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Hintergrund
der Erfindung
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Wasserstoff
ist ein verbreitet eingesetzter Grundstoff in der chemischen und öl-verarbeitenden Industrie.
Typischerweise wird er meistens durch Reformieren von Erdgas hergestellt
und als flüssiges
H2 durch eine Pipeline bzw. als stark komprimiertes
Gas in Zylindern an den Standort des Verbrauchers geleitet. Der
Transport von Wasserstoff als kryogene Flüssigkeit oder als komprimiertes
Gas ist ein kapital- und energieaufwendiges Unterfangen, was die
Kosten für
das gelieferte Gas signifikant erhöht. Daher hat man intensiv
geforscht, um preiswertere Alternativen zu finden, hauptsächlich an
der Entwicklung von Materialien, die Wasserstoff bei oder nahe Umgebungsbedingungen
effektiv "einfangen" und das Gas nach
Wunsch am Gebrauchspunkt freisetzen können. In jüngerer Zeit sind diese Bemühungen erheblich
durch die aufstrebende Technologie mit durch H2 angetriebenen
Treibstoffzellen angespornt worden, die für mobile Systeme idealerweise
einen sicheren und kosteneffektiven Weg für die Lagerung von Wasserstoff
an Bord erfordern.
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Der
Großteil
der Forschung bezüglich
Wegen, Wasserstoff "einzufangen" hat sich auf die
reversible chemische Reaktion und Absorption von H2 durch
verschiedene Metalle und Metalllegierungen zur Bildung von Metallhydriden
konzentriert. Repräsentative
Systeme sind LaNi5, FeTi und verschiedene
an Magnesium reiche Legierungen wie Mg2Ni
und Mg2Fe.
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Im
Allgemeinen haben die hydridbildenden Metalle/Legierungen, die günstige thermodynamische
Eigenschaften aufweisen, eine schlechte H2-Kapazität, während hydridbildende
Metalle/Legierungen mit einer relativ hohen H2-Kapazität im Allgemeinen
ungünstige
thermodynamische Eigenschaften haben. Die Forschung hat sich zwar
intensiv auf die Synthese und das Studium neuer Generationen von
bi-, tri- und multimetallischen Legierungen konzentriert, die stufenweise
Verbesserungen in der Wasserstoffkapazität und der Kinetik von Adsorption
und Desorption aufweisen, doch man kann anführen, dass die Technik einen
Punkt erreicht hat, bei dem die Fortschritte bezüglich der Verbesserung der
funktionellen Eigenschaften dieser Systeme zurückgehen, was an ihrer wirtschaftliche
Realisierbar keit und der Anwendung im großen Maßstab für die Lagerung von H2 zweifeln lässt.
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In
jüngerer
Zeit gilt immer mehr Aufmerksamkeit der Sorption von Wasserstoff
durch verschiedene strukturelle Formen von Kohlenstoff. Seit geraumer
Zeit ist bekannt, dass Aktivkohle mit großer Oberfläche sowie bestimmte Verbindungen
mit Alkalimetall-Graphit-Einlagerungen größere Mengen Wasserstoff reversibel sorbieren,
allerdings nur bei kryogenen Temperaturen. Solche Systeme haben
daher keine praktischen oder wirtschaftlichen Vorteile gegenüber der
Verwendung von komprimiertem oder verflüssigtem Wasserstoff. Rodriquez
et al. beanspruchen in US-A-,5,653,951 (1997) die Lagerung von Wasserstoff
in verschiedenen geschichteten Kohlenstoffnanostrukturen einschließlich Kohlenstoffnanofasern
und Kohlenstoffnanoröhrchen. Daten über die
Wasserstofflagerung werden nur für
Kohlenstoffnanofasermaterialien angegeben, die bis zu etwa 1,22
cc H2/g bei 295 K und einem H2-Druck
von 3,5 psia aufnehmen. Dies entspricht einer Aufnahme von nur etwa
0,01 Gew.-% H2, einer Kapazität, die viel
zu gering für
eine praktische Anwendung ist. Großvolumiges Graphit, das eine
kleinere Oberfläche
hat als Kohlenstoffnanofasern, würde
vermutlich eine noch geringere H2-Kapazität haben.
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Vor
kurzem berichteten Chambers, Rodriquez et al. in J. Phys. Chem.
B 1998, 102, 4253, dass Kohlenstoffnanofasern von nicht angegebenem
spezifischem Ursprung unter hohem H2-Druck
reversibel sehr große
Mengen Wasserstoff (50 Gew.-% oder mehr) sorbieren. Diese Ergebnisse
wurden von anderen nicht bestätigt
und wurden in verschiedenen Veröffentlichungen
direkt in Zweifel gezogen (siehe Rzepka, M., et al., J. Phys. Chem.
B. (1998) 102, 10894.
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A.C.
Dillon et al. berichteten in "Nature", Band 386, S. 379
(1997), über
eine ungewöhnliche
Sorption von Wasserstoff durch einwandige Kohlenstoffnanoröhrchenmaterialien
(single wall carbon nanotube = SWNT) bei Temperaturen nahe dem Umgebungswert.
Die SWNT-Materialien sind erst vor relativ kurzer Zeit entdeckte
neue strukturelle Formen von Kohlenstoff, die im Wesentlichen aus
aufgerollten Einzelbahnen von Graphit bestehen und einen externen
Durchmesser von etwa 12 Å und
ein sehr großes
Seitenverhältnis
von Länge
zu Durchmesser aufweisen. Die SWNTs sind üblicherweise zu Bündeln zusammengefasst
und erscheinen unter dem Elektronenmikroskop als lange Fasern, die
gekürzt
werden und deren Eigenschaften ansonsten durch selektive Oxidationsverfahren
modifi ziert werden können.
Man nimmt an, dass SWNT-Materialien aufgrund ihrer großen Oberfläche H2 bei niedrigen (kryogenen) Temperaturen
analog zu Aktivkohle adsorbieren. Jedoch wurden die H2-Sorptionsergebnisse
von Dillon et al. bei Umgebungstemperaturen kürzlich in einer Veröffentlichung
von Ye, Y., et al., Appl. Phys. Lett (1999) 74, 2307, direkt in
Frage gestellt.
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L.
Aymard et al., J. Electrochem. Soc. (1999) 146, 2015, berichteten,
es hätte
sich gezeigt, dass Kohlenstoffadditive sich günstig auf die elektrochemische
Leistung von Multimetalllegierungen bei Nickelmetallhydridbatterien
auswirken. Hier wird Kohlenstoff in die Zwischenräume der
Legierungselektrode eingebaut, wo er unter anderem die Diffusion
von Wasserstoff in die Masse der Legierung unterstützt. K.
Funaki et al., J. Alloys Comp. (1998) 270, 160, haben gezeigt, dass
der Einbau von Graphit durch mechanisches Legieren in MgNi, eine
bekannte Zusammensetzung zur Bildung von Metallhydrid, Legierungszusammensetzungen
der Formel MgNiCx ergibt, in der x ≤ 1,31 ist.
Bei der Hydrierung von MgNiCx bleibt das
Atomverhältnis
von Wasserstoff plus Kohlenstoff zu Metall, (H + C)/M konstant,
was anzeigt, dass die Hydridstellen in der Metalllegierung einfach
durch Kohlenstoffatome ersetzt werden. Deshalb gibt es keine sichtbare
Zunahme in der Wasserstoffspeicherkapazität. G. Sandrock, J. Alloys Comp.
(1999) 293-95, 877, berichtet, dass die Zugabe von Schwefel, Selen
und nichtmetallischen Kohlenstoffelementen spezifisch zu Ti-Mn-Laves-Phasenlegierungen "den Weg für die Steigerung
der H2-Speicherkapazität dieser Legierungen erschließt".
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In
US-A-4,716,736 (1988) lehrt J.A. Schwartz "die durch Metall unterstützte Kaltlagerung
von Wasserstoff'.
Hier heißt
es, die bekannte Fähigkeit
von mikroporöser
(im Wesentlichen nicht graphitischer) Aktivkohle mit großer Oberfläche zur
physischen Absorption von H2 bei kryogenen
Temperaturen durch die Gegenwart einer zugesetzten, stark dispergierten
Komponente eines Übergangsmetalls,
z.B. Pd oder Pt, etwas verbessert wird. Die Brauchbarkeit dieses
Systems ist jedoch auf kryogene Temperaturen, d.h. weniger als 273
K, beschränkt.
