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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf verbesserte Haftmittelzusammensetzungen.
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Genauer
gesagt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf verbesserte druckempfindliche
Haftmittelzusammensetzungen, die Pfropfcopolymere enthalten.
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Haftmittel
werden seit der Antike zum Zusammenhalten von Substraten mittels
Oberflächenhaftung verwendet.
Der Ausdruck „Haftmittel", wie hierin verwendet,
ist eine Substanz, die typischerweise eine Flüssigkeit oder ein klebriger
Halbfeststoff ist, die/der zumindest für einen Augenblick die Oberfläche kontaktiert und
benetzt, und in einer relativ dünnen
Schicht aufgetragen wird, um so eine nützliche Verbindung zu bilden, die
Beanspruchungen von einem Substrat auf ein anderes übertragen
kann. Der Ausdruck „druckempfindlich", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Haftmittel, die nach dem Auftragen auf die Oberfläche des
Substrats und dem Bilden der Verbindung typischerweise nicht härten. Diese
Haftmittel können
Substrate zusammenhalten, wenn die Oberflächen unter kurzem Anlegen von
Druck bei Raumtemperatur verbunden werden.
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Die
Eigenschaften Klebrigkeit, Ablösefestigkeit
und Scherfestigkeit, die häufig
sich gegenseitig ausschließende
Eigenschaften sind, können
beim gezielten Aufbau einer Haftmittelzusammensetzung, die für eine bestimmte
Anwendung geeignet ist, überaus
wichtig sein. Klebrigkeit ist ein Maß des viskosen Flusses unter
Bedingungen schneller Dehngeschwindigkeiten und geringer Spannungsintensitäten und
bezieht sich im allgemeinen auf die anfängliche Anziehung eines Haftmittels
an ein Substrat. Ablösefestigkeit
ist ein Maß der Resistenz
gegen Fluß bei
intermediären
Dehngeschwindigkeiten und mittleren bis hohen Spannungsintensitäten und
bezieht sich im allgemeinen auf die Bindungsfestigkeit zwischen
einem Haftmittel und einem Sub strat. Scherfestigkeit ist ein Maß der Resistenz
gegen den Fluß bei
intermediären
Spannungsintensitäten
und bezieht sich im allgemeinen auf die innere oder Kohäsionsfestigkeit
eines Haftmittels.
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Druckempfindliche
Haftmittel („PSAs") können im
allgemeinen aus Kautschuk-, Acryl- oder Silikon-basierenden Formulierungen
bestehen und können
mittels Verfahren wie Lösungsmittel-,
Emulsions- oder Heißschmelzverfahren
hergestellt werden. Druckempfindliche Haftmittelzusammensetzungen,
die auf wäßrigen Emulsionen
und Dispersionen aus Acrylverbindungen basieren, sind bekannt und
werden verbreitet verwendet. Beispiele für solche druckempfindlichen
Haftmittel umfassen zum Beispiel Pfropfcopolymere. Der Ausdruck „Pfropfcopolymere", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Makromoleküle,
die gebildet werden, wenn Polymer- oder Copolymerketten als Seitenketten
chemisch an ein polymeres Rückgrat
gebunden werden. Im allgemeinen haben die Seitenketten eine andere
polymere Zusammensetzung als die Rückgratkette. Da Pfropfcopolymere
oftmals ungleiche polymere Segmente in einem Molekül chemisch
vereinen, verfügen
diese Copolymere im Vergleich zu den entsprechenden statistischen
Analoga über
einzigartige Eigenschaften. Diese Eigenschaften umfassen zum Beispiel
mechanische Filmeigenschaften, die aus thermodynamisch angetriebener
Mikrophasentrennung des Polymers resultieren.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Kammcopolymer" auf eine Art Pfropfcopolymer,
in dem das polymere Rückgrat
des Pfropfcopolymers linear ist, und jede Seitenkette des Pfropfcopolymers
durch ein „Makromonomer" gebildet wird, das
an das Polymerrückgrat
gepfropft ist. Wie hierin verwendet, sind unter dem Ausdruck „Makromonomere” Polymere
mit niedrigem Molekulargewicht und mindestens einer funktionalen
Gruppe am Ende der Polymerkette, die unter Bildung von Kammcopolymeren
mit anderen Monomeren weiter polymerisieren kann, zu verstehen.
Siehe z. B. Kawakami in „Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering", Bd. 9, S. 195–204, John Wiley & Sons, New York,
1987. Wie hierin verwendet, soll der Ausdruck „linear" Polymere umfassen, in denen durch Wasserstoffabspaltung,
die normalerweise bei Radikalpolymerisationen zu beobachten ist,
nur eine geringe Anzahl an Verzweigungen aufgetreten ist. Die Kammcopolymere werden üblicherweise
durch Radikalcopolymerisation eines Makromonomers mit einem herkömmlichen
Monomer (z. B. ethylenisch ungesättigten
Monomeren) hergestellt.
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Kammcopolymere,
die mit wasserunlöslichen
Makromonomeren hergestellt wurden, sind vorwiegend unter Verwendung
von Masse- und Lösungspolymerisationstechniken
hergestellt worden. Solche Verfahren umfassen typischerweise jedoch
die Verwendung eines Lösungsmittels
oder Monomers als das Medium, in dem die Polymerisation durchgeführt wird.
Die Verwendung solcher Materialien ist beispielsweise aufgrund der Toxizität unerwünscht. Daher
richten sich die derzeitigen Bemühungen
auf die Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Kammcopolymeren,
die zur Verwendung als PSAs geeignet sind, über ein wäßriges Emulsionsverfahren.
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Ein
Parameter, der bei der Auswahl eines gepfropften Copolymers oder
Kammcopolymers, das das richtige Gleichgewicht der Eigenschaften
für die
Haftmittelzusammensetzung, insbesondere für PSA-Zusammensetzungen, liefert,
häufig
relevant ist, ist die jeweilige Glasübergangstemperatur (Tg) der „harten
Phase" und der „weichen
Phase". Wie hierin
verwendet, bezieht sich der Ausdruck „harte Phase" im allgemeinen auf die
Polymer- oder Copolymerseitenketten oder -pfropfungen, wohingegen
sich der Ausdruck „weiche
Phase" im allgemeinen
auf das polymere Rückgrat
des gepfropften Copolymers bezieht. Allgemein wird angenommen, daß die Tg
der harten Phase die Schereigenschaften der resultierenden Haftmittelzusammensetzungen
stark beeinflußt.
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Der
Kompatibilitätsgrad
für die
harte und weiche Phase wirkt sich auch zu einem geringeren Grad
auf die Scher- und andere Eigenschaften der Haftmittelzusammensetzungen
aus. Wichtig ist, daß die
Copolymerseitenketten oder -pfropfungen geringe oder keine Kompatibilität mit dem
polymeren Rückgrat
haben, so daß separate
Phasen gebildet werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich Kompatibilität auf ein Maß der wechselseitigen
Löslichkeit
zweier Materialien, wie der harten und der weichen Phase des Pfropf- oder Kammcopolymers.
Kompatible Mischungen können
sich durch (1) die Existenz einer einzelnen homogenen Phase, die
keine diskreten Domänen
irgendeiner Kom ponente enthält,
und (2) eine Glasübergangstemperatur
für die
Mischung aus Komponenten auszeichnen, wie in P. B. Rim und E. B.
Orler, „Dependence
of Tg an Composition for a Compatible Polymer/Oligomer Blend", Macromolecules,
Bd. 20, S. 433–435
(1987) erörtert.
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In
Mischungen aus Polymeren oder Mischungen aus Additiven mit Polymeren
bezieht sich ein weiterer Aspekt der Kompatibilität auf die
Unterschiede der Brechungsindizes zwischen den Komponenten. Fehlende Kompatibilität ist in
dem getrockneten Haftmittelfilm aufgrund großer Domänen einzelner Komponenten mit
unterschiedlichem Brechungsindex im allgemeinen durch Trübheit nachzuweisen.
Die Kompatibilität
wird typischerweise zwischen Materialien begünstigt, die über ähnliche
chemische und/oder physikalische Merkmale verfügen. Zur effektiven Modifizierung
der Leistung eines Haftmittels, das Pfropf- oder Kammcopolymere
enthält,
sollten die ausgewählten
Additive bevorzugt zumindest teilweise mit der weichen Phase des
Copolymers kompatibel sein und über
eine sehr eingeschränkte
oder keine Kompatibilität
mit der harten Phase verfügen.
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US-Patent Nr. 4,554,324 ,
Husman et. al., („Husman") offenbart PSA-Zusammenetzungen,
die ein Rückgrat
von polymerisiertem Acryl- oder Methacrylsäureester mit gepfropften seitenständigen polymeren Komponenten
umfassen. Die gepfropften seitenständigen polymeren Komponenten
bestehen aus Makromonomeren, die durch anionische oder Radikalpolymerisationsverfahren
unter Verwendung von Alkalimetallkohlenwasserstoffen, Alkoxidsalzen
bzw. radikalischen Initiatoren hergestellt wurden. Die reaktive
Doppelbindung des Makromonomers ist eine Acrylat- oder Methacrylatverknüpfung mit
einer gewünschten
polymeren Wiederholungseinheit wie Styrol oder Methylmethacrylat.
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Husman
lehrt die Verwendung der Makromonomere mit Acrylzusammensetzungen
zur Verstärkung der
Kohäsionsfestigkeit
oder des Scherwiderstands von Polymeren, wie aus der Scherfestigkeit
ersichtlich, während
ein wünschenswertes
Gleichgewicht der anderen PSA-Eigenschaften wie Ablösen und
Klebrigkeit erhalten bleibt. Die Haftmittelzusammensetzungen in
Husman werden aus Lösungsmittellösungen oder
durch mit Schmelzen verbundene Beschichtungsverfahren, wie Beschichten
mittels Extruder oder Heißtauchen,
zu Filmen verarbeitet. Ferner lehrt Husman nicht die Verwendung
polymerer Additive wie Klebrigmacher zur Verbesserung der Eigenschaften
der PSA-Zusammensetzungen.
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US-Patent Nr. 5,006,582 ,
Mancinelli („Mancinelli") offenbart Acryl-Heißschmelz-PSA-Zusammensetzungen,
die Acrylkammcopolymere enthalten. Mancinelli lehrt, daß Acrylkammcopolymere,
die im allgemeinen aus einer Methylmethacrylat-Makromonomer-Wiederholungseinheit
bestehen, die mit einer terminalen Acrylat- oder Methacrylat-Doppelbindung
verknüpft
ist, über
Gruppentransferpolymerisation hergestellt werden. Mancinelli offenbart
die Verwendung von Kobaltkettenübertragungsmitteln
zur Erzeugung von Makromonomeren mit einer terminalen Nicht-Acrylat-Doppelbindung,
die noch immer gut mit Acrylaten und Methacrylaten reagiert.
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Mancinelli
lehrt ferner, daß die
PSA-Eigenschaften und Schmelzverarbeitbarkeit dieser MMA-Pfropfcopolymere
durch die Zugabe bestimmter Klassen von Klebharzen, die den Wassertrübungsgrad
des all-Acryl-Haftmittelrückgrats
erhalten, stark verbessert werden kann. Diese Arten von Klebrigmachern
sind stabiler gegen Oxidation und Licht. Die in Mancinelli offenbarten
Klebrigmacher sind vollständig
hydrierte polyaromatische Copolymere, gemischt mit geringen Konzentrationen
an teilweise hydrierten Kolophoniumestern.
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US-Patent Nr. 4,551,388 ,
Schlademan („Schlademan") offenbart Acryl-Heißschmelz-PSA-Zusammensetzungen,
die durch die Copolymerisierung eines Vinyl-aromatischen makromolekularen
Monomers mit Alkylacrylatestern, oder gegebenenfalls Gemischen von
Alkylacrylatestern und Acrylsäuren
oder Acrylamiden, hergestellt werden. Die Polymerisation wird in
einem organischen Lösungsmittel
unter Verwendung eines radikalischen Initiators durchgeführt. Nach
Beendigung der Polymerisation wird das Lösungsmittel entfernt, was ein „klebriges" Acrylatcopolymer
ergibt. Schlademan lehrt nicht die Verwendung polymerer Additive
wie Klebrigmacher zur Verbesserung der Eigenschaften der PSA-Zusammensetzungen.
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US-Patent Nr. 5,578,683 ,
Koch et. al. („Koch") offenbart PSA-Zusammensetzungen,
die vernetzbare Pfropfungen eines Makromonomers mit hoher Tg an
ein Acrylpolymer-Rückgrat
enthalten.
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Andere
Dokumente wie Shell Chemical Company Produktliteratur SC175793R
(„Shell"), daß einen Überblick über KRATONTM-Polymere liefert, offenbaren, daß zur Verarbeitung
von Pfropf- oder Blockcopolymeren, die verstärkenden phasengetrennten Domänen mit
hoher Tg durch Erwärmen
des Copolymers über die
Tg der harten Phase hinaus und Anlegen von Scherung wie in Extrusionsverfahren
dispergiert werden müssen.
Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Blockcopolymer" auf lineare Makromonomere,
gebildet durch Anlagern unterschiedlicher Polymere oder Copolymere
an ihren Enden. Die Phasentrennungsstruktur bildet sich beim Abkühlen zurück.
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Ein
alternativer Ansatz, der in Shell offenbart wird, ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zum Auflösen von
Polymeren in Lösungsmitteln,
die sowohl die harte als auch die weiche Phase der Block- oder Pfropfcopolymere
auflösen,
um so eine Polymerlösung
bereitzustellen. Diese Polymerlösungen
können
dann durch herkömmliche
Beschichtungstechniken aufgetragen werden. Wenn das Lösungsmittel
verdampft, bildet sich die Phasentrennung zurück und die einzigartigen Eigenschaften
der Copolymere werden wieder erhalten.
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Shell
offenbart auch, daß bei
Raumtemperatur-Anwendungen, wo entzündliche und/oder flüchtige Lösungsmittel
unerwünscht
sind, Blockcopolymere zur Bildung von Emulsionen durch verschiedene
Verfahren mit geeigneten oberflächenaktiven
Mitteln oder anderen Mitteln in Wasser dispergiert werden können. Aus
diesen Emulsionen gebildete Beschichtungen sind jedoch eher diskrete
oder agglomerierte Teilchen als kohärente Filme, da die physikalisch
vernetzte Struktur der Blockcopolymere im allgemeinen eine Verschmelzung
bei Trocknungstemperaturen unter der Tg der harten Phase nicht zuläßt. Um dies
abzustellen, kann der Endnutzer diesen Emulsionen ein Lösungsmittel,
das die Tg der harten Phase verringern kann, zugeben, um so eine
Verschmelzung bei Umgebungstemperatur herbeizuführen. Die ses Hilfsmittel ist
jedoch für
viele Anwendungen nicht wünschenswert,
da es wieder flüchtige
organische Verbindungen einführt.
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Die
vorliegende Erfindung gestaltet sich in ihren verschiedenen Aspekten,
wie in den anhängenden Ansprüchen dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, verbesserte Haftmittelzusammensetzungen,
enthaltend Pfropfcopolymere, beispielsweise zur Verwendung als druckempfindliche
Haftmittel bereitzustellen, die die Verarbeitung der Zusammensetzungen
als eine Schmelze oder Extrusion oder mit einem Lösungsmittel
zum Erhalt der richtigen Filmbildung und anderer PSA-Eigenschaften
nicht erfordern. Statt dessen umfassen die Haftmittelzusammensetzungen
wasserunlösliche
Pfropfcopolymere, die in einem wäßrigen Medium
dispergiert sind. Die Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
auf Substrate bei Temperaturen knapp unter der Tg der Pfropfungen
mit hoher Tg beschichtet werden, ohne daß eine Schmelzverarbeitung
erforderlich ist. Diese Verbesserungen der Haftmitteleigenschaften
können
ohne die Verwendung von Lösungsmitteln
bei der Formulierung dieser Acryl-Pfropfcopolymer-Emulsionshaftmittel
erreicht werden. Überdies
können
die Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wünschenswerterweise
eine stärkere
Ablösefestigkeit
und Klebrigkeit zeigen, während
eine hervorragende Scherfestigkeit bei erhöhten Betriebstemperaturen erhalten
bleibt.
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Die
vorliegende Erfindung ist zum Teil auf verbesserte Haftmittelzusammensetzungen
gerichtet. Genauer gesagt, werden in einer Ausführungsform verbesserte Haftmittelzusammensetzungen
bereitgestellt, die 30 Gew.-% bis 70 Gew.-% an Feststoffen, dispergiert
in einem wäßrigen Medium,
umfassen. Die Feststoffe bestehen aus wasserunlöslichen Pfropfcopolymeren.
Die Copolymere wiederum umfassen 1 Gew.-% bis 30 Gew.-% wasserunlösliches
Makromonomer und 70 Gew.-% bis 99 Gew.-% polymerisierte Einheiten
von mindestens einem zweiten ethylenisch ungesättigten Monomer, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Copolymers. Das Makromonomer, das zur Bildung
der Pfropfcopolymerzusammensetzung verwendet wird, hat ein zahlenmittleres
Molekulargewicht („Mn") von 2.000 g/mol
bis 50.000 g/mol und umfaßt
85 bis 100 Gew.-% von mindestens einem ersten ethyle nisch ungesättigten
polymerisierten Monomer, 5 mol-% oder weniger an polymerisierten
Mercapto-Olefin-Verbindungen und 10 Gew.-% oder weniger an polymerisiertem
säurehaltigen Monomer.
