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Kühleinrichtung für Brennkraftmaschinen mit zwangläufigem Kühlölkreislauf
Bekanntlich hat Öl als Kühlmittel für Brennkraftmaschinen gegenüber der Verwendung
von Wasser unbestreitbare Vorzüge, die unter anderem dadurch gegeben sind, da ß
in der Maschine mit höheren Temperaturen gearbeitet werden kann, als dieses bei
Verwendung von Wasser als Kühlmittel möglich ist, weil Wasser bei Temperaturen über
zoo° verdampft. Wenn sich trotzdem bei Brennkraftmaschinen die Ölkühlung bisher
nicht so eingebürgert hat, wie es ihrer Bedeutung entspricht, so liegt dieses daran,
daß einmal die praktische Ausgestaltung derartiger Kühlöleinric.htungen rein technische
Schwierigkeiten bietet, andererseits aber auch daran, daß man gewisse Schwierigkeiten,
die sich bei Verwendung von Öl in bezug auf die Wärmeübertragung ergeben, nicht
klar erkannt und nicht zu beheben verstanden hat, vielleicht weil man sich zu sklavisch
an Vorbilder gehalten hat, die sich durch die Wasserkühlung zur Genüge herausgebildet
haben.
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Die vorliegende Erfindung zeigt hier neue Wege. Sie bezieht sich auf
Brennkraftmaschinen, die zweckmäßig mittels unter Druck stehenden Öles gekühlt werden
und deren Kühlmittel (Öl) durch eine Pumpe, in erster Linie durch eine Umwälzpumpe;
zwangsläufig gefördert wird. Es ist der Zweck der Erfindung, derartige Kühlanlagen
praktisch auszugestalten, und zwar ohne Rücksichtnahme auf die bisher bekannten
Wasserkühlanlagen, die insbesondere wegen ihrer Ausbildung als offene Kühlanlagen,
z. B. bei Kraftfahrzeugen, der Schwerkraft Rechnung tragen mußten, wobei die Kühlrohre
im wesentlichen zwischen einer oberen, gewöhnlich unter Atmosphärendruck stehenden
Zulaufkammer und einer unteren Ablaufkammer verliefen.
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Wenn vorstehend gesagt ist, daß sich die Erfindung auf geschlossene
Kühlanlagen bezieht, in denen das Kühlmittel zwangsläufig umläuft, so sei hier erwähnt,
daß unter geschlossener Anlage auch solche Anlagen mitverstanden werden sollen,
die in irgendeiner Weise, z. B. nach früher gemachten Vorschlägen, mit der Schinieröleinrichtung
der Maschine in Verbindung stehen können, so daß in der Kühleinrichtung dasselbe
Öl Verwendung finden kann wie in der Schmieröleinrichtung. In erster Linie erstrebt
die Erfindung eine Verbesserung der Ölrückkühlung. Sie bezieht sich also auf die
Rückkühlanlage und insbesondere auf den eigentlichen Ölrückkühler selbst, der bei
Kraftmaschinen mit Wasserkühlung gewöhnlich kurzweg als Kühler bezeichnet wird,
und auf die mit ihm zusammenhängenden und zusammenarbeitenden Teile und deren gegenseitige
Anordnung und Ausbildung. Gemäß der Erfindung ausgebildete Kühleinrichtungen sind
in erster Linie für Kraftfahrzeuge, Automobile, Motorboote;
Flugzeuge,
Schienenwagen usw. gedacht; es sei aber darauf hingewiesen, daß die Vorschläge und
Einrichtungen gemäß der Erfindung ebensogut bei ortsfesten Motoren Andendungfinden
können wie auch bei anderen Maschinen, bei denen ähnliche Verhältnisse vorliegen.
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Die Erfindung ermöglicht eine erhebliche Kühlwirkung trotz verhältnismäßig
kleiner Wärmeübertragungsflächen und kleinem Raumbedarf. Einrichtungen nach der
Erfindung können ferner außerordentlich haltbar ausgeführt werden, und sie sind
unempfindlich gegen äußere Beanspruchungen aller Art. Mit der Erhöhung der Betriebssicherheit
geht eine durch die Einfachheit bedingte Herabminderung der Herstellungskosten Hand
in Hand.