Die genannten Beispiele wurden bei 77 K und 85 K durchgeführt. Es
wird die Theorie aufgestellt, dass das H2-Molekül als H-Atom
(einatomiger Wasserstoff) auf das Metall adsorbiert wird, und dann
auf die Kohlenstoffoberfläche "überläuft". Dadurch "füllt
dieser aktivierte Wasserstoff die verfügbaren Stellen auf der Aktivkohle" als physikalisch
sorbierter H2.
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Das
Konzept des Überlaufens
von Wasserstoff, siehe "Hydrogen
Spillover" von P.A.
Sermon und G.C. Bond, Cat. Rev. 8 (2) 211 (1973) basiert auf Grundlagenstudien
an geträgerten
Metallkatalysatoren, insbesondere bei Systemen, die für chemische
Hydrierungsreaktionen verwendet werden. Das Metall spielt die Rolle der "Aktivierung" von Wasserstoff
durch reversibles Dissoziieren von H2 in
Metall-H-Atom-Spezies an seiner Oberfläche. Es wurde allerdings beobachtet,
dass z.B. durch Erwärmen
von auf den Kohlenstoffkatalysatoren dispergiertem Pt (als Pt/C
bezeichnet) bei 623 K, Pt/Al2O3 bei
473 bis 573 K, Pd/C bei 473 K sowie Pt/WO3 die aufgenommene
H2-Menge die bekannte H2-Sorptionskapazität des Metalls
allein übersteigt.
Zahlreiche Studien haben die Theorie gestützt, dass ein Teil des H2 aus dem Metall auf den Träger überläuft, aber
die Beschaffenheit dieses "übertragenen" Wasserstoffs ist
derzeit noch nicht bekannt. Die Menge dieses Wasserstoffs auf dem
Träger
ist normalerweise sehr gering und beträgt nur einige Atome H auf jeden
H, der an das Metall gebunden ist.
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N.
Rodriguez und T. Baker, US-A-6,159,538, liefern weitere Daten zu
ihrem zuvor in J. Phys. Chem. B 1998, 108, 4253 veröffentlichten
Bericht über
die Aufnahme von H2 durch geschichtete Nanostrukturen,
die Graphit, Kohlenstoffnanofasern, mehrwandige Kohlenstoffnanoröhrchen usw.
umfassen, welche bei erhöhten Temperaturen
mit einem Inertgas behandelt wurden. Die H2-Absorption
erfolgt angeblich, wenn die Materialien der Einwirkung des mit einem
Druck von 100 bis 3000 psia strömenden
Wasserstoffs ausgesetzt werden. Das Patent beschreibt die Verwendung
einer Nanostruktur, in die kleinere Mengen eines geeigneten Metalls
eingelagert sind. Dies dient dazu, den Spalt zwischen den Schichten
des Nanomaterials zu vergrößern.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Transport und
zur Lagerung von Wasserstoff durch die reversible Sorption und das
Einschließen
in Kohlenstoff-Metall-Hybridmaterialien. Das Verfahren umfasst das
In-Kontakt-Bringen
einer Kohlenstoff-Metall-Hybridverbindung mit einem wasserstoffhaltigen
Gas bei einem gehaltenen Druck von etwa 14 bis etwa 2000 psia, vorzugsweise
20 bis 500 psia, und einer Temperatur von 253 bis 473 K, vorzugsweise
273 bis 328 K. Dadurch sorbiert und speichert die Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
das Wasserstoffgas. Der Wasserstoff, der in der Kohlenstoff-Metall-Zusammensetzung sorbiert
wird, wird anschließend
dadurch freigesetzt, dass man den H2-Druck
auf 1 bis 200 psia, vorzugsweise 14 bis 50 psia senkt und/oder die
Temperatur auf 723 bis 573 K, vorzugsweise 293 bis 363 K erhöht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wirkt dadurch, dass Wasserstoff aufgrund der spezifischen vorstehend
aufgeführten
Reaktionsbedingungen und der sorgfältigen Wahl bestimmter Kohlenstoff-Metall-Hybridmaterialien
reversibel sorbiert wird. Unter den beanspruchten Verfahrensbedingungen
weisen die erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Metall-Hybridmaterialien
eine H2-Sorptionskapazität auf, die größer ist
als die Summe der Kapazitäten
der Einzelkomponenten des Hybrids. Außerdem kann der Wasserstoff
in den Kohlenstoff-Metall-Hybridmaterialien auf unbegrenzte Zeit
in einem Gefäß gelagert
werden, in dem zumindest Gleichgewichtspartialdruck des Wasserstoffs
herrscht, ehe er durch Desorption zurückgewonnen wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 1) einer Hybridzusammensetzung
aus abgeschiefertem Graphit und einer Legierung aus 90% Titan/4%
Vanadium/6% Aluminium.
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2 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 2) einer Hybridzusammensetzung
aus mesoporösen
Kohlenstoffmikroperlen und einer Legierung aus 90% Titan/4% Vanadium/6%
Aluminium.
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3 ist
eine Aufzeichnung des isothermischen Adsorptions-/Desorptionszyklus
bei 298 K von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 2) einer Hybridzusammensetzung
aus mesoporösen
Kohlenstoffmikroperlen und einer Legierung aus 90% Titan/4% Vanadium/6%
Aluminium.
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4 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 3) einer Hybridzusammensetzung
aus mehrwandigen Kohlenstoffnanoröhrchen und einer Legierung
aus 90% Titan/4% Vanadium/6% Aluminium.
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5 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 4) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphitnanofasern und einer Legierung aus 90% Titan/4% Vanadium/6%
Aluminium.
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6 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 5) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphit und einer Legierung aus 90% Titan/4% Vanadium/6% Aluminium.
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7 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 6) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphitnanofasern und Titanmetall.
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8 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 7) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphitnanofasern und Vanadiummetall.
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9 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 8) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphitnanofasern und Nickelmetall.
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10 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 9) einer Hybridzusammensetzung
aus 1 1 Graphit und Platinmetall.
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11 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 10) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphitnanofasern und Palladiummetall.
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12 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Beispiel 11) einer Hybridzusammensetzung
aus Graphit und Rutheniummetall.
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13 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 1) aus einem
Legierungspulver aus 90% Titan/4% Vanadium/6% Aluminium.
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14 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 2) aus einem
Titanmetallpulver.
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15 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 3) aus einem
Vanadiummetallpulver.
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16 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 4) aus einem
Palladiummetallpulver.
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17 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 5) aus einem
mechanisch gemahlenen Graphitpulver.
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18 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 6) aus einer
Hybridzusammensetzung aus Graphit und Magnesiummetall.
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19 ist
eine Aufzeichnung der temperaturprogrammierten Desorption (TPD)
von Wasserstoff aus einer Probe (Vergleichsbeispiel 7) aus 10% Platinmetall
auf Aktivkohle.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren, das Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzungen
als effektive reversible Absorptionsmittel für Wasserstoff verwendet. Diese
dienen als Materialien für
eine praktische Lagerung des Gases.
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Der
Kohlenstoffanteil der Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung ist
eine "im Wesentlichen
graphitische" Struktur,
vorzugsweise eine einlagige graphitische Struktur, wobei "graphitische Struktur" als Struktur definiert
wird, die eine konjugierte, ungesättigte, ganz aus Kohlenstoff
bestehende aromatische Struktur umfasst. Beispiele für geeignete "im Wesentlichen graphische" Kohlenstoffe umfassen
Graphit selbst, abgeschiefertes Graphit, das aus einer losen Anordnung einzelner
Bahnen von Graphit besteht, einwandige Kohlenstoffnanoröhrchen und
Nanokegel, die dadurch erhalten werden, dass man einzelne Bahnen
von Graphit entsprechend faltet, Kohlenstoffnanozellen, mehrwandige
Kohlenstoffnanoröhrchen,
die aus konzentrischen Bahnen aufgerollten Graphits bestehen, Kohlenstoffnanofasern,
die kleine Graphitbahnen umfassen, welche in einer Richtung gestapelt
sind, die entweder senkrecht oder in einem spitzen Winkel zur Achse
der Faser liegen, mesoporöse
und mikroporöse
Kohlenstoffmikroperlen und Kohlenstoffruß, der, wie die Elektronentransmissionsmikroskopie
zeigt, im Wesentlichen graphitisiert wurde.
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Der
Metallanteil der Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung sollte
in der Lage sein, in den Temperatur- und Druckbereichen des Verfahrens
reversibel mit Wasserstoff zu reagieren. Die Reaktion mit Wasserstoff
ist üblicherweise
ein Verfahren, bei dem eine Dissoziation des H2-Moleküls stattfindet,
und sich Metallhydride entweder an der Oberfläche oder in der Masse reversibel
bilden. Die Metalle der Platingruppe, d.h. Pt, Pd, Ir, Rh, Ru und
Os sowie Ni und Co (die alle Metalle der Übergangsreihe der Elemente
sind) sowie diese Metalle umfassende Legierungen weisen üblicherweise
aus Oberflächenhydriden
und bei sehr hohen Dispersionen (extrem kleine Größen) eine
Wasserstoffaufnahme auf, die etwa 1H pro Metallatom entspricht.