In bestimmten Ausführungsformen
liegt der Prozentsatz an Pfropfung des Makromonomers zu dem Monomer
in den Pfropfcopolymerteilchen zwischen 50% und 100%.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Haftmittelzusammensetzung weiter 0,1 bis 60 Gew.-%, basierend
auf dem Trockengewicht der Feststoffe des Copolymers, eines Additivs.
Das Additiv kann mindestens ein Additiv, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Emulgatoren, Entschäumern,
Klebrigmachern, Pigmenten, Füllmitteln,
Härtungsmitteln,
Verdickungsmitteln, Benetzungsmitteln, Bioziden, Adhäsionspromotoren,
Feuchthaltemitteln, Färbemitteln,
Wachsen, UV-Stabilisatoren und Antioxidationsmitteln, sein.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung ersichtlich.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf verbesserte Haftmittelzusammensetzungen,
insbesondere PSA-Haftmittelzusammensetzungen, die Pfropfcopolymere
umfassen, gerichtet. Die vorliegenden Haftmittelzusammensetzungen
zeigen im Vergleich zu den Haftmittelzusammensetzungen nach dem
Stand der Technik wünschenswerterweise
ein verbessertes Gleichgewicht der Eigenschaften. Genauer gesagt,
können
die Haftmittelzusammensetzungen dieser Erfindung ein verbessertes
Gleichgewicht von Klebrigkeit, Ablösefestigkeit und Scherfestigkeit,
bevorzugt ohne die Probleme, die mit der Schmelz- oder Lösungsmittelverarbeitung
in Verbindung stehen, zeigen.
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Die
Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung bestehen
aus gepfropften Copolymeren, die in einem wäßrigen Medium dispergiert sind.
Die gepfropften Copolymere, die bevorzugt in Form fester Teilchen
vorliegen, werden bevorzugt durch ein Verfahren hergestellt, daß (a) das
Bilden einer wäßrigen Makromonomeremulsion,
enthaltend ein oder mehrere wasserunlösliche Makromonomerteilchen;
(b) das Bilden einer Monomerzusammensetzung, enthaltend ethylenisch
ungesättigtes
Monomer, und (c) das Vereinigen von mindestens einem Teil der wäß rigen Makromonomeremulsion
und mindestens einem Teil der Monomerzusammensetzung zur Bildung
eines Polymerisationsreaktionsgemisches umfaßt. Das Makromonomer und das
ethylenisch ungesättigte
Monomer werden dann unter Bildung des Pfropfcopolymers in der Gegenwart
eines Initiators polymerisiert.
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Das
in der wäßrigen Makromonomeremulsion
als wasserunlösliche
Teilchen enthaltene Makromonomer kann irgendein wasserunlösliches
Polymer oder Copolymer mit niedrigem Molekulargewicht und mindestens
einer terminalen ethylenisch ungesättigten Gruppe sein, die in
einem Radikalpolymerisationsverfahren polymerisiert werden kann.
Unter „wasserunlöslich" ist eine Wasserlöslichkeit
von nicht mehr als 150 Millimol/Liter bei 25°C bis 50°C zu verstehen. Unter „niedriges
Molekulargewicht" ist
zu verstehen, daß das
Makromonomer ein Mn von 2.000 bis 50.000 g/mol hat. Das Makromonomer
hat ein Mn von 2.000 bis 50.000 g/mol, stärker bevorzugt 4.000 bis 35.000
g/mol.
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Das
Makromonomer enthält
als polymerisierte Einheiten mindestens eine Art eines ethylenisch
ungesättigten
Monomers. Bevorzugt wird das ethylenisch ungesättigte Monomer so ausgewählt, daß das Makromonomer
wasserunlöslich
ist, d. h. das Makromonomer weist eine niedrige oder keine Wasserlöslichkeit
auf, wie vorstehend hierin beschrieben. In bevorzugten Ausführungsformen
besteht das Makromonomer aus 50 Gew.-% bis 100 Gew.-%, stärker bevorzugt
85 Gew.-% bis 100 Gew.-% und noch stärker bevorzugt 90 Gew.-% bis
100 Gew.-% von mindestens einem ethylenisch ungesättigten
Monomer.
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Geeignete
ethylenisch ungesättigte
Monomere zur Verwendung bei der Herstellung eines Makromonomers
umfassen zum Beispiel Methacrylatester wie normale oder verzweigte
C1- bis C18-Alkylester
von Methacrylsäure,
einschließlich
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Laurylmethacrylat,
Stearylmethacrylat; Acrylatester wie normale oder verzweigte C1- bis C18-Alkylester
von Acrylsäure,
einschließlich Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat; Styrol; substituierte
Styrole wie Methylstyrol, α-Methylstyrol
oder t-Butylstyrol; olefinisch ungesättigte Nitrile wie Acryl nitril
oder Methacrylnitril; olefinisch ungesättigte Halogenide wie Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid oder Vinylfluorid; Vinylester organischer Säuren wie Vinylacetat;
N-Vinylverbindungen wie N-Vinylpyrrolidon; Acrylamid; Methacrylamid;
substituierte Acrylamide; substituierte Methacrylamide; Hydroxyalkylmethacrylate
wie Hydroxyethylmethacrylat; Hydroxyalkylacrylate; basische substituierte
(Meth)acrylate und (Meth)acrylamide wie Amin-substituierte Methacrylate,
einschließlich
Dimethylaminoethylmethacrylat, tertär-Butylaminoethylmethacrylat
und Dimethylaminopropylmethacrylamid und dergleichen; Diene wie
1,3-Butadien und Isopren; Vinylether oder Kombinationen davon. Wie
hierin verwendet ist unter dem Ausdruck „(Meth)" zu verstehen, daß „Meth" optional vorliegt. Beispielsweise bedeutet „(Meth)acrylat" Methacrylat oder
Acrylat.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer kann auch ein funktionales Monomer sein, einschließlich beispielsweise
Monomere, die Hydroxy-, Amido-, Aldehyd-, Ureido-, Polyether-, Glycidylalkyl-,
Keto-funktionale Gruppen oder Kombinationen davon enthalten. Diese
funktionalen Monomere liegen in dem Makromonomer im allgemeinen
in einer Konzentration von 0,5 Gew.-% bis 15 Gew.-% und stärker bevorzugt
1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfcopolymers,
vor. Beispiele für
funktionale Monomere umfassen Keto-funktionale Monomere wie die
Acetoacetoxyester von Hydroxyalkylacrylaten und -methacrylaten (z.
B. Acetoacetoxyethylmethacrylat) und ketohaltige Amide (z. B. Diacetonacrylamid);
Allylalkylmethacrylate oder -acrylate; Glycidylalkylmethacrylate
oder -acrylate; oder Kombinationen davon. Solche funktionalen Monomere
können
nach Bedarf für
Vernetzung sorgen.
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Das
Makromonomer enthält
als polymerisierte Einheiten bevorzugt auch 10 Gew.-% oder weniger,
bevorzugt 5 Gew.-% oder weniger, stärker bevorzugt 2 Gew.-% oder
weniger und am stärksten
bevorzugt 1 Gew.-% oder weniger an säurehaltigem Monomer, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Makromonomers. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das Makromonomer kein säurehaltiges
Monomer. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „säurehaltiges
Monomer" auf irgendein
ethylenisch ungesättigtes Monomer,
das eine oder mehrere säurefunktionale
Gruppen oder funktionale Gruppen enthält, die eine Säure bilden
kann/können
(z. B. ein Anhydrid wie Methacrylsäureanhydrid oder tertär-Butylmethacrylat).
Beispiele für säurehaltige
Monomere umfassen zum Beispiel Carbonsäure tragende ethylenisch ungesättigte Monomere wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäure
und Fumarsäure;
Acryloxypropionsäure
und (Meth)acryloxypropionsäure;
Sulfonsäure-tragende
Monomere wie Styrolsulfonsäure,
Natriumvinylsulfonat, Sulfoethylacrylat, Sulfoethylmethacrylat,
Ethylmethacrylat-2-sulfonsäure
oder 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure; Phosphoethylmethacrylat;
die entsprechenden Salze des säurehaltigen
Monomers oder Kombinationen davon.
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Sofern
polymerisiert, ist das Makromonomer frei von Mercapto-Olefin-Verbindungen.
Das Makromonomer enthält
gänzlich
keine (d. h. 0 mol-%) Mercapto-Olefin-Verbindungen. Einige Beispiele
für geeignete Mercapto-Olefin-Verbindungen
sind die in
US-Patent Nr. 5,247,000 ,
Amick, beschriebenen. Die in Amick beschriebenen Mercapto-Olefin-Verbindungen
weisen Ester-funktionale Gruppen auf, die für Hydrolyse anfällig sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht das Makromonomer aus mindestens
20 Gew.-%, stärker
bevorzugt 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% und am stärksten bevorzugt aus 80 bis 100
Gew.-% von mindestens einem α-Methylvinylmonomer,
einem Nicht-α-Methylvinylmonomer,
terminiert mit einem α-Methylvinylmonomer,
oder Kombinationen davon. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung enthält
das Makromonomer als polymerisierte Einheiten 90 Gew.-% bis 100 Gew.-%
an α-Methylvinylmonomeren,
Nicht-α-Methylvinylmonomeren,
terminiert mit α-Methylvinylmonomeren oder
Kombinationen davon, bezogen auf das Gesamtgewicht des Makromonomers.
Geeignete α-Methylvinylmonomere
umfassen beispielsweise Methacrylatester, wie normale oder verzweigte
C1-C18-Alkylester
von Methacrylsäure,
einschließlich
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Isobornylmethacrylat,
Laurylmethacrylat oder Stearylmethacrylat; Hydroxyalkylmethacrylate
wie Hydroxyethylmethacrylat; Glycidylmethacrylat; Phenylmethacrylat;
Methacrylamid; Methacrylnitril oder Kombinationen davon. Ein Beispiel
für ein
Nicht-α-Methylvinylmonomer,
terminiert mit einem α-Methylvinylmonomer,
umfaßt
Styrol, terminiert mit α-Methylstyrol.
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Die
in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Makromonomere können durch
eine Vielzahl von Verfahren hergestellt werden, was einem Fachmann,
der sich die Lehren der vorliegenden Offenbarung angeeignet hat,
ohne weiteres ersichtlich wird. Beispielsweise kann das Makromonomer
durch ein kontinuierliches Hochtemperaturverfahren (z. B. mindestens
etwa 150°C)
hergestellt werden, wie in
US-Patent
Nr. 5,710,227 oder
EP-A-1,010,706 ,
veröffentlich
am 21. Juni 2000, offenbart. In einem bevorzugten kontinuierlichen
Verfahren wird ein Reaktionsgemisch von ethylenisch ungesättigten
Monomeren durch eine Heizzone mit einer Temperatur von mindestens
150°C und
stärker
bevorzugt mindestens 275°C
geführt.
Die Heizzone kann auch bei einem Druck über Atmosphärendruck (z. B. größer als
etwa 30 bar) gehalten werden. Das Reaktionsgemisch von Monomeren
kann gegebenenfalls auch ein Lösungsmittel
wie Wasser, Aceton, Methanol, Isopropanol, Propionsäure, Essigsäure, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Methylethylketon oder Kombinationen davon umfassen,
die nach der Polymerisation aus dem Polymer ausgetrieben werden.
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Das
Makromonomer, das in der vorliegenden Erfindung verwendbar ist,
kann auch durch Polymerisation ethylenisch ungesättigter Monomere in der Gegenwart
eines radikalischen Initiators und eines katalytischen Metallchelat-Kettenübertragungsmittels
(z. B. eines Übergangsmetallchelats)
hergestellt werden. Solch eine Polymerisation kann durch ein Lösungs-,
Masse-, Suspensions- oder Emulsionspolymerisationsverfahren durchgeführt werden.
Geeignete Verfahren zur Herstellung des Makromonomers unter Verwendung
eines katalytischen Metallchelat-Kettenübertragungsmittels werden beispielsweise
in den
US-Patenten Nr. 4,526,945 ;
4,680,354 ;
4,886,861 ;
5,028,677 ;
5,362,826 ;
5,721,330 und
5,756,605 ; den europäischen Veröffentlichungen
EP-A-0199,436 und
EP-A-0196783 und
den PCT-Veröffentlichungen
WO 87/03605 ,
WO 96/15158 und
WO 97/34934 offenbart.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann das Makromonomer durch ein wäßriges Emulsions-Radikalpolymerisationsverfahren
hergestellt werden. Überraschend
und unerwartet ist herausgefunden worden, daß dieses Polymerisationsverfahren
vorteilhaft ohne die Verwendung von Kettenübertragungsmitteln nach dem
Stand der Technik, wie zum Beispiel Mercaptanen, Hypophosphi ten,
Sulfaten und Alkoholen, durchgeführt
wird. Derartige Kettenübertragungsmittel
nach dem Stand der Technik können dahingehend
unerwünscht
sein, daß sie
aggressive Gerüche
verbreiten, die auf das Polymer übergehen
können,
und auch die Kosten für
das Verfahren steigern, dem Polymer unerwünschte Funktionalität verleihen,
unerwünschte
Salze in das Verfahren einführen
und weitere Verfahrensschritte, einschließlich der Produkttrennung,
notwendig machen.
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Das
wäßrige Emulsions-Radikalpolymerisationsverfahren
wird bevorzugt unter Verwendung eines Übergangsmetallchelatkomplexes
als ein Kettenübertragungsmittel
durchgeführt.
Bevorzugt ist der Übergangsmetallchelatkomplex
ein Kobalt(II)- oder -(III)-Chelatkomplex wie beispielsweise Dioximkomplexe
von Kobalt, Kobalt(II)porphyrinkomplexe oder Kobalt(II)chelate nachbarständiger Iminohydroxyiminoverbindungen,
Dihydroxyiminoverbindungen, Diazadihydroxyiminodialkyldecadienen
oder Diazadihydroxyiminodialkylundecadienen oder Kombinationen davon.
Diese Komplexe können
gegebenenfalls Brückengruppen
wie BF
2 umfassen und können gegebenenfalls auch mit
Liganden wie Wasser, Alkoholen, Ketonen und Stickstoffbasen wie
Pyridin koordiniert sein. Weitere geeignete Übergangsmetallkomplexe werden
beispielsweise in den
US-Patenten
Nr. 4,694,054 ;
5,770,665 ;
5,962,609 und
5,602,220 offenbart. Ein bevorzugter
Kobaltchelatkomplex, der zur Herstellung der Makromonomere der vorliegenden
Erfindung von Nutzen ist, ist Co(II)(2,3-Dioxyiminobutan-BF
2)
2, das Co(III)-Analogon
der zuvor genannten Verbindung oder Kombinationen davon. Die räumlichen
Anordnungen solcher Komplexe werden zum Beispiel in
EP-A-199436 und
US-Patent Nr. 5,756,605 offenbart.
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Bei
der Herstellung des Makromonomers durch ein wäßriges Emulsionspolymerisationsverfahren
unter Verwendung eines Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittels
kann mindestens ein ethylenisch ungesättigtes Monomer in der Gegenwart
eines radikalischen Initiators und des Übergangsmetallchelats gemäß herkömmlichen
wäßrigen Emulsionspolymerisationstechniken
polymerisiert werden. Bevorzugt ist das ethylenisch ungesättigte Monomer
ein α-Methylvinylmonomer,
wie hierin vorstehend beschrieben.
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Die
Polymerisationsreaktion zur Bildung des Makromonomers wird bevorzugt
bei einer Temperatur von 20°C
bis 150°C
und stärker
bevorzugt 40°C
bis 95°C
durchgeführt.
Der Feststoffgehalt am Ende der Polymerisation beträgt typischerweise
5 Gew.-% bis 65 Gew.-% und stärker
bevorzugt 30 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wäßrigen Emulsion.
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Die
Konzentration an Initiator und Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittel,
die während
des Polymerisationsverfahrens verwendet werden, wird bevorzugt so
gewählt,
daß der
gewünschte
Polymerisationsgrad für
das Makromonomer erhalten wird. Bevorzugt beträgt die Konzentration an Initiator
0,2 Gew.-% bis 3 Gew.-% und stärker
bevorzugt 0,5 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Monomers. Bevorzugt beträgt
die Konzentration an Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittel
5 ppm bis 200 ppm und stärker
bevorzugt 10 ppm bis 100 ppm, bezogen auf die Gesamtmol des Monomers,
das zur Bildung des Makromonomers verwendet wird.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer, der Initiator und das Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittel
können
auf irgendeine dem Fachmann bekannte Art und Weise zur Durchführung der
Polymerisation zugegeben werden. Zum Beispiel können das Monomer, der Initiator
und das Übergangsmetallchelat
alle zu Beginn des Polymerisationsverfahrens (d. h. eines diskontinuierlichen
Verfahrens) in der wäßrigen Emulsion
vorliegen. Alternativ können
eine oder mehrere der Komponentenstufenweise in die wäßrige Lösung gespeist
werden (d. h. in einem kontinuierlichen oder halb-diskontinuierlichen
Verfahren). Beispielsweise wird der gesamte oder nur ein Teil des
Initiators, des Monomers und/oder des Übergangsmetallchelats stufenweise
in eine Wasser und oberflächenaktives
Mittel enthaltende Lösung
eingespeist. In einer bevorzugten Ausführungsform werden mindestens
ein Teil des Monomers und des Übergangsmetallchelats
stufenweise während der
Polymerisation eingespeist, wobei der Rest des Monomers und des Übergangsmetallchelats
zu Beginn der Polymerisation in der wäßrigen Emulsion vorliegen.
