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Anwendungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein gefüllte Backwarenerzeugnisse,
die üblicherweise als „kleine
Zwischenmahlzeit" bezeichnet
werden, wobei die Umhüllung
und die Füllung
einen sehr geschätzten
knusprig/weichen organoleptischen Kontrast bilden, wie er für Erzeugnisse
typisch ist, die zum Beispiel aus einer cremigen inneren Füllung und einer
umschließende
Waffel bestehen.
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Obwohl
die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, betrifft sie insbesondere
ein süßes Backwarenerzeugnis,
wie oben angegeben, wobei die Umhüllung waffelartig knusprig
und so geformt ist, dass sie eine jeweilige cremige Füllung in
einer Gesamtkonfiguration, die schlauchförmig, „ravioliartig", muschelartig oder
sonst wie sein kann, vollständig umschließt.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Backwarenerzeugnisses,
wie oben angegeben, im industriellen Maßstab.
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Stand der
Technik
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Waffeln
oder Oblaten finden aufgrund ihrer knusprigen und krossen Eigenschaften
breite Anwendung bei Gebäck,
das als Kegel, Cannoli, Kekse und dergleichen hergestellt wird.
Insbesondere werden sie als essbare Halter für Eis oder Schlagsahne verwendet,
wobei ihr knuspriger bröckeliger
Aufbau einen angenehmen Kontrast zu der weichen, cremigen Konsistenz
von Eis oder Schlagsahne bildet.
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Waffeln
können
aus geeignetem flüssigem Teig
oder einer geeigneten flüssigen
Rührmasse
hergestellt werden, der bzw. die zuerst schnell in einem Ofen oder
unter einer Wärmeplattenpresse
(Waffeleisen) gebacken und dann „normalerweise" auf die gewünschte Endform
reduziert, z.B. zusammengerollt, wird, während er bzw. sie noch warm
ist.
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Dieser
Formungsvorgang ist schnell auszuführen, während die ausgebackene Rührmasse
noch warm ist, d.h. bei einer solchen Temperatur, dass sie für die manuelle
oder mechanische Bearbeitung „plastisch" bleiben kann. Wenn
man sie unter eine Temperatur fallen lässt, die im Wesentlichen als Übergangstemperatur
bezeichnet werden kann, wird die Rührmasse zu einer so genannten
Waffel, die einen „glasartigen" Aufbau besitzt,
der leicht zerbrochen oder in Krümel
aufgebrochen werden kann und daher nicht weiter verarbeitbar ist.
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Beispiele
für eine
knusprige, gerollte Waffelumhüllung
und deren Herstellungsverfahren sind im US-Patent 4,624,855 offenbart,
das hier durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Außerdem sind
rohr- bzw. schlauchförmige Waffelumhüllungen
bekannt, gewöhnlich
in Form von zigarettenförmigen
Umhüllungen
mit kleinem Durchmesser, die fast ausschließlich zur Herstellung kleiner
knuspriger Zwischenmahlzeiten, die wahlweise gefüllt werden können, verwendet
werden, nicht aber um in geeigneter Weise gefüllte Zwischenmahlzeiten herzustellen.
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Alle
bekannten Verfahren zur Herstellung von gefüllten Backwarenerzeugnissen,
die aus einer Waffelumhüllung,
wie oben angegeben, und einer cremigen Füllung nach Wahl bestehen, sehen
Formungs- und Waffelfüllschritte
vor, die nach dem Backen durchgeführt werden. Wie zuvor erwähnt, werden
die Waffelformlinge um einen Dorn herum di rekt nach dem Verlassen
des Ofens zusammengerollt, während
sich die ausgebackene Rührmasse
bei einer hohen Temperatur befindet und noch plastisch verformbar
ist, und anschließend
erfolgt der Füllvorgang,
sobald sich die ausgebackene Paste unter Kühlung zu einer knusprigen Waffel
mit der gewünschten
Schlauchform umwandelt.
