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Die
Erfindung betrifft PTFE-Formkörper
zur Verwendung als Behälter
für hochreine
Chemikalien, typischerweise im Gebiet der Halbleiterfertigung, oder
als Auskleidungsmaterial für
Transportröhren.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Wegen
der hervorragenden Hitze- und Chemikalienbeständigkeit von Polytetrafluorethylen
(im folgenden PTFE) und modifiziertem Polytetrafluorethylen werden
aus diesen Polymeren geformte Artikel in großem Umfang in Transportröhren, die
korrosive oder Hochtemperaturfluide transportieren, oder als korrosionsbeständiges Auskleidungsmaterial
für Behälter, Maschinen,
Anlagen und dergleichen eingesetzt.
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Die
Oberfläche
der PTFE-Formkörper
ist jedoch im allgemeinen nicht ausreichend glatt. Dies ist ein Grund
zur Besorgnis, wenn derartige Körper
als Behälter
für hochreine
Chemikalien oder als Auskleidungen für Transportröhren einsetzt
werden, da Verunreinigungen leicht an der Oberfläche anhaften und auch nach Versuchen,
die Körper
zu reinigen, schwer zu entfernen sind. Insbesondere ist das Entfernen
von Verunreinigungen zu einer strengen Anforderung in Bereichen
geworden, die hochentwickelte physikalische Eigenschaften erfordern,
besonders in der Halbleiterferigung oder dergleichen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bietet einen Formkörper aus Polytetrafluorethylen
oder modifiziertem Polytetrafluorethylen mit einer Fluorpolymerharzbeschichtung,
wobei die Beschichtung ein unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Tetrafluorethylen-Copolymer
aufweist, wobei die Oberfläche
des beschichteten Körpers
im Vergleich zu dem Formkörper
vor dem Beschichten eine geringere Rauhigkeit aufweist. Die Beschichtung
für den Formkörper ist
vorzugsweise ein geschmolzenes Pulver, besonders bevorzugt durch
elektrostatischen Auftrag eines pulverförmigen Fluorpolymerharzes auf
den PTFE-Formkörper geformt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das pulverförmige
Fluorpolymerharz ein Gemisch aus unter Hitzeeinwirkung fließfähigem Tetrafluorethylen-Copolymerpulver
und einem Polytetrafluorethylenpulver auf, das eine Kristallisationstemperatur
von mindestens 305°C
und eine Kristallisationswärme
von mindestens 50 J/g aufweist.
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Die
Erfindung bietet ferner ein Verfahren zur Ausbildung einer glatten
Oberfläche
an einem Formkörper
aus Polytetrafluorethylen oder modifiziertem Polytetrafluorethylen
durch Beschichten des Körpers
mit einem unter Hitzeeinwirkung fließfähigen pulverförmigen Fluorpolymerharz
und Erhitzen des beschichteten Körpers
zur Bildung eines Überzugs
aus geschmolzenem Fluorpolymerharz, wobei die Oberfläche des
beschichteten Körpers
im Vergleich zu dem Formkörper
vor dem Beschichten eine verminderte Rauhigkeit aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine dreidimensionale Profildarstellung der Oberfläche eines
PTFE-Formkörpers
(Beispiel 3), der mit einem Gemisch aus PFA-Pulver und niedermolekularem
PTFE-Pulver gemäß der vorliegenden
Erfindung beschichtet ist, gemessen unter Verwendung eines dreidimensionalen
Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp.
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2 zeigt
eine dreidimensionale Profildarstellung der Oberfläche eines
PTFE-Formkörpers
(Vergleichsbeispiel 1) ohne unter Hitzeeinwirkung fließfähige Beschichtung,
gemessen unter Verwendung eines dreidimensionalen Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Polytetrafluorethylene
sind wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften, wie z. B. Hitzebeständigkeit und
Chemikalienbeständigkeit,
dafür bekannt,
daß sie
bei Verwendung als Behälter
für hochreine
Chemikalien eine zufriedenstellende Leistung aufweisen. Früher wurden
sie ohne Modifikation eingesetzt. In den letzten Jahren gibt es
jedoch in Hochtechnologie-Industriezweigen, besonders in der Halbleiterfertigung,
eine strenge Anforderung zur Beseitigung von Verunreinigungen, so
daß existierendes
PTFE allein die Anforderung nicht mehr erfüllen kann. Die vorliegende
Erfindung erfüllt
den Bedarf für
einen Formkörper,
der die Hitze- und Chemikalienbeständigkeitseigenschaften von
PTFE und außerdem
eine glattere Oberfläche
aufweist, die dem Anhaften von Verunreinigungsstoffen an der Oberfläche widersteht.
