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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf ein Mittel
zum Färben
von Keratinsubstanzen mit mindestens zwei Komponenten, insbesondere
zum Färben
der Haut und/oder der menschlichen Keratinfasern und verschiedene
Verfahren zum Färben
unter Verwendung dieses Mittels.
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Auf
dem Gebiet des Färbens
von menschlichen Keratinsubstanzen, wie der Haut, der Haare, der
Wimpern, der Augenbrauen und der Körperhaare, werden derzeit enzymatische
Katalysatoren verwendet, um die Färbung durch die Farbstoffvorprodukte
von Farbstoffen zu aktivieren. Die Färbung von Polyphenolen wird durch
Oxidation in Gegenwart natürlicher
Polyphenoloxidase aktiviert. Beispielsweise führt Catechin in Gegenwart natürlicher
Polyphenoloxidase zu einer gelb-orangefarbenen Färbung und Dihydroxyphenylanalin
(L. DOPA) ergibt Melanin. Der Hauptvorteil dieser enzymatischen
Katalysatoren besteht darin, dass Farbpigmente und Nuancen erhalten
werden, die eigentümlich
sind, ohne dass oxidierende Verbindungen eingesetzt werden müssen. Der
Hauptnachteil dieses Färbeverfahrens
besteht jedoch in der Verwendung von Enzymen, bei denen toxikologische
Risiken, die Stabilität
der Zusammensetzungen, die Reproduzierbarkeit, die Kosten und die Immobilisierung,
die häufig
erforderlich ist, Faktoren sind, die ihre Anwendungen stark einschränken.
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Andererseits
sind diese Katalysatoren Proteine und die Verwendung von Proteinen
ist für
eine Anwendung in der Kosmetik oder Dermatologie insbesondere aufgrund
ihrer Sensibilisierungsreaktionen nicht ohne Risiken.
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Die
Verwendung von enzymatischen Katalysatoren in kosmetischen Präparaten
vom Typ der Selbstbräunungsmittel
führt nicht
immer zu einer homogenen Hautfärbung.
Die Anwendung von Zusammensetzungen, die Dihydroxyaceton (oder DHA)
enthalten, das gewöhnlich
für einen
solchen Anwendungstyp eingesetzt wird, auf den ganzen Körper ist
langwierig und aufwendig und man erhält nur schwierig eine homogene
Färbung.
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Auf
dem Gebiet der bräunenden
und selbstbräunenden
Cremes konnte eine Verbesserung erzielt werden, indem anstelle der
enzymatischen Katalysatoren chemische Katalysatoren eingesetzt wurden.
In der Patentanmeldung WO 92/20321 A wird eine Creme beschrieben,
die die Bräunung
von heller Haut bei Sonnenexposition oder Exposition gegenüber UV-B-Strahlung
fördert
und deren Zusammensetzung ein physiologisch akzeptables Medium und
eine Pseudocatalase enthält.
Bei der Pseudocatalase handelt es sich um einen Koordinationskomplex
eines Übergangsmetalls,
wobei das Metall Cu(I), Fe(II), oder Mn(II) und dessen Ligand Hydrogencarbonat
ist. Unter Pseudocatalase wird eine physiologisch akzeptable Verbindung
verstanden, die analog zur Catalase in vivo die Dismutation von
H2O2 katalysiert.
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Für die Behandlung
der Depigmentierung der Haut, die damit zusammenhängt, dass
die Umwandlung von Tyrosin zu Melanin verhindert wird, wie beispielsweise
bei Vitiligo, beschreiben die Patentanmeldungen WO92/20354 und das
Patent
US 5,895,642 Zusammensetzungen,
die in einem physiologisch akzeptablen Medium eine Pseudocatalase
enthalten.
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Diese
Pseudocatalase ist ein Koordinationskomplex von Fe(II), Cu(I), und
Mn(II), wobei der Ligand Hydrogencarbonat ist.
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In
dem Artikel von K. Schallreuter ("Pseudocatalase is a bismanganese III-EDTA-(HCO3)2 complex activated
by UVB or natural sun; J Investing Dermator Symp Proc 1999 Sept.;
451; 91-6) wird die Verwendung eines Gemisches von Natriumhydrogencarbonat
und Mangan mit einer Pseudocatalaseaktivität für die Behandlung von Vitiligo
beschrieben. In diesen Dokumenten findet sich jedoch keine Angabe
bezüglich
der Färbung.
Diese Zusammensetzung enthält
andererseits einen Chelatbildner, bei dem es sich um EDTA handelt.
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Auf
dem Gebiet der Haarfärbung
wurde in dem europäischen
Patent
EP 621.029 eine
Zusammensetzung beschrieben, die Natriumchlorit, ein wasserlösliches
Salz von Fe, Mn oder Cu oder ein Chelat dieses Salzes und ein Farbstoffvorprodukt
eines Oxidationsfarbstoffes enthält.
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Bei
der Färbung
der Haare ist die Verwendung von Kombinationen H2O2-Ammonium oder Amin erforderlich.
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Aus
dem Patent
US 6,399,046 ist
ferner ein Verfahren zur Intensivierung der natürlichen Bräunung der Haut bekannt, das
darin besteht, die Melanogenese in situ mit Polyphenolen vom Catechintyp,
vom Typ der Gallussäureester
von Catechin oder der Pflanzenextrakte, die Catechin oder einen
Gallussäureester
von Catechin enthalten, insbesondere Extrakten von Blättern des
grünen
Tees zu stimulieren. Dieses Verfahren führt auf der Haut nicht zu einer
direkten und schnellen Färbung,
die Gegenwart von Melanocyten ist erforderlich.
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Aus
der Patentanmeldung US2002/0124330 sind ferner Mittel zum Färben (A)
von Keratinsubstanzen bekannt, die mindestens ein Farbstoffvorprodukt
eines Oxidationsfarbstoffes von der Art der aromatischen Amine des
ortho- oder para-Typs in Gegenwart von Sauerstoff enthalten, wobei
die Oxidation mittels eines rein chemischen katalytischen Systems,
das einen ersten Bestandteil, der unter den Salzen und Oxiden von
Mn(II) und/oder Zn(II) und deren Gemischen ausgewählt ist,
und einen zweiten Bestandteil enthält, der unter den Alkalihydrogencarbonaten,
Erdalkalihydrogencarbonaten und deren Gemischen ausgewählt ist.
