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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein hydraulisches Stellglied für einen
Verbrennungsmotor mit variablem Verdichtungsverhältnis und variablem Hubraum
und einen Verbrennungsmotor, der mit mindestens einem solchen hydraulischen
Stellglied ausgestattet ist.
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Da
sich das Verdichtungsverhältnis
eines Verbrennungsmotors als Verhältnis zwischen den Verbrennungskammerrauminhalten
eines Zylinders beim unteren Totpunkt und oberen Totpunkt definiert, ist
die Wahl des Verdichtungsverhältnisses
ein Kompromiss zwischen dem Wirkungsgrad bei niedriger Drehzahl
und Belastung, d.h. bei einem schwachen Leistungsbedarf, und dem
Auftreten von Klopfen unter Bedingungen eines Betriebs mit stärkerer Belastung.
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Es
ist von Interesse, das Verdichtungsverhältnis sich in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen des Motors verändern zu lassen. Dazu sind Vorrichtungen
bekannt, die die Phasenverschiebung der Verteilung betreffen, was
die Senkung des effektiven Verhältnisses
gegenüber
dem geometrischen Grundverhältnis
bewirkt.
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Die
Veränderung
des Totvolumens und/oder des Spülvolumens
war Gegenstand zahlreicher Vorschläge, denen aber keine bekannten
industriellen Verwertungen in großem Umfang folgten.
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Die
Gattungen der vorgeschlagenen Lösungen
sind im Wesentlichen die folgenden:
- – Modifizierung
des zylinderkopfseitigen Totvolumens durch einen zusätzlichen
Kolben,
- – variable
Pleuelstangenlänge,
- – „aufblasbarer" Kolben,
- – variabler
Abstand Kurbelstangenachse – Ebene der
Zylinderkopfdichtung,
- – variabler
Hub.
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Diese
verschiedenen Vorschläge
führen
zu einer eingeschränkten
Veränderung
des Hubraums in einem Anteil von unter 25% und weisen verschiedene
Nachteile auf.
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Im
Ubrigen ist aus der FR-A-2 807 105 ein Verbrennungsmotor mit variablem
Verdichtungsverhältnis
und variablem Hubraum bekannt, der mindestens einen Zylinder umfasst,
in dem sich ein Kolben zwischen einem oberen Totpunkt und einem
unteren Totpunkt bewegen kann.
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Dieser
Motor umfasst auch Einrichtungen, um die Position des oberen Totpunkts
sich innerhalb vorbestimmter Grenzen ändern zu lassen, um gleichzeitig
den Hubweg des Kolbens, die Position des unteren Totpunkts und verhältnisgleich
das Verdichtungsverhältnis
und den Hubbraum sich in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen des Motors verändern zu lassen.
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Diese
Einrichtungen umfassen eine einerseits am Kolben des Motors und
andererseits an einer Hauptpleuelstange angelenkte Pleuelstange,
die sich auf einer Kurbelwelle dreht und auch an einer einen Ausgleichshebel
bildenden Pleuelstange angelenkt ist, die mit einem Einstellglied
für die
Stellung der Pleuelstange verbunden ist, das die Positionen des
oberen und unteren Totpunkts steuert. Aus der
JP 62041970 ist ein Stellglied bekannt,
wobei die Stellung des Kolbens bei einem durch die Pleueleinheit
auf den Kolben ausgeübten
Kraft geregelt wird.
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Die
Erfindung hat es zum Ziel, ein hydraulisches Stellglied vorzuschlagen,
das dieser Gabelpleueleinheit zugeordnet ist und es ermöglicht,
die Position des oberen Totpunkts und die Position des unteren Totpunkts
sich schnell verändern
zu lassen, sowie diesen oberen und unteren Totpunkt an einer feststehenden
Stelle zu halten, indem gleichzeitig ein Minimum an Energie verbraucht
wird.
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Die
Erfindung hat somit ein hydraulisches Stellglied für einen
Verbrennungsmotor mit variablem Verdichtungsverhältnis und variablem Hubraum
zum Gegenstand, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es in einem
Körper
einen Kolben, der über
eine Gabelpleueleinheit mit einem Kolben des Motors verbunden ist
und in dem Körper
eine untere Kammer und eine obere Kammer begrenzt, die mit Flüssigkeit gefüllt sind,
und Einrichtungen zum Halten des Kolbens in einer feststehenden
Lage oder zur Lageregelung dieses Kolbens im Körper durch selektiven Durchtritt
der Flüssigkeit
zwischen den beiden Kammern unter der Wirkung des Druckunterschieds
in den Kammern bei einer auf den Kolben dieses Stellglieds durch
die Pleueleinheit ausgeübten
Kraft umfasst, wobei die Wirkfläche
des Kolbens in der unteren Kammer kleiner ist als die Wirkfläche des
Kolbens in der oberen Kammer.