Konkret kann durch elektrostatische Pulverbeschichtung der Oberfläche eines
PTFE-Formkörpers mit
einem pulverförmigen
Fluorpolymerharz ein PTFE-Formkörper
mit einer glatteren Oberfläche
hergestellt werden. Das pulverförmige
Fluorpolymerharz weist ein unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Tetrafluorethylen-Copolymer
auf. Die Herstellung eines Körpers mit
dieser elektrostatischen Beschichtung ermöglicht, daß die gesamte Oberfläche des
Körpers,
ungeachtet der Konfiguration, mit einem unter Hitzeeinwirkung fließfähigen pulverförmigen Fluorpolymerharz
bedeckt werden kann, wodurch die Oberflächenglätte des Polytetrafluorethylen-Formkörpers erheblich
verbessert wird.
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Mit
einer glatteren Oberfläche
ist gemeint, daß die
Oberfläche
des beschichteten Körpers
im Vergleich zu einem Formkörper
vor der Beschichtung eine verminderte Rauhigkeit aufweist.
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Die
vermindere Rauhigkeit in % wird nach der folgenden Gleichung (1)
berechnet:
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Die
erfindungsgemäßen beschichteten
Körper
haben im Vergleich zu einem Formkörper vor der Beschichtung vorzugsweise
eine um mindestens 25%, stärker
bevorzugt um mindestens 50%, und am stärksten bevorzugt um mindestens
75% verminderte Oberflächenrauhigkeit.
Die beschichtete Oberfläche
der erfindungsgemäßen Formkörper weist
einen arithmetischen Mittenrauhwert (Ra)
von weniger als 1,5 μm
auf, vorzugsweise weniger als 1,0 μm, und am stärksten bevorzugt weniger als
0,5 μm.
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FORMGEPRESSTES
PTFE
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PTFE-Formkörper, bei
der vorliegenden Erfindung Substrate, sind Formkörper, die man durch Formpressen
von Tetrafluorethylen-Homopolymer (PTFE) oder modifiziertem Polytetrafluorethylen
erhält.
Mit modifiziertem PTFE ist gemeint, daß das gesamte PTFE einen kleinen
Anteil Comonomer-Modifikator enthält, der die Filmbildungsfähigkeit
beim Einbrennen (Schmelzen) verbessert, wie z. B. Perfluorolefin,
besonders Hexafluorpropylen (HFP) oder Perfluor(alkylvinylether),
in dem besonders die Alkylgruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthält, wobei
Perfluor(propylvinylether) (PPVE) oder Fluoralkylethylen oder Chlortrifluorethylen
bevorzugt werden. Der Anteil eines derartigen Modifikators reicht
nicht aus, um dem PTFE Schmelzfertigungsfähigkeit zu verleihen, und beträgt im allgemeinen
nicht mehr als 1 Gew.-%. Das PTFE kann, auch der Einfachheit halber,
eine einzige Schmelzviskosität
aufweisen, gewöhnlich
mindestens 1 × 109 Pa · s,
aber ein PTFE-Gemisch mit unterschiedlichen Schmelzviskositäten kann
zur Bildung des Fluorpolymer-Formteils eingesetzt werden.
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UNTER HITZEEINWIRKUNG
FLIEßFÄHIGES FLUORPOLYMER
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Unter
Hitzeeinwirkung fließfähige Fluorpolymerharze,
die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind
Copolymere von Tetrafluorethylen und anderen Comonomeren, die schmelzen
und sich verflüssigen,
um bei Temperaturen oberhalb ihrer Schmelzpunkte zu fließen. Beispiele
derartiger Copolymere sind unter anderem Copolymere von Tetrafluorethylen
und Perfluor(alkylvinylether) (PFA), wie z. B. Perfluor(propylvinylether),
und Copolymere von Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen (FEP).
