Solche
Analoga können
zum Beispiel durch Aminosäure-
und/oder Nucleinsäurehomologie
ausgewählt
werden. Solche Homologen sind selbstverständlich ebenfalls Bestandteile
der Erfindung.
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Viele
verschiedene Proteine können
in der vorliegenden Erfindung als Öffner wirken. Der Öffner kann direkt
auf die Zugänglichkeit
des Chromatins oder indirekt über
die Assoziation mit einem in der Zelle vorhandenen Komplex wirken,
wobei der Komplex der Zugänglichkeit
des Chromatins dienlich ist. Eine wesentliche Komponente des Öffners der
vorliegenden Erfindung ist seine sequenzspezifische Assoziation
mit der Bindungsstelle an der Nucleinsäure, die die Protein-Expressionseinheit
umfasst. Die Bindungsstelle kann eine normale Bindungsstelle für einen Öffner sein.
Alternativ dazu wird ein ansonsten funktionsfähiger Öffner mit einer Bindungsspezifität für die Bindungsstelle
versehen. In noch einer anderen Ausführungsform wird ein Protein
mit einer sequenzspezifischen Nucleinsäurebindungsspezifität für die Bindungsstelle
versehen, was zu einem Öffner
der vorliegenden Erfindung führt.
Es ist möglich,
dass Proteine, wenn sie mit einer Bindungsspezifität für die Bindungsstelle
versehen werden, für
sich allein (d.h. bevor sie mit eine solchen Spezifität versehen
wurden) keine sequenzspezifischen Bindungsspezifität aufweisen.
Solche Proteine (die weiter "Voröffner" genannt werden)
können
der Zelle zur Verfügung
gestellt werden, um eine allgemeine Wirkung auf die Chromatin-Remodellierung
zu erreichen. Dies ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung stellt also eine Zelle bereit, die eine Protein-Expressionseinheit
umfasst, wobei die Zelle mit einem Voröffner der vorliegenden Erfindung
versehen ist. Solche Zellen können
durch die allgemeine Wirkung auf die Chromatin-Remodellierung günstige Expressionsmerkmale
aufweisen. Dies kann zum Beispiel auf eine Verschiebung im Gleichgewicht
zwischen aktivierenden und reprimierenden Komplexen zurückzuführen sein.
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Ein Öffner kann
von der Zelle exprimiert werden, bevor die Zelle mit dem Protein-Expressionskonstrukt versehen
wird, zum Beispiel wenn die Zelle den Öffner natürlicherweise exprimiert. Alternativ
dazu kann der Öffner
der Zelle zur Verfügung
gestellt werden, zum Beispiel als Nucleinsäure, die den Öffner codiert.
Wenn Öffner
verwendet werden, die mit einer spezifischen Nucleinsäurebindungsspezifität für die Bindungsstelle
versehen wurden, ist es häufig
zweckmäßig, die
Zelle mit dem Öffner
zu versehen. Es können
jedoch auch Zelllinien geschaffen werden, die einen solchen Öffner bereits
exprimieren. Solche Zelllinien können
dann anschließend
verwendet werden, um nach Belieben eine Protein-Expressionseinheit
der Erfindung einzuführen. Daher
sind Zelllinien, die mit einer Nucleinsäure versehen sind, die einen Öffner umfasst,
der mit einer neuen sequenzspezifischen Bindungsaktivität versehen
ist, ebenfalls Bestandteil der Erfindung. Solche Zelllinien müssen die
Nucleinsäure
selbstverständlich
in stabiler Form, also vorzugsweise in das Genom der Zelle integriert,
tragen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden solche Zelllinien
für die
Sammlung von Proteinen verwendet, die durch ein Mittel oder ein
Verfahren der Erfindung produziert werden. Bevorzugte Öffner für solche
Zelllinien umfassen HAT-Proteine, die mit einer neuen sequenzspezifischen
Bindungsaktivität
versehen sind. Vorzugsweise umfassen die HAT-Proteine ein p300/CBP-Protein,
ein P/CAF-Protein und/oder ein CBP-Protein oder ein funktionelles
Teil, Derivat und/oder Analogon davon. Die neue sequenzspezifische
Bindungsaktivität
umfasst vorzugsweise eine nucleinsäurebindende Domäne eines
sequenzspezifischen DNA-bindenden
Proteins. Nichteinschränkende
Beispiele dafür
sind die GAL4- oder die LexA-DNA-Bindungsdomäne. Es können jedoch auch viele andere
sequenzspezifische Bindungsproteine verwendet werden. Ein Fachmann
kann DNA-bindende Domänen
einer großen
Zahl von verschiedenen Proteinen verwenden und einen Öffner der
Erfindung erzeugen. Die erwähnte
Person kann die vielen Beispiele für Fusionen von DNA-bindenden
Domänen
mit anderen funktionellen Proteinen als Richtlinie verwenden. Es
ist zum Beispiel ohne Weiteres möglich,
zwei Hybridsysteme so zu modifizieren, dass nach der Assoziation
der beiden Teile des Hybridsystems ein Öffner der vorliegenden Erfindung
entsteht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Öffner ein
Fusionsprotein, das wenigstens ein funktionelles Teil eines erwähnten Öffners und
eine sequenzspezifische nucleinsäure bindende
Domäne
umfasst. Vorzugsweise umfasst der Öffner wenigstens ein funktionelles Teil
einer Histon-Acetyltransferase. Vorzugsweise umfasst die Histon-Acetyltransferase
ein p300/CBP-Protein, ein P/CAF-Protein oder ein CBP-Protein oder ein
funktionelles Teil, Derivat und/oder Analogon davon. Die erwähnten Öffner können mit
der DNA-spezifischen Bindungsdomäne
eines Zinkfingerproteins, eines bakteriellen DNA-bindenden Proteins,
eines Hefe- oder Pilz-DNA-bindenden Proteins fusioniert werden.
Vorzugsweise ist das DNA-bindende
Protein LexA oder Gal4 oder ein funktionelles Teil, Derivat und/oder
Analogon davon. Da Öffner
oder Voröffner
eine wichtige Aktivität
in einer Zelle haben, ist es wichtig, nicht zu viel dieser Proteine in
den erwähnten
Zelllinien zu exprimieren, da dies toxische Wirkungen haben kann.
Diese toxische Wirkung ist erheblich geringer in Fällen, in
denen ein Voröffner
in einen Öffner
umgewandelt wurde, indem man ihn mit einer sequenzspezifischen Bindungsaktivität versah.
Dadurch werden die Wirkungen bis zu einem gewissen Grad lokalisiert,
obwohl in dieser Situation auch noch Titrationseffekte auftreten
können.
Eine dosierte Expression ist daher auch von Bedeutung für Zelllinien,
die mit einer Expressionseinheit für einen mit einer sequenzspezifischen
Bindungsaktivität
versehenen (Vor)Öffner
versehen sind. Die DNA-bindende Domäne wird typischerweise an das
N-terminate oder C-terminate Ende eines Proteins der Erfindung addiert.
Gelegentlich kann es auch sein, dass eine dieser Fusionen nicht
funktionell ist, doch typischerweise behält wenigstens eine solche Chimäre beide
Eigenschaften der Fusionspartner (Domänen) bei.
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Protein-Expressionseinheiten
können
mit wünschenswerten
Merkmalen versehen sein, um eine bestimmte gewünschte Funktionalität auszuführen. Zum
Beispiel können
Enhancer, Introns, geeignete untranslatierte Bereiche usw. verwendet
werden. Es können
induzierbare Promotoren oder konstitutive Promotoren verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung gibt also weiterhin ein Verfahren an,
bei dem die Expressionseinheit für
das interessierende Protein und/oder eine Expressionseinheit, die
einen Öffner
der Erfindung exprimiert, mit einer zusätzlichen transcriptions/translations-regulierenden
und/oder -stimulierenden Sequenz versehen wird. Ein Verfahren der
Erfindung sorgt für
eine hochgradig vorhersagbare Expression. Es sorgt auch für ein hohes
Expressionsniveau.
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Außerdem sorgt
es auch für
stabile Expressionsniveaus. Bei Transfektionen von Protein-Expressionseinheiten
sorgt es weiterhin für
mehr verschiedene Integrationsereignisse, die (i) das interessierende
Protein auf einem hohen Niveau exprimieren, und führt zu (ii)
einer höheren
Zahl von Kolonien, die eine Expression des interessierenden Proteins
aufweisen, und (iii) mehr Kolonien, die ein geeignetes Expressionsniveau
für die Proteinproduktion
aufweisen. Beide Eigenschaften werden selbstverständlich mit
der Transfektion mit derselben Expressionseinheit in Abwesenheit
der Bindungsstelle für
einen Vertreter eines chromatinmodifizierenden Systems der Erfindung
verglichen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Protein-Expressionseinheit
mit einem Locus-Kontrollbereich oder einem Teil davon versehen.
Beispiele für
solche Sequenzen sind in Sequenzen aus dem α- oder β-Globin-Locus, wie sie in
US 5,610,053 und WO 96/04390
beschrieben sind, oder dem Igf2-Locus zu finden. Selbstverständlich können auch
sogenannte UCOE-Sequenzen, wie sie in WO 00/05393 und WO 02/24930
beschrieben sind, verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Nucleinsäure
der Erfindung weiterhin eine sogenannte stabilisierende Anti-Repressor-Sequenz,
die auch STAR-Sequenz
genannt wird. Beispiele für
geeignete STAR-Sequenzen sind in Tabelle 1 angegeben. Weitere STAR-Sequenzen
können
aus PCT/NL02/00390 erhalten werden, das im Namen der Chromagenics
B.V. eingereicht wurde und auf das hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Diese Anmeldung enthält
auch Verfahren, um andere STAR-Sequenzen zu finden. Solche anderen
STAR-Sequenzen können selbstverständlich ebenfalls
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. STAR-Sequenzen können einer damit
verknüpften
Expressionscassette verbesserte Transcriptionsfähigkeiten verleihen, einschließlich unter anderem
eines wenigstens partiellen Schutzes vor repressionsstimulierenden
Einflüssen
von DNA, die integrierter Fremdnucleinsäure benachbart ist. Die Platzierung
der Signalsequenzen und -elemente auf der Nucleinsäure, mit
der transfiziert werden soll, hängt
von dem besonderen Signal oder Element ab. Eine STAR-Sequenz wird
vorzugsweise außerhalb
einer Expressionscassette platziert. Vorzugsweise ist eine Expressionscassette
von wenigstens zwei STAR-Sequenzen flankiert. Eine STAR-Sequenz
verbessert wenigstens zum Teil die Vorhersagbarkeit der Expression
einer transfizierten Nucleinsäure,
die zu einem größeren Anteil
von Zellen mit einem geeigneten Expressionsmuster führt. Dies
gilt insbesondere für
Ausführungsformen,
bei denen zwei oder mehr Expressionscassetten, deren Expression
gewünscht
wird, übertragen
werden. Die Anwesenheit einer STAR-Sequenz, vorzugsweise auf jeder
der so transfizierten Cassetten, verbessert die Zahl der Zellen,
die mit einem Verfahren der Erfindung selektiert werden. Wie oben
erwähnt,
ist eine Zunahme der Zahl der Zellen mit geeigneten Expressionsmustern
bei der Selektion von Produktionszellen für Polypeptide mit klinischer
Qualität
sehr wichtig. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Protein-Expressionseinheit, die die Nucleinsäurebindungsstelle
für den Öffner umfasst,
also auf einer oder beiden Seiten von einer Nucleinsäure flankiert,
die eine stabilisierende Anti-Repressor(STAR)-Sequenz umfasst. Die
Bindungsstelle für
den Öffner
wird selbstverständlich
vorzugsweise zusammen mit der Transcriptionseinheit auf der Seite
der STAR-Sequenz platziert. Ein STAR-Element verbessert weiterhin
die Stabilität,
das Niveau und die Vorhersagbarkeit der Expression der Protein-Expressionseinheit.
Es erhöht
weiterhin signifikant die Zahl der Klone, die eine große Proteinmenge
exprimieren. Ohne uns auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen,
glauben wir, dass STAR-Elemente sogenannte Nucleinsäuredomänen mit
gemeinsamer Regulation schaffen, wenn auch nur um zu verhindern,
dass die Wirkung von Transcriptionsrepressoren, die sich außerhalb
der Domäne
befinden, die Domäne
beeinflusst. Indem man eine Bindungsstelle für einen in der Zelle vorhandenen Öffner in
der Domäne
platziert, wird diese Domäne
bevorzugt geöffnet
und aktiv in einem geöffneten
Zustand gehalten. Optimale Ergebnisse werden erhalten, wenn die
Bindungsstelle funktionell mit einem Promotor verknüpft ist,
der sich in der Expressionseinheit befindet. Mit "funktioneller Verknüpfung" ist gemeint, dass
ein gebundener Öffner
die Zugänglichkeit
des Chromatins, das den Promotor umfasst, beeinflussen kann. Vorzugsweise
wird die Expressionseinheit stromaufwärts eines darin enthaltenen
Promotors mit der Bindungsstelle versehen. Typischerweise, wenn
auch nicht notwendigerweise, werden gute Ergebnisse erhalten, wenn
sich die Bindungsstelle innerhalb von 10 Basen von dem Promotor
entfernt befindet, zusammen mit Bindungsstellen für promotorassoziierten
Faktor, vorzugsweise stromaufwärts
des Promotors. (Es ist selbstverständlich möglich, in die Protein-Expressionseinheit
oder in deren Nähe
weitere Bindungsstellen für Öffner einzuführen. Solche
zusätzlichen
Bindungsstellen können
die Expressionsmerkmale weiter verbessern. Alle genannten Vorteile
der Erfindung werden selbstverständlich
mit derselben Protein-Expressionseinheit verglichen, der aber entweder
die Bindungsstelle und/oder das zusätzliche Element, wie die STAR-Sequenz,
fehlt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Kombination eines Öffners im
Zusammenhang der Erfindung mit einer Transcriptionspausen(TRAP)-Sequenz
in der Protein-Expressionseinheit. Diese Kombination verbessert
die Vorhersagbarkeit der Expression des interessierenden Proteins
weiter. In der Erfindung wird die genannte Kombination verwendet,
um ein Proteinexpressionsmerkmal einer Protein-Expressionseinheit
zu verstärken.
Vermutlich verhindert ein TRAP wenigstens teilweise die Bildung
von Antisense-RNA oder verhindert wenigstens teilweise, dass die
Transcription in die Protein-Expressionseinheit eintritt. TRAP-Sequenzen
sind in PCT/NL03/00850 beschrieben, das im Namen der Chromagenics
B.V. eingereicht wurde, und auf diese Literaturstelle wird hier
daher ausdrücklich
Bezug genommen wegen der Definition von TRAP-Sequenzen und wegen
Verfahren, um Protein-Expressionseinheiten mit TRAP-Sequenzen zu
versehen. Gewöhnlich
werden DNA-Sequenzen wie das SV40-Polyadenylierungssignal verwendet,
um die Transcription zu beenden, indem man das SV40-Polyadenylierungssignal
unmittelbar stromabwärts
eines exprimierten Gens platziert. Mit anderen Worten, es sollte
verhindert werden, dass die Transcription stromabwärts des
Gens fortgesetzt wird. In der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
Transcriptionsblocker (TRAP) in einer solchen Weise sowohl stromaufwärts als
auch stromabwärts
der Expressionseinheit platziert, dass sie verhindern, dass die
Transcription in ein offenes Leseraster eintritt (wenn sich der
TRAP stromabwärts
davon befindet) oder dass sie in die Kombination aus dem Promotor
und einem davon gesteuerten offenen Leseraster eintritt (wenn er
sich stromaufwärts
des offenen Leserasters befindet). Die Orientierung eines TRAP,
wenn er sich stromabwärts
befindet, ist der gewöhnlichen
Orientierung der SV40-Polyadenylierungssignale, die stromabwärts von
Genen platziert werden, entgegengesetzt. Die Orientierung eines
stromaufwärts
befindlichen TRAP ist dieselbe Orientierung wie bei den SV40-Polyadenylierungssignalen,
die stromabwärts
der Gene platziert werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren der Erfindung weiterhin das Versehen der Zelle
mit wenigstens einer Protein-Expressionseinheit, wobei die Einheit
einen Promotor umfasst, der funktionell mit einem offenen Leseraster
verknüpft
ist, das das wenigstens eine interessierende Protein codiert, dadurch
gekennzeichnet, dass die Protein-Expressionseinheit weiterhin wenigstens
eine Transcriptionspausen(TRAP)-Sequenz umfasst, und wobei sich
die TRAP-Sequenz funktionell stromabwärts des offenen Leserasters
befindet und wenigstens teilweise die Bildung von Antisense-RNA
verhindert. Vorzugsweise befindet sich die wenigstens eine TRAP-Sequenz
in einer 3'-5'-Orientierung (in
Bezug auf den codierenden Bereich).
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Vorzugsweise
reduziert die TRAP-Sequenz die Bildung von Antisense-RNA auf ein
nicht nachweisbares Niveau. Aufgrund der Anwesenheit des TRAP wird
die Bildung von Antisense-RNA wenigstens teilweise verhindert, und
daher nimmt die Menge an dsRNA ab. Infolgedessen nimmt das Niveau
von kleinen dsRNAs mit 21 bis 23 Basenpaaren (RNAi) ebenfalls ab,
und die entsprechende RNA (der vollen Länge), die ein interessierendes
Protein codiert, wird nicht abgebaut. Somit führt die Translation der entsprechenden
RNA zu einer (erhöhten)
Expression eines interessierenden Proteins.
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Wie
hier im experimentellen Teil offenbart ist, verbessert die Verwendung
von TRAP-Sequenzen überraschenderweise
die Stabilität
der Expression des interessierenden Proteins in der Protein-Expressionseinheit weiter.
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In
der oben skizzierten Ausführungsform
kann die TRAP-Sequenz zum Beispiel eine Terminator- und/oder eine
Polyadenylierungssignalsequenz sein, aber in einer Orientierung,
die sich von der einer möglicherweise
verwendeten Terminatorsequenz hinter einem offenen Leseraster in
der Protein-Expressionseinheit unterscheidet. Es ist jedoch ohne
Weiteres möglich,
dass es TRAP-Sequenzen gibt, die bidirektional sind. Diese können auch
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um wenigstens zum
Teil zu verhindern, dass die Transcription in eine Transcriptionseinheit
eintritt.
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Weiterhin
bereitgestellt wird die Verwendung eines TRAP, um die "Inertheit" der Transcriptionseinheiten
zu stärken,
zum Beispiel wenn auch verhindert wird, dass die CMV-gesteuerte
Transcription in den Einheiten von 1A die
Transcriptionseinheit verlässt.
Normalerweise wird der SV40-Transcriptionsterminator für diesen
Zweck verwendet. Dieser Terminator stoppt die Transcription jedoch
nicht vollständig.