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Nach
weiteren Merkmalen der Erfindung:
- – umfassen
die Regeleinrichtungen:
- – einen
ersten Durchgang, der im Kolben ausgebildet ist und ein erstes Ende
umfasst, das in die untere Kammer mündet, und ein zweites Ende, das
in die obere Kammer mündet
und mit einem Sicherheitsventil versehen ist,
- – einen
zweiten Durchgang, der im Kolben ausgebildet ist und ein erstes
Ende umfasst, das in die untere Kammer mündet und mit einem Sicherheitsventil
versehen ist, und ein zweites Ende, das zwischen dem ersten Ende
und dem Ventil des ersten Durchgangs in den ersten Durchgang mündet, und
- – Einrichtungen
zum Steuern des Fließens
der Flüssigkeit
zwischen den Kammern mittels der Ventile,
- – wobei
die Steuereinrichtungen umfassen:
- – einen
ersten Schaft, der im ersten Durchgang angeordnet ist und auf das
Ventil dieses ersten Durchgangs wirkt, wobei der erste Schaft einen axialen
Kanal zum Durchgang der Flüssigkeit
von der unteren Kammer zur oberen Kammer umfasst,
- – einen
zweiten Schaft, der in der Achse des ersten Schafts angeordnet und
mit einem Stellsystem verbunden ist, und
- – einen
Stößel, der
zwischen den Schäften
angeordnet und entgegen Rückstellfedern
durch den zweiten Schaft zwischen einer Verschließstellung des
Kanals des ersten Schafts, in der das Ventil des ersten Durchgangs
offen ist, und einer Öffnungsstellung
dieses Kanals, in der das Ventil des ersten Durchgangs geschlossen
ist, verschiebbar ist,
- – das
Ventil des ersten Durchgangs von einer Druckfeder gegen eine im
ersten Durchgang ausgebildete Auflage gedrückt gehalten wird, um das Fließen der
Flüssigkeit
von der unteren Kammer zur oberen Kammer zu steuern,
- – das
Ventil des zweiten Durchgangs von einer Druckfeder gegen eine im
zweiten Durchgang ausgebildete Auflage gedrückt gehalten wird, um das Fließen der
Flüssigkeit
von der oberen Kammer zur unteren Kammer zu steuern,
- – die
Rückstellfedern
des Stößels eine
erste Feder umfassen, die zwischen der Unterseite des Kolbens und
dem Stößel eingesetzt
ist, und eine zweite Feder, die zwischen dem Boden des Kanals des
Schafts und dem Stößel eingesetzt
ist,
- – die
untere Kammer an eine Flüssigkeitsüberdruckpumpe
angeschlossen ist.
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Die
Erfindung hat auch einen Verbrennungsmotor zum Gegenstand, der mindestens
einen Zylinder, in dem sich ein Kolben zwischen einem oberen Totpunkt
und einem unteren Totpunkt verschieben kann, und Einrichtungen umfasst,
um die Lage des oberen Totpunkts zwischen vorbestimmten Grenzen sich
verändern
zu lassen, um gleichzeitig den Laufweg bzw. Hub des Kolbens, die
Lage des unteren Totpunkts und verhältnisgleich das Verdichtungsverhältnis und
den Hubraum in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen des Motors sich verändern zu lassen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtungen ein wie vorstehend erwähntes hydraulisches Stellglied
umfassen, das über
eine Gabelpleueleinheit mit dem Kolben verbunden ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Laufe der folgenden
Beschreibung deutlich, die beispielhaft wiedergegeben wird und mit
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen erstellt wurde:
- – 1 ist
eine schematische Seitenansicht eines Kolbens eines Verbrennungsmotors,
der mit einem erfindungsgemäßen Stellglied
ausgestattet ist, das es ermöglicht,
das Verdichtungsverhältnis und
den Hubraum dieses Motors einzustellen,
- – die 2 und 3 sind 1 ähnliche
schematische Seitenansichten, die die Lage des oberen und unteren
Totpunkts des Kolbens bei einem starken Druckbetrag bzw. einem schwachen
Hubweg dieses Kolbens zeigen,
- – die 4 und 5 sind 2 ähnliche
schematische Seitenansichten, die die Lage des oberen und unteren
Totpunkts des Kolbens bei einem schwachen Druckbetrag bzw. einem
starken Hubweg dieses Kolbens zeigen,
- – 6 ist
eine schematische Ansicht im Axialschnitt des erfindungsgemäßen hydraulischen Stellglieds,
- – die 7, 8 und 9 sind
schematische Ansichten im vergrößerten Maßstab und
im Axialschnitt, die den Funktionsablauf der Ventile dieses hydraulischen
Stellglieds zeigen.