In dieser Ausführungsform
kann das Monomer wie es ist eingespeist oder vor der Einspeisung
in einer wäßrigen Lösung suspendiert
oder emulgiert werden.
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Zur
Herstellung des Makromonomers kann jeder geeignete radikalische
Initiator verwendet werden. Der Initiator wird bevorzugt basierend
auf Parametern wie seiner Löslichkeit
in einer oder mehreren der anderen Komponenten (z. B. Monomeren,
Wasser); der Halbwertszeit bei der gewünschten Polymerisationstemperatur
(bevorzugt einer Halbwertszeit im Bereich von 30 Minuten bis 10
Stunden) und der Stabilität
in der Gegenwart des Übergangsmetallchelats
ausgewählt.
Geeignete Initiatoren umfassen zum Beispiel Azoverbindungen wie
2,2'-Azobis(isobutyronitril),
4,4'-Azo-bis(4-cyanovaleriansäure), 2,2'-Azobis[2-methyl-N-(1,1-bis(hydroxymethyl)-2-(hydroxyethyl)]-propionamid
und 2,2'-Azobis[2-methyl-N-(2-hydroxyethyl)]-propionamid;
Peroxide wie t-Butylhydroperoxid, Benzoylperoxide; Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumpersulfat oder Kombinationen davon. Auch Redoxinitiatorsysteme
wie zum Beispiel Persulfat oder Peroxid in Kombination mit einem
Reduktionsmittel wie Natriummetabisulfit, Natriumbisulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat,
Isoascorbinsäure
oder Kombinationen davon können
verwendet werden. In solchen Redoxinitiatorsystemen können auch
Metallpromotoren wie Eisen verwendet werden. Auch Puffer wie Natriumbicarbonat
können als
ein Teil des Initiatorsystems verwendet werden.
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Bevorzugt
liegt während
des wäßrigen Emulsionspolymerisationsverfahrens
zur Herstellung des Makromonomers auch ein Emulgator vor. Es kann
jeder Emulgator verwendet werden, der die Monomere effektiv emulgiert,
wie zum Beispiel anionische, kationische oder nicht-ionische Emulgatoren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Emulgator anionisch wie zum Beispiel Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze von Dialkylsulfosuccinaten; Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze sulfatierter Öle;
Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze von Alkylsulfonsäuren wie
Natriumdodecylbenzolsulfonat; Natrium-, Kalium-, oder Ammoniumsalze
von Alkylsulfaten wie Natriumlaurylsulfat; ethoxylierte Alkylethersulfate;
Alkalimetallsalze von Sulfonsäuren;
C12- bis C24-Fettalkohole,
ethoxylierte Fettsäuren
oder Fettamide; Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze von Fettsäuren wie
Na-Stearat und Na-Oleat oder Kombinationen davon. Die Menge an Emulgator
in der wäßrigen Emulsion
beträgt
bevorzugt 0,05 Gew.-% bis 10 Gew.-% und stärker bevorzugt 0,3 Gew.-% bis
3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere.
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Die
wäßrige Makromonomeremulsion
kann auf irgendeine dem Fachmann bekannte Art und Weise gebildet
werden. Beispielweise kann das durch irgendein bekanntes Verfahren
erzeugte Makromonomer als ein Feststoff isoliert (z. B. sprühgetrocknet)
und in Wasser emulgiert werden. Das Makromonomer kann zum Beispiel,
sofern über
ein Emulsions- oder wasserbasierendes Polymerisationsverfahren hergestellt,
auch wie es ist verwendet oder mit Wasser verdünnt oder auf einen gewünschten
Feststoffgehalt konzentriert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die wäßrige Makromonomeremulsion
aus der Emulsionspolymerisation eines ethylenisch ungesättigten
Monomers in Gegenwart eines Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittels
gebildet, wie hierin vorstehend beschrieben. Diese Ausführungsform
ist aus mehreren Gründen
bevorzugt. Zum Beispiel kann die Makromonomerpolymerisation ohne weiteres
so gesteuert werden, daß eine
gewünschte
Teilchengrößenverteilung
(bevorzugt eng, z. B. Polydispersität von weniger als 2) erhalten
wird. Des weiteren können
beispielsweise auch weitere Verarbeitungsschritte wie die Isolierung
des Makromonomers als ein Feststoff vermieden werden, was zu einer
besseren Verfahrensökonomie
führt. Überdies
können
das Makromonomer, die wäßrige Makromonomeremulsion
und das Pfropfcopolymer durch aufeinanderfolgende Schritte in einem
einzelnen Reaktor, der in einer kommerziellen Herstellungsanlage
wünschenswert
ist, hergestellt werden.
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Die
wäßrige Makromonomeremulsion,
die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist, enthält 20 Gew.-%
bis 60 Gew.-% und stärker
bevorzugt 30 Gew.-% bis 50 Gew.-% von mindestens einem wasserunlöslichen
Makromonomer, bezogen auf das Gesamtgewicht der wäßrigen Makromonomeremulsion.
Die wäßrige Makromonomeremulsion
kann auch Gemische von Makromonomeren enthalten. Bevorzugt enthält die wäßrige Makromonomeremulsion
weniger als 5 Gew.-% und stärker
bevorzugt weniger als 1 Gew.-% des restlichen ethylenisch ungesättigten
Monomers, bezogen auf das Gesamtgewicht der wäßrigen Makromonomeremulsion.
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Die
wasserunlöslichen
Makromonomerteilchen haben bevorzugt eine Teilchengröße, die
die Bildung eines Pfropfcopolymers mit der gewünschten Teilchengröße ermög licht.
Bevorzugt haben die Makromonomerteilchen eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 50
nm bis 600 nm und stärker
bevorzugt von 80 nm bis 200 nm, gemessen durch die kapillarhydrodynamische
Fraktionierungstechnik unter Verwendung eines Matec CHDF 2000-Teilchengrößen-Analysegerätes mit
einem HPLC-Ultraviolett-Detektor.
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Die
wäßrige Makromonomeremulsion
kann auch ein oder mehrere Emulgatoren umfassen. Die Art und Menge
des Emulgators werden bevorzugt so gewählt, daß die gewünschte Teilchengröße erzeugt
wird. Geeignete Emulgatoren umfassen die vorstehend zur Verwendung
bei der Herstellung des Makromonomers durch ein Emulsionspolymerisationsverfahren
offenbarten. Bevorzugte Emulgatoren sind anionische oberflächenaktive
Mittel wie zum Beispiel Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat,
sulfatierte und ethoxylierte Derivate von Nonylphenolen und Fettalkoholen.
Der Gesamtgehalt an Emulgator, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Makromonomers, beträgt
bevorzugt 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-% und stärker bevorzugt 0,5 Gew.-% bis
2 Gew.-%.
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Das
so hergestellte Makromonomer wird unter Bildung einer Pfropfcopolymerzusammensetzung
bevorzugt mit einem ethylenisch ungesättigten Monomer emulsionspolymerisiert.
Die Polymerisation wird bevorzugt durch das Bereitstellen des Makromonomers
als wasserunlösliche
Teilchen in einer wäßrigen Emulsion und
des ethylenisch ungesättigten
Monomers in einer Monomerzusammensetzung durchgeführt. In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird zumindest ein Teil der wäßrigen Makromonomeremulsion
mit zumindest einem Teil der Monomerzusammensetzung vereinigt, um
so ein Polymerisationsreaktionsgemisch zu bilden, daß dann in
der Gegenwart eines Initiators polymerisiert wird.
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Obgleich
man sich in keinsterweise an eine bestimmte Theorie binden will,
wird angenommen, daß durch
das Bereitstellen des Makromonomers in Form wasserunlöslicher
Makromonomerteilchen in einer wäßrigen Emulsion
und des ethylenisch ungesättigten
Monomers in einer separaten Monomerzusammensetzung bei der Kombination
das ethylenisch ungesättigte
Monomer in die Makromonomerteilchen diffundiert, wo die Polymerisation
stattfindet. Bevorzugt ist die Diffusion des ethylenisch ungesättigten
Monomers in die Makromonomerteilchen durch das Quellen der Makromonomerteilchen
erkennbar.
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Die
Monomerzusammensetzung, die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen
ist, enthält
bevorzugt mindestens eine Art eines ethylenisch ungesättigten
Monomers. Die Monomerzusammensetzung kann das gesamte (d. h. 100%)
Monomer enthalten oder kann das Monomer, gelöst oder dispergiert in einem
organischen Lösungsmittel
und/oder Wasser, enthalten. Bevorzugt beträgt der Monomergehalt in der
Monomerzusammensetzung 50 Gew.-% bis 100 Gew.-%, stärker bevorzugt
60 Gew.-% bis 90 Gew.-% und am stärksten bevorzugt 70 Gew.-%
bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomerzusammensetzung.
Beispiele für
organische Lösungsmittel,
die in der Monomerzusammensetzung vorliegen können, umfassen C6- bis C14-Alkane
wie zum Beispiel Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Undecan, Dodecan,
Tridecan und Tetradecan. Das organische Lösungsmittel in der Monomerzusammensetzung
wird bevorzugt nicht mehr als 30 Gew.-% und stärker bevorzugt nicht mehr als
5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomerzusammensetzung
ausmachen, und wird nach der Polymerisation aus dem Polymer ausgetrieben.
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Neben
Wasser und/oder dem organischen Lösungsmittel kann die Monomerzusammensetzung
gegebenenfalls auch Monomere enthalten, die funktionale Gruppen
enthalten, wie zum Beispiel Monomere, die Hydroxy-, Amido-, Aldehyd-,
Ureido-, Polyether-, Glycidylalkyl-, Ketogruppen oder Kombinationen
davon enthalten. Diese anderen Monomere liegen in der Monomerzusammensetzung
im allgemeinen mit einem Gehalt von 0,5 Gew.-% bis 15 Gew.-% und
stärker
bevorzugt 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Pfropfcopolymers, vor. Beispiele für funktionale Monomere umfassen
Keto-funktionale Monomere wie die Acetoacetoxyester von Hydroxyalkylacrylaten
und -methacrylaten (z. B. Acetoacetoxyethylmethacrylat) und ketohaltige
Amide (z. B. Diacetonacrylamid); Allylalkylmethacrylate oder -acrylate;
Glycidylalkylmethacrylate oder -acrylate oder Kombinationen davon.
Solch ein funktionales Monomer kann nach Bedarf für Vernetzung sorgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Monomere in der Monomerzusammensetzung unter Bildung einer wäßrigen Monomeremulsion
in Wasser voremulgiert werden. Bevorzugt kann die wäßrige Monomeremulsion
Monomertröpfchen
mit einer Tröpfchengröße von 1
Mikrometer bis 100 Mikrometer und stärker bevorzugt 5 Mikrometer
bis 50 Mikrometer enthalten. Es kann irgendein geeigneter Emulgator
verwendet werden, wie die vorstehend beschriebenen, um das Monomer
auf die gewünschte
Monomertröpfchengröße zu emulgieren.
Bevorzugt kann der Gehalt an Emulgator, sofern vorhanden, 0,2 Gew.-%
bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomers in der
Monomerzusammensetzung, betragen.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer der Monomerzusammensetzung wird bevorzugt so gewählt, daß die gewünschten
Eigenschaften in der resultierenden Copolymerzusammensetzung bereitgestellt
werden. Geeignete ethylenisch ungesättigte Monomere umfassen zum
Beispiel Methacrylatester wie normale oder verzweigte C1-
bis C18-Alkylester von Methacrylsäure, einschließlich Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Laurylmethacrylat,
Stearylmethacrylat, Isobornylmethacrylat; Acrylatester wie normale
oder verzweigte C1- bis C18-Alkylester
von Acrylsäure,
einschließlich
Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat;
Styrol; substituierte Styrole wie Methylstyrol, α-Methylstyrol oder t-Butylstyrol;
olefinisch ungesättigte
Nitrile wie Acrylnitril oder Methacrylnitril; olefinisch ungesättigte Halogenide
wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid oder Vinylfluorid; Vinylester
organischer Säuren
wie Vinylacetat; N-Vinylverbindungen wie N-Vinylpyrrolidon; Acrylamid;
Methacrylamid; substituierte Acrylamide; substituierte Methacrylamide;
Hydroxyalkylmethacrylate wie Hydroxyethylmethacrylat; Hydroxyalkylacrylate;
Diene wie 1,3-Butadien und Isopren; Vinylether oder Kombinationen
davon. Das ethylenisch ungesättigte
Monomer kann auch ein säurehaltiges
Monomer oder ein funktionales Monomer sein, wie die vorstehend hierin
beschriebenen. Bevorzugt enthält
das ethylenisch ungesättigte
Monomer der Monomerzusammensetzung keine Aminogruppen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Monomerzusammensetzung ein oder mehrere ethylenisch ungesättigte Monomere,
ausgewählt
aus normalen oder verzweigten C1- bis C18-Alkylestern von Acrylsäure, einschließlich Methylacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat; Styrol; substituierte Styrole
wie Methylstyrol, α-Methylstyrol
oder t-Butylstyrol; Butadien oder Kombinationen davon umfassen.
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Wie
bereits erwähnt,
werden die wäßrige Makromonomeremulsion
und die Monomerzusammensetzung bevorzugt unter Bildung eines Polymerisationsreaktionsgemisches
vereinigt und dann in der Gegenwart eines radikalischen Initiators
unter Bildung einer wäßrigen Copolymerzusammensetzung
polymerisiert. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Polymerisationsreaktionsgemisch" auf das resultierende
Gemisch, das gebildet wird, wenn zumindest ein Teil der wäßrigen Makromonomeremulsion
und zumindest ein Teil der Monomerzusammensetzung vereinigt werden.
Das Polymerisationsreaktionsgemisch kann auch einen Initiator oder
irgendein anderes Additiv, das während
der Polymerisation verwendet wird, enthalten. Daher ist das Polymerisationsreaktionsgemisch
ein Gemisch, dessen Zusammensetzung sich ändert, wenn das Makromonomer
und das Monomer in der Monomerzusammensetzung unter Bildung eines
Pfropfcopolymers umgesetzt werden.
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Die
wäßrige Makromonomeremulsion
und die Monomerzusammensetzung können
zur Durchführung der
Polymerisation auf verschiedenen Wegen vereinigt werden. Beispielsweise
können
die wäßrige Makromonomeremulsion
und die Monomerzusammensetzung zur Bildung des Polymerisationsreaktionsgemisches
vor Beginn der Polymerisationsreaktion vereinigt werden. Alternativ
kann die Monomerzusammensetzung stufenweise in die wäßrige Makromonomeremulsion
eingespeist werden oder die wäßrige Makromonomeremulsion kann
stufenweise in die Monomerzusammensetzung eingespeist werden. Es
ist auch möglich,
daß nur
ein Teil der wäßrigen Makromonomeremulsion
und/oder der Monomerzusammensetzung vor Beginn der Polymerisation
vereinigt und die verbleibende Monomerzusammensetzung und/oder wäßrige Makromonomeremulsion während der
Polymerisation eingespeist werden.
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Auch
der Initiator kann auf verschiedenen Wegen zugegeben werden. Beispielsweise
kann der Initiator der wäßrigen Makromonomeremulsion,
der Monomerzusammensetzung oder einem Gemisch aus der wäßrigen Makromonomeremulsion
und der Monomerzusammensetzung zu Beginn der Polymerisation in „einem
Schuß" zugegeben werden.
Alternativ kann der gesamte oder ein Teil des Initiators als ein
separater Speisungsstrom, als Teil der wäßrigen Makromonomeremulsion,
als Teil der Monomerzusammensetzung oder irgendeiner Kombination
dieser Verfahren co-eingespeist
werden.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Vereinigung der wäßrigen Makromonomeremulsion,
der Monomerzusammensetzung und des Initiators kann von Faktoren
wie der gewünschten
Pfropfcopolymerzusammensetzung und letztlich den gewünschten
PSA-Eigenschaften
der Haftmittelzusammensetzungen abhängen. Beispielsweise kann die
Verteilung des Makromonomers als eine Pfropfung entlang des Rückgrats
durch die Konzentration sowohl des Makromonomers als auch der ethylenisch
ungesättigten
Monomere zum Zeitpunkt der Polymerisation bewirkt werden. Im Hinblick
darauf kann ein diskontinuierliches Verfahren eine hohe Konzentration
sowohl des Makromonomers als auch der ethylenisch ungesättigten
Monomere beim Einsetzen der Polymerisation bieten, wohingegen ein
halb-kontinuierliches Verfahren typischerweise die Konzentration
an ethylenisch ungesättigtem
Monomer während
der Polymerisation gering halten wird. So kann durch das Verfahren, in
dem die wäßrige Makromonomeremulsion
und Monomerzusammensetzung vereinigt werden, beispielsweise die
Anzahl an Makromonomerpfropfungen pro Polymerkette, die Verteilung
der Pfropfung in jeder Kette und/oder die Länge des Polymerrückgrats
kontrolliert werden.