Von dieser Gruppe von Elementen kann Palladium in seiner Masse erhebliche
Mengen Wasserstoff lösen,
wobei sich verschiedene Hydridphasen bilden. Ebenfalls brauchbar
sind die Metalle aus den Anfangsgruppen der Übergangsreihe, d.h. Ti, Zr,
Hf V, Nb, Ta und Cr sowie diese Metalle enthaltende Legierungen
wie Ti/V, Ti/V/Al, Fe/Ti, Fe/Cr/Mn, Zr/Fe, Cr, die Massenmetallhydride
bilden können.
Ebenfalls in der Erfindung enthalten sind Hybridmaterialien aus
Kohlenstoff und Metallhydriden der gleichen vorstehend erwähnten Metalle
aus der Übergangsreihe
der Elemente, wo das Metall oder die Metalllegierungskombination
durch die Reaktion mit H2 hydriert wurde,
um ein Massenmetallhydrid zu bilden, ehe es bzw. sie mit dem graphitischen
Kohlenstoff kombiniert wird. Beispiele sind LaNi5H6, CaNi5H6, MmNi3,5Co0,7Al0,8Hx (Mm = Mischmetall, ein Gemisch aus Elementen
der Lanthanoidgruppe), MmNi4,15Fe0,85Hx, TiMn1,4V0,52Hx und Ti0,98Z0,02V0,47Hx, wie in der Übersicht von G. Sandrock in "J. of Alloys and
Compounds", 293
(1999) 877 aufgeführt.
Die gewählten
Metallhydride oder Metalllegierungen sollten vorzugsweise reversibel
sein, was die Desorption und Resorption von Wasserstoff angeht,
und somit bei den Verfahrungsbedingungen die Metall- oder Metalllegierungskomponente
des Kohlenstoff-Metall-Hybrids
in situ zur Verfügung
stellen.
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Die
erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Metall-Hybride
weisen eine brauchbare H2-Sorptionskapazität auf, die
durch den Druck- und Temperaturwechsel-Absorptionszyklus definiert
wird und größer ist
als die Summe der Kapazitäten
der einzelnen Komponenten des Hybrids.
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Die
Kohlenstoff-Metall-Hybride können
durch mehrere verschiedene Verfahren hergestellt werden, z.B. dadurch,
dass eine physikalische Mischung der zwei oder mehr Komponenten
relativ energetischen Verfahren unterzogen wird, wie z.B. einem
innigen mechanischen Mahlen (z.B. Kugelmahlen) oder der Beschallung
in einem Ultraschallenergiefeld, wo eine lokale thermische und kompressive
Energie herrscht. Die Beschallung erfolgt in einem flüssigen Medium.
Das Medium kann vorteilhafte Eigenschaften haben und als mehr als
physikalischer Träger
für das
suspendierte Metall und die Kohlenstoffkomponenten dienen. So kann
es bei der Verkleinerung unterstützend
wirken oder im Falle von Graphit das Abschiefern unterstützen. Es
kann auch als chemische Wasserstoffquelle dienen. Typischerweise
erfolgt das Mahlen in einer inerten Atmosphäre in Gegenwart von Wasserstoff
oder in Gegenwart einer chemischen Wasserstoffquelle. Während des
Mahlens soll der graphitische Kohlenstoff nicht nur als Schmiermittel
dienen, wie im Stand der Technik gelehrt. Vielmehr wird er in die
resultierende Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
eingebaut.
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Alternativ
kann die Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung unter Einsatz
der chemischen Dampfabscheidung (CVD) des Kohlenstoffs und/oder
des bzw. der Metalle hergestellt werden. Kohlenstoffhaltige Gase,
darunter Methan, Ethylen und Acetylen können mit Mikrowellenplasma
oder mit Laserenergie thermisch zersetzt werden (wobei verschiedene
Metallkatalysatoren beteiligt sein können, aber nicht müssen), um
im Wesentlichen graphitische Kohlenstoffmaterialien zu bilden. Die
Metallkomponente(n) des Metallkohlenstoffhybrids kann bzw. können als
Katalysator für
die Zersetzung der kohlenstoffhaltigen Gase verwendet werden. Das
oder die Metalle können
auch durch die chemische Dampfabscheidung flüchtiger Metallverbindungen gleichzeitig
mit der Herstellung graphitischen Kohlenstoffs eingeführt oder
auf die zuvor ausgebildete graphitische Struktur abgeschieden werden.
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Außerdem können Lösungsverarbeitungsverfahren
eingesetzt werden, um Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzungen
herzustellen. Eine wässerige
oder organische Lösung
eines Salzes oder einer Verbindung aus dem oder den gewünschten
Metallen kann durch einfaches Rühren
und/oder Erwärmen
in der Lösung
in den graphitischen Kohlenstoff eingeführt werden. Der von der Metallsalzlösung getrennte
graphitische Kohlenstoff kann durch Erwärmen unter verringertem Druck,
unter einer inerten Atmosphäre
oder unter einer reduzierenden Atmosphäre, z.B. Wasserstoff oder Methan,
reduziert werden.
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Die
resultierenden Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzungen enthalten
eine Massenkonzentration von Metall oder einer Metalllegierung,
die 1 bis 80 Gew.-% der Metall-Kohlenstoff-Zusammensetzung ausmacht
und im Wesentlichen frei von Metallcarbiddomänen oder Kohlenstoffatomen
in den Zwischenräumen der
kristallinen Metallgitter sind. Der Rest der Hybridzusammensetzung
besteht aus Kohlenstoffmaterialien, die im Wesentlichen eine graphitische
Struktur haben. Die beiden Schlüsselanforderungen
bestehen darin, dass der Kohlenstoff eine im Wesentlichen graphitische
Struktur haben muss und dass das Metall, mit dem der Kohlenstoff
in innigem Kontakt sein muss, in der Lage ist, bei den Verfahrungsbedingungen
der Temperatur und des H2-Drucks reversibel
mit Wasserstoff zu reagieren. Die Reaktion von H2 mit
dem Metall kann entweder eine Oberflächenreaktion des Gases mit
kleinen Metallteilchen oder eine Reaktion sein, die zur Bildung
des Massenmetallhydrids führt.
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Die
Erfinder wollen sich zwar nicht durch eine spezifische Theorie einschränken, doch
ihrer Ansicht nach ist ein möglicher
Mechanismus für
die reversible Inkorporierung von H2 das
von P.A. Sermon et al. (supra) beschriebene Phänomen des "H2-Spillover", also "Überlaufens". Dieser Mechanismus beinhaltet die
dissoziative Adsorption von Wasserstoff als Atome auf der Metalloberfläche, die
dann auf den Träger "überlaufen".
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Ein
zweiter und definitiverer möglicher
Mechanismus für
unsere H2-reaktiven Kohlenstoff-Metall-Systeme
ist derjenige, bei dem der graphitische Kohlenstoff tatsächlich eine
durch Metall katalysierte chemische Hydrierung durchläuft. Dabei
wird sein graphitisches konjugiertes oder aromatisches System (wo
die Kohlenstoffatome im Wesentlichen sp2-hybridisiert
sind) in eine im Wesentlichen gesättigte Struktur umgewandelt,
wo ein H-Atom zu jedem Kohlenstoff hinzugefügt wurde, so dass jetzt eine
sp3-hydridisierte elektronische Struktur vorliegt.
Das prototypische Beispiel ist die Hydrierung von Graphit, bei der
1H zu jedem C-Atom
hinzugeführt wird,
d.h. von Cn zu (C-H)n.
Berechnungen mit ab initio- Verfahren
der Quantenmechanik auf hohem Niveau unter Verwendung von VASP (Vienna
Ab Initio Simulation Package) und DMol (Molecular Simulation, Inc.,
1990, Version 4.6) sagen für
diese Hydrierung von Graphit Energieveränderungen von –7,3 kcal/Mol
H2 bzw. –8,5 kcal/Mol H2 voraus.
Beide Werte sprechen für
ein günstiges
Verfahren, d.h. dass ein hydriertes Graphit um 7,3 bzw. 8,5 kcal/Mol
H2 stabiler ist, aber wiederum nicht so
stabil, dass es nicht durch Erwärmen
reversibel wäre. Zum
Vergleich beträgt
die Wärme
der Hydrierung von Benzol zu Cyclohexan bei 298 K (ein Verfahren,
das durch leichtes Erwärmen
nicht leicht umgekehrt werden kann) –16,3 kcal/mol H2.
