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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zylindrisches Medizinfläschchen
mit einem Boden, in dem eine Öffnung
von einem Gummiverschluss (nadeldurchstechbarer Gummiverschluss)
verschlossen wird, der mit einer Spritzennadel durchstochen werden
kann.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Im
Allgemeinen hat ein Medizinfläschchen die
Form eines Zylinders mit einem Boden. Das Fläschchen ist an einem seiner
Enden mit einer Öffnung
versehen, die von einem aus einem Gummimaterial, wie z. B. Butylkautschuk,
hergestellten Gummiverschluss verschlossen wird, nachdem das Fläschchen
mit einer vorgegebenen Menge eines flüssigen Medikaments gefüllt wurde.
Wenn das flüssige
Medikament zum Einsatz kommt, durchsticht eine Spritzennadel den
Gummiverschluss, um das flüssige Medikament
in die Spritze zu saugen. Bei diesem Ansaugvorgang muss das im Inneren
des Fläschchens befindliche
flüssige
Medikament vollständig
in die Spritze übertragen
werden. Denn das Fläschchen enthält eine
Dosierung des flüssigen
Medikaments und wenn nicht das gesamte, im Fläschchen enthaltene flüssige Medikament
angesaugt wird, besteht folglich die Möglichkeit, dass die erwartete
Wirkung der Dosierung des flüssigen
Medikaments nicht erzielt wird.
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Aus
diesem Grunde führt
ein Arzt oder eine Krankenschwester den Ansaugvorgang des in dem Fläschchen
befindlichen Medikaments sorgfältig durch.
Bei einem herkömmlichen
Fläschchen
ist es für
ein vollständiges
Ansaugen des in dem Fläschchen
vorhandenen flüssigen
Medikaments erforderlich, das Fläschchen
am Ende des Ansaugvorgangs schräg
zu halten und das vordere Ende der Spritzennadel in den tiefsten
Bereich des Fläschchens
zu bewegen, d.h. in den Randabschnitt des Bodens des Fläschchens,
um dadurch das dort noch vorhandene flüssige Medikament anzusaugen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein zylindrisches Medizinfläschchen
mit einem Boden anzugeben, bei dem das gesamte in dem Fläschchen
vorhan dene flüssige
Medikament vollständig
und einfach durch eine Spritze angesaugt werden kann, ohne dass
dabei das Fläschchen schräg gehalten
werden muss, damit das in einem Randabschnitt des Bodens des Fläschchens
verbleibende flüssige
Medikament durch die Spritze, deren vorderes Ende in den Randabschnitt
bewegt wird, angesaugt werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
oben genannte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Verfahren zum
Herstellen eines Fläschchens
nach Anspruch 1 vorgesehen wird. Eine bevorzugte Weiterentwicklung
ist im Anspruch 2 angegeben.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass, wenn die Nadel, die durch einen nadeldurchstechbaren
Gummiverschluss in ein Fläschchen
gestochen werden kann, automatisch in den tiefsten oder innersten
Bereich des Fläschchens
auf dessen Mittelachse gebracht wird, es möglich ist, leicht die gesamte
Menge des in dem Fläschchen
vorhandenen flüssigen
Medikaments in die Spritze zu saugen. Um die oben genannte Aufgabe
zu lösen,
ist nämlich
ein zylindrisches Medizinfläschchen
mit einem Boden vorgesehen worden, bei dem ein offenes Ende des
zylindrischen Fläschchens
von einem nadeldurchstechbaren Gummiverschluss abgedichtet ist,
durch den eine Nadel gestochen werden kann, wobei das zylindrische
Fläschchen
ein konisches Bodenende hat, das entgegengesetzt zu dem offenen
Ende vorgesehen ist, und wobei der Scheitelpunkt des konischen Bodenendes
auf einer Mittelachse des zylindrischen Fläschchens am tiefsten Punkt
in dem zylindrischen Fläschchen
angeordnet ist.
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In
den Dokumenten US-A-5 470 537 und US-A-5 382 409 sind Chromatographiefläschchen mit
begrenzten Volumen offenbart. Die Chromatographiefläschchen
haben eine amphorenartige Form mit einem Hals nahe ihrer Öffnung und
einem sich verjüngenden
Abschnitt, der in ein relativ enges geschlossenes Ende mündet, um
das Volumen des Fläschchens
zu reduzieren. Um diese Chromatographiefläschchen in eine aufrechte Position
zu bringen, zum Beispiel beim Bestücken einer Autosampling-Vorrichtung,
müssen
die sich verjüngenden
Abschnitte der Chromatographiefläschchen
in spezielle Untersätze
eingesetzt werden.
