DE599563C - Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser - Google Patents

Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser

Info

Publication number
DE599563C
DE599563C DEZ20636D DEZ0020636D DE599563C DE 599563 C DE599563 C DE 599563C DE Z20636 D DEZ20636 D DE Z20636D DE Z0020636 D DEZ0020636 D DE Z0020636D DE 599563 C DE599563 C DE 599563C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
brown
arsenic
glass
sulfide
yellow
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEZ20636D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRITZ HERMANN ZSCHACKE DR
Original Assignee
FRITZ HERMANN ZSCHACKE DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRITZ HERMANN ZSCHACKE DR filed Critical FRITZ HERMANN ZSCHACKE DR
Priority to DEZ20636D priority Critical patent/DE599563C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE599563C publication Critical patent/DE599563C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C4/00Compositions for glass with special properties
    • C03C4/02Compositions for glass with special properties for coloured glass
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C14/00Glass compositions containing a non-glass component, e.g. compositions containing fibres, filaments, whiskers, platelets, or the like, dispersed in a glass matrix
    • C03C14/006Glass compositions containing a non-glass component, e.g. compositions containing fibres, filaments, whiskers, platelets, or the like, dispersed in a glass matrix the non-glass component being in the form of microcrystallites, e.g. of optically or electrically active material

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefärbter Gläser Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines braun bis schwarz gefärbten Glases, bei dem als Farbträger das Sulfid des Eisens bzw. irgendein anderes Metallsulfid oder eine Verbindung dieser Metalle mit den anderen Elementen der Schwefelgruppe (Selen und Tellur) und als Stabilisator der Farbe Arsentrioxyd oder das Trioxyd der beiden anderen Elemente der Arsengruppe (Antimon und Wismut) verwendet werden.
  • Es ist zwar bekannt, als Gelb- und Braunfärbemittel für das Glas Eisensulfid zu verwenden, indem man es entweder direkt als Schwefeleisen oder in irgendeiner Kombination von einem Sulfat und Kohle in das Glas einführte. Hierbei wird vornehmlich Natriumsulfat und Kohle verwendet, wobei das in den Glasrohstoffen enthaltene Eisen gegebenenfalls auf dem Umwege über Eisensulfat teilweise oder ganz in Eisensulfid überführt wird. Es ist auch vorgeschlagen worden, das Eisensulfid in Form von stark eisenhaltiger Kohle oder Koks in das Gemenge zu geben.
  • Jedoch weisen alle bisher als Gelbfärbemittel für Glas verwendeten Farbkörper - und dies gilt meist auch für die Farbkörper für schwarzes Glas - soweit es sich um sulfidische Färbungen handelt, sehr schwerwiegende Nachteile auf. Ist z. B. das Sulfid nur in geringen Konzentrationen im Glase vorhanden, neigt es zum »Ausbrennen«, d. h. das Sulfid geht durch Sauerstoffaufnahme in sauerstoffreiche Verbindungen über und verliert so sein Vermögen, das Glas gelb zu färben. Dies ist vor allem bei Cadmiumsulfid der Fall. Aber auch die Eisensulfidfärbung kann leicht während der Läuterung und Verarbeitung des Glases mehr oder weniger ausblassen. Weiterhin schäumen derartige Gemenge sehr stark während des Einschmelzens und während der Läuterung, ja selbst während der Verarbeitung und hier in einer völlig unkontrollierbaren Weise, so daß durch das plötzliche Aufschäumen der Glasmasse die Verarbeitung des Glases unmöglich gemacht wird. Nur durch ein erneutes Aufheizen des Ofens läßt sich diese Schaumbildung entfernen, wobei jedoch noch immer nicht die Gewähr gegeben ist, daß die Schaumbildung nicht wieder auftritt.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, eine gelbes, braunes und sogar schwarzes Glas in allen Farbspielarten, und zwar auf reproduzierbare Weise zu schmelzen, welches nicht ausbrennt, welches weder während der Schmelze noch während der Läuterung stärker schäumt, als es bei einem normalen Weißhohlglas in der Regel beobachtet wird, und welches, was am wichtigsten erscheint, auch während der Verarbeitung unverändert bleibt und selbst bei zufälligen Temperaturstößen während der Verarbeitung, wie sie zuweilen nicht vermieden werden können, kein Aufschäumen zeigt.
  • Dieses wird dadurch erreicht, daß man zu dem sulfid- und gegebenenfalls auch Kohle enthaltendem Gemenge geringe Mengen von Arsenik oder anderen dreiwertigen Sauerstoffverbindungen der Arsengruppe wie Antimon- und Wismuttrioxyd zusetzt. Hierbei ist es gleichgültig, ob der Farbträger als reines Sulfid oder in Form einer anderen Schwefelverbindung vorliegt, ob er auf dem Umwege über Natriumsulfat oder ein anderes Sulfat durch irgendein Reduktionsmittel in das Sulfid während der Schmelze übergeführt wird. Im letzten Falle muß der Zusatz des Reduktionsmittels so gewählt werden, daß eine vollkommene Reduktion der Sauerstoffverbindungen des Schwefels - auch andere Sauerstoffverbindungen als Sulfate lassen sich naturgemäß hierbei in Sulfid überführen -, gewährleistet ist und zugleich eine Oxydation des Stabilis tors verhindert wird.
