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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur
Steuerung der Ventilsteuerzeiten und insbesondere ein System und
ein Verfahren zum Ausgleich von Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse
von Zylindern in einer nockenlosen Brennkraftmaschine, derart wirkend,
daß es
eine im wesentlichen gleichförmige
Klopfanfälligkeit
unter den Zylindern schafft.
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Ventilsteuersysteme
und -Einheiten werden in Brennkraftmaschinen eingesetzt, um die
Steuerzeiten für
die Öffnung
und Schließung
der Einlaß- und/oder
Auslaßventile
des Motors zu verstellen. Bisherige Ventilsteuersysteme beinhalten
im typischen Falle eine oder mehrere Nockenwelle(n) und eine oder
mehrere Steuereinheiten, welche die Drehung der einen oder mehreren
Nockenwelle(n) der Drehung der Kurbelwelle gegenüber selektiv vorverschieben
und/oder verzögern,
so daß die
Betätigung der
Einlaß-
und der Auslaßventile
gesteuert wird.
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Diese
Systeme und die von diesen Systemen verwendeten Ventilsteuerprofile
nach dem bisherigen Stand der Technik haben eine Reihe von Nachteilen.
Zum Beispiel, und ohne Beschränkung darauf,
sind diese bisherigen nockengetriebenen Systeme aufgrund ihrer natürlichen
physischen Grenzen unwirksam bei der Anpassung bzw. dem Ausgleich
von Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse der verschiedenen Zylinder
eines Fahrzeugmotors untereinander. Wegen der Herstellungsschwankungen
laufen die Verdichtungsverhältnisse der
verschiedenen Zylinder zahlreicher Fahrzeugmotoren oft merklich
auseinander. Je höher
das Verdichtungsverhältnis
eines Zylinders ist, desto anfälliger
ist dieser Zylinder jedoch für
sogenanntes Klingeln oder "Klopfen". Viele herkömmliche
Motoren haben deshalb Zylinder mit schwankender Klopfneigung. Wenn ein
oder mehrere Zylinder stärker
zum Klopfen neigen, wird die Grundeinstellung des Zündsystems
typischerweise später
gestellt, um Klopfen des Motors und damit eine übermäßige Aktivierung der Klopfschutzvorrichtung
des Fahrzeuges zu vermeiden. Insbesondere muß wegen der Unfähigkeit
dieser bisherigen Systeme, die Ventilsteuerzeiten einzelner Zylinder
unabhängig
anzupassen, die Zündpunkt-Grundeinstellung
von Motoren mit diesen bisherigen nockengetriebenen Systemen in
unerwünschter
Weise zurückgenommen
werden.
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Es
sind Anstrengungen gemacht worden, den Wirkungsgrad von Fahrzeugmotoren
zu erhöhen,
und die Emissionen zu senken, indem keine Nockenwellen mehr benutzt
und die Einlaß-
und Auslaßventile
statt dessen unter Einsatz von selektiv ansteuerbaren elektromagnetischen
oder elektrohydraulischen Stellgliedern betätigt werden. Diese Arten von
Systemen räumen
viele Probleme aus dem Weg, die mit den physischen Merkmalen der
nockengetriebenen Systeme verbunden sind, und bieten zusätzliche
Präzision
bei der Ventilsteuerung. Diese bisherigen Systeme werden jedoch üblicherweise
unter Einsatz herkömmlicher
Ventilsteuerzeitprofile oder -Strategien zum Einsatz gebracht und
leiden daher an vielen der oben dargelegten Nachteile, die mit nockengetriebenen
Systemen verbunden sind. Zum Beispiel, und ohne darauf beschränkt zu sein,
können die
in diesen Systemen und Strategien verwendeten Ventilsteuerprofile
keine Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse der einzelnen Zylinder
des Motors ausgleichen. Daraus ergibt sich, daß die Zündeinstellung bei diesen Motoren
ebenfalls unerwünscht
zurückgenommen
werden muß,
um Klopfen und eine übermäßige Aktivierung
des Klopfschutzsystems des Motors zu vermeiden.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einem neuen und verbesserten System
und Verfahren zur Ventilsteuerung für den Einsatz in einem nockenlosen
Motor mit mehreren Zylindern mit ungleichen Verdichtungsverhältnissen.
