SCHUHWERK
Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk mit einem aus Fersenteil und
Kappe bestehenden harten und/oder steifen Schaft und einer Sohle.
Wie allgemein bekannt ist, werden insbesondere bei Schuhwerken mit elastischem Schaft weit verbreitet elastische Sohlenstrukturen verwendet, deren Aufgabe es ist, beim Gehen die den Fuß und über den Fuß die Wirbel- säule belastenden Schläge zu dämmen und die sich gleichzeitig an die Un- gleichmäßigkeiten des Bodens anpassen können, usw.
Die HU PS 133 562 beschreibt ein Schuhwerk, welches an der harten Schuhsohle eine mit einer sogenannten "Schwingsohle" versehene Ausbildung verwendet, wobei bei der aus den zwei Teilen, d.h. aus der äußeren Laufsohle und der inneren "Schwingsohle" bestehenden Sohle die erwähnte Ausbildung in der oberen hohlen Laufsohle angeordnet ist und ermöglicht, daß die Laufsohle im Verhältnis zum Schuhwerk schwingen kann. Die innere Sohle (Brandsohle) ist mit dem Rand der Laufsohle über eine an die Laufsohle und an die Schwingsohle befestigte aus Leder oder Leinen gefertigte wasserundurchlässige und luftdichte Membran verbunden. Eine Querstütze teilt den Hohlraum zwischen den beiden Sohlen in zwei Kammern auf. Beim Gehen presst die auf der Querstütze eine im wesentlichen schwingende Bewegung ausübende innere Sohle die Luft abwechselnd aus der einen Kammer in die andere. Unter der inneren Sohle entstehen somit abwechselnd Luftkissen, welche das Gehen weicher gestalten. Man ist bestrebt, die Härte der äußeren Sohle durch die "Schwingsohle" unterstützende elastische Unterlagen abzuschwächen. Diese Lösung hat den Nachteil, daß sie äußerst kompliziert und kostenaufwendig ist und daß während die Sohle aus hartem Material besteht, der Schaft elastisch und weich ist und somit gegenüber den auf den Fuß einwirkenden Schlägen keinen ausreichenden Schutz gewährt. Das begrenzte Einbaumaß kann nur geringfügig die seitliche Verdrehung des
Fußes und die durch die Bodenungleichmäßigkeiten auftretende Sohlenverdrehung beeinflussen.
Die DE 3 601 252 A1 beschreibt eine bei Sportschuhen verwendete Lösung, bei welcher die elastische Sohle an der Kappe und an dem Fer- senteil aus zwei Schaumstoffschichten besteht, die dazu dient, die auf den Fuß einwirkenden Schläge zu dämmen. Diese Lösung hat den Nachteil, daß die elastische Sohle mit einem nicht ausreichend harten Schaft verbunden ist und somit das Schuhwerk den Fuß nicht vor den auf den Schaft einwirkenden physischen Einflüssen schützen kann. Ein weiterer bedeutender Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß sich die Schaumstoffe entlang der Schichten leicht voneinander lösen.
Die AT 387 695 B beschreibt einen Sportschuh, welcher mit an der Schuhsohle angebrachten Blattfedern versehen ist, bei welchem infolge der Ausbildung der Blattfedern das Gehen angenehmer und das Laufen erleich- tert wird. Die sich aus der Ungleichmäßigkeit des Bodens ergebende Sohlenverdrehung wird durch diese Lösung teilweise kompensiert. Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß eine komplizierte mechanische Lösung erforderlich ist. Die Blattfedern verlieren im Alterungsprozeß mit der Zeit ihre Elastizität und es ist weiterhin nachteilig, daß sie während der Benutzung im Vergleich mit den sonstigen Sohlenausbildungen geräuschvoller sind.
Zur Kompensation der Bodenungleichmäßigkeiten bzw. zur teilweisen Kompensation der Verdrehung des Fußes dienen poröse Materialien, die die Sohle ausfüllen.