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Aus
der Patentanmeldung WO02/30371 sind ferner Mittel zum Färben (A)
von Keratinsubstanzen bekannt, die mindestens ein pigmentierungsförderndes
Enzym und eine Aminosäure,
die eine Thiolgruppe aufweist, in Gegenwart von Sauerstoff enthält, durch
Oxidation mittels eines rein chemischen katalytischen Systems, das
einen ersten Bestandteil, der unter den Salzen und Oxiden von Mn(II)
und/oder Zn(II) und deren Gemischen ausgewählt ist, und einen zweiten
Bestandteil enthält,
der unter den Alkalihydrogencarbonaten, Erdalkalihydrogencarbonaten
und deren Gemischen ausgewählt
ist.
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Es
gibt daher ein Bedürfnis
für neue
Zusammensetzungen zum Färben
von Keratinsubstanzen und insbesondere zum Färben der Haut und/oder der
Keratinfasern, bei denen die Verwendung von enzymatischen Systemen
nicht nötig
ist.
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In
der Patentanmeldung WO02/30375 wurde festgestellt, dass es möglich ist,
diese Aufgabe zu lösen, indem
ein Mittel zum Färben
(A) verwendet wird, das mindestens ein Farbstoffvorprodukt, das
unter den Verbindungen ausgewählt
ist, die mindestens einen aromati schen Ring aufweisen, der mindestens
zwei Hydroxygruppen (OH) besitzt, die von zwei benachbarten Kohlenstoffatomen
des aromatischen Rings getragen werden, und gegebenenfalls eine
Aminosäure
mit einer Thiolgruppe enthält
und das befähigt
ist, in Gegenwart von Sauerstoff durch Oxidation mittels eines rein
chemischen katalytischen Systems, das einen ersten Bestandteil, der
unter den Salzen und Oxiden von Mn(II) und/oder Zn(II) und deren
Gemischen ausgewählt
ist, und einen zweiten Bestandteil umfasst, der unter den Alkalihydrogencarbonaten,
Erdalkalihydrogencarbonaten und deren Gemischen ausgewählt ist,
eine Farbe zu bilden. Das chemische katalytische System verhält sich
wie eine Pseudooxidase, die die Oxidaseaktivität nachahmen kann, ohne dass
die Verwendung eines enzymatischen Systems erforderlich ist.
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Die
Anmelderin hat nun festgestellt, dass einerseits die zeitliche Beständigkeit,
die Intensität
und die Gleichförmigkeit
der mit diesem Typ von Farbmittel (A) erhaltenen Farbschattierungen
noch verbessert werden kann. Andererseits ist in dieser Art von
Verfahren die ausreichende Kontrolle der Färbereaktion auf den Haaren oder
auf der Haut nicht möglich
und es ist eine große
Spanne von je nach den Bedürfnissen
des Anwenders mehr oder weniger intensiven Nuancen und insbesondere
bei verschiedenen Tageszeiten oder über einen Zeitraum von mehreren
Tagen möglich.
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Die
Anmelderin hat nun überraschend
festgestellt, dass die durch den Stoff (A) bewirkte Farbreaktion gestoppt
werden kann, indem auf den keratinischen Träger, der gefärbt werden
soll, eine zweite, saure Zusammensetzung (B) aufgetragen wird, nachdem
das Mittel zum Färben
(A), wie es oben definiert wurde, aufgetragen wurde. Über ein
Beizphänomen
kann die saure Zusammensetzung (B) die auf den Proteinen der Keratinsubstanzen
gebildeten Tanine fixieren. Durch das Aufbringen der sauren Zusammensetzung
(B) kann überraschend
einerseits die zeitliche Beständigkeit
der Farbe verbessert und andererseits die Farbreaktion auf dem keratinischen
Träger
kontrolliert werden, indem sie so gestoppt wird, dass die von dem
Anwender gewünschte Farbe
erhalten wird.
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Die
Anmelderin hat außerdem überraschend
festgestellt, dass die in dem vorgehenden Schritt erhaltene Farbe
aufgefrischt werden kann, indem ihre Intensität erhöht wird, wenn eine alkalische
Zusammensetzung (C) aufgetragen wird, nachdem das oben definierte
Farbmittel (A) aufgebracht wurde; die erhaltene neue Färbung kann
wiederum kontrolliert werden, indem an dem gewünschten Zeitpunkt die Reaktion
durch Aufbringen der zweiten Zusammensetzung (B) gestoppt wird.
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Der
Prozess der Färbung,
Fixierung und/oder Auffrischung der Farbe kann so oft wie erforderlich
wiederholt werden, und zwar über
einen Zeitraum von mehreren Tagen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf zwei Verfahren zum
Färben
von Keratinsubstanzen unter Verwendung eines Mittels zum Färben von
Keratinsubstanzen mit mindestens zwei Komponenten, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es umfasst:
- (i) eine erste einzige
Komponente (A) oder zwei Komponenten (A1)
und (A2), die in einem physiologisch akzeptablen
Medium mindestens ein Farbstoffvorprodukt eines Farbstoffes, das
unter den Verbindungen ausgewählt
ist, die mindestens einen aromatischen Ring enthalten, der mindestens
zwei Hydroxygruppen auf weist, die von zwei aufeinander folgenden
Kohlenstoffatomen des aromatischen Rings getragen werden, und mindestens
ein katalytisches System enthalten, das einen ersten Katalysator
(1), der unter den Salzen und Oxiden von Mn(II) und/oder Zn(II)
und deren Gemischen ausgewählt
ist, und einen zweiten Katalysator (2) enthält, der unter den Alkalihydrogencarbonaten,
Erdalkalihydrogencarbonaten und deren Gemischen ausgewählt ist;
wobei die Katalysatoren (1) und (2) in einem einzigen Bestandteil
vorliegen können
oder getrennt voneinander in zwei Komponenten (A1)
und (A2);
- (ii) eine Komponente (B), die eine saure Zusammensetzung enthält, und/oder
- (iii) eine Komponente (C), die eine alkalische Zusammensetzung
enthält.