Der Begriff "unter Hitzeeinwirkung
fließfähig", wie er hier gebraucht
wird, bedeutet, daß Teilchen
des Fluorpolymerharzes bei Erhitzen über ihre Schmelztemperatur
fließen
und miteinander verschmelzen.
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Von
den unter Hitzeeinwirkung fließfähigen Fluorpolymerharzen,
mit denen die Oberfläche
der PTFE-Formkörper
beschichtet wird, wird PFA-Pulver bevorzugt, d. h. ein kristallines
Copolymerpulver aus Tetrafluorethylen und Perfluor(alkylvinylether),
wobei das Copolymerpulver einen Perfluor(alkylvinylether)-Gehalt im
Copolymer von 1–10
Gew.-% aufweist. Geeignete Perfluor(alkylvinylether)-Comonomere
sind Perfluor(propylvinylether), Perfluor(ethylvinylether) und Perfluor(methylvinylether).
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Das
Copolymerpulver ist ein unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Fluorpolymerharz,
das eine Formgebung aus der Schmelze ermöglicht, wie z. B. Schmelzextrusion,
Spritzgießen
und dergleichen, und das bei 372°C ± 1°C vorzugsweise
einen Schmelzdurchfluss von 0,5–500
g/10 Minuten, stärker
bevorzugt von 0,5–50 g/10
Minuten aufweist.
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Ein
weiteres verwendbares, unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Fluorpolymerharz
ist FEP-Pulver, d. h. ein Copolymerpulver aus Tetrafluorethylen
und Hexafluorpropylen, wobei der Hexafluorpropylengehalt in dem Copolymer
10–15
Gew.-% des Copolymerpulvers beträgt.
Dieses Copolymerpulver ist ein unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Fluorpolymerharz,
das eine Formgebung aus der Schmelze ermöglicht, wie z. B. Schmelzextrusion,
Spritzgießen
oder dergleichen.
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PTFE MIT NIEDRIGEM
MOLEKULARGEWICHT
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Die
obigen Copolymerpulver, z. B. PFA oder FEP, können allein eingesetzt werden,
aber die Verwendung eines Gemischs mit einem PTFE mit besonders
niedrigem Molekulargewicht kann die Glätte der Oberfläche weiter
verbessern. Ein solches PFA-Pulver, das sich besonders gut für die Ziele
der Erfindung eignet, ist ein Gemisch aus einem PFA-Pulver und einem
Polytetrafluorethylen-Pulver mit einer Kristallisationstemperatur
von mindestens 305°C
und einer Kristallisationswärme
von mindestens 50 J/g. Die mittlere Teilchengröße des niedermolekularen PTFE
beträgt
weniger als 100 μm
und vorzugsweise 2-20 μm. Eine PFA-Zusammensetzung,
die niedermolekulares PTFE zur Verwendung als Formmasse enthält, ist
früher
in den US-Patentschriften US-A-5 473 018 und 5 603 999 beschrieben
worden. Alternativ kann das niedermolekulare PTFE in Form einer
Dispersion zugesetzt werden, in der die mittlere Teilchengröße 0,05 μm bis 1 μm beträgt.
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Die
Verwendung eines herkömmlichen
PTFE als Bestandteil, das andere physikalische Eigenschaften als
das oben beschriebene niedermolekulare PTFE aufweist, macht es schwierig,
durch elektrostatische Beschichtung einen glatten Überzug auf
einem Substratmaterial zu erzielen, und ergibt keinen PTFE-Formkörper mit
hervorragender Oberflächenglätte. In
der obigen Zusammensetzung beträgt
der beizumischende PTFE-Anteil 0,01–50 Gew.-%, insbesondere 0,01–4 Gew.-%,
bezogen auf die Zusammensetzung. Durch Verwendung von zu wenig PTFE
wird die Wirkung der Verbesserung der Oberflächenglätte vermindert, während durch
Verwendung eines Anteils von mehr als 50 Gew.-% eine schlechte Beschichtung
auf dem Substrat entsteht.