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Obwohl
weithin übernommen,
besitzen die herkömmlichen
Verfahren wohlbekannte Mängel,
zu denen aufgrund der schnellen Geschwindigkeit, mit der das Formen
ausgeführt
werden muss, eine begrenzte Auswahl an „Formen" gehört,
die die Waffelhülle
annehmen kann; eine begrenzte Auswahl an Füllungen aufgrund der knusprigen
Waffelumhüllung, die
so zerbrechlich ist, dass cremige Füllungen mit einer solchen „Viskosität" (oder Fließfähigkeit)
verwendet werden müssen,
dass sie bei sehr niedrigen Drücken,
die die Umhüllung
nicht beschädigen,
gepumpt werden können.
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Darüber hinaus
ist aufgrund der zerbrechlichen Natur der Waffelumhüllung diese
schwer gleichmäßig zu füllen, und
eine ungleichmäßig gefüllte Waffelumhüllung bricht
leicht an den nicht gefüllten Stellen.
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Das
US-Patent 4,283,430 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines
schlauchförmigen,
in der Mitte gefüllten
Nahrungsmittelprodukts mit einer gebackenen, warm verformbaren Hülle, die
ein Mittelstück
aus Füllmaterial
umgibt, umfassend die Schritte: a) Erwärmen einer Rührmassenschicht
mit einem hohen Gehalt an Mono- und Disacchariden zwischen einem
Paar von gegenüberliegenden
erwärmten
sich bewegenden Oberflächen,
um so eine deformierbare, warm verformbare Lage mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von nicht über
5 Gew.-% und einer Temperatur von mindestens 100°C zu erhalten; b) Weiterbefördern der
Lage, während
sie eine Temperatur von mindestens 99°C hat, durch ein Formrohr zur
Bildung eines kontinuierlichen zylindrischen Schlauchs; c) Füllen des
Schlauchinneren mit einem essbaren viskosen Material; d) Kühlen des
gefüllten Schlauchs,
bis die gebackene Lage steif wird und Zerschneiden des gefüllten Schlauchs
in einzelne Stücke.
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Die
Patentanmeldung WO 01/93687 offenbart eine gefüllte Zwischenmahlzeit, die
eine schlauchförmige,
mit einer cremigen Füllung
gefüllte Waffel
umfasst, die durch Füllen
einer Umhüllung
erhalten wird, welche durch Umlegen von Waffelüberlappungsstreifen an einer
ein Umformwerkzeug und einen stangenförmigen Zapfen umfassenden Vorrichtung
gebildet wird.
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Die
Patentanmeldung
EP
0 543 628 A1 beschreibt anisotrope, gemischte Nahrungsmittelprodukte,
wie beispielsweise gefüllte
Teigprodukte, die mittels Ultraschall unter Verwendung einer Schneidmesserfrequenz
von 10–60
kHz und einer Schneidmesseramplitude von 20–200 μm zerteilt werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
zugrunde liegende Problem der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Verfahren zur Herstellung eines gefüllten Backwarenerzeugnisses
zur Verfügung
zu stellen, das aus einer knusprigen Umhüllung, wie beispielsweise einer
Waffel, und einer cremigen Füllung
besteht, die funktionelle Merkmale aufweist, die dahingehend wirksam
sind, dass sie die zuvor erwähnten
Mängel
des Standes der Technik überwinden,
d.h. die Auswahl der Formen für
die knusprige Umhüllung
erweitert, die Füllung
für die Umhüllung mit
einer cremigen Füllung
optimiert und die Verwendung von cremigen Füllungen aller gewünschten
Arten in allen gewünschten
Mengen ermöglicht.
