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STAND DER
TECHNIK FÜR
DIE ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketonen.
Insbesondere ist sie gerichtet auf ein Verfahren zur Herstellung
eines industriell verwendbaren (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketons mit hoher optischer Reinheit
durch Dehydratation von (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofuranamid in Gegenwart
eines Dehydratisierungsmittels und einer Aminbase, um (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril
zu erhalten, wonach der Reihe nach eine nukleophile Additionsreaktion
mit einem Nukleophil und eine Hydrolyse durchgeführt werden.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Im
Allgemeinen werden (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketonverbindungen
in breitem Umfang zur Herstellung von Antibiotika, die als antivirale
Arzneimittel eingesetzt werden, und von optisch aktiven Chemikalien
und auch als bedeutende medizinische Zwischenprodukte für optisch
aktive Arzneimittel und veterinärmedizinische
Arzneimittel verwendet.
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Jedoch
sind die meisten herkömmlichen
Verfahren auf die Herstellung von racemischen Tetrahydrofuranylketonen
anstelle von optisch reinen (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketonen
gerichtet.
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Inzwischen
ist in WO 92/01 696 ein Verfahren zur Herstellung von (R)-2-Acetyltetrahydrofuranbromid
offenbart, in welchem eine Carbonsäuregrundeinheit in (R)-2-Tetrahydrofuransäure, die
als Ausgangsmaterial verwendet wird, durch Oxalsäurechlorid aktiviert und mit überschüssigem Diazomethan
und anschließend
weiter mit einer 48%igen wässrigen
Bromsäurelösung umgesetzt
wird, um (R)-2-Acetyltetrahydrofuranbromid herzustellen. Auch ist
ein Verfahren zur Herstellung von 2-Acetyltetrahydrofuranchloriden,
das die Umsetzung von racemischer 2-Tetrahydrofuransäure, die
als Ausgangsmaterial verwendet wird, mit Diazomethan auf dieselbe
Weise wie in dem zuvor genannten Patent und weiter mit Salzsäure umfasst,
in J. Antibiot., 47(2), 253 (1994) beschrieben. Aufgrund der Verwendung
von Diazomethan, das hochexplosiv ist, können jedoch diese Verfahren
nicht im Industriemaßstab
durchgeführt
werden.
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In
J. Heterocycl. Chem., 32 (1), 109 (1995) ist ein Verfahren zur Herstellung
von Tetrahydrofuranylketon durch Umsetzung von racemischer 2-Tetrahydrofuransäure mit
Phenylmagnesiumbromid oder Phenyllithium offenbart. Dieses Verfahren
hat jedoch Nachteile, da, obwohl (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofuransäure als
Ausgangsmaterial eingesetzt wird, die optische Reinheit des resultierenden
Tetrahydrofuranylketons aufgrund der Racemisierung bei der Durchführung im
Industriemaßstab
verschlechtert wird. Außerdem
werden tertiäre
Alkohole in großen Mengen
als Nebenprodukte erzeugt, was es schwierig macht, dieses Verfahren
auf die Produktion im Industriemaßstab anzuwenden.
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Weiterhin
ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass, da Ketone, die aus
einer nukleophilen Addition von Carbonsäuren resultieren, eine höhere Aktivität für die nukleophile
Addition als Carbonsäuren
haben, die als Ausgangsmaterial verwendet werden, tertiäre Alkohole
in großen
Mengen durch eine zusätzliche
nukleophile Addition dieser Ketone erzeugt werden, wodurch die Reaktionsausbeute
sinkt. Es sind deshalb verschiedene Versuche unternommen worden,
um diese Probleme zu lösen.
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So
ist es beispielsweise bekannt, dass Carbonsäure und Lithiumhydrid mit einem
Molverhältnis von
1:1 umgesetzt werden, um Lithiumcarboxylat zu erzeugen, das anschließend mit
einer organischen Lithiumverbindung oder einem Grignard-Reagens umgesetzt
wird, um ein Keton herzustellen. Wird jedoch dieses Verfahren auf
die Herstellung eines optisch reinen Tetrahydrofuranylketons im
Industriemaßstab
angewendet, tritt Racemisierung auf. Somit hat das resultierende
Keton eine geringe optische Reinheit.