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In
der US-A-6 066 299 ist ein weiteres Chromatographiefläschchen
mit begrenztem Volumen offenbart, das aus einem zylindrischen Fläschchen
besteht, das einen konischen Einsatz hat, um dessen Innenvolumen
zu reduzieren. Das zylindrische Fläschchen und der konische Einsatz
werden getrennt voneinander hergestellt. Der konische Einsatz hat
um sein offenes oberes Ende herum einen Flansch, der mit dem offenen
oberen Ende des zylindrischen Fläschchens
verschmolzen ist.
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Aus
der US-A-4 074 824 ist ein Behälter
zum Lagern und Transportieren chemischer Standardsubstanzen, radioaktiver
Isotope und dergleichen bekannt. In 1 dieses
Dokuments ist ein Ausführungsbeispiel
eines derartigen Behälters
gezeigt, der aus einem Gehäuseabschnitt
aus Glas gebildet ist, dessen Inneres durch spanende oder anderweitige Bearbeitung
hohl ausgebildet wurde. Der hohle Innenraum endet in einer scharfen
Spitze, wodurch eine konische innere Bodenfläche ausgebildet wird. Eine äußere Bodenfläche ist
beispielsweise durch Schleifen bearbeitet worden, um eine ebene
Oberfläche
vorzusehen.
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Und
schließlich
offenbart die US-A-6 033 615 ein Verfahren zum Herstellen einer
Düsenkartusche mittels
Spritzgießen
unter Verwendung eines Kernstiftes.
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Im
Allgemeinen wird ein herkömmliches
zylindrisches Fläschchen
mit einem Boden durch Blasformen aus einem Harzmaterial hergestellt.
Es ist jedoch schwierig, das konische Bodenende durch Blasformen
exakt auszubilden. Um diese Aufgabe zu lösen, wird das zylindrische
Fläschchen
in einem Ausführungsbeispiel
unter Verwendung einer Spritzgussformanordnung, die einen Kernstift
umfasst, ausgebildet, wobei der Kernstift die Form einer Stange
mit einem gleichmäßigen Durchmesser
und einem konischen Vorderende hat. Andere Formen als der Kernstift
sind nicht auf eine spezifische Form oder Struktur beschränkt und
können
eine beliebige Struktur haben.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird das zylindrische Fläschchen
unter Verwendung einer Spritzgussformanordnung, die einen Kernstift
umfasst, ausgebildet, wobei der Kernstift die Form einer sich verjüngenden
Stange mit einem konischen Vorderende und einem Außendurchmesser
hat, der nach und nach von dem konischen Vorderende in Richtung
auf das andere Ende zunimmt. Andere Formen als der Kernstift sind
weder auf eine spezifische Form oder Struktur beschränkt und
können
eine beliebige Struktur haben.
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Um
zu ermöglichen,
dass die gesamte Menge des flüssigen
Medikaments in dem zylindrischen Fläschchen durch eine Nadel einer
Spritze angesaugt werden kann, ohne dabei das zylindrische Fläschchen
schräg
zu halten, definiert das konische Bodenende des zylindrischen Fläschchens
vorzugsweise einen Winkel im Bereich zwischen 30° und 70° zwischen der Erzeugenden des
konischen Bodenendes und der Mittelachse des zylindrischen Fläschchens.
Liegt der Winkel unter 30°,
ist es notwendig, die Länge
des zylindrischen Fläschchens
zu erhöhen,
um die gleiche Kapazität
wie die eines herkömmlichen
zylindrischen Fläschchens
vorzusehen, und es kann sein, dass die Nadel nicht in den tiefsten oder
innersten Bereich des zylindrischen Fläschchens reicht. Da die Harzmasse,
aus der der Bodenabschnitt des zylindrischen Fläschchens besteht, erhöht wird,
wird darüber
hinaus das zylindrische Fläschchen
schwer. Überschreitet
der Winkel 70°, kann
die Wirkung, die aufgrund der konischen Form erwartet wird, nicht
erzielt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein zylindrisches
Medizinfläschchen
vorgesehen, das einen axialen hohlen Abschnitt, ein offenes Ende,
welches mit dem axialen Hohlraum verbunden ist, und ein geschlossenes Ende
umfasst, welches dem offenen Ende entgegengesetzt ist. Das offene
Ende wird von einem nadeldurchstechbaren Gummiverschluss abgedichtet, durch
den eine Nadel in das zylindrische Fläschchen gestochen werden kann.