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Ein
Ziel der Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren zur Ventilsteuerung
zu stellen, das wenigstens einige der oben erwähnten Nachteile bisheriger
Systeme, Einheiten und Methoden überwindet, das
für den
Einsatz in nockenlosen Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylindern
geeignet ist, und das derart wirksam ist, daß es Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse
der Zylinder ausgleicht.
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Einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung zufolge wird ein nockenloser
Motor der Art mit einem ersten Zylinder mit einem ersten Ventil
und einem zweiten Zylinder mit einem zweiten Ventil gestellt, wobei
der Motor ein Ventilsteuersystem aufweist, das Mittel zur Bestimmung
des Verdichtungsverhältnisses
jedes der Zylinder beinhaltet, ein erstes Stellglied, welches selektiv
das besagte erste Ventil betätigt,
ein zweites Stellglied, das selektiv besagtes zweites Ventil betätigt, und
eine Steuerung, welche in Kommunikationsverbindung mit besagten
ersten und zweiten Stellgliedern gekoppelt ist, wobei besagte Steuerung
so betreibbar ist, daß sie
selektiv ein erstes Betätigungssignal
an besagtes erstes Stellglied abgibt, um so das besagte erste Ventil
zu betätigen, und
daß sie
ein zweites Betätigungssignal
an besagtes zweites Stellglied abgibt, um so das besagte zweite
Ventil zu betätigen,
wobei besagte Steuerung außerdem
derart betreibbar ist, daß sie
in dieser Weise wenigstens eines der besagten ersten und zweiten
Betätigungssignale
anhand der ermittelten Verdichtungsverhältnisse jedes der besagten
Zylinder derart verändert,
daß besagter
erster Zylinder und besagter zweiter Zylinder auf eine im wesentlichen gleiche
Klopfneigung gebracht werden.
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Einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung zufolge wird ein Verfahren
zur Ventilsteuerung für
den Einsatz in einem nockenlosen Motor mit mehreren Zylindern gestellt,
wovon jeder wenigstens ein Ventil aufweist, das gemäß einem
einzigen Steuerprofil selektiv betätigt wird, wobei besagtes Verfahren
folgende Schritte aufweist: Bestimmen eines Verdichtungsverhältnisses
für jeden
der besagten mehreren Zylinder; und Verstellen wenigstens eines
der besagten Steuerprofile anhand der ermittelten Verdichtungsverhältnisse
derart, daß besagte
mehrere Zylinder auf eine im wesentlichen gleichförmige Klopfneigung
gebracht werden.
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Die
Erfindung soll nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beispielartig
näher erläutert werden;
dabei zeigt:
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1:
ein Blockdiagramm eines die Erfindung verkörpernden Ventilsteuersystems,
welches Schwankungen in den Verdichtungsverhältnissen der Zylinder in einer
Brennkraftmaschine ausgleicht.
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2 ist
ein schematisches Diagramm des in der 1 dargestellten
Ventilsteuersystems.
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3 ist
ein Blockdiagramm, welches ein die vorliegende Erfindung verkörperndes
Verfahren veranschaulicht, mit dem Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse
in den Zylindern eines Motors ausgeglichen werden.
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Es
sei nun Bezug genommen auf die 1 und 2,
wo eine Ventilsteuersystem bzw. -Einheit 10 dargestellt
ist, das/die gemäß den Lehren
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gestaltet ist und eingesetzt wird, um Schwankungen
der Verdichtungsverhältnisse
der Zylinder eines Motors untereinander auszugleichen. Insbesondere
ist das System für
den Einsatz in Verbindung mit einer Brennkraftmaschine 30 mit
mehreren im wesentlichen identischen Zylindern 12 ausgelegt
und wirkt so, daß es
Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse der Zylinder 12 ausgleicht.