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Initiatoren,
die bei der Polymerisierung des Makromonomers und ethylenisch ungesättigten
Monomers zur Bildung des Pfropfcopolymers der vorliegenden Erfindung
von Nutzen sind, können
irgendeinen für
Emulsionspolymerisationen geeigneten Initiator, der einem Fachmann
bekannt ist, umfassen. Die Wahl des Initiators wird von Faktoren
wie der Stabilität
des Initiators in einer oder mehreren der Reaktionskomponenten (z. B.
dem Monomer, Makromonomer, Wasser) und der Halbwertszeit bei der
gewünschten
Polymerisationstemperatur (bevorzugt einer Halbwertszeit im Bereich
von 30 Minuten bis 10 Stunden) abhängen. Geeignete Initiatoren
umfassen die vorstehend hierin in Verbindung mit der Bildung des
Makromonomers beschriebenen wie Azoverbindungen wie 4,4'-Azobis(4-cyanovaleriansäure), Peroxide
wie t-Butylhydroperoxid; Natrium-, Kalium- oder Ammoniumpersulfat;
Redoxinitiatorsysteme wie zum Beispiel Persulfat oder Peroxid in
Kombination mit einem Reduktionsmittel wie Natriummetabisulfit,
Natriumbisulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat, Isoascorbinsäure oder
Kombinationen davon. In Kombination mit dem Initiator können auch
Metallpromotoren wie Eisen und Puffer wie Natriumbicarbonat verwendet
werden. Außerdem
können
kontrollierte Radikalpolymerisationsverfahren (CFRP-Verfahren) wie Atomübertragungs-Radikalpolymerisation
oder Nitroxid-vermittelte Radikalpolymerisation verwendet werden.
Bevorzugte Initiatoren umfassen Azoverbindungen wie 4,4'-Azobis(4-cyanovaleriansäure).
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Die
Menge an Initiator, die verwendet wird, wird von Faktoren wie dem
gewünschten
Copolymer und dem ausgewählten
Initiator abhängen.
Bevorzugt werden 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% Initiator, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Monomers und Makromonomers, verwendet.
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Die
Polymerisationstemperatur kann von der gewählten Art des Initiators und
den gewünschten
Polymerisationsraten abhängen.
Bevorzugt werden das Makromonomer und das ethylenisch ungesättigte Monomer
jedoch bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis 150°C und stärker bevorzugt
40°C bis
95°C polymerisiert.
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Die
Menge an wäßriger Makromonomeremulsion
und Monomerzusammensetzung, die zur Bildung des Polymerisationsreaktionsgemisches
zugegeben wird, wird von Faktoren wie zum Beispiel den Konzentrationen
des Makromonomers und des ethylenisch ungesättigten Monomers in der wäßrigen Makromonomeremulsion
bzw. der Monomerzusammensetzung und der gewünschten Copolymerzusammensetzung
abhängen. Bevorzugt
werden die wäßrige Makromonomeremulsion
und die Monomerzusammensetzung in solchen Mengen zugegeben, daß ein Copolymer,
enthaltend als polymerisierte Einheiten 1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
stärker bevorzugt
2 Gew.-% bis 15 Gew.-% und am stärksten
bevorzugt 2,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% Makromonomer und 70 Gew.-% bis
99 Gew.-%, stärker
bevorzugt 85 Gew.-% bis 98 Gew.-% und am stärksten bevorzugt 90 Gew.-%
bis 97,5 Gew.-% ethylenisch ungesättigtes Monomer, erhalten wird.
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Einem
Fachmann wird, sobald er sich die Lehren dieser Offenbarung angeeignet
hat, ohne weiteres ersichtlich, daß andere Komponenten, die in
herkömmlichen
Emulsionspolymerisationen verwendet werden, gegebenenfalls in den
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Beispielsweise
kann die Polymerisation zur Verringerung des Molekulargewichts des
resultierenden Pfropfcopolymers gegebenenfalls in der Gegenwart
eines oder mehrerer Kettenübertragungsmittel
wie n-Dodecylmercaptan, Thiophenol; Halogenverbindungen wie Bromtrichlormethan;
oder Kombinationen davon durchgeführt werden. Des weiteren können dem
Polymerisationsreaktionsgemisch am Ende der Polymerisationsreaktion
zusätzlicher
Initiator und/oder Katalysator zugegeben werden, um jegliches restliches
Monomer zu reduzieren (z. B. Fänger).
Geeignete Initiatoren oder Katalysatoren umfassen die vorstehend
hierin beschriebenen Initiatoren. Überdies kann die Kettenübertragungskapazität eines
Makromonomers durch Additionsfragmentierung zum Teil zur Verringerung
des Molekulargewichts genutzt werden, indem die Monomerzusammensetzungen
und Polymerisationsbedingungen geeignet gestaltet werden. Siehe
z. B. E. Rizzardo, et. al., Prog. Pacific Polyur. Sci., 1991, 1,
77–88;
G. Moad, et. al.,
WO 96/15157 .
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Die
resultierende wäßrige Copolymerzusammensetzung,
die durch Polymerisation des Makromonomers und des ethylenisch ungesättigten
Monomers in der Monomerzusammensetzung gebildet wurde, hat bevorzugt
einen Feststoffgehalt von 30 Gew.-% bis 65 Gew.-% und stärker bevorzugt
von 40 Gew.-% bis 60 Gew.-%. Überdies
enthält
die wäßrige Copolymerzusammensetzung
bevorzugt Copolymerteilchen, die wasserunlöslich sind und eine Teilchengröße von 60
nm bis 600 nm und stärker
bevorzugt 80 nm bis 200 nm haben. Die Copolymerzusammensetzungen
sind zur Einführung
in die wäßrigen Emulsion-basierenden PSA-Haftmittelzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung allein oder mit anderen Additiven geeignet.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
verfügt
das gebildete Pfropfcopolymer über
ein Rückgrat,
das als polymerisierte Einheiten das ethylenisch ungesättigte Monomer
aus der Monomerzusammensetzung enthält, und eine oder mehrere Seitenketten,
seitenständig
vom Rückgrat,
die das Makromonomer enthalten. Bevorzugt wird jede Seitenkette
aus einem an das Rückgrat
gepfropften Makromonomer gebildet. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
der Makromonomer-Seitenketten liegt bevorzugt im Bereich von 2.000
bis 50.000 g/mol und stärker
bevorzugt im Bereich von 4.000 bis 35.000 g/mol. Das gewichtsmittlere
Molekulargesamtgewicht des Pfropfcopolymers liegt bevorzugt im Bereich
von 50.000 bis 2.000.000 und stärker
bevorzugt zwischen 100.000 und 1.000.000. Die hierin verwendeten
gewichtsmittleren Molekulargewichte können durch Größenausschlußchromatographie
bestimmt werden.
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Die
Copolymerteilchen der wäßrigen Copolymerzusammensetzung
können
beispielsweise durch Sprühtrocknung
oder Koagulation isoliert werden. Bevorzugt wird die wäßrige Copolymerzusammensetzung aber
so verwendet wie ist, das heißt,
ohne weitere Verarbeitung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Polymerisation in zwei Stufen
durchgeführt.
In der ersten Stufe wird das Makromonomer in einem wäßrigen Emulsionspolymerisationsverfahren
gebildet und in der zweiten Stufe wird das Makromonomer mit dem
ethylenisch ungesättigten
Monomer in einer Emulsion polymerisiert. Zwecks der Effizienz werden
diese beiden Stufen bevorzugt in einem Gefäß durchgeführt. Beispielsweise kann in
der ersten Stufe die wäßrige Makromonomeremulsion
durch Polymerisation in einer wäßrigen Emulsion
von mindestens einem ersten ethylenisch ungesättigten Monomer gebildet werden,
um so wasserunlösliche
Makromonomerteilchen zu bilden. Die Polymerisation in der ersten
Stufe wird bevorzugt unter Verwendung eines Übergangsmetallchelat-Kettenübertragungsmittels,
wie hierin vorstehend beschrieben, durchgeführt. Nach der Bildung der wäßrigen Makromonomeremulsion
wird dann eine zweite Emulsionspolymerisation bevorzugt in demselben
Gefäß durchgeführt, um
so das nicht umgesetzte erste ethylenisch ungesättigte Makromonomer mit mindestens
einem zweiten ethylenisch ungesättigten
Monomer zu polymerisieren. Diese zweite Stufe kann beispielsweise
durch direkte Zugabe (z. B. alles auf einmal oder durch stufenweise
Einspeisung) der Monomerzusammensetzung und des Initiators zu der
wäßrigen Makromonomeremulsion
durchgeführt
werden. Ein Hauptvorteil dieser Ausführungsform ist, daß das Makromonomer nicht
isoliert werden muß und
die zweite Polymerisation einfach durch Zugabe der Monomerzusammensetzung
und des Initiators zu der wäßrigen Makromonomeremulsion
stattfinden kann.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Polymerisation des Makromonomers
und des ethylenisch ungesättigten
Monomers zumindest teilweise in der Gegenwart eines säurehaltigen
Monomers, säurehaltigen
Makromonomers oder Kombinationen davon durchgeführt. Das säurehaltige Monomer oder säurehaltige
Makromonomer kann dem Polymerisationsreaktionsgemisch auf irgendeine
Art und Weise zugegeben werden. Bevorzugt liegt das säurehaltige
Monomer oder säurehaltige
Makromonomer in der Monomerzusammensetzung vor. Das säurehaltige
Monomer oder säurehaltige
Makromonomer kann dem Polymerisationsreaktionsgemisch auch als ein
separater Strom zugegeben werden.
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Die
Menge an säurehaltigem
Monomer oder säurehaltigem
Makromonomer, die dem Polymerisationsreaktionsgemisch zugegeben
wird, beträgt
bevorzugt 0,2 Gew.-% bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt 0,5 Gew.-% bis
5 Gew.-% und am stärksten
bevorzugt 1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Monomers und Makromonomers, das dem Polymerisationsreaktionsgemisch
zugegeben wird.
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Säurehaltige
Monomere, die in dieser Ausführungsform
verwendet werden können,
können
ethylenisch ungesättigte
Monomere, die säurefunktionale
oder säurebildende
Gruppen tragen, wie die hierin vorstehend beschriebenen, umfassen.
-
Das
säurehaltige
Makromonomer, das in dieser Ausführungsform
von Nutzen ist, ist ein Polymer mit niedrigem Molekulargewicht und
mindestens einer terminalen ethylenisch ungesättigten Gruppe, die in einem Radikalpolymerisationsverfahren
polymerisiert werden kann, und das aus mindestens einer Art eines
säurehaltigen
Monomers gebildet wird. Bevorzugt beträgt die Menge an säurehaltigem
Monomer in dem säurehaltigen
Makromonomer 50 Gew.-% bis 100 Gew.-%, stärker bevorzugt 90 Gew.-% bis
100 Gew.-% und am stärksten
bevorzugt etwa 95 Gew.-% bis 100 Gew.-%.
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Das
säurehaltige
Makromonomer kann gemäß irgendeiner
dem Fachmann bekannten Technik, wie den hierin vorstehend beschriebenen,
hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird das säurehaltige
Makromonomer durch ein Lösungspolymerisationsverfahren
unter Verwendung eines radikalischen Initiators und eines Übergangsmetallchelat-Komplexes
hergestellt. Ein Beispiel für
ein solches Verfahren wird in
US-Patent
Nr. 5,721,330 offenbart. Bevorzugt sind die säurehaltigen
Monomere, die zur Bildung des säurehaltigen
Makromonomers verwendet werden, α-Methylvinylmonomere
wie Methacrylsäure.
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Obgleich
man sich nicht an eine bestimmte Theorie binden möchte, wird
angenommen, daß das säurehaltige
Makromonomer an die Oberfläche
der wasserunlöslichen
Pfropfcopolymerteilchen angelagert wird und für Stabilität sorgt. Wie hierin verwendet,
wird angenommen, daß durch „anlagern" das säurehaltige Makromonomer
irgendwie (z. B. kovalent, durch Wasserstoffbindung, ionisch) an
eine Polymerkette in dem Teilchen gebunden wird. Bevorzugt wird
das säurehaltige
Makromonomer kovalent an eine Polymerkette in dem Teilchen gebunden.
Es ist herausgefunden worden, daß das säurehaltige Makromonomer die
Teilchen so stabilisiert, daß die
erzeugte wäßrige Copolymerzusammensetzung
eine unerwartet bessere Scherstabilität; Gefrier-Tau-Stabilität und Stabilität gegen
Additive in Formulierungen sowie Reduktion von Koagulaten während der
Polymerisation zeigt. Obgleich unter Verwendung des säurehaltigen
Monomers bessere Stabilität
erreicht werden kann, werden diese Vorteile am deutlichsten, wenn
ein säurehaltiges
Makromonomer verwendet wird.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt eine makromolekulare organische
Verbindung mit einem hydrophoben Hohlraum in dem Polymerisationsmedium,
das zur Bildung des Makromonomers und/oder der wäßrigen Copolymerzusammensetzung
verwendet wird, vor. Bevorzugt wird die makromolekulare organische
Verbindung verwendet, wenn ethylenisch ungesättigte Monomere mit sehr geringer
Wasserlöslichkeit
wie Lauryl- oder Stearylacrylate und/oder -methacrylate copolymerisiert
werden. Unter „geringer
Wasserlöslichkeit" ist eine Wasserlöslichkeit
bei 25°C
bis 50°C
von nicht mehr als 50 Millimol/Liter zu verstehen. Beispielsweise
kann die makromolekulare organische Verbindung der Monomerzusammensetzung,
der wäßrigen Makromonomeremulsion
oder dem Polymerisationsreaktionsgemisch, die zur Bildung der wäßrigen Copolymerzusammensetzung
verwendet werden, zugegeben werden. Beispielsweise kann die makromolekulare
organische Verbindung auch einer wäßrigen Emulsion aus dem ethylenisch
ungesättigten
Monomer, das zur Bildung des Makromonomers verwendet wird, zugegeben
werden. Geeignete Techniken zur Verwendung einer makromolekularen
organischen Verbindung mit einem hydrophoben Hohlraum werden beispielsweise
in
US-Patent Nr. 5,521,266 offenbart.
-
Bevorzugt
wird die makromolekulare organische Verbindung mit einem hydrophoben
Hohlraum dem Polymerisationsreaktionsgemisch so zugegeben, daß ein Molverhältnis von
makromolekularer organischer Verbindung zu Monomer oder Makromonomer
mit geringer Wasserlöslichkeit
von 5:1 bis 1:5000 und stärker bevorzugt
1:1 bis 1:500 erhalten wird.
-
Makromolekulare
organische Verbindungen mit einem hydrophoben Hohlraum, die in der
vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, umfassen zum Beispiel Cyclodextrin
oder Cyclodextrinderivate; cyclische Oligosaccharide mit einem hydrophoben
Hohlraum wie Cycloinulohexose, Cycloinuloheptose oder Cycloinuloctose; Calyxarene;
Cavitanden oder Kombinationen davon. Bevorzugt ist die makromolekulare
organische Verbindung β-Cyclodextrin,
stärker
bevorzugt Methyl-β-cyclodextrin.
-
Monomere
mit geringer Wasserlöslichkeit
umfassen zum Beispiel primäre
Alkene; Styrol und Alkyl-substituiertes Styrol; α-Methylstyrol; Vinyltoluol;
Vinylester von C4- bis C30-Carbonsäuren wie
Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinylneodecanoat; Vinylchlorid; Vinylidenchlorid;
N-Alkyl-substituierte (Meth)acrylamide wie Octylacrylamid und Maleinsäureamid;
Vinylalkyl- oder -arylether mit (C3-C30)-Alkylgruppen wie Stearylvinylether; (C1-C30)-Alkylester
von (Meth)acrylsäure
wie Methylmethacrylat, Ethyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Benzyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, Oleyl(meth)acrylat, Palmityl(meth)acrylat,
Stearyl(meth)acrylat; ungesättigte
Vinylester von (Meth)acrylsäure
wie die, abgeleitet von Fettsäuren
und Fettalkoholen; multifunktionale Monomere wie Pentaerythritoltriacrylat;
Monomere, abgeleitet von Cholesterol, oder Kombinationen davon.
-
Die
wäßrige Copolymerzusammensetzung
enthält
neben den Copolymerteilchen bevorzugt weniger als 10 Gew.-% und
stärker
bevorzugt weniger als 1 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels.
In einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
enthält
die wäßrige Copolymerzusammensetzung
kein organisches Lösungsmittel.