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In 1 ist
ein Zylinder 1 eines Verbrennungsmotors schematisch dargestellt,
in dem ein Kolben 2 Hübe
zwischen einem oberen und einem unteren Totpunkt vollführen kann.
Der Kolben 2 ist mit einer Hilfspleuelstange genannten
Pleuelstange 3 verbunden, die einerseits am Kolben 2 und
andererseits an einer Hauptpleuelstange 4 angelenkt ist,
die sich an einer Kurbelwelle 5 dreht. Die Hauptpleuelstange 4 ist
ebenfalls über
eine Achse 6 an einer einen Ausgleichshebel bildenden Pleuelstange 7 angelenkt,
die zu einer Einstellvorrichtung für die Lage dieser Pleuelstange 7 gehört und ein
hydraulisches Stellglied umfasst, das insgesamt mit der Bezugszahl 20 bezeichnet
ist.
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An
ihrem der Achse 6 entgegengesetzten Ende ist die einen
Ausgleichshebel bildende Pleuelstange 7 über eine
Gelenkverbindung 9 mit dem hydraulischen Stellglied 20 verbunden.
Die Hauptpleuelstange 4 umfasst einen kurzen Schenkel 4a und
einen langen Schenkel 4b, der fest mit einem rohrförmigen Körper 4c verbunden
ist, der sich an einem Kurbelzapfen 10 drehen kann, der
einen integralen Bestandteil der Kurbelwelle 5 bildet.
Der kurze Schenkel 4a stellt die Verbindung zwischen dem
Kurbelzapfen 10 und der Achse 11 der Pleuelstange 3 sicher,
während
der lange Schenkel 4b die Verbindung zwischen dem Kurbelzapfen 10 und
der Gelenkverbindungsachse 6 an der den Ausgleichshebel
bildenden Pleuelstange 7 sicherstellt.
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Die
Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 wie auch das
hydraulische Stellglied sind in einem Zylindergehäuse 12 untergebracht.
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Das
Stellglied 20 muss es ermöglichen, den Punkt der Gelenkverbindung 9 der
den Ausgleichshebel bildenden Pleuelstange 7 an einer festen
Stelle zu halten, wie auch diesen Punkt der Gelenkverbindung 9 schnell
zu einem vorbestimmten Vorgabepunkt in beiden Richtungen, d.h. nach
oben oder unten, und entlang eines Teilhubs oder Gesamthubs und mit
einer Dynamik von unter einer Sekunde zu verschieben. Jeder Position
des Punkts der Gelenkverbindung 9, die durch das Stellglied 20 angesteuert wird,
entspricht eine Position der den Ausgleichshebel bildenden Pleuelstange 7,
der Hauptpleuelstange 4, der Kurbelwelle 5, der
Pleuelstange 3 und des Kolbens 2.
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Die 2 und 3 stellen
die extremen Positionen des Kolbens 2 bei einem starken
Druckbetrag und einem schwachen Hub dar. 2 zeigt den
Zustand der Pleuelstangen 3, 4 und 7 am
oberen Totpunkt, und 3 zeigt dieselben Bauteile am
unteren Totpunkt dieses Kolbens 2.
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Die 4 und 5 zeigen
die extremen Positionen des Kolbens 2 bei einem schwachen Druckbetrag
und einem starken Hub des Kolbens 2. 4 zeigt
den Zustand der Pleuelstangen 3, 4 und 7 und
des Kolbens 2 am oberen Totpunkt, und 5 zeigt
dieselben Bauteile am unteren Totpunkt dieses Kolbens 2.
