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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Strategie zur Synthese
von Purin-LNA-(Locked Nucleic Acid)-Analogen, die höhere Gesamtausbeuten
ergibt und somit kostengünstiger ist
als vorher bekannte Verfahren zur Synthese von Purin-LNA-Analogen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Über Synthesen
von Purin-LNA-(Locked Nucleic Acid)-Monomeren wurde zuerst von Wengel
et al. (Singh, S. K.; Nielsen, P., Koshkin, A. A. und Wengel, J.,
Chem. Commun., 1998, 455; Koshkin, A. A.; Singh, S. K.; Nielsen,
P.; Rajwanshi, V. K.; Kumar, R.; Melgaard, M.; Olsen, C. E. und
Wengel, J., Tetrahedron, 1998. 54, 3607) berichtet. Die beiden Purin-LNA-Monomere
(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Hydroxy-1-hydroxymethyl-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl
und 6-N-benzoyladenin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan
wurden unter Verwendung einer konvergenten Strategie in 5 Schritten
aus dem entscheidenden Zwischenprodukt 4-C-Acetoxymethyl-l,2-di-O-acetyl-3,5-di-O-benzyl-O-ribofuranose
synthetisiert. Die Glykosylierung des entscheidenden Zwischenprodukts
mit silyliertem 2-N-Isobutyrylguanin und 6-N-Benzoyladenin ergab die 4'-C-Acetoxymethylguanin-
bzw. Adeninnucleoside, die nach Entacetylierung und Monotosylierung
mit anschließendem
baseninduzierten Ringschluss die entsprechenden 2'-O,4'-C-Methylenbicyclonucleoside
ergaben. Die abschließende
Entbenzylierung lieferte (1S, 3R, 4R, 7S)-7-Hydroxy-1-hydroxymethyl-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl
und 6-N-benzoyladenin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan
mit einer Gesamtausbeute von 16 % bzw. 14 % (aus dem entscheidenden
Zwischenprodukt berechnet). Die niedrige Gesamtausbeute ist in erster
Linie die Folge der Glykosylierungsreaktionen, die bei einer Ausbeute
von 50 % isomere Gemische aus Nucleosidanalogen ergeben, und des
anschließenden
innermolekularen Ringschlusses des C-verzweigten Kohlenhydrats,
dessen Verarbeitung eine Ausbeute von weniger als 44 % ergibt. Für die Synthese
von Thymin-, Uracil- und 4-N-Benzoylcytosin-LNA-Nucleosidanalogen
wurden analoge Syntheseverfahren eingesetzt (
EP 1 013 661 ).
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Über eine
analoge konvergente Synthese von (1S, 3R, 4R, 7S)-7-Hydroxy-1-hydroxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl
und Adenin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan
wurde von Pfundheller, H. M. et al (Lomholt, C., Koshkin, A. A., Fensholdt,
J., Meldgaard, M., und Pfundheller, H. M., Poster vorgestellt beim
XIV International Roundtable Nucleoside and Nucleotides and Their Biological
Applications, 10.–14.
September 2000; San Francisco, USA), berichtet. Ausgehend von dem
entscheidenden Zwischenprodukt 1,2-Di-O-acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonylmethyl-5-O-methansuffonyl-D-ribofuranose
wurden bei einer Gesamtausbeute von 50 % Purin-LNA-Monomere erhalten.
Diese Strategie weist jedoch noch den Nachteil auf, dass es in der
Glykosylierungsreaktion zur Bildung von isomeren Gemischen kommt,
die mit Hilfe von chromatographischen Verfahren getrennt werden
müssen.
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Charakteristische
Eigenschaften der oben erörterten,
bekannten Strategien sind relativ niedrige Gesamtausbeuten, viele
Syntheseschritte und die Notwendigkeit des Einsatzes von chromatographischen
Verfahren zur Trennung von isomeren Gemischen. Somit ist es dringend
erforderlich, eine effektivere Synthesestrategie für Purin-LNA-Analoge
zu entwickeln, die zu einer Verbesserung der Gesamtausbeute und
einer Verringerung der Produktionskosten führt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine neue Strategie für die Synthese
von Purin-LNA-Analogen, die eine regioselektive 9-N-Puringlykosylierungsreaktion
mit anschließender
nucleophiler aromatischer Eintopfsubstitutionsreaktion des 6-Substituenten im Purinring
und gleichzeitigem nucleophilinduzierten innermolekularen Ringschluss
des C-verzweigten Kohlenhydrats zur Bildung neuartiger Purin-LNA-Analoge umfasst.
Die neue Strategie wird anhand der Synthese der neuartigen Verbindung (1S,3R,4R,7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonylmethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan, die
nach Isobutyrylschutz der 2-Aminopuringruppe und anschließender Substitution
von 1-Methansulfonyl mit Benzoat, Entbenzoylierung und Entbenzylierung
leicht in (1S,3R,4R,7S)-7-Hydroxy-1-hydroxymethyl-3-((2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan
umgewandelt werden kann, gezeigt. Die neue Strategie kann ohne weiteres
auf die Synthese von Purin-LNAs
ausgedehnt werden, die andere 6-substitutierte Analoge enthalten,
und lässt
sich außerdem
noch auf andere Heteroatome in der bicyclischen Verbindung, wie
beispielsweise Stickstoff und Schwefel, und nicht nur auf Sauerstoff
ausdehnen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Synthese
von neuartigen Purin-LNA-Analogen mit der allgemeinen Formel I,
wobei die beiden geminalen
Substituenten J
1 und J
2 zusammen
Oxo oder Thion darstellen, und bei getrennter Betrachtung einer
von ihnen OR
9, NR
10R
11, oder SR
12, und
der andere zusammen mit J
3 eine Doppelbindung
darstellt; wenn J
1 und J
2 Oxo
oder Thion darstellen, stellt J
3 Wasserstoff
dar;
W aus NR
1R
2,
OR
3 und SR
4 ausgewählt wird;
A
1, A
2, A
3,
und A
4 unabhängig voneinander aus -O-, -S-
und -NR
13- ausgewählt werden, wobei R
13 aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem
C
1-8-Alkyl und gegebenenfalls substituiertem
(C
1-8-Alkyl)carbonyl ausgewählt wird;
jeder
der Substituenten R
1, R
2,
R
3, R
4, R
9, R
10, R
11 und R
12 unabhängig voneinander
aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem C
1-12-Alkyl,
gegebenenfalls substituiertem C
2-12-Alkenyl,
gegebenenfalls substituiertem C
2-12-Alkynyl,
gegebenenfalls substituiertem Aryl, gegebenenfalls substituiertem
Aryl(C
1-6-Alkyl), gegebenenfalls substituiertem
Arylcarbonyl, gegebenenfalls substituiertem Aryl(C
1-6Alkyl)-Carbonyl,
gegebenenfalls substituiertem C
1-12-Alkylcarbonyl,
gegebenenfalls substituiertem C
2-12-Alkenylcarbonyl, gegebenenfalls
substituiertem C
2-12-Alkynylcarbonyl, gegebenenfalls
substituiertem Arylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem C
1-12-Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem
C
2-12-Alkenylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem
C
2-12Alkynylsulfonyl, C
1-12-Alkoxycarbonyl,
Formyl, Tetrahydropyan-2-yl, gegebenenfalls substituiertem Heteroaryl,
gegebenenfalls substituiertem Heteroarylcarbonyl, Carbamoyl und "aktiven/funktionellen" Gruppen der allgemeinen Form
M-K ausgewählt
wird, wobei M der "aktive/funktionelle" Teil der betreffenden
Gruppe ist, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus DNA-Interkalatoren, photochemisch aktiven
Gruppen, thermochemisch aktiven Gruppen, Chelatgruppen, Reportergruppen und
Liganden, und wobei K ein Spacer ist, durch den der "aktive/funktionelle" Teil am Purinring
angebracht ist, und wobei K ein optionaler Spacer ist, der 1–50 Atome
umfasst;
R
5 aus gegebenenfalls substituiertem
Alkylsulfonyl, gegebenenfalls substituiertem Arylsulfonyl, gegebenenfalls
substituiertem Aryl(C
1-6Alkyl), gegebenenfalls
substituiertem Arylcarbonyl und Tri(alkyl/aryl)silyl ausgewählt wird;
R
6 aus gegebenenfalls substituiertem Aryl(C
1-6-Alkyl), gegebenenfalls substituiertem
Tetahydropyran-2-yl, gegebenenfalls substituiertem Arylcarbonyl,
gegebenenfalls substituiertem Aryl und Tri(alkyl/aryl)silyl ausgewählt wird;
R
5 und R
6 zusammen
auch Dialkyldisiloxanyliden darstellen können; und
n eine ganze
Zahl zwischen 1 und 3 ist;
wobei das Verfahren den folgenden
Schritt umfasst:
Behandlung einer Verbindung (nachfolgend als "entscheidendes Zwischenprodukt" bezeichnet) mit
der allgemeinen Formel II:
in der A
1,
A
2, A
3, A
4, R
5, R
8,
R
13, W und n wie oben definiert sind;
A
5 aus -O-, -S- und -NR
13-
ausgewählt
wird;
R
7 aus gegebenenfalls substituiertem
Alkylsulfonyl und gegebenenfalls substituiertem Arylsulfonyl ausgewählt wird,
R
8 aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem (C
1-6-Alkyl)carbonyl, gegebenenfalls substituiertem Arylcarbonyl,
Tri(alkyl/aryl)silyl und Fluorenyl(C
1-6-Alkyl)oxycarbonyl
ausgewählt
wird; und
X aus Halogen, CN, gegebenenfalls substituiertem Sulfonyl
und gegebenenfalls substituiertem Arylsulfonyl ausgewählt wird;
mit
einem nucleophilen Reagens.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf neuartige Verbindungen
mit der oben definierten allgemeinen Formel II sowie auf in den
Ansprüchen
30–32
definierte Verbindungen.