-
Die
Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können 30
Gew.-% bis 70 Gew.-% bezüglich
der Feststoffe des gepfropften Copolymers der vorliegenden Erfindung,
dispergiert in einem wäßrigen Medium,
umfassen. Die Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
können
gegebenenfalls weiter 0,1 bis 60 Gew.-% bezüglich der Feststoffe des gepfropften
Copolymers von mindestens einem Additiv wie beispielsweise, aber
nicht beschränkt
auf, Klebrigmacher, Emulgatoren, Pigmente, Füllmittel, Härtungsmittel, Verdickungsmittel,
Benetzungsmittel, Entschäumer,
Biozide, Adhäsionspromotoren,
Feuchthaltemittel, Färbemittel,
Wachse, UV-Stabilisatoren, Antioxidationsmittel und dergleichen,
umfassen.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
können
der Haftmittelzusammensetzung Klebharze zugegeben werden, um die
Klebrigkeit und Ablöseadhäsion zu
verbessern. Das ausgewählte
Klebharz sollte bevorzugt jedoch eher mit dem polymeren Rückgrat als
dem gepfropften Polymer oder Makromonomer kompatibel sein, um die
Hochschereigenschaften beizubehalten. Höhere Mengen an Klebharzen oder
Klebrigmachern können eine
negative Wirkung auf die Schereigenschaften haben.
-
Additive,
sofern verwendet, können
den Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung durch
irgendeine geeignete Technik wie durch Vermengen oder Vermischen,
zugegeben werden, um das Additiv einheitlich in die Haftmittelzusammensetzungen
einzuführen.
Das Additiv wird der Haftmittelzusammensetzung bevorzugt in Form
einer Flüssigkeit,
einer wäßrigen Emulsion
oder einer emulgierten Lösung
zugegeben. In stärker
bevorzugten Ausführungsformen
wird die Haftmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung durch
Zugabe einer wäßrigen Emulsion,
enthaltend die darin dispergierten Pfropfcopolymerteilchen und gegebenenfalls
irgendwelche anderen Additive, aus der Haftmittelzusammensetzung
zu einer wäßri gen Emulsion
und Rühren
der Kombination unter Bildung einer im wesentlichen einheitlichen
Emulsion hergestellt.
-
In
den PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung liegt der Prozentsatz
der Pfropfung der Makromonomerseitenketten an das monomere Rückgrat zwischen
50% und 100% (d. h., das gesamte Makromonomer in dem System wird
gepfropft). Bevorzugt beträgt
der Prozentsatz an Pfropfung des Makromonomers an das monomere Rückgrat 60%
oder mehr, stärker
bevorzugt 70% oder mehr und noch stärker bevorzugt 90% oder mehr.
Wie hierin verwendet, ist unter dem Ausdruck „Prozentsatz an Pfropfung" die Menge an an
das Rückgrat
copolymerisiertem Makromonomer geteilt durch die Gesamtmenge an
in die Reaktion geladenem Makromonomer mal 100 zu verstehen. Der
Prozentsatz an Pfropfung wird mittels HPLC zur Messung der Menge
an nicht umgesetztem Makromonomer gemessen.
-
Im
allgemeinen wird angenommen, daß die
Tg der harten Phase die Schereigenschaften der resultierenden Haftmittelzusammensetzungen
stark beeinflußt.
Auch der Kompatibilitätsgrad
der jeweiligen Tg-Werte für
die harte und weiche Phase beeinflußt die Scher- und andere Eigenschaften
der Haftmittelzusammensetzungen. Um das notwendige Gleichgewicht
der Hafteigenschaften der vorliegenden Erfindung zu erreichen, hat
die harte Phase der Pfropfcopolymerteilchen, dispergiert in den
Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, einen durchschnittlichen
Tg-Wert von 40°C
oder größer. Stärker bevorzugt
beträgt
der durchschnittliche Tg-Wert der harten Phase des Pfropfpolymers
70°C oder
mehr. Noch stärker
bevorzugt beträgt
der durchschnittliche Tg-Wert der harten Phase des Pfropfpolymers
90°C oder
mehr. Obgleich der Tg-Wert der weichen Phase die Schereigenschaften
nicht so stark beeinflußt
wie der der harten Phase, beträgt der
durchschnittliche Tg-Wert
der weichen Phase bevorzugt –20°C. Die hierin
festgelegten Tg-Werte basieren auf den erhaltenen Werten, die beispielsweise
durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
des jeweiligen Polymers erhalten wurden.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
können
die PSA-Eigenschaften der Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung durch die Kontrolle des zahlenmittleren Molekulargewichts
des einen oder der mehreren Makromono mers/Makormonomere, das/die
an das polymere Rückgrat
gepfropft ist/sind, in den Pfropfcopolymerteilchen verbessert werden.
Im allgemeinen wird angenommen, daß das gewünschte Gleichgewicht der PSA-Eigenschaften
erhalten wird, wenn das Molekulargewicht der Pfropfung mit hoher
Tg hoch genug ist, daß eine
Phasentrennung der Pfropfung mit hoher Tg herbeigeführt wird.
Bevorzugt liegt das zahlenmittlere Molekulargewicht des gepfropften
Makromonomers im Bereich von 2.000 bis 50.000 und stärker bevorzugt
zwischen 4.000 und 35.000.
-
Die
Menge an gepfropftem Makromonomer oder gepfropften Makromonomeren,
in Gew.-% der Copolymerzusammensetzung, in den PSA-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung kann die resultierenden PSA-Eigenschaften
des Haftmittels beeinflussen. Liegt die Menge an gepfropftem Makromonomer
beispielsweise unter einem bestimmten Wert, kann das Material aus
gepfropftem Polymer nicht für
ausreichend Verstärkung
sorgen, um so die Schereigenschaften zu verbessern.
-
Ist
die Menge an gepfropftem Makromonomer jedoch zu hoch, können die
Klebeigenschaften des PSA verringert werden. Bevorzugt sollte die
Menge, in Gew.-% der Copolymerzusammensetzung, des gepfropften Makromonomers
im Bereich von 1 bis 30%, stärker
bevorzugt 2 bis 15% und noch stärker
bevorzugt 2,5 bis 10% liegen, damit die Scherung verbessert wird,
während
die Klebrigkeit erhalten bleibt.
-
Ein
Haftgegenstand, insbesondere ein PSA-Gegenstand, kann durch das
Aufbringen einer Beschichtung aus der Haftmittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung auf ein Primärsubstrat und Trocknen der Beschichtung
gefertigt werden, wodurch eine Haftmittelschicht, bestehend aus
dem Feststoffanteil der Haftmittelzusammensetzung, die einen Teil
der Oberfläche
des Substrats abdeckt, bereitgestellt wird.
-
Die
Beschichtung der Haftmittelzusammensetzung kann im allgemeinen auf
zumindest einen Teil von mindestens einer Oberfläche des Primärsubstrats
durch irgendein herkömmliches
Verfahren wie zum Beispiel ein Walzenstreichverfahren, Drahtstabbeschichten,
Rakelbeschichten oder Lackgießen
und Trocknen aufgebracht werden, wodurch eine Haftmittelschicht
auf dem beschichteten Teil der Oberfläche des Substrats gebildet
wird. Die Haftmittelzusammensetzung kann auch als eine kontinuierliche
Beschichtung oder eine diskontinuierliche Beschichtung auf die Oberfläche des
Primärsubstrats
aufgebracht werden.
-
In
einer Ausführungsform
können
das Haftmittel oder die PSA-Zusammensetzung in einer Menge auf die
Oberfläche
des Primärsubstrats
aufgebracht werden, mit der effektiv eine trockene Haftmittelschicht
von 5 Gramm pro Quadratmeter (g/m2) bis
100 g/m2 auf dem beschichteten Teil der
Oberfläche
des Primärsubstrats bereitgestellt
werden kann.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Primärsubstrat
ein flexibles, lagenartiges Material sein, wie zum Beispiel ein
Bogen Papier, ein Polymerfilm, ein Textilgewebe oder eine Vliesbahn,
und der Haftgegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend
ein lagenartiges Material wie zum Beispiel ein druckempfindliches
Klebeband, ein druckempfindlicher Aufkleber oder eine druckempfindliche
Klebefolie.
-
In
einer bevorzugten Form ist der Haftgegenstand ein PSA-Band mit einer
Haftmittelbeschichteten Oberfläche
und einer gegenüberliegenden
unbeschichteten Oberfläche.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Gegenstand eine Trennschicht oder -beschichtung, z. B.
einen Polymerfilm, zur vorübergehenden
Abdeckung der Haftmittelschicht vor der Verwendung, umfassen. In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform, in der ein Klebeband
in Form einer konzentrisch gewickelten Rolle bereitgestellt wird,
agiert die unbeschichtete Oberfläche
der darunter liegenden Bandschicht als eine Trennschicht für die Haftmittelschicht. In
einer noch anderen bevorzugten Ausführungsform kann der PSA-Gegenstand
aus einem Obermaterial, einer Haftmittelschicht, einer Trennbeschichtung
und einer entfernbaren Rückenschicht
oder einem Trägermaterial
bestehen.
-
Die
PSA-Zusammensetzung kann auf mehr als eine Oberfläche des
Primärsubstrats
aufgebracht werden, zum Beispiel können beide Seiten eines Polymerfilmstreifens
beschichtet werden, um so ein „doppelseitiges" Klebeband zu fertigen.
-
Die
PSA-Gegenstände
der vorliegenden Erfindung können
durch Entfernen der Trennschicht, sofern vorhanden, von dem Gegenstand
und dann Aufbringen einer Haftmittel-beschichteten Oberfläche des
Haftmittelgegenstandes auf ein oder mehrere Sekundärsubstrat(e)
oder auf einen oder mehrere Teile eines einzelnen Sekundärsubstrats
verwendet werden, um so einen Verbundgegenstand herzustellen, in
dem die Substrate oder die Primärsubstrat-
und Sekundärsubstratteile
durch eine dazwischen liegende trockene Haftmittelschicht miteinander
verbunden sind.
-
Bevorzugt
umfassen die Sekundärsubstrate
lagenartige Materialien wie zum Beispiel Papierprodukte wie Papiere
und Kartons, Pappen, Wellpappen, Holz, Metallfilme, Polymerfilme
und Verbundsubstrate, sind aber nicht darauf beschränkt. Wie
hierin verwendet, sind unter dem Ausdruck „Verbundsubstrate" Substrate zu verstehen,
die aus einer Kombination unähnlicher
Substratmaterialien bestehen, wie Polymerbeschichtete Kartons oder
Pappen wie zum Beispiel Wachs-beschichtete Pappe und gebundene Holzprodukte
wie zum Beispiel Spanplatten.
-
Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Haftmittelzusammensetzungen sind durch herkömmliche
Beschichtungstechniken leicht auf geeignete flexible oder unflexible
Rückenschichtmaterialien
zu beschichten, um so die beschichteten Haftlagenmaterialien gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen. Das flexible Rükkenschichtmaterial kann irgendein
Material, das üblicherweise
als eine Bandrückenschicht
genutzt wird, oder irgendein anderes flexibles Material sein. Typische
Beispiele für
flexible Rückenschichtmaterialien,
die als herkömmliche
Bandrückenschichten
eingesetzt werden, die für
die Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung von Nutzen
sein können,
umfassen die aus Papier, Kunststoffilme wie Polypropylen, Polyethylen,
Polyvinylchlorid, Polyester (z. B. Polyethylenterephthalat), Celluloseacetat
und Ethylcellulose.
-
Die
Rückenschichten
können
auch aus Gewebe wie Webstoff aus Fäden synthetischer oder natürlicher
Materialien wie Baumwolle, Nylon, Seide, Glas, Keramikmaterial und
dergleichen oder Faservlies wie Glasvliese aus natürlichen
oder synthetischen Fasern oder Gemische von diesen hergestellt werden.
Die Rückenschicht
kann auch aus Metall, metallisierten Polymerfilmen oder Keramikfolienmaterialien
sein. Die beschichteten lagenartigen Materialien können in
Form irgendeines Gegenstandes, der bekanntermaßen mit Haftmittel- oder PSA-Zusammensetzungen genutzt
wird, wie Etiketten, Bändern,
Schildern, Deckel, Markierungsvermerken und dergleichen vorliegen.
-
Die
PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
zur Verwendung als entfernbare Haftmittel geeignet sein. Die Ablösefestigkeit
idealer entfernbarer Haftmittel wird sich im Laufe der Zeit oder,
wenn sie Wärme
und hoher Feuchtigkeit ausgesetzt sind, nicht übermäßig erhöhen. Ferner sollten Klebebänder aus
diesen Zusammensetzungen nicht ausbleichen, wenn sie hoher Feuchtigkeit
ausgesetzt sind, oder sollten sich an den Ecken nicht heben oder
aufgrund der Spannung der Bandrückenschicht
keine Tunnel bilden, wenn sie erhöhten Temperaturen ausgesetzt
sind. Bestimmte PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zeigen keine Veränderung
der Ablösefestigkeit,
auch wenn sie lange Wärme
und Feuchtigkeit ausgesetzt waren.
-
Die
PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind auch für Hochtemperatur-Haftmittelsysteme
geeignet. Beispielsweise zeigen bestimmte PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung Hochtemperatur-Scherfestigkeit
bei Temperaturen nahe der Tg des gepfropften Makromonomers.
-
BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter beschrieben. Alle
Beispiele sind praktische Beispiele. Diese Beispiele sollen nur
veranschaulichen.
-
In
den Beispielen wurde die Monomerumwandlung durch GC-Analyse von
nicht umgesetztem Monomer unter Verwendung von Standardverfahren
bestimmt. Die Gewichtsprozente an Feststoffen für die Makromonomer- und Copolymerzusammensetzungen
wurden durch gravimetrische Analyse bestimmt. Die Teilchengröße der Makromonomer-
und Copolymerzusammensetzungen wurde unter Verwendung eines Matec
CHDF 2000-Teilchengrößenanalysegerätes mit
einem HPLC-Ultraviolett-Detektor
erhalten. Die Mittelpunkt-Tg-Werte wurden unter Verwendung eines
Differential-Scanning-Kalorimeters (Model 12920, TA Company) durch
Scannen des Temperaturbereiches von –100°C bis +150°C bei einer Rate von 20°C pro Minute und
Aufzeichnen des Mittelpunktes des Tg-Überganges, bereitgestellt durch
den Scann als der Tg-Wert für
das Polymer, gemessen.
-
Außer wenn
nichts anderes angegeben ist, wurde das zahlenmittlere Molekulargewicht
des Makromonomers und Monomers durch SEC unter Verwendung eines
Polystyrolstandards von Polymer Laborstories (PS-1) mit einem peakmittleren
Molekulargewicht im Bereich von 580 bis 7.500.000 mit enger Molekulargewichtsverteilung
gemessen. Umwandlungen von Polystyrol zu PMMA wurden unter Verwendung
von Mark-Houwink-Konstanten vorgenommen. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
und gewichtsmittlere Molekulargewicht der Copolymerzusammensetzungen
wurde unter Verwendung von SEC wie oben beschrieben bewertet.
-
Der
Prozentsatz an Pfropfung wurde mittels HPLC gemessen, um so die
Menge an nicht umgesetztem Makromonomer zu bestimmen. Die Copolymerzusammensetzungen
wurden in THF gelöst
und durch Gradientenelution auf einer LC-18-Säule, geliefert von Supelco,
in Bellefonte, PA, analysiert, so daß ein gut isolierter Peak für das nicht
umgesetzte Makromonomer beobachtet wurde.
-
Die
Quantifizierung wurde durch Kalibrierung der Detektorantwort unter
Verwendung bekannter Standards desselben Makromonomers, das bei
der Synthese eingesetzt wurde, durchgeführt.
-
Die
folgenden in Tabelle 1 gezeigten Abkürzungen wurden in den Beispielen
verwendet: Tabelle 1: Abkürzungen
Abkürzung | |
A-16-22 | Polysteg
A-16-22, anionisches oberflächenaktives Mittel,
geliefert mit 22% Feststoffgehalt von Stepan Company, in Northfield,
Illinois. |
APS | Ammoniumpersulfat |
BA | Butylacrylat |
BD | Butadien |
BMA | Butylmethacrylat |
CoBF | Co(II)-(2,3-dioxyiminobutan-BF2)2 |
CVA | 4,4-Azobis(4-cyanovaleriansäure) |
Fe | 0,15%
Eisen(III)sulfat in Wasser |
DBS | Dodecylbenzolsulfonat |
GC | Gaschromatograph |
SEC | Größenausschlußchromatographie |
HPLC | Hochdruckflüssigchromatographie |
Init. | Initiator |
IR | Infrarotspektroskopie |
LCCC | Flüssigchromatographie
unter kritischen Bedingungen |
MAA | Methacrylsäure |
MMA | Methylmethacrylat |
Mn | zahlenmittleres
Molekulargewicht (gemessen in Gramm/Mol) |
MW | Molekulargewicht |
NaMBS | Natriummetabisulfit |
NaPS | Natriumpersulfat |
nDDM | Dodecylmercaptan |
OT-100 | Aerosol
OT-100, anionisches oberflächenaktives Mittel,
geliefert als 100% aktiv von Cytec Industries Inc., in Morristown,
New Jersey |
PMAA-MM | Polymethacrylsäuremakromonomer |
PMMA | Methylmethacrylathomopolymer |
PMMA-MM | Polymethylmethacrylatmakromonomer |
Poly-(BA-g-BMA) | Pfropfcopolymer
von BA mit BMA-Seitenketten |
Poly-(BA-g-MMA) | Pfropfcopolymer
von BA mit MMA-Seitenketten |
Poly-(BD-g-MMA) | Pfropfcopolymer
von BD mit MMA-Seitenketten |
Surf. | oberflächenaktives
Mittel |
Wako
VA-044 | 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid |
-
Beispiel 1 – Nicht-gepfropftes Polymer
-
Ein
MMA-Polymer wurde durch ein wäßriges Emulsionspolymerisationsverfahren
unter Verwendung eines herkömmlichen
Kettenübertragungsmittels
hergestellt. Die Polymerisation wurde in einem 2-Liter-Vierhalsrundkolben,
ausgestattet mit einem mechanischen Rührer, einer Temperaturkontrollvorrichtung,
einem Kondensator, einer Monomerspeisungsleitung und einem Stickstoffeinlaß, gemäß dem folgenden
Verfahren durchgeführt.