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Unter "Keratinsubstanzen" sind natürliche textile
Fasern, die aus Keratin bestehen, wie Baumwolle, Seide und Wolle,
und Substanzen wie die Haut, die Kopfhaut, die Nägel, die Haare, die Körperhaare,
die Wimpern, die Augenbrauen sowie die Schleimhäute zu verstehen.
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In
dem erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
kann die Komponente (A) die einzige Komponente sein oder in Form
von zwei Komponenten (A1) und (A2) vorliegen. Sie enthält mindestens ein Farbstoffvorprodukt eines
Farbstoffes, das unter den Verbindungen ausgewählt ist, die mindestens einen
aromatischen Ring enthalten, der mindestens zwei Hydroxygruppen
aufweist, die von zwei aufeinander folgenden Kohlenstoffatomen des
aromatischen Rings getragen werden, und mindestens ein katalytisches
System, das einen ersten Katalysator (1), der unter den Salzen und
Oxiden von Mn(II) und/oder Zn(II) und deren Gemischen ausgewählt ist, und
einen zweiten Katalysator (2), der unter den Alkalihydrogencarbonaten,
Erdalkalihydrogencarbonaten und deren Gemischen ausgewählt ist;
wobei die Katalysatoren (1) und (2) in einer einzigen Komponente
enthalten sein können
oder getrennt voneinander in zwei Komponenten (A1)
und (A2) vorliegen.
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Nach
einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Farbkomponente (A) zwei Komponenten (A1) und (A2), die
getrennt voneinander konfektioniert sind, wobei:
(A1) in einem physiologisch akzeptablen Medium
das Farbstoffvorprodukt des Farbstoffes und einen der Katalysatoren
(1) oder (2) enthält
und (A2) in einem physiologisch akzeptablen
Medium den anderen Katalysator (1) oder (2) enthält.
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Die
Mengenanteile des ersten Katalysators (1) und des zweiten Katalysators
(2) sind vorzugsweise so gewählt,
dass gilt:
worin [Mn(II)], [Zn(II)]
und [HCO
3] die jeweiligen molaren Konzentrationen
an Mn(II), Zn(II) und HCO
3 in der Zusammensetzung
bedeuten.
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Im
Allgemeinen liegt das Verhältnis
im Bereich von 10
–5 bis
10
–1,
vorzugsweise 10
–3 bis 10
–2 und
typischerweise in der Größenordnung
von 5·10
–3.
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Im
Falle von Zn(II) liegt das Verhältnis
im Allgemeinen in der Größenordnung
von 10 bis 100 mal über
dem Verhältnis
von Mn(II).
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Typischerweise
beträgt
dieses Verhältnis
10–4 oder
darüber,
vorzugsweise 10–3 oder darüber und
noch bevorzugter liegt es in der Größenordnung von 5·10–1.
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Im
Falle eines Gemisches von Mn(II) und Zn(II) liegt das Verhältnis
im Allgemeinen im Bereich
von 10
–5 bis
10
–1,
vorzugsweise 10
–3 bis 10
–2,
wobei dieses Verhältnis
höher gewählt wird,
wenn der Zn(II)-Anteil in dem Gemisch steigt.
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Die
molare Konzentration an Mn(II), Zn(II) oder Mn(II) + Zn(II) in der
fertigen Zusammensetzung liegt im Allgemeinen im Bereich von 10–3 bis
10 mM/l und vorzugsweise 10–2 bis 1 mM/l.
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Wenn
nur ein oder mehrere Salze oder Oxide von Mn(II) verwendet werden,
liegt die molare Konzentration an Mn(II) in der fertigen Zusammensetzung
typischerweise im Bereich von 10–3 bis
10–1 mM/l
und vorzugsweise 10–2 bis 10–1 mM/l.
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Wenn
nur ein oder mehrere Salze oder Oxide von Zn(II) verwendet werden,
liegt die Konzentration an Zn(II) in der fertigen Zusammen setzung
vorzugsweise im Bereich von 5·10–2 bis
10 mM/l und besser 5·10–1 bis 1
mM/l.
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Von
den Salzen von Mn(II) und Zn(II), die erfindungsgemäß geeignet
sind, kommen Chloride, Fluoride, Iodide, Sulfate, Phosphate, Nitrate
und Perchlorate und die Salze von Carbonsäuren und deren Gemische in Betracht.
Sie können
aus einem natürlichen
Mineralwasser stammen.
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Beispielsweise
sind Manganchlorid, Mangancarbonat (beispielsweise Rhodochrosit),
Mn(II)-difluorid, Mn(II)-acetat-Tetrahydrat, Mn(II)-lactat-Trihydrat,
Mn(II)-phosphat, Mn(II)-iodid, Mn(II)-nitrat-Trihydrat, Mn(II)-bromid
und Mn(II)-perchlorat-Tetrahydrat und Mn(II)-sulfat-Monohydrat zu nennen.
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Besonders
bevorzugte Salze sind MnCl2 und ZnCl2.
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Die
Carbonsäuresalze
umfassen auch die Salze von hydroxylierten Carbonsäuren, wie
Gluconat.
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Von
den Alkali- und Erdalkalihydrogencarbonaten können die Hydrogencarbonate
von Na, K, Mg, Ca und deren Gemische, bevorzugt das Na-Hydrogencarbonat,
genannt werden. Sie können
aus einem natürlichen
Mineralwasser stammen.
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Wie
oben angegeben wurde, stellt das erfindungsgemäße chemische katalytische System
eine Pseudooxidase dar, insofern, als es Polyphenole in Gegenwart
von Sauerstoff oxidiert, wie dies ein natürlicher enzymatischer Katalysator
mit Polyphenoloxidase-Aktivität
machen würde.