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Die
vorliegende Erfindung hat die folgenden wesentlichen Vorteile:
- – Nucleophile
Eintopfsubstitutionsreaktion von Purin-6-hatid (oder einer ähnlichen
Verbindung) und gleichzeitiger nucleophilinduzierter innermolekularer
Ringschluss des C-verzweigten Kohlenwasserstoffes mit Bildung neuartiger
Purin-LNA-Analoge.
- – Bequemer
Zugang zu Purine-LNA-Analogen, die eine Vielzahl von Substituenten
in der aromatischen 6-Position umfassen.
- – Bequemer
Zugang zu Purin-LNA-Monomeren, die eine Oligomerisation zulassen.
- – Regioselektive
9-N-Puringlykosylierung des Ausgangsmaterials mit der allgemeinen
Formel III, die die chromatographische Trennung der Nucleinsäureisomere überflüssig macht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
dem Bestreben, die Synthese von Purin-LNA-Analogen zu verbessern,
wurde eine neue Strategie für
die regioselektive 9-N-Puringlykosylierung und den innermolekularen
Ringschluss entwickelt. Mit Hilfe dieser neuen Synthesestrategie
wurde (1S,3R,4R,7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonylmethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1)heptan bei
einer hohen Ausbeute in nur zwei Schritten aus 1,2-Di-O-acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonylmethyl-5-O-methansulfonyl-D-ribofuranose
synthetisiert. Die regioselektive Glykosylierung von 1,2-Di-O-acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonylmethyl-5-O-methansulfonyl-D-ribofuranose
wurde unter Einsatz von 2-Amino-6-chlorpurin als heterocyclische Base
in einer "Eintopf"-Vorbruggen-Glykosylierungsreaktion durchgeführt, wobei
sich als einziges Produkt 9-N-Purinnucleinsäureisomer ergab. Die Tatsache,
dass die Glykosylierungsreaktion zugunsten des 9-N-Purinnucleinsäureisomers
regioselektiv vonstatten geht und dass die anschließende nucleophile Substitution
des 6-Chlorpurins in einer Eintopfreaktion zusammen mit dem nucleophilinduzierten
Ringschluss des C-verzweigten Kohlenwasserstoffes durchgeführt werden
kann, macht diese neue Synthese bequemer und kostengünstiger
als bisher bekannte Strategien. Diese neue Synthesestrategie bietet
außerdem
bequemen Zugang zu Purin-LNA-Analogen, die eine Vielzahl von Substituenten
in der 6-Position sowie Purin-LNA-Monomere, die für die Oligomerisation
geeignet sind, umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese von Purin-LNA-Analogen mit der oben
definierten allgemeinen Formel I:
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Behandlung des entscheidenden Zwischenprodukts mit der
oben definierten allgemeinen Formel II:
mit einem nucleophilen Reagens.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird das nucleophile Reagens aus gegebenenfalls substituiertem
Hydroxy(C1-6-Alkan), gegebenenfalls substituiertem
Phenol, gegebenenfalls substituiertem Hydroxy(C1-6-Alkyl)benzol, NH3, gegebenenfalls substituiertem Amino(C1-6-Alkan), gegebenenfalls substituiertem
Anilin, gegebenenfalls substituiertem Amino(C1-6-Alkyl)benzol,
gegebenenfalls substituiertem Thio(C1-6-Alkan),
gegebenenfalls substituiertem Benzolthiol, gegebenenfalls substituiertem
Thio(C1-6-alkyl)benzol, M-K-OH, M-K-NH2 und M-K-SH
(wobei M beispielsweise ein Flurophor ist (wie beispielsweise Flourescein,
Pyren, Anthracen, usw.), Biotin, Anthraginonyl usw. ausgewählt, und
K ist -(CH2)n- wie
es beispielsweise nachstehend beschrieben ist). Es wird derzeit
angenommen, dass 3-Hydroxypropionitril, NH3,
3-Mercaptopropionitril, Benzylalkohol, 2-Hydroxy-ethylbenzol, 2-Nydroxy-1-nitroethan
und Benzylamin, insbesondere 3-Hydroxypropionitril, die am besten
geeigneten Nucleophilen sind.
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Das
molare Verhältnis
zwischen der Verbindung II und dem nucleophilen Reagens liegt typischerweise
im Bereich von 1:2 bis 1:10, vorzugsweise von 1:2–1:8, am
besten von 1:2–1:6.
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Auf
der Grundlage der vorliegenden Erfindung sollte einem Fachmann auf
diesem Gebiet klar sein, dass, wenn einige der nucleophilen Reagenzien in
einer überschüssigen Menge
eingesetzt werden, dies eine zusätzliche
Eliminierungsreaktion des sich zu Beginn gebildeten Substitutionsprodukts
bewirken kann, so dass man 6-oxo- und 6-thio-Purin-LNA-Analoge erhält. Ein
Merkmal dieser nucleophilen Reagenzien ist, dass sie einen azidischen α-Wasserstoff enthalten,
der sich an einer β-Eliminierungsreaktion beteiligen
kann, wie beispielsweise 3-Hydroxypropionitril, 3-Mercaptopropionitril,
2-Hydroxy-ethylbenzol, 2-Hydroxy-1-nitroethan.
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Die
Behandlung der Verbindung II mit dem nucleophilen Reagens wird typischerweise
bei –30°C bis 100°C, zum Beispiel
bei –20°C bis 60°C, durchgeführt.
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Es
versteht sich, dass die Behandlung der Verbindung II mit dem nucleophilen
Reagens in Anwesenheit einer nichtnucleophilen starken Base, wie beispielsweise
NaH, LiH, Lithiumdiisopropylamid und Lithium-tert-butoxid, durchgeführt werden
kann. Durch die Anwesenheit einer nichtnucleophilen starken Base
kommt es zur Bildung des gewünschten Nucleophils.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird die Behandlung in Anwesenheit von NaH oder LiH,
vorzugsweise NaH, durchgeführt.
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Für einen
Fachmann auf diesem Gebiet dürfte
es auch offensichtlich sein, dass die Behandlung der Verbindung
II mit dem nucleophilen Reagens typischerweise in Anwesenheit eines
Lösungsmittels, wie
beispielsweise Pyridintetrahydrofuran, Toluol, Xylol, Benzol, Diethylether,
Acetonitril, Triethylamin, N,N-Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid,
Dichlormethan und 1,2-Dichlorethan, vorzugsweise Tetrahydrofuran,
durchgeführt
wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung verkörpert
jeder der Substituenten A1, A2,
A3, A4 und A5 -O-. In dem Ausführungsbeispiel, in dem einer
oder mehrere der Substituenten A1, A2, A3, A4 und
A5 -NR13- verkörpern, verkörpert R13 vorzugsweise Wasserstoff oder Methyl,
und am besten Wasserstoff.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpert
W OH, SH oder NH2, vorzugsweise NH2.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung verkörpern
J1 und J2 zusammen
Oxo oder Thion, vorzugsweise Oxo, und J3 verkörpert Wasserstoff.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
verkörpert
J1 OR9, NR10R11, oder SR12, und J2 verkörpert gemeinsam
mit J3 eine Doppelbindung.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird X aus Chlor, Fluor, Brom, Iod, CN, Methansulfonyl, α-Toluolsulfonyl,
vorzugsweise Chlor, ausgewählt.