Jeder Zylinder 12 hat ein oder mehrere Einlaßventile 14,
das/die ein Luft-Kraftstoff-Gemisch selektiv durch die Einlaßöffnung 18 in
den Zylinder 12 einläßt/einlassen,
ein oder mehrere Auslaßventile 16,
das/die Abgase selektiv durch die Auslaßöffnung 20 aus dem
Zylinder 12 ausläßt/auslassen,
und einen herkömmlichen
Kolben 22, der gleitend verschiebbar im Zylinder 12 angeordnet ist.
Während
in 1 ein Motor mit vier Zylindern dargestellt ist,
versteht sich, daß das
vorliegende System auch in Kombination mit anderen Motorbauarten
mit unterschiedlichen Zylinderzahlen und/oder Ventilzahlen verwendet
werden kann.
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Der
Motor 30 beinhaltet des weiteren eine herkömmliche
Klopfregelanlage 32, die einen herkömmlichen, am Motorblock angebrachten
Klopfsensor 36 aufweist, welcher dazu dient, Klingelgeräusche des
Motors zu erfassen oder zu messen, und in Reaktion auf solche Messungen
Signale an das Klopfregelsystem 32 zu senden. Das Klopfregelsystem 32 vergleicht
die empfangenen Signale mit einem oder mehreren gespeicherten Signal(en), das/die
glatte (d.h. "klopffreie") Verbrennung darstellt/darstellen,
um dann zu bestimmen, ob Klopfen bzw. Klingeln in irgendeinem der
Zylinder 12 vorliegt. Das Klopfregelsystem 32 steht
in Kommunikationsverbindung mit dem Zündsystem 34 und wirkt
derart, daß der "Funken-" bzw. Zündzeitpunkt
des/der klopfenden Zylinders) 12 selektiv verstellt wird,
indem ein oder mehrere Steuersignale an das Zündsystem 34 abgegeben
wird/werden, so daß Klopfen
bzw. Klingeln in dem/den Zylinder(n) unterdrückt wird. Das Klopfregelsystem 32 kann
einen Teil einer herkömmlichen
Motorsteuerungseinheit ("ECU") bilden oder eine(n)
separate(n) Chip, Vorrichtung oder Modul, der/die extern mit der
Motorsteuerung gekoppelt ist.
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Das
System 10 beinhaltet eine Ventilsteuereinheit oder -Steuerung 24 und
zwei Stellglieder 26, 28, die jeweils elektrisch
und mit ihr kommunizierend an die Steuerung 24 angeschlossen
sind. Wie weiter unten noch weiter im einzelnen besprochen werden soll,
bestimmt die Steuerung 24, welche Ventile betätigt werden
sollen, wann die entsprechenden Ventile betätigt werden sollen, und die
Dauer bzw. Periode, für
welche die entsprechenden Ventile betätigt werden sollen, und zwar
gemäß einer
bestimmten oder vorgegebenen Ventilsteuerstrategie oder -Profil.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist die Steuerung 24 eine herkömmliche Steuerung mit einem
oder mehreren Mikroprozessor(en), die zusammenwirkend die weiter
unten beschriebenen Prozesse ausführen. In einer alternativen
Ausführungsform bildet
die Steuerung 24 einen Teil einer herkömmlichen Motorsteuereinheit
("ECU"). In anderen alternativen
Ausführungsformen
ist die Steuerung 24 extern an die Motorsteuereinheit gekoppelt.
Die Steuerung 24 beinhaltet eine oder mehrere gespeicherte
Ventilsteuerstrategie(n) oder -Profile, die sie zur Steuerung der
Ventilsteuerzeiten 14, 16 einsetzt.
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Die
Stellglieder 26, 28 sind herkömmliche elektromagnetische
Ventilstellglieder, welche Signale von der Steuerung 24 empfangen
und die Ventile 14 und 16 in Reaktion auf die
empfangenen Signale betätigen.