Das geschlossene Ende enthält
ein konisches Bodenende, wobei sich der Scheitelpunkt des konischen
Bodenendes auf einer Mittelachse des axialen hohlen Abschnittes
am tiefsten Punkt im Inneren des axialen Hohlraums befindet.
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In
einem Ausführungsbeispiel
wird der axiale Hohlraum unter Verwendung einer Spritzgussformanordnung,
die einen Kernstift umfasst, ausgebildet, wobei der Kernstift die
Form einer Stange mit einem gleichmäßigen Durchmesser und einem
konischen Vorderende hat.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird der axiale Hohlraum unter Verwendung einer Spritzgussformanordnung,
die einen Kernstift umfasst, ausgebildet, wobei der Kernstift die
Form einer sich verjüngenden
Stange mit einem konischen Vorderende und einem Außendurchmesser
hat, der nach und nach vom konischen Vorderende in Richtung auf
das andere Ende zunimmt.
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Vorzugsweise
definiert das konische Bodenende des zylindrischen Fläschchens
einen Winkel im Bereich zwischen 30° und 70° zwischen der Erzeugenden des
konischen Bodenendes und der Mittelachse des axialen Hohlraums.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben,
in denen zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Medizinfläschchens,
bei dem ein offenes Ende von einem nadeldurchstechbaren Gummiverschluss
abgedichtet wird,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
eines unteren Abschnittes der 1, und
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3 eine
schematische Schnittansicht durch eine Spritzgussformanordnung zum
Herstellen eines Medizinfläschchens
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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BESCHREIBUNG
DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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1 zeigt
ein gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ausgebildetes, mit einem Boden versehenes,
zylindrisches Fläschchen 10,
das mit einem flüssigen
Medikament gefüllt ist.
Das zylindrische Fläschchen 10 ist
länglich
ausgebildet und mit einem geschlossenen Ende und einem offenen Ende 11 versehen,
das von einem Gummiverschluss (einem nadeldurchstechbaren Gummiverschluss) 20 verschlossen
ist. Der Gummiverschluss 20 ist in seinem Mittelabschnitt
mit einem Abschnitt 21 reduzierter Stärke versehen, durch den eine
Nadel einer Spritze gestochen werden kann. Der Gummiverschluss 20 ist
auf flüssigkeitsdichte
Weise an dem offenen Ende 11 durch eine Haltevorrichtung (ein
Gummiverschlusshalteelement) 22 befestigt.
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Der
axiale Hohlraum 12 des mit einem Boden versehenen, zylindrischen
Fläschchens 10 hat eine
rotationssymmetrische Form in Bezug auf die Achse 10X des
zylindrischen Fläschchens 10 und
einen gleichmäßigen Durchmesser über dessen
Gesamtlänge
von dem offenen Ende 11 bis hin zu einem konischen Boden 13 desselben.
Der konische Boden 13 ist am Scheitelpunkt des Kegels,
der sich auf der Achse 10X befindet, am tiefsten und nimmt
zu dessen Umfang hin nach und nach an Tiefe ab. Der Winkel α (2),
der zwischen der Erzeugenden des konischen Bodens 13 und
der Achse 10X definiert ist, liegt vom Gesichtspunkt eines
vereinfachten Gebrauchs vorzugsweise im Bereich zwischen 30° und 70° und noch
bevorzugter im Bereich zwischen 40° und 60°.
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Das
mit einem Boden versehene zylindrische Fläschchen 10 wird aus
einem Harzmaterial mittels Spritzguss hergestellt. Die 3 zeigt
auf schematische Weise eine Spritzgussformanordnung. Die Spritzgussformanordnung 30 ist
mit einem Kernstift (stangenartige zentrale Form) 32 in
Form einer Stange, deren Durchmesser dem Innendurchmesser des axialen
Hohlraums 12 entspricht und die ein konisches Vorderende 31 hat,
das dem konischen Boden 13 entspricht, sowie einem Paar
aus einer rechten und einer linken Teilform 33 und 34 versehen,
die zusammen mit dem Kernstift 32 zwischen sich einen Formhohlraum 10M für das mit
einem Boden versehene zylindrische Fläschchen 10 definieren.