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Indem
nun Bezug auf die 6 und 7 genommen
wird, wird das hydraulische Stellglied ausführlicher beschrieben. Dieses
hydraulische Stellglied 20 besteht aus einem Körper 21,
in dessen Innerem ein Kolben 22 translatorisch verschiebbar
angebracht ist, der mit der den Ausgleichshebel bildenden Pleuelstange 7 über den
Gelenkverbindungspunkt 9 verbunden ist. Der Kolben 22 ist
an seinem Umfang mit einer Dichtung 23 versehen und begrenzt im
Inneren des Körpers 21 eine
untere Kammer 24 und eine obere Kammer 25, die
mit einer Flüssigkeit gefüllt sind.
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Die
Wirkfläche 22a des
Kolbens in der unteren Kammer 24 ist kleiner als die Wirkfläche 22b des Kolbens 22 in
der oberen Kammer 25 (6).
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Allgemein
umfasst das hydraulische Stellglied 20 Einrichtungen zum
Halten des Kolbens 22 in einer feststehenden Lage oder
zur Lageregelung dieses Kolbens 22 im Körper 21 durch selektiven
Durchtritt der Flüssigkeit
zwischen den beiden Kammern 24 und 25 unter der
Wirkung des Druckunterschieds in den Kammern 24 und 25 bei
einer auf den Kolben 22 dieses Stellglieds 20 durch
die Pleueleinheit 3, 4 und 7 ausgeübten Kraft.
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Die
Einrichtungen umfassen einen ersten Durchgang 30, der im
Kolben 22 ausgebildet ist und ein erstes Ende 30a umfasst,
das in die untere Kammer 24 mündet, und ein zweites Ende 30b,
das in die obere Kammer 25 mündet. Dieses zweite Ende 30b ist
mit einem Sicherheitsventil 31 versehen.
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Diese
Einrichtungen umfassen auch einen zweiten Durchgang 32,
der im Kolben 22 ausgebildet ist und ein erstes Ende 32a umfasst,
das in die untere Kammer 24 mündet und mit einem Sicherheitsventil 33 ausgestattet
ist. Dieser Durchgang 32 umfasst ein zweites Ende 32b,
das zwischen dem ersten Ende 30a und dem Ventil 31 in
den ersten Durchgang 30 mündet. Schließlich umfassen
die Einrichtungen auch noch Einrichtungen zum Steuern des Fließens der
Flüssigkeit
zwischen den Kammern 24 und 25 mittels der Ventile 31 und 33,
und die durch die allgemeine Bezugszahl 40 bezeichnet sind.
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Die
Steuereinrichtungen 40 bestehen aus einem ersten Schaft 41,
der im ersten Durchgang 30 angeordnet ist und dessen Außendurchmesser
im Wesentlichen dem Durchmesser des Durchgangs 30 entspricht.
Dieser erste Schaft 41 umfasst einen axialen Kanal 42 zum
Durchgang der Flüssigkeit
von der unteren Kammer 24 zur oberen Kammer 25,
wie später
noch zu sehen sein wird. Der erste Schaft 41 ist dazu bestimmt,
auf das Ventil 31 zu wirken.
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Die
Steuereinrichtungen 40 umfassen einerseits einen zweiten
Schaft 43, der in der Achse des ersten Schafts 41 angeordnet
und mit einem nicht dargestellten Betätigungssystem verbunden ist,
und andererseits einen Stößel 44,
der zwischen den Schäften 41, 43 angeordnet
und entgegen Rückstellfedern 35 und 46 durch
den zweiten Schaft 43 zwischen einer Verschließstellung
des Kanals 42 des ersten Schafts 41 und einer Öffnungsstellung
dieses Kanals 42 verschiebbar ist.
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Der
zweite Schaft 43 wird in einer Öffnung 45 geführt, die
im Körper 21 ausgebildet
ist, und das Betätigungssystem
dieses zweiten Schafts 43 besteht, um ihn vertikal nach
oben oder unten zu verschieben, aus jedem geeigneten System wie
beispielsweise einem System mit Zahnrad und Zahnstange, das von einem
Elektromotor angetrieben wird.
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Das
Ventil 31 des ersten Durchgangs 30 wird von einer
Druckfeder 37 gegen eine im ersten Durchgang 30 ausgebildete
Auflage 36 gedrückt
gehalten, um das Fließen
der Flüssigkeit
aus der unteren Kammer 24 zur oberen Kammer 25 zu
steuern.
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Das
Ventil 33 des zweiten Durchgangs 32 wird von einer
Druckfeder 48 gegen eine im zweiten Durchgang 32 ausgebildete
Auflage 47 gedrückt
gehalten, um das Fließen
der Flüssigkeit
von der oberen Kammer 25 zur unteren Kammer 24 zu
steuern.