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Die
Farbstoffvorprodukte von Farbstoffen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind Verbindungen oder Gemische von Verbindungen, die mindestens
einen aromatischen Ring und vorzugsweise einen Benzolring aufweisen,
der mindestens zwei Hydroxygruppen (OH) trägt, die an zwei aufeinander
folgenden Kohlenstoffatomen des aromatischen Rings vorliegen.
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Der
aromatische Ring kann ein kondensierter aromatischer Ring sein,
der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthält, wie
Naphthalin, Tetrahydronaphthalin, Indan, Inden, Anthracen, Phenanthren, Indol,
Isoindol, Indolin, Isoindolin, Benzofuran, Dihydrobenzofuran, Chroman,
Isochroman, Chromen, Isochromen, Chinolin, Tetrahydrochinolin und
Isochinolin.
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Die
erfindungsgemäßen Farbstoffvorprodukte
von Farbstoffen können
durch die folgende Formel dargestellt werden:
wobei die Substituenten R
1 bis R
4, die gleich
oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom, Halogen, Hydroxy, Carboxy,
Alkylcarboxylat, eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe,
eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls substituierte
Alkenylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Cycloalkylgruppe,
Alkoxy, Alkoxyalkyl, Alkoxyaryl, wobei die Arylgruppe gegebenenfalls
substituiert ist, Aryl, eine substituierte Arylgruppe, eine gegebenenfalls
substituierte heterocyclische Gruppe, eine Gruppe, die gegebenenfalls
ein oder mehrere Siliciumatome enthält, bedeuten, oder wobei zwei
der Substituenten R
1 bis R
4 gemeinsam
einen gesättigten
oder ungesättigten
Ring bilden können,
der gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthält und gegebenenfalls
mit einem oder mehreren gesättigten
oder ungesättigten
Ringen kondensiert ist, die gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome
enthalten.
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Die
gesättigten
oder ungesättigten
Ringe, die gegebenenfalls kondensiert sind, können gegebenenfalls auch substituiert
sein.
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Die
Alkylgruppen sind im Allgemeinen C1-10-Alkylgruppen
und vorzugsweise C1-6-Alkylgruppen, wie Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl und Hexyl.
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Bei
den Alkoxygruppen handelt es sich im Allgemeinen um C1-20-Alkoxygruppen,
wie Methoxy, Ethoxy, Propoxy, und Butoxy.
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Alkoxyalkylgruppen
sind vorzugsweise Alkoxy(C1-20)alkyl(C1-20)gruppen, wie Methoxymethyl, Ethoxymethyl,
Methoxyethyl, Ethoxyethyl, etc..
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Die
Cycloalkylgruppen sind im Allgemeinen C4-8-Cycloalkylgruppen
und vorzugsweise Cyclopentyl und Cyclohexyl. Die Cycloalkylgruppen
können
auch substituierte Cycloalkylgruppen sein, insbesondere substituiert
mit Alkylgruppen, Alkoxygruppen, Carbonsäuregruppen, Hydroxygruppen,
Amingruppen und Ketongruppen.
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Bei
den Alkenylgruppen handelt es sich vorzugsweise um C1-20-Gruppen,
wie Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, 2-Methylpropylen und Decylen.
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Gruppen,
die ein oder mehrere Siliciumatome enthalten, sind vorzugsweise
die Gruppen Polydimethylsiloxan, Polydiphenylsiloxan, Polydimethylphenylsiloxan,
Stearoxydimethicon.
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Die
heterocyclischen Gruppen sind im Allgemeinen Gruppen, die ein oder
mehrere Heteroatome enthalten, die unter O, N und S und vorzugsweise
O oder N ausgewählt
sind, wobei sie gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen Alkyl,
Alkoxy, Carboxy, Hydroxy, Amin oder Keton substituiert sind.
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Von
den bevorzugten heterocyclischen Gruppen können die Gruppen Furyl, Pyranyl,
Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridyl und Thienyl angegeben werden.
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Noch
bevorzugter sind die heterocyclischen Gruppen kondensierte Gruppen,
wie Benzofuranyl, Chromenyl, Xanthenyl, Indolyl, Isoindolyl, Chinolyl,
Isochinolyl, Chromanyl, Isochromanyl, Indolinyl, Isoindolinyl, Cumarinyl,
Isocumarinyl, wobei diese Gruppen substituiert sein können, insbesondere
mit einer oder mehreren OH-Gruppen.
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Bevorzugte
Farbstoffvorprodukte von Farbstoffen sind:
- – Flavanole,
wie Catechin und Epicatechingallat,
- – Flavonole,
wie Quercetin,
- – Anthocyanidine,
wie Päonidin,
- – Anthocyanine,
beispielsweise Oenin,
- – Hydroxybenzoate,
beispielsweise Gallussäure,
- – Flavone,
wie Luteolin,
- – Iridoide,
wie Oleuropein,
wobei diese Produkte Zucker enthalten
können
(beispielsweise glucosyliert sein können) und/oder in Form von
Oligomeren (Procyanidinen) vorliegen können; - – Hydroxystilbene,
beispielsweise 3,3',4,5'-Tetrahydroxystilben,
die gegebenenfalls zuckerhaltig sind (beispielsweise glucosyliert);
- – 3,4-Dihydroxyphenylalanin
und seine Derivate;
- – 2,3-Dihydroxyphenylalanin
und seine Derivate;
- – 4,5-Dihydroxyphenylalanin
und seine Derivate;
- – 4,5-Dihydroxyindol
und seine Derivate;
- – 5,6-Dihydroxyindol
und seine Derivate;
- – 6,7-Dihydroxyindol
und seine Derivate;
- – 2,3-Dihydroxyindol
und seine Derivate;
- – Dihydroxycinnamate,
wie beispielsweise Kaffeesäure
und Chlorogensäure;
- – Hydroxycumarine;
- – Hydroxyisocumarine;
- – Hydroxycumarone;
- – Hydroxyisocumarone;
- – Hydroxychalkone;
- – Hydroxychromone;
- – Anthocyane;
- – Chinone;
- – Hydroxyxanthone
und
- – deren
Gemische.