Mindestens eine der Teilformen 33 und 34 ist mit
einem Trichter 35 versehen, durch den ein Formmaterial aus
Harz in den Formhohlraum eingebracht wird.
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Es
können
verschiedene Teilungsstrukturen der geteilten Formen 30 zum
Definieren des Formhohlraums 10M verwendet werden, vorausgesetzt, dass
der axiale Hohlraum 12 von dem Kernstift 32 ausgebildet
wird und dass der Kernstift 32 an seinem Vorderende mit
dem konischen Abschnitt 31, der dem konischen Boden 13 entspricht,
versehen ist.
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Das
mit einem Boden versehene, zylindrische Medizinfläschchen 10,
das durch die Spritzgussformanordnung 30 ausgebildet wird,
wird gewaschen und weiteren notwendigen Vorgängen unterzogen. Anschließend wird
ein flüssiges
Medikament in den axialen Hohlraum 12 des zylindrischen
Fläschchens 10 gefüllt. Daraufhin
wird der nadeldurchstechbare Gummiverschluss 20 auf das
offene Ende 11 des zylindrischen Fläschchens 10 aufgesetzt
und durch eine Haltevorrichtung 22 an demselben befestigt,
um das offene Ende abzudichten.
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Wenn
das in dem zylindrischen Fläschchen 10 vorhandene,
flüssige
Medikament zum Einsatz kommt, wird eine Nadel 40, die an
einer Spritze angebracht ist, durch den dünnen Abschnitt 21 des Gummiverschlusses 20 hindurch
in das zylindrische Fläschchen 10 eingestochen.
Das Zurückziehen
(eine nach innen gerichtete Bewegung) eines Kolbens in der Spritze
verursacht, dass das in dem zylindrischen Fläschchen 10 vorhandene
flüssige
Medikament in die Spritze gesaugt wird. Wenn die Nadel 40 bis
in den innersten Bereich des zylindrischen Fläschchens 10 eingefügt wird,
bewegt sich das Vorderende der Nadel 40 auf natürliche Weise
zum Scheitelpunkt des Kegels des konischen Bodens 13, während es
von der konischen Fläche
geführt
wird. Da sich das flüssige
Medikament in dem zylindrischen Fläschchen 10 in dem
konischen Boden 13 sammelt, kann im Wesentlichen das gesamte
in dem zylindrischen Fläschchen 10 vorhandene
flüssige Medikament
von der Spritze angesaugt werden, ohne dass das zylindrische Fläschchen 10 schräg gehalten
werden muss.
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Obgleich
der Kernstift 32 der in 3 gezeigten
Spritzgussformanordnung 30 einen gleichmäßigen Durchmesser
hat, ist es möglich,
den Kernstift 32 für
ein leichtes Entfernen desselben mit einer sich verjüngenden
Umfangsfläche
zu versehen. Genauer gesagt, kann der Kernstift 32 die
Form einer sich leicht verjüngenden
Stange haben, deren Außendurchmesser
von dem konischen Ende 31 in Richtung des anderen Endes
nach und nach zunimmt. Der Kegelwinkel sollte so klein wie möglich sein.
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Wie
dies aus der vorstehenden Erläuterung hervorgeht,
ist es, wenn das flüssige
Medikament, das in dem mit einem Boden versehenen, zylindrischen
Fläschchen
vorhanden ist, durch eine Nadel in eine Spritze gesaugt wird, gemäß der vorliegenden Erfindung
auf einfache Weise möglich,
die gesamte Menge an flüssigem
Medikament anzusaugen, ohne dabei das zylindrische Fläschchen
schräg
zu halten.
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Offensichtliche Änderungen
können
an den hier beschriebenen, spezifischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung vorgenommen werden, wobei derartige Modifizierungen im
Schutzumfang der beanspruchten Erfindung liegen. Es wird darauf
hingewiesen, dass der gesamte Inhalt rein beispielhaft ist und den
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht einschränkt.