In einer alternativen Ausführungsform
beinhalten die Stellglieder 26, 28 elektrohydraulische Stellglieder.
Dabei sei angemerkt, daß bei
Mehrzylindermotoren je ein einzelnes Stellglied 26, 28 für jedes der
Ventile 14, 16 verwendet wird, und daß jedes Stellglied 26, 28 unabhängig an
der Steuerung 24 angeschlossen ist. Auf diese Weise kann
jedes Ventil 14, 16 selektiv und unabhängig über die
Steuerung 24 gesteuert werden.
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Im
Betrieb werden die Verdichtungsverhältnisse der einzelnen Zylinder 12 dazu
verwendet, die Steuerzeiten für
die Ventile 14, 16 für jeden Zylinder 12 zu
verändern
und/oder zu generieren, um so eine im wesentlichen gleichförmige bzw. ähnliche
Klopfneigung der Zylinder 12 zu erzielen. Es sei nun Bezug
genommen auf 3, wo ein Blockdiagramm 40 dargestellt
ist, das eine nicht einschränkende
Ausführungsform
eines Verfahrens darstellt, das in dem vorliegenden System 10 dazu
eingesetzt wird, Schwankungen der Verdichtungsverhältnisse
der Zylinder 12 auszugleichen. Das Verfahren beginnt mit dem
Funktionsblock oder -Schritt 40, in welchem das Verdichtungsverhältnis für jeden
Zylinder 12 in herkömmlicher
Weise (z.B. durch herkömmliche
Prüfverfahren
und/oder Messungen) berechnet und/oder bestimmt wird. Jeder Zylinder 12 wird
dann seinem jeweiligen Verdichtungsverhältnis gemäß in eine "Rangordnung" eingereiht bzw. identifiziert, wie
im Funktionsblock oder Schritt 44 dargestellt ist.
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Die
Verdichtungsverhältnisdaten
werden dann dazu verwendet, die in der Ventilsteuerung 24 eingesetzten
Ventilsteuerprofile und/oder -Strategien zu programmieren und/oder
abzuändern,
wie die Funktionsblöcke
oder -Schritte 46, 48 und 50 zeigen. Insbesondere ändert die
Steuerung 24 das Soll- bzw. konventionelle Ventilsteuerprofil
so, daß die
schwankenden Verdichtungsverhältnisse
und damit die schwankende Klopfneigung der Zylinder 12 ausgeglichen
werden.
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Steuerung 24 ändert (d.h.
verlängert
oder verkürzt)
die Zeitdauer oder Periode, über
welche die Ventile 14, 16 in der betätigten bzw. "offenen" Stellung verharren
sollen, und/oder den Zeitpunkt, zu dem die Ventile relativ zueinander
und/oder relativ zum Hub des Kolbens 22 betätigt werden
sollen. In der nicht einschränkenden
Ausführungsform,
die in 3 gezeigt ist, senkt oder erhöht die Steuerung 24 selektiv
die Luft-Kraftstoff-Menge (d.h. die "Luftchargenmasse"), die in jeden der Zylinder 12 eingelassen wird,
und zwar ausgehend von dem Verdichtungsverhältnis jedes Zylinders oder
seiner Klopfneigung. Zum Beispiel, und ohne darauf beschränkt zu sein, ändert die
Steuerung 24, wie in Funktionsblock oder -Schritt 50 dargestellt
ist, für
solche Zylinder 12, die zu klopfen drohen (d.h. Zylinder
mit einem höheren als
dem mittleren oder Standard-Verdichtungsverhältnis), die an die Stellglieder 26 dieser
Zylinder abgegebenen Signale derart, daß die Zeitdauer bzw. Periode, über welche
die Ventile 14 in diesen Zylindern betätigt bzw. "offen" bleiben, selektiv effektiv gekürzt wird.