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Wenn
die Farbstoffvorprodukte von Farbstoffen in D- und L-Form vorliegen,
können
beide Formen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden.
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Indem
die Art der verschiedenen Farbstoffvorprodukte von Farbstoffen und
deren Mengenanteile in der Zusammensetzung verändert werden, kann die Farbe
der fertigen Farbmittelzusammensetzung verändert werden. Hierdurch kann
eine Palette von Farbnuancen erzeugt werden.
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Die
insbesondere mit Catechin, Gallussäure und deren Derivaten (Tannine)
gebildeten Polymere haben antimikrobielle Eigenschaften, indem bei
der Polymerisation Mikroorganismen eingeschlossen werden. Die Tannine
besitzen auch für
die Haut interessante adstringierende Eigenschaften.
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Bei
den Farbstoffvorprodukten von Farbstoffen kann es sich um Pflanzenextrakte,
Fruchtextrakte, Agrumenextrakte, Gemüseextrakte und Gemische dieser
Extrakte handeln, die zahlreiche Polyphenole enthalten, wie sie
oben definiert wurden.
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Von
den Pflanzenextrakten können
die Extrakte aus Rose, Sorghum und Tee angegeben werden.
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Von
den Fruchtextrakten kommen die Extrakte aus Kartoffel, Traube (insbesondere
Traubenkernen), Kakao (Bohnen und/oder Kakaoschoten) und Banane
in Betracht.
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Von
den Gemüseextrakten
ist der Kartoffelextrakt zu nennen.
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Es
können
auch Gemische von Pflanzenextrakten und/oder Fruchtextrakten, wie
Gemische aus Apfelextrakt und Teeextrakt und Gemische von Traubenextrakt
und Apfelextrakt genannt werden.
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In
Abhängigkeit
von den Fruchtteilen, die verwendet werden, wie beispielsweise Fruchtfleisch
oder Kerne der Trauben, ist die erhaltene Färbung unterschiedlich.
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Der
Mengenanteil des Farbstoffvorprodukts des Farbstoffes in der fertigen
Zusammensetzung muss so groß sein,
dass eine sichtbare Färbung
erhalten wird. Dieser Mengenanteil kann in Abhängigkeit von der Art des Vorprodukts
und der für
die Färbung
gewünschten
Intensität
in weiten Bereichen schwanken.
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Man
erhält
im Allgemeinen eine geeignete Färbung,
wenn die Menge des Farbstoffvorprodukts des Farbstoffes so ist,
dass der Gehalt an Farbstoffvorprodukt in der fertigen Komponente
(A) mindestens 10 Mikromol pro Milliliter Komponente (A) beträgt.
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Das
physiologisch akzeptable Medium der Farbkomponente (A) oder der
Komponenten (A1) und (A2) ist
ein festes oder flüssiges
Medium, das weder den Färbeeigenschaften
der Farbstoffvorprodukte noch der katalytischen Wirkung des katalytischen
Systems abträglich
ist. Es handelt sich vorzugsweise um ein Medium, das das Farbstoffvorprodukt
des Farbstoffes solubilisiert und bakteriostatische Eigenschaften
besitzt.
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Von
den Lösungsmitteln
für die
Farbstoffvorprodukte, die für
die Formulierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignet sind,
kommen Wasser, Alkohole, polare Lösungsmittel und deren Gemische
in Betracht.
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Die
Alkohole sind vorzugsweise niedere (C1-6)
Alkanole, wie Ethanol und Isopropanol, und Alkandiole, wie Ethylenglycol,
Propylenglycol und Pentandiol.
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Von
den polaren Lösungsmitteln
kommen die Ether, Ester (insbesondere Acetate), Dimethylsulfoxid (DMSO),
N-Methylpyrrolidon (NMP), Ketone (besonders Aceton) und deren Gemische
in Betracht.
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Das
physiologisch akzeptable Medium enthält vorzugsweise Wasser (insbesondere
destilliertes oder elektrolytfreies Wasser) oder ein Gemisch Wasser/Alkohol
und insbesondere Wasser/Ethanol.
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Der
Mengenanteil des Alkohols in dem Wasser/Alkohol-Gemisch kann bis
zu 80 Gew.-% des Gemisches Wasser/Alkohol, vorzugsweise 1 bis 50
Gew.-% und besser 5 bis 20 Gew.-% betragen.
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Die
erfindungsgemäße Komponente
(A) enthält
vorzugsweise keinen Chelatbildner für die verwendeten Salze von
Mn(II) und/oder Zn(II); diese Stoffe neigen nämlich dazu, die Oxidation der
Farbstoffvorprodukte von Farbstoffen zu inhibieren.
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Die
erfindungsgemäße Komponente
(A) enthält
vorzugsweise kein pigmentierungsförderndes Enzym.
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Die
Lösungsmittel
liegen vorzugsweise in Mengenanteilen vor, die bevorzugt im Bereich
von etwa 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Ge samtgewicht der Farbmittelzusammensetzung
(A), und noch bevorzugter etwa 5 bis 30 Gew.-% liegen können.
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Wenn
sie zum Färben
der Haare vorgesehen ist, kann die Farbmittelkomponente (A), die
als eine Komponente oder in Form von zwei getrennt konfektionierten
Komponenten (A1) und (A2)
vorliegt, unterschiedliche Formen haben, beispielsweise kann sie
als Lotion, Creme, Gel oder in allen anderen Formen vorliegen, die
dazu geeignet sind, Keratinfasern und insbesondere menschliche Haare
zu färben.
Sie kann auch verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die gewöhnlich in
Zusammensetzungen zum Färben
der Haare eingesetzt werden, wie anionische, kationische, nichtionische,
amphotere, zwitterionische grenzflächenaktive Stoffe oder deren
Gemische, anionische, kationische, nichtionische, amphotere, zwitterirische
Polymere oder deren Gemische, anorganische oder organische Verdickungsmittel
und insbesondere anionische, kationische, nichtionische und amphotere,
polymere, assoziative Verdickungsmittel, Antioxidantien, Penetrationsmittel,
Parfums, Puffer, Dispergiermittel, Konditioniermittel, wie beispielsweise
flüchtige
oder nichtflüchtige,
modifizierte oder nichtmodifizierte Silicone, Filmbildner, Ceramide,
Trübungsmittel
und Treibmittel.