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Die
zum Stößel 44 gehörenden Rückstellfedern
umfassen eine erste Feder 35, die zwischen der Seite 22a des
Kolbens 22 und diesem Stößel 44 eingesetzt
ist, um den Stößel 44 gegen
das Ende des zweiten Schafts 43 gedrückt zu halten, und eine zweite
Feder 46, die zwischen dem Boden des Kanals 42 und
dem Stößel 44 eingesetzt
ist, um das obere Ende des Schafts 41 gegen das Ventil 31 gedrückt zu halten.
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In
der wie in 7 gezeigten Ruhestellung ist
ein Raum zwischen dem unteren Ende des Schafts 41 und dem
Stößel 44 gebildet.
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Wie
auch in 6 gezeigt ist, ist die untere Kammer 24 an
eine Flüssigkeitsüberdruckpumpe 50 dieser
unteren Kammer 24 angeschlossen.
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Durch
das Stellglied 20 wird der Gelenkverbindungspunkt 9 beibehalten
oder verschoben und von daher wird mittels der Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 auch
die Lage des oberen Totpunkts und die Lage des unteren Totpunkts
des Kolbens 2 im Zylinder 1 in zwei entgegengesetzte
Richtungen verschoben, wobei dieser Gelenkverbindungspunkt 9 durch die
Einheit abwechselnd einer starken asymmetrischen Kraft ausgesetzt
wird.
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Um
dazu den Kolben 22 zu halten oder die Lage des Kolbens 22 im
Körper 21 bei
einer durch den Kolben 22 auf die Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 ausgeübten Kraft
beim Aufwärts-
oder Abwärtshub auf
gleiche Weise zu regeln, können
sich verschiedene Fälle
des Funktionsablaufs dieses Stellglieds 20 anbieten.
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Um
den Kolben 22 nach oben zu verschieben, das heißt in Richtung
des Aufwärtshubs,
hebt das nicht dargestellte Betätigungssystem
den zweiten Schaft 43, der seinerseits den ersten Schaft 41 mittels
des Stößels 44 hebt,
der den axialen Kanal 42 verschließt, wie in 8 gezeigt
ist. Dieser erste Schaft 41 öffnet das Ventil 31,
das sich von seinem Sitz 36 erhebt.
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Im
Falle, dass die auf den Kolben 22 wirkende Kraft positiv
ist, d.h. mittels der Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 nach
oben gerichtet wird, nimmt der Druck in der oberen Kammer 25 zu
und wird höher als
der Druck in der unteren Kammer 24. Unter der Wirkung des
Druckunterschieds, der durch die Kraft zwischen den beiden Kammern 24 und 25 entsteht, geht
die Flüssigkeit
von der oberen Kammer 25 zur unteren Kammer 24 über das
offene Ventil 31 und das Ventil 33 über, das
sich unter der Wirkung des Drucks der Flüssigkeit öffnet, der im zweiten Durchgang 32 herrscht.
Während
dieser Phase steigt der Kolben 22 im Körper 21 wieder, wodurch
ermöglicht wird,
dass die Lage des Kolbens 2 im Zylinder 1 mittels
der Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 verschoben werden
kann.
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Ist
die auf den Kolben 22 ausgeübte Kraft negativ, d.h. nach
unten gerichtet, nimmt der Druck in der unteren Kammer 24 zu.
Da der Druck in dieser unteren Kammer 24 höher ist
als derjenige der oberen Kammer 25, bleibt das Ventil 33 auf
seinen Sitz 47 gedrückt,
was den Durchtritt der Flüssigkeit
zwischen der unteren Kammer 24 und der oberen Kammer 25 verhindert.
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Der
Kolben 22 bleibt also in seiner Stellung.
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Auf
diese Weise lässt
eine abwechselnd auf den Kolben 22 wirkende Kraft diesen
Kolben 22 ruckweise ansteigen.
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Um
den Kolben 22 nach unten zu verschieben, d. h. in der Richtung
des Abwärtshubs,
senkt das nicht dargestellte Betätigungssystem
den zweiten Schaft 43, was zur Wirkung hat, dass der Stößel 44 und
der Eingang des Kanals 42 freigegeben werden. Das Ventil 31 wird
unter der Einwirkung der Druckfeder 37 auf seinen Sitz 36 gedrückt.
