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Werkzeug zum Verschließen der einander überlappenden Enden von Bandbereifungen
aus Eisen oder ähnlichem Material für Packstücke Die Erfindung betrifft ein Werkzeug
zum Verschließen von Bandbereifungen (aus Eisen oder ähnlichem Material) für Gepäckstücke
von jener Art, bei welcher die Verformung der zu verbindenden Bandenden mittels
durch Kniehebelgelenke beweglicher Backen bewerkstelligt wird, indem deren Antriebsbewegung
im Öffnungs- und Schließungssinn durch einen von Hand zu bewegenden Hebel erfolgt.
Als an sich bekannt wird hierbei auch die Einschaltung eines Übersetzungsgetriebes
zugrunde gelegt, als welches gemäß der Erfindung insbesondere ein Zahnrad- und Zahnstangengetriebe
dienlich ist Die neue Vorrichtung, bei welcher für die Verformung der Bandenden
eine Kniehebellenkerbewegung in Verbindung mit solchem ein- und ausschaltbarem übersetzungsgetriebe
nutzbar gemacht wird, kennzeichnet sich durch einen in dem Gleitstück zum Verstellen
der Backen lose drehbar gelagerten Hebel, der bis zum Anliegen der Backen an die
Bandenden als Stoßstange dient, zum weiteren Verstellen der Backen zwecks Verformens
der Bandenden und auch zum Lösen aus den verformten Teilen durch ein im Drehpunkt
des Hebels lose gelagertes Zahnrad, das mit einer am festen Gehäuse anzebrach-
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Zahnstange im Eingriff steht, mittels einer am Hebel gelagerten Schaltklinke das
Gleitstück unter Abstoßen an der Zahnstange langsam vorwärts bewegt oder zurückzieht.
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Die am Hebel angeordnete Schaltklinke, die in zweckmäßiger Ausführungsform
zwei Zähne für den Hin- und Rückgang besitzt, ist somit ein Umschaltmittel, um die
Bewegung mit oder ohne Übersetzung, gegebenenfalls in der Schließ- oder Löserichtung,
auf die Werkzeugbacken zu übertragen. Die Schaltklinke ist in die eine oder andere
Stellung bzw. eingrifflose Mittelstellung von Hand umlegbar, wofür sie mit einem
Handgriff versehen ist; derselbe wird zweckmäßig von einer Stellschraube gebildet,
die nebenbei ermöglicht, die Schaltklinke auf dem ihr zugehörigen Zapfenschaft im
Bedarfsfalle festzuklemmen.
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Gegenüber den bisherigen Werkzeugen dieser Art, auch solchen mit der
Möglichkeit von Übersetzungseinschaltung, hat die neue Vorrichtung den Vorteil,
daß man den Wechsel zwischen direktem, schnell stattfindendem und indirektem, langsam,
aber kräftig wirkendem Backenantrieb mit einfacher Handbetätigung jederzeit während
des Werkzeugc-ebr auchs vornehmen kann, wobei wesentlich
ist, daß
man auch bei. der Lösung der Backen nach vollendeter Schließung und Verformung der
Bandenden das Übersetzungsgetriebe durch Hinundherbewegung des Handhebels unter
schrittweiser Fortschaltung (Aufwärtspressung) des Knielenkergleitstücks wirksam
werden lassen kann. Eine solche im Verhältnis zum Kraftweg vergrößerte Antriebskraft
wird nämlich häufig nötig sein, wenn sich der Lösung der Backen aus ihrer Eingriffslage
die häufig vorkommende Verzwängung derselben mit den verformten Bandenden entgegenstellt.
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Auf den Zeichnungen ist die neue Vorrichtung beispielsmäßig dargestellt:
Abb. i ist eine Seitenansicht des Werkzeugs in seiner Gebrauchslage.
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Abb.2 ist eine abgebrochen gezeichnete Oberansicht des Werkzeugkopfes
in größerem Maßstabe.
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Abb. 3 ist eine Ansicht im Schnitt nach der Linie 3-3 von Abb. 2.
