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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Klasse von Indolylpiperidin-Derivaten
und pharmazeutisch annehmbare Salze derselben. Diese Verbindungen
sind selektive Antagonisten von H1-Histamin-Rezeptoren
und besitzen in vivo potentere antihistaminische Aktivität. Sie sind
somit besonders nützlich
zur Behandlung von bronchialem Asthma, allergischer Rhinitis, Konjunktivitis,
Dermatitis, Urtikaria und anderen allergischen Erkrankungen.
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WO
0075130 offenbart selektive Antagonisten von H1-Histamin-Rezeptoren
mit einem Indolylpiperidin-Kern. Es ist nunmehr festgestellt worden,
daß eine
spezifische Gruppe von Verbindungen, die unter die allgemeine Formel
in WO 0075130 fallen, die aber dort nicht explizit offenbart sind,
eine erhöhte
Selektivität auf
H1-Histamin-Rezeptoren in bezug auf 5HT-2-Serotonin-Rezeptoren
zeigen und gleichzeitig in vivo signifikant potentere antihistaminische
Verbindungen sind.
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So
stellt die vorliegende Erfindung eine Auswahl von Indolylpiperidin-Verbindungen
mit potenteren und selektiveren antiallergischen Wirkungen bereit.
Dies erlaubt, eine klinische Verbesserung der Symptome allergischer
Erkrankungen mit niedrigeren Dosen zu erreichen, wodurch das Auftreten
sedativer und kardiovaskulärer
Nebenwirkungen fast vollständig
verhindert wird, die für
die meisten kommerziellen Antihistaminika charakteristisch sind.
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind, ein Verfahren zur Herstellung
besagter Verbindungen; pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine
wirksame Menge besagter Verbindungen umfassen; die Verwendung der
Verbindungen bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
von Erkrankungen, die empfänglich
sind für
Verbesserung durch Antagonismus von H1-Histamin-Rezeptoren,
wie etwa allergische Erkrankungen; und Verfahren zur Behandlung
von Erkrankungen, die für
Linderung durch Antagonismus von H1-Histamin-Rezeptoren
empfänglich
sind, wie etwa allergische Erkrankungen, die die Verabreichung der
Verbindungen der Erfindung an eine Person, die einer Behandlung
bedarf, umfaßt,
bereitzustellen.
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In
bezug auf die explizit in WO 0075130 offenbarten Verbindungen beruhen
die vorteilhaften Wirkungen der Verbindungen der Erfindung auf deren
unterschiedlichen Strukturmerkmalen. Genauer gesagt, sind die Verbindungen
der Erfindung durch die allgemeine Struktur von Formel (I) gekennzeichnet
worin:
R
1 für eine Alkyl-,
Alkenyl-, Alkoxyalkyl- oder Cycloalkylalkylgruppe steht;
R
2 für
ein Wasserstoff- oder Halogenatom steht;
wobei die die Benzoesäure substituierende
Methoxygruppe sich in bezug auf die Carboxygruppe in ortho-Position
befindet,
und pharmazeutisch annehmbare Salze davon.
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Wie
hierin verwendet, ist eine Alkylgruppe oder -einheit eine lineare
gerade oder verzweigte Gruppe oder Einheit. Typischerweise ist sie
eine C1-C10-Gruppe
oder -Einheit, vorzugsweise eine C1-C6-Gruppe oder -Einheit. Beispiele schließen Methyl,
Ethyl, i-Propyl, n-Propyl, n-Butyl,
sec-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 1-Ethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl,
n-Hexyl oder 1-Ethylbutyl
ein. Am bevorzugtesten ist eine gerade C1-C4-Gruppe oder -Einheit.
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Wie
hierin verwendet, ist eine Alkenylgruppe oder -einheit eine lineare
gerade oder verzweigte Gruppe oder Einheit. Typischerweise ist sie
eine C2-C10-Gruppe
oder -Einheit, vorzugsweise eine C2-C6-Gruppe oder -Einheit, am bevorzugtesten
ist sie eine gerade C1-C4-Gruppe oder -Einheit.
Beispiele schließen
Allyl oder 2-Propenyl ein.
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Wie
hierin verwendet, sind die Alkylketten, die in den Alkoxyalkyl-
und Cycloalkylalkylgruppen vorliegen, typischerweise lineare gerade
oder verzweigte Alkylketten, die von 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, am
bevorzugtesten von 1 bis 4 Kohlenstoffatome. In den Alkoxyalkylgruppen
können
sie identisch oder verschieden sein.
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Wie
hierin verwendet, ist eine Cycloalkylgruppe typischerweise unsubstituiert
und hat von 3 bis 6 Kohlenstoffatome. Beispiele schließen Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl ein. Sie ist vorzugsweise
Cyclopropyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl.
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Wie
hierin verwendet, ist ein Halogenatom eines von Chlor, Fluor, Brom
oder Iod. Vorzugsweise Chlor oder Fluor.
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Verbindungen
von Formel (I), die ein oder mehrere chirale Zentren enthalten,
können
in enantiomer oder diastereoisomer reiner Form oder in der Form
einer Mischung von Isomeren verwendet werden.
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Wie
hierin verwendet, ist ein pharmazeutisch annehmbares Salz ein Salz
mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure oder Base. Pharmazeutisch
annehmbare Säuren
schließen
sowohl anorganische Säuren, zum
Beispiel Salz-, Schwefel-, Phosphor-, Diphosphor-, Bromwasserstoff-
und Salpetersäure,
und organische Säuren,
zum Beispiel Zitronen-, Fumar-, Malein-, Äpfel-, Ascorbin-, Bernstein-,
Wein-, Benzoe-, Essig-, Methansulfon-, Ethansulfon-, Benzolsulfon-
oder p-Toluolsulfonsäure,
ein. Pharmazeutisch annehmbare Basen schließen Alkalimetall (z.B. Natrium
oder Kalium)- und Erdalkalimetall (z.B. Calcium oder Magnesium)-Hydroxide
und organische Basen, zum Beispiel Alkylamine, Aralkylamine und
heterocyclische Amine, ein.