Somit wird eine weitere TRAP-Sequenz stromaufwärts des 3'-STAR-Elements
in die Expressionscassette eingebaut (2C). Diese
TRAP-Sequenz wird
in einer 5'-3'-Orientierung platziert,
um die Transcription zu stoppen, die an dem SV40-Transcriptionsterminator
vorbeischlüpfen
könnte.
In dieser Konfiguration ist die gesamte Expressionscassette im Wesentlichen
inert gegenüber
eindringender sowie entweichender Transcription geworden. In einer
weiteren Ausführungsform
gibt die Erfindung also die Verwendung einer TRAP-Sequenz an, um
ein genetisches Element wenigstens teilweise gegenüber dem
Fortschreiten einer Transcription in das Element zu isolieren. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das genetische Element ein STAR-Element. Die Erfindung stellt
also weiterhin ein STAR-Element zusammen mit einer TRAP-Sequenz der Erfindung
bereit. Vorzugsweise ist das STAR-Element beidseitig von wenigstens
zwei STAR-Elementen flankiert. Die Orientierung des TRAP-Elements
in diesen Ausführungsformen
ist so geartet, dass eine Transcription, die von außerhalb
des STAR-Elements in das STAR-Element fortschreitet, wenigstens
zum Teil verhindert wird. Diese Ausführungsform ist insbesondere
dann relevant, wenn in dem STAR-Element Inverted Repeats vorhanden
sein sollten. Diese Inverted Repeats können die Bildung von dsRNA
einleiten. Dies würde
wiederum zur Stummschaltung benachbarter Gene führen. Diese spezifische Konfiguration
von TRAP-STAR-TRAP-Elementen kann also nicht nur die Bildung von
dsRNA in dem genetischen Element, d.h. dem STAR-Element, verhindern,
sondern sie sorgt auch für
einen weiteren Schutz der gesamten Expressionseinheit.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren für die Expression (oder Produktion)
wenigstens eines interessierenden Proteins in einer Zelle an, das
das Versehen der Zelle mit wenigstens einer Protein-Expressionseinheit
umfasst, wobei die Einheit einen Promotor umfasst, der funktionell
mit einem offenen Leseraster verknüpft ist, das das wenigstens
eine interessierende Protein codiert, dadurch gekennzeichnet, dass
die Protein-Expressionseinheit
weiterhin wenigstens eine TRAP-Sequenz umfasst, und wobei sich die
TRAP-Sequenz stromaufwärts
des Promotors befindet und wenigstens teilweise verhindert, dass
die Transcription in die Protein-Expressionseinheit eintritt. Vorzugsweise
befindet sich die wenigstens eine TRAP-Sequenz in einer 5'-3'-Orientierung (in
Bezug auf den codierenden Bereich).
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Wiederum
kann die in der letzteren Ausführungsform
verwendete TRAP-Sequenz eine Terminator- und/oder eine Polyadenylierungssignalsequenz
sein, aber diesmal befindet sich die TRAP-Sequenz in einer ungewöhnlichen
Position in Bezug auf den offenen Leseraster, da sich das TRAP stromaufwärts des
Promotors befindet, der die Expression des offenen Leserasters steuert.
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In
dieser Ausführungsform
verhindert die Anwesenheit einer TRAP-Sequenz wenigstens teilweise
die von einer Promotorsequenz, die sich außerhalb einer Protein-Expressionseinheit
befindet, ausgehende Transcription. Damit braucht die RNA aus der
Protein-Expressionseinheit nicht mit anderer RNA zu konkurrieren, und
somit wird ein effizienteres Proteinproduktionssystem bereitgestellt.
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Die
Verwendung eines TRAP, um wenigstens teilweise die Bildung von Antisense-RNA zu verhindern oder
um wenigstens teilweise zu verhindern, dass die Transcription in
die Protein-Expressionseinheit eintritt, isoliert die Protein-Expressionseinheit
gegenüber
negativen Wirkungen, wie der Bildung von RNAi, von außerhalb
der Einheit.
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Eine
TRAP-Sequenz ist hier funktionell definiert als eine Sequenz, die
wenigstens teilweise die Bildung von Antisense-RNA verhindern kann
oder wenigstens teilweise verhindern kann, dass die Transcription in
die Protein-Expressions einheit eintritt. Mit anderen Worten, wenn
man eine TRAP-Sequenz in einer Transcriptionseinheit platziert,
führt sie
zu einem reduzierten Transcriptionsniveau der auf der 3'-Seite des TRAP vorhandenen
Nucleinsäure
im Vergleich zu dem Transcriptionsniveau, das bei der Nucleinsäure auf
der 5'-Seite des
TRAP beobachtet wird. Wenn in dieser Anmeldung die Orientierung
des TRAP in einem besonderen Konstrukt nicht eigens erwähnt ist,
liegt es in der Orientierung vor, die einen Eintritt der Transcription
in eine (potentielle) Transcriptionseinheit, d.h. die Transcriptionseinheit
der interessierenden Nucleinsäure,
blockiert. Vorzugsweise ist die TRAP-Sequenz mit der Protein-Expressionseinheit,
die sie transcriptional gegenüber
allen flankierenden Transcriptionseinheiten zu isolieren trachtet,
physikalisch verknüpft,
wenigstens bevor die Einheit durch Transfektion in das Genom der
Zelle eingeführt
wird. Nach Integration der Einheit werden die Einheit und die damit
verknüpften
Elemente mit Sequenzen im Genom und dem dort vorhandenen Element verknüpft, und
im Falle einer Concatemer-Integration kann die integrierte Einheit
mit cointegrierten Einheiten oder einer anderen, durch Transfektion
eingeführten
Nucleinsäure
verknüpft
werden. In diesen Ausführungsformen
kann sich ein TRAP stromaufwärts
oder stromabwärts
der Transcriptionseinheit, die sie zu isolieren trachtet, befinden.
Wenn es sich stromaufwärts
befindet, ist die Orientierung des TRAP so geartet, dass es die von
stromaufwärts
der Transcriptionseinheit und des TRAP ausgehende und zur Transcriptionseinheit
hin fortschreitende Transcription wenigstens teilweise reduzieren
kann. Wenn es sich stromaufwärts
der Transcriptionseinheit befindet, befindet sich das TRAP in diesen
Ausführungsformen
in einer solchen Orientierung, dass es die von stromabwärts der
Transcriptionseinheit ausgehende Transcription, die mit der Transcriptionseinheit verknüpft ist
und zu dieser hin fortschreitet, wenigstens teilweise reduziert.
Die Orientierungen stromaufwärts oder
stromabwärts
sind typischerweise Spiegelbilder voneinander. Wie oben erwähnt, ist
es jedoch in der Situation, wenn nach der Integration einer Protein-Expressionseinheit
in das Genom Concatemere gebildet werden, auch möglich, zu verhindern, dass
die Transcription in eine flankierende cointegrierte Transcriptionseinheit
eintritt, indem man eine TRAP-Sequenz stromabwärts der Protein-Expressionseinheit
in einer solchen Orientierung platziert, dass sie eine Einleitung
der Transcription innerhalb der Protein-Expressionseinheit reduziert.
In dieser Ausführungsform
wird das TRAP vor der Integration physikalisch mit der Transcriptionseinheit verknüpft, deren
Transcription in eine flankierende Transcriptionseinheit eintreten
kann. Durch die Verknüpfung
des TRAP mit der Einheit vor der Integration ist dieses Potential
wenigstens zum Teil reduziert. Diese TRAP Sequenz ist zusätzlich zur
normalen Transcriptionstermination und/oder einem Polyadenylierungssignal in
einer Protein-Expressionseinheit vorhanden. Bezüglich der Platzierung eines
TRAP in Bezug auf die Protein-Expressionseinheit,
die es vor einer eintretenden Transcription schützen soll, soll gelten, dass
das TRAP vorzugsweise in der Nähe
der Expressionscassette platziert wird, die es transcriptional isolieren
soll. Mit anderen Worten, vorzugsweise gibt es keine potentiell
aktiven Promotorelemente, die in die proteincodierende Domäne "feuern", zwischen dem TRAP
und der proteincodierenden Domäne
der Expressionscassette, die es transcriptional isolieren soll,
außer
dem Promotor, der dazu bestimmt ist, die Transcription in der Transcriptionseinheit
zu steuern (d.h. der für
die Expression des interessierenden Proteins notwendig ist).
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Wie
hier innerhalb des experimentellen Teils offenbart wird, kann eine
TRAP-Sequenz zum
Beispiel eine Polyadenylierungsstelle und/oder eine Pausenstelle
sein, wo die RNA-Polymerase II stecken bleibt. Ein TRAP kann aus
einer beliebigen Quelle stammen, solange eine effiziente Termination
der Transcription erreicht wird. In einer Ausführungsform wird ein TRAP anhand
seiner Fähigkeit
identifiziert, wenigstens teilweise die Bildung von Antisense-RNA
zu verhindern oder wenigstens teilweise zu verhindern, dass die
Transcription in die Protein-Expressionseinheit
eintritt. Beispiel 1 gibt ein Verfahren an, um die Wirkung von mutmaßlichen TRAPs
auf die Transcription zu testen. Es wird gezeigt, dass die STAR-Elemente
7, 17 und 40 die Transcription nur schlecht blockieren.
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Andererseits
erfüllen
bestimmte Bereiche von Phage λ,
intergenische Bereiche, die Histon-H3-Gene voneinander trennen,
sowie eine synthetische PolyA-Sequenz
die Kriterien eines TRAP, da sie allesamt starke Blocker der Transcription
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die wenigstens eine TRAP-Sequenz stromaufwärts des Promotors, wobei die
TRAP-Sequenz in einer 5'-3'-Orientierung vorliegt. In noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die wenigstens eine TRAP-Sequenz stromabwärts des
offenen Leserasters, wobei die TRAP-Sequenz in einer 3'-5'-Orientierung in
Bezug auf die Orientierung des offenen Leserasters vorliegt. Aus
den hier offenbarten Beispielen geht hervor, dass das Potential
von TRAP-Sequenzen orientierungsabhängig ist. Es ist daher klar,
dass die Orientierung, in der ein TRAP zur Flankierung eines Transgens
angewendet wird, für
seine korrekte Funktion von Bedeutung sein kann. Es ist jedoch klar,
dass es auch TRAP-Sequenzen gibt, die unabhängig von ihrer Orientierung
wirken.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Protein-Expressionseinheit wenigstens zwei TRAP-Sequenzen.
Eine besonders bevorzugte Version der Ausführungsform mit den wenigstens
zwei TRAP-Sequenzen ist die Anwesenheit von wenigstens einem TRAP
stromaufwärts
und wenigstens einem TRAP stromabwärts der interessierenden Transcriptionseinheit.
Vorzugsweise sind die wenigstens zwei TRAP-Sequenzen also so angeordnet,
dass die TRAP-Sequenzen die von dem Promotor und dem offenen Leseraster
gebildete Kombination flankieren.
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Wenn
sich mehrere Protein-Expressionseinheiten auf ein und demselben
Teil genetischer Information befinden, ist es auch möglich, die
Transcription von einer Protein-Expressionseinheit in eine andere
Protein-Expressionseinheit wenigstens teilweise zu hemmen oder zu
blockieren. In diesem Fall wird eine TRAP-Sequenz zwischen (möglicherweise
verschiedenen Protein-Expressionseinheiten platziert, und die Orientierung dieser
TRAP-Sequenz ist selbstverständlich
eine 5'-3'-Orientierung in
Bezug auf die Transcription, die man blockieren möchte. Wenn
zwei Expressionscassetten in konvergenter Weise miteinander integrieren,
können transcriptionsinerte
Domänen
entstehen, indem man TRAP-Sequenzen
in einer solchen Konfiguration platziert, dass ein Eintritt der
Transcription in die Transcriptionseinheiten verhindert wird.
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Bevorzugte
Beispiele für
TRAP-Sequenzen sind in Tabelle 2 angegeben. Vorzugsweise umfasst
die TRAP-Sequenz die in Tabelle 2 gezeigte Lambda-35711-38103-Sequenz und/oder
ein funktionelles Äquivalent und/oder
ein funktionelles Fragment davon. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die TRAP-Sequenz eine PolyA-Sequenz, vorzugsweise eine synthetische
PolyA(SPA)-Sequenz,
und/oder ein funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment davon, zum Beispiel eine in
Tabelle 2 gezeigte SPA-Sequenz und/oder ein funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment davon. In noch einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die TRAP-Sequenz eine Kombination aus einem SPA und dem
humanen α2-Globin-Gen-Pausensignal
und/oder ein funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment davon, zum Beispiel eine in
Tabelle 2 gezeigte Kombination aus einem SPA und dem humanen α2-Globin-Gen-Pausensignal
und/oder ein funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment davon.
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Ein
funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment einer in Tabelle 2 gezeigten
Sequenz ist hier wie folgt definiert. Ein funktionelles Äquivalent
einer in Tabelle 2 gezeigten Sequenz ist eine Sequenz, die aus der
in Tabelle 2 angegebenen Information abgeleitet ist, zum Beispiel
eine Sequenz, die aus einer Sequenz in Tabelle 2 abgeleitet sein
kann, indem man Basen in oder aus einer in Tabelle 2 aufgeführten Sequenz deletiert,
modifiziert und/oder inseriert, wobei die abgeleitete Sequenz dieselbe
Art, wenn auch nicht notwendigerweise dieselbe Menge, an Aktivität wie eine
in Tabelle 2 gezeigte Sequenz umfasst. Ein funktionelles Äquivalent
ist weiterhin eine Sequenz, die einen Teil von zwei oder mehr in
Tabelle 2 gezeigten Sequenzen umfasst. Ein funktionelles Fragment
einer Sequenz in Tabelle 2 kann zum Beispiel durch Deletionen ausgehend
vom 5'-Ende oder
vom 3'-Ende oder
vom Innern dieser Sequenzen oder einer beliebigen Kombination davon
erhalten werden, wobei die abgeleitete Sequenz dieselbe Art, wenn
auch nicht notwendigerweise dieselbe Menge, an Aktivität umfasst.
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Verfahren
der Erfindung sorgen für
eine verbesserte Vorhersagbarkeit, verbesserte Niveaus (Ausbeute)
und eine verbesserte Stabilität
der Transgen-Ex pression. STAR-Elemente erhöhen die Vorhersagbarkeit, Ausbeute
und Stabilität
der Transgen-Expression noch weiter, indem sie die chromatinassoziierte
Repression ausgeschaltet halten. Neben einem Schutz vor Chromatin-Stummschaltung
mittels STAR-Elementen schafft die vorliegende Erfindung zusätzlich Mittel
und Verfahren, um das Chromatin eines Transgens in einen offeneren
Zustand umzuwandeln, was die Vorhersagbarkeit, Ausbeute und Stabilität der transgenen
Proteinexpression weiter erleichtert. Um dieses Ziel zu erreichen,
können
Chromatin-remodellierende Proteine, Histon-Acetyltransferase- oder
Histon-Methyltransferase-Proteine auf den Promotor des Transgens
gelenkt werden. Die Erfindung verhindert also die Stummschaltung
der Transgen-Expression
durch die kombinierte Wirkung des Ausgeschaltethaltens der Repression
und des gleichzeitigen Haltens von Chromatin in einem offenen Zustand. Durch
Kombinieren von STAR-Elementen und/oder TRAP-Sequenzen mit chromatinöffnenden
Faktoren setzt die vorliegende Erfindung zwei oder mehr verschiedene
Typen von DNA-Elementen oder Proteinen ein, die einander synergistisch
verstärken,
wobei neue (Wirts)Zellen/Zelllinien entstehen, die Proteine effizient
und stabil exprimieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Öffner,
STAR-Elemente und TRAP-Sequenzen, wie sie hier offenbart sind, in
Expressionseinheiten miteinander kombiniert. In Kombination mit
STAR-Elementen potenzieren
TRAP-Sequenzen die Wirkung von STAR-Elementen. Das heißt, der
Einbau der STAR-TRAP-Kombination führt zu höheren Expressionsniveaus, als
wenn STAR- oder TRAP-Elemente allein eingebaut werden.
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Im
Prinzip kann jeder Typ von Polypeptid oder Protein mit Hilfe eines
Verfahrens der Erfindung produziert werden. Das Verfahren ist besonders
gut für
die Produktion von multimeren Proteinen geeignet, die die wenigstens
zwei Polypeptide umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
sorgt ein Verfahren für
die Expression der wenigstens zwei Polypeptide in einem vorbestimmten
Verhältnis.
Vorzugsweise umfassen die wenigstens zwei Polypeptide eine schwere
Kette eines Immunglobulins und eine leichte Kette eines Immunglobulins.
Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein multimeres Protein, ein Antikörper, erhalten. Dem Fachmann ist
klar, dass es möglich
ist, eine Zelle bereitzustellen, die eine schwere Kette eines Immunglobulins
ausgehend von einer Protein-Expressions einheit und eine leichte
Kette eines Immunglobulins ausgehend von einer anderen Protein-Expressionseinheit
exprimiert, wobei eine dritte Protein-Expressionseinheit eine sekretorische
Komponente oder eine verbindende Kette codiert. Auf diese Weise
wird die Produktion von zum Beispiel sIgA und pentamerem IgM erzielt.
Vorzugsweise umfassen das erste Polypeptid und das zweite Polypeptid
wenigstens den variablen Teil einer leichten Kette eines Immunglobulins
und einer schweren Kette eines Immunglobulins. Vorzugsweise umfasst
das erste Polypeptid wenigstens den variablen Teil einer schweren
Kette eines Immunglobulins, während
das zweite Polypeptid eine leichten Kette eines Immunglobulins oder
ein Derivat und/oder Analogon davon umfasst. Diese Ausführungsform
garantiert, dass ein erhöhter
Anteil der selektierten Zellen eine Tendenz aufweist, die schwere
Kette des Immunglobulins leicht überzuproduzieren,
wodurch eine effizientere Produktion des multimeren Proteins ermöglicht wird.
Die Immunglobulin-Technologie ist zur Zeit sehr weit fortgeschritten,
und es ist möglich,
codierende Domänen
für Antikörper zu
erzeugen, die in der Natur keinen komplementären Antikörper aufweisen, d.h. einen
vollständig
künstlichen
Antikörper.
Solche Antikörper liegen
ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung. Wegen
einer Übersicht über die
relevante Technik für
Antikörper,
ihre Selektion und Produktion verweisen wir auf Chad H.E. und Chamow
S.M., 2001, Therapeutic antibody expression technology, Curr. Opin.
Biotechn. 12, 188-194; Das R.C., 2001, Proteins und antibodies make
advances as therapeutic products, Am. Clin. Lab. 20, 8-14.