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Abb. 4. ist eine Oberansicht eines Packbandverschlusses, der mit dem
Werkzeug hergestellt ist, und Abb. 5 ein Schnitt nach der Linie 5-5 von Abb. 4.
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Das als Beispiel gezeichnete Werkzeug besteht aus einem Gestell A,
welches ein Paar einander gegenüberliegender Verformungsbacken B, B und ein Paar
Handgriffschenkel C und D trägt. Der Griffschenkel C dient in erster Linie dazu,
das Werkzeug am Werkstück aufzusetzen und zu halten, während der Griffschenkel D
die Handhabe bildet, um die Backen zusammenzuzwängen zwecks Verformung des Bandes
bei der Bildung der Verschlußkupplung. In Abb. i ist die Gebrauchsstellung des Werkzeugs
veranschaulicht, wobei dasselbe auf einem Packstück K aufgesetzt ist, dessen umgelegte
Bandbereifung zu verschließen ist. In bekannter Weise wird ein solcher Verschluß
durch Zusammenkneifen der einander überlappenden Bandeisenenden (Fig. 4 und 5) bewerkstelligt.
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In größerem Maßstabe und im Schnitt zeigt Abb. 3 den Werkzeugkopf,
dessen Gestell A aus einem Paar paralleler, miteinander verbolzter Wangenplatten
i (Abb. 2) besteht, zwischen denen die Knielenkervorrichtung mit den Lenkergliedern
12, 15 sowie der den Backenantrieb hierauf übertragende Gleitblock 17 Platz findet.
Mit 2 ist ein Amboß bezeichnet, der mittels eines quer durchgehenden Bolzens 3 zwischen
den Wangenplatten i eingespannt ist. Neben diesem Teil 2 sind die Bolzen io, io
gelagert, auf denen die mit den Backen B"9 ausgerüsteten Hebelglieder 12 als Teile
des Knielenkerschubgetriebes drehbar sind. Die gegabelten Hebelglieder 12 sind mit
dem Knielenkerpaar i.@ durch Bolzen 14 gelenkig verbunden, und diese Glieder
15 sind wiederum auf einem gemeinschaftlichen Bolzen 16 innerhalb einer Ausnehmung
2o an dem Gleitblock 17 angelenkt, der in gegenüberliegenden Gleisnuten i9
der Wangenplatten i geführt ist. Auf dem Zapfen 22 dieses Gleitblocks 17 ist das
zum fJbersetzungsgetriebe gehörige Zahnrad 21 drehbar gelagert; dasselbe steht in
Eingriff mit einer Zahnstange 7, die im Zwischenraum der Wangenplatten i festliegend
angebracht ist und ihre Zahnung 8 nach innen gewendet zeigt.
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Die BackenB, B als Bestandteile der Hebelglieder 12 werden beim Niederbewegen
des Gleitblocks 17 geschlossen und beim Hochgehen desselben geöffnet; die Öffnungslage
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
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Mit dem Schieberblock 17 in Verbindung und auf dem Zapfen 22 des Zahnrades
21 drehbar ist der im ganzen mit D bezeichnete Handhebel angeordnet, der zugleich
Träger einer doppelzinkigen Klinke 33 ist. Für die Lagerung am Zapfen 22 besitzt
der Handhebel beidseitig umgreifende Gabelteile 25 (Abb. 2). Zwischen den Gabeln
25 liegt starr befestigt eine Handgriffkröpfung 27, die in einen zylindrischen Ansatz
28 ausläuft; zur Befestigung dienen Bolzen 29. Der Handhebelschaft D selbst besteht
zweckmäßig aus einem langen Stahlrohr 3o und ist mit dem zylindrischen Kröpfungsansatz
28 durch z. B. Zapfen oder Bolzen verbunden.
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Die dem Zahnrad 21 vorgelagerte, auf einer Welle 34 schwingbare Klinke
33 besitzt zwei Zinken 38, 39, mit der Zapfenwelle 34 läßt sie sich in feste
Verbindung durch eine Stellschraube 36 bringen; die einen verlängerten geriffelten
Griffkopf 37 besitzt. Dieser dient außer zur Festlegung der Klinke an der Welle
zugleich als Stellglied, um die Umlegung der Klinke jeweils in die eine von ihren
drei wirksamen Stellungen zu erleichtern.