Uns sind keine Berichte über eine
katalytische Hydrierung von Graphit bekannt. Allerdings wurde vor
kurzem eine chemische, nicht-katalytische Reduktion von Graphit
und auch von Kohlenstoffnanoröhrchen
durch ihre Reaktion mit Lithiummetall in flüssigem Ammoniak von S. Pekker,
J.P. Salvetat, E. Jakab, J.M. Bonard und L. Forro, J. Phys. Chem.
B; 2001 105 (33), 7938 bis 7943, vorgestellt.
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Die
hier beschriebenen Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzungen sind
brauchbar für
die reversible Lagerung von Wasserstoff. Ein spezifisches Verfahren
für die
reversible Lagerung und Freisetzung von Wasserstoff beinhaltet ein
geeignetes Lagergefäß, das die
Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung enthält. Das Gefäß ist so konstruiert, dass
die Wärmeübertragung
von und zu dem festen Inhalt erleichtert wird. Das Gefäß ist an
einen Vakuumpumpenapparat, eine Inertgasquelle und eine Quelle für reinen
gasförmigen Sauerstoff
angeschlossen, wobei der Wasserstoff dem Gefäß beim gewünschten Druck zugeführt wird.
Die Temperatur des Gefäßes kann
durch Einsatz von Verfahren der Standardkühlung (z.B. kryogenes Gas/Flüssigkeit/Feststoff
oder Kälteerzeugung)
und -erwärmen
(z.B. widerstandsbehaftete elektrische oder Wärmeübertragungsmedien) gesteuert
werden. Die Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung kann für die Wasserstoffsorption
durch Erwärmen
unter Vakuum oder einem inerten Gasstrom aktiviert werden. Wasserstoff
wird in das Lagergefäß eingelassen,
bis ein gewünschter
Gleichgewichtsdruck von gasförmigem
Wasserstoff herrscht.
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Typischerweise
liegt die Kontaktzeit der Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
mit dem H2-Gas zwischen etwa 0,5 und 120
Minuten, obwohl auch kürzere
oder längere
Kontaktzeiten wünschenswert
sein können,
je nach der speziellen Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
und den spezifischen Reaktionsbedingungen, die zum Einsatz kommen.
Im Allgemeinen kann man unter diesen Bedingungen erwarten, dass die
Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung zwischen 0,1 und 10 Gew.-%
Wasserstoff für
einen unbegrenzten Zeitraum unter zumindest dem Gleichgewichtspartialdruck
von Wasserstoff speichern kann.
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Der
kontrollierte Austrag des Wasserstoffs aus dem Gefäß kann dadurch
erreicht werden, das man den Gleichgewichtsdruck des gasförmigen Wasserstoffs
im Gefäß senkt
und dadurch bei einer konstanten, dem Umgebungswert nahen Temperatur
des Gefäßes gasförmigen Wasserstoff
aus den Gefäß zum Endverbrauchspunkt
leitet. Alternativ kann das Gefäß erwärmt werden,
wodurch der Druck des gasförmigen
Wasserstoffs steigt und dieser dann zum Endverbrauchspunkt geleitet
werden kann. In einigen Fällen
kann der Wasserstoff auch durch eine Kombination aus Absenken des
Drucks und Erhöhen
der Temperatur ausgetragen werden. Wenn der gespeicherte Wasserstoff
ganz oder teilweise ausgetragen wurde, kann die Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
erneut beschickt werden, indem man Wasserstoff unter Erwärmen/Kühlen, um das
Gefäß auf einer
gewünschten
Temperatur zu halten, wieder in das Lagergefäß strömen lässt, bis der gewünschte Gleichgewichtsdruck
des gasförmigen
Wasserstoffes wiederhergestellt ist. Die Reaktivierung der Kohlenstoff-Metall-Hybridzusammensetzung
durch Erwärmen
unter Vakuum oder einem inerten Gasstrom kann bei Bedarf durchgeführt werden,
um die Leistung optimal zu halten.
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Gemäß den allgemeinen
vorstehend dargestellten Verfahrensschritten kann in der Praxis
die Lagerung oder Einschließung
von H2 durch (a) ein H2-Druckwechselverfahren,
(b) ein Temperaturwechselverfahren oder (c) eine Kombination aus
beiden durchgeführt
werden.
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So
wird für
das Druckwechselverfahren H2 mit 14 bis
2000 psia H2-Partialdruck, vorzugsweise
209 bis 500 psia, in das das Sorptionsmittel enthaltende Gefäß gelassen
und wird bei der gleichen Temperatur, aber einem niedrigeren Druck
im Bereich von 1 bis 200 psia, vorzugsweise 14 bis 50 psia, desorbiert.
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Beim
Temperaturwechselverfahren wird H2 bei 253
bis 474 K, vorzugsweise 273 bis 323 K mit dem Sorptionsmittel in
Kontakt gebracht und bei dem gleichen Druck, aber bei einer höheren Temperatur
von 273 bis 573 K, vorzugsweise 293 bis 363 K desorbiert.
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Stärker bevorzugt
ist das kombinierte Druck-Temperatur-Wechselverfahren, bei dem die
Sorption bei einem H2-Partialdruck von 14
bis 2000 psia, stärker
bevor zugt 20 bis 500 psia und einer Temperatur von 253 bis 473 K,
vorzugsweise 273 bis 323 K erfolgt. Die Desorption und H2-Gewinnung erfolgt bei einem H2-Partialdruck 1 bis
200 psia, vorzugsweise 14 bis 50 psia, und einer Temperatur von
273 bis 573 K, vorzugsweise 293 bis 363 K. Es können jedoch auch Bedingungen
herrschen, wo die Desorption bei Drücken erfolgt, die die gleichen
oder höher
sind als die, bei denen das Gas eingelassen wurde, aber nur wenn
auch die Desorptionstemperatur signifikant höher ist. Ähnlich könnte die Desorption bei der
gleichen oder einer niedrigeren Temperatur als die Sorption erfolgen,
wenn der Druck jetzt signifikant niedriger ist als der der anfänglichen
H2-Aufnahme. Die günstigsten und bevorzugten Bedingungen
für dieses
Temperatur-Druck-Wechselverfahren
sind die, bei denen die H2-Sorption bei
einer Kombination von höheren
Drücken
und niedrigeren Temperaturen erfolgt: und zwar im Bereich von 30
bis 500 psia und 283 bis 323 K, wobei die anschließende Gewinnung
von H2 durch Desorption bei niedrigeren
Drücken
und höheren
Temperaturen erfolgt, und zwar im Bereich von 15 bis 25 psia und
333 bis 363 K.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung deutlicher veranschaulichen,
sie aber nicht einschränken.
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Beispiel 1
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Abgeschiefertes Graphit
+ Ti/V/Al-Legierung
-
Eine
20 mg Probe Graphit (1 bis 2 μm
Teilchengröße, Aldrich)
wurde in 5,0 M Salpetersäure
(50 ml) suspendiert. Diese Suspension wurde unter Verwendung einer
Tauchsonde von 1/2 Inch (Sonics & Materials, Inc.,
VC 750) 16 Stunden bei 288 K beschallt (wobei die Suspension in
einer ummantelten Glasphiole gehalten und gekühltes Wasser laufend durch
die Ummantelung geführt
wurde, um die Temperatur mäßig zu halten). Die
Energie betrug 50 W/cm2. Die resultierende
dunkelgraue Suspension wurde filtriert (0,1 μm Aluminiumoxidfilter) und mit
entionisiertem Wasser gewaschen, bis der pH des Filtrats größer als
5 war. Der graue Feststoff wurde mit Aceton gewaschen und unter
Vakuum bei 373 K 2 Stunden lang getrocknet. Das Gewicht nach dem Trocknen
betrug 35 mg. Die Untersuchung des Feststoffs durch ein Rasterelektronenmikroskop
zeigte die Gegenwart von Metallteilchen von etwa 1 μm Durchmesser
an. Diese Metallteilchen waren vor der Beschallung nicht im Graphit
vorhanden gewesen. Die Graphitteilchen wurden während der Beschallung in Salpetersäure in kleine
(ca. 0,05 × 1 × 1 μm) Graphitplättchen abgeschiefert.
Wenn man davon ausgeht, dass während
der Beschallung nur eine vernachlässigbare Menge Kohlenstoff
verloren geht, wird die Zusammensetzung der Probe auf 43 Gew.-%
Kohlenstoff und 57 Gew.-% 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung geschätzt. Die
Probe wurde in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt, die
mit einem in direktem Kontakt mit der Probe befindlichen Thermopaar
ausgerüstet
war. Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der der Wasserstoffaufnahme durch die Probe entspricht.
Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht hatte, wurde
die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77 K gekühlt. Während man
die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle evakuiert
(Gesamtevakuierungszeit von 15 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca. 1000
K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines Massenspektrometers
ermittelt. (Dieser wurde auch für
die Untersuchung der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet).
Die Ergebnisse des TPD-Experiments (1) zeigen
das Eintreten von Wasserstoffdesorption bei drei Temperaturen. Die
Bildung von Wasserstoff ist im Temperaturbereich von 77 bis 180
K zu beobachten. Dies entspricht physikalisch sorbiertem Wasserstoff
und deutet auf die Gegenwart einiger Mikroporen in dem Hybrid aus
abgeschiefertem Graphit und Metall hin. Ein zweiter substantieller
Peak für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 240 bis 500
K zu beobachten. Dieser Peak ist weder bei reinem abgeschiefertem
Graphit noch bei reiner 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung festzustellen.
Ein dritter Peak für
die Wasserstoffbildung wird bei etwa 750 K aufgezeichnet. Dieser
Peak entspricht ganz und gar der Wasserstoffdesorption aus der 90
Ti/6 Al/4 V-Legierung, da er ähnlich
ist bei Proben aus reiner 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung mit einer Teilchengröße von ca.
1 μm Durchmesser.
Bei dem TPD-Experiment wurden keine anderen Gase als Wasserstoff
nachgewiesen.
-
Beispiel 2
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Mesoporöse Kohlenstoffmikroperlen
+ Ti/V/Al-Legierung
-
Eine
5 mg Probe von mesoporösen
Kohlenstoffmikroperlen (Porengröße ca. 80
nm) wurde in 5,0 M Salpetersäure
(50 ml) suspendiert. Diese Suspension wurde unter Verwendung einer
Tauchsonde von 1/2 Inch (Sonics & Materials,
Inc., VC 750) 16 Stunden bei 288 K beschallt (wobei die Suspension
in einer ummantelten Glasphiole gehalten und gekühltes Wasser laufend durch
die Ummantelung geführt
wurde, um die Temperatur mäßig zu halten).
Die Energie betrug 50 W/cm2. Die resultierende
dunkelgraue Suspension wurde filtriert (0,1 μm Aluminiumoxidfilter) und mit
entionisiertem Wasser gewaschen, bis der pH des Filtrats größer als
5 war. Der graue Feststoff wurde mit Aceton gewaschen und unter
Vakuum bei 373 K 2 Stunden lang getrocknet. Das Gewicht nach dem
Trocknen betrug 20 mg. Die Untersuchung des Feststoffs durch ein
Rasterelektronenmikroskop zeigt die Gegenwart von Metallteilchen
von etwa 1 μm
Durchmesser und kleiner Kohlenstoffteilchen (ca. 100 nm Durchmesser).
Diese Metallteilchen waren vor der Beschallung nicht im Kohlenstoff
vorhanden gewesen. Wenn man davon ausgeht, dass während der
Beschallung nur eine vernachlässigbare
Menge Kohlenstoff verloren geht, wird die Zusammensetzung der Probe
auf 25 Gew.-% Kohlenstoff und 75 Gew.-% 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung
geschätzt.
Die Probe wurde in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt,
die mit einem in direktem Kontakt mit der Probe befindlichen Thermopaar
ausgerüstet
war. Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 15 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
800 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeich net, und die
Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse des
TPD-Experiments (2) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei drei Temperaturen. Die Bildung einer kleinen
Menge Wasserstoff ist im Temperaturbereich von 77 bis 200 K zu beobachten.
Dies entspricht physikalisch sorbiertem Wasserstoff und deutet auf
die Gegenwart einiger Mikroporen in dem Hybrid aus mesoporösen Kohlenstoffmikroperlen
und Metall hin. Ein zweiter, sehr scharfer Peak für die Wasserstoffbildung
ist im Temperaturbereich von 240 bis 360 K zu beobachten. Dieser
Peak ist weder bei reinen mesoporösen Kohlenstoffmikroperlen
noch bei reiner 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung festzustellen. Ein dritter
Peak für
die Wasserstoffbildung wird bei etwa 500 bis 700 K aufgezeichnet.
Dieser Peak entspricht ganz und gar der Wasserstoffdesorption aus
der 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung mit einer Teilchengröße von ca.
1 μm Durchmesser.
Bei dem TPD-Experiment wurden keine anderen Gase als Wasserstoff
nachgewiesen. Ein isothermischer Adsorptions-/Desorptions-Zyklus
(3) wurde bei 298 K auf der Hybridzusammensetzung
aus mesoporösen
Kohlenstoffmikroperlen und Metall zwischen den Drücken von
0,03 bis 14,9 psia aufgezeichnet. Dies zeigt die reversible Wasserstoffadsorption
bei nahezu Umgebungstemperaturen für diese Zusammensetzung.
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Beispiel 3
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Mehrwandige Kohlenstoffnanoröhrchen (MWNT)
+ Ti/V/Al-Legierung
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Eine
25 mg Probe von MWNT (ca. 300 mesh, Materials & Electrochemical Research, Inc.)
wurde in 5,0 M Salpetersäure
(50 ml) suspendiert. Diese Suspension wurde unter Verwendung einer
Tauchsonde von 1/2 Inch (Sonics & Materials,
Inc., VC 750) 16 Stunden bei 288 K beschallt (wobei die Suspension
in einer ummantelten Glasphiole gehalten und gekühltes Wasser laufend durch
die Ummantelung geführt
wurde, um die Temperatur mäßig zu halten).
Die Energie betrug 50 W/cm2. Die resultierende
dunkelgraue Suspension wurde filtriert (0,1 μm Aluminiumoxidfilter) und mit
entionisiertem Wasser gewaschen, bis der pH des Filtrats größer als
5 war. Der graue Feststoff wurde mit Aceton gewaschen und unter
Vakuum bei 373 K 2 Stunden lang getrocknet. Das Gewicht nach dem
Trocknen betrug 55 mg. Die Untersuchung des Feststoffs durch ein
Rasterelektronenmikroskop zeigt die Gegenwart von Metallteilchen
von etwa 1 μm
Durchmesser. Diese Metallteilchen waren vor der Beschallung nicht
im MWNT vorhanden gewesen. Wenn man davon ausgeht, dass während der
Beschallung nur eine ver nachlässigbare
Menge Kohlenstoff verloren geht, wird die Zusammensetzung der Probe
auf 45 Gew.-% Kohlenstoff und 55 Gew.-% 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung
geschätzt.
Die Probe wurde in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt,
die mit einem in direktem Kontakt mit der Probe befindlichen Thermopaar
ausgerüstet
war. Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr) aktiviert
und dann auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Bei Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff
von einem bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert,
um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die Probe
entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 195
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 195 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 195 K auf ca.
1000 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen in
der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und die
Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (4) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei zwei Temperaturen. Ein Peak für die Bildung
von Wasserstoff ist im Temperaturbereich von 240 bis 380 K zu beobachten.
Dieser Peak zeigt sich weder bei reinem MWNT noch bei einer reinen
90 Ti/6 Al/4 V-Legierung. Ein zweiter Peak für die Wasserstoffbildung wird
bei etwa 500 bis 800 K aufgezeichnet. Dieser Peak entspricht ganz
und gar der Wasserstoffdesorption aus der 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung
mit einer Teilchengröße von ca.
1 μm Durchmesser.
Bei dem TPD-Experiment wurden keine anderen Gase als Wasserstoff
nachgewiesen.
-
Beispiel 4
-
Graphitnanofasern und
Ti/V/Al-Legierung
-
Eine
1,0 g Probe von Graphitnanofasern (150 nm Durchmesser, 1 μm Länge) und
1,0 g einer 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung (Cerac. Inc., ca. 50 mesh)
wurden in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Wolframcarbidmahlkugeln
gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 16 Stunden
kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der
Wolframcarbidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und ein Teil der Probe
in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese war mit einem in
direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
825 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und die
Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse des
TPD-Experiments (5) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei drei Temperaturen. Ein Peak für die Bildung
von Wasserstoff ist im Temperaturbereich von 77 bis 200 K zu beobachten.
Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Ein zweiter Peak für
die Wasserstoffbildung ist bei etwa 250 bis 400 K zu beobachten.