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Weiterhin
wird die Verwendung einer Zelle der Erfindung für die Produktion eines Antikörpers oder
eines funktionellen Teils, Derivats und/oder Analogons davon angegeben.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der produzierte
Antikörper
einen humanen oder humanisierten Antikörper, während die Zelle, in der der
Antikörper
produziert wird, eine humane Zelle oder zum Beispiel durch Fusion
einer humanen Zelle mit einer humanen Zelle oder einer nichthumanen
Zelle davon abgeleitet ist. Im Hinblick auf die Produktion von multimerem
Protein umfasst ein Verfahren der Erfindung vorzugsweise weiterhin
das Versehen der Zelle mit einer zweiten Protein-Expressionseinheit.
Vorzugsweise codiert die Expressionseinheit ein Element eines multimeren
Proteins.
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Vorzugsweise
codiert die Protein-Expressionseinheit eine schwere oder leichte
Kette eines Immunglobulins oder ein antigenbindendes Teil, Derivat
und/oder Analogon davon.
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Ein
Verfahren der Erfindung ist besonders gut für die Selektion von Zellen
für die
Produktion eines interessierenden Polypeptids von klinischer Qualität geeignet.
Ein Verfahren umfasst daher vorzugsweise weiterhin das Kultivieren
der Zelle und das Ernten des (multimeren) Proteins. Die Erfindung
stellt daher weiterhin eine das Protein umfassende Probe bereit,
die nach einem Verfahren der Erfindung erhältlich ist, vorzugsweise eine
Probe, die wenigstens den variablen Teil einer leichten Kette eines
Immunglobulins und einer schweren Kette eines Immunglobulins umfasst,
wobei das Protein vorzugsweise eine leichte Kette eines humanen
Immunglobulins und eine schwere Kette eines humanen Immunglobulins
umfasst oder immunologisch mit einer humanen Immunglobulinkette
verwandt ist. Die Erfindung gibt weiterhin die Verwendung einer
Probe oder eines Antikörpers
der Erfindung für
die Herstellung eines Medikaments oder eines Impfstoffs an, vorzugsweise für die Behandlung
von Krebs.
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Die
Protein-Expressionseinheit kann monocistronisch, bicistronisch oder
multicistronisch sein. Vorzugsweise umfasst die Protein-Expressionseinheit
ein multicistronisches Gen. Einheiten, die mehrere Cistrons umfassen,
können
als eine einzelne mRNA transcribiert werden. Die Translation des
zweiten und weiterer codierender Bereiche, die auf dieser RNA vorhanden
sind, können
auf verschiedene Weise erreicht werden, einschließlich der
Verwendung von Translations-Reinitiationsstellen
oder internen Ribosomeneintrittsstellen, wobei letztere bevorzugt
ist. Die Vorteile von bi- oder multicistronischen Einheiten sind
vielfältig
und umfassen die leichte Selektion von Klonen, die ein interessierendes
Protein exprimieren, zum Beispiel, indem man die Nucleinsäure, die
ein dominantes Selektionsmarker-Protein codiert, stromabwärts einer
Nucleinsäure
platziert, die ein interessierendes Protein oder Polypeptid codiert.
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Jeder
Typ von Promotor kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
solange er so funktioniert, dass er die Transcription in der Protein-Expressions einheit
zu einem bestimmten Zeitpunkt oder kontinuierlich ermöglicht.
Bevorzugte Promotoren umfassen die Promotoren des humanen Cytomegalievirus,
des Simianvirus 40, von Ubiquitin C, des Verlängerungsfaktors 1-α oder ein
funktionelles Teil, Derivat, Analogon oder eine Kombination davon.
Ein funktionelles Teil kann durch Deletion oder Mutation einer Nucleinsäure des Promotors
erzeugt werden. Ein Derivat ist zum Beispiel ein Promotor einer
anderen Spezies, der aber zu einem oben erwähnten Promotor homolog ist.
Solche Promotoren sind unter anderem durch Vergleichen von Sequenzen
der verschiedenen Spezies zu finden. Humanes Cytomegalievirus hat
ein Homologes in anderen Spezies, und ähnlich hat auch das Simianvirus
40 ein Homologes in anderen Spezies. Promotoren, die man in solchen
Homologen findet, sind in der vorliegenden Erfindung ebenfalls bevorzugt.
Analoga solcher Promotoren sind Promotoren, die ein oder mehrere
Elemente umfassen, die den in den erwähnten Promotoren gefundenen ähnlich sind,
aber künstlich
oder aus einem anderen Promotor erhalten werden. Solche Elemente können einen
bestimmten Transcriptionsstartbereich (TATAA-Box oder ein Äquivalent, wie der Promotor,
der hADA steuert) umfassen. Weitere Elemente sind besondere verstärkende Elemente,
die in der Nähe
des Transcriptionsstartbereichs platziert werden, und dergleichen.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Zelle bereit, die nach einem Verfahren
der Erfindung erhältlich
ist, wobei die Zelle selbstverständlich
eine Expressionseinheit umfasst, die eine Bindungsstelle für einen Öffner der
Erfindung umfasst. Vorzugsweise ist die Expressionseinheit mit einer
Bindungsstelle für
den Öffner
versehen. Weiterhin wird eine Zelle bereitgestellt, die mit einer
Nucleinsäure
versehen ist, welche einen Öffner
der Erfindung codiert, vorzugsweise einen Öffner, der mit einer neuen
DNA-Bindungsspezifität
versehen ist. Vorzugsweise ist die Zelle eine Hefezelle, eine Vertebratenzelle
oder eine Pflanzenzelle, vorzugsweise eine Säugerzelle und dabei vorzugsweise
eine humane Zelle. Selbstverständlich
können
Verfahren der Erfindung in vitro oder in vivo durchgeführt werden.
Vorzugsweise jedoch wird das Verfahren der Erfindung in vitro durchgeführt. Bevorzugte
Zelllinien sind Zelllinien, die für die Produktion von Proteinen
verwendet werden. Eine bevorzugte Zelle unter diesen ist eine U-2-OS-Osteosarkom-,
CHO-, 293-, HuNS-1-Myelom-, WERI-Rb-1-Retinoblastom-, BHK-, Vero-,
nichtsezernierende Maus-Myelom-Sp2/0-Ag-14-, nichtsezernierende
Maus-Myelom-NSO- oder NCI-H295R-Nebennierenkarzinomzelle. Die Erfindung
stellt weiterhin eine Nucleinsäure
bereit, die eine Protein-Expressionseinheit umfasst, die mit einer
Bindungsstelle für
einen Vertreter einer chromatinmodifizierenden Systems versehen
ist, um Chromatin für
die Transcription zugänglicher
zu machen (Öffner), und
die vorzugsweise weiterhin eine STAR-Sequenz umfasst. Vorzugsweise umfasst
die Expressionseinheit einen Promotor des humanen Cytomegalievirus,
des Simianvirus 40, von Ubiquitin C, des Verlängerungsfaktors 1-α oder ein
funktionelles Teil, Derivat, Analogon oder eine Kombination davon.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung eines Öffners zum
Stabilisieren der Expression einer Expressionseinheit und die Verwendung
eines Öffners
zur Erhöhung
der Zahl der Klone, die nach genetischer Modifikation eine bestimmte
Menge eines Proteins exprimieren. Außerdem wird die Verwendung
eines Öffners zur
Erhöhung
der von einer Expressionseinheit produzierten Transcriptkonzentrationen
angegeben.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung der Funktion einer
Protein-Expressionseinheit, die ein STAR-Element umfasst, an, das das Versehen
der Protein-Expressionseinheit mit einer Bindungsstelle für einen
Vertreter einer chromatinmodifizierenden Systems, um Chromatin für die Transcription
zugänglicher
zu machen (Öffner),
umfasst. Außerdem
wird ein Verfahren zur Verbesserung der Funktion eines STAR-Elements in einer
Protein-Expressionseinheit angegeben, das das Versehen der Protein-Expressionseinheit
mit einer Bindungsstelle für
einen Vertreter einer chromatinmodifizierenden Systems, um Chromatin
für die
Transcription zugänglicher
zu machen (Öffner),
umfasst.
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Die
Lenkung von Chromatinöffnern
zu einem Transgen oder einem Promotor eines Transgens wird verwendet,
um vorhersagbare hohe Ausbeuten und eine stabile Transcription eines
Transgens zu erreichen. In der vorliegenden Erfindung werden HAT-Proteine,
wie p300, CBP und/oder P/CAF oder funktionell relevante Teile dieser
Proteine als Fusionsprotein mit dem LexA-Protein produziert (1A, 1B) (Bunker und Kingston 1994).
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Anstelle
von LexA-Öffner-Fusionsproteinen,
die zu LexA-Bindungsstellen gelenkt werden, können auch GAL4-Öffner-Fusionsproteine
verwendet werden. Diese GAL4-Öffner-Fusionsproteine
werden zu GAL4-Bindungsstellen gelenkt, die stromaufwärts eines
Promotors platziert werden. Im Unterschied zu dem bakteriellen LexA-Protein
ist GAL4 ein Hefeprotein. Wie LexA-Protein ist GAL4 ein Transcriptionsfaktor,
der eine DNA-Bindungsdomäne
und eine trans-wirkende Domäne
aufweist, wobei letztere Domäne
für die
Aktivierung der Genexpression verantwortlich ist. Um ein GAL4-Öffner-Fusionsprotein
zu schaffen, wird der Teil des GAL4-Gens, der die Aminosäuren 1 bis
147 codiert (Lillie und Green, 1989), in demselben Leseraster wie
das jeweilige Öffnerprotein
oder ein funktionelles Teil des Öffnerproteins
kloniert. In der vorliegenden Erfindung wird die Expression des
GAL4-Öffner-Fusionsproteins
durch den SV40-Promotor gesteuert. Das GAL4-Öffner-Fusionsprotein wird zu
GAL4-Bindungsstellen gelenkt, die GAL4-Operatoren genannt werden. Üblicherweise
werden vier GAL4-Operatoren unmittelbar stromaufwärts eines
Promotors platziert. Ein Beispiel für einen GAL4-Operator ist die
folgende Sequenz: CGGAGTACTGTCCTCCG.
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Diese
Fusionsproteine werden unter die Kontrolle eines induzierbaren oder
konstitutiven Promotors, wie des SV40-Promotors (1A, B) gestellt. Die Expressionseinheiten für diese
Fusionsproteine befinden sich auf demselben Plasmid wie die Expressionseinheit,
die das Gen enthält,
das das interessierende Protein codiert (Gen 1) (1).
Gen 1 wird unter die Kontrolle des CMV-Promotors gestellt. Stromaufwärts des CMV-Promotors
werden Bindungsstellen kloniert, zu denen die LexA-HAT-Proteine
gelenkt werden (1A). Diese Fusionsproteine
werden also in die Nähe
des Promotors gelenkt, um die Chromatinstruktur des Promotors offen
zu halten und dadurch die Zugänglichkeit
des Promotors für
Transcriptionsfaktoren zu erleichtern. Es ist auch möglich, ein
einziges Plasmid zu schaffen, das drei Expressionseinheiten enthält, die
Gen 1, Gen 2 bzw. LexA-HAT codieren (1B).
Die Expressionseinheiten, die Gen 1 und Gen 2 codieren, sind in
einer solchen Weise divergent orientiert, dass die beiden CMV-Promotoren
benachbart, aber unterschiedlich orientiert sind. Zwischen den beiden
Promotoren werden LexA-Bindungsstellen platziert, zu denen das LexA-Fusionsprotein
gelenkt wird. Auf diese Weise werden Chromatinöffner zu beiden Expressionseinheiten
gelenkt.
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Dem
Fachmann wird auch klar sein, dass es nicht wesentlich ist, dass
die LexA-Fusionsproteine
oder HAT-Proteine ausgehend von demselben Plasmid exprimiert werden,
das die Expressionseinheit mit dem interessierenden Gen enthält. Die
LexA-Fusionsproteine oder HAT-Proteine können auch ausgehend von einem getrennten
Plasmid produziert werden.
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Daher
gibt die Erfindung in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Gewinnung einer Zelle an, die ein oder mehrere
Proteine exprimiert, das das Versehen der Zelle mit einer oder mehreren
Protein-Expressionseinheiten, die das eine oder die mehreren Proteine
codieren, umfasst und das dadurch gekennzeichnet ist, dass wenigstens
eine, aber vorzugsweise wenigstens zwei der Protein-Expressionseinheiten
wenigstens einen Chromatinöffner
und/oder eine STAR-Sequenz umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
codieren Gen 1 und Gen 2 die leichte und die schwere Kette eines
multimeren Immunglobulinproteins.
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Die
Ausdrücke "Zelle"/"Wirtszelle" und "Zelllinie"/"Wirtszelllinie" sind jeweils typischerweise
definiert als eukaryontische Zelle und homogene Populationen davon,
die nach in der Technik bekannten Verfahren in Zellkultur gehalten
werden und die die Fähigkeit
haben, heterologe oder homologe Proteine zu exprimieren. In der
vorliegenden Erfindung ist es also möglich, einen Öffner für eine in
der Zelle vorhandene Expressionseinheit bereitzustellen, zum Beispiel
mittels homologer Rekombination. Die Expressionseinheit in der Zelle
kann auch mit anderen Merkmalen versehen werden. Es ist also durchaus
möglich,
zum Beispiel einen in der Zelle vorhandenen codierenden Bereich
zu aktivieren. Zum Beispiel wird das Gen, das Erythropoietin codiert,
normalerweise nicht in einer Zelle exprimiert. Indem man das Versehen
dieser Protein-Expressionseinheit mit einer Bindungsstelle für einen Öffner der
Erfindung einführt,
ist es möglich,
eine Expression des endogenen Gens zu erhalten. Dies erfordert typischerweise
auch den Ersatz des Promotors oder das Hinzufügen von weiteren Promotorelementen,
wie Enhancern. In dieser Ausführungsform
wird das endogene Gen weiterhin vorzugsweise auf einer Seite, aber
vorzugsweise auf beiden Seiten des endogenen Gens, mit einer STAR-Sequenz
versehen. Selbstverständlich
können
Verfahren der Erfindung auch verwendet werden, um die Expression
von bereits exprimierten endogenen Genen zu verstärken. Mittel
und Verfahren zur Aktivierung oder verstärkten Expression von endogenen
Genen mittels homologer oder zielgelenkter Rekombination sind in
der Technik bekannt. Die vorliegende Erfindung trägt zu dieser
Technologie Bindungsstellen für Öffner, STAR-Elemente
und besonders bevorzugte Promotoren bei.
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Der
Ausdruck "Expression" wird typischerweise
verwendet, um die Produktion eines oder mehrerer spezifischer RNA-Produkte
oder eines oder mehrerer spezifischer Proteine in einer Zelle zu
bezeichnen. Im Falle von RNA-Produkten bezieht er sich auf den Vorgang
der Transcription. Im Falle von Proteinprodukten bezieht er sich
auf die Vorgänge
der Transcription, Translation und gegebenenfalls posttranslationale
Modifikationen. Im Falle von sezernierten Proteinen bezieht er sich
auf die Vorgänge
der Transcription, Translation und gegebenenfalls posttranslationale
Modifikation (z.B. Glycosylierung, Bildung von Disulfidbindungen
usw.) sowie anschließend
Sekretion. Im Falle von multimeren Proteinen umfasst er das Zusammensetzen
der multimeren Struktur aus den Polypeptidmonomeren. Die dem Substantiv "Expression" entsprechenden Verben haben
eine analoge Bedeutung wie das Substantiv.
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Ein
Protein oder Polypeptid ist hier definiert als entweder (i) ein
Produkt, das durch die Vorgänge
der Transcription und Translation erhalten wird, wobei dieses Produkt
möglicherweise,
aber nicht notwendigerweise Bestandteil eines multimeren Proteins
(zum Beispiel eine Untereinheit) ist, und/oder (ii) ein Produkt,
das durch die Vorgänge
der Transcription, Translation und posttranslationalen Modifikation
erhalten wird. Der Ausdruck "Multimer" oder "multimeres Protein" ist typischerweise
definiert als ein Protein, das zwei oder mehr, möglicherweise nichtidentische,
Polypeptidketten ("Monomere") umfasst. Die verschiedenen
Monomere in einem multimeren Protein können in stöchiometrisch gleichen oder ungleichen
Zahlen vorhanden sein. In beiden Fällen ist der Anteil der Monomere
gewöhnlich
durch die funktionelle Struktur des multimeren Proteins festgelegt.
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Der
Ausdruck "Protein-Expressionseinheit" ist hier definiert
als Einheit, die für
eine Proteinexpression sorgen kann und die typischerweise einen
funktionellen Promotor, ein offenes Leseraster, das ein interessierendes
Protein codiert, und einen funktionellen Terminator umfasst, alle
in funktionsfähiger
Konfiguration. Ein funktioneller Promotor ist ein Promotor, der
in einer besonderen Zelle die Transcription einleiten kann, der
also normalerweise in der Zelle, die verwendet wird, um die Expression
des interessierenden Proteins zu erhalten, transcriptionsaktiv ist. "Normalerweise transcriptionsaktiv" bedeutet, dass der
Promotor in der Lage sein muss, die Transcription in der Zelle einzuleiten,
was im Falle eines induzierbaren Promotors das Bereitstellen des
Induktors für
den Promotor beinhalten kann. Somit sind sogenannte Minimalpromotoren,
die ihrer assoziierten transcriptionseinleitenden Nucleinsäuresequenzen
beraubt wurden, in dem Ausdruck "Promotor", wie er in der vorliegenden
Erfindung im Zusammenhang mit einem Promotor, der die Expression
des interessierenden Proteins steuert, verwendet wird, nicht mit
eingeschlossen. Beispiele für
solche Minimalpromotoren sind der SV40-Minimalpromotor (aus Promega
pGL3; Zugriffsnummer U47296) und der LBK-AP-Minimalpromotor (D. Ruezinsky,
H. Beckman und T. Kadesch, Modulation of the IgH enhancer's cell type specificity
through a genetic switch, Genes Dev. 5, 29-37 (1991)).
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Bevorzugte
Promotoren zur Herbeiführung
einer Expression in eukaryontischen Zellen sind der CMV-Promotor,
ein Säuger-EF1-α-Promotor,
ein Säuger-Ubiquitin-Promotor
oder ein SV40-Promotor. Ein funktioneller Terminator ist ein Terminator,
der für
eine Transcriptionstermination sorgen kann. Ein Beispiel für einen
geeigneten Terminator ist ein SV40-Terminator. Der Ausdruck "ein offenes Leseraster,
das ein interessierendes Protein codiert (oder ein Transgen)," ist typischerweise
definiert als DNA-Fragment, das für ein oder mehrere spezifische
RNA-Produkte oder ein oder mehrere Proteine codiert und in das Genom
einer Wirtszelle integriert werden kann. Er umfasst DNA-Elemente,
die für
eine richtige Transcription und Translation des bzw. der codierenden
Bereiche des Transgens erforderlich sind. Die DNA, die das interessierende
Protein codiert/das Transgen kann entweder eine DNA sein, die ein
Produkt, das durch die Vorgänge
der Transcription und Translation erhalten wird (und möglicherweise,
aber nicht notwendigerweise Bestandteil eines multimeren Proteins,
zum Beispiel eine Untereinheit, ist), oder ein Produkt, das durch
die Vorgänge
der Transcription, Translation und posttranslationale Modifikation
erhalten wird, codiert.