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Wenn
sie zum Färben
der Haut vorgesehen ist, kann die Farbmittelzusammensetzung (A),
die als nur eine Komponente oder in Form von zwei getrennt voneinander
konfektionierten Komponenten (A1) und (A2) vorliegt, als Creme, Milch oder in Form
eines Gels oder einer Gelcreme, einer Lotion, eines Pulvers, eines Feststoffs
oder in allen anderen Formen vorliegen, die geeignet sind, um die
Haut zu färben.
Sie kann auch verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die gewöhnlich in
Zusammensetzungen zum Färben
der Haut verwendet werden, wie Fettsubstanzen, organische Lösungsmittel,
anionische, kationische, nichtionische, amphotere, zwitterionische
grenzflächenaktive
Stoffe oder deren Gemische, anionische, kationische, nichtionische,
amphotere, zwitterionische Polymere oder deren Gemische, anorganische
oder organische Verdickungsmittel und insbesondere anionische, kationische,
nichtionische und amphotere, polymere, assoziative Verdickungsmittel,
beruhigende Stoffe, Antioxidantien, Radikalfänger für freie Radikale, Beruhigungsmittel,
Emollientien, Silicone, Schaumverhütungsmittel, Hydratisierungsmittel,
Vitamine, insektenabwehrende Wirkstoffe, Parfums, grenzflächenaktive
Stoffe, entzündungshemmende
Wirkstoffe, Substanz P-Antagonisten, Füllstoffe, Treibmittel, Farbmittel,
organische oder anorganische Sonnenschutzfilter.
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Die
Komponente (A), die als Einzelkomponente oder in Form von zwei voneinander
unabhängigen Komponenten
(A1) und (A2) vorliegt,
kann in unterschiedlichen Formen konfektioniert sein, beispielsweise
als luftdicht verschlossene Metalltube, Beutel, umhülltes Tuch,
Ampulle, Aerosolspray, Spray oder als fester Block oder in allen
anderen Konfektionierungsformen, die zum Färben eines keratinischen Trägers geeignet
sind.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
kann die erfindungsgemäße Komponente
(A) in einer Vorrichtung mit nur einer Abteilung konfektioniert
sein, in der sich das oder die Farbstoffvorprodukt(e) und das katalytische System
befindet.
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Bei
der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um eine luftdicht abgeschlossene
Metalltube; einen-Beutel; ein verpacktes Tuch; eine Ampulle; ein
Aerosol, das ein oder mehrere herkömmliche inerte Treibmittel
enthält,
wie Stickstoff, gesättigte
Kohlenwasserstoffe, bei spielsweise Butan, Propan, Isopropan oder
fluorierte Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Fréon®;
ein Spray, das mit einer Pumpe ohne Luftaufnahme versehen ist; ein
fester Block, wie beispielsweise eine Badetablette handeln.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
kann die erfindungsgemäße Komponente
(A) in Form eines Kits mit zwei unterschiedlichen Behältern konfektioniert
sein, die die Komponente (A1) bzw. (A2) enthalten, wie sie oben definiert wurden,
wobei die Komponenten (A1) und (A2) vermischt werden oder bei der Anwendung
nacheinander aufgebracht werden.
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Beide
Behälter
können
unabhängig
voneinander konfektioniert sein, beispielsweise als luftdicht abgeschlossene
Tube, Beutel, verpacktes Tuch, Ampulle, Aerosol, mit einer Pumpe
ohne Luftaufnahme versehenes Spray oder fester Block, beispielsweise
als Badetablette, oder in allen anderen Konfektionierungsformen, die
dazu geeignet sind, einen keratinischen Träger zu färben.
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Man
kann auch eine Aerosolvorrichtung mit zwei Abteilungen vorsehen,
die die Komponente (A1) bzw. (A2)
enthalten und bei denen eine Abgabeöffnung selektiv verbunden werden
kann; nach diesem Aufbau der Vorrichtung können die Komponenten (A1) und (A2) gleichzeitig
oder bei der Anwendung nacheinander abgegeben werden.
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Es
kann auch ein System mit zwei Abteilungen vorgesehen werden, die
jeweils mit einer Pumpe ohne Luftaufnahme ausgestattet sind, wobei
die erste Abteilung die Komponente (A1)
mit dem oder den Farbstoffvorprodukten und einem der Katalysatoren
(1) oder (2), wie sie oben definiert wurden, enthält, und
die andere Abteilung die Komponente (A2)
mit dem anderen Katalysator (1) oder (2); bei diesem Aufbau der
Vorrichtung können
die Komponenten (A1) und (A2)
bei der Anwendung gleichzeitig oder nacheinander abgegeben werden.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
kann die einzige Komponente (A) oder die in Form von zwei Komponenten
(A1) und (A2) vorliegende
Komponente (A) gemäß der Erfindung
in Form von einem oder zwei festen Blöcken vorliegen, die in Wasser
spaltbar sind, wie Badetablette. Die festen Blöcke können Brauseblöcke sein.
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In
dem erfindungsgemäßen Farbmittel
umfasst die Komponente (B) zur Fixierung der Farbe eine wässrige Zusammensetzung,
die mindestens eine anorganische oder organische Säure enthält.
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Der
pH-Wert der Komponente (B) liegt im Allgemeinen im Bereich von 1
bis 6 und bevorzugt 2 bis 5.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
anorganischen Säuren
können
beispielsweise Salzsäure (HCl),
Phosphorsäure
(H3PO4) oder deren
Gemische angegeben werden.
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Die
Komponente (B) kann aus einem natürlicherweise sauren Wasser,
wie beispielsweise entmineralisiertem Wasser bestehen.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
organischen Säuren
kommen Essigsäure, α-Hydroxysäuren, β-Hydroxysäuren, α- und β-Ketosäuren oder
deren Gemische in Betracht.