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n
ist eine ganze Zahl von 1 bis 3, wie beispielsweise 1, 2 oder 3,
und vorzugsweise ist n 1.
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Jeder
der Substituenten R1, R2,
R3, R4, R9, R10, R11 und R12 wird vorzugsweise
getrennt aus Wasserstoff, Methyl, Trifluormethyl, Ethyl, Propyl,
Isopropryl, Butyl, t-Butyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl,
Phenyl, Benzyl, Phertylethyl, ortho-, meta-, und para-Methylbenzyl,
2-Chlorbenzyl, 4-Phenylbenzyl, 2-Cyanethyl und "aktiven/funktionellen" Gruppen ausgewählt, wobei
M Psoralane, Ethidiumbromid, Acridin, Anthraquinon, Biotin, Rhodamin
oder Fluorescein und K Polyethylenglycol, Polymethylen usw. bezeichnet.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung bezeichnet K eine Einfachbindung, so dass
der "aktive/funktionelle" Teil der betreffenden Gruppe
direkt am Purinring angelagert wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung verkörpert
jeder der Substituenten R6 und R7 getrennt Methansulfonyl, Trifluormethansulfonyl,
Ethansulfonyl, 2,2,2-Trifluorethansulfonyl, Propansulfonyl, Isopropansulfonyl,
Butansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl, Pentansulfonyl, Cyclopentansulfonyl,
Hexansulfonyl, Cyclohexansulfonyl, α-Toluolsulfonyl, 2-Chlor-α-Toluolsulfonyl,
ortho-, meta-, para-Toluolsulfonyl, Benzolsulfonyl, ortho-, meta-,
para-Brombenzolsulfonyl oder ortho-, meta-, para-Nitrobenzolsulfonyl.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpern
R6 und R7 Methansulfonyl, Trifluormethansulfonyl,
Ethansulfonyl, 2,2,2-Trifluorethansulfonyl, Butansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl, α-Toluolsulfonyl,
para-Toluolsulfonyl, Benzolsulfonyl, para-Brombenzolsulfonyl, para-Nitrobenzolsulfonyl,
Trimethylsilyl, tert-Butyldimethylsilyl, tert-Butyldiphenylsilyl,
tert-Butylmethoxyphenylsilyl und tert-Butoxydiphenylsilyl, vorzugsweise
Methansulfonyl, Trifluormethansulfonyl, para-Toluolsulfonyl und para-Brombenzolsulfonyl,
besser Methansulfonyl und para-Toluolsulfonyl
und am besten Methansulfonyl.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind R5 und R7 identisch und
werden aus Methansulfonyl, Trifluormethansulfonyl, Ethansuffonyl.
2,2,2-Trifluorethansulfonyl, Butansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl, α-Toluolsulfonyl, para-Toluolsulfonyl,
Benzolsulfonyl, para-Brombenzolsulfonyl und para-Nitrobenzolsulfonyl,
vorzugsweise Methansulfonyl, Trifluormethansulfonyl, para-Toluolsulfonyl
und para-Brombenzolsulfonyl, besser Methansulfonyl und para-Toluolsulfonyl, und
am besten Methansulfonyl, ausgewählt.
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Einige
bevorzugte Ausführungsbeispiele
von R6 umfassen Benzyl, ortho-, meta-, para-Methylbenzyl,
2-Chlorbenzyl, 4-Phenylbenzyl, Tetrahydropyran-2-yl, Benzoyl und
Phenyl, wobei von allen diesen Benzyl bevorzugt wird.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpern
R5 und R6 gemeinsam
Di-tert-Butylsilylen, 1.3-(1,1,3,3-Tetraisopropyl)disiloxanyliden
oder 1,3-(1,1,3,3-Tetra-tert-butoxy)disiloxanyliden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird R5 aus Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertem Alkylcarbonyl (z. B. Acetyl und Trifluoracetyl),
gegebenenfalls substitutiertem Arylcarbonyl (z. B. Benzoyl und m-Trifluormethylbenzoyl),
tert-Butyldimethylsilyl, tert-Butyldiphenylsilyl und 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl,
ausgewählt,
wobei gilt, dass, wenn A4 -NR13-
verkörpert,
R8 aus Triftuoracetyl und 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl
ausgewählt
wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird R8 aus Acetyl, Benzoyl und m-Trifluormethylbenzoyl,
vorzugsweise Acetyl, ausgewählt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpert
R6 Benzyl, R5 und
R7 verkörpern
beide Methansulfonyl, und R8 verkörpert Acetyl.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpern
A1, A2, A3, A4 und A5 alle Sauerstoff, ist X Chlor, W ist NH2, beide Substituenten R5 und
R7 sind Methansulfonyl, R6 verkörpert Benzyl,
R8 verkörpert
Acetyl und n ist 1.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verbindung mit der
allgemeinen Formel I entsprechend der obigen Definition, wobei gilt,
dass R1 nicht Wasserstoff und R2 nicht
Isobutyryl ist oder umgekehrt, wenn A1,
A2, A3 und A4 alle Sauerstoff verkörpern, ist R5 Methansulfonyl,
R5 ist Benzyl und n ist 1.
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Das
entscheidende Zwischenprodukt mit der allgemeinen Formel II kann
mit einem Verfahren synthetisiert werden, das den folgenden Schritt
umfasst:
Kupplung des Ausgangsmaterials mit der allgemeinen
Formel III:
wobei A
1,
A
2, A
3, A
4, A
5, R
5,
R
6, R
7, R
8 und n so sind, wie dies vorstehend definiert
worden ist; und R
14 aus gegebenenfalls substituiertem
(C
1-6-Alkyl)carbonyloxy,
gegebenenfalls substituiertem C
1-6-Alkoxy,
Halogen, gegebenenfalls substituiertem Arylthio, gegebenenfalls
substituiertem C
1-6-Alkylthio, und gegebenenfalls
substituiertem Aryloxy, wie beispielsweise Acetyloxy, Methoxy, Ethoxy,
Chlorid, Fluorid, Bromid oder Iodid, oder SC
6H
5 ausgewählt
wird.
mit einem Purin mit der allgemeinen Formel IV:
wobei X und W so sind, wie
dies oben definiert worden ist;
in einer Glykosylierungsreaktion.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird die Glykosylierungsreaktion gemäß dem Vorbruggen-Glykosylierungsverfahren durchgeführt, das
die Reaktion des Ausgangsmaterials III mit silyliertem Purin in
Anwesenheit einer Lewis-Säure
einschließt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird die Glykosylierungsreaktion als eine "Eintopf"-Vorbruggen-Glykosylierungsreaktion
durchgeführt,
die die Kupplung des Ausgangsmaterials III mit dem Purin einschließt. Die
Reaktion kann durch Anwesenheit eines Silylierungsmittels erleichtert
werden, wie beispielsweise N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (BSA)
und 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (HMDS), und/oder einer Lewis-Säure wie
zum Beispiel Zinn(IV)chlorid und Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
(TMS-Triflat).
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das Silylierungsmittel N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid
und die Lewis-Säure
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird R8 aus Acetyl, Benzoyl und
m-Trifluormethylbenzoyl, vorzugsweise Acetyl, und R14 aus
Acetyloxy, Methoxy, Ethoxy, Chlorid, Fluorid, Bromid, Iodid und
SC6H5, vorzugsweise
Acetyloxy und Methoxy, und am besten Acetyloxy, ausgewählt.
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In
dem am meisten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung verkörpern
A1, A2, A3, A4 und A5 alle Sauerstoff, R6 verkörpert Benzyl,
R5 und R7 verkörpern beide
Methansulfonyl, R8 verkörpert Acetyl, und R14 verkörpert
Acetyloxy.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf Verbindungen mit
der allgemeinen Formel II entsprechend der vorstehenden Definition.
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Synthese von Purin-LNA-Analogen
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Als
anschauliches Beispiel für
die Synthese von Purin-LNAs mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurde (1S,3R,4R,7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonylmethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2.2.1]heptan
(6) unter Verwendung von 1,2-Di-O-acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonylmethyl-5-O-methansulfonyl-D-ribofuranose
(3) als Ausgangsmaterial synthetisiert. Die "Eintopf"-Glykosylierung von 3 mit 2-Amino-6-chlorpurin unter
Verwendung von N, O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (BSA) als Silylierungsmittel
und Trimethylsilyltriflat in 1,2-Dichlorethan ergab 4. Die Verbindung
4 wurde im folgenden Schritt ohne weitere Reinigung eingesetzt.