  • Die Anwendung von Arsenik in der Glasschmelze erstreckte sich bisher in der Hauptsache auf seine Wirkung als Läuter- und Entfärbungsmittel zusammen mit Oxydationsmitteln (Sauerstoffträger!). Hierbei geht unter der Wirkung der Oxydationsmittel das Arsentrioxyd unter Sauerstoffaufnahme in das Pentoxyd über; den aufgenommenen Sauerstoff gibt es während der Läuterung zum Teil wieder ab und wirkt so noch während der Läuterung als Oxydationsmittel. Aus diesem .Grunde vermied man auch, Arsenik zu Gemengen für sulfidisch gefärbte Gläser zu geben, da man annahm, daß auch hier die Wirkung des Arseniks analog der soeben beschriebenen sei, daß es also in das Pentoxyd während der Schmelze überging und dann infolge der Sauerstoffabgabe die sulfidische Färbung zerstöre. Bisher stellte man nun fast ausschließlich die Braungläser mit Natriumsulfat und Kohle her, so daß diese Ansicht gerechtfertigt erschien. Wählt man aber das Verhältnis Kohle zu Sulfat so, daß zumindestens alles Sulfat zu Sulfid reduziert wird, wobei noch ein geringer Kohleüberschuß verbleibt, so verhindert man die Oxydation des Arseniks zu Arsenpentoxyd, da die Kohle nachgewiesenermaßen ein stärkeres Reduktionsmittel als das Arsenik darstellt. Hierdurch wird aber die Wirksamkeit des Arseniks als Reduktionsmittel in den Bereich der Läuterung und der Verarbeitung verschoben, wo die Kohle selbst infolge Ausbrennens ihre Wirksamkeit bereits gänzlich verloren hat. Es ist also Arsentrioxyd auch roter den beschriebenen Umständen ein Stabilisator für die sulfidische Färbung, da es infolge Seiner Reduktionswirkung den gegebenenfalls loch in der Schmelze vorhandenen oder aus der A,tmosphäre in die Schmelze eintretenden Sauerstoff bindet und die Zerstörung der sulfidischen Färbung verhindert.
  • Vermeidet man nun den Zusatz von sauerstoffibgeb6nden Gemengebestandteilen wie z. B. Sulfat und führt den Farbträger in Form des Sulfides von vornherein ein, so kann man durch ,inen geeigneten Zusatz von Arsenik ebenfalls Lie Farbe stabilisieren. Nur muß der Zusatz Ton Arsenik so gewählt werden, daß nach Auf- , zehren des in der Schmelze vorhandenen Sauerstoffs noch genügend Arsenik zurückbleibt, um während der Läuterung und Verarbeitung die Innenatmosphäre der Schmelze reduzierend zu halten und eine Oxydation des Sulfides zu verhindern.
  • Durch diese weitgehende Verringerung der während der Schmelze und Läuterung gasabgebenden Stoffe wird ein starkes Schäumen während dieser Periode verhindert. Durch die Anwesenheit des Arseniks im fertigen Glasfluß wird außerdem die Bildung von Sauerstoffverbindungen aus den Sulfiden verhindert, die sich sonst bei Temperaturveränderungen unter Aufschäumen wieder zersetzen können; es tritt also unter den genannten Umständen auch während der Verarbeitung des Glases kein Aufschäumen mehr ein.
  • Je nach der Konzentration an Sulfiden erhält man nun ein gelbes, braunes oder schwarzes Glas, während der Farbton durch die zugesetzte Menge von Arsenik bestimmt wird.
  • Die gleiche Wirksamkeit, wenn auch in abgeschwächtem Maße, äußern die Trioxyde des Antimons und des Wismuts, die in ihrem chemischen Verhalten während der Schmelze dem Arsenik gleichen. Da auch die Selen- und Tellurverbindungen der Schwermetalle genau wie die Schwefelverbindungen der Schwermetalle das Glas gelb bis schwarz färben, wobei der Farbton sowohl von der Konzentration an färbenden Verbindungen wie von der Konzentration des Stabilisators beeinflußt wird, lassen sich mit diesen Verbindungen, sei es, daß man sie als Telluride oder Selenide, sei es, daß man sie in Form ihrer Sauerstoffverbindungen einführt und mit Kohle oder einem anderen Reduktionsmittel reduziert, nach dem gleichen Verfahren die genannten Färbungen des Glases hervorrufen. Ausführungsbeispiele Braune Gläser erhält man, indem man einem beliebigen Gemenge auf ioo kg Glas folgende Stoffe zufügt:
    Natriumsulfat . 2 kg - - -
    Eisensulfat ... - - - 0,4 kg
    Kohle . . . . . . . . o,8 kg - - 0,8 kg
    Schwelkoks ... - t,5 kg - -
    Eisensulfid .... - - o,2 kg -
    Arsenik ...... o,2 kg o,2 kg o,2 kg o,2 kg
    Schwarze Gläser erhält man, indem man zu einem beliebigen Gemenge auf ioo kg Glas folgende Stoffe zufügt:
    Natriumsulfat . 2 kg - - -
    Eisensulfat ... - i kg - -
    Kohle . . . . . . . . 2 kg 2 kg - -
    Schwelkoks . . . - - 4 kg -
    Eisensulfid . . . . - - - i kg
    Arsenik ...... 0,4 kg 0,5 kg 0,5 kg 0,3 kg