Die US 4 008 530 beschreibt bzw. verwendet eine mit fluidem Material gefüllte Schuhsohle, während andere Lösungen eine Schuhsohle verwenden, die mit einem Luft beinhaltenden porösen Material gefüllt ist. Diese Lösungen sichern zwar ein weiches Gehen, ihre die Knöchelverdrehung kompensierende Wirkung hängt jedoch von der Dicke der Sohle und dem Gewicht des Schuhträgers ab. Zur Klasse der Schuhwerke mit teilweise hartem Schaft gehören die
Schutzstiefel und gewisse orthopädische Schuhe. Für diese Schuhwerke ist
gemeinsam, daß sie speziell für ein bestimmtes Gebiet entwickelt wurden und deshalb für eine längere Zeitdauer zum gesunden Tragen nicht geeignet sind und den Fuß ermüdend belasten.
Die CH 599 767 beschreibt einen Schutzstiefel, der mit einer speziell ausgebildeten Kappenversteifuπg versehen ist. Ein senkrechter Frontalschnitt dieses Schuhwerks zeigt eine der U-Form ähnliche Kappe, bei welcher an der Sohlenrändern zu den Seiten der Kappenverstärkung in einem Winkel von 45° sich der Längsachse der Sohle nähernde Ränder ausgebildet sind. Diese Lösung entspricht im wesentlichen dem bekannten Arbeitsstiefel, der eine Stoßkappe mit Stahleinlage aufweist. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, daß sie zur langzeitigen bequemen Verwendung infolge der speziellen Ausbildung nicht geeignet ist und das Schuhwerk selbst sehr plump ist.
Die DE 3 246 874 A1 beschreibt einen orthopädischen Schuh mit spezieller Ausbildung, wobei die Sohle dieses Schuhs elastisch ist, während sein Schaft, welcher aus einem Hinterteil und einem Vorderteil besteht, aus steifem Material gefertigt ist. Der hintere Schaftteil ist mit der Sohle einstückig verbunden, auf welche der vordere Schaft angebracht wird und für die der Fußsohlenform angepaßte Schuhsohle und das Hinterteil wird ein zum entsprechenden Festhalten und Einstellen des Fußes speziell ausgebildetes Bandsystem verwendet. Dieses Bandsystem zieht den vorderen steifen Schaftteil zum hinteren steifen Schaftteil und stellt dadurch den Schuhschaft an das Maß des Fußes angepaßt ein. Der Schaft reicht bis zur Linie des Endes des Mittelfußknochens und hält die Zehen in entsprechender Unterstützung durch die Sohle frei. Dieses Schuhwerk ist mit dem Nachteil behaf- tet, daß es eine äußerst spezielle Ausbildung aufweist, wobei dem entsprechenden Festhalten des Fußes eine besondere Bedeutung zugemessen wird, während die Zehen gegenüber den Umwelteinflüssen ungeschützt bleiben.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Schuhwerk mit hartem und/oder steifem Schaft zu entwickeln, welches auch mit herkömmlicher Sohle ein hauptsächlich seitliches Verdrehen des Fußes durch Bewegen des Schaftes des Schuhwerks im Verhältnis zur Sohle ermöglicht und somit die
Gefahr einer Fußverletzung verringert.
Die Erfindung betrifft somit ein Schuhwerk, das einen aus Fersenteil und Kappe bestehenden harten und/oder steifen Schaft und eine Sohle aufweist. Die Erfindung beruht auf der Kenntnis, daß das obiger Ziel dadurch er- reicht werden kann, daß zwischen dem aus Fersenteil und Kappe bestehenden Schaft und der Sohle ein diese verbindendes umlaufendes elastisches Verbindungsband angeordnet ist.
Durch diese Lösung wird ein Schuhwerk geschaffen, das zwischen dem Schaft und der Sohle die gewünschte Bewegung des Fußes und ein von dem Fuß unabhängiges Anpassen der Sohle des Schuhs an den Boden ermöglicht.