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Die
Ausdrücke "rekombinante Zelle/Wirtszelle" und "rekombinante Zelllinie/Wirtszelllinie" sind jeweils typischerweise
definiert als Wirtszelle und homogene Populationen davon, in die
das Transgen eingeführt
wurde, um ein oder mehrere heterologe Proteine zu produzieren.
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Eine
STAR-Sequenz (stabilisierende Anti-Repressor-Sequenz) (oder STAR-Element;
die Ausdrücke werden
hier mit gleicher Bedeutung verwendet) ist ein DNA-Element, das
wir zuerst in eukaryontischen Genomen auf der Basis ihrer Fähigkeit,
die Transgen-Repression zu blockieren, identifiziert haben. STAR-Sequenzen können identifiziert
werden (wie es zum Beispiel in Beispiel 1 von
EP 01 202 581.3 offenbart ist),
indem man ein Verfahren zum Nachweisen und gegebenenfalls Selektieren
einer DNA-Sequenz mit einer die Gentranscription modulierenden Eigenschaft
verwendet. Eine STAR-Sequenz umfasst die Fähigkeit, die Transcription
von Genen in cis zu beeinflussen und/oder für eine stabilisierende und/oder
verstärkende
Wirkung zu sorgen. Das Expressionsniveau des Transgens ist über viele
Zellgenerationen hinweg stabil und, manifestiert keine stochastische
Stummschaltung. Daher verleihen STAR-Sequenzen einen Grad der positionsunabhängigen Expression
von Transgenen, der mit herkömmlichen
transgenen Systemen nicht möglich
ist. Die Positionsunabhängigkeit
bedeutet, dass Transgene, die in genomische Loci integriert sind,
welche zu einer Stummschaltung des Transgens führen würden, unter dem Schutz von
STAR-Elementen in einem transcriptionsaktiven Zustand gehalten werden.
Außerdem
ist ein STAR-Element in vielen verschiedenen Zelltypen aktiv.
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Chromatinöffner oder
einfach Öffner
(die Ausdrücke
werden hier mit gleicher Bedeutung verwendet) sind Histon-Modifikatoren,
wie HAT-Proteine oder funk tionell relevante Teile solcher Proteine,
die noch in der Lage sind, Acetylgruppen an Histonschwänze zu addieren,
was zur Folge hat, dass die enge Assoziation zwischen den basischen
Histonen und der sauren DNA gelockert wird. Chromatinöffner, bei
denen es sich um spezifische HATs handelt, haben also gemeinsam,
dass sie die Bindung von Transcriptionsfaktoren an den Promotor
erleichtern und damit die Möglichkeiten
der Transcription erhöhen.
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Die
Transcription kann durch eine direkte Wirkung des regulatorischen
Elements (oder des bzw. der daran bindenden Proteine) auf die Transcription
eines bestimmten Promotors beeinflusst werden. Die Transcription
kann jedoch auch durch eine indirekte Wirkung beeinflusst werden,
zum Beispiel weil das regulatorische Element die Funktion von einem
oder mehreren anderen regulatorischen Elementen beeinflusst. Eine
die Gentranscription modulierende Eigenschaft kann auch die Eigenschaft
einer stabilen Gentranscription umfassen. "Stabil" bedeutet, dass sich das beobachtete
Transcriptionsniveau über
wenigstens 5-60 Zellteilungen hinweg nicht wesentlich ändert. Eine
stabile Eigenschaft ist geeignet in Situationen, bei denen Expressionsmerkmale über viele
Zellteilungen hinweg vorhersagbar sein sollten. Typische Beispiele
dafür sind
Zelllinien, die mit Fremd-Genen transfiziert sind. Andere Beispiele
sind transgene Tiere und Pflanzen sowie Gentherapien. Sehr häufig funktionieren
eingeführte
Expressionscassetten nach einer zunehmenden Zahl von Zellteilungen
oder Pflanzen- oder Tiergenerationen anders. Vorzugsweise umfasst
eine stabile Eigenschaft die Fähigkeit,
die Gentranscription in nachfolgenden Generationen einer transgenen
Pflanze oder eines transgenen Tiers aufrechtzuerhalten. Wenn die
Expression induzierbar ist, umfasst diese Eigenschaft selbstverständlich die
Eigenschaft, die Induzierbarkeit der Expression in nachfolgenden
Generationen einer transgenen Pflanze oder eines transgenen Tiers
aufrechtzuerhalten. Häufig
fallen die Expressionsniveaus mit zunehmender Zahl der Zellteilungen
dramatisch ab. Die vorliegende Erfindung stellt ein Mittel bereit,
um diesem Abfall wenigstens teilweise entgegenzuwirken.
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Die
vorliegende Erfindung gibt unter anderem ein Verfahren zur Gewinnung
einer Zelle an, die ein oder mehrere Proteine exprimiert. Öffner werden
zu der Expressionseinheit des interessierenden Gens gegeben, vorzugsweise
zusammen mit STAR-Elementen, die so angewendet werden, dass sie
die Expressionseinheiten flankieren, wobei die beiden Chromatinöffner und
STAR-Elemente die Grundlage für
die stabile Expression des Transgen-Proteins über viele Zellgenerationen
hinweg bilden. Wir haben nachgewiesen, dass STAR-Elemente einzelne
Transgene vor der Stummschaltung schützen können. Expressionseinheiten,
die nicht von STAR-Elementen flankiert werden, können nach nur 5-60 Kulturpassagen
eine signifikante Stummschaltung erfahren, und während dieser Zeit ist die Stummschaltung
der durch das STAR-Element geschützten
Einheiten vernachlässigbar.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet Chromatinöffner und STAR-Sequenzen für die Produktion
von einem oder mehreren Proteinen, und dadurch sorgt die Erfindung
für (1)
eine erhöhte
Vorhersagbarkeit bei der Schaffung von rekombinanten Zelllinien,
die effizient die interessierenden heterologen multimeren Proteine produzieren,
(2) eine erhöhte
Ausbeute der heterologen multimeren Proteine, (3) eine stabile Expression
der heterologen multimeren Proteine, selbst während der längeren Kultivierung in Abwesenheit
von Selektionsmittel, und (4) sorgt die Erfindung auch für günstige Transgen-Expressionseigenschaften
ohne Amplifikation des Transgens. Die erhöhte Ausbeute an heterologem
Protein, für
die die Erfindung sorgt, kann bei niedrigen Transgen-Kopienzahlen
ohne selektive Coamplifikation zum Beispiel unter Verwendung des
DHFR/Methotrexat-Systems
erhalten werden. Dies führt
zu größerer Stabilität, da die
Transgen-Kopienzahl
gering ist und nicht aufgrund von Rekombination (McBurney et al.,
2002) oder Repeat-induzierter Gen-Stummschaltung (Garrick et al.,
1998) abnehmen kann. Fünftens
beinhaltet die breite Anwendbarkeit des Verfahrens der Erfindung
ihre Nützlichkeit
in einem weiten Bereich von Wirtszelllinien. Dies ist zum Beispiel
nützlich/wünschenswert,
wenn ein bestimmtes multimeres Protein vorzugsweise von einer bestimmten
Wirtszelllinie exprimiert wird (z.B. Expression von Antikörpern aus
von Lymphocyten abgeleiteten Wirtszelllinien).
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Ein
Verfahren gemäß der Erfindung
sorgt daher für
eine Verbesserung der Expression von einem oder mehreren Proteinen
in einer (Wirts)Zelle. In einer anderen Ausführungsform gibt die Erfindung
ein Verfahren zum Identifizieren einer Zelle an, wobei die Expression
von einem oder mehreren Proteinen in einem vorbestimmten Verhältnis Folgendes
umfasst:
- – Bereitstellen
einer Sammlung von Zellen mit einer oder mehreren Protein-Expressionseinheiten,
die das eine oder die mehreren Proteine codieren;
- – Auswählen von
Zellen, die das eine oder die mehreren Proteine exprimieren; und
- – Identifizieren
von Zellen aus der erhaltenen Selektion, die die zwei oder mehr
Proteine in dem vorbestimmten Verhältnis exprimieren, dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Protein-Expressionseinheiten
wenigstens einen Chromatinöffner
umfassen;
- – Identifizieren
von Zellen aus der erhaltenen Selektion, die die zwei oder mehr
Proteine in dem vorbestimmten Verhältnis exprimieren. Vorzugsweise
umfasst wenigstens eine der Expressionseinheiten wenigstens eine
STAR-Sequenz.
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Die
Selektion von Zellen, die das eine oder die mehreren Proteine exprimieren,
kann zum Beispiel erhalten werden, indem man eine SDS-PAGE-Analyse,
eine Western-Blot-Analyse oder einen ELISA durchführt, alles
Techniken, die dem Fachmann bekannt sind und daher keine weitere
Erläuterung
benötigen.
Die Identifizierung von Zellen, die die zwei oder mehr Proteine
in dem vorbestimmten Verhältnis
exprimieren, kann ebenfalls mit diesen Techniken durchgeführt werden.
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Die
Anwesenheit eines Öffners
und einer STAR-Sequenz in wenigstens einer der Protein-Expressionseinheiten
sorgt wiederum für
die gewünschte
Vorhersagbarkeit, Ausbeute, Stabilität des einen oder der mehreren
Proteine.
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In
einer anderen Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren an, bei dem wenigstens eine der Protein-Expressionseinheiten
ein monocistronisches Gen umfasst, das ein offenes Leseraster umfasst,
welches ein interessierendes Protein codiert, und bei dem das monocistronische
Gen unter der Kontrolle eines funktionellen Promotors steht.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren gemäß der Erfindung an, bei dem
wenigstens eine der Protein-Expressionseinheiten ein bicistronisches
Gen umfasst, das ein offenes Leseraster, welches ein interessierendes
Protein codiert, eine Proteintranslations-Startstelle mit einer
reduzierten Translationseffizienz und einen Selektionsmarker umfasst,
und bei dem das bicistronische Gen unter der Kontrolle eines funktionellen
Promotors steht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren gemäß der Erfindung an, wobei wenigstens
eine der Protein-Expressionseinheiten ein bicistronisches Gen umfasst,
das ein offenes Leseraster, welches ein interessierendes Protein
codiert, eine Proteintranslations-Startstelle mit einer reduzierten
Translationseffizienz und einen Selektionsmarker umfasst, und bei
dem das bicistronische Gen unter der Kontrolle eines funktionellen
Promotors steht, wobei die Protein-Expressionseinheit weiterhin
ein monocistronisches Gen umfasst, das ein offenes Leseraster umfasst,
welches einen zweiten Selektionsmarker codiert, und wobei das monocistronische
Gen unter der Kontrolle eines funktionellen Promotors steht.
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Der
Ausdruck "bicistronisches
Gen" ist typischerweise
definiert als Gen, das ein RNA-Molekül ergeben kann, welches zwei
Proteine/Polypeptide codiert.
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Der
Ausdruck "monocistronisches
Gen" ist typischerweise
definiert als Gen, das ein RNA-Molekül ergeben kann, welches ein
einziges Protein/Polypeptid codiert.
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Der
Ausdruck "Selektionsmarker" oder "selektierbarer Marker" wird typischerweise
verwendet, um ein Gen und/oder ein Protein zu bezeichnen, dessen
Gegenwart in einer Zelle direkt oder indirekt nachgewiesen werden
kann, zum Beispiel ein Gen und/oder ein Protein, das ein Selektionsmittel
inaktiviert und die Wirtszelle vor den tödlichen oder wachstumshemmenden
Wirkungen des Mittels schützt
(z.B. ein Antibiotikum-Resistenz-Gen und/oder Protein). Eine weitere
Möglichkeit
ist, dass der Selektionsmarker Fluoreszenz oder eine Farbablagerung
induziert (z.B. grünes
fluoreszentes Protein und Derivate, Luciferase oder Alkalische Phosphatase).
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Der
Ausdruck "Selektionsmittel" ist typischerweise
definiert als Mittel zum Selektieren in Bezug auf die Anwesenheit
eines Selektionsmarkers, wie ein Antikörper. Ein "dominantes Selektionsmittel" ist typischerweise definiert
als chemische Verbindung, die Wirtszellen abtöten oder ihr Wachstum verzögern kann
(z.B. ein Antibiotikum).
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Der
Ausdruck "dominante
Selektion" ist typischerweise
definiert als Vorgang der Verwendung eines Selektionsmarkers/selektierbaren
Markers und eines dominanten Selektionsmittels, um Wirtszellen mit
spezifischen genetischen Eigenschaften zu identifizieren (z.B. dass
die Wirtszelle ein in ihr Genom integriertes Transgen enthält).
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Die
Substantive "Klon" und "Isolat" beziehen sich typischerweise
auf eine rekombinante Wirtszelllinie, die mittels Selektion identifiziert
und isoliert wurde.
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Verbesserungen,
zu denen ein Verfahren gemäß der Erfindung
führt,
haben wenigstens drei Aspekte, die integriert sein können oder
auch nicht. (1) Bei bestehenden Systemen können rekombinante Zelllinien,
die gleichzeitig annehmbare Mengen der Monomere von multimeren Proteinen
exprimieren, nur in sehr geringen Häufigkeiten erzeugt werden;
die vorliegende Erfindung erhöht
die Vorhersagbarkeit der Schaffung von hohe Ausbeuten liefernden
rekombinanten Wirtszelllinien um einen Faktor von zehn oder mehr.
(2) Bestehende Systeme ergeben keine stöchiometrisch ausgewogenen und
proportionalen Mengen der Untereinheiten von multimeren Proteinen;
die vorliegende Erfindung gewährleistet,
dass die Expressionsniveaus der Untereinheiten ausgewogen und proportional
sind. (3) Bestehende Systeme liefern kein Mittel zum Schützen der
Transgene, die die Protein-Untereinheiten codieren, vor Transgen-Stummschaltung.
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1 zeigt
eine nichteinschränkende
schematische Darstellung einer der Ausführungsformen dieses Teils der
Erfindung.
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Dies
ist die Konfiguration der DNA-Elemente der Expressionseinheiten
in dem Plasmid sowie nach Integration in das Genom. Expressionseinheit
1 ist in 1A gezeigt. Sie enthält ein offenes
Leseraster für
ein Transgen (ein Reportergen, Gen 1). Dieses befindet sich stromaufwärts von
dem gedämpften
EMCV IRES (Martinez-Sals et al., 1999; Mizuguchi et al., 2000; Rees
et al., 1996) und von dem offenen Leseraster, das das Zeocin-Resistenz-Selektionsmarkerprotein
(zeo) codiert. Die Gencassette weist den SV40-Transcriptionsterminator
an ihren 3'-Enden
auf (t). Dieses bicistronische Transgen wird auf hohem Niveau ausgehend
von dem CMV-Promotor transcribiert. Stromaufwärts des CMV-Promotors befinden
sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-BS). Danach kommt das monocistronische
Gen, das ein Fusionsprotein zwischen dem LexA-Protein und einer
Histon-Acetyltransferase (HAT) oder einem funktionellen Teil einer
HAT, das noch in der Lage ist, Acetylgruppen auf Histonschwänze zu übertragen,
codiert (LexA-HAT). Diese monocistronische Transcriptionseinheit
wird ausgehend vom SV40-Promotor transcribiert. Die Gene weisen
den SV40-Transcriptionsterminator an ihren 3'-Enden auf (t). Diese gesamte Cassette
mit mehrfachen Genen wird von STAR-Elementen flankiert.
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1B ist ähnlich
wie 1A, aber ein Plasmid enthält jetzt
drei Expressionseinheiten, die Gen 1, Gen 2 bzw. LexA-HAT codieren.
Die Expressionseinheiten, die Gen 1 und Gen 2 codieren, sind in
einer solchen Weise divergent orientiert, dass die beiden CMV-Promotoren
benachbart, doch unterschiedlich orientiert sind. Zwischen den beiden
Promotoren sind LexA-Bindungsstellen platziert, zu denen die LexA-Fusionsproteine
gelenkt werden. Auf diese Weise werden Chromatinöffner zu beiden Expressionseinheiten
gelenkt.
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Dem
Fachmann ist klar, dass in diesen Beispielen mehr mögliche Kombinationen
hergestellt werden können.
Zum Beispiel können
die Expressionseinheiten in einer solchen Weise hergestellt werden,
dass sich Gen 1, Gen 2 und LexA-HAT jeweils auf getrennten Plasmiden
befinden. Außerdem
können
STAR-Elemente aus diesen Konstrukten weggelassen werden, und die
Expression von Gen 1 kann dennoch von der Anwesenheit von Chromatinöffnern profitieren.
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Die
Selektion von Zellen, die die gezeigten Plasmide beherbergen, kann
auf der Cotransfektion zum Beispiel mit einem Plasmid beruhen, das
das Puromycin-Resistenz-Gen
enthält.
Ein zweiter Selektionsschritt kann dann die Zugabe von Zeocin zum
Kulturmedium beinhalten, da das Zeocin-Resistenz-Gen mit dem interessierenden
Gen (Gen 1) gekoppelt ist. Es ist auch möglich, direkt auf Zeocin zu
selektieren, da das Zeocin-Resistenz-Gen über eine IRES-Sequenz mit dem
interessierenden Gen (Gen 1) gekoppelt ist. Es ist auch möglich, dass
die Expressionseinheit, die das Puromycin-Resistenz-Gen codiert,
auf demselben Plasmid platziert wird, wie in 1 gezeigt
ist. Dem Fachmann ist auch klar, dass die möglichen Kombinationen von Selektionsmarkern
zahlreich sind. Ein Beispiel für
ein mögliches
Antibiotikum wird oben angegeben. Das eine Antibiotikum, das besonders
vorteilhaft ist, ist Zeocin, da das Zeocin-Resistenz-Protein (Zeocin-R)
dadurch wirkt, dass es den Wirkstoff bindet und harmlos macht. Daher
ist es leicht, die Menge an Wirkstoff, die Zellen abtötet, mit
einem niedrigen Niveau der Zeocin-R-Expression zu titrieren, während man
die auf hohem Niveau exprimierenden überleben lässt. Alle anderen Antibiotikum-Resistenz-Proteine, die gewöhnlich verwendet
werden, sind Enzyme, und somit wirken sie katalytisch (nicht 1:1
zum Wirkstoff). Wenn eine zweistufige Selektion durchgeführt wird,
ist es daher vorteilhaft, ein Antibiotikum-Resistenz-Protein mit
dieser 1:1-Bindungswirkungsweise zu verwenden. Daher ist das Antibiotikum
Zeocin ein bevorzugter Selektionsmarker. Zweckmäßigerweise wird das Antibiotikum
Zeocin in einem zweistufigen Selektionsverfahren in dem monocistronischen Gen
mit Puromycin-R oder Hygromycin-R kombiniert.