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Eines der Hauptmerkmale der Erfindung besteht darin, daß die Kanäle
.oder Rohre des Ölrückkühlers, die von der Kühlluft umstrichen werden, zwischen
der Eintrittsstelle des Kühlmittels und der Austrittsstelle bogenförmig, d. h. in
einer Richtung gekrümmt, verlaufen und gewissermaßen nach der Kühlmittelaustrittsstelle
zu zurückgebogen sind. Ein weiteres :Merkmal der Erfindung, das je-
doch nicht
unerläßlich ist, wird darin erblickt, daß diese Kühlrohre ganz oder teilweise nach
der Form von Evolventen gekrümmt sind, und auch darin, daß sie nicht nur in einer
Ebene gekrümmt sind, sondern auch senkrecht dazu, so daß ihre Ein- und Austrittsstellen
nicht nur in der Richtung des Umfanges, sondern auch axial gegeneinanderversetzt
sind. Vollkommen neu ist auch die Raumausnutzung durch die erfindungsgemäß ausgebildeten
Kühlrohre, deren Bündel zu Drehkörpern ausgestaltet werden können, die konzentrisch
um die Achse der L rnwälzpumpe herum liegen, und deren Ein- und Ab1L2ufkammern konzentrisch
oder auch zentral neben einander um die Achse herum verlaufen können, wodurch die
obenerwähnten Vorteile, gedrängte Bauart, geringes Gewicht, Betriebssicherheit,
niedrige Herstellungskosten, noch mehr zum Ausdruck kommen. Weitere ?Merkmale des
Erfindungsgedankens werden all Hand der Zeichnung und der zugehörigen Beschreibung
klargestellt.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einigen beispielsweisen
Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen waagerechten Schnitt
durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Kühleinrichtung, die unmittelbar an dein
einen Längsende der Maschine oder der zugehörigen Brennkraftmaschine angebaut ist,
von welcher Maschine in der Zeichnung nur der erste Zylinder angedeutet werden konnte.
Dieses Ausfübrungsbeispiel läßt nicht nur eine Ausführungsforrn für die Ausbildung
der Kühlrohre erkennen, sondern zeigt gleichzeitig eine vorzugsweise Ausführungsform
der gesamten Rückkühlanlage einschließlich Pumpe, Ventilator nebst deren Antriebsvorrichtung
sowie die Zu- und Abflußkanäle des Kühlmittels von und zu der Maschine.
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Abb. :2 stellt einen Querschnitt durch die Zu- und Abfuhrkanäle dar,
wobei gleich bemerkt werden mag, daß die dargestellte rechteckige Querschnittsform
natürlich keine unerläßliche Bedingung ist.
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Abb. 3 zeigt in verkleinertem Maßstabe eine Vorderansicht auf den
Ventilator und die Kühlrohre, Zoobei nur die eine Hälfte dieser Teile dargestellt
ist.
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Die zusammengehörigen Abb. d. und 5 zeigen zwei verschiedene Ansichten
eines gemäß der Erfindung ausgebildeten, fertiggebogenen und an die Zu- und Ablaufkammer
angeschlossenen Kühlrohres.
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Die Abb. 6 und 7 zeigen weitere Ausführungsformen derartiger Rohre.
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Abb. 8 zeigt eine andere Formgebung für die Kühlrohre.
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Abb. j zeigt eine Teilansicht eines Kühlers mit Rohren von ovalem
OOuerschnitt und die zugehörige Abb. io einen Querschnitt durch die Einrichtung
nach Abb. g.
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Aus den Abb. i i bis 17 geht die Herstellungsweise eines besonders
geformten Kühlrohrs hervor und die Art und Weise, wie ein solches Rohr beispielsweise
in die Zulauf-und Ablaufkammer des Oles eingeführt sein kann.
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Die zusammengehörigen Abb.18 und ig zeigen in teilweisen Schnittdarstellungen
einen Kühler mit Kühlrohren gemäß den Abb. i i bis 17.
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Abb. 2o und :2i zeigen in zwei verschiedenen Schnittdarstellungen
einen Flugzeugmotor, :dessen Rückkühlanlage nach der Erfindung ausgebildet ist.