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Die
das Problem lösende
Idee besteht im Wesentlichen darin, die Waffel vor dem Backschritt zu
formen, und wahlweise zu füllen,
um so einer jeweiligen Rührmasse
Eigenschaften zur Verarbeitung und plasti schen Verformung zu verleihen,
und zwar durch Steuerung ihres Feuchtigkeitsgehalts und nicht ihrer
Temperatur, wie dies gegenwärtig
erfolgt. Auf diese Weise wird das Verfahren zum Erhalten eines gefüllten Backwarenerzeugnisses,
das eine waffelartige, knusprige, krosse Umhüllung aufweist, nicht einer „Glasübergangstemperatur"-Bedingung in dem dem obigen Begriff
gegebenen Sinn unterworfen, die die bekannten Verfahren beschränkt.
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Auf
der Grundlage dieser Idee wird das technische Problem durch ein
Verfahren gemäß der Erfindung
gelöst,
dass die Schritte umfasst:
- a) Ausbreiten einer
Waffelrührmasse
in einer 0,5 bis 5 mm dicken Schicht und Einstellen ihres Feuchtigkeitsgehalts
auf 15 bis 30%, wodurch eine entsprechende Teiglage erhalten wird,
die plastisch verformbar ist und mechanisch weiterverarbeitet werden
kann;
- b) Anordnen einer Füllung
mit cremiger Konsistenz an der Teiglage;
- c) Formen der Teiglage zu einer plastisch verformbaren Umhüllung, die
dazu ausgelegt ist, die Füllung
einzuschließen
und zu behalten;
- d) 15 bis 30 Sekunden währendes
Ausbacken der Umhüllung
und ihrer Füllung
in einem Ofen bei 150 bis 250°C,
um ein gefülltes
Backwarenerzeugnis bereitzustellen, dessen ausgebackene Umhüllung aus
einer Teiglage einen Feuchtigkeitsgehalt von 3 bis 8% hat, was typisch
für Waffeln
ist, und die beim Auskühlen
so knusprig und kross wie eine Waffel wird.
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Vorzugsweise
wird die Teiglage durch Erwärmen/Ausbacken
der Rührmassenschicht
bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 15–30% erhalten.
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Vorteilhafterweise
handelt es sich bei der Füllung
um eine wasserfreie Creme, die wahlweise körnige Zutaten, wie Haselnüsse, Mandeln
und dergleichen enthält.
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Der
Plastizitätsgrad
einer Teiglage mit dem obigen Feuchtigkeitsgehalt und der Dicke
im obigen Bereich und deren sich ergebende mechanische Verarbeitbarkeit
ermöglichen
es der Teiglage, rund um die cremige Füllung nach Wahl in jeder bevorzugten Form
verarbeitet zu werden. Zum Beispiel kann eine in etwa zylindrische
schlauchförmige
Umhüllung
oder eine edelsteinartige oder edelsteinfassungsförmige Umhüllung/Behälter oder
eine „Tortello"-förmige Umhüllung erhalten
werden, und zwar ungeachtet der herzustellenden Produktgröße und des
Verhältnisses von
Waffelumhüllung
zu cremiger Füllung.
Die Form, Größe und das
Verhältnis
werden dann im Endprodukt durch Ausbacken und anschließendes Kühlen „eingestellt".