Die nucleophile "Eintopf"-Substitution von 6-Chlorpurin
unter Verwendung von 3-Hydroxypropionitril (4.5 Äquivalente) mit anschließendem nucleophilinduzierten
Ringschluss ergab 5. Es wurde ein Isobutyrylschutz der 2-Aminopuringruppe
durchgeführt,
indem 5 über
Nacht mit Isobuttersäureanhydrid in
Anwesenheit von N,N-Dimethylaminopyridin erwärmt wurde, wodurch sich nach
wässriger
Behandlung eine größere Ausbeute
an 6 ergab. Die Substitution mit Benzoat, Entbenzoylierung und Entbenzylierung
ergaben in 3 Schritten 9. Das Nucleosidphosphoramidit 11 wurde nach
Koshkin et al (Tetrahedron, 1998, 54, 3607–3630) erhalten.
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Figuren
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In
den Abbildungen zeigen
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1 eine
mit Hilfe der Erfindung durchgeführte
Gesamtsynthese von G-LNA.
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2 die
neue erfindungsgemäße Strategie, die
folgendes umfasst: regioselektive 9-N-Puringlykosylierungsreaktion
gefolgt von einer nucleophilen aromatischen Eintopfsubstitutionsreaktion
des 6-Chlors im Purinring und einem nucleophilinduzierten innermolekularen
Ringschluss des C-verzweigten Kohlenwasserstoffs mit Bildung von
Guanin-9-yl-LNA.
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Definitionen
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "C1-12-Alkyl" eine lineare, cyclische
oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl,
Butyl, tert-Butyl, Isobutyl, Cyclobutyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl,
Cyclohexyl und Dodecyl. In analoger Weise bedeutet der Begriff "C1-6-Alkyl" eine lineare, cyclische
oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, tert-Butyl,
Isobutyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl, insbesondere Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, tert-Butyl,
Isobutyl und Cyclohexyl.
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In ähnlicher
Weiser umfasst der Begriff "C2-12-Alkenyl" lineare, cyclische oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppen
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und einer ungesättigten Bindung. Beispiele
für Alkenylgruppen
sind Vinyl, Allyl, Butenyl, Pentenyl, Hexenyl, Heptenyl, Octenyl,
Dodecaenyl.
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In ähnlicher
Weise bedeutet der Begriff "C2-12-Alkynyl" eine lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und einer Dreifachbindung. Beispiele
dafür sind
Ethynyl, Propynyl, Butynyl, Octynyl, und Dodecanyl.
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Im
vorliegenden Zusammenhang, d. h. in Verbindung mit den Begriffen "Alkyl", "Alkenyl", und "Alkynyl", bedeutet der Begriff "gegebenenfalls substituiert", dass die betreffende
Gruppe einmal oder mehrmals substitutiert sein kann, vorzugsweise 1-3-mal,
wobei die Gruppe(n) aus Hydroxyl, C1-6-Alkoxy,
Carboxyl, C1-6-Alkoxycarbonyl, C1-6-Alkylcarbonyl,
Formyl, Aryl, Aryloxycarbonyl, Arylcarbonyl, Heteroaryl, Amino,
Mono- und Di(C1-6-Alkyl)amino, Carbamoyl,
Mono- und Di(C1-6-Alkyl)aminocarbonyl, Amino-C1-6-Alkylaminocarbonyl, Mono- und Di(C1-6-Alkyl)amino-C1-6-alkylaminocarbonyl, C1-6-Alkylcarbonylamino,
Cyano, Carbamido, Halogen ausgewählt
wird (werden), wobei Aryl und Heteroaryl 1-5-mal, vorzugsweise 1-3-mal,
substituiert sein können
mit C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy,
Nitro, Cyano, Amino oder Halogen. Besonders bevorzugte Beispiele
sind Hydroxyl, C1-6-Alkoxy, Carboxyl, Aryl, Heteroaryl, Amino,
Mono- und Di(C1-6-Alkyl)amino und Halogen, wobei
Aryl und Heteroaryl 1-3 Mal mit C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy, Nitro, Cyano, Amino oder Halogen
substituiert sein können.
Aryl und Heteroaryl können
so substituiert werden, wie nachstehend speziell für "gegebenenfalls substituiertes
Aryl und Heteroaryl" beschrieben
wird.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Aryl" einen
vollständig
oder teilweise aromatischen carbocyclischen Ring oder ein entsprechendes
Ringsystem, wie beispielsweise Phenyl, Naphthyl, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthyl,
Anthracyl, Phenanthracyl, Pyrenyl, Benzopyrenyl, Fluorenyl und Xanthenyl,
von denen Phenyl ein bevorzugtes Beispiel darstellt.
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Der
Begriff "Heteroaryl" bedeutet einen vollständig oder
teilweise aromatischen carbocyclischen Ring oder ein entsprechendes
Ringsystem, wobei ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome, z.
B. Stickstoff-(=N- oder -NH), Schwefel- und/oder Sauerstoffatome
ersetzt worden sind. Beispiele für solche
Heteroarylgruppen sind Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl,
Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl,
Piperidinyl, Cumaryl, Furyl, Quinolyl, Benzothiazolyl, Benzotriazolyl,
Benzodiazolyl, Benzooxozolyl, Phthalazinyl, Phthalanyl, Triazolyl,
Tetrazolyl, Isoquinolyl, Acridinyl, Carbazolyl, Dibenzazepinyl,
Indolyl, Benzopyrazolyl, Phenoxazonyl.
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Im
vorliegenden Zusammenhang, d. h. in Verbindung mit den Begriffen "Aryl" und "Heteroaryl", bedeutet der Begriff "gegebenenfalls substituiert", dass die betreffende
Gruppe einmal oder mehrmals substituiert sein kann, vorzugsweise
1-5-mal, insbesondere
1-3-mal mit einer Gruppe/Gruppen, die aus Hydroxyl (das, wenn es
in einem Enolsystem vorliegt, in der tautomeren Ketoform dargestellt
werden kann), C1-6-Alkyl, C1-6-Alkoxy,
Oxo (das in der tautomeren Enolform dargestellt sein kann), Carboxyl, C1-6-Alkoxycarbonyl, C1-6-Alkylcarbonyl,
Formyl, Aryl, Aryloxy, Aryloxycarbonyl, Arylcarbonyl, Heteroaryl, Amino,
Mono- und Di(C1-6-Alkyl)amino; Carbamoyl, Mono- und Di(C1-6-Alkyl)aminocarbonyl, Amino-C1-6-Alkylaminocarbonyl,
Mono- und Di(C1-6-Alkyl)amino-C1-6-Alkylaminocarbonyl,
C1-6-Alkylcarbonylamino, Cyano, Guanidino,
Carbamido, C1-6-Alkanoyloxy, Sulfono, C1-6-Alkylsulfonyloxy,
Nitro, Sulfanyl, Dihalogen-C1-4-Alkyl, Trihalogen-C1-4-Alkyl, Halogen ausgewählt wird, wobei Aryl und Heteroaryl
Substituenten verkörpern,
die 1-3-mal mit C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy,
Nitro, Cyano, Amino oder Halogen substituiert werden können. Bevorzugte
Beispiele sind Hydroxyl, C1-6-Alkyl, C1-6-Alkoxy, Carboxyl, C1-6-Alkoxycarbonyl,
C1-6-Alkylcarbonyl, Aryl, Amino, Mono- und
Di(C1-6-Alkyl)amino,
und Halogen, wobei Aryl 1-3-mal mit C1-4-Alkyl,
C1-4-Alkoxy, Nitro, Cyano, Amino oder Halogen
substituiert werden kann.
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Im
verliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Tri(alkyl/aryl)silyl" eine Silylgruppe, die mit 0-3 Alkylgruppen
und/oder 0-3 Arylgruppen substituiert ist, wobei gilt, dass die
Gesamtzahl an Alkyl- und Arylgruppen 3 beträgt, ausgewählt aus Trimethylsilyl, Allyldimethylsilyl,
Dimethylphenylsilyl, Diphenylmethylsilyl, Isopropyldimethylsilyl,
tert-Butyldimethylsilyl, tert-Butyldiphenylsilyl, Triethylsilyl,
Triisopropylsilyl, Diethylisopropylsilyl, Dimethylthexylisopropylsilyl,
Tribenzylsilyl, Tri-para-xylylsilyl, Triphenylsilyl, Diphenylmethylsilyl,
Di-tert-Butylmethylsilyl, Tris(trimethylsilyl)silyl, tert-Butylmethoxyphenylsilyl, tert-Butoxydiphenylsilyl.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Dialkyldisiloxanyliden" Siloxan, das mit
4 Alkylgruppen substituiert ist, die aus 1,3-(1,1,3,3-Tetraisopropyl)disiloxanyliden
und 1,3-(1,1,3,3-Tetra-tert-butoxy)disiloxanyliden ausgewählt worden sind.