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ELEKTROSTATISCHES PULVERBESCHICHTUNGSVERFAHREN
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Die
vorliegende Erfindung erfordert eine elektrostatische Pulverbeschichtung
der Oberfläche
eines PTFE-Formkörpersubstrats
mit einem unter Hitzeeinwirkung fließfähigen Fluorpolymerharz, z.
B. mit PFA-Pulver oder einem FEP-Pulver, um eine verbesserte Oberflächenglätte zu erzielen.
Die Oberflächenbeschichtung von
PTFE-Formkörpern
ist wegen ihrer hervorragenden Wasserabweisungs- und Ölabweisungseigenschaften schwierig.
Es ist äußerst schwierig,
die Oberfläche
eines PTFE-Formkörpers
durch eine Imprägnierbeschichtung
oder ähnliche
Verfahren mit PFA oder FEP zu beschichten. Außerdem unterliegen die verfügbaren Konfigurationen
von beschichtungsfähigen
PTFE-Formkörpern
auch dann Beschränkungen,
wenn der PTFE-Formkörper
vorbehandelt wird, um die Oberfläche
des Formkörpers
aufnahmefähiger
für die
Beschichtung zu machen. Es ist jedoch festgestellt worden, daß die Anwendung
einer elektrostatischen Beschichtung mit einem unter Hitzeeinwirkung
fließfähigen pulverförmigen Fluorpolymerharz,
beispielsweise PFA-Pulver oder FEP-Pulver, ohne weiteres eine hervorragende
Beschichtung liefert und frühere
Beschränkungen
bezüglich
der Konfiguration des zu beschichtenden PTFE-Formkörpers beseitigt.
Die elektrostatische Pulverbeschichtung unter Verwendung eines PFA-Pulvers oder eines
FEP-Pulvers gestattet die Steuerung der Dicke der Schicht, die auf
der Oberfläche
eines PTFE-Formkörpers
erzeugt wird, und ermöglicht,
eine Schichtdicke von 100 μm
oder weniger zu erreichen. Dünnschichten
können
auf großen
PTFE-Formkörpern
eine glatte Oberfläche
erzeugen. Die Verwendung von Dünnschichtüberzügen gestartet
eine wirtschaftliche Herstellung großer Artikel und erzeugt Oberflächen, die
dem Anhaften von Verunreinigungsstoffen widerstehen können.
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Das
Verfahren zur elektrostatischen Pulverbeschichtung der Oberfläche eines
PTFE-Formkörpers
mit einem unter Hitzeeinwirkung fließfähigen Fluorpolymerharz unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen. Für das Aufbringen
des Pulvers eignet sich die Anwendung irgendeines herkömmlichen
Verfahrens/Geräts
für elektrostatische
Pulverbeschichtung, um glatte, beschichtete PTFE-Formkörper gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen.
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Ein
erfindungsgemäßer PTFE-Formkörper, den
man durch Beschichten der Oberfläche
mit einem unter Hitzeeinwirkung fließfähigen Fluorpolymerharz erhält, behält die hervorragenden
physikalischen Eigenschaften von Fluorharzen bei, wie z. B. Hitzebeständigkeit
und Chemikalienbeständigkeit,
und weist dabei eine hervorragende Oberflächenglätte auf. Die Oberflächenglätte des
Körpers
unterdrückt
weitgehend eine Verunreinigung in Fluidtransporteinrichtungen und
kann daher an einen breiten Anwendungsbereich auf dem Gebiet von
Materialien der Präzisionsindustrie
angepaßt
werden, wie z. B. in Gebieten der Halbleiterverarbeitung.
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TESTVERFAHREN
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KRISTALLISATIONSTEMPERATUR
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Zur
Bestimmung der Kristallisationstemperatur wird ein Perkin Elmer-Differentialscanningkalorimeter, DSC
Modell 7, benutzt. Eine Probe von 5 mg wird in eine dafür vorgesehene
Aluminiumschale eingewogen, mit Hilfe einer speziellen Quetschvorrichtung
umgebogen, in einem DSC-Gerät
montiert, und die Probe wird mit 10°C/min von 200°C auf 380°C erhitzt.