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Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung sind diejenigen, in denen sich die die
Benzoesäure
substituierende Methoxygruppe sowohl in bezug auf die Carboxygruppe
in ortho-Position als auch in bezug auf das Kohlenstoffatom, das
an die Indolylpiperidin-Einheit des Moleküls gebunden ist, in para-Position
befindet, wie dargestellt in Formel Ia.
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Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung sind diejenigen, in denen R1 ausgewählt ist
aus Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, Methoxymethyl, Methoxyethyl, Ethoxyethyl,
Cyclopropylmethyl, Cyclopentylmethyl, Cyclohexylmethyl, Cyclopropylethyl,
Allyl, 2-Propenyl, 2-Propoxyethyl und 3-Methoxypropyl. Am bevorzugtesten
ist R1 Methoxyethyl, Ethoxyethyl, Butyl,
Cyclopropylmethyl oder Allyl.
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Ebenfalls
bevorzugt sind Verbindungen, in denen R2 Wasserstoff,
Fluor oder Chlor ist. Am bevorzugtesten ist R2 Wasserstoff
oder Fluor.
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Besondere
Einzelverbindungen der Erfindung schließen ein:
- 1.
5-{4-(1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 2. 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure
- 3. 5-{4-(1-Butyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 4. 5-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-6-fluor-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 5. 5-{4-(6-Fluor-1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 6. 5{4-(1-Butyl-6-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 7. 5-[4-(5-Brom-1-propyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybezoesäure
- 8. 3-[4-(5-Chlor-1-ethyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 9. 3-[4-(1-Cyclopropylmethyl-5-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoeäsure
- 10. 5-[4-(5-Chlor-1-cyclohexylmethyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 11. 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-propoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure
- 12. 3-{4-[5-Brom-1-(3-methoxypropyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 13. 3-[4-(1-Allyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 14. 3-{4-(1-Allyl-6-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 15. 5-{4-(5-Chlor-1-(2-propenyl)-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 16. 5-[4-(1-Cyclopentylmethyl-6-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
- 17. 3-{4-[6-Fluor-1-methoxymethyl-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 18. 3-{4-[1-Cyclopropylethyl-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 19. 3-{4-[5-Chlor-1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
- 20. 3-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-5-fluor-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der
Indolylpiperidin-Verbindungen, die durch Formel I dargestellt sind,
bereit. Diese Verbindungen werden gemäß Schema 1 hergestellt, ausgehend
von einem Zwischenprodukt der allgemeinen Formel VIII, worin R1 und R2 sind wie
oben definiert und R3 eine Alkylgruppe ist.
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Das
Zwischenprodukt von Formel VIII wird mit Natrium- oder Kaliumhydroxid
in einem Lösemittel,
wie etwa Methanol, Ethanol oder Tetrahydrofuran, bei einer Temperatur
zwischen 25°C
und 60°C
behandelt.
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Weitere
Behandlung mit einer anorganischen Säure, wie etwa Salzsäure, liefert
die entsprechenden Indolylpiperidin-Derivate der allgemeinen Formel
I, worin R1 und R2 sind
wie oben definiert.
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Die
Verbindung von Formel VIII kann unter Befolgung von zwei unterschiedlichen
Wegen hergestellt werden (siehe Schema 1).
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Gemäß dem ersten
Weg wird eine Verbindung der allgemeinen Struktur II, worin R1 ist wie oben definiert, mit Ethylchlorformiat
in Gegenwart einer Base, wie etwa Triethylamin oder Pyridin, bei
einer Temperatur zwischen 0°C
und Raumtemperatur behandelt, um eine Verbindung von Formel III
zu ergeben, worin R1 ist wie oben definiert.
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Die
Alkylierung von Verbindung III mit einem reaktiven Zwischenprodukt
von Formel IV, worin R2 ist wie oben definiert
und X eine Abgangsgruppe ist, wie etwa ein Chlor- oder ein Bromatom
oder eine Methansulfonat, p-Toluolsulfonat- oder eine Benzolsulfonatgruppe,
ergibt eine Verbindung der allgemeinen Formel V, worin R1 und R2 sind wie
oben definiert. Diese Reaktion wird vorzugsweise in einem inerten
Lösemittel,
wie etwa Dimethylformamid, Tetrahydrofuran oder Ethylether, bei
einer Temperatur zwischen 0°C
und 80°C
in Gegenwart einer anorganischen Base, wie etwa Natriumhydrid oder
Natriumamid, durchgeführt.
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Von
Verbindung V wird durch Kochen derselben in Gegenwart von überschüssigem Natrium- oder Kaliumhydroxid
in einem alkoholischen Lösemittel,
wie etwa Ethanol, Isopropanol oder n-Butanol, bei einer Temperatur
zwischen 80°C
und 180°C
die Schutzgruppe abgespalten. Dies führt zu einer Verbindung der
allgemeinen Formel VI, worin R1 und R2 sind wie oben definiert.