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"Halogen" umfasst Fluor, Chlor,
Brom, und Iod.
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Wenn
hier der Begriff "DNA-Interkalator" verwendet wird,
bedeutet er eine Gruppe, die in eine(n) DNA- oder RNA-Helix, -Doppelstrang
oder -Dreifachstrang interkalieren kann. Beispiele für funktionelle Teile
von DNA-Interkalatoren sind Acridine, Anthracen, Quinone, wie zum
Beispiel Anthraquinon, Indol, Quinolin, Isoquinolin, Dihydroquinone,
Anthracycline, Tetracycline, Methylenblau, Anthracyclinon, Psoralene,
Cumarine, Ethidiumhalogenide, Dynemicin, Metallkomplexe, wie beispielsweise
1,10-Phenanthrolin-Kupfer, Tris(4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin)Ruthenium-Cobalt-enediyne,
wie zum Beispiel Calcheamicin, Porphyrine, Distamycin, Netropcin,
Viologen, Daunomycin. Besonders interessante Beispiele sind Acridine,
Quinone wie beispielsweise Anthraquinon, Methylenblau, Psoralene,
Cumarine, und Ethidiumhalogenide.
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Im
vorliegenden Zusammenhang erstreckt sich der Begriff "photochemisch aktive
Gruppen" auf Verbindungen,
bei denen bei Bestrahlung mit Licht chemische Reaktionen stattfinden.
Anschauliche Beispiele für
entsprechende funktionelle Gruppen sind Quinone, besonders 6-Methyl-1,4-naphtoquinon,
Anthraquinon, Naphtoquinon, und 1,4-Dimethylanthraquinon, Diazirine,
aromatische Azide, Benzophenone, Psoralene, Diazoverbindungen und
Diazirinoverbindungen.
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Im
vorliegenden Zusammenhang ist der Begriff "thermochemisch reaktionsfähige Gruppe " als eine funktionelle
Gruppe definiert, die in der Lage ist, eine thermochemisch ausgelöste kovalente
Bindung mit anderen Gruppen einzugehen. Anschauliche Beispiele für funktionelle
Teile thermochemisch reaktionsfähiger
Gruppen sind Carbonsäure,
Carbonsäureester,
wie beispielsweise aktivierte Ester, Carbonsäurehalogenide, wie beispielsweise
Säurefluoride, Säurechloride,
Säurebromid
und Säureiodide,
Carbonsäureazide,
Carbonsäurehydrazide,
Sulfonsäuren,
Sulfonsäureester,
Sulfonsäurehalogenide,
Semicarbazide, Thiosemicarbazide, Aldehyde, Ketone, primäre Alkohole,
sekundäre
Alkohole, tertiäre
Alkohole, Phenole, Alkylhalogenide, Thiole, Disulfide, primäre Amine,
sekundäre
Amine, tertiäre
Amine, Hydrazine, Eoxide, Maleimide und Borsäurederivative.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Chelatgruppe" ein Molekül, das mehr als eine Bindungsstelle
enthält
und sich häufig
gleichzeitig durch mehr als eine Bindungsstelle an ein anderes Molekül, Atom
oder Ion bindet. Beispiele für
funktionelle Teile von Chelatgruppen sind Iminodiessigsäure, Nitrilotriessigsäure (NTA),
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Aminophosphonsäure
usw.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Reportergruppe" eine Gruppe, die entweder durch sich
selbst oder als Teil einer Nachweisserie nachweisbar ist. Beispiele
für funktionelle
Teile von Reportergruppen sind Biotin, Digoxigenin, Fluoreszenzgruppen
(Gruppen, die in der Lage sind, elektromagnetische Strahlung, z.
B. Licht oder Röntgenstrahlen
einer bestimmten Wellenlänge
zu absorbieren und die anschließend
die absorbierte Energie als Strahlung mit einer längeren Wellenlänge wieder emittieren;
anschauliche Beispiele sind Dansyl (5-dimethytamino)-1-naphthalensulfonyl),
DOXYL (N-oxyl-4,4-dimethyloxazolidin), PROXYL (N-oxyl-2,2,5,5-tetramethylpyrrolidin),
TEMPO (N-oxyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin), Dinitrophenyl, Acridine,
Cumarine, Cy3 und Cy5 (Handelsmarken von Biological Detection Systems,
Inc.), Erytrosin, Cumarsäure,
Umbelliferon, Texas Red, Rhodamin, Tetramethylrhodamin, Rox, 7-Nitrobenzo-2-oxa-1-diazol
(NBD), Pyren, Fluorescein, Europium, Ruthenium, Samarium und andere
Seltenerdenmetalle), Radioisotopmarker, Chemilumineszenzmarker (Marker, die
durch die Emission von Licht während
einer chemischen Reaktion nachweisbar sind), Spinmarker (ein freies
Radikal (z. B. substituierte organische Nitroxide) oder andere paramagnetische
Sonden (z. B. Cu2+, Mg2+),
die an ein biologisches Molekül
gebunden sind, das durch Anwendung der Elektronenspinresonanzspektrometrie
nachweisbar ist), Enzyme (wie beispielsweise Peroxidasen, alkalische
Phosphatasen, β-Galactosidasen
und Glucoseoxidasen), Antigene, Antikörper, Haptene (Gruppen, die
in der Lage sind, mit einem Antikörper eine Verbindung einzugehen,
die aber selbst keine Immunreaktion einleiten können, wie beispielsweise Peptide
und Steroidhormone), Trägersysteme
für die
Durchdringung von Zellmembranen, wie beispielsweise: Fettsäurerückstände, Steroidkomponenten
(Cholesteryl), Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Folsäurepeptide
für spezielle Rezeptoren,
Gruppen für
vermittelnde Endocytose, epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Bradykinin
und aus Blutplättchen
gewonnener Wachstumsfaktor (PDGF). Besonders interessante Beispiele
sind Biotin, Fluorescein, Texas Red, Rhodamin, Dinitrophenyl, Digoxigenin,
Ruthenium, Europium, Cy5, Cy3 usw.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet "Ligand" etwas, was bindet. Liganden können funktionelle
Gruppen enthalten, wie beispielsweise: aromatische Gruppen (wie
beispielsweise Benzol, Pyridin, Naphtalen, Anthracen und Phenanthren),
heteroaromatische Gruppen (wie beispielsweise Thiophen, Furan, Tetrahydrofuran,
Pyridin, Dioxan, und Pyrimidin), Carbonsäuren, Carbonsäureester,
Carbonsäurehalogenide,
Carbonsäureazide,
Carbonsäurehydrazide,
Sulfonsäuren,
Sulfonsäureester, Sulfonsäurehalogenide,
Semicarbazide, Thiosemicarbazide, Aldehyde, Ketone, primäre Alkohole,
sekundäre
Alkohole, tertiäre
Alkohole, Phenole, Alkylhalogenide, Thiole, Disulfide, primäre Amine,
sekundäre
Amine, tertiäre
Amine, Hydrazine, Epoxide, Maleimide, C1-C20-Alkylgruppen, gegebenenfalls unterbrochen
oder abgeschlossen durch eines oder mehrere Heteroatome wie beispielsweise
Sauerstoffatome, Stickstoffatome und/oder Schwefelatome, gegebenenfalls
mit aromatischen oder einfach/mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen,
Polyoxyethylen, wie zum Beispiel Polyethylenglycol, Oligo-/Polyamide,
wie zum Beispiel Poly-β-Alanin,
Polyglycin, Polylysin, Peptide, Oligo/Polysaccharide, Oligo-/Polyphosphate,
Toxine, Antibiotika, Zellgifte und Steroide, und auch "Affinitätsliganden", d. h. funktionelle
Gruppen oder Biomoleküle,
die eine spezifische Affinität für Orte an
speziellen Proteinen, Antikörpern,
Poly- und Oligosacchariden und anderen Biomolekülen haben.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Spacer" eine thermochemisch und photochemisch
nichtaktive, Abstand erzeugende Gruppe und wird benutzt, um zwei
oder mehr unterschiedliche Teile der oben definierten Arten zu verbinden. Spacer
werden anhand einer Vielzahl von Merkmalen ausgewählt, zu
denen ihre Hydrophobie, Hydrophilie, Molekülflexibilität und Länge gehören (siehe z. B. Hermanson
et. al., "Immobilised
Affinity Ligand Techniques",
Academic Press, San Diego, California (1992), S. 137–ff). Im
Allgemeinen beträgt
die Länge der
Spacer weniger als oder ungefähr
400 A, in einigen Anwendungen vorzugsweise weniger als 100 A. Der
Spacer umfasst somit eine Kette von Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Heteroatomen, wie beispielsweise Sauerstoffatomen,
Stickstoffatomen, und/oder Schwefelatomen unterbrochen oder abgeschlossen
wird. So kann der Spacer K eine oder mehrere Amid-, Ester-, Amino-, Ether-,
und/oder Thioetherfunktionalitäten
und gegebenenfalls aromatische oder einfach/mehrfach ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
Polyoxyethylen, wie zum Beispiel Polyethylenglycol, Oligo-/Polyamide, wie
zum Beispiel Poly-β-Alanin,
Polyglycin, Polylysin und Peptide im Allgemeinen, Oligosaccharide,
Oligo-/Polyphosphate enthalten. Darüber hinaus kann der Spacer
aus daraus kombinierten Einheiten bestehen. In besonders interessanten
Ausführungsbeispielen
umfasst der Spacer eine chemisch spaltbare Gruppe. Beispiele für solche
chemisch spaltbaren Gruppen beinhalten unter reduktiven Bedingungen spaltbare
Disulfidgruppen, durch Peptidasen spaltbare Peptidfragmente oder
unter oxidativen Bedingungen spaltbare Selenide usw.