Dieser Peak ist weder bei reinem (metallfreien) gemahlenen Graphit
noch bei der 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung zu beobachten. Der dritte
Peak für
die Wasserstoffbildung wird bei 500 bis 800 K aufgezeichnet. Er
entspricht ganz und gar der Wasserstoffdesorption von 90 Ti/6 Al/4
V (siehe Vergleichsbeispiel 1 und 13). Gemeinsam
mit diesem Peak bildet sich eine kleine Menge Methan.
-
Beispiel 5
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Graphit und Ti/V/Al-Legierung
-
Eine
1,0 g Probe von Graphit (Alfa Aesar; 2 bis 15 μm Teilchengröße) und 1,0 g einer 90 Ti/6
Al/4 V-Legierung (Cerac, Inc., ca. 50 mesh) wurden in eine 20 cc
Wolframcarbid-Mahlphiole mit zwölf
Wolframcarbidmahlkugeln gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur
unter einer Argonatmosphäre
1 Stunde kugelgemahlen (Pulverisette 7, Fritsch). Die Probe wurde
aus der Wolframcarbidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und
ein Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems wurde
in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte einen
Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die Probe
entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
900 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (6) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in zwei Temperaturbereichen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 77 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Ein zweiter Peak für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 300 bis 450
K zu beobach ten. Dieser Peak ist weder bei reinem (metallfreien)
gemahlenen Graphit noch bei der 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung zu beobachten.
-
Beispiel 6
-
Graphitnanofasern
und Titanmetall
-
Eine
1,0 g Probe von Graphitnanofasern (150 nm Durchmesser, 1 μm Länge) und
1,0 g Titanmetallpulver (Alfa Aesar, ca. 325 mesh) wurden in eine
20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Wolframcarbidmahlkugeln
gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 20 Stunden
kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der
Wolframcarbidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und ein Teil der Probe
in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese war mit einem in direktem
Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde eine Stunde lang bei 573 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 500 torr zu ergeben. Der Druck des Systems wurde
in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte einen
Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die Probe
entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
700 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (7) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei zwei Temperaturen. Ein Peak für die Bildung
von Wasserstoff ist bei ca. 77 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak
ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechani sches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Ein zweiter Peak für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 250 bis 350
K zu beobachten. Dieser Peak ist weder bei reinem (metallfreien)
gemahlenen Graphit noch bei Titanmetallpulver zu beobachten. Das
Titanmetallpulver (ca. 325 mesh) weist einen Wasserstoffdesorptionspeak
bei Temperaturen von mehr als 800 K auf (siehe Vergleichsbeispiel
2, 14). Methan- und Kohlenmonoxidverunreinigungen
sind zwischen 200 und 600 K zu beobachten.
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Beispiel 7
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Graphitnanofasern
und Vanadiummetall
-
Eine
1,0 g Probe von Graphitnanofasern (150 nm Durchmesser, 1 μm Länge) und
1,0 g Vanadiummetallpulver (Acros Organics, ca. 200 mesh) wurden
in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Wolframcarbidmahlkugeln
gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 18 Stunden kugelgemahlen
(Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der Wolframcarbidphiole
in eine Argon-Glovebox überführt und
ein Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht hatte,
wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77 K gekühlt. Während man
die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle evakuiert
(Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
775 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens befand
sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer Turbomolekularpumpe.
Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experi ments (8) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei zwei Temperaturen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 77 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Ein zweiter Peak für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 225 bis 600
K zu beobachten. Dieser Peak ist bei reinem (metallfreien) gemahlenen
Graphit nicht zu beobachten. Das reine Vanadiummetallpulver (ca.
200 mesh) weist Wasserstoffdesorptionspeaks bei den beiden Temperaturen
von 310 und 510 K auf (siehe Vergleichsbeispiel 3, 15).
-
Beispiel 7(a)
-
Graphitnanofasern
und Vanadiummetall
-
Eine
1,0 g Probe von Graphitnanofasern (150 nm Durchmesser, 1 μm Länge) und
1,0 g Vanadiummetallpulver (Acros Organics, ca. 200 mesh) wurden
in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Wolframcarbidmahlkugeln
gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 18 Stunden kugelgemahlen
(Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der Wolframcarbidphiole
in eine Argon-Glovebox überführt und
ein Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht hatte,
wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77 K gekühlt. Während man
die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle evakuiert
(Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
775 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens befand
sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer Turbomolekularpumpe.
Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (8) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption bei zwei Temperaturen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 77 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Ein zweiter Peak für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 225 bis 600
K zu beobachten. Dieser Peak ist bei reinem (metallfreien) gemahlenen
Graphit nicht zu beobachten. Das reine Vanadiummetallpulver (ca.
200 mesh) weist Wasserstoffdesorptionspeaks bei den beiden Temperaturen
von 310 und 510 K auf (siehe Vergleichsbeispiel 3, 15).
Nach dem TPD-Experiment wurde die Probe bei 1023 K unter Vakuum
(1 × 10–4)
eine Stunde reaktiviert und abkühlen
gelassen, ehe man sie unter einer Heliumatmosphäre in einen Hochdruck-Adsorptionstestapparat überführte. Nach
10 Minuten Einwirkung des Vakuums bei Raumtemperatur wurde hochreiner
Wasserstoff (99,999+%) von einem bekannten Volumen in die evakuierte
Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen Wasserstoffdruck von
ca. 150 psia zu ergeben. Der Druck des Systems wurde in Intervallen
von einer Sekunde aufgezeichnet, wobei sich ein Druckabfall zeigte,
der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die Probe entsprach.
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Beispiel 8
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Graphit und
Nickel
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Eine
1,0 g Probe von Graphit (Alfa Aesar; 2 bis 15 μm Teilchengröße) und 1,0 g Nickelpulver
(Acros Organics, ca. 100 mesh) wurden in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole
mit vier Wolframcarbidmahlkugeln gelegt. Dieses Gemisch wurde bei
Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 20 Stunden kugelgemahlen (Modell
8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der Wolframcarbidphiole
in eine Argon-Glovebox überführt und
ein Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 673 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
625 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung der
Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (9) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in zwei Temperaturbereichen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 77 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Eine zweite Gruppe Peaks für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 250 bis 500
K zu beobachten. Dieser Peak ist weder bei reinem (metallfreien)
gemahlenen Graphit noch bei Nickelpulver zu beobachten (siehe Erörterung).
Zwei Peaks für
Methan zeigen sich bei 300 und 525 K.
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Beispiel 9
-
Graphit und Platin 1:1
-
Eine
1,0 g Probe von Graphit (Aldrich; 1 bis 2 μm Teilchengröße) und 1,0 g Platinpulver
(Acros Organics; 0,17 bis 0,4 μm)
wurden in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Wolframcarbidmahlkugeln
gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 24 Stunden
kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der
Wolframcarbidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und ein Teil der Probe
in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese war mit einem in
direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde eine Stunde lang bei 973 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
600 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung der
Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (10) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in zwei Temperaturbereichen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 100 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Eine zweite Gruppe Peaks für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 300 bis 500
K zu beobachten. Methan bildet sich oberhalb von 500 K.
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Beispiel 10
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Graphit und
Palladium
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Eine
1,0 g Probe von Graphit (Aldrich; 1 bis 2 μm Teilchengröße) und 1,0 g Platinpulver
(Acros Organics) wurden in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit
vier Wolframcarbidmahlkugeln gelegt. Dieses Gemisch wurde bei Raumtemperatur
unter einer Argonatmosphäre
24 Stunden kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde
aus der Wolframcarbidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und ein Teil der Probe
in eine Quarzzelle von bekanntem Vo lumen überführt. Diese war mit einem in
direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde eine Stunde lang bei 500 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die Probe
entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
475 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (11) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in drei Temperaturbereichen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 100 bis 200 K zu beobachten. Ein zweiter Peak für die Wasserstoffbildung
ist im Temperaturbereich von 250 bis 350 K zu beobachten und ein
dritter bei 400 K. Das TPD-Spektrum für reines Palladiummetall zeigt Peaks
bei 200, 250 und 330 K (siehe Vergleichsbeispiel 4, 16).
Methan bildet sich bei 300 und oberhalb von 450 K.
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Beispiel 11
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Graphit und
Ruthenium
-
Eine
1,0 g Probe von Graphit (Aldrich; 1 bis 2 μm Teilchengröße) und 1,0 g Rutheniumpulver
(Acros Organics; ca. 200 mesh) wurden in eine 20 cc Wolframcarbid-Mahlphiole
mit vier Wolframcarbidmahlkugeln gelegt. Dieses Gemisch wurde bei
Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 24 Stunden kugelgemahlen (Modell
8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der Wolframcarbidphiole
in eine Argon-Glovebox überführt und
ein Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 500 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet und zeigte
einen Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch die
Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht
hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 10 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
625 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung der
Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (12) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in zwei Temperaturbereichen. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 150 K zu beobachten. Dieser Peak ist üblicherweise
bei Graphitproben zu beobachten, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und
ist auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in durch
mechanisches Mahlen erzeugte mikroporöse Stellen adsorbiert wird.