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Weiter
ergibt Alkylierung von Verbindung VI mit einem reaktiven Zwischenprodukt
von Formel VII, worin R3 ist wie oben definiert
und X eine Abgangsgruppe ist, wie etwa ein Chlor- oder ein Bromatom
oder eine Methansulfonat-, p-Toluolsulfonat- oder eine Benzylsulfonatgruppe,
eine Verbindung von Formel VIII, worin R1, R2 und R3 sind wie
oben definiert. Diese Reaktion wird vorzugsweise in einem anorganischen
Lösemittel,
wie etwa Toluol, Dichlormethan, Dioxan oder Methylisobutylketon,
bei einer Temperatur zwischen 25°C
und 140°C in
Gegenwart einer Base durchgeführt,
wie etwa einem Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat, Triethylamin oder
Diisopropylethylamin. Alternativ können die neuartigen Indolylpiperidin-Derivate
der vorliegenden Erfindung gemäß einer
anderen Strategie hergestellt werden, wie dargestellt in Schema
1.
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Eine
Verbindung von Formel II wird mit einem reaktiven Zwischenprodukt
von Formel VII alkyliert, worin R3 ist wie
oben definiert und X eine Abgangsgruppe ist, wie etwa ein Chlor- oder ein Bromatom
oder eine Methansulfonat-, p-Toluolsulfonat- oder eine Benzolsulfonatgruppe,
um eine Verbindung der allgemeinen Formel IX zu ergeben, worin R1 und R3 sind wie
oben definiert. Diese Reaktion wird vorzugsweise in einem organischen
Lösemittel,
wie etwa Toluol, Dichlormethan, Dioxan oder Methylisobutylketon,
bei einer Temperatur zwischen 25°C
und 140°C
in Gegenwart einer Base durchgeführt,
wie etwa einem Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat, Triethylamin
oder Diisopropylethylamin.
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Die
Alkylierung von Verbindung IX mit einem reaktiven Zwischenprodukt
der allgemeinen Formel IV, worin R2 ist
wie oben definiert und X eine Abgangsgruppe ist, wie etwa ein Chlor-
oder ein Bromatom oder eine Methansulfonat-, p-Toluolsulfonat- oder
eine Benzolsulfonatgruppe, ergibt eine Verbindung der allgemeinen Formel
VIII, worin R1, R2 und
R3 sind wie oben definiert. Diese Reaktion
wird vorzugsweise in einem inerten Lösemittel, wie etwa Dimethylformamid,
Tetrahydrofuran oder Ethylether, bei einer Temperatur zwischen 0°C und 80°C in Gegenwart
einer anorganischen Base, wie etwa Natriumhydrid oder Natriumamid,
durchgeführt.
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Die
Endprodukte von Formel I werden durch Chromatographie oder durch
Umkristallisation gereinigt. Gelegentlich werden die Produkte durch
präparative
HPLC-MS unter Verwendung einer C-18-Säule gereinigt. Die Ausgangsverbindungen
von Formel II werden aus 4-Piperidon
unter Befolgung bekannter Verfahren hergestellt (J. Med. Chem. 1992,
35, 4813).
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Beispiel 1
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Darstellung von 5-{4-(1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
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A: Darstellung von 3-(1,2,3,6-Tetrahydropyridin-4-yl)-1H-indol
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30
g (0,26 mol) Indol wurden in einer Lösung von Kaliumhydroxid (77,6
g, 1,38 mol) in Methanol (692 ml) gelöst. 4-Piperidon-Monohydrat-Hydrochlorid
(102,3 g, 0,66 mol) wurde in einer Portion zugegeben und die Mischung
wurde für
5 h auf Rückfluß erhitzt.
Kaliumchlorid fiel bei Abkühlung
bei Raumtemperatur aus, und es wurde abfiltriert. Die flüssige Phase
wurde konzentriert, bis nur ein Drittel der Flüssigkeit im Rundkolben zurückblieb.
Der während
der Konzentration der flüssigen
Phase gebildete Feststoff wurde filtriert und gründlich mit Ethanol und schließlich mit
Ethylether gewaschen. 31,9 g (63% Ausbeute) des Endproduktes wurden
erhalten.
Schmelzpunkt: 183,185°C.
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B. Darstellung von 3-Piperidin-4-yl-1H-indol
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19,03
g (0,096 mol) 3-(1,2,3,6-Tetrahydropyridin-4-yl)-1H-indol wurden
in einer Parr-Apparatur über 18 h
bei 3 bar mit 2,2 g Pd/C 10% in 600 ml Methanol hydriert. Nach Standardaufarbeitung
wurden 16,76 g (87% Ausbeute) des gewünschten Produktes erhalten.
Schmelzpunkt:
210–212°C.
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C. Darstellung von 4-(1H-Indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester
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Zu
einer Suspension von 30 g (0,15 mol) 3-Piperidin-4-yl-1H-indol und
28 ml (0,2 mol) in 185 ml wasserfreiem Dichlormethan wurden 17 ml
(0,18 mol) Ethylchlorformiat tropfenweise zugegeben, wobei die Temperatur
der Reaktion unter 20°C
gehalten wurde. Nach 2 h bei Raumtemperatur wurde die rohe Mischung
in 100 ml Wasser gegossen. Die organische Schicht wurde abgetrennt
und mit Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, was 39 g (95% Ausbeute) des
erwarteten Produktes lieferte.
ESI/MS m/e = 272 [(M + 1)+,
C16 H20 N2 02]
1H-NMR 300 MHz,DMSO) δ = 1,16-1,23
(t, 2H), 1,41-1,65 (m, 2H), 1,92-1,99 (m, 2H), 2,90-3,10 (m, 3H), 3,99-4,10
(m, 4H), 6,95-7,10 (m, 3H), 7,31-7,34 (d, 1H), 7,53-7,57 (d, 1H),
10, 81 (s, 1H).
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D. Darstellung von 4-[1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-carbonsäureethylester
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Unter
inerter Atmosphäre
wurde eine Lösung
von 12,5 g (0,045 mol) 4-(1H-Indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester in 50 ml wasserfreiem
DMF tropfenweise zu einer Suspension zugegeben, die 2,75 g (0,068
mol) Natriumhydrid (60% in Mineralöl) in 200 ml wasserfreiem DMF
enthielt. Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
1 Stunde wurden 6,6 ml (0,06 mol) 1-Brom-2-ethoxyethan zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde bei 60°C für 3 Stunden erhitzt. Die rohe
Mischung wurde in Wasser gegossen und mit Ethylacetat extrahiert.