Diese verkürzte
Betätigung
der Ventile 14 reduziert die Luft-Kraftstoff-Menge, die
in den Zylinder 12 eingelassen wird, so daß die Klopfneigung dieses
Zylinders 12 zurückgenommen
wird. In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Grad, um den die Betätigung jedes Ventils 14 verkürzt wird,
proportional zu und/oder ausgehend von dem Grad, um welchen das
Verdichtungsverhältnis des
jeweiligen Zylinders ein durchschnittliches Verdichtungsverhältnis überschreitet.
Auf diese Weise wird die Klopfneigung jedes der Zylinder 12,
der ein größeres als
das mittlere Verdichtungsverhältnis
hat, ungefähr
gleich dem durchschnittlichen Klopfneigungswert gemacht.
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In
Schritt 48 ändert
die Steuerung 24 die Signale ab, die an die Stellglieder 26 derjenigen
Zylinder abgegeben werden, die weniger klopfgefährdet sind (d.h. Zylinder mit
einem kleineren als dem durchschnittlichen bzw. Standard-Verdichtungsverhältnis), und
zwar derart, daß der
Zeitraum bzw. die Periode, über
welche(n) jedes der Ventile 14 in diesen Zylindern betätigt oder "offen" bleibt, selektiv
verlängert wird.
Diese verlängerte
Betätigung
der Ventile 14 erhöht
die Luft-Kraftstoff-Menge,
die in den Zylinder 12 eingelassen wird, und hebt damit
die Klopfneigung dieses Zylinders 12 auf einen mittleren
bzw. Standardwert an. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Betrag, um welchen die Betätigung
jedes Ventils 14 verlängert
wird, proportional zu und/oder aufbauend auf dem Betrag, um welchen das
Verdichtungsverhältnis
des jeweiligen Zylinders einen Durchschnittswert des Verdichtungsverhältnisses
unterschreitet. Daher wird die Klopfneigung jedes der Zylinder 12 mit
einem Verdichtungsverhältnis unter
dem Durchschnitt in etwa gleich dem durchschnittlichen Klopfneigungswert
gemacht. Auf diese Weise bewirkt das vorliegende System 10,
daß die Klopfneigung
jedes der Zylinder 12 gleich einem ungefähr gleichförmigen Durchschnitts-
oder Standardwert gemacht wird, so daß eine im wesentlichen gleichförmige bzw. ähnliche
Klopfneigung im ganzen Motor 30 eingestellt wird. Dadurch
ermöglicht
das vorliegende System eine "engere" oder erhöhte Zündzeiteinstellung
gegenüber
bisherigen Systemen, und eine Senkung der Aktivierung des Klopfregelsystems 32.
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In
einer alternativen Ausführungsform
werden die Vorgänge
in den Schritten 48 und 50 durch andere Schritte
ersetzt oder zusätzlich
zu diesen ausgeführt,
welche die Steuerzeiten der Ventile 14 und/oder 16 ändern, um
so die Restgasmenge in den Zylindern 12 zu erhöhen oder
zu senken. Insbesondere ändert
die Steuerung 24 in dieser alternativen Ausführungsform
die Klopfneigung der Zylinder 12 dadurch, daß sie die
nach einer Zündung
in den Zylindern 12 zurückbleibende
Restgasmenge selektiv erhöht
oder senkt. In dieser nicht einschränkenden Ausführungsform ändert die
Steuerung 24 die den Stellgliedern 28 der stärker klopfgefährdeten
Zylinder (also Zylindern mit einem höheren als dem durchschnittlichen
bzw. Standard-Verdichtungsverhältnis) zugeführten Signale
derart, daß die
Steuerzeiten der Ventile 14 und/oder 16 effektiv
selektiv so verändert werden,
daß die
interne Restgasmenge in den Zylindern erhöht wird. Diese Erhöhung der
nach einer Zündung
in den Zylindern 12 verbleibenden Restgasmenge mindert
die Klopfneigung der Zylinder 12. Die Steuerung der Ventile 14 und/oder 16 kann
auf verschiedene Weisen geändert
werden, um die gewünschte
Zunahme an Restgas zu erzielen, einschließlich der nachstehenden nicht
einschränkenden
Beispiele. In einer alternativen Ausführungsform werden die Ventilsteuerzeiten
des Einlaßventils 14 so angepaßt, daß das Ventil 14 "spät" öffnet, so daß die Restgasmenge
im Zylinder 12 erhöht
wird. In einer anderen nicht einschränkenden Ausführungsform wird
das Ventil 16 für
einen kürzeren
Zeitraum bzw. eine kürzere
Periode nach der Zündung
offen gehalten (d.h. betätigt),
so daß mehr
Restgas im Zylinder 12 zurückbleibt. In einer anderen
alternativen Ausführungsform
wird der "Überschneidungsgrad" der Ventile (d.h.