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "Nucleosid" ein Glycosid einer heterocyclischen
Base. Der Begriff "Nucleosid" wird in weiterem
Sinne so verwendet, dass er nicht in der Natur vorkommende Nucleoside,
in der Natur vorkommende Nucleoside sowie andere Nucleosidanaloge
umfasst. Anschauliche Beispiele für Nucleoside sind Ribonucleoside,
die einen Riboseanteil enthalten, sowie Deoxyribonucleside, die
einen Deoxyriboseanteil enthalten. Was die Basen von derartigen
Nucleosiden betrifft, so ist gemeint, dass dies jede beliebige in der
Natur auftretende Base sein kann, z. B. Adenin, Guanin, Cytosin,
Thymin und Uracil sowie alle modifizierten Variationen davon oder
alle möglichen
nichtnatürlichen
Basen.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung.
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EXPERIMENTELLES
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Beispiel 1
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3-O-Benzyl-4-C-methansulfonoxymethyl-5-methansulfonyl-l,2-O-isopropyliden-β-D-ribofuranose
(2)
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Eine
Lösung
aus 3-O-Benzyl-4-C-hydroxymethyl-l,2-O-isopropyliden- -D-ribofuranose (1,
11.1 g, 40 mmol) (Youssefyeh, R. D.; Verheyden, J. P. H.; Moffatt,
J. G., J. Org.Chem. 1979, 44, 1301) in trockenem Pyridin (30 ml)
wurde in einem Eisbad gekühlt. Dann
wurde Methansulfonylchlorid (8,3 ml, 108 mmol) unter Rühren zugegeben.
Man ließ das
Gemisch sich auf Raumtemperatur erwärmen und dann wurde es 1 h
lang gerührt.
Es wurde Ether (200 ml) zugegeben, und die Lösung wurde mit Wasser (3 × 200 ml)
gewaschen. Die organische Schicht wurde über Na2SO4 getrocknet und unter verringertem Druck
auf 16,4 g (98 %) der Verbindung (2) als schwach gelber Feststoff
eingedickt.
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Beispiel 2
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1,2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C(methansulfonyloxymethyl)-5-O-methansulfonyloxymethyl-)-β-D-ribofuranose
(3)
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1,2-O-Isopropyliden-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyloxymethyl-β-D-ribofuranose
(2,20 g, 43 mmol) wird in Essigsäure
(175 ml) gelöst,
es werden Essigsäureanhydrid (28
ml) und schließlich
320 μl konzentrierte
Schwefelsäure
zugegeben. Die Lösung
wird über
Nacht gerührt.
Die Lösung
wird dann bei einer Wasserbadtemperatur von 35 °C auf die Hälfte ihres Volumens eingedampft.
Dann wird Wasser (300 ml) zugegeben. Die entstandene Emulsion wird
dreimal mit Ether (150 ml) und zweimal mit DCM extrahiert (zu diesem Zeitpunkt
bildet sich eine Emulsion). Die kombinierten organischen Phasen
werden zweimal mit Wasser und gesättigter HCO3 – gewaschen
(intensive CO2- Entwicklung). Die organische Phase wird
zu einem Sirup eingedampft, in DCM (200 ml) wieder gelöst, und
das restliche Essigsäureanhydrid
wird durch starkes Rühren
in einem Zweiphasensystem aus DCM und gesättigtem HCO3 –(150
ml) rasch abgekühlt.
Es kann zusätzliches
HCO3 – (fest) zugegeben werden,
wenn die wässrige
Phase azidisch wird. Wenn die wässrige
Phase, nachdem sich 3 h lang kein Gas mehr entwickelt hat, noch
basisch ist (pH = 8), werden die Phasen getrennt, und die wässrige Phase
wird zweimal mit DCM extrahiert (2 × 100 ml). Die organischen
Phasen werden gesammelt, getrocknet (MgSO4)
und das DCM wird verdampft, so dass sich ein dicker Sirup ergibt.
Das α/β-Verhältnis lässt sich
auch aus dem HPLC ersehen, aber beim Rf (MeOH/DCM: 5:95) besteht
im Vergleich zum Ausgangsmaterial kein echter Unterschied. Das TLC wird
in 20 %iger Schwefelsäure
in Anwesenheit von Wärme
entwickelt.
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Dieses
Produkt wird ohne weitere Reinigung verwendet.
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Beispiel 3
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1-(2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyl-β-D-ribofuranosyl)-2-amino-6-chlorpurin
(4)
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N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid
(29,6 g, 35 ml) wurde einem gerührten
Brei aus (3) (30 g, 58,8 mmol) und 2-Amino-6-chlorpurin (12 g, 70
mmol) in 1,2-Dichlorethan
(über Sieben
getrocknet, 450 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde 40 min lang unter Rückfluss
erhitzt, um eine homogene Lösung
zu erhalten. Dann wurde das Gemisch von der Wärmezufuhr entfernt, und es
wurde tropfenweise Trimethylsilyltriflat (22 ml, 118 mmol) zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
weitere 2 h unter Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und
es wurde eine gesättigte
wässrige
Bicarbonatlösung
(400 ml) zugegeben. Der Brei wurde 15 min gerührt, der pH-Wert wurde mit
Hilfe von Eisessig auf 7–8
eingestellt, und das Gemisch wurde mit Chlorform extrahiert. Die
wässrige
Phase wurde mit AcOEt und Chlorform extrahiert, und die organischen
Phasen wurden kombiniert. Die organische Phase wurde mit Sole (2 × 250 ml)
und Bicarbonat (2 × 250
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet
und unter vermindertem Druck zu Verbindung (4) in Form eines gelblichen
Schaums eingedickt, der sich unter Vakuumtrocknung ausdehnt. Ausbeute:
35,4 g, 97 %.
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Beispiel 4
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]
heptan (5)
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Eine
Lösung
aus 3-Hydroxypropionitril (22,6 g, 21,7 ml) in trockenem THF (75
ml) wurde über
einen Zeitraum von 15 min einer gerührten Suspension aus Natriumhydrid
(14 g, 60 % in Mineralöl
aufgeschlämmt)
in trockenem THF (250 ml) zugegeben, und das Gemisch wurde 30 min
lang bei Umgebungstemperatur gerührt.
In trockenem THF (300 ml) aufgelöstes
1-(2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyl-β-D-ribofuranosyl)-2-amino-6-chlorpurin (4) (35,4
g, 57 mmol) wurde innerhalb eines Zeitraums von 10 min tropfenweise
zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde zusätzlich 30 min lang gerührt, bis
das HPLC eine Gesamtumwandlung von 4 auf 5 zeigte. Dem Reaktionsgemisch
wurde Wasser (600 ml) zugegeben, und der pH-Wert wurde mit Eisessig
auf 7–8
eingestellt. Der sich ergebende Brei wurde anschließend mit EtOAc
(4 × 300
ml) extrahiert, und die organischen Phasen wurden kombiniert. Die
organische Phase wurde über
Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedickt.
Das sich ergebende Öl wurde
anschließend
mit McOH behandelt und unter starkem Rühren bis zum Kochen unter Rückfluss
erwärmt,
um einen Brei zu erhalten, der nach Warmfilterung schwachgelbe Kristalle
(16 g) der Verbindung (5) ergab. Eine abschließende Eindampfung der Mutterlauge
ergab weitere 8 g in Form eines rohen bräunlichen Feststoffs.