Nach Trocknung wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen und 16 g eines rohen Öls wurden
erhalten und im nächsten
Schritt ohne Reinigung verwendet.
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E. Darstellung von 1-(2-Ethoxyethyl)-3-piperidin-4-yl-1H-indol
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Zu
einer Lösung
von 16 g (0,054 mol) 4-[1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-carbonsäureethylester
in 10 ml Isopropanol wurde eine Lösung von 32 g Kaliumhydroxid
in 270 ml Isopropanol zugegeben. Die rohe Mischung wurde für 16 Stunden
unter Rückfluß gekocht.
Nach Abkühlung
bei Raumtemperatur wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen und die rohe Mischung wurde zwischen
Ethylacetat und Wasser extrahiert. Die organische Schicht wurde
mit Natriumsulfat getrocknet und nach Filtration wurde das Lösemittel
unter verringertem Druck abgezogen, was 9,6 g (71 % Ausbeute) eines Öls lieferte,
das dem erwarteten Produkt entspricht.
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F. Darstellung von 5-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
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Eine
Lösung
von 1,9 g (0,0071 mol) 5-Brommethyl-2-methoxybenzoesäuremethylester
in 5 ml Methylisobutylketon wurde zu einer Suspension von 1,8 g
(0,065 mol) 1-(2-Ethoxyethyl)-3-piperidin-4-yl-1H-indol
und 1,8 g (0,013 mol) Kaliumcarbonat in 45 ml Methylisobutylketon
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei 60°C für 20 h erhitzt. Die rohe Mischung
wurde filtriert, um anorganische Salze zu entfernen, und das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen, was 3,5 g eines rohen Öls lieferte.
Die rohe Mischung wurde mit Flashchromatographie über Silicagel
gereinigt, was 1,8 g (48% Ausbeute) 5-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäureethylester
lieferte. Dieser Ester wurde in 18 ml Ethanol gelöst und mit
2N NaOH bei Raumtemperatur für
20 Stunden hydrolysiert. Die rohe Mischung wurde mit 2N wäßriger HCl-Lösung neutralisiert
und das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen. Der rohe Rückstand
wurde zwischen Dichlormethan und Wasser extrahiert. Nach Trocknen,
Filtrieren und Abziehen des Lösemittels
unter verringertem Druck wurde der erhaltene Rückstand mit Ethanol umkristallisiert,
was 0,77 g (27% Gesamtausbeute) der erwarteten Säure lieferte.
Schmelzpunkt:
225,8–226,5°C.
1H-NMR (DMSO) δ = 1,02-1,06 (t, 3H), 1,61-1,72
(m, 2H), 1,90-1,94 (d, 2H), 2,10-2,17 (t, 2H), 2,72-2,79 (t, 1H),
2,89-2,93 (d, 2H), 3,37-3,41 (m, 2H), 3,49 (s, 2H), 3,63-3,69 (t,
2H), 3,81 (s, 3H), 4,22-4,26 (t, 2H), 6,95-6,99 (t, 1H), 7,07-7,12
(m, 3H), 7,40-7,46 (t, 2H), 7,53-7,59
(m, 2H).
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Beispiel 2
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Darstellung von 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure
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A. Darstellung von 4-[1-(2-Methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-carbonsäureethylester
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Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1, Teil D, beschriebenen
Verfahrens hergestellt, ausgehend von 5,5 g (0,02 mol) 4-(1H-Indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester
und 2,3 ml (0,0233 mol) 1-Brom-2-methoxyethan. Die Reaktionsmischung
wurde bei Raumtemperatur für
24 h gerührt
und nach Standardaufarbeitung wurden 6,5 g (98% Ausbeute) 4-[1-(2-Methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-carbonsäureethylester
erhalten.
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B. Darstellung von 1-(2-Methoxyethyl)-3-piperidin-4-yl-1H-indol
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Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1, Teil E, beschriebenen
Verfahrens hergestellt, ausgehend von 6,5 g (0,02 mmol) 4-[1-(2-Methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]-piperidin-1-carbonsäureethylester.
Nach Standardaufarbeitung wurden 4,6 g (92% Ausbeute) 1-(2-Methoxyethyl)-3-piperidin-4-yl-1H-indol
erhalten.
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C. Darstellung von 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäureethylester
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Über eine
Lösung
von 6,5 g (0,025 mol) 1-(2-Methoxyethyl)-3-piperidin-4-yl-1H-indol
in 90 ml Dichlormethan und 3,9 ml (0,026 mol) Triethylamin wurde
eine Lösung
von 7,2 g (0,026 mol) 5-Brommethyl-2-methoxybenzoesäureethylester
in 15 ml Dichlormethan zugegeben. Die rohe Mischung wurde bei Raumtemperatur für 24 Stunden
gerührt.
Nach Standardaufarbeitung und Reinigung durch Chromatographie über Silicagel
wurden 9,9 g (70% Ausbeute) 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäureethylester
zu erhalten.
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D. Darstellung von 2-Methoxy-5-{4-(1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure
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Über eine
Lösung
von 0,9 g (0,002 mol) 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäureethylester
in 9 ml Methanol und 5 ml Tetrahydrofuran wurden 5 ml eines 1N wäßrigen Natriumhydroxids
zugegeben. Die rohe Mischung wurde bei Raumtemperatur für 20 Stunden
gerührt
und dann mit 1N wäßrigem HCl
neutralisiert. Das Produkt fiel aus der Mischung aus. Der erhaltene
Feststoff wurde filtriert und mit Ethanol und Ethylether gewaschen.