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Daher
umfasst zum Beispiel zum Erzeugen eines gefüllten Backwarenerzeugnisses
der in Betracht gezogenen Art mit einer waffelartigen knusprigen,
krossen Umhüllung
mit zylindrischer schlauchartiger Form im industriellen Maßstab das Verfahren
der vorliegenden Erfindung die Schritte:
- a)
kontinuierliches Bilden einer dünnen
Schicht einer Waffelrührmasse
zu einer durchgehenden, 0,5 bis 5 mm dicken Bahn;
- b) Ausbacken der durchgehenden Rührmassenbahn, um eine plastisch
verformbare, durchgehende Teiglage vorbestimmter Breite mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 15 bis 30% bereitzustellen;
- c) kontinuierliches Auflegen einer Füllung cremiger Konsistenz auf
die plastisch verformbare Teiglage, wobei die Füllung in Längsrichtung darauf in einer
Breite aufgelegt wird, die geringer ist als die Breite der Teiglage,
so dass zumindest ein Überlappungsstreifen
der Teiglage von der Füllung nicht überdeckt
wird;
- d) Zusammenrollen der Teiglage zu einer durchgehenden rohrförmigen Umhüllung, in
der die Füllung
eingeschlossen ist, indem der wenigstens eine Überlappungsstreifen kontinuierlich
umgeschlagen wird und man ihn sich über die Füllung wölben lässt;
- e) 15 bis 30 Sekunden währendes,
weiteres Ausbacken der Umhüllung
und der darin befindlichen Füllung
in einem Ofen bei 150 bis 250°C,
um einen rohrförmigen,
gefüllten
Formling von im Wesentlichen zylindrischer Form bereitzustellen,
bei dem die Umhüllung
einen Feuchtigkeitsgehalt von 3 bis 8% hat, wie es typisch für Waffeln
ist;
- f) Zerschneiden des Formlings, um Zuschnitte des Formlings in
vorbestimmter Länge
zu erhalten, die die gefüllten
Backwarenerzeugnisse bilden.
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Falls
gewünscht,
können
vor dem oben beschriebenen Zerschneiden der im Wesentlichen zylindrische,
kontinuierliche schlauchförmige
Formling und dessen Füllung
noch im warmen Zustand zusätzlich
geformt werden, z.B. in eine leicht abgeflachte, weitgehend parallelepipedartige
Form verarbeitet werden.
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Vorzugsweise
wird die Rührmasse
als dünne Schicht
auf ein Förderband
aufgelegt, das sie durch die verschiedenen Bearbeitungsstationen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hindurchbewegt.
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Die
Teiglage wird zur kontinuierlichen schlauchförmigen Umhüllung mit der Hilfe von herkömmlichen
feststehenden Formgebungselemente oder sich drehenden kegelartigen Überlappungseinrichtungen
gerollt, die auf mindestens eine Seite der Teiglage einwirken, um
deren entspre chenden, von der Füllung
nicht bedeckten Überlappungsstreifen kontinuierlich
umzuschlagen, und indem man ihn sich so über die Füllung wölben lässt, dass er den entgegengesetzten Überlappungsstreifen
berührt.
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Es
ist davon auszugehen, dass anders als die bekannten Verfahren das
Verfahren der vorliegenden Erfindung keine als solche zu füllende und
zu formende Waffel vorsieht, sondern vielmehr die Schritte des Füllens und
Formens einer warmen Teiglage, die aus einer Waffelrührmasse
erhalten wird, die einen Feuchtigkeitsgehalt und eine Konsistenz hat,
die dahingehend wirksam ist, dass eine hoher Grad an plastischer
Verformbarkeit und Verarbeitbarkeit erreicht wird. Dies ermöglicht die
kontinuierliche und leichte Durchführung der obigen Füll- und
Formschritte im industriellen Maßstab, ohne dass ein Risiko
zum Aufbrechen der Umhüllung
besteht.
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Erst
während
des abschließenden
Schritts des schnellen Ausbackens nimmt die Umhüllung nach dem Kühlen unterhalb
der „Glasübergangs"-Temperatur die typischen
Waffeleigenschaften und die gewünschte
Knusprigkeit an, wobei in dieser Stufe die sich daraus ergebende
Bröckeligkeit kein
Problem mehr ist.
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Die
Vorteile und Merkmale der Erfindung sollten aus der Beschreibung
einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Herstellen von gefüllten
Backwarenerzeugnissen mit einer Waffelumhüllung von schlauchartiger Form
deutlich werden. Die Beschreibung ist zusammen mit den beigefügten beispielhaften
und nicht einschränkenden Zeichnungen
zu lesen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Blockschaltbild, das das Verfahren der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht, wie es zum Herstellen eines gefüllten Backwarenerzeugnisses
mit einer schlauchartigen Umhüllung
verwendet wird.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht eines gefüllten Backwarenerzeugnisses
mit einer schlauchartigen Waffelumhüllung, wie nach dem Verfahren
der 1 erhalten.