Nachdem die Probe 1 Minute auf 380°C gehalten wird, wird sie mit 10°C/min von
380°C auf
200°C abgekühlt, und
es entsteht eine Kristallisationskurve, aus der man die Höchsttemperatur
der Kristallisation als Kristallisationstemperatur (Tc) erhält.
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KRISTALLISATIONSWÄRME
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Die
Kristallisationswärme
(Hc) erhält
man aus der Kristallisationskurve, indem man vor bzw. hinter einem
gegebenen Kristallisationspeak bzw. -maximum den Punkt, wo die Kurve
von der Grundlinie abweicht, durch eine gerade Linie mit dem Punkt
verbindet, wo die Kurve zur Grundlinie zurückkehrt, und die eingeschlossene
Peakfläche
misst.
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OBERFLÄCHENRAUHIGKEIT
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Der
arithmetische Mittenrauhwert (Ra) der Oberfläche von PTFE-Formkörpern wird
unter Verwendung eines dreidimensionalen Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp
(hergestellt von Laser Tex, Modell 1LM21) gemessen.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Verwendung der folgenden Beispiele
genauer beschrieben. Die Zusammensetzungen, physikalischen Eigenschaften
und Herstellungsverfahren und dergleichen der Fluorpolymerharze,
die in diesen Beispielen und Vergleichsbeispielen als Substrate
und als Beschichtungen verwendet werden, werden nachstehend angegeben.
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FLUORPOLYMERHARZE
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- (1) PTFE-Pulver:
Mittlere Teilchengröße: 30 μm
"Teflon 170-J" (eingetragenes Warenzeichen,
Mitsui DuPont Fluorochemicals KK)
- (2) PFA-Pulver:
Mittlere Teilchengröße: 28 μm
Hergestellt von Mitsui
DuPont Fluorochemicals KK
Copolymer aus Tetrafluorethylen und
Perfluor(propylvinylether) (PFA)
[Perfluor(propylvinylether)-Gehalt
3,6 Gew.-%]
- (3) FEP-Pulver:
Mittlere Teilchengröße: 32 μm
Hergestellt von Mitsui
DuPont Fluorochemicals KK Copolymer aus Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen (FEP)
[Hexafluorpropylengehalt
12,0 Gew.-%]
- (4) Niedermolekulares PTFE-Pulver
Mittlere Teilchengröße: 2–20 μm
Kristallisationstemperatur:
305°C oder
höher
Kristallisationswärme: 50
J/g oder höher
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PTFE-FORMKÖRPER
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PTFE-Formkörper werden
geformt, indem eine Pressform von 170 mm Länge × 170 mm Breite × 15 mm
Dicke mit 350 g PTFE-Pulver (1) gefüllt und mit einem Druck von
150 kg/cm2 und einer Pressgeschwindigkeit
von 10 mm/mm gepresst wird, bis eine Dicke von 4 mm erreicht ist.
Nachdem die gewünschte
Dicke erreicht ist, wird der Druck 1 Minute auf 150 kg/cm2 gehalten und anschließend entlüftet, um einen PTFE-Vorformling
zu erhalten.
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Der
entstandene PTFE-Vorformling wird auf eine Metallplatte aufgelegt
und gemäß dem folgenden Temperaturzyklus
gesintert.
- (i) Erhitzen von Raumtemperatur
auf 370°C
in 2 Stunden.
- (ii) Halten auf 370°C
während
1 Stunde.
- (iii) Abkühlen
von 370°C
auf 100°C
mit einer Geschwindigkeit von –30°C/h.
- (iv) Nach Erreichen von 100°C
wird die Probe aus dem Ofen entnommen und auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Es
wird ein PTFE-Formkörper
(Folie) von 170 mm × 170
mm × 4
mm Dicke erzeugt, der 350 g PTFE-Pulver aufweist.