0,55 g (65% Ausbeute) 2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure wurden
erhalten.
Schmelzpunkt: 241,9–242,9°C.
1H-NMR
(DMSO) δ =
1,59-1,74 (m, 2H), 1,89-1,93 (d, 1H), 2,07-2,15 (t, 2H), 2,71-2,77
(m, 1H), 2,87-2,91 (d, 2H), 3,20 (s, 3H), 3,47 (s, 2H), 3,59-3,63
(t, 2H), 3,79 (s, 3H), 4,22-4,25 (t, 2H), 6,93-6,98 (t, 1H), 7,00-7,10
(m, 3H), 7,39-7,45 (m, 2H), 7,51-7,58 (m, 2H).
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Beispiel 3
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Darstellung von 5-[4-(1-Butyl-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
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Diese
Verbindung wurde unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrens unter Verwendung von 1-Brombutan statt 1-Brom-2-ethoxyethan
in Schritt D hergestellt. Schritt F wurde unter Verwendung von 1,3
g (0,0051 mol) 1-Butyl-3-piperidin-4-yl-1H-indol durchgeführt. Gesamtausbeute
85% (1,4 g).
Schmelzpunkt: 229,7–235,4°C
1H-NMR
(DMSO) δ =
0,86-0,91 (t, 3H), 1,11-1,30 (m, 4H), 1,68-1,73 (t, 2H), 1,76-2,15
(m, 5H), 2,79-3,16 (m, 2H), 3,74-3,76 (m, 2H), 3,85 (s, 3H), 4,08-4,12
(t, 2H), 6,81-7,19 (m, 4H), 7,38-7,42 (m, 1H), 7,58-7,62 (m, 2H), 7,76-7,80
(m, 1H).
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Beispiel 4
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Darstellung von 5-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-6-fluor-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
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A. Darstellung von 6-Fluor-3-piperidin-4-yl-1H-indol
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Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1 (Schritte A und
B) beschriebenen Verfahrens hergestellt, ausgehend von 1 g (7,4
mmol) 6-Fluorindol und 2,84 g (18,5 mmol) 4-Piperidon-Monohydrat-Hydrochlorid. In
diesem Fall fand der Hydrierungsschritt für 1 Stunde bei 2 bar statt
und der verwendete Katalysator war Platin(IV)-oxid. 0,640 g (51%
Ausbeute) 6-Fluor-3-piperidin-4-yl-1H-indol wurden erhalten.
ESI/MS
m/e = 219 [(M + 1)+, C13 H15 F N2]
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B. Darstellung von 4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester
-
Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1 (Schritt C) beschriebenen
Verfahrens hergestellt, ausgehend von 4,4 g (20 mmol) 6-Fluor-3-piperidin-4-yl-1H-indol.
Nach Standardaufarbeitung wurden 5,2 g (90% Ausbeute) 4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester
erhalten.
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C. Darstellung von 5-{4-[1-(2-Ethoxyethyl)-6-fluor-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
-
Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1 (Schritte D,
E und F) beschriebenen Verfahrens hergestellt, ausgehend von 5,1
g (0,017 mmol) 4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester.
Gesamtausbeute 47% (1,4 g).
Schmelzpunkt: 232,7–233,7°C
1H-NMR (DMSO) δ = 1,01-1,06 (t, 3H), 1,59-1,67
(m, 2H), 1,89-1,92 (d, 2H), 2,07-2,14 (t, 2H), 2,71-2,75 (m, 1H),
2,87-2,91 (d, 2H), 3,25-3,30 (m, 2H), 3,47 (s, 2H), 3,62-3,65 (t,
2H), 3,80 (s, 3H), 4,19-4,23 (t, 2H), 6,80-6,84 (m, 1H), 7,06-7,12
(m, 2H), 1,27-7,32 (dd, 1H), 7,41-7,45 (d, 1H), 7,50-7,57 (m, 2H).
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Beispiel 5
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Darstellung von 5-{4-(6-Fluor-1-(2-methoxyethyl)-1H-indol-3-yl]piperidin-1-ylmethyl}-2-methoxybenzoesäure
-
Diese
Verbindung wurde unter Befolgung des in Beispiel 1 (Schritte D,
E und F) beschriebenen Verfahrens hergestellt, ausgehend von 4,4
g (0,015 mmol) 4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-carbonsäureethylester
und 1,7 ml (0,018 mmol) 1-Brom-2-methoxyethan.
Gesamtausbeute 30% (0,85 g).
Schmelzpunkt: 247,0–248,1°C.
1H-NMR DMSO) δ = 1,56-1,75 (m, 2H), 1,87-1,95
(m, 2H), 2,05-2,13 (t, 2H), 2,67-2,71 (t, 1H), 2,86-2,90 (d, 2H),
3,19 (s, 3H), 3,46 (s, 2H), 3,51-3,53 (m, 2H), 3,79 (s, 3H), 4,19-4,23
(m, 2H), 6,78-6,82 (m, 1H), 6,98-7,10 (m, 2H), 7,26-7,30 (dd, 1H),
7,41-7,43 (m, 1H), 7,50-7,55
(m, 2H).
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Beispiel 6
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Darstellung von 5-[4-(1-Butyl-6-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
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A. Darstellung von 5-[4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäureethylester
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Eine
Suspension, die 0,5 g (2,2 mmol) 6-Fluor-3-piperidin-4-yl-1H-indol,
0,8 g (2,7 mmol) 5-Brommethyl-2-methoxybenzoesäuremethylester
und 0,6 g (4,3 mmol) Kaliumcarbonat in 10 ml Ethylisobutylketon
enthielt, wurde bei 90°C
für 16
Stunden erhitzt. Der anorganische Feststoff wurde abfiltriert und
das Lösemittel unter
verringertem Druck abgezogen. 0,91 g (97% Ausbeute) des erwarteten
Produktes wurden erhalten.
