DE601465C - Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus seinen Alkaliverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus seinen Alkaliverbindungen

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DE601465C
DE601465C DEL81397D DEL0081397D DE601465C DE 601465 C DE601465 C DE 601465C DE L81397 D DEL81397 D DE L81397D DE L0081397 D DEL0081397 D DE L0081397D DE 601465 C DE601465 C DE 601465C
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cyanamide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus seinen Alkaliverbindungen Es ist bekannt, Cyanamid aus Alkalicyanamiden dadurch herzustellen, daß man die konzentries-te Lösung von Alkalicyanamiden mit Schwefelsäure einer solchen Konzentration unter Kühlen versetzt, daß schließlich bei neutraler Reaktion nur so viel Wasser vorhanden ist, wie durch das gebildete Natriumsulfat als Kristallwasser gebunden werden kann. Der so erhaltene nahezu trockene Kristallkuchen wird nach Zerkleinerung mit Äther extrahiert und aus der ätherischen Lö=-sung das Cyanamid durch Verdunsten ausgeschieden.
  • Die derart zu erzielende Ausbeute ist wechselnd und übersteigt imallgemeinennicht 4.o bis 6o % des in Form von Alkahcyanamid in die Reaktion, eingebrachten Cyanami ds, da offenbar trotz Kühlung Hydrolyse eintritt und das Ausäthern nicht mit der gewünschten Vollständigkeit vor sich geht.
  • Es wurde nunc gefunden, daß man mit sehr viel besserer Ausbeutle, die nahezu die theoretische erreicht, Cranamid aus Alkalicyanamid gewinnen kann, wenn man das Alkalicyanamid in feiner Verteilung mit ätherischem Chlorwasserstoff umsetzt, wobei die Chlorwasserstoffmenge der mit dem Alkalicyanamid in das Verfahren eingeführten Alkalimenge zu entsprechen hat. Es scheidet sich hierbei Natriumchlorid aus, während das Cyanamid in äthexi,sche Lösung übergeführt wird und dann durch Verdunsten des Äthers gewonnen werden kann.
  • Als Alkali, denn. die angewehdete Säuremenge zu entsprechen hat, ist dabei dasjenige Alkali zu verstehen,, welches mit dem Cyanamid verbunden ist, und dasj enige Alkali:, das an schwächere Säuren, wie z. B. Kohlensäure, gebunden ist, als sie zur Umsetzung verwendet werden.
  • Wird zuwenig Säure angewandt, so wird die Ausbeute ungünstig, da unzersetztes Natriumcyanamid im Rückstand bleibt. Wird zuviel Säure, z. B. Salzsäure, angewandt, so fällt salzsaures Cyanamid aus, das in Äther nicht löslich ist, wodurch gleichfalls die Ausbeute vermindert wird.
  • Die ätherische Chlorwasserstofflösung kann durch die Lösung .einer anderen, auch in Äther ein unlösliches Natriumsalz bildenden Säureersetzt werden, ebenso kann Äther durch ein anderes organisches Lösungsmittel, wie z. B. Ligroin, ersetzt werden, in dem sich das gebildete Salz nicht löst, wohl aber das Cyanamid.
  • Als Lösungsmittel sind erfindungsgemäß weiterhin noch verwendbar z. B. Methylacetat, Äthylacetat, Propyllacetat, Äthylpropionat und- Aceton. Als Säuren, die sich für die Umsetzung der Natriumcyanamide eignen, kommen z. B. noch in Frage: Eisessig, Propionsäure, Schwefelsäure lind Bromwasserstoffsäure.
  • Verwendet man eine Säure, deren Cyanamidsalz in Äther löslich ist oder in Äther weitgehend gespalten ist, wie z. B. Eisessig, so geht auch bei einem überschuß dieser Säure alles Cyanamid in die ätherische Lösung über, und man ist dann in der Lage, durch Neutralisierung der Säure mit Alkohola.ten oder durch Abdun.sten der Säure im Vakuum das Cyanamid zu gewinnen. Besonders leicht und glatt verläuft das Verfahren, wenn man von Monoalkalicyaramiden ausgeht, die dann, wie oben beschrieben, mit .ätherischem Chlorwasserstoff behandelt werden. Hierbei ist die Ausbeute nahezu quantitativ und das erhaltene Cyanamid schon von ausgezeichneter Reinheit und für die meisten Zwecke ohne weiteres verwendbar.
  • Die Überführung des Dialkalicyanamids in Monoalkalicyanamid geschieht in besonders vorteilhafter Weise dadurch, daß man das fein gepulverte Diallzalicyanamid in All>ohol einträgt. Hierbei findet eine Aufspaltung gemäß der folgenden Gleichung statt: Na. CIN2+C2 H5 OH =NaH CN2+NaOC2 H5. Es wird also aus i Molekül Dialkahcyanamid i Molekül Alkalialkoholat und i Molekül Monoalkalicyanamid gebildet. Während das Alkalialkoholat in Alkohol gelöst ist, scheidet sich das MonoalkaJicyanamid als sandiges Pulver ab, das abgesaugt und mit Alkohol und Äther gewaschen werden kann.
