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Die
Erfindung bezieht sich auf eine halbsteife Zunge für einen
Sportschuh mit hohem Schaft, insbesondere einen Schuh für den Gleitsport,
und ganz besonders einen Schuh für
das Gleiten auf Schnee, mit einer Verstärkung, die sich von der Oberseite
des Fusses bis über
das Gelenk erstreckt.
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Die
ersten, aus Leder bestehenden Schischuhe waren verhältnismässig biegsam
und boten einen guten Komfort. Um eine gute Übertragung der Kräfte zwischen
dem Fuss und dem Schi sicherzustellen, das heisst, um die Verformbarkeit
des Schuhs zu verringern, wurden die Sohle und der Schaft immer
steifer ausgebildet und folglich immer weniger bequem. Mit der Einführung von
Schuhen aus Kunststoff, die mit einem Komfort-Innenschuh versehen
waren, sind die Schuhe und damit die Schäfte und die Zungen besonders
steif geworden. Zu diesem Zweck weisen die Zungen eine Verstärkung auf.
Seit einigen Jahren ist man bestrebt, den Komfort der Schischuhe,
insbesondere den Komfort der Zungen, zu verbessern.
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Aus
dem Patent
US 5 647 146 kennt
man eine Zunge gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 für einen Innenschuh eines Schischuhs,
welche aus zwei Teilen gefertigt wird. Der obere Teil gleitet auf
dem unteren Teil, um eine einstellbare Höhe der Zunge zu ermöglichen.
Das erlaubt dem Schiläufer, den
Innenschuh seiner Schilaufweise und seinem Gefühl anzupassen.
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Man
kennt aus der Anmeldung WO 01/49142 einen Gleitschuh mit einer Zunge,
die mit einer Verstärkung
versehen ist, deren Steifigkeit längs verschiedener Biegungsachsen
beiderseits des Schienbeins unterschiedlich ist, was die unterschiedlichen Rollen,
welche die Biegungen des Beins nach aussen oder nach innen spielen,
zu berücksichtigen
erlaubt.
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Aus
dem Patent
US 4 470 206 kennt
man einen Schischuh, der mit einer Zunge versehen ist, welche eine
Verstärkung
einstellbarer Steifigkeit aufweist. Diese Verstärkung besteht aus zwei Teilen komplementärer Form.
Die Steifigkeit der Verstärkung
lässt sich
dadurch modifizieren, dass man einen losen Teil anhebt.
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Aus
der Anmeldung WO 00/33692 kennt man eine Zunge eines Gleitschuhs
mit einer Verstärkung,
die an nur einem ihrer Enden befestigt ist. Das andere Ende kann
sich in einer auf der Zunge vorgesehenen Vertiefung verschieben.
Diese Art der Verbindung der Verstärkung mit der Zunge erlaubt
es, die beim Beugen des Beins entstehende Falte der Zunge zu vermeiden,
welche einen Druck im Bereich des Spanns zur Folge hätte.
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Diese
Erfindungen tragen dazu bei, den Schuh und besonders die Zunge der
Morphologie des Schiläufers
anzupassen. Trotz dieser Einstellungen und der Polsterung zwischen
dem Bein und der Zunge spürt
man auf dem Schienbein in Höhe
des oberen Endes der Zunge eine schmerzhafte Linie.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zunge für einen
Sportschuh mit hohem Schaft, insbesondere ei nen Schuh für den Gleisport,
zu schaffen, welche diesen Nachteil vermeidet. Insbesondere schlägt die Erfindung
eine für
Schuhe bestimmte Zunge vor, mit welcher man nicht die schmerzhafte
Drucklinie auf dem Schienbein in Höhe des oberen Teils der Zunge
spürt.