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Wegen der Anordnung der zwei Zinken 38 und 39 kann die Klinke 33 wahlweise
mit der einen oder anderen an den Zähnen des Zahnrades 2i eingreifen. Ein durch
eine Feder beeinfiußter Stift 4o drückt gegen die mit keilförmigen Anlaufschrägen
42, 43 versehene Rückenfläche der Klinke 33 und hält dadurch nachgiebig entweder
die Zinke 38 oder die Zinke 39 in Eingriff mit den Zahntriebzähnen, je nachdem
die Schräge 42 oder 43 dem Angriff unterliegt. Indessen ist zwischen diesen Schrägen
noch eine Kerbe 44. vorgesehen, mit welcher der Kolben 4o bei einer Mittelstellung
der Klinke in Eingriff treten kann, in welchem Falle dann beide Zinken 38 und
39
ohne Eingriff am Zahnrade 21 frei stehen.
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Ein federnder Nocken 45 (Abb. 3) wird von dem Gleitblock 17 getragen
und drückt
gegen die Zähne des Zahnrades 21, wobei die Bewegungsrichtung
senkrecht auf die Zahnradachse angelegt, jedoch etwas einseitig zu derselben verlegt
ist, nämlich nach links in bezug auf Abb. 3. Somit dient dieser Nokken 45 als Sperrglied,
um das Zahnrad 2 1 gegen eine Bewegung entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung (Abb.3)
zu halten; dadurch wird wiederum der Gleitblock gegen Rückwärtsbewegung gesperrt
gehalten, womit ermöglicht würde, daß sich die Backen durch die Rückfederungskraft
voneinander trennen, die von dem Bande infolge des Verformungsvorganges ausgeht.
Andererseits gibt der Nocken 45 leicht einer solchen Bewegung des Zahnrades unter
dem Zwange eines Aufwärtszuges am Block 17 nach, wie er durch Hochziehen
des Griffhebels D ausgeübt wird, wobei der Nocken sich in einer senkrechten Lage
einstellt.
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Zufolge dieser Anordnung wird also, solange die Zinke 38 mit den Zahnradzähnen
in Eingriff` ist, die Heranschwingung des Griffschaftes D zur Handhabe C eine Drehung
des Zahnrades 2r im Sinne des Vorwärtsschubes des Bldckes'r7 bewirken und dadurch
die Schließung der Backen herbeiführen. Wenn dagegen der Griffschaft D in entgegengesetzter
Richtung bewegt wird, so gleitet die Zinke 38 im Leergange über den Zahnköpfen des
Zahnrades 2r, wobei Rückwärtsbewegung dieses Zahnrades und des Blockes 17 sowie
Öffnung der Backen durch den Nocken 45 verhindert wird. Sobald andererseits die
Klink 39 am Zahnrad 2r eingreift, bewirkt die Fortbewegung des Griffschaftes D,
von der Handhabe C weg, die -Drehung des Zahnrades 21 in einem der Uhrzeigerrichtung
entgegengesetzten Sinne, womit sich ein Rückwärtshub des Blockes 17 verbindet und
die Öffnungsbe"vegung der Backen erfolgt.
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Wenn die Klinke 33 in ihre Mittelstellung gebracht ist, wobei keine
der beiden Zinken in das Zahnrad eingreift, dann hat die Hinundherbewegung des Griffschaftes
D keine Wirkung, während doch der Gleitblock leicht zu seiner Auswärtslage behufs
Öffnung der Backen gezogen werden kann, wie auch ebenso der Block sich leicht einwärts
schieben läßt, um die Backen auf das Werkstück in die für den Beginn der Deformierungsarbeit
bereite Lage aufzusetzen.