In den Reaktionskolben wurden zur Bildung einer oberflächenaktiven
Lösung
483,7 g deionisiertes Wasser, 2,0 g A-16-22 und 1,55 g einer wäßrigen Lösung, enthaltend
52 Gew.-% Methyl-β-cyclodextrin, gegeben.
Eine Monomeremulsion, enthaltend 125 g deionisiertes Wasser, 3 g
A-16-22, 305 g MMA und 5 g nDDM wurde separat hergestellt. Überdies
wurde eine Initiatorlösung
durch Auflösen
von 1,56 g NaPS in 72,3 g deionisiertem Wasser hergestellt. Die
oberflächenaktive
Lösung
wurde auf 80°C
erhitzt, wonach dem Reaktionskolben 60% der gesamten Initiatorlösung zugegeben
wurden. Die Monomeremulsion und die verbleibende Initiatorlösung wurden
dann über
einen Zeitraum von 60 Minuten eingespeist. Am Ende des Einspeisungszeitraumes
wurde das Reaktionsgemisch für
weiter 30 Minuten bei 80°C
gehalten, gefolgt vom Abkühlen
und Filtrieren. Die resultierende MMA-Emulsion mit niedrigem Molekulargewicht
enthielt 31,0 Gew.-% Feststoffe. Das MMA-Polymer hatte ein zahlenmittleres
Molekulargewicht (Mn) von 21.700.
-
Beispiel 2 – Herstellunq von PMAA-MM durch
Lösungspolymerisation
-
Ein
MAA-Makromonomer (PMAA-MM) wurde durch ein wäßriges Lösungspolymerisationsverfahren
in einem 2-Liter-Prallflanschkolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
einem Kondensator, einer Temperaturkontrollvorrichtung, Initiatorspeisungsleitungen
und einem Stickstoffeinlaß,
hergestellt. Der Kolben wurde 30 Minuten mit Stickstoff gespült und 0,018
g CoBF wurden zugegeben. Der Kolben wurde mit 1,080 g entgastem
Wasser geladen, das unter Stickstoffspülung auf 55°C erhitzt wurde. Ein Monomergemisch,
enthaltend 510 ml MAA und 0,01 g CoBF wurde separat unter Stickstoff
hergestellt. Als das deionisierte Wasser eine Temperatur von 55°C erreicht
hatte wurden dem Reaktionskolben 1,94 g Initiator (Waka VA-044)
zugegeben. Nach der Zugabe des Initiators wurde das Monomergemisch
dem Reaktionskolben unter Rühren über einen Zeitraum
von 60 Minuten zugegeben. Die Temperatur wurde dann für 2 Stunden
nach Beendigung der Monomergemischeinspeisung bei 55°C gehalten.
Beim Abkühlen
des Reaktionskolbens auf Raumtemperatur wurde das PMAA-MM-Makromonomer
als getrocknetes Polymer durch Rotationsverdampfung isoliert. Das
zahlenmittlere Molekulargewicht (Mn) des PMAA-MM-Makromonomers wurde
basierend auf der Integration der Vinylendgruppe in bezug auf die
Methyl- und Methylengruppen der Polymerkette durch Protonenkernmagnetresonanz
mit 4030 bestimmt.
-
Beispiele 2.1 bis 2.3 – Herstellung von PMMA-MM durch
Emulsionspolymerisation
-
Ein
MMA-Makromonomer (PMMA-MM) wurde durch Emulsionspolymerisationsverfahren
unter Verwendung derselben Ausrüstung
wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Die genauen Mengen an
Wasser, oberflächenaktivem
Mittel, MMA, Kettenübertragungsmittel
(CTA) und Initiator, die in den Beispielen 2.1, 2.2 und 2.3 verwendet
wurden, sind in Tabelle 2 gezeigt. Diese Inhaltsstoffe wurden gemäß dem folgenden
Verfahren zugegeben. In einem anderen Kolben als dem Reaktionskolben
wurde eine Monomerlösung
durch Auflösen
des Kettenübertragungsmittels
in MMA unter einer Stickstoffspülung
hergestellt. Deionisiertes Wasser und oberflächenaktives Mittel (OT-100)
wurden bei Raumtemperatur in den Reaktionskolben gegeben, um so eine
Wasser-oberflächenaktives-Mittel-Lösung zu
bilden. Die Wasser-oberflächenaktives-Mittel-Lösung wurde gemischt
und unter Rühren
und Stickstoffspülung
auf 80°C
erhitzt. Als eine Temperatur von 80°C erreicht war und sich das
oberflächenaktive
Mittel vollständig
gelöst
hatte, wurde der Wasser-oberflächenaktives-Mittel-Lösung unter
Rühren
für eine
Minute der Initiator (CVA) zugegeben, damit sich der Initiator auflösen konnte.
Nach der Auflösung
des Initiators wurden 20 Gew.-% der Monomerlösung unter Rühren in
den Reaktionskolben gegeben. Nach dieser Erstbeschickung wurde die
verbleibende Monomerlösung über einen
Zeitraum von 1 bis 2 Stunden unter Rühren eingespeist, um so ein
Reaktionsgemisch zu bilden. Am Ende des Speisungszeitraumes wurde
das Reaktionsgemisch weitere 1 bis 3 Stunden bei 80°C gehalten.
Das Reaktionsgemisch wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt und
zur Entfernung jeglichen Koagulats durch ein Filtergewebe geführt.
-
Im
allgemeinen enthielt die resultierende Makromonomeremulsion weniger
als 5 Gew.-% Koagulat, bezogen auf das Gesamtgewicht des Makromonomers,
und die Umwandlung von Monomer lag über 99 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Makromonomers, und die Umwandlung von Monomer
lag über 99
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomers, das zugegeben
wurde. Das Mn, die Gewichtsprozent Feststoffe und die Teilchengröße für jedes
Makromonomer sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle 2: Herstellung von PMMA-MM
Beispiel | H2O (g) | Surf. (g)(3) | MMA
(g) | CTA
(g)(1) | Init.
(g)(2) | Teilchen größe (nm) | Mn | Gew.-% Feststoff |
2.1 | 720 | 3,6 | 324 | 0,016 | 3,6 | 158 | 9656 | 31,0 |
2.2 | 1440 | 7,2 | 720 | 0,046 | 7,2 | 157 | 7237 | 32,0 |
2.3 | 720 | 3,6 | 360 | 0,11 | 3,6 | 230 | 1592 | 27,0 |
- (1) Gewicht in
Gramm des Kettenübertragungsmittels
(CoBF),
- (2) CVA, geliefert von Aldrich als eine
75gew.-%ige wäßrige Initiatorlösung.
- (3) OT-100.
-
Beispiele 3.1 bis 3.6 – Herstellung von Poly-(BA-g-MMA)-Pfropfcopolymeren
durch ein diskontinuierliches Emulsionspolymerisationsverfahren
-
Ein
Pfropfcopolymer mit einem polymeren BA-Rückgrat und MMA-Seitenketten
wurde gemäß den hierin
offenbarten Verfahren hergestellt. Die diskontinuierlichen Emulsionspolymerisationsverfahren
wurden in einem 1-Liter-Vierhalsrundreaktionskolben, ausgestattet
mit einem mechanischen Rührer,
einem Kondensator, einer Temperaturkontrollvorrichtung, Initiatorspeisungsleitungen
und einem Stickstoffeinlaß,
durchgeführt. Die
genauen Mengen an PMMA-MM (als Emulsion), Wasser, oberflächenaktivem
Mittel, säurehaltigem
Monomer (in Tabelle 3 als „Säure" bezeichnet), BA,
Initiator und Puffer sind in Tabelle 3 gezeigt. Diese Inhaltsstoffe wurden
gemäß dem folgenden
Verfahren zugegeben. Eine Emulsion aus deionisiertem Wasser (in
Tabelle 3 als „H2O #1 bezeichnet), PMMA-MM-Emulsion, identifiziert
aus den Beispielen in Tabelle 2 (in Tabelle 3 als „Ex" unter der Spalte „PMMA-MM" bezeichnet), wurde
bei Raumtemperatur in dem Reaktionskolben hergestellt. Eine Monomeremulsion
aus deionisiertem Wasser (in Tabelle 3 als „H2O
#2 bezeichnet), oberflächenaktivem
Mittel, säurehaltigem
Monomer und BA wurde separat hergestellt. Die Monomeremulsion wurde
bei Raumtemperatur unter Rühren
in den Reaktionskolben eingeführt,
um so ein Reaktionsgemisch zu bilden. Nach dem Rühren für 20 Minuten wurde das Reaktionsgemisch
auf die in Tabelle 3 angegebene Reaktionstemperatur erhitzt.
-
Nachdem
die Reaktionstemperatur erreicht war, wurden ein Initiator und gegebenenfalls
ein Puffer gemäß den folgenden
Verfahren unter Rühren
in den Reaktionskolben gegeben. Für Beispiele, die APS als den Initiator
verwendeten, wurden 20 Gew.-% der Initiatorlösung auf einmal in den Reaktionskolben
gegeben, wobei der Rest über
einen Zeitraum von 1 bis 2 Stunden eingespeist wurde. Für die Beispiele,
die mit einem Redoxinitiator hergestellt wurden, wurde jeweils alles
von Fe und Na
2CO
3 in
den Reaktionskolben gegeben, gefolgt einem Drittel NaPS und NaMBS,
wobei der Rest über
einen Zeitraum von 1 bis 2 Stunden eingespeist wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde für
einen Zeitraum von 1 bis 2 Stunden bei der Reaktionstemperatur gehalten.
Die resultierende Copolymerzusammensetzung wurde hinsichtlich der
Umwandlung und anderer Eigenschaften wie in den Beispielen 7 bis
15 beschrieben analysiert. Die Umwandlung von BA, bestimmt durch Standard-GC-Verfahren, war größer als
99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an geladenem BA. Tabelle 3: Herstellung von Poly-(BA-g-MMA)-Pfropfcopolymeren,
hergestellt durch ein diskontinuierliches Verfahren
Bsp. | PMMA-MM | H2O #1 (g) in Emul. 1 | H2O #2 (g) in Emul. 2 | Surf. (g) | BA (g) | Temp. °C | Init. (g) | Puffer(9) (g) | Säure (g) |
Bsp. | Menge
(g) |
3.1(8) | Vgl.-bsp. 1 | 11,2 | 30 | 30 | 1,1(1) | 64,7 | 90 | Redox(4) | 0,16 | 3,5 |
3.2 | 2.1 | 42 | 102 | 43,5 | 1,02(1) | 115 | 80 | 0,7(5) | 0 | 1,3(8) |
3.3 | 2.1 | 21 | 112 | 46,3 | 1,08(2) | 122,5 | 80 | Redox(3) | 0 | 1,96(7) |
3.4 | 2.2 | 20,2 | 20 | 76 | 2,2(1) | 121,5 | 90 | Redox(3) | 0,10 | 1,96(7) |
3.5 | 2.2 | 10,2 | 27 | 76 | 2,2(1) | 124,8 | 90 | Redox(3) | 0,10 | 1,96(7) |
3.6 | 2.3 | 12 | 36 | 20 | 1,1(1) | 25,5 | 90 | Redox(4) | 0,05 | 0,98(7) |
- (1) Ethoxyliertes
C8- bis C18-Alkylethersulfat
mit 1 bis 40 Ethylenoxidgruppen pro Molekül (30% aktiv in Wasser).
- (2) A-16-22
- (3) Redoxinitiatorsystem, enthaltend
0,14 g NaPS in 3 g Wasser; 0,12 g NaMBS in 3 g Wasser und 1,4 g
Fe.
- (4) Redoxinitiatorsystem, enthaltend
0,045 g NaPS in 3 g Wasser; 0,04 g NaMBS in 3 g Wasser und 0,5 g
Fe.
- (5) NaPS, gelöst in 5–20 g Wasser.
- (6) MAA
- (7) PMAA-MM (hergestellt durch das Verfahren
aus Beispiel 2)
- (8) Vergleichsbeispiel, hergestellt
mit PMMA ohne terminale ethylenisch ungesättigte Gruppen.
- (9) Natriumcarbonat, gelöst in 5
g Wasser.
-
Beispiel 4 – Herstellung von Poly-(BA-g-MMA)
durch ein halb-kontinuierliches Verfahren oder ein Verfahren mit stufenweiser
Zugabe
-
Ein
Pfropfcopolymer mit einem BA-Rückgrat
und MMA-Seitenketten wurde gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt. Das Pfropfcopolymer wurde
in zwei Stufen hergestellt. In der ersten Stufe wurde PMMA-MM gemäß dem in
den Beispielen 2.1 bis 2.3 verwendeten Verfahren hergestellt, außer daß die in
Tabelle 4 gezeigten Mengen an Inhaltsstoffen als Ersatz für die entsprechenden
Inhaltsstoffe in Tabelle 2 verwendet wurden: Tabelle 4: Inhaltsstoffe, die bei der
Herstellung des MMA-Makromonomers verwendet wurden
Inhaltsstoff | geladene
Menge |
H2O | 340
g |
oberflächenaktives
Mittel (A-16-22) | 7,85
g |
MMA | 180
g |
CoBF | 11,1
ppm(1) |
Initiator
(CVA) | 1.8
g |
- (1) Bezogen auf
Gesamtmol des MMA-Monomers.
-
Das
resultierende PMMA-MM hatte ein Mn von 12.900.
-
In
der zweiten Stufe wurde eine Monomeremulsion, enthaltend 810 g deionisiertes
Wasser, 35 g eines ethoxylierten C6- bis
C18-Alkylethersulfats mit 0 bis 40 Ethylenoxidgruppen
pro Molekül
und 1876 g Butylacrylat hergestellt. Überdies wurden separat 31,23
g PMAA-MM in 190 g Wasser hergestellt. Die Monomeremulsion und die
PMAA-MM-Lösung
wurden dann miteinander vermischt.
-
Eine
Menge von 1000 g deionisiertem Wasser, 295 g des PMMA-MM aus der
ersten Stufe und 20% der Monomeremulsion wurden in einen 5-Liter-Reaktionskessel
gegeben. Der Kessel wurde 20 Minuten gerührt, gefolgt vom Erwärmen auf
85°C (unter
einem Stickstoffstrom). Bei 85°C
wurden dem Reaktionskolben auf einmal 1,4 g Natriumpersulfat, gelöst in 10
g Wasser, und 1,44 g Natriumcarbonat, gelöst in 15 g Wasser, gefolgt
von 10 g deionisiertem Wasser zugegeben. Nach den Initiator- und
Pufferladungen wurden die anderen 80% der Monomeremulsion über 30 Minuten
eingespeist und das Reaktionsgemisch nach der Einspeisung für 60 Minuten
unter Rühren
bei 90°C
gehalten. Nach dem Abkühlen
des Reaktionsgemisches auf 40°C
wurden 13 g einer 0,15%igen Lösung
von FeSO4 in Wasser unter Rühren zugegeben,
gefolgt von der Zugabe von t-Butylperoxid und Isoascorbinsäure (je
4,4 g bzw. 2,14 g in 10 g Wasser). Eine zweite Zugabe von t-Butylperoxid und
Isoascorbinsäure
in denselben Mengen wurde 15 Minuten nach der ersten zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde 30 Minuten bei einer Temperatur von 40°C gerührt.
-
Der
resultierende Latex wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
zur Entfernung jeglichen Koagulats durch ein Filtergewebe geführt. Das
erzeugte resultierende Pfropfcopolymer enthielt 93,5 Gew.-% Butylacrylat, 5
Gew.-% Methylmethacrylat und 1,5 Gew.-% PMAA-MM.
-
Beispiel 5 – Statistisches Copolymer – Kontrolle
-
Das
statistische Copolymer wurde durch ein halb-kontinuierliches Emulsionspolymerisationsverfahren in
einem 1-Liter-Vierhalsrundkoiben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
einer Temperaturkontrollvorrichtung, Speiseleitungen und einem Stickstoffeinlaß, hergestellt.