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Von
den Hydroxysäuren
sind insbesondere Glycolsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Mandelsäure und
Salicylsäure sowie
deren alkylierten Derivate, wie 5-n-Octanoylsalicylsäure, 5-n-Dodecanoylsäure, 2-Hydroxy-3-methylbenzoesäure oder
deren alkoxylierten Derivate, wie 2-Hydroxy-3-methoxybenzoesäure oder
deren Gemische in Betracht. Bevorzugt werden erfindungsgemäß Milchsäure, Glycolsäure oder
Citronensäure
oder deren Gemische eingesetzt.
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Die
Komponente (B) zur Fixierung der Farbe kann in unterschiedlichen
Formen konfektioniert sein, insbesondere als Flakon, Tiegel, Tube,
Beutel, Aerosol, Spray, fester Stift oder in allen anderen Konfektionierungsformen,
die geeignet sind, einen keratinischen Träger zu färben.
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Gemäß der Erfindung
enthält
die Komponente (C) zur Auffrischung der Farbe eine wässrige Zusammensetzung,
die mindestens eine anorganische Base und/oder eine organische Base
enthält.
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Der
pH-Wert der Komponente (B) liegt im Allgemeinen im Bereich von 7
bis 12 und bevorzugt 8 bis 10.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
anorganischen Basen können
beispielsweise die Alkalimetallsalze oder Erdalkalimetallsalze angegeben
werden, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Ammoniak; die Alkalihydrogencarbonate
und Erdalkalihydrogencarbonate, beispielsweise die Hydrogencarbonate
von Na, K, Mg, Ca, und insbesondere Natriumhydrogencarbonat; sowie
deren Gemische. Die Komponente (C) kann ebenfalls aus einem natürlicherweise
alkalischen Mineralwasser bestehen, wie Wasser aus Vichy, Wasser
aus La Roche Posay.
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Von
den organischen Basen sind beispielsweise die Alkanolamine zu nennen,
wie Triethanolamin.
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Die
Komponente (C) zur Farbauffrischung kann in unterschiedlichen Formen
konfektioniert sein, beispielsweise als Flakon, Tiegel, Tube, Beutel,
Tuch, Aerosol, Spray, fester Stift oder in allen anderen Konfektionierungsformen,
die geeignet sind, einen keratinischen Träger zu färben.
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Um
die Farben der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu bilden, ist es ausreichend, die Zusammensetzung, die mindestens
ein Farbstoffvorprodukt eines Farbstoffes und eine wirksame Menge
des erfindungsgemäßen katalytischen
Systems enthält,
mit einem oxidierenden Medium zusammenzubringen, beispielsweise
einem sauerstoffhaltigen Medium (beispielsweise Luftsauerstoff).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zum Färben
der Haut, der Kopfhaut, der Nägel oder
der menschlichen Keratinfasern, wie Haaren, Augenbrauen, Wimpern
und Körperhaaren,
verwendet werden. Es können
unterschiedliche Verfahren zum Auftragen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
angewandt werden.
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Nach
einem ersten Färbeverfahren
wird in einem ersten Schritt in Gegenwart von Luftsauerstoff eine einzige
Komponente (A) aufgebracht, die mindestens ein Farbstoffvorprodukt
eines Farbstoffes und das katalytische System mit dem Katalysator
(1) und dem Katalysator (2), wie sie oben definiert wurden, enthält. Wenn die
gewünschte
Farbe gebildet ist, wird auf den keratinischen Träger eine
oben definierte saure Komponente (B) aufgebracht, um die Farbe zu
fixieren.
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Wenn
die Intensität
der Farbe erhöht
oder die Farbnuance modifiziert werden soll, trägt man dann auf den keratinischen
Träger
eine alkalische Komponente (C) auf, wie sie oben definiert wurde;
die erhaltene neue Farbe kann dann nochmals fixiert werden, indem
die Zusammensetzung (B) nochmals aufgebracht wird.
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In
einem zweiten Färbeverfahren
wird in einem ersten Schritt auf den keratinischen Träger eine
Komponente (A1) aufgebracht, die mindestens
ein Farbstoffvorprodukt eines Farbstoffes und einen der Katalysatoren
(1) und (2) enthält,
und dann in einem zweiten Schritt wird die Farbe in Gegenwart von
Sauerstoff, beispielsweise Luftsauerstoff gebildet, indem eine Komponente
(A2) aufgetragen wird, die den anderen Katalysator
(1) oder (2) enthält.
Wenn die gewünschte
Farbnuance gebildet ist, trägt
man auf den keratinischen Träger eine
saure Komponente (B) auf, wie sie oben definiert wurde, um die Farbe
zu fixieren. Wenn die Farbintensität erhöht oder die Farbnuance modifiziert
werden soll, trägt
man auf den keratinischen Träger
eine oben definierte alkalische Komponente (C) auf; die neue gebildete
Farbe kann nochmals fixiert werden, indem die Zusammensetzung (B)
nochmals aufgebracht wird.
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Nach
einem dritten Färbeverfahren
wird in einem ersten Schritt auf den keratinischen Träger in Gegenwart
von Sauerstoff wie beispielsweise Luftsauerstoff eine einzige Komponente
(A) aufgebracht, die mindestens ein Farbstoffvorprodukt eines Farbstoffes
und das katalytische System mit dem Katalysator (1) und dem Katalysator
(2) enthält,
wie sie oben definiert wurden. Wenn die Intensität der Farbe erhöht oder
die Farbnuance modifiziert werden soll, wird dann auf den keratinischen
Träger
die alkalische Komponente (C) aufgebracht, wie sie oben definiert
wurde; die neu erhaltene Farbe kann fixiert wer den, indem die Zusammensetzung (B),
wie sie oben definiert wurde, aufgebracht wird.