  • An Stelle von Äthylalkohol können auch andere Alkohole, wie z. B. `Methylalkohol, Propylalkohol u. a. m., verwendet werden. Das auf diese Weise hergestellte Monoalkalicyanamid kann natürlich auch für andere Um-Setzungen. verwendet werden.
  • Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn der bei der Cyanamidgewinnung verwendete Äther nicht ganz wasserfrei ist, da im wasserfreien Äther die Reaktion, d. h. die Umsetzung des Chlorwasserstoffs mit dem Alkali des Cyanamids, träge erfolgt. Der im allgemeinen. etwas wasserhaltige gewöhnliche Äther ist für die Zwecke durchaus brauchbar. Andernfalls muß dem Äther .eine geringe Menge Wasser zugefügt werden. Beispiel i i o Gewichtsteile technisches Dinatriumcyanamid mit ,einem Gehalt von 9o,3 % werden in 25 Gewichtsteile Äthylalkohol unter Rühren eingetragen. Nach Abkühlen wird abgenutscht und zuerst mit Äthylalkohol, dann mit Äther gewaschen. Es werden erhalten 6,27 Gewichtsteile Mononatriumcyanamild von 94..3 0/0, was einer Ausbeute von, 88 % entspricht. Beispiel z i o Gewichtsteile Dinatriumcyanamid von 90,30/0 werden in ¢4. Gewichtsteile Isopropylalkoholeingetragen. Nach dem Abkühlen wird mit Propylalkohol und Äther ausgewaschen. Erhalten werden 7,o Gewichtsteile Mononatriumcyanamid von 92,1 %, was einer Ausbeute von fast 95% entspricht. In gleicher Weise läßt sich z.13. Methylalkohol und Amylalkohol verwenden. Bei dem ersteren ist die Ausbeute geringer als bei der Verwendung von Äthylalkohol, während bei dem letzteren die Ausbeute noch etwas höher ist wie bei der Verwendung von Propylalkohol. Offenbar steigt die Löslichkeit des Mononatriumcyananüds bzw. des Dinatriumcyanamids mit sinkender Kohlen-_ stoffzahl des Alkohols. Beispiel 3 i o Gewichtsteile Mononatriumcyanami@d von 9o,9 % werden in 36 Gewichtsteile Äthyläther aufgeschlämmt und mit einer ätherischen Salzsäure, die 3,o6n ist, in einer Menge versetzt, die dem Natriumgehalt des angewandten Mononatriumcyanamids entspricht. Von dem sich durch Umsetzung bildenden Natriumchlori;d wird abgenutscht, der Nutschenrückstand mit Äther ausgewaschen, der Äther unter vermindertem Druck abgedampft. Der Rückstand erstarrt nach kurzer Zeit zu einer Kristallmasse von freiem Cyanamid. Es wurden erhalten: 5,2 Gewichtsteile Cyanarnid, dessen Reinheit durch Analyse festgestellt wurde. Die Ausbeute beträgt 87,2 %. Beispiel q. i o Gewichtsteile Mononatriumcyanamid der Zusammensetzur#g wie in Beispiel 3 werden in der gleichen Gewichtsmenge Äther wie oben aufgeschlämmt und mit einer ätherischen Lösung von Essigsäure versetzt, die 9,35 Gewichtsteüe Eisessig enthält, etwas weniger als die berechnete Menge. Es werden gleichfalls 5,ag freies Cyanamid erhalten, was unter Berücksichtigung der angewendeten Menge Essigsäure, die ja zur vollen Umsetzung nicht ausreichte, einer Ausbeute von 947 % entspricht. Beispiel 5 Arbeitet man gemäß Beispiel q., indem man an Stelle von Athylä.ther Aceton verwendet, so erhält man eine Ausbeute an Cyanamid in Acetonlösung von 87,2 %. Beispiel 6 Bei der Verwendung von Essigester als Lösungsmittel für das Cyanamid erhält man unter den: Bedingungen des Beispiels q. bei Anwendung der berechneten Menge Eisessig eine Ausbeute von. 92,7 % an freiem Cyanamid.

Claims (3)

  1. PATENT ANsPiziicül?: i. Verfahren zur Gewinnung von Cyanamid aus seinen. Alkaliverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man sie zweckmäßig in feiner Verteilung mit in Äther gelöstem Chlorwasserstoff behandelt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bei Ausgang von Dialkaäcyanamid, dadurch gekemlzeichnet, daß man dieses durch eine Behandlung mit Alkoholen, insbesondere Äthylalkohol unter Gewinnung von Alkalialkoholaten als Nebenprodukten zunächst in Monoalkalicyanamid überführt und erst aus diesem das freie Cyanamid isoliert.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung von Äther dieser in wasserhaltigem Zustand benutzt wird. q.. Abänderung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Äther andere, zweckmäßig leicht verdunstbare organische Lösungsmittel, in denen das gebildete Salz nicht, wohl aber Cyanamid löslich ist, und an Stelle der Salzsäure andere, in den organischen Lösungsmitteln lösliche Säuren verwendet werden.
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