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Unter
diesen Umständen
wurde ein Herstellungsverfahren vorgeschlagen, in welchem eine Carbonsäure unter
Verwendung von N,O-Dimethylhydroxyamin-Hydrochlorid in N,O-Dimethylhydroxyamid umgewandelt
und anschließend
mit einer organischen Lithiumkomponente oder einem Grignard-Reagens
umgesetzt wird, um ein Keton zu ergeben. Dieses Verfahren ist vorteilhaft,
was die Unterdrückung
tertiärer
Alkohole, die als Nebenprodukt anfallen, betrifft, wobei es aber
aufgrund des teuren N,O-Dimethylhydroxyamin-Hydrochlorids nachteilig ist.
Deshalb ist es aus wirtschaftlichen Gründen schwierig, ein solches
Verfahren industriell durchzuführen.
Insbesondere tritt, wenn dieses Verfahren zur Herstellung eines
optisch reinen Tetrahydrofuranylketons im Industriemaßstab angewendet
wird, eine Racemisierung auf, wodurch das hergestellte Keton eine
geringe optische Reinheit hat.
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Gemäß Tetrahedron
Lett., 25(42), 4805 (1984) wurde ein Verfahren zur Ketonherstellung
vorgeschlagen, in welchem eine Carbonsäure mit Thionylchlorid aktiviert
und mit einem Grignard-Reagens in Gegenwart eines Eisen(III)-Katalysators
umgesetzt wird, um ein Keton herzustellen. Wird jedoch ein solches
Verfahren auf die Herstellung eines optisch reinen Tetrahydrofuranylketons
im Industriemaßstab angewendet,
ist eine Racemisierung so unvermeidlich, dass das resultierende
Keton eine geringe optische Reinheit besitzt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Zur
vorliegenden Erfindung führten
intensive und gründliche
Forschungen zu Verfahren zur Herstellung von (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon, die
von den Erfindern mit dem Ziel durchgeführt worden waren, die Probleme
zu lösen,
die im Stand der Technik auftreten und zu der Feststellung führten, dass,
wenn (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofuranamid
als Ausgangsmaterial verwendet wird und (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril, das
aus der Dehydratation dieses Ausgangsmaterials erhalten wird, einer
nukleophilen Addition mit einem Nukleophil unterworfen wird, woran
sich eine Hydrolyse anschließt,
(R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon mit hoher optischer Reinheit
erhalten wird.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines industriell verwendbaren (R)-Tetrahydrofuranylketons mit hoher
optischer Reinheit bereitzustellen.
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Weiterhin
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines industriell verwendbaren (S)-Tetrahydrofuranylketons mit hoher
optischer Reinheit bereitzustellen.
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Entsprechend
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Herstellen eines optisch reinen (R)-Tetrahydrofuranylketons
bereitgestellt, das umfasst:
- – Dehydratisieren
von (R)-2-Tetrahydrofuranamid, das durch die folgende chemische
Formel 1a dargestellt ist, in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels
und einer Aminbase bei 50 bis 100°C über 2 bis
6 Stunden, um (R)-2-Tetrahydrofurannitril zu erhalten, das durch
die folgende chemische Formel 2a dargestellt ist;
- – nukleophile
Additionsreaktion des (R)-2-Tetrahydrofurannitrils mit einem Nukleophil
in einem organischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur im Bereich von –80 bis 100°C über 10 Minuten bis 4 Stunden,
gefolgt von Hydrolysieren unter Verwendung einer wässrigen
sauren Lösung,
um (R)-Tetrahydrofuranylketon herzustellen, das durch die folgende
chemische Formel 3a dargestellt ist; und
- – Gewinnen
des resultierenden Produkts, das aus dem vorhergehenden Schritt
erhalten wurde: Chemische
Formel 1a Chemische
Formel 2a Chemische
Formel 3a wobei R eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen ist; eine
gesättigte oder
ungesättigte,
substituierte oder nichtsubstituierte zyklische Alkylgruppe mit
3 bis 30 Kohlenstoffatomen; oder eine substituierte oder nicht-substituierte
Arylgruppe mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen.