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Ist
die durch die Pleuelstangeneinheit 3, 4 und 7 auf
den Kolben 22 ausgeübte
Kraft positiv, d. h. nach oben gerichtet, bleibt das Ventil 31 auf
seinen Sitz 36 gedrückt, weil
der Druck in der oberen Kammer 25 höher ist als derjenige, der
in der unteren Kammer 24 herrscht. Der Kolben 22 verschiebt
sich nicht.
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Ist
die auf den Kolben 22 wirkende Kraft negativ, steigt der
Druck in der unteren Kammer 24, so dass die Flüssigkeit
durch den axialen Kanal 42 des ersten Schafts 41 durchtritt,
das Ventil 31 von seinem Sitz 36 hebt und in die
obere Kammer 25 fließt
( 9). Der Anstieg des Drucks in der oberen Kammer 25 und
der Unterschied der Wirkflächen 22a und 22b des
Kolbens 22 bewirken, dass die auf die Fläche 22b ausgeübte Kraft,
die größer ist
als diejenige, die auf die Fläche 22a ausgeübt wird,
den Abwärtshub
des Kolbens 22 im Körper 21 hervorruft.
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Aber
in den meisten Fällen
sind die Kräfte, die
auf den Kolben 22 nach unten ausgeübt werden, kleiner als die
Kräfte,
die auf den Kolben 22 nach oben ausgeübt werden.
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Die Überdruckpumpe 50 arbeitet
praktisch ständig
und wirkt wie eine Vorspannfeder.
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Um
den Abwärtshub
des Kolbens 22 in dem Fall zu erleichtern, dass die Kräfte nach
unten gerichtet sind, wird der beste Kompromiss zwischen dem Querschnittsverhältnis, dem Überdruck
und der Regulierung des Ventils 23 gewählt.
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Indem
auf diese Parameter eingewirkt wird, wird auch der beste Kompromiss
zwischen der Aufwärtshub-
und Abwärtshubgeschwindigkeit
des Kolbens 22 und der Pleuelstange 7 ermittelt,
denn wenn man die eine bevorzugt, setzt man die andere herab, und
umgekehrt.
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Um
den Kolben 22 im Körper 21 in
einer feststehenden Lage zu halten, wenn die auf den Kolben 22 wirkende
Kraft nach oben gerichtet ist, wird das Ventil 31 durch
den Flüssigkeitsdruck
in der oberen Kammer 25 auf seinen Sitz 36 gedrückt gehalten,
so dass keine Flüssigkeit
zwischen den Kammern 24 und 25 fließt und der
Kolben 22 in derselben Position bleibt.
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Wenn
die auf den Kolben 22 wirkende Kraft nach unten gerichtet
ist, bleibt das Ventil 33 durch den Flüssigkeitsdruck in der unteren
Kammer 24 auf seinen Sitz 47 gedrückt, und
der Stößel 44 verschließt den axialen
Kanal 42 des ersten Schafts 41, und in diesem
Fall zirkuliert auch keine Flüssigkeit zwischen
den Kammern 24 und 25 und der Kolben 22 bleibt
in derselben Position.
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Das
erfindungsgemäße hydraulische
Stellglied ermöglicht
es, den Kolben dieses Stellglieds und von daher den Gelenkverbindungspunkt
des Kolbens mit der Pleuelstangeneinheit in einer feststehenden
Position zu halten, oder die Position dieses Kolbens und die Position
dieses Gelenkverbindungspunkts entsprechend einer Dynamik, die unter
einer Sekunde liegt, zu einem bestimmten Vorgabepunkt sich ändern zu
lassen, um die Position des oberen Totpunkts des Kolbens des Verbrennungsmotor
sich innerhalb von vorbestimmten Grenzen verändern zu lassen und in der
Folge den Hub dieses Kolbens, die Lage der unteren Totpunkts und
verhältnisgleich
das Verdichtungsverhältnis
und der Hubraum in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen des Motors sich gleichzeitig verändern zu
lassen.
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Im Übrigen dient
die durch dieses Stellglied verbrauchte Energie nur dem Überdruck
des Systems und nicht zur Durchführung
einer Arbeit, und angesichts des geringen Querschnitts der Steuerstangen
ist die zur Verschiebung dieser Steuerstangen aufzuwendende Energie
sehr gering.
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Das
erfindungsgemäße hydraulische
Stellglied lässt
sich auf jedes mechanische System, das derselben Art von Kräften ausgesetzt
ist und im Spezielleren auf jeden Motoraufbau anwenden.