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B. Darstellung von 5-{4-(1-Butyl-6-fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl]-2-methoxybenzoesäure
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Unter
inerter Atmosphäre
wurde eine Lösung
von 0,07 g (0,17 mmol) 5-[4-(6-Fluor-1H-indol-3-yl)-piperidin-1-ylmethyl)-2-methoxybenzoesäureethylester
in 0,5 ml wasserfreiem DMF tropfenweise zu einer Suspension zugegeben,
die 0,012 g (0,24 mol) Natriumhydrid (60% in Mineralöl) in 1
ml wasserfreiem DMF enthielt. Nach Rühren bei Raumtemperatur für 1 Stunde
wurde eine Lösung
von 0,044 g (0,24 mol) 1-Brombutan in 0,5 ml DMF zugegeben. Die
Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für 15 Stunden gerührt. Das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen. Dieser Ester wurde in
einer Mischung von 1 ml Ethanol gelöst und mit 2N NaOH bei Raumtemperatur
für 20
Stunden hydrolysiert. Die rohe Mischung wurde mit 2N wäßriger HCl-Lösung neutralisiert
und das Lösemittel
wurde unter verringertem Druck abgezogen. Der rohe Rückstand
wurde durch HPLC-MS-Chromatographie
gereinigt, die 0,0053 g der erwarteten Säure lieferte.
ESI/MS m/e
= 439 [(M + 1)+, C26 H31F N2O3].
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Auch
einbezogen im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung sind pharmazeutische
Zusammensetzungen, die, als den aktiven Inhaltsstoff, wenigstens
ein Indolylpiperidin-Derivat
der allgemeinen Formel I oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
desselben zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff
oder Verdünnungsmittel
umfassen. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung in einer Form konfektioniert,
die für
orale, parenterale oder topische Verabreichung geeignet ist. Die
pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoffe
oder Verdünnungsmittel,
die mit der aktiven Verbindung oder den aktiven Verbindungen, oder
Salzen derselben, vermischt werden, um die Zusammensetzung dieser Erfindung
zu bilden, sind „per
se" gut bekannt,
und die tatsächlichen
verwendeten Hilfsstoffe hängen
unter anderem von der beabsichtigten Verabreichungsmethode der Zusammensetzungen
ab.
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Zusammensetzungen
dieser Erfindung sind vorzugsweise für orale Verabreichung angepaßt. In diesem
Fall können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten, Kapseln oder Brausegranülen oder
von flüssigen
Zubereitungen wie etwa Elixieren, Sirupen oder Suspensionen, annehmen,
die alle eine oder mehrere Verbindungen der Erfindung enthalten;
solche Zubereitungen können
mit im Stand der Technik gut bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die Verdünnungsmittel,
die bei der Herstellung der Zusammensetzungen verwendet werden können, schließen diejenigen
flüssigen
und festen Verdünnungsmittel
ein, die mit dem aktiven Inhaltsstoff kompatibel sind, zusammen
mit Färbemitteln
oder Geschmacksstoffen, falls gewünscht.
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Tabletten
oder Kapseln können
geeigneterweise zwischen 0,2 und 500 mg, vorzugsweise von 0,5 bis 100
mg, aktiven Inhaltsstoff oder die äquivalente Menge eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon enthalten. Die Zusammensetzungen können in
Pellets eingearbeitet werden, die mit einem geeigneten, natürlichen
oder synthetischen Polymer beschichtet sind, das im Stand der Technik
bekannt ist, um Eigenschaften verzögerter Freisetzung zu erzeugen.
Sie können
auch mit Polymeren in Tablettenform eingearbeitet werden, um dieselben
Eigenschaften zu erzeugen.
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Die
flüssige
Zusammensetzung, die für
orale Verwendung angepaßt
ist, kann in der Form einer Lösung oder
Suspension vorliegen. Die Lösung
kann eine wäßrige Lösung eines
Säureadditionssalzes
des Indolylpiperidin-Derivats zusammen mit zum Beispiel Saccharose
oder Sorbitol, um einen Sirup zu bilden, sein. Die Suspension kann
eine unlösliche
oder mikroverkapselte Form einer aktiven Verbindung der Erfindung
zusammen mit Wasser oder einem anderen pharmazeutisch annehmbaren
flüssigen
Medium zusammen mit einem Suspendiermittel oder Geschmacksstoff
umfassen.
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Zusammensetzungen
für parenterale
Injektion können
aus löslichen
Salzen des Indolylpiperidin-Derivats hergestellt werden, die gefriergetrocknet
sein können
oder nicht und die in Wasser oder einem geeigneten parenteralen
injizierbaren Fluid gelöst
sein können.
Zusammensetzungen für
topische Verabreichung können die
Form einer Creme, Lotion, Salbe oder dergleichen annehmen. Sie können als
Suspensionen oder Emulsionen des Typs Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl, unter
Verwendung der im Stand der Technik üblichen Hilfsstoffe, hergestellt
werden.
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Bei
der Humantherapie hängen
die Dosen der Verbindung der allgemeinen Formel I vom gewünschten Effekt
und von der gewünschten
Behandlungsdauer ab; Dosen für
Erwachsene liegen im allgemeinen zwischen 0,2 mg und 500 mg pro
Tag und vorzugsweise zwischen 0,5 mg und 100 mg pro Tag. Im allgemeinen wird
der Arzt das Dosierungsregime entscheiden, wobei er das Alter und
Gewicht des zu behandelnden Patienten in Betracht ziehen wird.