der Zeitraum, in dem beide Ventile wenigstens teilweise geöffnet sind)
selektiv so gesenkt, daß die
Restgasmenge im Zylinder 12 zunimmt.
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Die
Steuerung 24 verändert
auch die Signale, die an die Stellglieder 28 von weniger
klopfgefährdeten
Zylindern abgegeben werden (d.h. Zylinder mit einem kleineren als
dem mittleren oder Standard-Verdichtungsverhältnis), in der Weise, daß die interne
Restgasmenge selektiv gesenkt wird, indem die Steuerzeiten der Ventile 14 und/oder 16 verändert werden.
Diese Senkung in der Restgasmenge, die in den Zylindern 12 nach
einer Zündung
zurückbleibt, erhöht die Klopfneigung
der Zylinder 12. Die Steuerzeiten der Ventile 14 und/oder 16 können in
einer Reihe von Weisen geändert
werden, um die gewünschte
Senkung der Restgasmenge zu erzielen, einschließlich der folgenden nicht einschränkenden Beispiele.
In einer nicht einschränkenden Ausführungsform
werden die Steuerzeiten der Einlaßventile 14 so eingestellt,
daß das
Ventil 14 "früh" öffnet und damit die Restgasmenge
im Zylinder 12 senkt. In einer anderen Ausführungsform
wird das Ventil 16 für einen
längeren
Zeitraum bzw. Periode nach einer Zündung offen gehalten (d.h.
betätigt),
so daß weniger
Restgas im Zylinder 12 zurückbleibt. In einer anderen
alternativen Ausführungsform
wird die "Ventilüberschneidung" (d.h. der Zeitraum,
in welchem beide Ventile zumindest teilweise geöffnet sind) selektiv so erhöht, daß die Restgasmenge
im Zylinder 12 reduziert wird. Auf diese Weise bewirkt
die alternative Ausführungsform,
daß die
Klopfneigung jedes der Zylinder 12 in etwa gleich demselben
Durchschnitts- bzw. Standardwert gemacht wird.
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In
einer zweiten Ausführungsform
des vorliegenden Systems 10 ist die Steuerung 24 so
programmiert, daß sie
einen der Zylinder 12 auf eine erhöhte Klopfneigung gegenüber den
anderen Zylindern 12 einstellt, ausgehend von der Funktion
und/oder dem Montageort des Sensors 36. Aufgrund der körperlichen
Lage und/oder der Kennwerte des am Motorblock montierten Sensors 36,
der die durch die Motorblockstruktur übertragenen Vibrationen erfaßt, kann
das Klopfregelsystem 32 im typischen Fall das Vorliegen
von Klinglen bzw. "Klopfen" in einem der Zylinder 12 vor
den anderen Zylindern 12 erfassen. Insbesondere bewirkt,
da nur ein Sensor 36 für
alle Zylinder 12 verwendet wird, die Anordnung des Sensors 36 relativ
zu jedem der Zylinder 12, daß einige klingelnde bzw. "klopfende" Zylinder besser
oder leichter erfaßt
werden können
als andere. In dieser Ausführungsform
wird der Motor 30 zuerst überprüft, um zu bestimmen, in welchem
der Zylinder 12 Klopfen am besten oder leichtesten durch
den Sensor 36 erfaßt
werden kann. Der Motor 30 kann dabei in herkömmlicher
Weise geprüft
werden, indem bewußt Klingeln
bzw. "Klopfen" in den verschiedenen
Zylindern 12 ausgelöst
wird, während
gleichzeitig Messungen mit dem Sensor 36 gemacht werden.