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In
einem vierten Färbeverfahren
wird eine Komponente (A1), die mindestens
ein Farbstoffvorprodukt eines Farbstoffes und einen der Katalysatoren
(1) und (2) enthält,
in einem ersten Schritt auf den keratinischen Träger aufgebracht, dann wird
in einem zweiten Schritt die Farbe in Gegenwart von Sauerstoff,
wie beispielsweise Luftsauerstoff gebildet, indem eine Komponente
(A2), die den anderen der Katalysatoren
(1) oder (2) enthält,
aufgetragen wird. Wenn die Intensität der Farbe oder die Nuance
modifiziert werden soll, wird auf den keratinischen Träger eine
alkalische Komponente (C), wie sie oben definiert wurde, aufgetragen;
die erhaltene neue Farbe kann fixiert werden, indem die oben definierte
Zusammensetzung (B) aufgebracht wird.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
können
in Abhängigkeit
von der Wahl der Farbstoffvorprodukte der Farbstoffe bei zahlreichen
kosmetischen Anwendungen eingesetzt werden.
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Sie
können
zum Färben
der Haare verwendet werden.
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Speziell
im Rahmen der Hautkosmetik können
die erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
Zusammensetzungen für
die Bräunung
und/oder künstliche
Braunfärbung
der Haut oder für
einen strahlenden Teint sein.
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Speziell
im Rahmen der Hautkosmetik können
die erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
Zusammensetzungen zum Schminken der Haut sein, insbesondere um über Schablonen
Tatoos, die die Farbe ändern, zu
realisieren. Sie können
auch verwendet werden, um die Farbe in Abhängigkeit von den Bereichen
des Gesichtsreliefs zu ver ändern.
Sie können
auf das Gesicht oder die Hände
aufgetragen werden, um Pigmentierungsmängel, wie Vitiligo, Dehnungsstreifen,
sowie die Unzulänglichkeiten
der Haut, wie Narben, Altersflecken, Chloasma und Couperose zu kaschieren.
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Bei
den erfindungsgemäßen Mitteln
zum Färben
kann es sich um Zusammensetzungen zum Schminken der Nägel, der
Wimpern und der Augenbrauen handeln.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
können
Zusammensetzungen zum Färben
von textilen keratinischen Fasern sein. Die erfindungsgemäßen Mittel
zum Färben
können
auch zum Färben
von Lebensmitteln verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, in den Beispielen sind alle prozentualen Mengenangaben
und Teile, falls nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht bezogen
ausgedrückt. Beispiel
1 Komponente
A mit den beiden folgenden Komponenten A
1 und
A
2 Komponente
A
1: weiße
Creme
Phase
a1: | |
Glycerylstearat
(und) PEG-100-Stearat | 2,5% |
Polysorbate
60 | 2,5% |
Cetylalkohol | 1% |
Stearylalkohol | 1% |
Paraffin | 5% |
Konservierungsmittel | 0,1% |
Phase
b1: | |
Konservierungsmittel | 0,2% |
Carbomer | 0,3% |
Base | 0,2% |
Catechin | 0,2% |
Propylgallat | 2% |
MnCl2 | 0,0002% |
Wasser | ad
100% |
Komponente
A
2: weiße
Creme
Phase
a2: | |
Glycerylstearat
(und) PEG-100 Stearat | 2,5% |
Polysorbate
60 | 2,5% |
Cetylalkohol | 1% |
Stearylalkohol | 1% |
Parafin | 5% |
Konservierungsmittel | 0,1% |
Phase
b2: | |
Konservierungsmittel | 0,2% |
Carbomer | 0,3% |
Natriumbicarbonat | 1% |
Base | 0,2% |
Wasser | ad
100% |
-
Vorgehensweise:
-
Jede
Phase a1 oder a2 wird
hergestellt, indem die verschiedenen Bestandteile bei 75°C homogenisiert werden.
Jede Phase b1 oder b2 wird
zur Phase a1 bzw. a2 bei
einer Temperatur von 75°C
gegeben. Das Gemisch wird auf 25°C
abgekühlt.
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Jedes
Präparat
wird in eine der Abteilungen eines Pumpflakons mit zwei Abteilungen
gegeben und am Auslass der Pumpe vermischt, wodurch eine getönte Creme
gebildet wird. Komponente
B: saures wässriges
Gel
Phase
1: | |
Acrylates/C10-C30 Alkyl Acrylate
Grosspolymer | 0,25% |
Base | 0,15% |
Phase
2: | |
Xanthan | 0,3% |
Glycerin | 3% |
Propylenglycol | 3% |
PEG-8 | 3% |
Milchsäure | 0,5% |
Konservierungsmittel | 0,1% |
Wasser | ad
100% |
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Vorgehensweise
-
- Phase 1: Die Carbonsäure
wird in Wasser dispergiert und dann mit der Base neutralisiert
- Phase 2: Die Phase wird durch Homogenisieren der verschiedenen
Bestandteile hergestellt. Dann werden die Phase 1 und die Phase
2 vermischt. Der erhaltene pH-Wert liegt unter 5.
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Komponente
C: basische wässrige
Lösung
Glycerin | 3% |
PEG-8 | 3% |
Triethanolamin | 0,9% |
Konservierungsmittel | 0,1% |
Wasser
aus Vichy (Wasser aus Lucas) | 5% |
Wasser | ad
100% |
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Das
Triethanolamin kann vorteilhaft durch Natriumhydroxid ersetzt werden.
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Die
Komponente (A) wird mittels eines Pumpflakons auf die Haut aufgebracht.
Nach etwa 5 Minuten erhält
man eine homogene Färbung,
die dem Anwender einen strahlenden Teint gibt. Die erhaltene Farbe
wird fixiert, indem auf die gefärbten
Hautbereiche das saure Gel (B) aufgebracht wird. Nach Abhängigkeit
vom Wunsch des Anwenders wird nach einigen Stunden die Farbe aufgefrischt
(Wiederherstellen der ersten Farbe, die durch Auftragen von (A)
und dann (B) erhalten wurde, indem die Lösung (C) aufgetragen wird,
worauf gegebenenfalls zur erneuten Fixierung der Farbe das Produkt
(B) aufgebracht wird.