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3 bis 5 sind
schematische perspektivische Ansichten von Details einer Vorrichtung,
die das Verfahren der 1 ausführt.
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6 bis 9 sind
schematisch unterschiedliche Formen des gefüllten Backwarenerzeugnisses,
das durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wird.
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Ausführliche
Beschreibung
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen wird ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Erzeugen eines gefüllten
Backwarenerzeugnisses 1 beschrieben, wobei das Erzeugnis 1 (2)
eine Umhüllung 2,
speziell eine schlauchartige knusprige Umhüllung ähnlich einer herkömmlichen
Waffel, und eine wasserfreie cremige Füllung 3 umfasst.
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In
einer bevorzugten, nicht einschränkenden Ausführungsform
wird die schlauchartige Umhüllung 2 leicht
abgeflacht, im Wesentlichen in ein Parallelpepiped mit gerundeten
Ecken. Vorzugsweise liegt die Länge
des gefüllten
Backwarenerzeugnisses der vorliegenden Erfindung im Bereich von
100 mm und seine Dicke liegt im Bereich von 15 mm, so dass es in die
Tasche passt.
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Das
Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen des gefüllten Backwarenerzeugnisses 1 im
industriellen Maßstab
beginnt mit der Herstellung (Schritt 1) einer Waffelrührmasse
zum Beispiel in einem herkömmlichen
Planetenmischer, aus dem die Rührmasse
kontinuierlich in den Aufgabetrichter 5 gepumpt wird.
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Der
Aufgabetrichter 5 (3) umfasst
im Wesentlichen einen Behälter 6 mit
bestimmter Kapazität,
der ein Mittel (nicht gezeigt) zum leichten Rühren der Rührmasse umfasst.
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Von
einem einstellbaren Einlass 7, der in der Nähe des Bodens
des Behälters 6 angeordnet
ist, wird die Rührmasse
kontinuierlich (Schritt II) auf ein Transportband 8 als
dünne Schicht
abgegeben, so dass eine kontinuierliche Waffelrührmassenbahn 9 mit
entsprechender Dicke und vorbestimmter Breite ausgebildet wird.
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Gemäß einem
Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt die Dicke der kontinuierlichen
Waffelrührmassenbahn
im Bereich von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 mm.
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Das
Transportband 8 wird gestützt und in üblicher Weise angetrieben und
führt die
kontinuierliche Rührmassenbahn 9 durch
alle Bearbeitungsstationen des Verfahrens gemäß der Erfindung, wie nachfolgend
erläutert.
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Die
Rührmassenbahn 9 wird
kontinuierlich (Schritt III) durch das Transportband 8 zu
einer Vorback- oder Erstbackstation in Form eines auf 150–230°C aufgeheizten
Ofens 10 zugeführt
und dort 10–15
Sekunden gehalten, wonach eine kontinuierliche warme Teiglage 11 mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von 15–30% und einer vorbestimmten
Breite aus dem Ofen 10 abgegeben wird.
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Es
ist davon auszugehen, dass wegen ihres relativ hohen Feuchtigkeitsgehalts
und ihrer Temperatur am Ofenauslass die Teiglage 11 plastisch
verformbar ist und daher leicht mit der Hand oder mechanisch bearbeitet
werden kann, ohne dass eine Gefahr für deren Unversehrtheit besteht.