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Pharmakologische
Wirkung
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Die
folgenden Tests wurden durchgeführt,
um die hervorragenden pharmakologischen Aktivitäten der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung zu beweisen.
- (1) In-vitro-Histamin-H1-Rezeptorbindungstests, um die Affinität der Verbindungen
zu messen.
- (2) Histamin-induzierte Hautgefäßpermeabilität bei Ratten,
um in vivo antiallergische Aktivität zu bewerten.
- (3) Serotonin-5HT2-Rezeptorbindungstest, um Selektivität zu bewerten.
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(1) Histamin-H1-Rezeptorbindungstest
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Die
Bindungsstudie an Histamin-H1-Rezeptoren
wurde in Meerschweinchen-Cerebellum-Membranen durchgeführt, wie beschrieben von Chang
et al, J. Neurochem., 1979, 32, 1653–1663. Kurz gesagt wurden die Membransuspensionen
(160 μg/ml)
bei 30°C
mit 0,7 nM [3H]-Mepyramin und unterschiedlichen Konzentrationen
der Testverbindungen in einem Endvolumen von 250 μl inkubiert.
Bindungsreaktionen wurden durch Filtration nach 30 min Inkubation
beendet und die gebundene Radioaktivität wurde bestimmt. Die nicht-spezifische
Bindung wurde in Gegenwart von 10 μM Promethazin gemessen. Die
Affinität
jeder Testverbindung zum Rezeptor wurde unter Verwendung von wenigstens
sechs doppelten Durchläufen
mit unterschiedlichen Konzentrationen bestimmt. IC50-Werte
wurden durch nicht-lineare Regression durch Verwendung von SAS auf
einem DEC-AXP-Computer erhalten.
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(2) Histamin-induzierte
Hautgefäßpermeabilität in Ratten
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Männliche
Wistar-Ratten (180–210
g) wurden oral mit der Testverbindung oder dem Vehikel behandelt. Entweder
eine, vier, acht oder 24 Stunden später wurden die Ratten leicht
mit Ether anästhesiert
und eine Hautreaktion wurde durch zwei intradermale Injektionen
von 50 μl
Histamin (100 μg/ml)
auf dem Rücken
induziert, gefolgt von einer intravenösen Injektion von 3 ml/kg Evans
Blau (5 mg/ml), beide gelöst
in physiologischer Kochsalzlösung.
60 Minuten später
wurden die Ratten durch Cervix-Dislokation getötet und die Rückenhaut freiseziert.
Der Durchmesser (in Millimetern) der Papula wurde in zwei Richtungen
gemessen und die Fläche wurde
berechnet. Ergebnisse sind als die % Hemmung bei einer gegebenen
Dosis, verglichen mit der mit Vehikel behandelten Gruppe, angegeben.
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(3) Serotonin-5HT2-Rezeptorbindungstest
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Die
Bindungsstudie an Serotonin-5HT2-Rezeptoren wurde mit Membranen
menschlicher vorderer Hirnrinde durchgeführt, wie zuvor beschrieben
(Pazos et al., Eur. J. of Pharmacol., 1985, 106, 531–538). Kurz gesagt,
wurden die Membransuspensionen (170 μg/ml) bei 37°C mit 1 nM 3H-Ketanserin und
verschiedenen Konzentrationen der Testverbindungen in einem Endvolumen
von 250 μl
inkubiert. Bindungsreaktionen wurden durch Filtration nach 30 Minuten
Inkubation unter konstantem Schütteln
beendet und die gebundene Reaktivität wurde gemessen. Die nicht-spezifische
Bindung wurde in Gegenwart von 10 μM Mianserin bestimmt. Die Affinität der Testverbindung
zum Rezeptor wurde durch Verwendung von wenigstens sechs doppelten
Durchläufen
mit unterschiedlichen Konzentrationen bestimmt. IC50-Werte
wurden durch nicht-lineare Regression unter Verwendung von SAS berechnet.
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Die
Indolylpiperidine der Erfindung sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein
einer Methoxygruppe in ortho-Position der Benzoesäure-Einheit.
Die in den pharmakologischen Tests erhaltenen Ergebnisse zeigen,
daß dieses
besondere Strukturmerkmal für
eine erhöhte
antiallergische Potenz verantwortlich ist, in bezug auf Indolylpiperidine
mit ansonsten identischer Struktur, aber ohne eine Methoxygruppe
in ortho-Position der Benzoesäure-Einheit, wie gezeigt
in Tabelle 1.
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-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß die Verbindungen der Erfindung
eine H1-Bindungs-IC50 besitzen,
die vergleichbar oder sogar leicht höher ist als die IC50 der
strukturell ähnlichen
Indolylpiperidine ohne die Ortho-Methoxygruppe. Diese implizieren
eine vergleichbare Affinität
für Histamin-H1-Rezeptoren in vitro. Folglich hätte der
Durchschnittsfachmann erwartet, daß beide Klassen von Indolylpiperidinen
in vivo eine vergleichbare antiallergische Aktivität hätten.
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Bemerkenswerterweise
ist in vivo die antihistaminische und antiallergische Potenz der
Indolylpiperidine der Erfindung signifikant höher als diejenige von Verbindungen
ohne eine ortho-Methoxygruppe. Dies ist deutlich aus dem Vergleich
der inhibitorischen Effekte der zwei Klassen von Verbindungen auf
die Größe der Papula,
die durch eine Histamin-Injektion induziert wurde, 4 Stunden nach
der oralen Verabreichung der Verbindung mit einer Dosis von 1 mg/kg.
Die durch die Verbindungen der Erfindung erzeugte prozentuale Hemmung
ist immer höher
als diejenige ihrer Gegenstücke
und schwankt zwischen 88% und 100%.