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Entsprechend
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Herstellen eines optisch reinen (S)-Tetrahydrofuranylketons
bereitgestellt, das umfasst:
- – Dehydratisieren
von (S)-2-Tetrahydrofuranamid, das durch die folgende chemische
Formel 1b dargestellt ist, in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels
und einer Aminbase bei 50 bis 100°C über 2 bis
6 Stunden, um (S)-2-Tetrahydrofurannitril zu erhalten, das durch
die folgende chemische Formel 2b dargestellt ist; und
- – nukleophile
Additionsreaktion des (S)-2-Tetrahydrofurannitrils mit einem Nukleophil
in einem organischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur im Bereich von –80 bis 100°C über 10 Minuten bis 4 Stunden,
gefolgt von Hydrolysieren unter Verwendung einer wässrigen
sauren Lösung,
um (S)-Tetrahydrofuranylketon herzustellen, das durch die folgende
chemische Formel 3b dargestellt ist; und
- – Gewinnen
des resultierenden Produkts, das aus dem vorhergehenden Schritt
erhalten wurde: Chemische
Formel 1b Chemische
Formel 2b Chemische
Formel 3b wobei R eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen ist; eine
gesättigte oder
ungesättigte,
substituierte oder nicht-substituierte zyklische Alkylgruppe mit
3 bis 30 Kohlenstoffatomen; oder eine substituierte oder nicht-substituierte
Arylgruppe mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung eines optisch reinen
(R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketons gerichtet. Dazu wird zunächst (R)- oder
(S)-2-Tetrahydrofuranamid in Gegenwart eines De hydratisierungsmittels
und einer Aminbase dehydratisiert, um (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril zu erzeugen.
Danach wird das (R)- oder
(S)-2-Tetrahydrofurannitril einer nukleophilen Additionsreaktion
mit einem Nukleophil und anschließend einer Hydrolyse unterworfen.
Als Ergebnis wird (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon mit hoher
optischer Reinheit hergestellt.
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Erfindungsgemäß wird (R)-2-Tetrahydrofuranamid
mit der chemischen Formel 1a oder (S)-2-Tetrahydrofuranamid mit
der folgenden chemischen Formel 1b als Ausgangsmaterial verwendet:
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Erfindungsgemäß wird das
(R)- oder (S)-2-Tetrahydrofuranamid vorzugsweise in Gegenwart von
1,0 bis 1,5 Äquivalentem
Dehydratisierungsmittel und 1,0 bis 7,0 Äquivalenten Aminbase unter
den Bedingungen einer Reaktionstemperatur von 50 bis 100°C und einer
Zeitdauer, die für
die Umsetzung erforderlich ist, von 2 bis 6 Stunden dehydratisiert,
um (R)-2-Tetrahydrofurannitril, das von der folgenden chemischen
Formel 2a angegeben wird, oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril herzustellen,
das von der folgenden chemischen Formel 2b angegeben wird:
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Dabei
ist festzustellen, dass jede eingesetzte Menge an Dehydratisierungsmittel
und Aminbase innerhalb eines geeigneten Bereichs eingestellt werden
sollte. So kann beispielsweise, wenn der zuvor genannte Bereich
verlassen wird, die Dehydratation nicht ausreichend durchgeführt werden
oder es kann sich übermäßig viel
Abprodukt bilden. Weiterhin wird, wenn der für die Umsetzung erforderliche
Zeitraum kürzer
als 2 Stunden ist, die Ausbeute zu niedrig. Andererseits werden,
wenn die Reaktionszeit mehr als 6 Stunden beträgt, aufgrund dieser unnötig langen Reaktionszeit
keine Vorteile erhalten. Auch wird, wenn die Reaktionstemperatur
niedriger als 50°C
ist, der Zeitraum, der erforderlich ist, um eine Ausbeute von 100%
zu erhalten, verlängert.