Das Verbindungsband kann vorzugsweise aus elastischem Material gefertigt werden oder in Breitenrichtung erweiterbar balgartig (harmonikaartig gefaltet) ausgebildet sein. Das Verbindungsband ist zweckmäßigerweise an der Kappe schmaler und in Richtung zum Fersenteil sich verbreiternd ausgebildet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhwerks ist zwischen dem Fersenteil und der Kappe eine elastische Verbindungseinlage angeordnet. Die durch das Verbindungsband ermöglichte Bewegung des Schafts im Verhältnis zur Sohle in beliebiger Richtung verringert bedeutend die durch das Schuhwerk hervorgerufene Unfallgefahr.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhwerks, Fig. 2 einen Längsschnitt des Schuhwerks nach Fig. 1 , und Fig. 3 einen Querschnitt des Schuhwerks entlang der Linie A-A in Fig. 1. Das in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Schuhwerk weist einen aus Fersenteil 2 und Kappe 1 bestehenden Schaft auf. Zum Schutz des
Fußes vor äußeren Einwirkungen sind sowohl die Kappe 1 als auch der Fersenteil 2 aus hartem Kunststoff oder einem anderen steifen Material gefertigt. Das Höhenmaß des Fersenteils 2 kann an Halbschuhhöhe oder Schnürstiefelhöhe oder sogar Stiefelhöhe angepaßt sein. Die Sohle 4 des erfindungs- gemäßen Schuhwerks kann beliebig dem jeweiligen Zweck am besten angepaßt ausgebildet sein. So kann sie als Vollsohle oder auch mit einem gesonderten hervorstehenden Absatz, usw. ausgebildet sein. Im Sinne des Wesens der Erfindung ist der aus dem Fersenteil 2 und der Kappe 1 bestehende Schaft über ein umlaufendes Verbindungsband 5 mit der Sohle 4 verbunden. Das Verbindungsband 5 ist vorzugsweise aus elastischem Material gefertigt oder es kann auch aus balgförmig gefaltetem Material bestehen, wobei die Faltungen zu der Länge des Bandes parallel ausgebildet sind. Dieses Verbindungsband 5, welches zwischen dem Schaft und der Sohle jedenfalls eine gewisse Bewegung ermöglicht, sichert, daß zwischen dem zum Schutz des Fußes steifen Schaft und der Sohle eine gewisse Bewegung möglich ist, welche das Tragen komfortabler gestaltet und gleichzeitig auch die Bewegung des Fußes erleichtert.
Gemäß der Erfindung ist gerade wegen ihrer steifen Ausbildung zwischen der Kappe 1 und dem Fersenteil 2 eine elastische Verbindungseinlage 3 angeordnet, welche ebenfalls aus elastischem Material gefertigt oder balgförmig ausgebildet sein kann. Diese Ausbildung dient dazu, das Schuhwerk für den Fuß trotz des steifen Schafts bequemer zu machen und für den Fuß bei beliebiger natürlicher Bewegung eine entsprechende Bewegungsmöglichkeit zu sichern. Das zwischen der Sohle und dem Schaft angeordnete elastische oder balgartige Verbindungsband 5 ermöglicht, daß die Sohle jeder Bodenungleichmäßigkeit folgen kann, jedoch den Fuß nicht dazu zwingt, dieser Ungleichmäßigkeit zu folgen. Gleichzeitig schützt das elastische Verbindungsband bei Verdrehen den Fußknöchel. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist das Verbindungsband 5 an der Kappe 1 schmaler ausgebildet und verbreitert sich in Richtung zum
Fersenteil 2 hin.
Eine Vereinfachung in Hinsicht auf die Fertigungstechnik kann dadurch erreicht werden, daß das Verbindungsband 5 gemeinsam mit der Sohle 4 gegossen wird oder unter Pressen auf die Sohle aufgeklebt wird.