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Eine
ausgewählte
wasserfreie Füllung 3 mit cremiger
Konsistenz wird kontinuierlich (Schritt IV) auf die warme Teiglage 11 aufgelegt,
wenn diese aus dem Ofen 10 abgegeben wird (4),
und zwar mittels einer Dosier- bzw. Auftragseinrichtung 12,
die als solche bekannt ist. Die Füllung 3 wird in Längsrichtung
auf die Teiglage 11 in einer Breite aufgelegt, die geringer
als die Lage ist, so dass zwei Überlappungsstreifen 11a, 11b nicht
von der Füllung
auf der Teiglage 11 überdeckt
werden. Stromabwärts
von der Auftragseinrichtung 12 befindet sich eine Umschlageinrichtung 13,
z.B. ein feststehendes Formgebungselement oder eine sich drehende
kegelartige Überlappungseinrichtung,
die so angeordnet ist, dass sie auf eine Seite der warmen Lage 11 einwirkt
und deren entsprechenden Überlappungsstreifen 11b (Schritt V)
so umschlägt,
dass er sich über
die cremige Füllung 3 wölbt, die
auf die Teiglage aufgelegt ist, wodurch eine im Wesentlichen zylindrische,
kontinuierliche schlauchförmige
Umhüllung 14,
die die Füllung 3 umschließt, bildet.
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In
dieser Stufe (4) wird die sich ergebende gefüllte schlauchförmige Umhüllung 14 (Schritt VI),
während
sie noch warm und plastisch verformbar ist, vom sich bewegenden
Transportband 8 zu einem schnell backenden Ofen 15 (Sekundenbacken)
mit 150–250°C für eine Verweilzeit
von 15–30
Sekunden kontinuierlich zugeführt,
wonach ein gefüllter schlauchartiger
Formling 14a aus dem Ofen abgegeben wird, in dem die Umhüllung einen
Feuchtigkeitsgehalt von 2,8–8%
aufweist, wie er für
eine herkömmliche
Waffel typisch ist.
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Ein
Hochfrequenzofen ist für
den Sekundenbackofen 15 bevorzugt.
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Nach
dem Verlassen des Ofens 15 (Schritt VII) wird der gefüllte schlauchartige
Formling 14a mittels Ultraschall noch warm in eine Reihe
von Stücken geschnitten,
die dann zur Bildung der Backwarenerzeugnisse 1 gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung durch einen speziell vorgesehenen Tunnel gekühlt (Schritt
VIII) und zu einer Verpackungsstation weitergeleitet werden.
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Nach
dem Kühlen
hat die Umhüllung
von jedem dieser Stücke,
wenn die Temperatur der Formlingstücke 14a unter die
so genannte „Glasübergangs"-Temperatur fällt, dieselbe
Knusprigkeit und Bröckeligkeit
wie herkömmliche
Waffeln.
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Es
ist davon auszugehen, dass vor dem obigen Kühlschritt und vorzugsweise
vor dem Schneidschritt der gefüllte
schlauchförmige
Formling 14a bis zu einem gewissen Grad plastisch verformbar
ist, weil er noch warm ist, so dass er wahlweise weiter insgesamt
geformt werden kann, z.B. im Hinblick auf eine leicht abgeflachte
nahezu parallelepipedartige Form unter einer passenden Druckstärke, oder
leicht zu einem großen
Radius oder dergleichen gebogen werden kann.
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BEISPIEL
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Eine
Waffelrührmasse
wurde durch Beladen eines Planetenmischers mit 25 bis 35 g Weizenmehl, 10–20 g Zucker,
4–8 g
Milchpulver (oder Molke), 0,5–2
g pflanzliches Fett, 4–8
g Glucosesyrup, 2–5
g Kakao, 0,05–0,2
G Sojalecithin und 30–40
g Wasser hergestellt.
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Eine
wasserfreie, Creme enthaltende teilchenförmige Getreidemasse 4,
wie beispielsweise Reis, Weizen, Zucker, Malz oder dergleichen,
wurde getrennt in einem geeigneten Mischer hergestellt. Die wasserfreie
Creme umfasst Zucker, pflanzliches Öl, Kakao, Haselnusspaste, ent rahmtes
Milchpulver und Sojalecithin und hat eine Eta-Viskosität von 1000 bis
2500 mPa/s bei 35°C.