Eine zweite Gruppe Peaks für
die Wasserstoffbildung ist im Temperaturbereich von 350 bis 450
K zu beobachten.
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Vergleichsbeispiel 1
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90 Ti/6 Al/4 V-Legierung
-
Eine
0,075 g Probe einer 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung (Cerac, Inc., ca. 50
mesh) wurde in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Bei Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem
bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen
anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Die Probe wurde auf
ca. 750 K erwärmt, um
die Hydrierung der Probe zu beschleunigen, was durch einen Abfall
im Wasserstoffdruck nachgewiesen wurde. Nachdem das System einen
Gleichgewichtsdruck erreicht hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 100
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 100 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 5 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt: Die
Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 100 K auf ca. 900
K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments
(13) zeigen die Gegenwart von Wasserstoffdesorption
nur oberhalb von 500 K. Die Peaks für die Wasserstoffdesorption
sind bei 675 und 750 K zu beobachten.
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Vergleichsbeispiel 2
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Titanpulver
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Eine
0,2 g Probe von Titanpulver (Alfa Aesar, ca. 325 mesh) wurde in
eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt. Diese war mit einem
in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Bei
Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem
bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen
anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Die Probe wurde auf
ca. 700 K erwärmt,
um die Hydrierung der Probe zu beschleunigen, was durch einen Abfall
im Wasserstoffdruck nachgewiesen wurde. Dies entspricht einer Wasserstoffaufnahme.
Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck erreicht hatte, wurde
die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 298 K gekühlt. Während man
die Probe bei 298 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle evakuiert
(Gesamtevakuierungszeit von 5 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 298 K auf ca.
800 K erwärmt. Während dieses
Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (14) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption nur oberhalb von 600 K. Der Peak für die Wasserstoffdesorption
ist oberhalb von 800 K zu beobachten.
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Vergleichsbeispiel 3
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Vanadiumpulver
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Eine
0,56 g Probe von Vanadiumpulver (Acros Organics, ca. 200 mesh) wurde
in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt. Diese war mit einem
in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde bei 800 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
eine Stunde aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Bei Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem
bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen
anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet. Dabei zeigte
sich ein Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch
die Probe entspricht. Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 5 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
775 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und die
Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse des
TPD-Experiments
(15) zeigen zwei Peaks für Wasserstoffdesorption bei
ca. 300 K und 500 K.
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Vergleichsbeispiel 4
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Palladiumpulver
-
Eine
0,25 g Probe von Palladiumpulver (Acros Organics) wurde in eine
Quarzzelle von bekanntem Volumen gelegt. Diese war mit einem in
direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die Probe
wurde bei 500 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
eine Stunde aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Bei Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem
bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen
anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Der Druck des Systems
wurde in Intervallen von einer Sekunde aufgezeichnet. Dabei zeigte
sich ein Druckabfall, der einer raschen Wasserstoffaufnahme durch
die Probe entspricht. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck
erreicht hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 5 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
500 K erwärmt. Während dieses
Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (16) zeigen drei Peaks für Wasserstoffdesorption
bei ca. 200, 250 K und 330 K.
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Vergleichsbeispiel 5
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Mechanisch
gemahlenes Graphitpulver
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Eine
2,0 g Probe von Graphit (Alfa Aesar; ca. –325 mesh) wurde in eine 20
cc Wolframcarbid-Mahlphiole mit vier Zirconiumoxidmahlkugeln gelegt.
Diese Probe wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 6 Stunden
kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der
Zirconiumoxidphiole in eine Argon-Glovebox überführt und ein Teil der Probe
in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese war mit einem in
direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar ausgerüstet. Die
Probe wurde eine Stunde lang bei 1023 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Die Zelle wurde unter
der Wasserstoffatmosphäre
langsam auf 77 K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 15 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexpe riment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
425 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens befand
sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer Turbomolekularpumpe.
Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (17) zeigen nur einen Peak bei
77 bis 150 K Wasserstoffdesorption aus der Probe. Es gab keinen
nachweisbaren Anstieg in der Desorptionsgeschwindigkeit von Wasserstoff
bei Temperaturen oberhalb von 150 K.
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Vergleichsbeispiel 6
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Graphit und Magnesium
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Eine
1,0 g Probe von Graphitpulver (Aldrich, 1 bis 2 μm) und 1,0 g Magnesiummetall
(Aldrich, ca. 200 mesh) wurden in eine 20 cc Mahlphiole aus rostfreiem
Stahl mit vier Mahlkugeln aus rostfreiem Stahl gelegt. Dieses Gemisch
wurde bei Raumtemperatur unter einer Argonatmosphäre 20 Stunden
kugelgemahlen (Modell 8000D, Spex, Inc.). Die Probe wurde aus der
Phiole aus rostfreiem Stahl in eine Argon-Glovebox überführt und ein
Teil der Probe in eine Quarzzelle von bekanntem Volumen überführt. Diese
war mit einem in direktem Kontakt mit der Probe stehenden Thermopaar
ausgerüstet.
Die Probe wurde eine Stunde lang bei 523 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Bei Raumtemperatur
wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem bekannten Volumen
in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu beschleunigen. Die Probe wurde
auf ca. 750 K erwärmt,
um die Hydrierung der Probe zu ergeben, die durch einen Abfall des
Wasserstoffdrucks nachgewiesen wird. Nachdem das System einen Gleichgewichtsdruck
erreicht hatte, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre langsam
auf 87 K gekühlt.
Während
man die Probe bei 87 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 15 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 87 K auf ca.
825 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe. Gleichzeitig wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit ei nem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (18) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in zwei Temperaturbereichen. Ein Peak von
geringer Intensität
für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 87 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak wird häufig bei
Graphitproben beobachtet, die ohne Metall in einer Kugelmühle gemahlen
wurden (siehe Vergleichsbeispiel 5 und 17) und ist
auf die Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der physikalisch in die
durch das mechanische Mahlen erzeugten mikroporösen Stellen adsorbiert wird.
Eine zweite Gruppe von Peaks für
die Wasserstoffbildung ist bei den Temperaturen 650 und 820 zu beobachten.
In diesem Fall ist keine Wasserstoffbildung bei Temperaturen nahe
dem Umgebungswert (250 bis 400 K) festzustellen, wie in den Beispielen
1 bis 11 zu beobachten ist (die Kohlenstoff/Metall-Hybridzusammensetzungen
darstellen, in denen der Metallbestandteil ein Übergangsmetall ist. Magnesium,
ein Alkalimetall, bildet unter diesen Einsatzbedingungen keine brauchbare
Kohlenstoff/Metall-Hybridzusammensetzung für die Lagerung von Wasserstoff
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Vergleichsbeispiel 7
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Aktivkohle
und Platin
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Eine
1,5 g Probe von 10 Gew.-%igem Platin (Größe der Metallteilchen 1 nm)
auf Aktivkohle mit großer Oberfläche wurde
bei 523 K unter Vakuum (1 × 10–4 torr)
eine Stunde aktiviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Bei Raumtemperatur wurde hochreiner (99,999+%) Wasserstoff von einem
bekannten Volumen in die evakuierte Probenzelle expandiert, um einen
anfänglichen
Wasserstoffdruck von ca. 10 psia zu ergeben. Bei Umgebungstemperatur
wurde keine Wasserstoffaufnahme nachgewiesen. Die Probe wurde auf ca.
525 K erwärmt,
um die Hydrierung der Probe zu bewirken, doch auch bei dieser Temperatur
war keine Wasserstoffadsorption nachweisbar. Nachdem man das System
auf Raumtemperatur hatte abkühlen
lassen, wurde die Zelle unter der Wasserstoffatmosphäre auf 77
K gekühlt.
Während
man die Probe bei 77 K hielt, wurde der Wasserstoff aus der Zelle
evakuiert (Gesamtevakuierungszeit von 2 Minuten). Ein temperaturprogrammiertes
Desorptionsexperiment (TPD) wurde dann nach folgendem Verfahren
durchgeführt:
Die Probe wurde mit konstanter Geschwindigkeit von 77 K auf ca.
570 K erwärmt.
Während
dieses Erwärmens
befand sich die Probenzelle unter einem dynamischen Vakuum aus einer
Turbomolekularpumpe.