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gelben, braunen oder schwarzen Gläsern, dadurch gekennzeichnet, däß man als Farbträger das Sulfid irgendeines Metalls und als Stabilisator Arsentrioxyd verwendet.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von gelben, braunen oder schwarzen Gläsern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man statt eines Metallsulfides als Farbträger ein Metalltellurid oder -selenid und als Stabilisator Arsentrioxyd verwendet.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von gelben, braunen und schwarzen Gläsern nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfid, -tellurid oder -selenid erst während der Schmelze durch Reduktion aus den entsprechenden Metall-Sauerstoffverbindungen gebildet wird, wobei die Menge an Reduktionsmittel'so zu wählen ist, daß die Oxydation des Stabilisators verhindert wird. q.. Verfahren zur Herstellung von gelben, braunen oder schwarzen Gläsern nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisator der Färbung das Trioxyd des Antimons oder Wismuts verwendet.
DEZ20636D 1932-11-26 1932-11-26 Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser Expired DE599563C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEZ20636D DE599563C (de) 1932-11-26 1932-11-26 Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEZ20636D DE599563C (de) 1932-11-26 1932-11-26 Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE599563C true DE599563C (de) 1934-07-05

Family

ID=7625178

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEZ20636D Expired DE599563C (de) 1932-11-26 1932-11-26 Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE599563C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2326833A1 (de) * 1972-05-25 1973-12-06 Calumite Co Verfahren zur herstellung von braunglas

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2326833A1 (de) * 1972-05-25 1973-12-06 Calumite Co Verfahren zur herstellung von braunglas

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1596938B2 (de) Verfahren zur herstellung von mit kobaltoxid gefaerbtem glas in einer relativ grossen schmelzeinrichtung im kontinuierlichen betrieb
DE1496579B2 (de) Verfahren zur Herstellung von weißen Glas-Kristall-Mischkörpern aus Hochofenschlakke
DE1271327B (de) Verfahren zum Dekorieren oder Faerben von halbkristallinen Koerpern
DE1254297B (de) Verfahren und Anlage zur Herstellung von Glas
DE2311603A1 (de) Verfahren zur aufbereitung und behandlung einer glasschmelze
DE599563C (de) Verfahren zur Herstellung braun bis schwarz gefaerbter Glaeser
DE891445C (de) Verfahren zur Herstellung von Vielzellenglas
DE685688C (de) Verfahren zur Herstellung von Kupferrubinglaesern
DE1901034A1 (de) Verfahren zur Herstellung dunkler Braunglaeser,dunkle Braunglaeser selbst sowie daraus hergestellte Gegenstaende
DE668860C (de) Verfahren zur Herstellung farbiger Glaeser, Glasuren und Emails
DE88441C (de)
DE557136C (de) Verfahren zur Herstellung von farblosem Glas und feuerfestes Material zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE2250165C3 (de) Nodularisierungszusammensetzung zur Verwendung bei der Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit
DE221344C (de)
DE658422C (de) Verfahren zum Herstellen von farblosen Emails, Glasuren und Glaesern
DE707609C (de) Verfahren zum Herstellen von bernsteinfarbenem Glas
DE1077839B (de) Verfahren zum Herstellen gruengefaerbter Glaeser und danach hergestellte Glaeser undGlasgegenstaende
DE19935707C2 (de) Glaspulver und dessen Verwendung
DE554027C (de) Verfahren zur Herstellung bleihaltiger Glaeser, Emails, Glasuren u. dgl.
DE651928C (de) Verfahren zur Herstellung von Rubinglaesern
DE1496579C (de) Verfahren zur Herstellung von weißen Glas Kristall Mischkorpern aus Hochofenschlak ke
DE601500C (de) Verfahren zur Herstellung von Porzellanmassen aus Rohkaolin
DE761681A (de)
DE636843C (de) Verfahren zum Reinigen von Metallschmelzen
DE458757C (de) Verfahren zur Herstellung von Gas mit hohem Schwefeldioxydgehalte