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Unter
Biegesteifigkeit versteht man das Verhältnis zwischen dem beim Beugen
des Beins des Schiläufers
auf die Zunge ausgeübten
Biegemoment und der durch dieses Biegemoment erzeugten Verformung
der Zunge. Diese Verformung wird in Bezug auf die Form definiert,
welche die Zunge im Ruhezustand einnimmt.
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Die
Zunge nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie oben
in ihrem oberen Teil im Zentrum einen Abschnitt aufweist, dessen
Biegesteifigkeit geringer ist als die Biegesteifigkeit der übrigen Zunge,
und dass die Verstärkung
ein zentrales Element und zwei seitliche Elemente aufweist, die zusammen
arbeiten. Dank einer derartigen Ausbildung der Verstärkung werden
die meisten von der Zunge auf das Bein ausgeübten Kräfte von den seitlichen Elementen
aufgenommen, welche einen Druck auf das Bein beiderseits des Schienbeins
ausüben
und somit ein vom Benutzer verspürtes
Unbehagen infolge eines Drucks der Zunge auf das Schienbein vermeiden.
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Gemäss den Ausführungsformen
hat die Verstärkung
in Höhe
des Spanns einen Bereich mit einer Biegesteifigkeit, die grösser ist
als diejenige der übrigen
Verstärkung.
Auf diese Weise verformt sich die Zunge an dieser Stelle nur wenig
und vermeidet so die Zungenfalte, welche einen Bereich erzeugen würde, in
dem ein schmerzhafter Druck ausgeübt würde.
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Vorzugsweise
hat die zentrale Verstärkung die
Form einer bekannten, verhältnismässig biegsamen
Zunge, die sich deutlich weniger hoch als die fertige Zunge erstreckt.
Sie kann weniger steif sein als die seitlichen Elemente.
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Die
Bereiche unterschiedlicher Biegesteifigkeit werden durch Variation
der Verstärkungsdicke und/oder
durch Verwendung verschiedener Materialien erhalten. Die Änderungen
der Dicke der Verstärkung
erlauben, das quadratische Moment der Verstärkung oder ihrer Elemente zu
variieren. Man kann auch Materialien mit verschiedenen Elastizitätsmodulen
verwenden, um die Biegesteifigkeit der Verstärkung oder ihrer Elemente zu
variieren. Man kann beispielsweise ein Verfahren des Überspritzens
verwenden, um die Verstärkung
oder ihre Elemente zu erhalten.
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Die
beiden seitlichen Elemente sind genügend steif und haben in Höhe des Spanns
eine verengte Form, um als Verstärkung
für die
biegsame Zunge zu dienen, und im oberen Teil eine ihren Abstand
verbreiternde Form, um den Druck eines steifen Elements auf das
Schienbein zu vermeiden; dabei wird jedoch dank des Zusammenwirkens
der beiden steifen seitlichen Elemente und des zentralen Elements
eine gute Abstützung
an beiden Seiten und im Zentrum erreicht.
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Dieses
zentrale Element vermeidet in der Tat, dass sich die beiden seitlichen
Elemente auseinander spreizen, und zwingt diese vielmehr, sich zu biegen.
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Die
seitlichen Verstärkungselemente
können in
Höhe des
Spanns S-förmig
sein, so dass sich diese seitlichen Elemente auf dem zentralen Element einander
nähern.
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Das
zentrale Element und die seitlichen Elemente können aus ein und demselben
Stück bestehen.
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In
diesem Falle kann die Verstärkung
auf der Aussenseite der Zunge oder in der Zunge befestigt sein.
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Wenn
die Verstärkung
aus mehreren Elementen besteht, können diese verschiedenen Elemente
auf der Aussenseite der Zunge und/oder in der Zunge befestigt ein.
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Die
Verstärkung
oder die verschiedenen Elemente, die sie bilden, sind vorzugsweise
auf die oder in die Zunge genäht
oder geklebt.
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Die
Zeichnungen zeigen beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung.
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1 ist
eine abgewickelte Ansicht einer Zunge nach der Erfindung.