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Es
ist weiterhin klar, dass es auch möglich ist, einen Antibiotikum-Selektionsmarker
mit einem Selektionsmarker zu kombinieren, der für eine Induktion von Fluoreszenz
oder für
eine Farbablagerung sorgt.
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Dem
Fachmann ist auch klar, dass verschiedene Promotoren verwendet werden
können,
solange sie in der verwendeten Zelle funktionieren. Der CMV-Promotor gilt
als der stärkste
verfügbare
Promotor, so dass er vorzugsweise für das bicistronische Gen gewählt wird,
um die größtmögliche Produktausbeute
zu erhalten. Weitere Beispiele für
bevorzugte Promotoren sind Promotoren konstitutiver Gene, und bevorzugte
Beispiele für
solche Promotoren konstitutiver Gene sind die Säuger-Promotoren für EF1-α oder Ubiquitin.
Durch die gute Expression und Stabilität des SV40-Promotors ist er
für die
Expression des monocistronischen Gens gut geeignet; genügend Selektionsmarker-Protein
(zum Beispiel das Antibiotikum-Resistenz-Protein Puromycin-R in dem
hier genannten Beispiel) wird hergestellt, um eine hohe Expression
des Selektionsmarkers zu verleihen. Somit wird der SV40-Promotor
vorzugsweise als Promotor verwendet, der die Expression des Selektionsmarkers
steuert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren an, bei dem wenigstens eine der
Protein-Expressionseinheiten wenigstens zwei STAR-Sequenzen umfasst.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gibt die Erfindung
ein Verfahren an, bei dem die Protein-Expressionseinheit, die wenigstens
zwei STAR-Sequenzen umfasst, so angeordnet ist, dass die Protein-Expressionseinheit
auf beiden Seiten von wenigstens einer STAR-Sequenz flankiert wird.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sind die wenigstens
zwei STAR-Sequenzen im Wesentlichen identisch. Im Wesentlichen identische
STAR-Sequenzen sind hier definiert als STAR-Sequenzen, die in ihren
wichtigen Domänen
(den Domänen,
die die transcriptionsstabilisierende oder -verstärkende Eigenschaft
verleihen) identisch sind, die aber in ihren weniger wichtigen Domänen variieren
können,
zum Beispiel eine Punktmutation, Deletion oder Insertion an einer
weniger wichtigen Position innerhalb der STAR-Sequenz. Vorzugsweise
ergeben die im Wesentlichen identischen STAR-Sequenzen gleiche Mengen
an transcriptionsstabilisierender oder -verstärkender Aktivität.
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Die
Verwendung von STARs zum Flankieren wenigstens einer Protein-Expressionseinheit
ist einer der Aspekte der ausgewogenen und proportionalen Expressionsniveaus
von zwei oder mehr Proteinen und insbesondere für die Expression der Monomere
von multimeren Proteinen. Die STARs schaffen Chromatindomänen mit
einem bestimmten und stabilen Transcriptionspotential. Infolgedessen fungieren
Promotoren, die die Transcription von jeder bicistronischen mRNA
steuern, auf bestimmten stabilen Niveaus. Eine rekombinante Wirtszelllinie,
die nach dem Verfahren der Erfindung geschaffen wird und in der
diese Niveaus zu geeigneten Anteilen jedes Monomers des interessierenden
multimeren Proteins führen,
das in hohen Ausbeuten exprimiert wird, lässt sich leicht identifizieren.
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Noch
ein weiteres bevorzugtes Merkmal eines Verfahrens gemäß der Erfindung
ist die Einführung
einer (schwachen) internen Ribosomenbindungsstelle (IRES) als Beispiel
für eine
Proteintranslationsstartstelle mit einer reduzierten Translationseffizienz
zwischen dem offenen Leseraster des interessierenden Proteins und
dem offenen Leseraster des Selektionsmarkers. Die Translation von
Proteinen ausgehend von IRES-Elementen ist weniger effizient als
die Cap-abhängige
Translation: Die Proteinmenge ausgehend von IRES-abhängigen offenen
Leserastern (ORFs) liegt im Bereich von weniger als 20% bis 50%
der Menge ausgehend vom ersten ORF (Mizuguchi et al., 2000). Dadurch
sind IRES-Elemente für
die Produktion aller Untereinheiten eines multimeren Proteins aus
einer einzigen Messenger-RNA (mRNA) nicht wünschenswert, da es nicht möglich ist,
eine ausgewogene und proportionale Expression von zwei oder mehr
Proteinmonomeren ausgehend von einer bicistronischen oder multicistronischen
mRNA zu erreichen. Die reduzierte Effizienz der IRES-abhängigen Translation
liefert jedoch den Vorteil, der von der vorliegenden Erfindung ausgenutzt
wird. Weiterhin kann eine Mutation von IRES-Elementen ihre Aktivität dämpfen und
die von den IRES-abhängigen ORFs
ausgehende Expression auf unter 10% des ersten ORF senken (Lopez
de Quinto und Martinez-Salas, 1998; Rees et al., 1996). Der von
der Erfindung ausgenutzte Vorteil ist der folgende: Wenn das IRES-abhängige ORF
ein Selektionsmarkerprotein codiert, bedeutet sein niedriges relatives
Translationsniveau, dass hohe absolute Transcriptionsniveaus auftreten
müssen,
damit die rekombinante Wirtszelle selektiert wird. Daher exprimieren selektierte
rekombinante Wirtszellisolate notwendigerweise große Mengen
der Transgen-mRNA.
Da das rekombinante Protein ausgehend von dem Cap-abhängigen ORF
translatiert wird, kann es in großer Menge produziert werden,
was zu hohen Produktausbeuten führt.
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Dem
Fachmann ist klar, dass Änderungen
an dem IRES vorgenommen werden können,
ohne das Wesen der Funktion des IRES zu verändern (was somit eine Proteintranslationsstartstelle
mit einer reduzierten Translationseffizienz ergibt), was zu einem
modifizierten IRES führt.
Die Verwendung eines modifizierten IRES, das noch in der Lage ist,
einen kleinen Prozentsatz an Translation zu ergeben (im Vergleich
zu einer 5'-Cap-Translation),
ist daher in dieser Erfindung mit eingeschlossen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung einer Zelle, die
zwei oder mehr Proteine exprimiert, oder ein Verfahren zum Identifizieren
einer Zelle an, bei dem die Expression von zwei oder mehr Proteinen
in einem vorbestimmten Verhältnis
erfolgt, wobei jede der Protein-Expressionseinheiten auf einem getrennten
DNA-Träger
liegt. Die vorliegende Erfindung verwendet vorzugsweise für jedes
Protein und/oder Monomer eines multimeren Proteins eine getrennte
Transcriptionseinheit. In jeder Transcriptionseinheit wird das Monomer-ORF
durch effiziente Cap-abhängige
Translation produziert. Dieses Merkmal der Erfindung trägt dazu
bei, dass rekombinante Wirtszellen isoliert werden, die hohe Ausbeuten an
jedem Monomer auf Niveaus aufweisen, die ausgewogen und proportional
zur Stöchiometrie
des multimeren Proteins sind. Die erhöhte Vorhersagbarkeit, mit der
solche rekombinanten Wirtszellen isoliert werden, führt zu einer
Verbesserung der Effizienz der Suche nach solchen Isolaten um einen
Faktor von zehn oder mehr. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der DNA-Träger
ein Vektor (oder Plasmid; die Ausdrücke werden hier mit derselben
Bedeutung verwendet). In einer anderen Ausführungsform ist der Vektor ein
viraler Vektor, und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der virale Vektor ein adenoviraler Vektor oder ein retroviraler
Vektor. Dem Fachmann ist klar, dass in einem Verfahren gemäß der Erfindung
auch andere virale Vektoren verwendet werden können.
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Herkömmliche
Expressionssysteme sind DNA-Moleküle in Form eines rekombinanten
Plasmids oder eines rekombinanten viralen Genoms. Das Plasmid oder
das virale Genom wird in (Säugerwirts)Zellen
eingeführt
und nach in der Technik bekannten Verfahren in ihre Genome integriert.
Die vorliegende Erfindung ver wendet diese Typen von DNA-Molekülen ebenfalls,
um ihr verbessertes Transgen-Expressionssystem zu übertragen.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung von Plasmid-DNA zur Übertragung
des Expressionssystems. Ein Plasmid enthält mehrere Komponenten: Herkömmliche
Komponenten, die in der Technik bekannt sind, sind ein Replikationsstartpunkt
und ein Selektionsmarker für
die Vermehrung des Plasmids in Bakterienzellen; ein Selektionsmarker,
der in eukaryontischen Zellen die Funktion hat, Wirtszellen, die
ein integriertes Transgen-Expressionssystem tragen, zu identifizieren
und zu isolieren; das interessierende Protein, dessen auf hohem
Niveau erfolgende Transcription durch einen Promotor herbeigeführt wird, der
in eukaryontischen Zellen funktioniert (z.B. den starken, unmittelbar-frühen Promotor/Enhancer
des humanen Cytomegalievirus, pCMV (Boshart et al., 1985)); und
virale Transcriptionsterminatoren (z.B. die SV40-Polyadenylierungsstelle
(Kaufman und Sharp, 1982)) für
das interessierende Transgen und den Selektionsmarker.
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Der
verwendete Vektor kann jeder Vektor sein, der zum Klonieren von
DNA geeignet ist und der in einem Transcriptionssystem verwendet
werden kann. Wenn Wirtszellen verwendet werden, ist der Vektor vorzugsweise
entweder ein integrierender Vektor oder ein episomal replizierender
Vektor. Bei einem episomal replizierenden Vektor werden Wirkungen
augrund von verschiedenen Integrationsstellen des Vektors vermieden. DNA-Elemente,
die den Vektor an der Integrationsstelle flankieren, können Wirkungen
auf das Transcriptionsniveau des Promotors haben und dadurch Wirkungen
von Fragmenten nachahmen, die DNA-Sequenzen mit einer die Gentranscription
modulierenden Eigenschaft umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Vektor einen Replikationsstartpunkt aus dem Epstein-Barr-Virus
(EBV), OriP, und ein Zellkernantigen (EBNA-1). Solche Vektoren können in
vielen Typen von eukaryontischen Zellen replizieren und fügen sich
unter geeigneten Bedingungen in Chromatin ein.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform gibt die Erfindung
ein Verfahren zur Gewinnung einer Zelle, die die zwei oder mehr
Proteine exprimiert, oder ein Verfahren zur Gewinnung einer Zelle
an, bei dem die Expression von zwei oder mehr Proteinen in einem
vorbestimmten Verhältnis
erfolgt und das das Bereitstellen von zwei oder mehr Protein-Expressionseinheiten
umfasst, wobei eine der Protein-Expressionseinheiten oder des bzw.
der interessierenden Proteine eine schwere Kette eines Immunglobulins
codiert und/oder wobei eine andere der Protein-Expressionseinheiten
oder des bzw. der interessierenden Proteine eine leichte Kette eines
Immunglobulins codiert. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein multimeres Protein, ein Antikörper, erhalten. Dem Fachmann
ist klar, dass es möglich
ist, eine Zelle bereitzustellen, die eine schwere Kette eines Immunglobulins
ausgehend von einer Protein-Expressionseinheit und eine leichte
Kette eines Immunglobulins ausgehend von einer anderen Protein-Expressionseinheit
exprimiert, wobei eine dritte Protein-Expressionseinheit eine sekretorische
Komponente oder eine verbindende Kette codiert. Auf diese Weise
wird für
die Produktion von zum Beispiel sIgA und pentamerem IgM gesorgt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren gemäß der Erfindung
bereitgestellt, bei dem die Protein-Expressionseinheiten gleichzeitig
in die Zelle eingeführt
werden.
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Ein
funktioneller Promotor ist vorzugsweise ein Promotor eines humanen
Cytomegalievirus (CMV), ein Promotor des Simianvirus (SV40), ein
humaner Ubiquitin-C-Promotor oder ein Promotor eines humanen Verlängerungsfaktors
alpha (EF1-α).
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Protein-Expressionseinheit bereit, die Folgendes
umfasst:
- – ein
bicistronisches Gen, das ein offenes Leseraster, welches ein interessierendes
Protein codiert, eine Proteintranslations-Startstelle mit einer
reduzierten Translationseffizienz und einen Selektionsmarker umfasst
und bei dem das bicistronische Gen unter der Kontrolle eines funktionellen
Promotors steht; und
- – wenigstens
einen Chromatinöffner;
und
- – wenigstens
eine STAR-Sequenz und/oder
- – wenigstens
zwei TRAP-Sequenzen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Protein-Expressionseinheit einen Chromatinöffner und
wenigstens zwei STAR-Sequenzen, die vorzugsweise so angeordnet sind,
dass die Protein-Expressionseinheit auf beiden Seiten von wenigstens
einer STAR-Sequenz flankiert wird. Beispiele für eine solche Protein-Expressionseinheit
sind im experimentellen Teil dieser Patentanmeldung angegeben.
-
In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Protein-Expressionseinheit gemäß der Erfindung STAR-Sequenzen,
wobei die STAR-Sequenzen im Wesentlichen identisch sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Protein-Expressionseinheit bereit, die Folgendes
umfasst:
- – ein
bicistronisches Gen, das ein offenes Leseraster, welches ein interessierendes
Protein codiert, eine Proteintranslations-Startstelle mit einer
reduzierten Translationseffizienz und einen Selektionsmarker umfasst
und bei dem das bicistronische Gen unter der Kontrolle eines funktionellen
Promotors steht;
- – wenigstens
eine STAR-Sequenz, wobei sie gegebenenfalls mit einer monocistronischen
Gencassette versehen ist, wobei die STAR-Sequenz in Tabelle 1 gezeigt
ist, und/oder ein funktionelles Äquivalent
und/oder ein funktionelles Fragment davon;
- – wenigstens
zwei TRAP-Sequenzen, die so positioniert sind, dass sie die STAR-Elemente
flankieren, wobei die TRAP-Sequenzen in Tabelle 2 gezeigt sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird eine Protein-Expressionseinheit gemäß der Erfindung bereitgestellt,
wobei die Proteintranslations-Startstelle mit der reduzierten Translationseffizienz
eine interne Ribosomeneintrittsstelle (IRES) umfasst. Besonders
bevorzugt wird ein modifiziertes, z.B. schwächeres, IRES verwendet.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird eine Protein-Expressionseinheit gemäß der Erfindung bereitgestellt,
wobei die Protein-Expressionseinheit ein Vektor ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der DNA-Träger
ein Vektor (oder Plasmid; die Ausdrücke werden hier mit gleicher
Bedeutung verwendet). In einer anderen Ausführungsform ist der Vektor ein
viraler Vektor, und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der virale Vektor ein adenoviraler Vektor oder ein retroviraler
Vektor. Dem Fachmann ist klar, dass in einem Verfahren gemäß der Erfindung
auch andere virale Vektoren verwendet werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Protein-Expressionseinheit gemäß der Erfindung bereitgestellt,
wobei das interessierende Protein eine schwere Kette eines Immunglobulins
ist. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird eine Protein-Expressionseinheit
gemäß der Erfindung
bereitgestellt, wobei das interessierende Protein eine leichte Kette
eines Immunglobulins ist. Wenn diese beiden Protein-Expressionseinheiten
innerhalb derselben (Wirts)Zelle vorhanden sind, wird ein multimeres
Protein und insbesondere ein Antikörper zusammengesetzt.
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Die
Erfindung umfasst eine Zelle, die mit einer Protein-Expressionseinheit
versehen ist, welche einen Chromatinöffner und ein STAR-Element
umfasst. Die Erfindung umfasst auch eine (Wirts)Zelle, die wenigstens eine
Protein-Expressionseinheit gemäß der Erfindung
umfasst. Eine solche (Wirts)Zelle wird dann zum Beispiel für im großen Maßstab durchgeführte Produktionsverfahren
verwendet. Die Erfindung umfasst auch eine Zelle, die nach einem
der hier beschriebenen Verfahren erhältlich ist. Die Erfindung umfasst
weiterhin ein Protein, das aus der Zelle erhältlich ist (zum Beispiel durch
den Vorgang der Proteinreinigung). Vorzugsweise ist das Protein
ein multimeres Protein, und besonders bevorzugt ist das multimere
Protein ein Antikörper.
Ein solcher Antikörper
kann in pharmazeutischen und/oder diagnostischen Anwendungen verwendet
werden.
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Die
obige Diskussion und die folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung
aufgeführt
und sollen den Umfang der hier beanspruchten Erfindung nicht einschränken. Sie
geben einfach einige der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
an. Modifikationen und Variationen, die dem Fachmann einfallen können, fallen
in den Umfang dieser Erfindung. Verschiedene andere Ausführungsformen
gelten für
die vorliegende Erfindung, einschließlich: andere Selektionsmarker-Gene;
andere IRES-Elemente oder Mittel zur Dämpfung der IRES-Aktivität; andere
Elemente, die die Transcription beeinflussen, einschließlich Promotoren,
Enhancern, Introns, Terminatoren und Polyadenylierungsstellen; andere
Reihenfolgen und/oder Orientierungen der monocistronischen und bicistronischen
Gene; andere Anti-Repressor-Elemente oder Teile, Derivate und/oder
Analoga davon; andere Anti-Repressor-Elemente oder Teile, Derivate
und/oder Analoga davon; andere Vektorsysteme zur Übertragung
der erfindungsgemäßen DNA-Moleküle auf eukaryontische
Wirtszellen; und Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf andere transgene
Systeme.
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Beispiele
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Beispiel 1: Expression
von LexA-HAT und LexA-Brahma und Brahma-Proteinen in CHO-Zellen
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Ein
Ziel dieser Erfindung besteht darin, Chromatinöffner anzuwenden, um die Vorhersagbarkeit,
die Ausbeute und die Stabilität
von Transgenen in Säugerzelllinien
zu verbessern. Hier führen
wir mehrere Chromatinöffner
in CHO-Zellen ein, und wir beschreiben die Konstruktion der verschiedenen Öffnerkonstrukte.
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Materialien
und Verfahren
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Plasmide
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Die
Konstruktion des pPlug&Play-d2EGFP-ires-Zeo(PP)-Vektors
wird im Folgenden beschrieben. Das Plasmid pd2EGFP (Clontech 6010-1)
wird durch Einsetzen eines Linkers an der BsiWI-Stelle modifiziert,
was pd2EGFP-link ergibt. Der Linker (hergestellt durch Assoziieren
der Oligonucleotide GTACGGATATCAGATCTTTAATTAAG und GTACCTTAATTAAAGATCTGATAT)
führt Stellen
für die
Restriktionsendonucleasen PacI, BglII und EcoRV ein. Dadurch entsteht
die mehrfache Klonierungsstelle MCSII für die Insertion von STAR-Elementen.