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Ist
der "beste" oder am leichtesten
zu erfassende Zylinder identifiziert, wird die Steuerung 24 so programmiert,
daß sie
diesen Zylinder auf die größtmögliche Klopfneigung
einstellt, ausgehend von den Verdichtungsverhältnissen der Zylinder, die
in herkömmlicher
Weise gemessen bzw. bestimmt werden. Die Steuerung 24 stellt
den "am besten zu
erfassenden" Zylinder
unter Einsatz der weiter oben beschriebenen Verfahren ein, indem
sie den Zeitraum bzw. die Periode verändert (d.h. verlängert und/oder
verkürzt), über welche(n)
eines oder beide der Ventile 14, 16 des Zylinders
in einer betätigten
bzw. "offenen" Stellung verharrt/verharren
und/oder den Zeitpunkt, zu welchem die Ventile 14, 16 relativ
zueinander und/oder relativ zum Hub des Kolbens 22 betätigt wird/werden.
In der bevorzugten Ausführungsform werden,
sobald der "am besten
erfaßbare" Zylinder auf eine
höhere
Klopfneigung als die übrigen
Zylinder eingestellt worden ist, die Ventilsteuerzeiten für die übrigen Zylinder
angepaßt,
und zwar auf eine im wesentlichen ähnliche Weise wie die im Verfahren 30 beschriebene
Vorgehensweise derart, daß die
Klopfneigung der übrigen
Zylinder im wesentlichen gleich oder ähnlich ist.
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Auf
diese Weise gewährleistet
das System, daß der
Zylinder 12, der am besten oder leichtesten vom Klopfsensor 36 erfaßt werden
kann, auch derjenige ist, der am ehesten zum Klopfen neigt. Dadurch wird
die Gefahr eines "versteckten" Klopfens in den Zylindern 12 im
wesentlichen vermieden, weil der Zylinder, in dem das Auftreten
von Klopferscheinungen zuerst am wahrscheinlichsten ist, der am
besten durch den Sensor 36 erfaßbare Zylinder ist. Dies ermöglicht eine
engere bzw. aggressivere Einstellung des Zündsystems 34 im Hinblick
auf Kraftstoffeinsparungen, da das Risiko von Motorschaden aufgrund von
nicht erkanntem Klingeln bzw. "Klopfen" wesentlich gesenkt
bzw. ausgeschaltet ist.
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Die
hier beschriebenen Verfahrensweisen können über die Lebensdauer des Motors 30 hinweg selektiv
eingesetzt und zur Anwendung gebracht werden, um die Klopfanfälligkeit
der Zylinder 12 adaptiv auszugleichen. Insbesondere kann
der Motor 30 von Zeit zu Zeit überprüft werden, um die Klopfneigung
der verschiedenen Zylinder 12 zu bestimmen bzw. zu messen.
Ausgehend von den Ergebnissen dieser Prüfung können dann die Ventilsteuerstrategien
oder -Profile in der Steuerung 24 abgeändert oder neu programmiert
werden, um eine Einheitlichkeit in der Klopfneigung der Zylinder 12 untereinander
aufrecht zu erhalten. Zum Beispiel, und ohne darauf beschränkt zu sein,
können
die vorangehenden Verfahren zur Änderung
der Steuerzeiten der Ventile 14, 16 (z.B. zur
selektiven Verkürzung
und Verlängerung der
Dauer bzw. Periode des Zeitraumes, in dem die Ventile 14, 16 offen
bleiben), dazu eingesetzt werden, die Einheitlichkeit der Klopfneigungen
der Zylinder 12 zu wahren, die sich im Lauf der Zeit aufgrund von
Ablagerungen ändern
kann, die sich in den verschiedenen Brennräumen bilden.