Eine Monomeremulsion aus deionisiertem Wasser (68 g), oberflächenaktivem
Mittel (2,6 g A-16-22), BA (233,8 g), MMA (12,5 g) und PMAA-MM (3,75
g aus Beispiel 2) wurde in einem separaten Kolben hergestellt. Der Reaktionskolben
wurde mit deionisiertem Wasser (88,5 g) bei Raumtemperatur geladen
und dann unter Rühren
und Stickstoffspülung
auf 84°C erhitzt.
Als die Reaktionstemperatur erreicht war, wurde der Reaktionskolben
mit Initiator (1,03 g APS in 4,5 g Wasser) und Puffer (1,25 g Na2CO3 in 4,5 g Wasser)
geladen, wonach ein Acryllatexpolymer mit einer Teilchengröße von 40
nm (8 g bei 30% Feststoffen) folgte. Die Monomeremulsion wurde dann über einen
Zeitraum von 90 Minuten zusammen mit einer Lösung von APS (0,35 g in 19,3
g Wasser) und Na2CO3 (0,25
g in 19,3 g Wasser) in den Reaktionskolben eingespeist. Nach den
Einspeisungen wurde das Reaktionsgemisch für einen Zeitraum von einer
Stunde bei der Reaktionstemperatur gehalten, abgekühlt und
filtriert.
-
Beispiele 6 (6.1 bis 6.23) – Herstellung
von Filmformulierungen aus PSA-Systemen
-
Die
Testemulsionspolymere wurden gemäß den offenbarten
Verfahren hergestellt. Es wurden auch Vergleichstestemulsionspolymere
hergestellt. Die Zusammensetzung dieser Testemulsionspolymere und
Vergleichstestemulsionspolymere und die Molekulargewichte der gepfropften
Polymere (sofern anwendbar) werden in Tabelle 5 offenbart.
-
100
Gramm der Testemulsionspolymere oder Vergleichsemulsionspolymere,
offenbart in Tabelle 5, wurden einem ½-eint-Behälter, ausgestattet mit einem
Laborrührer,
zugegeben. Unter mäßigem Rühren wurde ACRYSOL
TM RM5 (3 Gramm) auf 10% Feststoffe vorverdünnt und
dem Testemulsionspolymer zugegeben und gemischt. In einigen Beispielen
wurde das Koaleszenzmittel DOWANOL
TM DPM
(hergestellt von Dow Chemical, Midland, Michigan) mit Wasser auf
einen Feststoffgehalt von 50% vorverdünnt und den Testemulsionspolymeren
zugegeben, was die in Tabelle 5 gezeigten prozentualen Koaleszenzmittel-Feststoffe
ergab. In anderen Beispielen wurde das Klebharz TACOLYN
TM 1070
(hergestellt von Hercules, Inc., Wilmington, Delaware) mit Wasser
auf 50% vorverdünnt
und den Testemulsionspolymeren bei einem Gehalt zugegeben, mit dem
die in Tabelle 5 gezeigten prozentualen Harz-Feststoffe erhalten wurden. In allen
Beispielen wurden die druckempfindlichen Haftmittelformulierungen
weitere 15 Minuten gemischt. Der pH der fertigen druckempfindlichen
Haftmittelformulierungen wurde durch die Zugabe von 0,6 Gramm einer
28 gew.-%igen Ammoniaklösung
auf einen Bereich zwischen 8,0 und 9,0 eingestellt. Table 5: Zusammensetzungen der PSA-Formulierungen
Bsp. | Pfropfcopolymer
(sofern anwendbar) | Klebrigmacher | andere
Additive | MW
der MMA-Pfropfung | MW
der MAA-Pfropfung |
6.1
Vergleich | nicht
gepfropft ROBONDTM PS-90(1) | nein | nein | N/A | N/A |
6.2 | Bsp.
3.2 89 BA/10% g-MMA/1 MAA | nein | nein | 9.700 | N.
D. |
6.3 | Bsp.
3.2 89 BA/10% g-MMA/1 MAA | nein | 30%
DOWANOLTM DPM Koaleszenzmittel | 9.700 | N.
D. |
6.4 | Bsp.3.2
89 BA/10% g-MMA/1 MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 9.700 | N.
D. |
6.5 | Bsp.
3.3 94 BA/5% g-MMA/1 MAA | nein | nein | 9.700 | N.
D. |
6.6 | Bsp.
3.3 94 BA/5% g-MMA/1 MAA | nein | 30%
DOWANOLTM DPM Koaleszenzmittel | 9.700 | N.
D. |
6.7 | Bsp.
3.3 94 BA/5% g-MMA/1 MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 9.700 | N.
D. |
6.8 | Bsp.
5 93,5 BA/5 MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 105
(MMA-Monomer – nicht gepropft) | 4.000 |
6.9 | Bsp.
5 93,5 BA/5 MMA/1,5 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 105
(MMA-Monomer-nicht gepfropft) | 4.000 |
6.10 | Bsp.
3.6 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 1.600 | 4.000 |
6.11 | Bsp.
3.6 93,5 BA/5 g-M MA/1, 5 g-MAA | 20%
TACOLYNTM | nein | 1.600 | 4.000 |
6.12 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 7.200 | 4.000 |
6.13 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 7.200 | 4.000 |
6.14 | Bsp.
1 90,5 BA/4,8 MMA/4,9 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 21.700
(nicht gepfropft) | 4.000 |
6.15 | Bsp.
3.5 96 BA/2,5 g-MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 7.200 | 4.000 |
6.16 | Bsp.
3.5 96 BA/2,5 g-MMA/1, 5 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 7.200 | 4.000 |
6.17 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 7.200 | 4.000 |
6.18 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 7.200 | 4.000 |
6.19 – stufenweise
Zugabe | Bsp.
4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | nein | nein | 12.900 | 4.000 |
6.20 – stufenweise
Zugabe | Bsp.
4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | 40%
TACOLYNTM | nein | 12.900 | 4.000 |
6.21 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | 40%
PICCOTEXTM LC55 | nein | 7.200 | 4.000 |
6.22 | Bsp.
3.4 93,5 BA/5 g-MMA/1,5 g-MAA | 40%
PERMATACTM H771 | nein | 7.200 | 4.000 |
-
Beispiel 7 – Wirkung von Koaleszenzmitteln
auf die Filmbildungseigenschaften
-
Vier
Testpolymeremulsionen, Beispiele 6.2, 6.3, 6.5 und 6.6 der vorliegenden
Erfindung, wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 hergestellt, um die Filmbildungseigenschaften dieser
Haftmittelzusammensetzungen zu bestimmen. Die Emulsionen wurden
auf nicht umgesetztes Polypropylen gegossen, das als ein Trennsubstrat
diente, um so Haftmittelfilme mit einer Dicke von 3,5 Mil bereitzustellen.
Die vier Probenfilme wurden dann bei 50°C 5 Minuten getrocknet, um das
Wasser in der Emulsion einzudampfen. Die Proben wurden weitere 5
Tage bei 25°C
getrocknet, damit das Koaleszenzmittel der Beispiele 6.3 und 6.6
eindampfen konnte.
-
Die
Probenfilme wurden von dem Polypropylensubstrat entfernt und Testproben
aus den Filmen mit Ausmaßen
von 0,5 Inch mal 2 Inch ausgeschnitten. Die Zugeigenschaften, d.
h., Reißfestigkeit
und Bruchdehnung, der vier Proben wurden mit einem Instron-Tester
unter Verwendung einer Meßlänge von
1 Inch und einer Zugrate von 1 Inch/Minute erhalten. Die Zugeigenschaften
für diese
vier Beispiele sind in Tabelle 6 angegeben. Tabelle 6: Wirkung des Koaleszenzmittels
auf die PSA-Eigenschaften
Beispiel | ohne Koaleszenzmittel | mit Koaleszenzmittel |
| Reißfestigkeit
(psi) | Bruchdehnung | Reißfestigkeit
(psi) | Bruchdehnung |
6.2 | 80 | 320% | | |
6.3 | | | 180 | 1160% |
6.5 | 60 | 140% | | |
6.6 | | | 65 | 1060% |
-
Die
in Tabelle 6 angegebenen Ergebnisse veranschaulichen, daß die Zugeigenschaften
der PSA-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung durch die Verwendung
von Koaleszenzmitteln als ein Additiv der Haftmittelzusammensetzung
verbessert werden. Dies war, wie bereits erörtert, aus den Lehren nach
dem Stand der Technik zu erwarten (Shell Produktliteratur SC1757-93R).
Es ist davon auszugehen, daß Haftmittelformulierungen
mit Dispersionen von Kammcopolymeren, die kein Koaleszenzmittel
enthalten, keine guten Hafteigenschaften zeigen werden, da die Zugeigenschaften
ein Anzeichen für
die Filmbildungsqualität
sind. Wie jedoch die in Tabelle 6 dargestellten und die nachstehenden
Beispiele veranschaulichen, können
gute Hafteigenschaften auch ohne die Verwendung eines koaleszierenden
Lösungsmittels
erhalten werden.
-
Beispiel 8 – Test der PSA-Eigenschaften
-
Die
Testemulsionspolymere der vorliegenden Erfindung wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 hergestellt. Die Haftmittelzusammensetzungen 6.2
und 6.4 und die Zusammensetzungen 6.5 und 6.7 der vorliegenden Erfindung
unterscheiden sich dahingehend, daß die Zusammensetzungen 6.4
und 6.7 die Zugabe von 40%, bezogen auf die Gewichtsprozent an Feststoffen,
TACOLYNTM, einem Klebharz, umfassen. Die
Zusammensetzungen 6.2 und 6.4 und die Zusammensetzungen 6.5 und
6.7 unterscheiden sich auch dahingehend, daß die Zusammensetzungen 6.2
und 6.4 einen höheren
Gewichtsprozentsatz desselben gepfropften Makromonomers, 10% gepfropftes
MMA, vs. der 5 Gew.-% des gepfropten MMAs der Zusammensetzungen 6.5
und 6.7 aufweisen.
-
Test-Klebebänder aus
den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.2, 6.4, 6.5, 6.7
und aus Vergleichsbeispiel 6.1 wurden durch das Aufbringen einer
Beschichtung der Testemulsionspolymere auf 2 mil dicke Lagen eines
MYLARTM-Films (hergestellt von DuPont, Inc.,
Wilmington, Delaware) unter Verwendung eines Ballapplikators gefertigt.
Die Dicke der getrockneten Haftmittellagen betrug 1 mil. Die Lagen
wurden 5 Minuten bei 50°C
getrocknet, um so das Wasser aus der Emulsion zu entfernen. Die
beschichteten Lagen wurden zur Bildung von Testklebestreifen in
1 Inch breite Streifen geschnitten.
-
Die
Ablösefestigkeit
wurde unter Verwendung von Pressure Sensetive Tape Council („PSTC") Verfahren 1 gemessen.
Ein-Inch-Teststreifen wurden gemäß dem obigen
Verfahren hergestellt. Die 1 Inch breiten Teststreifen wurden unter
Verwendung einer 4,5-Pfd.-Walze auf Edelstahlplatten aufgebracht.
Die Teststreifen konnten 20 Minuten ruhen, bevor das Ablösen bei
einem Winkel von 180° bei
einer Rate von 12 Inch pro Minute unter Verwendung eines Schaltesters
getestet wurde. Versagen wird durch „A" für
Haftmittelversagen oder „C” für Kohäsionsversagen
angezeigt.
-
Die
Teststreifen für
die obigen Beispiele wurden hinsichtlich der Klebrigkeit unter Verwendung
des Fingerhaftverfahrens getestet. Die Fingerhaftung ist ein qualitatives
Maß der
Klebrigkeit, gemessen durch Aufbringen des Index Finger auf den
Teststreifen und schnelles Entfernen. Die Klebrigkeit wird dann
auf einer Skala von E (hervorragend), VG (sehr gut), G (gut), F
(einigermaßen)
bis P (schlecht) eingestuft. Zur Differenzierung der Beispiele wurden
auch Plus und Minus verwendet. Als eine Kontrolle wurde Vergleichsbeispiel
6.1 oder das ROBONDTM PS-90-Emulsion-(hergestellt
von Rohm and Haas Co., Philadelphia, PA) Testemulsionspolymer-Haftmittel
verwendet und mit einer Bewertung von VG+ vorgegeben.
-
Die
Scherfestigkeit jeder Haftmittelzusammensetzung wurde gemäß Pressure
Sensetive Tape Council Verfahren 7 gemessen. Ein Ende der Streifen,
die gemäß dem oben
angegebenen Verfahren gefertigt wurden, wurde so auf eine Edelstahlplatte
aufgebracht, daß der
Streifen einen 0,5-Inch-mal-1-Inch-Teil einer Ecke der Platte kontaktierte.
Der Streifen wurde so beschnitten, daß nur ein 2 Inch großer Teil über die
Ecke der Platte hinaus hing. Die Platte wurde 2 Grad vertikal mit
einem 1-Kilogramm-Gewicht, angehängt
an den überhängenden
Teil des Haftmittelstreifens, aufgehängt. Dann wurde die Zeit in
Stunden, die der Streifen benötigte,
um von der Platte zu rutschen, gemessen und auch die Versagensart
aufgezeichnet. Der Test wurde bei 25 und 70°C durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse für
die Ablösefestigkeit,
die Fingerhaftung und die Scherfestigkeit der Beispiele 6.2, 6.4,
6.5, 6.7 und des Vergleichsbeispiels 6.1 werden in Tabelle 7 angegeben. Tabelle 7: Wirkung der Gewichtsprozent
an gepfropftem Makromonomer und Klebrigmacher auf die PSA-Eigenschaften
Beispiel | Ablösen (oz/In) | Fingerhaftung | 25°C Scherung
(h) | 70°C Scherung
(h) |
6.1
Vergleich | 30
A | VG+ | 7,8
C | 0,2 |
6.5
(5% g-MMA) | 20
A | G | > 300 | > 100 |
6.7
(5% g-MMA; 40% TACOLYNTM) | 47
A | VG+ | 201
C | > 100 |
6.2
(10% g-MMA) | 3,4
A | P | > 425 | > 114 |
6.4
(10% g-MMA; 40% TACOLYNTM) | 47
A | G+ | 330
C | > 114 |
-
Wie
die Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen, verbessert die Zugabe des Klebharzes
in den obigen Beispielen die Ablöse-
und Fingerhaftungseigenschaften der Haftmittelzusammensetzung. Das
Klebharzadditiv hat jedoch nachteilige Auswirkungen auf die Schereigenschaften.
Ein höherer
Gewichtsprozentsatz an gepfropftem Makromonomer in der Haftmittelzusammensetzung
verbessert zwar die Schereigenschaften, hat jedoch einen nachteiligen
Einfluß auf
die Ablöse-
und Fingerhaftungseigenschaften des PSA. Im Vergleich zu Vergleichsbeispiel
6.1 zeigten die Haftmittel der vorliegenden Erfindung deutlich bessere
Schereigenschaften, während das
Ablösen
und die Klebrigkeit durch den richtigen Gehalt an Pfropfmakromonomer
auf einem hohem Niveau gehalten werden konnten.
-
Beispiel 9 – Test der PSA-Eigenschaften
zur Bestimmung der Wirkung des MW der Pfropfketten
-
Die
Testemulsionspolymere der vorliegenden Erfindung, Beispiele 6.8,
6.9, 6.10, 6.11, 6.12 und 6.13 und Vergleichsbeispiel 6.1, wurden
gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 hergestellt. Die Haftmittelzusammensetzungen 6.8
und 6.9 bestanden aus 5 Gew.-% eines monomeren MMA-Monomers mit
einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 105 g/mol. Die Haftmittelzusammensetzungen
6.10 und 6.11 bestanden aus 5 Gew.-% eines gepfropften MMA-Makromonomers
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 1.600 g/mol. Schließlich bestanden
die Haftmittelzusammensetzungen 6.12 und 6.13 aus 5 Gew.-% eines
gepfropften MMA-Makromonomers mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
von 7.200 g/mol.
-
Es
wurden Test-Klebebänder
aus den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.8 bis 6.13 und aus
Vergleichsbeispiel 6.1 gefertigt und dann hinsichtlich ihrer Ablöse-, Fingerhaftungs-
und Scherfestigkeitseigenschaften gemäß den Verfahren aus Beispiel
8 getestet. Die Ergebnisse dieser Tests werden in Tabelle 8 dargestellt. Tabelle 8: Wirkung des Molekulargewichts
der gepfropften Kette auf die PSA-Eigenschaften
Beispiel | MW
der MMA-Pfropfung
(g/mol) | Ablösen oz/In | Fingerhaftung | Scherung
25°C (Stunden) | Scherung
70°C (Stunden) |
Vgl.