Dann werden die Primer GATCAGATCTGGCGCGCCATTTAAATCGTCTCGCGCGTTTCGGTGATGACGG
und AGGCGGATCCGAATGTATTTAGAAAAATAAACAAATAGGGG verwendet, um einen
Bereich von 0,37 kb aus pd2EGFP zu amplifizieren, der in die BglII-Stelle
von pIRES (Clontech 6028-1) inseriert wird, wobei pIRES-stuf entsteht.
Dadurch werden Stellen für
die Restriktionsendonucleasen AscI und SwaI am MCSI eingeführt; dies
wirkt als "Ausstopffragment", um eine potentielle
Störung
zwischen STAR-Elementen und benachbarten Promotoren zu vermeiden.
pIRES-stuf wird
mit BglII und FspI verdaut, wobei ein DNA-Fragment freigesetzt wird,
das aus dem Ausstopffragment, dem CMV-Promotor, dem IRES-Element (flankiert
durch die mehrfachen Klonierungsstellen MCS A und MCS B) und dem
SV40-Polyadenylierungssignal besteht. Dieses Fragment wird mit dem
Vektorgerüst
von pd2EGFP-link, das durch Verdau mit BamHI und StuI erzeugt wurde,
ligiert, was pd2IRES-link ergibt.
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Die
offenen Leseraster der Zeocin-Resistenz-Gene werden wie folgt in
die BamHI/NotI-Stellen von MCS B in pd2IRES-link eingesetzt: das
Zeocin-Resistenz-ORF wird durch PCR mit den Primern GATCGGATCCTTCGAAATGGCCAAGTTGACCAGTGC
und AGGCGCGGCCGCAATTCTCAGTCCTGCTCCTC ausgehend von dem Plasmid pEM7/zeo
amplifiziert, mit BamHI und NotI verdaut und mit BamHI/NotI-verdautem pd2IRES-link
ligiert, was pd2IRES-Iink-zeo ergibt.
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Der
SEAP-Reporter ORF wird durch PCR-Amplifikation von pSEAP2-basic
mit den Primern GATCGAATTCTCGCGACTTCGCCCACCATGC und AGGCGAATTCACCGGTGTTTAAACTCATGTCTGCTCGAAGCGGCCGG
und Insertion der EcoRI-verdauten SEAP-Cassette in die EcoRI-Stellen
in MCS A der Plasmide pd2IRES-Iink-zeo in pd2IRES-Iink-zeo eingeführt (was
das Plasmid PP2 ergibt). PP2 wird mit EcoRI und MluI geschnitten,
um das SEAP-Gen zu entfernen, und p2EGFP wird mit den Primern GATCGAATTCATGGTGAGCAAGGGCGAGGAG
und AGGCACGCGTGTTAACCTACACATTGATCCTAGCAGAAGC eingeführt. Dieser Vektor
wird als Basisvektor verwendet, um PP-LexA (PPL), PP-LexA-Brm (PPLBrm),
PP-LexA-PCAF (PPLPCAF), PP-LexA-p300HAT (PPLp300) und PP-LexA-Ash1HMTase
(PPLHuAsh1) aufzubauen.
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Die
Brm-codierende Sequenz wird durch PCR ausgehend von dem Plasmid
pSVhSNF-α (Chiba
et al., 1994) unter Verwendung der Primer Brm-a1F-H3-AgeI (GATCAAGCTTACCGGTATGTCCACGCCCACAGACCCTGGTGC)
und Brm-a1572R-XbaI
(AGGCTCTAGAATCACTCATCATCCGTCCCACTTCCTTC) amplifiziert und unter
Verwendung von HindIII und XbaI in pPur (BD Biosciences Nr. 6156-1)
kloniert, wobei pPur-Brm entstand. LexA-Bindungsstellen (LBS) werden
ausgehend von dem Plasmid pREP4-HSF-Luc+ (van der Vlag et al., 2000)
unter Verwendung der Primer LBS-for-SalI (AGGCGTCGACGTTTCGACTCCCAAGCTTTG)
und LBS-rev-AscI
(GATCGGCGCGCCGGTACCATAGCGGCCGCGAC) amplifiziert und unter Verwendung
von SalI und AscI stromaufwärts
des CMV-Promotors in PP kloniert, wobei PPLbs entstand. LexA wird
ausgehend von dem Plasmid pEG202 (Bennetzen und Hall, 1982) unter
Verwendung der Primer LexA-for-H3 (GATCAAGCTTATGAAGACGTTAACGGCCAGGC)
und LexA-rev-AgeI (AGGCACCGGTCAGCCAGTCGCCGTTGCGAATAACC) amplifiziert
und unter Verwendung von HindIII und AgeI stromabwärts des
SV40-Promotors in das Plasmid pPur kloniert, wobei pPur-LexA entstand.
Die Oligonucleotide Link-for-Bsu (GATCTCCCCTGAGGAAGTGCACAACCTGAGGCC)
und Link-rev-Bsu (GATCTGGCCTCAGGTTGTGCACTTCCTCAGGGG) werden in die
BamHI-Stelle von pPur-LexA ligiert, wobei pPur-LexA-linker entsteht.
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Der
Kontrollvektor PPlbs-lexA (PPL) wird geschaffen, indem man die purocodierende
Sequenz aus pPur-LexA unter Verwendung von AgeI und XbaI entfernt
und anschließend
die LexA-Cassette (ApaLI × EcoRI,
Enden glatt gemacht) in die EcoRV-Stelle von PPlbs überführt. Das
PCR-Produkt Brm (Primer Brm-a1F-H3-AgeI
und Brm-a1572R-XbaI) wird unter Verwendung von AgeI und XbaI in
pPur-LexA kloniert, wobei pPur-LexA-Brm entsteht. Die P/CAF-codierende Sequenz
wird durch PCR aus dem Plasmid pCX-P/CAF (Martinez-Balbás et al.,
2000) unter Verwendung der Primer PCAF-a1F-h3-AgeI (GATCAAGCTTACCGGTATGTCCGAGGCTGGCGGGGCCG)
und PCAF-a833R-XbaI (AGGCTCTAGAATCACTTGTCAATTAATCCAGCTTCC) amplifiziert
und unter Verwendung von AgeI und XbaI in pPur-LexA-linker kloniert, wobei
pPur-LexA-PCAF entsteht.
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Die
LexA-Brm-Cassette wird unter Verwendung von ApaLI und EcoRI aus
pPur-LexA-Brm geschnitten und
mit glatten Enden in die EcoRV-Stelle von PPLbs eingefügt, wobei
PPLBrm entsteht. P/CAF wird aus pPur-LexA-PCAF geschnitten und unter
Verwendung von AgeI und ApaLI/PacI in PPLBrm kloniert, wobei PPLPCAF
entsteht. Die HAT-Domäne
von humanem p300 wird durch PCR ausgehend von dem Plasmid pCMVβ-p300 (Martinez-Balbás et al.,
2000) unter Verwendung der Primer p300-a934F-AgeI (GATCACCGGTCAGCCTGCAACTCCACTTCCCAGCC)
und p300-a1652R-NheI (AGGCGCTAGCCTACATGGT GGACCACTGGGCTCTTCGG) amplifiziert
und unter Verwendung von AgeI und NheI/XbaI in PPLBrm kloniert,
wobei PPLp300 entsteht (1A).
Die HMTase-Domäne
von humanem Ash1 wird durch PCR unter Verwendung der Primer HuAsh1,aa1787-For (GATCACCGGTACAAGCAGCTGTTCCCCCCATCATATC)
und HuAsh1,aa2393-Rev
(AGGCGCTAGCTCATAATGATGCTGAGTGAATATTATCAC) amplifiziert und in AgeI- und
NheI-verdautes PPLBrm kloniert, wobei PPLHuAsh1 entsteht.
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5'-STARs werden in
die SalI-Stelle der verschiedenen PPL-Konstrukte kloniert. 3'-STARs werden entweder
in die PacI-Stelle (PPL, PPLBrm und PPLp300) oder die Bsu36I-Stelle
(PPLPCAF) kloniert.
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Transfektion
und Kultur von CHO-Zellen
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Die
CHO-Zelllinie CHO-K1 (ATCC CCL-61) wird bei 37 °C/5% CO2 in
HAMS-F12-Medium
+ 10% fetales Kälberserum,
das 2 mM Glutamin, 100 E/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin enthält, kultiviert.
Die Zellen werden mit den Plasmiden transfiziert, wobei man SuperFect
(QIAGEN) gemäß der Beschreibung
durch den Hersteller verwendet. Kurz gesagt, Zellen werden in Kulturgefäßen ausgesät und über Nacht
bis 70-90% Konfluenz wachsen gelassen. SuperFect-Reagens wird in einem
Verhältnis
von 6 μl/μg (z.B. für eine 10-cm-Petri-Schale
20 μg DNA
und 120 μl
SuperFect) mit Plasmid-DNA kombiniert und zu den Zellen gegeben.
Nach Inkubation über
Nacht wird das Transfektionsgemisch durch frisches Medium ersetzt,
und die transfizierten Zellen werden weiter inkubiert. Nach Kultivierung über Nacht
werden die Zellen trypsinisiert und in frischen Kulturgefäßen mit
frischem Medium ausgesät.
Nach einer weiteren Inkubation über
Nacht wird Zeocin bis zu einer Konzentration von 50 μg/ml hinzugefügt, und
die Zellen werden weiter kultiviert. Nach weiteren drei Tagen wird
das Medium durch frisches Medium, das Zeocin enthält (100 μg/ml), ersetzt
und weiter kultiviert. Wenn einzelne Kolonien sichtbar werden (ungefähr zehn
Tage nach der Transfektion), wird das Medium entfernt und durch
frisches Medium ohne Zeocin ersetzt. Einzelne Klone werden isoliert
und auf 24-Napf-Platten in Medium ohne Zeocin übergeführt. Einen Tag nach der Isolierung
der Kolonien wird Zeocin zu dem Medium gegeben. Die Expression des
GFP-Reporter-Gens wird ungefähr
3 Wochen nach der Transfektion bewertet.
-
Beispiel 2: Chromatinöffner verbessern
das Niveau der Transgen-Expression
-
Ein
Ziel dieser Erfindung besteht darin, sowohl die Vorhersagbarkeit
als auch die Niveaus der Transgen-Expression für die heterologe Proteinproduktion
zu verbessern und somit die Ausbeute des heterologen Proteins zu
erhöhen
und die Zahl der Kolonien, die analysiert werden müssen, um
eine produktivere Kolonie zu erhalten, zu reduzieren.
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Materialien
und Verfahren
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Das
getestete Konstrukt besteht aus einem bicistronischen Gen mit dem
GFP-Gen, einem IRES
und dem Zeocin-Resistenz-Gen unter der Kontrolle des CMV-Promotors und einem
monocistronischen Gen, das LexA-P/CAF unter der Kontrolle des SV40-Promotors
codiert, aber keine STAR-Elemente, um das gesamte Konstrukt zu flankieren.
Das Konstrukt wird wie in Beispiel 1 durch Transfektion auf CHO-K1-Zellen übertragen.
Stabile Kolonien werden expandiert, bevor das GFP-Signal mit einem
XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer bestimmt wird. Der Mittelwert
des GFP-Signals wird als Maß für das Niveau
der GFP-Expression genommen und ist in 2 aufgetragen.
Die Ergebnisse werden mit Kolonien verglichen, die mit einem Konstrukt,
das kein LexA-P/CAF-Gen
enthält
(Kontrolle), und einem Konstrukt, das sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende mit STAR-40-Elementen flankiert
(STAR40-abgeschirmt) ist, aber kein LexA-P/CAF enthält, transfiziert werden.
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Ergebnisse
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2 zeigt,
dass die Lenkung von LexA-P/CAF zu LexA-Bindungsstellen stromaufwärts des CMV-Promotors
zu mehreren CHO-Kolonien führt,
die GFP-Protein auf signifikant höherem Niveau exprimieren als
die "leere" Kontrolle ohne LexA-P/CAF. Das GFP-Signal
in den Kolonien mit den höchsten
Signalen ist vergleichbar mit dem höchsten GFP-Signal, das bei
einem Konstrukt erhalten wird, das flankierende STAR40-Elemente,
aber kein LexA-P/CAF aufweist. Ähnlich
der Verteilung der GFP-Signale unter den verschiedenen Kolonien
exprimieren die meisten Kolonien GFP nicht oder nur auf einem niedrigen
Niveau. Dies deutet darauf hin, dass die Vorhersagbarkeit der Proteinexpression
im Vergleich zu dem "leeren" Kontrollkonstrukt
nicht signifikant geändert
wird. Im Vergleich zu den GFP-Signalen in Kolonien, die mit einem
STAR-abgeschirmten Konstrukt transfiziert sind, verleihen diese
STAR-Elemente einen höheren
Grad der Vorhersagbarkeit. Das höchste
GFP-Expressionsniveau in STAR-abgeschirmten Kolonien liegt in derselben
Größenordnung
wie das GFP-Expressionsniveau in LexA-P/CAF-Kolonien. Es gibt jedoch erheblich mehr
STAR-abgeschirmte Kolonien, die ein hohes GFP-Expressionsniveau
zeigen. Es wird daher geschlossen, dass der LexA-P/CAF-Öffner einem Transgen höhere Expressionsniveaus
verleihen kann, aber dass sie keine bessere Vorhersagbarkeit der
Transgen-Expression verleihen. Eine bessere Vorhersagbarkeit wird
besser erreicht, wenn STAR-Elemente zu einem Konstrukt gegeben werden.
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Beispiel 3: Die Kombination
von Chromatinöffnern
und STAR-Elementen verbessert die Vorhersagbarkeit und die Ausbeuten
der Transgen-Expression
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Öffner werden
mit STAR-Elementen kombiniert, wie es in 1 beschrieben
ist, und getestet werden die Vorhersagbarkeit und die Ausbeute der
Transgen-Expression
bei stabil transfizierten individuellen Kolonien.
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Materialien
und Verfahren
-
Das
getestete Konstrukt besteht aus einem bicistronischen Gen mit dem
GFP-Gen, einem IRES
und dem Zeocin-Resistenz-Gen unter der Kontrolle des CMV-Promotors und einem
monocistronischen Gen, das LexA-P/CAF unter der Kontrolle des SV40-Promotors
codiert. Das gesamte Konstrukt ist von STAR 40 flankiert (1A). Das Konstrukt wird wie in Beispiel 1 durch
Transfektion auf CHO-K1-Zellen übertragen.
Stabile Kolonien werden expandiert, bevor das GFP-Signal mit einem
XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer bestimmt wird. Der Mittelwert
des GFP-Signals wird als Maß für das Niveau
der GFP-Expression genommen und ist in 3 aufgetragen.
Die Ergebnisse werden mit Kolonien verglichen, die mit einem Konstrukt,
das kein LexA-P/CAF-Gen und keine STAR-Elemente enthält ("leere" Kontrolle), und einem Konstrukt, das
kein LexA-P/CAF-Gen
enthält,
aber sowohl am 5'-
als auch am 3'-Ende
mit STAR 40 flankiert ist, transfiziert werden.
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Ergebnisse
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3 zeigt,
dass das Konstrukt, in dem LexA-P/CAF zu dem CMV-Promotor gelenkt
wird und das von STAR-Elementen flankiert ist, hohe GFP-Expressionsniveaus
verleiht. Das höchste
GFP-Expressionsniveau ist mehr als dreimal so hoch wie die höchsten Niveaus
in der "leeren" Kontrolle. Außerdem findet
man in verschiedenen Kolonien einen hohen Grad der Vorhersagbarkeit
von GFP-Expressionsniveaus.
Im Gegensatz zu Kolonien, die ein Konstrukt mit LexA-P/CAF allein exprimieren
(2), weisen mehr Kolonien, die das Konstrukt mit
LexA-P/CAF und STAR-Elementen enthalten, ein hohes Niveau der GFP-Expression
auf. Es wird daher geschlossen, dass die Kombination von STAR-Elementen
und einem Öffner
sowohl hohe Proteinexpressionsniveaus als auch einen hohen Grad
der Vorhersagbarkeit der Expression verleiht.
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Beispiel 4: Die Stabilität der Transgen-Expression
wird durch Anwendung von Chromatinöffnern und STARs in Expressionssystemen
verbessert.
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Während der
Kultivierung von rekombinanten Wirtszellen ist es übliche Praxis,
eine Antibiotikum-Selektion aufrechtzuerhalten. Dadurch soll die
transcriptionale Stummschaltung des Transgens oder ein Verlust des
Transgens aus dem Genom durch Vorgänge wie Rekombination verhindert
werden. Für
die Produktion von Proteinen ist dies jedoch aus mehreren Gründen unerwünscht. Erstens
sind die Antibiotika, die verwendet werden, sehr teuer und tragen
erheblich zu den Stückkosten
des Produkts bei. Zweitens muss das Protein zur biopharmazeutischen
Verwendung nachweisbar rein sein, ohne Spuren des Antibiotikums
in dem Produkt. Ein Vorteil von STAR-Elementen für die heterologe Proteinproduktion
besteht darin, dass sie Transgenen während der längeren Kultivierung eine stabile
Expression verleihen, auch in Abwesenheit einer Antibiotikum-Selektion; diese
Eigenschaft wird in diesem Beispiel nachgewiesen und ist in 5 gezeigt.
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Materialien
und Verfahren
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Nach
einer Woche werden die GFP-Expressionsniveaus in den Kolonien gemessen,
die in Beispiel 2 und 3 beschrieben sind. Nach den ersten drei Wochen
nach der Transfektion, wenn die ersten GFP-Messungen durchgeführt wurden,
wurden die Kolonien in Medium ohne Zeocin oder andere Antibiotika
kultiviert. Dies wurde während
des restlichen Experiments fortgesetzt.
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Ergebnisse
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4 zeigt
die Daten zur GFP-Expression von Kolonien, die stabil mit dem Konstrukt
transfiziert sind, in dem LexA-P/CAF zum CMV-Promotor gelenkt wird
und das von STAR-Elementen flankiert ist. Die Kolonien mit den höchsten GFP-Expressionsniveaus
in 3 werden für
die Analyse der Stabilität
der Expression mit der Zeit in Abwesenheit von Selektionsdruck durch
Antibiotika ausgewählt.
Die Expression des Reporter-GFP-Proteins bleibt in den CHO-Zellen über drei
Zeitpunkte hinweg stabil. Der erste Zeitpunkt stellt den Beginn
des Experiments dar, wenn der Selektionsdruck weggenommen wird.