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2 ist
eine abgewickelte Ansicht der Zunge im Längsschnitt längs III-III
nach 1.
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3 ist
eine abgewickelte Ansicht des zentralen Verstärkungselements.
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4 ist
eine Draufsicht auf ein seitliches Verstärkungselement.
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5 ist
eine perspektivische Ansicht eines Schuhs, der mit einer Zunge nach
der Erfindung versehen ist.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte Zunge 10 weist
eine Verstärkung
auf, die aus einem zentralen Element 2 und zwei seitlichen
Elementen 1 besteht. Die Innenseite der Zunge 10,
die sich in Kontakt mit dem Innenschuh des Benutzers befindet, besteht
aus einem Schaumstoff 4, der mit einem Gewebe 5 bedeckt
ist.
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Die
Aussenseite der Zunge 10 ist mit einem Gewebe 3 bedeckt,
das das zentrale Verstärkungselement 2 und
den Schaumstoff 4 überdeckt,
auf dem es angeklebt oder angenäht
ist. Eine Naht 11 um das zentrale Element 2 herum
verbindet das Gewebe 3 mit dem Schaumstoff 4.
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Die
seitlichen Verstärkungselemente 1 sind auf
das Gewebe 3 aufgenäht
oder aufgeklebt. Weitere Materialschichten, z. B. eine Schicht aus
undurchlässigem
Material, können
zugefügt
werden, um unterschiedliche Funktionen zu erfüllen.
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Diese
Zunge 10 ist dazu bestimmt, in einem Gleitschuh 8 verwendet
zu werden, wie in 5 dargestellt. Sie verschliesst
den Ausschnitt der Verschnürung,
der dazu dient, den Schuh dem Fuss des Benutzers anzupassen.
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Die
verschiedenen in den 3 und 4 dargestellten
und die Verstärkung
bildenden Elemente bestehen aus Kunststoff. Das zentrale Verstärkungselement 2 er streckt
sich ungefähr
bis zum unteren Ende der Zunge und hört vor dem oberen Teil der
Zunge 10 auf. Es hat im Bereich des Spanns 6 einen
verengten Abschnitt.
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Die
seitlichen Elemente 1, die beiderseits des zentralen Elements 2 befestigt
sind, erstrecken sich von der Mitte des unteren Teils der Zunge
bis zum oberen Teil der Zunge. Im Bereich 7 des Spanns haben
diese seitlichen Elemente die Form eines S, derart, dass sie sich
einander nähern,
was die Flexibilität
der Zunge in Höhe
des Spanns verringert.
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Gemäss dieser
Ausführungsform
hat die Zunge am oberen Ende ihres oberen Teils im Zentrum keine
Verstärkung.
Man schafft auf diese Weise einen Bereich 9, der eine geringere
Biegesteifigkeit hat als diejenige der übrigen Zunge 10, und
man vermeidet so einen Druck der Zunge, also eine Schmerzquelle,
auf dem Schienbein des Benutzers.
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Die
vom Bein des Schiläufers
auf die Zunge ausgeübten
Kräfte
werden von den Seiten der Zunge beiderseits des Schienbeins aufgenommen,
wo sich die seitlichen Verstärkungselemente 1 befinden.
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Die
Zunge hat also im Bereich des Spanns einen Abschnitt mit einer Biegesteifigkeit,
die grösser ist
als die der übrigen
Verstärkung,
und zwar auf Grund des Zusammenwirkens des Querschnitts des zentralen
Elements 2 und der besonderen Formen 7 der seitlichen
Verstärkungselemente 1.
Diese Mittel erlauben es, ein quadratischen Moment des Verstärkungsquerschnitts
derart zu erhalten, dass sich die Zunge im Bereich des Spanns beim
Biegen wenig verformt und dadurch die Bildung der Zungenfalte verhindert,
welche an dieser Stelle eine schmerzhafte Druckzone erzeugen würde.