Andererseits führt dies,
wenn die Temperatur mehr als 100°C
beträgt, zur
Entstehung großer
Mengen an Nebenprodukten.
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Die
erfindungsgemäße Aminbase
wird aus der Gruppe ausgewählt,
die aus primären
Aminen wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin und Butylamin, sekundären Aminen
wie Dimethylamin, Diethylamin und Diisopropylamin, tertiären Aminen
wie Trimethylamin, Triethy lamin und Diethylisopropylamin und Pyridin
besteht. Davon wird Pyridin bevorzugt verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Dehydratisierungsmittel
wird aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Thionylchlorid, p-Toluolsulfonsäurechlorid, Phosphorpentoxid,
Phosphoroxytrichlorid, einem Gemisch aus Dimethylsulfoxid und Oxalsäurechlorid,
Trifluoressigsäureanhydrid
und einem Gemisch aus Formaldehyd und Ameisensäure besteht. Davon wird p-Toluolsulfonsäurechlorid
bevorzugt verwendet.
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Danach
wird das jeweilige von (R)- und (S)-2-Tetrahydrofurannitril, das
aus dieser Dehydratation resultiert, einer nukleophilen Addition
mit einem Nukleophil unterworfen. Danach wird die Hydrolyse durchgeführt, um
(R)-Tetrahydrofuranylketon, das von der folgenden chemischen Formel
3a angegeben wird, oder (S)-Tetrahydrofuranylketon, das von der
folgenden chemischen Formel 3b angegeben wird, zu erhalten: Chemische
Formel 3a
Chemische
Formel 3b
worin R eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, eine gesättigte oder
ungesättigte,
substituierte oder unsubstituierte zykli sche Alkylgruppe mit 3 bis
30 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte oder unsubstituierte
Arylgruppe mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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Was
die nukleophile Additionsreaktion betrifft, so wird (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril
und das Nukleophil langsam in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
zugegeben. Zu diesem Zeitpunkt werden das (R)- oder (S)-2-Tetrahydrofurannitril
und das Nukleophil mit einem Äquivalentverhältnis von
1:1 bis 1:3, vorzugsweise 1:1,1 bis 1:2, und am meisten bevorzugt
1:1,1 bis 1:1,3 zugegeben. Wenn das Verhältnis weniger als 1:1 beträgt, so wird ein
Teil des Nukleophils mit Wasser und anderen Verunreinigungen im
organischen Lösungsmittel
umgesetzt und dadurch die Reaktionsausbeute verringert. Andererseits
bleiben, wenn dieses Verhältnis
1:3 übersteigt,
große
Mengen des Nukleophils nicht umgesetzt, wodurch keine wirtschaftlichen
Vorteile entstehen.
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Beispiele
für ein
Nukleophil, das erfindungsgemäß nützlich ist,
umfassen Grignard-Reagenzien wie Methylmagnesiumchlorid, Methylmagnesiumbromid,
Methylmagnesiumiodid, Ethylmagnesiumchlorid, Ethylmagnesiumbromid,
Ethylmagnesiumiodid, n-Propylmagnesiumchlorid, n-Propylmagnesiumbromid,
n-Propylmagnesiumiodid, Isopropylmagnesiumchlorid, Isopropylmagnesiumbromid,
Isopropylmagnesiumiodid, Cyclopentylmagnesiumchlorid, Cyclohexylmagnesiumchlorid,
Cyclopentylmagnesiumbromid, Cyclohexylmagnesiumbromid, Cyclopentylmagnesiumiodid,
Cyclohexylmagnesiumiodid, Propargylmagnesiumbromid, Vinylmagnesiumchlorid,
Vinylmagnesiumbromid, Phenylmagnesiumchlorid, Phenylmagnesiumbromid
und Phenylmagnesiumiodid, organische Lithiumverbindungen wie Methyllithium, Ethyllithium,
Propyllithium, Isopropyllithium, n-Butyllithium, Isobutyllithium,
Neobutyllithium und Phenyllithium, organische Zinkverbindungen wie
Dimethylzink und Diethylzink und organische Aluminiumverbindungen
wie Trimethylaluminium und Triethylaluminium.