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Beim Gebrauch des Werkzeuges (Abb. r) richtet man zunächst den Griffschenkel
D in die vertikale Stellung und zieht ihn unmittelbar aufwärts, um damit vorerst
den: Block 17 in die (nicht gezeichnete) Hubstellung zu bringen, bei der die Backen
voll geöffnet stehen. Zu dieser Zeit soll die Klinke 33 solche Stellung einnehmen,
daß das Zahnrad 2r mit dem Zinken .y) in Einriff ist, während der
Zinken 38
in Freistellung bleibt, oder es sollen beide Zinken außer Eingriff vom Zahnrade
abstehen, wobei solche Zwischenlage durch das Zusammentreffen des Nockens 40 mit
der Kerbe 44 der Klinke bestimmt sein kann. Wie vorher beschrieben, wird die Einstellung
der Klinke 33 von Hand mittels des Stellers oder Griffhebels 37 vorgenommen. Wenn
kein erheblicher freier Abstand zwischen den Backen und dem zu verformenden Bande
vorhanden ist, können die Backen schnell zum Eingriff daran zusammengezogen werden,
indem man den Griffhebel D herunterdrückt und so unmittelbar den Gleitblock
17 gegen das untergelagerte Werkstück hin niederstößt. Alsdann hat der Arbeiter
den unteren Griffhebel C mit der einen Hand zu halten und kann mit der anderen Hand
den Griffhebel D rückwärts und vorwärts schwingen, wodurch eine fortschreitende
Drehbewegung des Zahnrades 21 längs der Zahnstange 7 erzwungen und der Gleitblock
r7 entsprechend vorwärts getrieben wird. In dem Maße, wie der Gleitblock sich vorwärts
bewegt, muß sich der Knielenkermechanismus schließen, und die Backen B werden gegeneinandergezwängt,
so daß sie einen großen, gegen den Rand gerichteten Druck auf die sich überlappenden
Bandenden S und die Hülse M (Abb. 4) ausüben. Der Nocken 45 dient während dieses
Vorganges als ein Sperrglied dazu, zu verhindern, daß die Prellung der Rückfederung
des Bandes eine Rückwärtsdrehung des Zahnrades 21 beim unwirksamen Hochschwingen
des Griffhebels D zur Folge hat. Somit werden die Backen jeweils die Stellung zu
behalten gezwungen, in die sie bei fortschreitender Schließbewegung nach jedesmaliger
Hinundherschwingung des Antriebshebels gepreßt werden; in dieser Weise vollzieht
sich die Verformung am Werkstück progressiv bis zur Schlußgrenze.
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Wenn die Backen, die im wesentlichen von bekannter Ausführung sind,
vollständig geschlossen sind, ergibt sich an dem vollendeten Werkstück das Aussehen
nach Abb. 4, worin die Randeinpressungen als an beiden Hälften des Werkstücks vorgenommen
dargestellt sind. In Abb. 5 ist der Querschnitt an der Einpressungsstelle (Schnittlinie
5-5) dargestellt.
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Um die Backen zu öffnen, braucht der Arbeiter nur die Klinke 33 vom
Eingriff am Zahnrade 2,1 durch Bewegung des Stellergriffs 37 zu lösen und den Griffhebel
D zu einer ungefähr senkrechten Lage hochzuschwingen, worauf nur nötig ist, daran
einen geradegerichteten Aufwärtszug auszuüben, indem dabei das Zahnrad 2,1 eine
freie Wälzbewegung an der Zahnstange 7 entlang aus-führen kann, währenddessen
der Knielenkermechanismus
die Backen B auseinanderspreizt und sie
aus dem Eingriff mit dem verschlußmäßig verklammerten Werkstück treten läßt. Das
Werkzeug ist dann in Bereitschaft für wiederholten Gebrauch.
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Wenn das Werkzeug außer Gebrauch ist, kann, der Griffhebel D in eine
zur Handhabe C parallele Lage - wie durch punktierten Umriß E in Abb. i dargestellt
- herangeklappt werden. Dadurch kann das Werkzeug bei geringer Raumbeanspruchung
aufrecht, mit nach unten gerichtetem Werkzeugkopf hingestellt werden, während die
Handgriffe sich vertikal aufwärts erstrecken.