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Überdies
ist die Affinität
der Verbindungen der Erfindung für
5HT-2-Rezeptoren in allen Fällen
signifikant niedriger als die bereits relativ niedrige Affinität der Verbindungen
ohne eine ortho-Methoxygruppe. Es ist bekannt, daß die Affinität für 5HT-2-Rezeptoren
direkt korreliert ist mit dem Auftreten von schwerwiegenden kardiovaskulären Nebenwirkungen,
die viele kommerzielle Antihistamine induzieren. Daher ist es höchst wünschenswert,
Verbindungen mit erhöhter
5HT-2-Bindungs-IC50 zu entwickeln, weil
dies zu einem selektiveren antihistaminischen Effekt führt. Dies
ist der Fall bei den Indolylpiperidinen der Erfindung, von denen
erwartet wird, daß sie
frei von kardiovaskulären
Wirkungen sind.
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Angesichts
dieser Ergebnisse kann geschlossen werden, daß die unterscheidenden Strukturmerkmale
der Verbindungen der Erfindung eine neuartige Gruppe von Verbindungen
darstellen, die aus der allgemeinen Klasse antihistaminischer Indolylpiperidine
ausgewählt
ist, die zu einer dramatischen Verbesserung ihrer Selektivität und antiallergischen
Potenz und einem verringerten Risiko der Erzeugung kardiovaskulärer Nebenwirkungen
führt.
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Sie
können
somit vorteilhafterweise bei niedrigeren Dosen für die Behandlung allergischer
Störungen verwendet
werden, zum Beispiel bronchiales Asthma, Rhinitis, Konjunktivitis,
Dermatitis und Urtikaria.
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Die
Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Behandlung einer allergischen
Störung
bereit, das den Schritt der Verabreichung einer wirksamen Menge
einer Verbindung von Formel (I) an eine Person, die einer solchen
Behandlung bedarf, umfaßt.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung der Verbindungen von Formel
(I) bei der Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung einer allergischen
Störung
sowie pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine Verbindung von
Formel (I) umfassen, bereit. Einige Beispiele für geeignete Zusammensetzungen
sind unten dargestellt.
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Formulierungsbeispiel
1
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Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung: Sirup
-
150
ml eines Sirups werden wie folgt hergestellt:
Aktive
Verbindung | 750
mg |
Glycerin | 15
g |
Hydriertes
Rizinusöl-Ethylenoxid | 1,5
g |
Natriummethyl-p-hydroxybenzoat | 240
mg |
Natriumpropyl-p-hydroxybenzoat | 60
mg |
Natriumsaccharin | 300
mg |
Geschmacksstoff
q.s. | |
- Natriumhydroxid q.s. pH = 4
- Entmineralisiertes Wasser q.s. 150 ml
-
Verfahren:
-
Zu
einer Lösung
der p-Hydroxybenzoate und des Saccharins in 30 ml entmineralisiertem
Wasser werden eine wäßrige Glycerin-Lösung und
hydriertes Rizinusöl-Ethylenoxid
zugegeben. Nach Rühren
wird die aktive Verbindung zugegeben und homogenisiert, um vollständige Auflösung zu
erreichen. Der Geschmacksstoff wird dann in die Lösung unter
kräftigem
Rühren
eingemischt, und die Mischung wurde bis zum Endvolumen mit entmineralisiertem
Wasser aufgefüllt.
-
Formulierungsbeispiel
2
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Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung: Kapseln
-
Kapseln,
die 20 mg aktive Verbindung enthalten, werden aus der folgenden
Formulierung hergestellt:
Aktive
Verbindung | 20
mg |
Magnesiumstearat | 4,5
mg |
Lactose,
sprühgetrocknet | 367
mg |
vernetzte
Natriumcarboxymethylcellulose | 18
mg |
Natriumlaurylsulfat | 9
mg |
-
Verfahren:
-
2-Methoxy-5-{4-[1-(2-methoxyethyl)-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-3-yl]-piperidin-1-ylmethyl}-benzoesäure, Natriumlaurylsulfat,
Lactose und vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose wurden miteinander
vermischt und durch ein Sieb mit einer Öffnung von 0,6 mm hindurchgegeben.
Magnesiumstearat wurde zugegeben und die Mischung in Gelatinekapseln
geeigneter Größe eingekapselt.
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Formulierungsbeispiel
3
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Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung: Tabletten
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Tabletten,
die 10 mg aktive Verbindung enthalten, wurden aus der folgenden
Formulierung hergestellt:
Aktive
Verbindung | 10
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 16,5
mg |
Lactose,
sprühgetrocknet | 96,2
mg |
Carboxymethylstärke | 5,7
mg |
Natriumstearylfumarat | 0,8
mg |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 0,8
mg |
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Verfahren:
-
Alle
Pulver wurden durch ein Sieb mit Öffnungen von 0,6 mm hindurchgegeben.
Sie wurden dann alle für
30 Minuten gemischt und zu 145 mg-Tabletten unter Verwendung von
6 mm-Scheiben und
flachen angeschrägten
Stempeln verpreßt.
Die Desintegrationszeit der Tabletten betrug etwa 60 Sekunden.
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Formulierungsbeispiel
4
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- Herstellung
einer Creme
Komponenten: | |
Aktive
Verbindung | 1% |
Cetylalkohol | 3% |
Stearylalkohol | 4% |
Glycerylmonostearat | 4% |
Sorbitanmonostearat | 0,8% |
Sorbitanmonostearat-POE | 0,8% |
Flüssige Vaseline | 5% |
Methylparaben | 0,18% |
Propylparaben | 0,02% |
Glycerin | 15% |
Gereinigtes
Wasser csp. | 100% |
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Eine Öl-in-Wasser-Emulsionscreme
wird mit den oben aufgelisteten Inhaltsstoffen unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren hergestellt.