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Als
organisches Lösungsmittel
ist Diethylether, Di-n-Butylether, Methylneobutylether, Isopropylether,
Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, n-Hexan, n-Heptan, Benzol, Toluol,
Xylol oder ein Gemisch davon geeignet. Vorzugsweise ist das organische
Lösungsmittel
Diethylether, Dibutylether, Methylneobutylether, Isopropylether,
Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan oder ein Gemisch davon. Am meisten bevorzugt
wird Tetrahydrofuran verwendet.
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Die
nukleophile Additionsreaktion wird in einem Temperaturbereich von –80 bis
100°C, vorzugsweise
von –20
bis 50°C,
und am meisten bevorzugt von 0 bis 30°C durchgeführt. Eine Reaktionstemperatur
von unter –80°C verursacht
aufgrund der verlängerten
Reaktionszeit eine Verringerung der ökonomischen Vorteile. Andererseits
resultiert eine Temperatur von über
100°C aufgrund
der Racemisierung des Produkts in einer schlechteren optischen Reinheit.
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Weiterhin
wird die nukleophile Addition 10 Minuten bis 4 Stunden, vorzugsweise
10 Minuten bis 2 Stunden, und am meisten bevorzugt 30 Minuten bis 1
Stunde lang durchgeführt.
Beträgt
diese Zeit weniger als 10 Minuten, wird die Ausbeute verringert.
Andererseits werden, wenn die Reaktionszeit mehr als 4 Stunden beträgt, aufgrund
der übermäßig langen Reaktionszeit
keine wirtschaftlichen Vorteile erzielt.
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Nach
Beendigung der nukleophilen Addition wird eine Hydrolyse unter Verwendung
einer wässrigen
Säurelösung durchgeführt, um
effizient (R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon herzustellen, ohne
dabei die optische Reinheit zu verändern.
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Wie
weiter oben beschrieben, ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, dass (R)- oder
(S)-Tetrahydrofurannitril anstelle der üblicherweise eingesetzten (R)-
oder (S)-2-Tetrahydrofuransäure
verwendet wird, wodurch der Anteil des zu verwendenden Nukleophils
um 1 Äquivalent
oder mehr gesenkt werden kann, wodurch sich wirtschaftliche Vorteile
ergeben. Ebenso kann ohne eine Verschlechterung der optischen Reinheit
(R)- oder (S)-Tetrahydrofuranylketon erhalten werden, wobei der
Anfall tertiärer
Alkohole als Nebenprodukte minimiert wird.
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Bisher
ist die Erfindung allgemein beschrieben worden, anschließend wird
sie unter Bezugnahme auf einige spezielle Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1
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195
g Pyridin wurden in einen 1-l-Reaktor gefüllt und gerührt, wozu 40,5 g (S)-2-Tetrahydrofuranamid
mit einer optischen Reinheit von 99,1% ee zusammen mit 73,8 g p-Toluolsulfonsäurechlorid
zugegeben wurden, wonach die Umsetzung 2 Stunden lang bei 50°C unter Rühren durchgeführt wurde.
Danach wurde das meiste Pyridin durch Aufkonzentrieren unter Unterdruck
entfernt. Der Reaktor wurde in ein mit Eiswasser gefülltes Wasserbad
gestellt, und es wurde verdünnte
Salzsäure
zugegeben und gerührt.
Danach wurde Dichlormethan zum Extrahieren zugegeben und die wässrige Schicht
entfernt. Das Dichlormethan in der extrahierten organischen Schicht
wurde unter Unterdruck entfernt und die vom Dichlormethan befreite
organische Schicht unter Vakuum abdestilliert, was 25 g (S)-2-Tetrahydrofurannitril
ergab.