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BEISPIELE 1 UND 2
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Ein
unter Hitzeeinwirkung fließfähiges Fluorpolymerharz
aus PFA- (2) oder FEP-Pulver (3), wie in Tabelle 1 angegeben, wird
durch elektrostatische Sprühbeschichtung
auf eine geformte PTFE-Folie aufgebracht, die gemäß der obigen
Beschreibung hergestellt wurde. Die Folie wird in einem Abstand
von 25 cm geerdet. Die Beschichtung wird mit einer elektrischen
Spannung von 10 kV (negativ) und einer Abgabegeschwindigkeit von
50 mg/min unter Verwendung eines elektrostatischen Pulverbeschichtungsgeräts (hergestellt
von Onoda Cement KK; GX-200T) und einer elektrostatischen Pulverbeschichtungspistole
(Onoda Cement KK GX-107) ausgeführt.
Das aufgebrachte Pulvergewicht beträgt einheitlich 2,2 g, wodurch
nach dem Sintern eine Beschichtungsdicke von 100 μm entsteht.
Die Umgebungsbedingungen bei der Beschichtung sind eine Temperatur
von 25°C
und eine relative Luftfeuchte von 60%. Die beschichtete PTFE-Folie
wird in einem Umluftofen 30 Minuten bei 370°C gesintert und dann auf Raumtemperatur
abgekühlt,
wodurch ein PTFE-Formkörper
erzeugt wird, der mit aufgeschmolzenem Fluorpolymerharz aus unter
Hitzeeinwirkung fließfähigem PFA
oder FEP beschichtet ist.
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Der
arithmetische Mittenrauhwert (Ra) der Oberfläche der entstandenen, mit aufgeschmolzenem
Fluorpolymer beschichteten PTFE-Folie wird unter Verwendung eines
dreidimensionalen Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp
gemessen, und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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BEISPIEL 3
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Eine
geformte PTFE-Folie, die gemäß der obigen
Beschreibung hergestellt wurde, wird durch elektrostatische Pulverbeschichtung
auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 beschichtet. In diesem Beispiel ist das
Pulver jedoch ein Gemisch aus 99 Gew.-% PFA-Pulver (2) und 1 Gew.-%
eines niedermolekularen PTFE-Pulvers (4) mit einer Kristallisationstemperatur
von mindestens 305°C
und einer Kristallisationswärme
von mindestens 50 J/g, wodurch man eine mit aufgeschmolzenem Fluorpolymerharz
beschichtete PTFE-Folie erhält.
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Der
arithmetische Mittenrauhwert der Oberfläche der entstandenen PTFE-Folie,
die mit einem PFA beschichtet ist, das ein niedermolekulares PTFE
enthält,
wird unter Verwendung eines dreidimensionalen Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Ein dreidimensionales
Profil, das man mit Hilfe dieser Vorrichtung erhält, ist in 1 dargestellt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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An
der Oberfläche
einer geformten PTFE-Folie, die gemäß der obigen Beschreibung hergestellt
wurde, aber keine Beschichtung aus aufgeschmolzenem pulverförmigem Fluorpolymerharz
aufweist, z. B. einer Folie ohne irgendeine Modifikation, wird der
arithmetische Mittenrauhwert (Ra) unter Verwendung eines dreidimensionalen
Oberflächenrauhigkeitsmessgeräts vom Lasertyp
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Ein mit dieser
Vorrichtung erhaltenes dreidimensionales Profil ist gleichfalls
in 2 dargestellt.
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Die
Ergebnisse von Tabelle 1 (1 und 2) zeigen
deutlich, daß im
Gegensatz zur Oberfläche der
nichtmodifizierten PTFE-Formkörper,
die rauhe Oberflächen
mit Vertiefungen und Vorsprüngen
aufweisen, die erfindungsgemäßen, mit
aufgeschmolzenem Fluorpolymerharz beschichteten PTFE-Formkörper eine
wesentlich verbesserte Oberflächenglätte aufweisen.
Die beschichteten Formkörper
der Beispiele 1, 2 und 3 mit einer mittleren Oberflächenrauhigkeit
von 0,33, 0,25 bzw. 0,21 weisen im Vergleich zu dem unbeschichteten Formkörper von
Vergleichsbeispiel 1 eine um 85%, 88% bzw. 90% verminderte Rauhigkeit
auf.