Kombinierte
Ausbeute: 90 %
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Beispiel 5
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(2-N-isobutyryl-guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(6)
-
(1S,
3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(5) (16 9, 34,6 mmol) wird in DMF (Siebe, 200 ml) aufgelöst, und
Isobuttersäureanhydrid
(3,5 äq.,
20 ml) wird zusammen mit N,N-Dimethylaminopyridin
(0,2 äq.,
0,84 g) zugegeben, und die Reaktion wird bei 60 °C über Nacht gerührt. Das
Volumen des Reaktionsgemischs wird auf 20 % reduziert, in gesättigtes
wässriges
Bicarbonat (200 ml) gegossen, und das Gemisch wird 30 min lang gerührt. Das
Zielmolekül
wird in EtOAc extrahiert, die organische Phase wird mit Natriumsulfat
getrocknet, und das Lösungsmittel
wird durch Verdampfen entfernt, um Verbindung (6) in Form eines
schwach gelben Schaums zu erhalten (19,9 g), der ohne weitere Reinigung
im folgenden Schritt eingesetzt wird.
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Beispiel 6
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-benzoyloxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(7)
-
(1S,
3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(6) (19,9 g von oben, ungefähr
34 mmol) wird in DMF (über
Sieben getrocknet, 300 ml) aufgelöst, und es wird Natriumbenzoat
(15 g, 104 mmol, 3 äq.)
zusammen mit katalytischen Mengen an Cäsiumcarbonat zugegeben. Das
Gemisch wird auf 90 °C
erwärmt,
und man lässt
es über
Nacht reagieren. Die Lösung
wird gefiltert, und dem Filtrat wird EtOAc zugesetzt, um Natriumbenzoat
auszufällen.
Das Gemisch wird wieder gefiltert und gewaschen (Wasser, 2 × 250 ml),
getrocknet (Na2SO4)
und unter vermindertem Druck zu Verbindung (7) in Form von Öl eingedickt,
das ohne weitere Reinigung im folgenden Schritt eingesetzt wird.
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Beispiel 7
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-hydroxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(8)
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(1S,
3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-benzoyloxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(7, 8,2 g, 14,7 mmol) wird in Pyridin/Ethanol (1:8, 450 ml) aufgelöst, und
es wird Natriumhydroxid (2 M, 15,5 ml) zugegeben. Das Gemisch wird
30 min lang bei Umgebungstemperatur gerührt, und anschließend wird
es mit Hilfe von Essigsäure
(25 ml) rasch abgekühlt.
Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck eingedickt, und das
Produkt wurde aus 20 %igem wässrigem
Ethanol auskristalliert, gefiltert und getrocknet, um Verbindung
(8) (5,8 g, 87 %) zu ergeben.
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Beispiel 8
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Hydroxy-1-hydroxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(9)
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(1S,
3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-hydroxymethyl-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(8) (5,8 g, 12,7 mmol) wird in Methanol (50 ml) aufgelöst, und
es wird Pd/C (10 %, 2 g) zusammen mit Ameisensäure (3 ml) zu gegeben. Das Gemisch
wurde 5 h lang unter Rückfluss
erhitzt, auf Umgebungstemperatur abgekühlt und durch eine Kieselgelsäule gefiltert.
Die Säule
wurde mit Methanol (50 ml) gewaschen, das gesamte Filtrat wurde unter
vermindertem Druck zu Verbindung (9) (4,55 g, 98 %) in Form eines
glasähnlichen
Feststoffs eingedickt.
-
(1S,
3R, 4R, 7S)-1-(4,4'-Dimethoxytrityloxymethyl)-7-hydroxy-3-(2-N-isobutyryl-guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo
[2:2:1]heptan (10) und (1S, 3R, 4R, 7S)-7-(2-Cyano-ethoxy(diisopropylamino)phosphinoxy)-1-(4,4'-dimethoxytrityloxymethyl)-3-(2-N-isobutyrylguanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(11) werden nach Koshkin et al. (Tetrahedron 54 (1998) 3607–3630) synthetisiert.
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Die
Beispiele 9–12
veranschaulichen alternative experimentelle Verfahren.
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Beispiel 9
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1,2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C(methansulfonyloxymethyl)-5-O-methansulfonyloxymethyl-)-β-D-ribofuranose
(3)
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1,2-O-Isopropyliden-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyl-oxymethyl-β-D-ribofuranose
(23,0 g, 49,3 mmol) wird bei 18 °C
unter einer N2-Atmosphere in 82 ml Essigsäure (99
%) aufgeschlämmt,
wobei sich eine schwach gelbe Suspension ergibt. Nach 10-minütigem Rühren ist die
Substanz noch ungelöst.
Danach wird dem Reaktionsgemisch in Essigsäure (99 %, 2 ml) aufgelöste Schwefelsäure (98
%, 247 mg) zugesetzt. Eine klare, hellgelbe Lösung mit weißem Sediment
aus 1,2-O-Isopropyliden-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methan-sulfonyloxymethyl-β-D-ribofuranose
entsteht. Anschließend
wird Essigsäureanhydrid
(18 °C,
11,2 ml) über
einen Zeitraum von 10 Minuten zugegeben, ohne dass eine sichtbare
exotherme Reaktion erfolgt. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht
bei Raumtemperatur und unter einer Schutzgasatmosphäre stehen
gelassen. Eine klare hellgelbe Lösung
mit voller Umwandlung des Substrats entsteht. 80 ml Leitungswasser
werden tropfenweise dem Reaktionsgemisch zugesetzt, das dann 15
Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt wird. 80 ml Acetonitril
werden der gelben Lösung
zugesetzt, die dann weitere 60 Minuten lang gerührt wird, wonach das gelbe
Reaktionsgemisch in einen Trenntrichter mit guter Phasentrennung
gegossen wird. Die untere nicht klare organische Phase (132 ml)
wird separiert und die obere trübe
wässrige
Phase (150 ml), die das Produkt enthält, wird mit weiteren 25 ml
Methylenchlorid extrahiert. Die kombinierten organischen Phasen
(110 ml) werden mit 50 ml Leitungswasser gewaschen; der pH-Wert
der wässrigen
Phase beträgt
2–3. Die
organische Phase wird ein weiteres Mal mit 47 ml Leitungswasser
extrahiert; der pH-Wert der wässrigen
Phase beträgt
2–3. Die
organische Phase wird zweimal mit 50 ml 1 M K2SO4 gewaschen. Die sich ergebende trübe organische
Phase wird in einen Rundkolben gegeben und 30 Minuten lang mit 25
ml frischer 1 M K2SO4 gerührt. Danach wird
die klare organische Phase in einem Trenntrichter separiert und über MgSO4 (6 g) getrocknet. Die getrocknete Lösung wird
auf einem G3-Filter filtriert, das anschließend mit 50 ml Methylenchlorid
gewaschen wird. Die sich ergebende hellgelbe Lösung wird eingedampft (Rotavapor,
53 °C, 100
bis 20 mbar). Das sich ergebende blassgelbe Öl wird intensiv getrocknet
(1 mbar, 50 °C).
Die Ausbeute beträgt 27,6
g (102 % einschließlich
des restlichen Lösungsmittels).
Sie ist rein, wie mittels TLC bestimmt wird (CH2Cl2/TBME/Et3N 9,5:0,5:0,1);
Entwickler:
McOH/Schwefelsäure
1:1.
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Beispiel 10
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1-(2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyl-β-D-ribofuranosyl)-2-amino-6-chlorpurin
(4)
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1,2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C(methansulfonyloxymethyl)-5-O-methansulfonyloxymethyl)-β-D-ribofuranose
(3) (25,7 g, 50,4 mmol) wird durch sanftes Erwärmen in 242 ml McCN (HPLC-Qualität) aufgelöst und in
einen mit N2 gespülten 1-I-Dreihalskolben mit Perlrohr
und Rührwerk
gegeben. Dann wird Chlorguanin (9,33 g) zugegeben. BSA (24,5 ml)
wird über
einen Zeitraum von 5 Minuten tropfenweise der gelben Suspension
zugegeben. Exothermer Temperaturanstieg 1 °C. Das Reaktionsgemisch wird
unter Rückfluss
erhitzt (80 °C).
Danach wird die Suspension klar gelb. TMS-OTf (18,2 ml) wird über einen
Zeitraum von 10 Minuten mit Hilfe einer Spritze unter N2 tropfenweise
zugegeben. Die sich ergebende klare orangerote Lösung wird 90 Minuten unter
Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird in einem Wasserbad auf Raumtemperatur
abgekühlt,
danach wird die Lösung
mit 2,5 ml H2O in 8 ml McCN rasch abgekühlt. Exothermer
Temperaturanstieg: T = 20 bis 24 °C. Jetzt
werden der roten Lösung
96 ml Leitungswasser zugegeben. Kein exothermer Temperaturanstieg, pH-Wert
= 0,63. 3M NaOH wird tropfenweise zugegeben, bis der pH-Wert = 8.