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In
einen 0,5-l-Reaktor mit einer Temperatur von 0°C wurden 0,1 l 3 M Methylmagnesiumchlorid
in Tetrahydrofuran gefüllt,
wozu 25 g (S)-2-Tetrahydrofurannitril, das zuvor erhalten worden
war, in 0,07 l Tetrahydrofuran langsam tropfenweise zugegeben wurden.
Die Umsetzung wurde 0,5 Stunden lang unter Rühren durchgeführt, wobei
die Temperatur im Reaktor auf unter 15°C geregelt wurde. Danach wurde
die erhaltene Lösung
tropfenweise zu 32 g konzentrierter Salzsäure in 0,2 l Wasser gegeben,
wobei die Reaktionstemperatur auf unter 25°C geregelt wurde. Danach wurde
die Extraktion unter Verwendung von Ethylacetat durchgeführt, anschließend das
darin enthaltene Lösungsmittel
unter Unterdruck entfernt und der Rückstand im Vakuum abdestilliert, um
17,7 g (S)-2-Acetyltetrahydrofuran mit einer optischen Reinheit
von 99,1% ee herzustellen.
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Beispiel 2
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70
g Pyridin wurden in einen 0,5-l-Reaktor gefüllt und gerührt, wozu 20 g (R)-2-Tetrahydrofuranamid
mit einer optischen Reinheit von 98,5% ee zusammen mit 37 g p-Toluolsulfonsäurechlorid
zugegeben wurden, wonach die Umsetzung 2 Stunden lang bei 50°C unter Rühren durchgeführt wurde.
Danach wurde das meiste Pyridin durch Aufkonzentrieren unter Unterdruck
entfernt.
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Danach
wurde der Reaktor in ein mit Eiswasser gefülltes Wasserbad gestellt, und
es wurde verdünnte
Salzsäure
zugegeben und gerührt.
Danach wurde Dichlormethan zum Extrahieren zugegeben und die wässrige Schicht
entfernt. Das Dichlormethan in der extrahierten organischen Schicht
wurde unter Unterdruck entfernt und die vom Dichlormethan befreite
organische Schicht unter abVakuum destilliert, was 13,5 g (R)-2-Tetrahydrofurannitril
ergab.
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In
einen 1-l-Reaktor mit einer Temperatur von 0°C wurden 0,4 l 1,6 M n-Butyllithium
in n-Hexan gefüllt,
wozu 13,5 g (R)-2-Tetrahydrofurannitril, das zuvor erhalten worden
war, in 0,07 l Tetrahydrofuran langsam tropfenweise zugegeben wurden.
Die Umsetzung wurde 1 Stunde lang unter Rühren durchgeführt, wobei
die Temperatur im Reaktor auf unter 15°C geregelt wurde. Danach wurde
die erhaltene Lösung
tropfenweise zu 65 g konzentrierter Salzsäure in 0,4 l Wasser gegeben,
wobei die Reaktionstemperatur auf unter 25°C geregelt wurde. Danach wurde
die Extraktion unter Verwendung von Ethylacetat durchgeführt, anschließend das
darin enthaltene Lösungsmittel
unter Unterdruck entfernt und der Rückstand im Vakuum abdestilliert,
um 19,6 g (R)-1-(2-Tetrahydrofuranyl)-1-pentanon mit einer optischen Reinheit
von 98,5% ee herzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung ist beispielhaft beschrieben worden, und es
ist selbstverständlich,
dass die benutzte Terminologie beschreibend anstatt beschränkend sein
soll. Es sind viele Modifizierungen und Veränderungen der Erfindung im
Lichte der zuvor beschriebenen Lehre möglich. Deshalb ist es selbstverständlich,
dass innerhalb des Umfangs der Patentansprüche die Erfindung auf andere
Weise als die zuvor speziell beschriebene durchgeführt werden kann.