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Vorzugsweise
liegt das Creme/Teilchen-Verhältnis
im Bereich von 80/20 zu 90/10, noch besser von 85/15.
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Die
Rührmasse
wurde auf eine Ofen-Grundplatte als dünne Lage aufgelegt, um eine
kontinuierliche Bahn aus Waffelrührmasse
mit einer Dicke von 1,2 mm zu bilden. Die Bahn wurde dann im Ofen
bei 170°C
für etwa
20 Sekunden ausgebacken (vorgebacken).
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Auf
die so erhaltene Teiglage, die aus dem Ofen mit im Wesentlichen
gleicher Temperatur wie im Ofen und mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 27% abgegeben wird, wurde ein kontinuierlicher Strang der
wasserfreien Creme aufgelegt und die Teiglage zusammengerollt, um
die Creme einzuschließen,
wodurch eine gefüllte
schlauchartige Umhüllung
entstand. Durch einen zweiten Backschritt bei 190°C für etwa 18
Sekunden (Ausbacken) wurde der Feuchtigkeitsgehalt der Umhüllung der
Teiglage auf 3,5% gesenkt. Das Endprodukt, das durch Kühlen und
Schneiden der Umhüllung
in Stücke
mit ausgewählter
Länge (100
mm) erhalten wurde, hatte ein Gewicht von 25 g (das Gewicht der
Waffelumhüllung betrug
5 g und das der cremigen Füllung
20 g), und eine augenscheinliche Dichtigkeit von 0,52–0,54 g/cm3.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung liefert gefüllte Backwarenerzeugnisse,
wobei:
- – die
schlauchartige Umhüllung
genauso knusprig und bröckelig
ist wie eine herkömmliche
Waffel und zu jeder gewünschten
Gesamtgröße und -form
verarbeitet werden kann, z.B. einer so genannten Taschengröße;
- – die
wasserfreie cremige Füllung
kann hinsichtlich der Menge und Qualität in einem weiten Bereich variieren;
- – der
Füllvorgang
wird auf einfache wiederholende Weise durchgeführt und kann automatisiert werden,
um sicherzustellen, dass die Füllung
sich im Inneren des Endprodukts optimal verteilt, und zwar ohne
die Unversehrtheit der Umhüllung
zu gefährden,
weil das Verfahren vor dem Backen durchgeführt wird.
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Änderungen
und Modifikationen können
im Hinblick auf die vorstehend beschriebene Erfindung erfolgen.
Zum Beispiel könnte
die schlauchartige Umhüllung
in eine Reihe von Stücke
mit bestimmter Länge
geschnitten werden, bevor der Sekundenbackschritt erfolgt, wobei
letztere so aufgebaut ist, dass das erfindungsgemäße Produkt
so knusprig wie gewünscht
wird. Darüber
hinaus kann ein Schneiden mittels eines in passender Weise aufgebauten,
großen
und angetriebenen Messers durchgeführt werden. In einigen Fällen hat
sich eine Wasserschneide („water
blade") als vorteilhaft
erwiesen.
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Weiterhin
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung, wie in der vorstehenden
Beschreibung erwähnt,
gefüllte
Backwarenerzeugnisse in eine Auswahl von Konfigurationen im industriellen Maßstab herstellen,
die noch im Schutzumfang der beigefügten Ansprüche liegen. Zum Beispiel konnten „doppel-schlauchförmige" Produkte, wie in
den 5 und 6 gezeigt, mit einer Umhüllung von
unterschiedlichen „Farben" vorgesehen werden,
die so angeordnet waren, dass sie parallel nebeneinander oder beabstandet
lagen, oder es sind auch „tortello"-förmige Produkte,
wie in den 7 und 8 gezeigt,
und sandwichförmige,
wie in der 9 gezeigt, verwendbar.