Das Reaktionsgemisch wird mit 100 ml Wasser und 120 ml CH2Cl2 geschüttelt. Die
Phasen neigen zum Emulgieren. Phasentrennung: Eine obere klare gelbe
wässrige
Phase und eine untere gelbe organische Phase. Die wässrige Phase
wird mit 100 ml Methylenchlorid extrahiert. Die kombinierten organischen
Phasen werden mit 100 ml 1M K2HPO4 gewaschen. Die gelbe Emulsion wird auf einem
G3-Filter gefiltert, und der Filterkuchen (überschüssiges Chlorguanin) wird mit
20 ml Methylenchlorid gewaschen. Volumen der oberen organischen Phase:
400 ml; Volumen der unteren wässrigen
Phase 40 ml, pH-Wert = 6–7.
Die wässrige
Phase wird mit 100 ml Methylenchlorid gewaschen. Die organische Phase
wird mit 100 ml 1M K2HPO4 gewaschen; Phasentrennung.
Die organischen Phasen werden kombiniert und mit 100 ml 1 M K2HPO4 weiter gewaschen.
Die Phasen werden separiert und ergeben 620 ml trübe gelbe
Lösung,
die über
26 g MgSO4 getrocknet wird. Nach dem Filtern
wird die klare gelbe Lösung
zu 28,7 g (91 %) gelben Schaum eingedampft (Rotavapor, 53 °C, 100 bis
1 mbar). TLC: Nur das Produkt ist sichtbar. HPLC: 97 % rein.
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ANMERKUNG:
Phasenumkehr: Trotz eines großen
Methylenchloridvolumens, liegt die organische Phase im oberen Teil
als gelbe Phase vor.
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Beispiel 11
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(5)
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3-Hydroxypropionitril
(14,84 g, frisch destilliert) wird in einem 1-I-Dreihalskolben mit
Rührwerk und
N2-Fluss in THF (257 ml HPLC-Qualität) aufgelöst. Die
Lösung
wird in einem Eisbad auf weniger als 5 °C abgekühlt, danach werden 12,2 g (51
%) NaH über
10 Minuten hinweg in kleinen Mengen in die Lösung gestreut; schwach exotherme
Reaktion, Gasentwicklung. Die graufarbene Suspension wird bei 5–10 °C 30 Minuten
lang gerührt.
1-(2-O-Acetyl-3-O-benzyl-4-C-methansulfonyloxymethyl-5-O-methansulfonyl-(3-D-ribofuranosyl)-2-amino-6-chlorpurin
(4) (28,5 g, 46,0 mmol), das in 81 ml trockenem THF aufgelöst wurde,
wird dem Reaktionsgemisch über
30 Minuten hinweg tropfenweise zugegeben, wodurch sich eine rotbraune
klare Lösung
ergibt, die dann bei 5 °C
3 Stunden lang gerührt wird.
Deionisiertes Wasser (100 ml) wird tropfenweise (mit Kühlung) über 25 Minuten
hinweg zugegeben; schwach exotherme Reaktion, Gasentwicklung. Der pH-Wert
des Reaktionsgemischs beträgt
13. Der pH-Wert wird mit 3M HCl (58 ml) auf 7 eingestellt. Das Gemisch
wird in einen Trenntrichter gegeben. Phasentrennung (wässrige Phase
ganz unten). Die wässrige
Phase wird mit THF (50 ml) extrahiert. Die kombinierten organischen
Phasen werden mit NaCl (100 ml, 25 %) + K2HPO4 (25 ml, 1M) zweimal extrahiert. pH-Wert
(sich ergebende wässrige
Phase) 7. Die sich ergebende organische Phase (440 ml) wird fast
bis zur Trockne eingedampft. Dann erfolgt eine erneute Auflösung in
THF (250 ml) und Eindampfung. THF (50 ml) wird zweimal zugegeben
und zur Trockne eingedampft. Der Rest wird in 146 ml Methylenchlorid
aufgeschlämmt,
und die Suspension wird auf G3 gefiltert. Dann wird mit 53 ml Methylenchlorid
gewaschen. Die sich ergebende Lösung
wird zur Trockne eingedampft, und der Rest wird erneut in 145 ml Methylenchlorid
aufgelöst
und in einen Dreihalskolben mit 5 ml CH2Cl2 gegeben. 163 ml TBME werden tropfenweise
sehr langsam unter heftigem Rühren (300
U/min) der roten Lösung
zugegeben. Nach Zugabe von 20 ml MTBE scheiden sich auf der Seitenwand
des Kolbens gelbe Kristalle ab. Die Kristalle werden abgekratzt
und der Lösung
mit Impfkristallen aus der früheren
Charge zugegeben. Über
einen Zeitraum von 90 Minuten hinweg werden 60 ml MTBE zugegeben,
und die Ausfällung
wird eingeleitet, so dass sich eine trübe Lösung bildet. Es werden 80 ml
zugegeben, wobei es zu einer klaren Ausfällung von leichten Kristallen
kommt. Die Lösung
wird wieder angeimpft. Nach 2½ Stunden
wird das gesamte MTBE zugegeben, und die Lösung wird weitere 30 Minuten
lang gerührt.
Die Lösung
wird auf 5 °C abgekühlt und
auf G3 gefiltert. Der gelbe Filterkuchen wird mit 100 ml CH2Cl2/MTBE 1:4 gewaschen
und sauggetrocknet. Die Ausbeute beträgt 90,7 % (89 % rein bei Verwendung
von HPLC).
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Erneute
Ausfällung
des Rohproduktes: 17,8 g des Filterkuchens werden in 50 ml DMSO
in einem mit Rührwerk
ausgestatteten Kolben aufgeschlämmt. Die
Suspension wird auf 90 °C
erwärmt
(Kontaktthermometer), und 150 ml deionisiertes Wasser werden über einen
Zeitraum von 30 Minuten bei 85–90 °C langsam
tropfenweise unter Rühren
zugegeben. Nach Zugabe von 30 ml wird das Abscheiden einer Substanz
auf der Seitenwand des Kolbens beobachtet, und nach 60 ml tritt
das Abscheiden nach jedem zugegebenen Tropfen auf. Nach der letzten
Zugabe wird die Heizung ausgeschaltet, und es werden noch weitere
40 ml Wasser zugegeben. Der Kolben wird gerührt, und man lässt ihn
auf 20 °C
abkühlen.
Animpfen erfolgt bei 50 °C.
Der Kolben wird in einem Eisbad auf 5 °C abgekühlt, und das Produkt wird auf einem
G3-Filter getrocknet. Das Waschen erfolgt mit 2 Anteilen Wasser
(20 ml) und MTBE (30 ml) und danach das Trocknen in einem Heißluftschrank.
Die Ausbeute beträgt
15,0 g (66,7 %) (94 % rein durch Verwendung von HPLC).
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Beispiel 12
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(1S, 3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(2-N-isobutyryl-guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(6)
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(1S,
3R, 4R, 7S)-7-Benzyloxy-1-methansulfonyloxymethyl-3-(guanin-9-yl)-2,5-dioxabicyclo[2:2:1]heptan
(5) (14,0 g, 30,2 mmol) wird unter Einsatz von N2 in
70 ml Pyridin aufgelöst.
DMAP (0,50 9) wird zugegeben. Anschließend wird Isobuttersäureanhydrid
(16,70 g) zugegeben, und das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden lang
auf 60 °C
erwärmt
(96 % Produkt im Reaktionsgemisch bei Verwendung von HPLC). 50 ml
deionisiertes Wasser und 50 ml CH2Cl2 werden dem warmen Reaktionsgemisch zugegeben, und
die Lösung
wird 60 Minuten lang gerührt
(um überschüssiges Anhydrid
rasch abzukühlen).
20 ml CH2Cl2 werden
zugegeben, und die Phasen werden mit Hilfe eines Trenntrichters
getrennt. Die wässrige Phase
(50 ml) wird mit 40 ml CH2Cl2 extrahiert.
Die organischen Phasen werden kombiniert und mit 60 ml deionisertes
Wasser gewaschen. Die Phasentrennung wird durch Einsatz von gesättigtem
NaCl (5 ml) erleichtert. Die klare rote organische Phase wird eingedampft
(Rotavapor, 50 °C,
200 bis 10 mbar). Als Ausbeute erhält man 35,2 g rotes Öl. Dieses Öl kann in
den nachfolgenden Schritten direkt verwendet werden.
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ANMERKUNG:
Der Pyridinrückstand
kann erforderlichenfalls durch azeotrope Destillation mit Toluol
entfernt werden.