-
Gleichzeitig
wurden Druckveränderungen
in der Zelle mit einem sensiblen Druckwandler aufgezeichnet, und
die Zahl der Wasserstoffionen in der Gasphase unter Verwendung eines
Massenspektrometers ermittelt. (Dieser wurde auch für die Untersuchung
der Bildung anderer Gase als Wasserstoff verwendet). Die Ergebnisse
des TPD-Experiments (19) zeigen die Gegenwart von
Wasserstoffdesorption in einem Temperaturbereich. Ein Peak für die Wasserstoffadsorption
ist bei ca. 87 bis 200 K zu beobachten. Dieser Peak ist auf die
Desorption von Wasserstoff zurückzuführen, der
physikalisch in die mikroporösen
Stellen in der Aktivkohle adsorbiert wird. In diesem Fall ist keine
Wasserstoffbildung bei Temperaturen nahe dem Umgebungswert (250
bis 400 K) festzustellen, wie in den Beispielen 1 bis 11 zu beobachten
ist (die Kohlenstoff/Metall-Hybridzusammensetzungen darstellen,
in denen der Metallbestandteil ein Übergangsmetall ist). Die Aktivkohle
in der vorliegenden Probe hat keine im Wesentlichen graphitische
Struktur (graphitische Struktur: ein konjugierter ungesättigter
Aromat) und weist auch im Röntgenpulverbeugungmuster
keine [002] Reflexion auf.
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Erörterung
der Beispiele
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Fünf graphitische
Kohlenstoffe wurden mittels Ultraschall- und Kugelmühlentechniken
innig mit kleinen Teilen einer 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung kombiniert.
In den Beispielen 1 bis 5 zeigt die temperaturprogrammierte Desorption
(TPD) die Desorption von adsorbiertem Wasserstoff aus diesen Gemischen
im Temperaturbereich von 250 bis 400 K. Wie man aus Vergleichsbeispiel
1 sieht, zeigt eine ähnliche
Einwirkung von Wasserstoff und die anschließende temperaturprogrammierte
Desorption auf einer reinen 90 Ti/6 Al/4 V-Legierung nur oberhalb
von 500 K eine Wasserstoffdesorption, was ungeeignet für die energieeffiziente
Lagerung von Wasserstoff ist. In Vergleichsbeispiel 5 zeigt eine
Probe von mechanisch gemahlenem Graphit eine Wasserstoffdesorption
während
der TPD nur unterhalb von 150 K, was ebenfalls ungeeignet für die effiziente
Lagerung von Wasserstoff ist, weil energieintensive kryogene oder
kälteerzeugende
Systeme erforderlich sind.
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Beispiel
6 zeigt eine ähnliche
Wirkung von reinem Titanmetall. Die TPD zeigt die Desorption von
Wasserstoff aus einer Graphitnanofaser/Titan-Probe bei ca. 300 K.
In Vergleichsbeispiel 2 tritt die TPD von Wasserstoff aus hydriertem
Titanmetall (TiHx) oberhalb von 600 K ein,
wobei die maximalen Desorptionsraten bei über 750 K zu beobachten sind.
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Beispiel
7 und 7a zeigen, dass eine Hybridzusammensetzung aus graphitischem
Kohlenstoff und Vanadiummetall Wasserstoff bei 9,7 bzw. 147 psia
adsorbieren und Wasserstoff bei Temperaturen zwischen 250 K und
600 K desorbieren kann. In Vergleichsbeispiel 3 tritt die TPD von
Wasserstoff aus hydriertem Vanadiummetall (VHx)
unter Vakuum bei zwei verschiedenen Temperaturen ein, und zwar 310
und 510 K.
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Beispiel
8 zeigt, dass eine Hybridzusammensetzung von graphitischem Kohlenstoff
und Nickelmetall Wasserstoff bei Umgebungstemperaturen und Wasserstoffdrücken von
weniger als 15 psia Wasserstoff rasch adsorbieren kann (0,18 mMol/g).
Die Desorption von Wasserstoff während
der TPD erfolgt bei 350 K. Die Literatur über die Wasserstoffadsorption
durch kohlenstoffgeträgerten
Nickel lehrt, dass typischerweise hohe Temperaturen notwendig waren,
um eine Wasserstoffaufnahme in dieser Größenordnung zu verzeichnen.
Beispielsweise adsorbiert eine Probe von 10% Nickel auf Aktivkohle
0,09 mMol/g Wasserstoff in weniger als 10 Minuten, aber nur bei
der hohen Temperatur von 673 K, und die TPD von Wasserstoff aus
dieser Ni/C-Probe zeigt eine Wasserstoffdesorption, die bei 500
K beginnt und bei 900 K ihren Spitzenwert erreicht (Fujimoto, K., Toyoshi,
S., Stud. Surf. Sci. Catal. (1981), 7, 235). Diese Temperaturen
sind wesentlich höher
als die Desorptionstemperatur von ca. 350 K in der vorliegenden
Erfindung und wesentlich schlechter für die Wasserstofflagerung geeignet.
-
Beispiel
9 zeigt, dass eine Hybridzusammensetzung aus graphitischem Kohlenstoff
und Platinmetall Wasserstoff (0,35 mMol/g) bei Umgebungstemperatur
und einem Wasserstoffdruck von weniger als 15 psia rasch adsorbieren
kann. Die Desorption von Wasserstoff während der TPD erfolgt bei 350
bis 400 K. Die Literatur über
die Wasserstoffadsorption durch auf Kohlenstoff geträgertes Platin
lehrt, dass man hohe Temperaturen einsetzen musste, um eine Wasserstoffaufnahme
zu verzeichnen. Platin (0,2 bis 1%) auf Ruß adsorbiert 0,06 mMol/g Wasserstoff
bei der erhöhten
Temperatur von 623 K und 11,6 psia H2-Druck über 60 Minuten
(Robell, A.J., Ballou, E.V., Boudart, M.; J. Phys. Chem. (1964)
68, 2748). Über
auf Kohlenstoff geträgertes
Platin (10 Gew.-%) wird berichtet, dass es bei 294 K und 14,7 psia
H2-Druck Wasserstoff in einer Menge von
0,06 mMol/g adsorbiert (Hunt, C.E., J. Catalysis (1971) 23, 93).
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Beispiel
10 zeigt, dass eine Hybridzusammensetzung aus graphitischem Kohlenstoff
und Palladiummetall bei Umgebungstemperaturen und Wasserstoffdrücken von
weniger als 15 psia Wasserstoff (0,55 mMol/g) rasch adsorbieren
kann. Die Desorption von Wasserstoff während der TPD läuft bei
150 bis 400 K ab. Die Literatur über
die Wasserstoffadsorption durch auf Kohlenstoff geträgertes Palladium
lehrt, dass hohe Temperaturen eingesetzt wurden, um eine wesentliche
Wasserstoffaufnahme zu erreichen. Palladium (5 Gew.-%) auf Kohlenstoff
adsorbiert bei 423 K und 1,9 psia Wasserstoffdruck 0,24 mMol/g Wasserstoff
in weniger als einer Stunde (Suzuki, S.; Suzuki, T.; Bull. Chem.
Soc. Japan (1965) 38, 2020). Palladium (5 Gew.-%) auf Kohlenstoff
adsorbiert bei 294 K und 14,7 psia Wasserstoffdruck 0,03 mMol Wasserstoff,
eine wesentlich kleinere Menge als die Erfindung (Hunt, C.E., J.
Catalysis (1971), 23, 93).
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Beispiel
11 zeigt, dass eine Hybridzusammensetzung aus graphitischem Kohlenstoff
und Rutheniummetall Wasserstoff bei Umgebungstemperaturen und Wasserstoffdrücken von
weniger als 15 psia rasch adsorbieren kann (0,10 mMol/g). Die Desorption
von Wasserstoff während
der TPD erfolgt bei 400 bis 500 K. Die Literatur über die
Wasserstoffadsorption durch auf Kohlenstoff geträgertes Ruthenium lehrt, dass
bisher bei Umgebungstemperatur nur sehr kleine Mengen Wasserstoff
adsorbiert wurden. Ruthenium (1 Gew.-%) auf Graphit mit großer Oberfläche adsorbiert
bei 298 K und einem nicht genannten Wasserstoffdruck nur 0,009 mMol/g
Wasserstoff, und die TPD von Wasserstoff aus dieser Probe erzeugt
Peaks bei 400 und 600 K (Badenes, P., Daza, L, Rodriguez-Ramos,
I., Guerrero-Ruiz,
A. in "Spillover
and Migration of Surface Species on Catalysis" (C. Li, Q. Xin. Herausg.), S. 241 (1997))