6.1 | - | 30A | VG+ | 7,8
C | 0,2
C |
6.8 | 105
(MMA-Monomer) | 42,5
A | VG+ | 14
C | - |
6.9
(40% TACOLYNTM) | 105
(MMA-Monomer) | 58,4
A | E+ | 17,5
C | - |
6.10 | 1600 | 5,3
A | VG | 12,8
C | 2C |
6.11
(20% TACOLYNTM) | 1600 | 48,7
A | VG+ | 4,1
C | 0,2
C |
6.12 | 7200 | 1,6
A | F | > 400 | > 300 |
6.13
(40% TACOLYNTM) | 7200 | 32
A | VG+ | > 400 | > 300 |
-
Wie
Tabelle 8 veranschaulicht, wird die gewünschte Verbesserung des Gleichgewichtes
der in den Beispielen 6.12 und 6.13 gezeigten PSA-Eigenschaften,
nämlich
eine Erhöhung
der Scherfestigkeit bei gleichzeitiger Beibehaltung der Ablöse- und
Klebrigkeitseigenschaften, im allgemeinen nicht erhalten, sofern
nicht das Molekulargewicht der Pfropfung mit hoher Tg oder des Makromonomers
ausreichend hoch ist. Im Gegensatz dazu zeigten die Beispiele 6.8
und 6.9, die monomeres MMA aufwiesen, oder die Beispiele 6.10 und
6.11, die ein Pfropfmaterial mit niedrigerem Molekulargewicht von
1.600 g/mol aufwiesen, dieses Gleichgewicht der Eigenschaften oder
eine verbesserte Scherleistung nicht. Das erforderliche zahlenmittlere
Molekulargewicht des gepfropften Copolymers in der Haftmittelzusammensetzung
wird von der Zusammensetzung der harten und weichen Phase des Pfropfcopolymers
abhängen.
-
Beispiel 10 – Test der PSA-Eigenschaften
zur Bestimmung der Wirkung der prozentualen Pfropfung
-
Die
Testemulsionspolymere der Beispiele 6.13 und 6.14 wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 hergestellt. Die Haftmittelzusammensetzungen 6.13
und 6.14 bestanden aus ungefähr
5 Gew.-% MMA mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 7.200
bzw. 21.700. Das MMA-Polymer in Beispiel 6.14 war jedoch nicht wie
Beispiel 6.13 an BA gepfropft. Beide Haftmittelzusammensetzungen
umfaßten
weiterhin jedoch 40 Gew.-% des Klebharzes TACOLYN
TM.
Es wurden Test-Klebebänder
aus den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.13 und 6.14
gefertigt und hinsichtlich ihrer Ablöse- und Scherfestigkeitseigenschaften
gemäß den Verfahren
aus Beispiel 8 getestet. Die Testbänder aus den obigen Haftmittelzusammensetzungen
wurden auch visuell hinsichtlich ihrer Filmklarheit untersucht.
Schließlich
wurde der Prozentsatz an Pfropfung des MMA-Polymers in der Haftmittelzusammensetzung
mittels HPLC gemessen. Die Erkenntnisse über diese Eigenschaften für die Haftmittelzusammensetzungen
der Beispiele 6.13 und 6.14 werden in Tabelle 9 dargelegt. Tabelle 9: Wirkung des Prozentsatzes an
Pfropfung in dem Copolymer auf die PSA-Eigenschaften
Eigenschaft | Beispiel
6.14 (21,7 K MMA-Keim) | Beispiel
6.13
7,2 K Makromonomer MMA |
Filmklarheit | leicht
opak | klar |
%
MMA-Pfropfung | keine | 70% |
Ablösen (oz/in) | 57
A | 32
A |
25°C Scherung
(Stunden) | 5,9
C h | > 400 h |
70°C Scherung
(Stunden) | 0,1
C h | > 300 h |
-
Wie
Tabelle 9 veranschaulicht, zeigt eine exemplarische Haftmittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung, Beispiel 6.13, gegenüber Beispiel 6.14 verbesserte
Scherfestigkeit. Dieses Phänomen
ist dem Prozentsatz, oder Grad, an Pfropfung des Makromonomers an
das Polymer zuzuschreiben. Letztlich ist auch die Filmklarheit der
Haftmittelzusammensetzung der vorliegenden Erfindung, Beispiel 6.13,
im Vergleich zu Beispiel 6.14 besser.
-
Beispiel 11 – Wirkung des Gehalts an Pfropfpolvmer
auf die PSA-Eigenschaften
-
Die
Testemulsionspolymere der Beispiele 6.2, 6.4, 6.5, 6.7, 6.12, 6.13,
6.15, 6.16 und von Vergleichsbeispiel 6.1 wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 hergestellt. Die Pfropfcopolymere der Beispiele 6.15 und
6.16; 6.12 und 6.13; 6.5 und 6.7 und 6.2 und 6.4 bestanden aus 2,5,
5, 5 bzw. 10 Gew.-% gepfropftem MMA-Makromonomer. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht des gepfropften MMA-Makromonomers für alle Beispiele
lag über
5.000 g/mol. Ferner umfaßten
die Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.16, 6.13, 6.7 und
6.4 weiterhin die Zugabe von 40 Gew.-% des Klebharzes TACOLYNTM.
-
Es
wurden Test-Klebebänder
aus den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.2, 6.4, 6.5,
6.7, 6.12, 6.13, 6.15, 6.16 und Vergleichsbeispiel 6.1 gefertigt
und hinsichtlich ihrer Ablöse-,
Fingerhaftungs- und Scherfestigkeitseigenschaften gemäß den Verfahren
aus Beispiel 8 getestet. Die Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle
10 dargestellt. Tabelle 10: Wirkung des Gehalts an Pfropfpolymer
auf die PSA-Eigenschaften
Beispiel | Ablösen (oz/In) | Fingerhaftung | 25°C Scherung (Stunden) | 70°C Scherung (Stunden |
Vergleich
6.1 | 30
A | VG+ | 7,8
C | 0,2 |
6.15
(2,5 g-(7,2 K MMA)) | 1,1
A | F+ | > 282 | > 190 |
6.16
(2,5 g-(7,2 K MMA); 40% TACOLYNTM) | 46
A | VG++ | 98 | 0,6
A |
6.12
(5 g-(7,2 K MMA)) | 1,6
A | F | > 400 | > 300 |
6.13
(5 g-(7,2 K MMA); 40% TACOLYNTM) | 32
A | VG+ | > 400 | > 300 |
6.5
(5 g-(9,7 K MMA)) | 20
A | G | > 300 | > 100 |
6.7
(5 g-(9,7 K MMA); 40% TACOLYNTM) | 47
A | VG+ | 201
C | > 100 |
6.2
(10 g-(9,7 K MMA)) | 3,4
A | P | > 425 | > 114 |
6.4
(10 g-(9,7K MMA); 40% TACOLYNTM) | 47
A | G+ | 330
C | > 114 |
-
Wie
Tabelle 10 veranschaulicht, verbessern niedrigere Gewichtsprozentniveaus
des Tg-Pfropfmaterials, oder des gepfropften Makromonomers, wie
der Beispiele 6.15 und 6.16 die Schereigenschaften der PSA-Zusammensetzung
sowie höhere
Niveaus des Tg-Pfropfmaterials nicht. Ferner zeigte die Zugabe des Klebrigmacheradditivs
zu dem zu einem geringeren Grad gepfropften MMA, oder Beispiel 6.16,
eine Verbesserung der Ablösefestigkeit
und Fingerhaftung, aber auch eine Reduktion der Schereigenschaften.
Wenn überdies
die Menge an Pfropfmaterial zu hoch ist, wie in Beispiel 6.2, werden
die Hafteigenschaften verringert. Um dem abzuhelfen, kann ein Klebrigmacheradditiv
zugegeben werden, wie in Beispiel 6.4. Die Zugabe des Klebrigmacheradditivs
verbessert die Hafteigenschaften, kann aber auch eine negative Wirkung
auf die Scherung haben.
-
Beispiel 12 – Wirkung des Verfahrens auf
die PSA-Eigenschaften
-
Es
wurden Pfropfcopolymere entweder gemäß einem Schuß (siehe
Beispiel 3.4) oder einem Verfahren mit stufenweiser Zugabe (siehe
Beispiel 4) gefertigt. Diese Pfropfcopolymere wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 zu Testemulsionen verarbeitet.
-
Die
Test-Klebebänder
aus den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.17, 6.18, 6.19,
6.20 und aus Vergleichsbeispiel 6.1 wurden gefertigt und dann auf
ihre Ablöse-,
Fingerhaftungs- und Scherfestigkeitseigenschaften gemäß den Verfahren
aus Beispiel 8 getestet. Die Ergebnisse dieser Tests werden in Tabelle
11 dargestellt. Tabelle 11: Wirkung der Bildung eines
Pfropfcopolymers auf die PSA-Eigenschaften
Beispiel | Ablösen (oz/In) | Fingerhaftung | 25°C Scherung (Stunden) | 70°C Scherung (Stunden) |
Vergleich
6.1 | 30
A | VG+ | 7,8
C | 0,2 |
6.17
Schuß | 1,6
A | F | > 400h | > 300h |
6.18
Schuß (40% TACOLYNTM1070) | 32A | VG | > 400h | > 400h |
6.19
stufenweise | 1
A | F | > 336 h | > 164 h |
6.20
stufenweise (40% TACOLYNTM 1070) | 33
A | VG | > 336 h | > 164 h |
-
Wie
Tabelle 11 veranschaulicht, liefern Haftmittelzusammensetzungen,
die Pfropfcopolymere, die entweder durch das Schuß- oder
ein Verfahren mit stufenweiser Zugabe gefertigt wurden, enthalten,
die in Tabelle 11 dargestellten gewünschten PSA-Eigenschaften. Daher hat das Verfahren
zur Bildung des Pfropfcopolymers in den Haftmittelzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung im allgemeinen nur eine geringe bis keine Wirkung
auf die resultierenden PSA-Eigenschaften.
-
Beispiel 13 – Wirkung der Additive auf
die PSA-Eigenschaften
-
Es
wurden Testemulsionspolymere gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 gefertigt. Die Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele
6.12, 6.13, 6.21 und 6.22 bestanden aus demselben Pfropfcopolymer:
93,5% BA/5% g-MMA/1,5% g-MAA. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
des gepfropften MMA-Makromonomers und des gefropften MAAs des Copolymers
betrug 7.200 g/mol bzw. 4.000 g/mol. Die Haftmittelzusammensetzungen
der Beispiele 6.12, 6.13, 6.21 und 6.22 variierten hinsichtlich
der Auswahl an Additiven für
die Haftmittelzusammensetzung. Die Additive in den Beispielen waren
alle Klebharze.
-
Es
wurden Test-Klebebänder
aus den Haftmittelzusammensetzungen der Beispiele 6.12, 6.13, 6.21 und
6.22 gefertigt und dann auf ihre Ablöse-, Fingerhaftungs- and Scherfestigkeitseigenschaften
gemäß den Verfahren
aus Beispiel 8 getestet. Die Ergebnisse dieser Tests werden in Tabelle
12 dargestellt. Tabelle 12: Wirkung der Additive auf die
PSA-Eigenschaften
Beispiel | Ablösen (oz/In) | Fingerhaftung | 25°C Scherung (Stunden) | 70°C Scherung (Stunden) |
6.12 | 1,6
A | F | > 400h | > 300h |
6.13
(40% TACOLYNTM)(1) | 32
A | VG+ | > 400 h | > 300 h |
6.21
(40% PICCOTEXTM)(2) | 36,5
A | VG+ | > 330 | 1,2
h C |
6.22
(40% PERMATECTM)(3) | 65,5
A | E | 41
h C | 0,2
h C |
- (1) TACOLYNTM 1070 wurde hergestellt von Hercules, Inc.,
Wilmington, Delaware.
- (2) PICCOTEXTM LC55
wurde hergestellt von Hercules, Inc., Wilmington, Delaware.
- (3) PERMATECTM H771
wurde hergestellt von Neville Alliance Inc., Pittsburgh, Pennsylvania.
-
Wie
Tabelle 12 veranschaulicht, ergibt die Auswahl der Klebharze unterschiedliche
Ablösefestigkeits-, Haftungs-
und Schereigenschaften. Im allgemeinen verbessern Klebharze die
Ablösefestigkeit
und Klebrigkeit der PSA-Zusammensetzung, haben jedoch eine negative
Wirkung auf die Scherung. Dies wird aus Tabelle 12 ersichtlich,
worin Beispiel 6.13, das TACOLYNTM 1070
umfaßt,
und zu einen geringeren Ausmaß Beispiel
6.21, das PICCOTEXTM LC55 umfaßt, die
Eigenschaften Haftung und Ablösen
verbessern, ohne stark die Scherung zu verringern. Die Haftmittelzusammensetzung
aus Beispiel 6.22, die PERMATECTM H771 umfaßt, zeigt
bessere Ablöse-
und Haftungseigenschaften, jedoch auf Kosten der Schereigenschaften.
Eine mögliche
Erklärung hierfür ist, daß das Additive
aus Beispiel 6.22 mit der hohen Tg-Propfung des Pfropfcopolymers
kompatibler ist. Wie die Ergebnisse in Tabelle 12 veranschaulichen,
sollte das als ein Additiv für
die Haftmittelzusammensetzung ausgewählte Klebharz bevorzugt mit
dem polymeren Rückgrat – nicht
der verstärkenden
Pfropfzusammensetzung – kompatibler
sein, damit die hohen Schereigenschaften erhalten bleiben.
-
Beispiel 14 – Entfernbare Haftmittel
-
Die
Testemulsionspolymere wurden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 gefertigt. Die Haftmittelzusammensetzung aus Beispiel
6.12 bestand aus dem folgenden Pfropfcopolymer: 93,5% BA/5% g-MMA/1,5% g-MAA.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht des gepfropften MMA-Makromonomers
und des gepfropften MAAs des Copolymers betrug 7.200 g/mol bzw.
4.000 g/mol. Die Haftmittelzusammensetzung aus Beispiel 6.12 umfaßte keine
Additive, wie Klebharze.
-
Es
wurden Test-Klebebänder
aus der Haftmittelzusammensetzung von Beispiel 6.12 gefertigt und
auf ihre Ablöseeigenschaften
gemäß dem Verfahren
von Beispiel 8 getestet. Niedrigere Ablösefestigkeitswerte sind für entfernbare
Haftmittelzusammensetzungen geeigneter. Die Entfernbarkeit wurde
getestet, indem die Test-Klebebänder
unter unterschiedlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen
bewertet wurden. Ablösefestigkeitsmessungen
an einem Band wurden nach 6 Tagen unter Bedingungen von 78°F und 50%
relativer Feuchte gemessen. Die Ablösefestigkeitsmessungen an dem
anderen Test-Klebeband wurden nach 5 Tagen unter Bedingungen von
130°F und
80% relativer Feuchte, gefolgt von einem Tag Äquilibrierung unter Bedingungen
von 78°F
und 50% relativer Feuchte gemessen. Es wurde auch das Aussehen beider
Test-Klebebänder
geprüft.
Die Ergebnisse der Ablösetests
und der visuellen Beobachtung sind in Tabelle 13 angeben. Tabelle 13: PSA-Zusammensetzungen, die
als entfernbare Haftmittel verwendet werden
Verweilzeit | Ablösen (oz/In) | Aussehen |
6
Tage 78°F/50%
r. F. | 2,9
A | klar |
5
Tage 130°F/80%
r. F. plus 1 Tag 78°F/50%
r. F. | 3
A | kein
Ausbleichen, Tunnelbildung oder Anheben |
-
Wie
Tabelle 13 veranschaulicht, verändert
sich der Ablösewert
unter den variierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen nur
wenig oder gar nicht. Ferner wurden in beiden Beispielen die Test-Klebebänder sauber
von dem Substrat entfernt und hinterließen keine sichtbaren Rückstände oder
Konturen.
-
Beispiel 15 – Hochtemperatur-Haftmittelzusammensetzungen
-
Es
wurden Testemulsionspolymere gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 6 gefertigt.
-
Es
wurden Test-Klebebänder
aus der Haftmittelzusammensetzung von Beispiel 6.7 gefertigt und
auf ihre Ablöse-,
Fingerhaftungs- und Scherfestigkeitseigenschaften gemäß den Verfahren
aus Beispiel 8 getestet. Ferner wurde, nachdem der Schertest 300
Stunden ohne Versagen bei einer Temperatur von 70°C verlaufen war,
die Temperatur auf 95°C
angehoben und die Scherfestigkeit, in Stunden, wurde bei dieser
neuen Temperatur gemessen. Die Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle
14 angegeben. Tabelle 14: Bewertung der PSA-Zusammensetzungen
unter hohen Temperaturen
Beispiel | Ablösen oz/In | Fingerhaftung | 25°C ½ In2 Scherung (Stunden) | 70°C ½ In2 Scherung (Stunden) | 95°C ½ In2 Scherung (Stunden) |
6.7
(40% TACOLYNTM 1070) | 47
A | VG+ | 201
C | > 300 | > 90 |
-
Wie
Tabelle 14 veranschaulicht, können
Haftmittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung Hochtemperatur-Scherfestigkeit
bis nahe der Tg der harten Pfropfphase zeigen. Die Scherfestigkeit
blieb für mehr
als 90 Stunden bei hohen Temperaturen erhalten.