Messungen werden nach einer, zwei und drei Wochen durchgeführt, was
ungefähr
10, 20 bzw. 30 Zellzyklen bedeutet. Kolonien, die das STAR 40 und
LexA-P/CAF enthalten, sind in Abwesenheit von Antibiotika stabil,
aber Kolonien, die nur das LexA-P/CAF enthalten, sind in Abwesenheit
von Antibiotika nicht stabil. Dies beweist, dass die Anwendung einer Kombination
von Öffnern
und STAR-Elementen Transgene vor einer Stummschaltung während einer
längeren Kultivierung
schützt.
Dies beweist auch, dass diese Eigenschaft von der Antibiotikum-Selektion
unabhängig
ist.
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Beispiel 5: Der p300HAT-Chromatinöffner hat
keine Wirkung auf die transiente Genexpression, die durch den CMV-
und den UB6-Promotor gesteuert wird, hat aber eine Wirkung auf einen
Minimalpromotor.
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Die
Natur der Wirkungen von Öffnern
auf die Genexpression wird untersucht. Eine mögliche Wirkungsweise besteht
darin, dass die Öffner
transient auf Promotoren wirken und dass diese Wirkung anschließend auf
stabile Klone übertragen
wird. Daher testeten wir die Wirkungen von mehreren Öffnern auf
transiente Expressionsniveaus. Die verwendeten Promotoren sind die
starken CMV- und UB6-Promotoren sowie der SV40-Minimalpromotor.
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Materialien
und Verfahren
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Plasmide
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Die
Reporterkonstrukte bestehen aus dem DsRED-Gen unter der Kontrolle
entweder des CMV-, des UB6- oder des SV40-Minimalpromotors. Stromaufwärts von
diesen Promotoren befinden sich LexA-Bindungsstellen. LexA-Bindungsstellen
(LBS) werden ausgehend von dem Plasmid pREP4-HSF-Luc+ (van der Vlag
et al., 2000) unter Verwendung der Primer LBS-for-SalI (AGGCGTCGACGTTTCGACTCCCAAGCTTTG)
und LBS-rev-AscI (GATCGGCGCGCCGGTACCATAGCGGCCGCGAC) amplifiziert
und unter Verwendung von SalI und AscI stromauf wärts der Promotoren in PP kloniert.
Ein weiteres Konstrukt enthält
ein Gen, das einen Teil des p300-Gens codiert, welches die Histon-Acetyltransferase-Domäne (HAT)
codiert. Die HAT-Domäne von
humanem p300 wird durch PCR ausgehend von dem Plasmid pCMVβ-p300 (Martinez-Balbás et al.,
2000) unter Verwendung der Primer p300-a934F-AgeI (GATCACCGGTCAGCCTGCAACTCCACTTTCCCAGCC) und
p300-a1652R-NheI (AGGCGCTAGCCTACATGGTGGACCACTGGGCTCTTCGG) amplifiziert
und unter Verwendung von AgeI und NheI/XbaI kloniert, wobei PPLp300HAT
entsteht. Die p300HAT-Domäne
wird in demselben Leseraster mit dem LexA-Protein kloniert, und
die gesamte Cassette wird unter die Kontrolle des SV40-Promotors
gestellt.
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Transfektion
und Kultur von CHO-Zellen
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Die
CHO-Zelllinie CHO-K1 (ATCC CCL-61) wird bei 37 °C/5% CO2 in
HAMS-F12-Medium
+ 10% fetales Kälberserum,
das 2 mM Glutamin, 100 E/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin enthält, kultiviert.
Die Zellen werden unter Verwendung von Lipofectamine 2000 (Invitrogen)
gemäß der Beschreibung
durch den Hersteller transfiziert. Das DsRED-Reporter-Gen mit den
verschiedenen Promotoren wird entweder allein oder in Kombination
mit dem SV40-p300HAT-Konstrukt
für die
Transfektion verwendet. Transfizierte Zellen werden in Kulturgefäßen ausgesät und über Nacht
bis 70-90% Konfluenz wachsen gelassen. Lipofectamine-Reagens wird
in einem Verhältnis
von 7,5 μl
pro 3 μg
mit Plasmid-DNA
kombiniert und nach 30 Minuten Inkubation bei 25 °C zu den
Zellen gegeben. Nach 6 Stunden Inkubation wird das Transfektionsgemisch
durch frisches Medium ersetzt, und die transfizierten Zellen werden
weiter inkubiert. 24 Stunden nach der Transfektion wird das DsRED-Signal
mit einem XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer
bestimmt. Der Mittelwert des DsRED-Signals wird als Maß für das Niveau der DsRED-Expression
genommen und ist in 5 aufgetragen.
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Ergebnisse
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5 zeigt,
dass die Lenkung von LexA-P300HAT zu LexA-Bindungsstellen stromaufwärts des
CMV oder des UB6-Promotors nicht zu einer Erhöhung der DsRED-Expression führt. Wenn
das Lex-P300HAT jedoch mit dem Plasmid, das das vom SV40-Minimalpromotor
gesteuerte DsRED-Gen enthält,
exprimiert wird, wird eine Erhöhung
von 400% beobachtet. Das Lex-P300HAT verstärkt also nicht die transienten
Expressionsniveaus der CMV- und UB6-gesteuerten Genexpression, sondern
nur von einem Minimalpromotor, in diesem Fall dem SV40-Minimalpromotor.
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Beispiel 6: Der p300HAT-Öffner verbessert
das Niveau der CMV-gesteuerten Expression in stabil transfizierten Klonen,
aber nur während
eines begrenzten Zeitraums.
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Während der
Kultivierung von rekombinanten Wirtszellen ist es übliche Praxis,
eine Antibiotikum-Selektion aufrechtzuerhalten. Dadurch soll die
transcriptionale Stummschaltung des Transgens oder ein Verlust des
Transgens aus dem Genom durch Vorgänge wie Rekombination verhindert
werden. Für
die Produktion von Proteinen ist dies jedoch aus mehreren Gründen unerwünscht. Erstens
sind die Antibiotika, die verwendet werden, sehr teuer und tragen
erheblich zu den Stückkosten
des Produkts bei. Zweitens muss das Protein zur biopharmazeutischen
Verwendung nachweisbar rein sein, ohne Spuren des Antibiotikums
in dem Produkt. In diesem Beispiel testen wir, ob der P300HAT-Öffner die
Stabilität
der Genexpression über
einen längeren
Zeitraum hinweg induzieren. kann.
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Materialien
und Verfahren
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Plasmide
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In
diesem Experiment werden zwei Plasmide miteinander verglichen: der
CMV-d2EGFP-ires-Zeo-Vektor
(CMV-Kontrolle) und das CMV-d2EGFP-ires-Zeo--LexA-P300HAT (CMV-p300HAT)
(6). Das offene Leseraster des Zeocin-Resistenz-Gens wird wie folgt
in BamHI/NotI-Stellen stromabwärts
des pIRES inseriert: Das Zeocin-Resistenz-ORF wird durch PCR mit
den Primern GATCGGATCCTTCGA AATGGCCAAGTTGACCAGTGC und AGGCGCGGCCGCAATTCTCAGTCCTGCTCCTC
ausgehend von dem Plasmid pEM7/zeo amplifiziert, mit BamHI und NotI
verdaut und mit BamHI/NotI-verdautem pIRES-link ligiert, was pIRES-Iink-zeo ergibt.
Das d2EGFP-Reporter-ORF wurde durch Amplifikation von (Clontech
6010-1) mit den Primern GATCGAATTCTCGCGAATGGTGAGCAAGCAGATCCTGAAG
und AGGCGAATTCACCGGTGTTTAAACTTACACCCACTCGTGCAGGCTGCCCAGG und Insertion
der EcoRI-verdauten d2EGFP-Cassette in die EcoRI-Stelle im pIRES-link-zeo-Plasmid
in pIRES-Iink-zeo eingeführt.
Dadurch entstand die CMV-Kontrolle (CMV-d2EGFP-IRES-Zeo).
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Die
Wirkung des LexA-P300HAT auf die Genexpression wird mit einem Plasmid
bestimmt, das sich erheblich von den Plasmiden in 1A unterscheidet. In 1A wird
die SV40-Lex-Öffnereinheit
stromabwärts
von der anderen Expressionseinheit, die das CMV-gesteuerte GFP-Reporter-Gen
umfasst, platziert. Die Transcription der beiden Einheiten erfolgt
dann in derselben Richtung. In dem neuen Plasmid (6)
wird die Transcription des CMV-gesteuerten d2EGFP-Reporter-Gens
von der Transcription des SV40-gesteuerten LexA-P300HAT-Öffners weg geleitet. In dieser
Konfiguration befinden sich der CMV- und der SV40-Promotor in großer Nähe zueinander.
Zwischen diesen beiden Promotoren werden LexA-Bindungsstellen kloniert.
Damit beeinflusst das LexA-P300HAT
den Expressionsstatus sowohl des CMV-gesteuerten Reporter-Gens als
auch des SV40-gesteuerten Öffners.
LexA-Bindungsstellen (LBS) werden ausgehend von dem Plasmid pREP4-HSF-Luc+
(van der Vlag et al., 2000) unter Verwendung der Primer AGGCGTCGACGTTTCGACTCCCAAGCTTTG
und GATCGGCGCGCCGGTACCATAGCGGCCGCGAC amplifiziert und unter Verwendung von
SalI und AscI zwischen dem CMV- und dem SV40-Promotor in PP kloniert.
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LexA
wird ausgehend von dem Plasmid pEG202 (Bennetzen und Hall, 1982)
unter Verwendung der Primer GATCAAGCTTATGAAGACGTTAACGGCCAGGC und
AGGCACCGGTCAGCCAGTCGCCGTTGCGAATAACC amplifiziert und unter Verwendung
von HindIII und AgeI stromabwärts
des SV40-Promotors in das Plasmid pPur kloniert, wobei pPur-LexA
entstand. Die Oligonucleotide GATCTCCCCTGAGGAAGTGCACAACCTGAGGCC
und GATCTGGCCTCAGGTTGTGCACTTCCTCAGGGG werden in die BamHI-Stelle
von pPur-LexA ligiert, wobei pPur-LexA-linker entsteht. Die HAT-Domäne von humanem
p300 (Aminosäuren 934-1652)
wird durch PCR ausgehend von dem Plasmid pCMVβ-p300 (Martinez-Balbás et al.,
2000) unter Verwendung der Primer GATCACCGGTCAGCCTGCAACTCCACTTTCCCAGCC
und AGGCGCTAGCCTACATGGTGGACCACTGGGCTCTTCGG amplifiziert und unter
Verwendung von AgeI und NheI/XbaI in pPur-LexA-linker kloniert,
wobei pPur-LexA-P300-HAT entsteht. Die gesamte SV40-LexA-P300-NAT-Transcriptionseinheit
wird stromabwärts
der LexA-Bindungsstellen kloniert, wobei -CMV-d2EGFP-ires-Zeo--LexA-P300HAT
(CMV-p300HAT) entsteht (6).
-
Transfektion
und Kultur von CHO-Zellen
-
Die
CHO-Zelllinie CHO-K1 (ATCC CCL-61) wird bei 37 °C/5% CO2 in
HAMS-F12-Medium
+ 10% fetales Kälberserum,
das 2 mM Glutamin, 100 E/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin enthält, kultiviert.
Die Zellen werden unter Verwendung von Lipofectamine 2000 (Invitrogen)
gemäß der Beschreibung
durch den Hersteller transfiziert. Kurz gesagt, Zellen werden in
Kulturgefäßen ausgesät und über Nacht
bis 70-90% Konfluenz wachsen gelassen. Lipofectamine-Reagens wird
in einem Verhältnis
von 7,5 μl
pro 3 μg
mit Plasmid-DNA kombiniert und nach 30 Minuten Inkubation bei 25 °C zu den
Zellen gegeben. Nach 6 Stunden Inkubation wird das Transfektionsgemisch
durch frisches Medium ersetzt, und die transfizierten Zellen werden
weiter inkubiert. Nach Inkubation über Nacht werden die Zellen
trypsinisiert und in Verdünnungsreihen
in frische Petri-Schalen mit frischem Medium, zu dem Zeocin bis
zu einer Konzentration von 100 μg/ml
gegeben wurde, ausgesät,
und die Zellen werden weiter kultiviert. Wenn einzelne Kolonien
sichtbar werden (ungefähr
zehn bis vierzehn Tage nach der Transfektion), werden individuelle
Klone isoliert und auf 24-Napf-Platten in Medium, das Zeocin enthält, übergeführt. Die
Expression des d2EGFP-Reporter-Gens
wird ungefähr
vier Wochen nach der Transfektion bewertet. Nach diesen ersten Messungen
werden die Zellen anschließend
in Medium ohne Selektionsmittel (Zeocin) kultiviert. Die Expression
des d2EGFP-Reporter-Gens wird zu verschiedenen Zeitpunkten bis zu
120 Tagen nach der Transfektion bewertet.
-
Ergebnisse
-
6 zeigt,
dass die Lenkung von LexA-P300HAT zu LexA-Bindungsstellen stromaufwärts des CMV-Promotors
zu mehreren CHO-Kolonien führt,
die im Vergleich zu der "leeren" Kontrolle ohne LexA-P300HAT
geringfügig
höhere
Niveaus von d2EGFP-Protein exprimieren. Der Durchschnitt des d2EGFP-Signals
in den 11 Kolonien, die mit dem CMV-Kontrollplasmid transfiziert
wurden, beträgt
109, wenn 30 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Zum Vergleich
beträgt
der Durchschnitt des d2EGFP-Signals in den 15 Kolonien, die mit
dem CMV-p300HAT-Plasmid transfiziert wurden, 158, wenn 30 Tage nach
der Transfektion gemessen wird. Wenn sie jedoch längere Zeit
verfolgt wurden, fielen die Expressionsniveaus beider Plasmide ab.
Der Durchschnitt des d2EGFP-Signals in den 11 Kolonien, die mit
dem CMV-Kontrollplasmid transfiziert wurden, beträgt 28, wenn
120 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Der Durchschnitt des
d2EGFP-Signals in den 15 Kolonien, die mit dem CMV-p300HAT-Plasmid
transfiziert wurden, beträgt
70, wenn 120 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Somit fiel
das Expressionsniveau des Plasmids ohne den LexA-P300HAT-Öffner um
einen Faktor 4 ab, während
das Expressionsniveau des Plasmids mit dem LexA-P300HAT-Öffner um
einen Faktor 2 abfiel. Wir schließen daraus, dass das LexA-p300HAT
mehr Stabilität der
Genexpressionsniveaus verleiht als das Plasmid ohne Öffner, aber
nur zu einem eingeschränkten
Grad. Mit dem CMV-Promotor
sind die höheren
Expressionsniveaus, die durch den LexA-P300HAT-Öffner
induziert werden, daher zeitlich beschränkt, wenigstens wenn die Zellen
in Abwesenheit von Antibiotikum-Selektionsdruck kultiviert werden.
-
Beispiel 7: STAR- und
TRAP-Elemente verbessern die Stabilität der p300-HAT-vermittelten erhöhten Genexpressionsniveaus über die
Zeit
-
In
diesem Beispiel testen wir, ob die Kombination von STAR, TRAP-Elementen
und dem LexA-P300HAT die langfristige Stabilität der Genexpression fördern kann.
-
Materialien und Verfahren
-
Plasmide
-
In
diesem Experiment werden zwei Plasmide miteinander verglichen: der
UB6-d2EGFP-ires-Zeo-Vektor
(UB6-Kontrolle) und das UB6-d2EGFP-ires-Zeo-LexAP300HAT-STAR7-TRAP (UB6-p300HAT-STAR7) (7).
Die Konfiguration des Öffnerelements
in Bezug auf die Transcriptionseinheit des Reporter-Gens ist ähnlich wie
in 6. Der CMV-Promotor wird jedoch durch den UB6-Promotor
ersetzt (durch PCR amplifiziert ausgehend von pUB6V5HisA unter Verwendung
der Primer GATCGGTACCGGCGCGCCTCCGCGCCGGGTTTTG und AGGCGAGCTCGGTACCAAGCTTCGTCTAAC
und unter Verwendung von AscI und SacI in PPLp300HAT kloniert, wobei
UB6-p300HAT entsteht). Außerdem
wird 5'-STAR7 in
die SalI-Stelle kloniert, und 3'-STAR7
wird in die PacI-Stelle des UB6-p300HAT-Konstrukts
kloniert, wobei UB6-p300HAT-STAR7 entsteht. An die STAR7-Sequenz
wird die SPA-Pausen-TRAP-Sequenz addiert (7).
-
Transfektion
und Kultur von CHO-Zellen
-
Die
Transfektion und Kultur erfolgen wie in Beispiel 6. Die Expression
des d2EGFP-Reporter-Gens wird ungefähr drei Wochen nach der Transfektion
bewertet. Nach diesen ersten Messungen werden die Zellen anschließend in
Medium ohne Selektionsmittel (Zeocin) kultiviert. Die Expression
des d2EGFP-Reporter-Gens wird
zu verschiedenen Zeitpunkten und letztmalig 95 Tage nach der Transfektion
bewertet.
-
Ergebnisse
-
7 zeigt,
dass die Lenkung von LexA-P300HAT zu LexA-Bindungsstellen stromaufwärts des UB6-Promotors
zu mehreren CHO-Kolonien führt,
die d2EGFP-Protein auf signifikant höherem Niveau exprimieren als
die "leere" UB6-Kontrolle ohne LexA-P300HAT.
Der Durchschnitt des d2EGFP-Signals in den 12 Kolonien, die mit
dem UB6-Kontrollplasmid transfiziert wurden, beträgt 70, wenn
25 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Zum Vergleich beträgt der Durchschnitt
des d2EGFP-Signals in den 12 Kolonien, die mit dem UB6- p300HAT-STAR7-Plasmid
transfiziert wurden, 157, wenn 25 Tage nach der Transfektion gemessen wird.
Somit hat die kombinierte Anwendung von STAR7 und des LexA-P300HAT-Öffners eine
positive Wirkung auf das Expressionsniveau des Reporterproteins
in stabil transfizierten Klonen.
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Wenn
sie jedoch längere
Zeit verfolgt wurden, fielen die Expressionsniveaus des UB6-Kontrollplasmids
ab. Der Durchschnitt des d2EGFP-Signals in den 12 Kolonien, die
mit dem UB6-Kontrollplasmid transfiziert wurden, beträgt 31, wenn
95 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Der Durchschnitt des d2EGFP-Signals in den 12
Kolonien, die mit dem UB36-p300HAT-STAR7-Plasmid transfiziert wurden,
beträgt 207,
wenn 95 Tage nach der Transfektion gemessen wird. Somit fiel das
Expressionsniveau des Plasmids ohne den LexA-P300HAT-Öffner signifikant
ab, während
das Expressionsniveau des Plasmids mit dem LexA-P300HAT-Öffner tatsächlich um ca. 30% gestiegen
ist. Wir schließen
daraus, dass die kombinierte Wirkung von STAR7, der Spa/Pause-TRAP-Sequenz
und des LexA-p300HAT-Öffners
im Vergleich zu dem Plasmid ohne STAR, TRAP-Sequenzen und einen Öffner einen
hohen Grad der Stabilität
der Genexpressionsniveaus verleiht. Wenigstens im Zusammenhang mit
dem UB6-Promotor bleiben die höchsten
Expressionsniveaus, die durch STAR7/TRAP und den LexA-P300HAT-Öffner induziert werden, daher über die
Zeit stabil. Dies beweist, dass die Anwendung einer Kombination
von Öffnern,
STAR- und TRAP-Elementen Transgene vor einer Stummschaltung während längerer Kultivierung
schützt.
Dies beweist auch, dass diese Eigenschaft an der Antibiotikum-Selektion
unabhängig
ist.
-
Beispiel 8: Die Kombination
des p300HAT-Öffners
und eines STAR/TRAP-Elements verbessert die Kopienzahlabhängigkeit
der Genexpression
-
Transgen-Expressionseinheiten
für die
heterologe Proteinexpression werden im Allgemeinen in das Genom
der Wirtszelle integriert, um eine stabile Retention während der
Zellteilung zu gewährleisten.
Die Integration kann dazu führen,
dass eine oder mehrere Kopien der Expressionseinheit in das Genom
eingefügt
werden; mehrere Kopien können
als Tandem-Anordnungen vorhanden sein oder auch nicht. Dies führt zu der
Frage, ob das Transgen in kopienzahlabhängiger oder -unabhängiger Weise
exprimiert wird. Insbesondere Klone, die eine höhere Kopienzahl enthalten,
neigen dazu, mit der Zeit instabil zu exprimieren. In diesem Beispiel
bestimmen wir die Beziehung zwischen Transgen-Expressionsniveaus
und Kopienzahl.
-
Material und
Verfahren
-
CHO-Zellen
wurden mit UB6-d2EGFP-ires-Zeo-Vektor (UB6-Kontrolle) und dem UB6-d2EGFP-ires-Zeo-LexA-P300HAT-STAR7-TRAP
(UB6-p300HAT-STAR7) transfiziert. Einzelne Klone wurden ausgewählt und
95 Tage lang kultiviert, wie in Beispiel 7. Zellen wurden geerntet,
die d2EGFP-Expression wurde gemessen, und die übrigen Zellen wurden lysiert,
und die genomische DNA wurde unter Verwendung des DNeasy Tissue
Kit (QIAGEN 69504) gemäß der Beschreibung
durch den Hersteller gereinigt. Die Kopienzahl des d2EGFP-Gens wurde
bestimmt, indem man eine kompetitive PCR-Vorschrift befolgte (Fu
et al., 1999). Das resultierende Autoradiogramm wurde auf einen
Leuchtstoffschirm (Personal F/X, BioRad) einwirken gelassen und
durch Densitometrie analysiert, um die relative Stärke der
d2EGFP-DNA-Banden zu bestimmen. Der Blot wurde mit einer Sonde für Actin
rehybridisiert, und das Verhältnis
zwischen dem d2EGFP- und
dem Actinsignal wurde als relative Kopienzahl genommen.
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Ergebnisse
-
Wir
bestimmten die Kopienzahl der integrierten Vektoren in den in 8 gezeigten
Kolonien. Es gab keine Korrelation zwischen der Kopienzahl von integrierten
Plasmiden und dem Expressionsniveau von d2EGFP im UB6-Kontrollvektor, in
dem kein STAR-Element vorhanden war. Dies wird durch den niedrigen
Korrelationskoeffizienten (R2) von 0,24
angezeigt. Dagegen gab es eine gute Korrelation zwischen Expression
und Kopienzahl von d2EGFP im UB6-p300HAT-STAR7-Vektor.
Dies wird durch den hohen Korrelationskoeffizienten (R2)
von 0,82 angezeigt. Bedeutsamerweise war nicht nur die d2EGFP-Expression
kopienzahlabhängig, sondern
es wurde auch mehr d2EGFP-Protein pro Kopie produziert. Einer Schätzung zufolge
gibt es ein um den Faktor 3 erhöhtes
d2EGFP-Expressionsniveau pro Kopie im UB6-p300HAT-STAR7-Vektor.
-
Dies
lässt vermuten,
dass die Kombination von STAR7, der Spa/Pause-TRAP-Sequenz und dem LexA-P300HAT-Öffner den
Transgen-Expressionseinheiten Kopienzahlabhängigkeit verleiht, so dass
die Transgen-Expression von anderen Transgenkopien in Tandemanordnungen
unabhängig
ist und von Gen-Stummschaltungseinflüssen an der Integrationsstelle
unabhängig
ist. Weiterhin nimmt die Expression pro Kopie zu, wenn das Transgen
durch die Kombination von STAR7/TRAP und dem LexA-P300HAT-Öffner geschützt ist.
-
Beschreibung
der Figuren
-
1.
Schematisches Diagramm der Erfindung.
-
1A zeigt zwei Expressionseinheiten auf einem Plasmid.
Expressionseinheit 1 umfasst ein bicistronisches Gen, das (von 5' nach 3') ein Transgen (das
zum Beispiel eine Untereinheit eines multimeren Proteins codiert;
Gen 1), ein IRES und einen Selektionsmarker (zeo, der Zeocin-Resistenz
verleiht) unter der Kontrolle des CMV-Promotors enthält. Stromaufwärts des
CMV-Promotors befinden sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-BS).
Die Expressionseinheit weist den SV40-Transcriptionsterminator an
ihrem 3'-Ende auf
(t). Dann kommt ein monocistronisches Gen, das ein Fusionsprotein
zwischen dem LexA-Protein und einer Histon-Acetyltransferase (HAT)
oder ein funktionelles Teil eines HAT, das noch Acetylgruppen auf
Histonschwänze übertragen
kann (LexA-HAT), codiert. Diese Gene befinden sich unter der Kontrolle
des SV40-Promotors. Die Expressionseinheit weist den SV40-Transcriptionsterminator
an ihrem 3'-Ende
auf (t). Die gesamte Cassette mit den beiden Expressionseinheiten
wird von STAR-Elementen flankiert.
-
1B ist 1A ähnlich,
aber es gibt jetzt drei Expressionseinheiten auf einem Plasmid.
Expressionseinheit 1 umfasst ein bicistronisches Gen, das ein Transgen
Gen 1, ein IRES und einen Selektionsmarker zeo unter der Kontrolle des
CMV-Promotors enthält.
Die Transcriptionsorientierung dieser ersten Expressionseinheit
ist stromaufwärts
gerichtet. Expressionseinheit 2 umfasst ein bicistronisches Gen,
das ein Transgen Gen 2, ein IRES und einen Selektionsmarker puro
(Puromycin-Resistenz-Gen) unter der Kontrolle des CMV-Promotors
enthält.
Die Transcriptionsorientierung dieser zweiten Expressionseinheit
ist stromabwärts gerichtet.
Zwischen den zwei CMV-Promotoren der beiden Expressionseinheiten
befinden sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-BS). Das monocistronische
Gen codiert dieselben LexA-Fusionsproteine wie in 1A. Die gesamte Konstellation von drei Expressionseinheiten
ist von STAR-Elementen flankiert.
-
2.
Chromatinöffner
verbessern die CMV-gesteuerte GFP-Expression in CHO-Zellen
-
Mit
den Konstrukten, die das LexA-P/CAF codierende Gen enthalten, werden
CHO-K1-Zellen transfiziert. Stabile Kolonien (14 von jedem Konstrukt)
werden expandiert, und das GFP-Signal wird mit einem XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer
bestimmt. Für
jede unabhängige
Kolonie (X-Achse) ist der Mittelwert des GFP-Signals aufgetragen
(Y-Achse). Dies wird als Maß für das Niveau
der GFP-Expression genommen. Die Ergebnisse werden mit denen von
Kolonien verglichen, die mit einem Konstrukt, das kein LexA-P/CAF-Gen
enthält
(Kontrolle), und einem Konstrukt, das sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende von STAR-40-Elementen flankiert
(Star40-abgeschirmt) ist, transfiziert sind.
-
3.
Die Kombination von Chromatinöffnern
und STARs verstärkt
die vom CMV-Promotor gesteuerte GFP-Expression in CHO-Zellen
-
Mit
dem Konstrukt, das von STAR 40 flankiert ist und das LexA-P/CAF
codierende Gen enthält
(siehe 1), werden CHO-K1-Zellen transfiziert.
Stabile Kolonien (14 von jedem Konstrukt; X-Achse) werden expandiert,
das GFP-Signal wird bestimmt, und der Mittelwert des GFP-Signals
wird wie in 2 aufgetragen (Y-Achse). Die
Ergebnisse werden mit denen von Kolonien verglichen, die mit einem
Konstrukt, das kein LexA-P/CAF-Gen oder STAR-40-Elemente enthält (Kontrolle),
und einem Konstrukt, das sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende von STAR-40-Elementen flankiert
ist, transfiziert sind.
-
4.
Die Kombination von Chromatinöffnern
und STARs verstärkt
die Stabilität
der vom CMV-Promotor gesteuerten GFP-Expression in CHO-Zellen
-
Stabil
transfizierte Kolonien, die entweder das LexA-P/VAF-Öffnerkonstrukt
oder das GFP-Konstrukt, das von STAR 40 flankiert ist, enthalten
sowie das LexA-P/CAF
codierende Gen enthalten (siehe 1), werden
expandiert. Von beiden Kategorien werden vier Kolonien (X-Achse)
mit den höchsten
GFP-Niveaus ausgewählt
(siehe 3). Diese Kolonien werden ohne
das Antibiotikum (Zeocin) weiter kultiviert, und das GFP-Signal
wird in Abständen
von einer Woche bestimmt, was ungefähr 10 Zellzyklen darstellt.
Der Mittelwert des GFP-Signals wird wie in 3 aufgetragen
(Y-Achse). Der erste Balken jeder Kolonie stellt das GFP-Signal
zu dem Zeitpunkt dar, an dem der Antibiotikum-Selektionsdruck weggenommen
wird. Die drei benachbarten Balken stellen das GFP-Signal dar, das
nach einer, zwei bzw. drei Wochen gemessen wird.
-
5.
LexA-P300HAT verstärkt
nicht die transiente Expression des CMV- und UB6-Promotors, sondern
nur des SV40-Minimalpromotors.
-
5 zeigt
zwei verschiedene Klassen von Plasmiden. Klasse 1 umfasst das DsRED-Reporter-Gen unter
der Kontrolle des CMV-Promotors, UB6-Promotors oder SV40-Minimalpromotors.
Stromaufwärts
dieser Promotoren befinden sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-B5).
Bei der zweiten Plasmidklasse handelt es sich um ein Gen, das ein
Fusionsprotein zwischen dem LexA-Protein und der funktionellen P300-Histon-Acetyltransferase(HAT)-Domäne codiert.
Die verschiedenen Reporter-Gen-Konstrukte werden allein oder zusammen
mit dem Plasmid, das das LexA-P300HAT-Öffnerprotein codiert, für eine Transfektion
verwendet. 24 Stunden nach der Transfektion werden die DsRED-Signale
gemessen (Y-Achse). Das Signal, das nur mit dem Reporter-Gen-Konstrukt
gemessen wird, wird willkürlich
auf 100 gesetzt. Das Signal eines solchen Reporter-Gens allein wird
mit dem Signal des jeweiligen Reporter-Gen-Konstrukts in Kombination mit dem LexA-P300HAT-Öffnerkonstrukt
gemessen.
-
6.
Der p300HAT-Öffner
verbessert das Niveau der CMV-gesteuerten Expression in stabil transfizierten
Klonen, aber nur während
eines begrenzten Zeitraums.
-
CHO-K1-Zellen
werden mit zwei verschiedenen Konstrukten transfiziert. Konstrukt
1 umfasst ein bicistronisches Gen, das (von 5' nach 3') das d2EGFP-Reporter-Gen, ein IRES und einen Selektionsmarker
(zeo, der Zeocin-Resistenz verleiht) unter der Kontrolle des CMV-Promotors
enthält
(CMV-Kontrolle, Bild A).
-
Konstrukt
2 umfasst eine erste Expressionseinheit, die ein bicistronisches
Gen umfasst, das (von 5' nach
3') das d2EGFP-Reporter-Gen,
ein IRES und einen Selektionsmarker (zeo, der Zeocin-Resistenz verleiht)
unter der Kontrolle des CMV-Promotors enthält. Die Cassette weist den
SV40-Transcriptionsterminator an seinem 3'-Ende auf (t). Stromaufwärts des
CMV-Promotors befinden sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-BS).
Stromabwärts
der LexA-Bindungsstellen befindet sich eine zweite Expressionseinheit,
ein monocistronisches Gen, das ein Fusionsprotein zwischen dem LexA-Protein
und der funktionellen P300-Histon-Acetyltransferase(HAT)-Domäne codiert.
Die Expressionseinheit weist den SV40-Transcriptionsterminator an seinem 3'-Ende auf (t). Die
Transcription der beiden Expressionseinheiten ist entgegengesetzt
gerichtet. Damit sind die LexA-Bindungsstellen
zwischen den beiden Expressionseinheiten platziert und wirken auf
diese ein (CMV-p300HAT, Bild B).
-
Eine
angegebene Zahl von stabilen Kolonien wird expandiert, und nach
verschiedenen angegebenen Zeiträumen
wird das d2EGFP-Signal mit einem XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer
bestimmt. Für jede
unabhängige
Kolonie ist der Mittelwert des d2EGFP-Signals aufgetragen. Dies
wird als Maß für das Niveau
der d2EGFP-Expression genommen. Die Ergebnisse werden mit denen
von Kolonien verglichen, die mit einem Konstrukt transfiziert sind,
das kein LexA-P300HAT-Gen enthält
(CMV-Kontrolle).
-
7.
Die erhöhten
Gen-Expressionsniveaus aufgrund der kombinierten Wirkung von STAR7/TRAP und
dem p300-HAT-Öffner
sind über
die Zeit hochgradig stabil.
-
CHO-K1-Zellen
werden mit zwei verschiedenen Konstrukten transfiziert. Konstrukt
1 umfasst ein bicistronisches Gen, das (von 5' nach 3') das d2EGFP-Reporter-Gen, ein IRES und einen Selektionsmarker
(zeo, der Zeocin-Resistenz verleiht) unter der Kontrolle des UB6-Promotors
enthält
(UB6-Kontrolle, Bild A).
-
Konstrukt
2 umfasst eine erste Expressionseinheit, die ein bicistronisches
Gen umfasst, das (von 5' nach
3') das d2EGFP-Reporter-Gen,
ein IRES und einen Selektionsmarker (zeo, der Zeocin-Resistenz verleiht)
unter der Kontrolle des UB6-Promotors enthält. Die Cassette weist den
SV40-Transcriptionsterminator an seinem 3'-Ende auf (t). Stromaufwärts des
UB6-Promotors befinden sich vier LexA-Bindungsstellen (LexA-BS).
Stromabwärts
der LexA-Bindungsstellen befindet sich eine zweite Expressionseinheit,
ein monocistronisches Gen, das ein Fusionsprotein zwischen dem LexA-Protein
und der funktionellen P300-Histon-Acetyltransferase(HAT)-Domäne codiert.
Die Expressionseinheit weist den SV40-Transcriptionsterminator an seinem 3'-Ende auf (t). Die
Transcription der beiden Expressionseinheiten ist entgegengesetzt
gerichtet. Damit sind die LexA-Bindungsstellen
zwischen den beiden Expressionseinheiten platziert und wirken auf
diese ein. Die gesamte Cassette ist sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende von STAR-7-Elementen (STAR7) flankiert (UB6-p300HAT-STAR7,
Bild B). An die STAR7-Sequenz wird eine SPA-Pause-TRAP-Sequenz addiert.
-
Eine
angegebene Zahl von stabilen Kolonien wird expandiert, und nach
verschiedenen angegebenen Zeiträumen
wird das d2EGFP-Signal mit einem XL-MCL-Beckman-Coulter-Durchflusscytometer
bestimmt. Für jede
unabhängige
Kolonie ist der Mittelwert des d2EGFP-Signals aufgetragen. Dies
wird als Maß für das Niveau
der d2EGFP-Expression genommen. Die Ergebnisse werden mit denen
von Kolonien verglichen, die mit einem Konstrukt transfiziert sind,
das kein LexA-P300HAT-Gen enthält
(UB6-Kontrolle).
-
8.
Die Kombination des p300-HAT-Öffners
und eines STAR/TRAP-Elements verbessert die Kopienzahlabhängigkeit
der Genexpression.
-
d2EGFP-Expressionseinheiten
in der UB6-Kontrolle (A) und in UB6-p300HAT-STAR7 (B), die in genomische CHO-DNA
integriert sind, werden in Bezug auf d2EGFP-Expression und die Anwesenheit
oder Anzahl von d2EGFP-Kopien analysiert. Eine radioaktive d2EGFP-Sonde
wurde verwendet, um die Menge der Transgen-DNA im Genom jeden Klons
nachzuweisen, die dann mit einem Leuchtstoffschirm quantifiziert
wurde. Die Expression der Klone wird gegen die relative Kopienzahl
aufgetragen. Der Korrelationskoeffizient ist für jeden Fall angegeben.
-
Anstelle
von LexA-Öffner-Fusionsproteinen,
die zu LexA-Bindungsstellen gelenkt werden, können auch GAL4-Öffner-Fusionsproteine
verwendet werden. Diese GAL4-Öffner-Fusionsproteine
werden zu GAL4-Bindungsstellen gelenkt, die stromaufwärts eines
Promotors platziert werden. Im Unterschied zu dem bakteriellen LexA-Protein
ist GAL4 ein Hefeprotein. Wie das LexA-Protein ist GAL4 ein Transcriptionsfaktor, der
eine DNA-Bindungsdomäne
und eine trans-wirkende
Domäne
aufweist, wobei letztere Domäne
für die
Aktivierung der Genexpression verantwortlich ist. Um ein GAL4-Öffner-Fusionsprotein
zu schaffen, wird das Teil des GAL4-Gens, das die Aminosäuren 1 bis
147 codiert (Lillie und Green, 1989), in demselben Leseraster mit dem
jeweiligen Öffnerprotein
oder dem funktionellen Teil des Öffnerproteins
kloniert. In der vorliegenden Erfindung wird die Expression des
GAL4-Öffner-Fusionsgens
durch den SV40-Promotor gesteuert. Das GAL4-Öffner-Fusionsprotein wird zu
GAL4-Bindungsstellen gelenkt, die GAL4-Operatoren genannt werden.
Gemeinsam werden vier GAL4-Operatoren
unmittelbar stromaufwärts
eines Promotors platziert. Ein GAL4-Promotor ist die folgende Sequenz: CGGAGTACTGTCCTCCG.
-
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Tabelle
1. Die STAR-Elemente, die in den beschriebenen Beispielen zum Testen
verwendet werden.
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Tabelle
2. Bevorzugte TRAP-Sequenzen.
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