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In Abb. i bezeichnen i die Flügel eines Ventilators, welche auf der
Nabe a sitzen, die ihrerseits fest auf die Welle 3 aufgekeilt ist. Die Welle 3 läuft
in zwei Kugellagern 4. und 5 und trägt außer dem Ventilator das Laufrad 6 der Kühlmittelpumpe
sowie deren Antriebskeilriemenscheibe 7, die mittels Riemens 8 z. B. von der Welle
der Brennkraftmaschine aus angetrieben wird. Zur Abdichtung der Kühlmittelflüssigkeit
auf der Saug-und Druckseite der Pumpe 6 dienen die beiden federbelasteten Stopfbüchsen
g und io. Die beiden Kugellager 4 und 5 sind in den inneren Gehäuseteilen ii und
12 angeordnet, die zusammen mit einem äußeren Gehäuseteil 13 getrennte Flüssigkeitskammern
i 4 und. 15 bilden. In dem äußeren Gehäuseteil 13 sind die den Kühler bildenden
Kühlrohre 16 vorzugsweise
durch Einwalzen befestigt. Die Kühlrohre
16 sind so angeordnet, daß sie mit einem Ende in die Kammer 14 und mit dem anderen
Ende in die Kammer 15 einmünden. Die Kühlrohre 16 sind auf der oberen Hälfte von
Abb. i schematisch angedeutet, während die untere Hälfte einen wirklichen Schnitt
durch die Rohre nach einer durch die Drehachse gehenden Ebene zeigt. Auf die Form
dieser Rohre sei später mit Bezug auf Abb. 3 und 4. eingegangen. Der Kanal 17 dient
zur Zuführung des Kühlmittels zur Pumpe 6 und Kanal i8 zur Fortleitung des Kühlmittels
aus der Kammer 15. Die Kanäle 17 und 18 sind mit dem inneren Gehäuseteil 12 zusammengegossen.
Abb. a zeigt einen Querschnitt durch die Kanäle 17 und 18, wobei darauf hingewiesen
wird, daß an Stelle des rechteckigen Querschnitts naturgemäß eine beliebige andere
Querschnittsform angewendet werden kann. Wie ersichtlich, bilden diese Kanäle gleichzeitig
zwei Stutzen, die zur Verbindung der Kühleinheit mit dem Gehäuse ig der Maschine
dienen, so daß der Rückkühler eine vollkommen . selbständige Einheit bildet, die
von diesem Stutzen getragen wird.
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Die Wirkungsweise der Kühleinrichtung ist die folgende: Die von der
Brennkraftniaschine ig kommende angewärmte Kühlflüssigkeit wird von der Pumpe 6
durch den Kanal 17 angesaugt und in die Kammer 14 gedrückt. Von hier strömt die
Kühlflüssigkeit unter Wärmeabgabe durch die Kühlrohre 16 in die Kammer i5 und durch
Kanal 18 weiter in die Kühlräume der Maschine ig zurück, worauf sich der Kreislauf
wiederholt. Die Kühlkammern der Brennkraftmaschine o. dgl. bilden zusammen mit dem
eigentlichen Kühler eine geschlossene Anlage, die von. der zur Wärmeübertragung
dienenden Flüssigkeit ausgefüllt wird. Je nach dem Druck, unter dem die Kühlflüssigkeit
gehalten wird, wird die Entwicklung von Gasen und Dämpfen aus ihr auch bei höheren
Temperaturen vermieden. Der Überdruck kann in bekannter Weise erzielt werden, z.
B. vermittels einer Hilfspumpe, welche die durch Lecken entstandenen Verluste ersetzt
und in Verbindung mit Regeleinrichtungen den Druck der Kühlflüssigkeit selbsttätig
und unabhängig von Wärmeausdehnung, Leclv#er lusten usw. gleichbleibend hält.
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Die vom Ventilator i kommende Kühlluft umströmt die Kühlrohre 16 im
Querstrom, wodurch bekanntlich ein besonders hoher Wirkungsgrad der Ä,#% ärmeübertragung
erzielt wird: Wie in Abb. i gezeigt, ist der Ventilator vorzugsweise vor dem Kühler
angeordnet, der also in der Richtung des Luftstromes hinter dem Ventilator liegt.
Durch diese Anordnung werden die Wirbel, die sich immer unmittelbar hinter einem
Ventilator einstellen, auf das wirksamste zu einer weiteren Steigerung der Wärmeübergangszahl
ausgenutzt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i finden zwei verschiedene Kühlrohrbündel
Anwendung, wobei die Rohre des äußeren Bündels um die des inneren herumgeführt-
sind. an Stelle zweier Bündel kann unter Umständen ein Rohrbündel genügen, oder
es können auch mehr als zwei verschiedene Bündel vorgesehen sein. Die Ein- und Austrittsenden
der Rohre eines Bündels können zweckmäßig in zur Symmetrieebene der Maschine senkrechten
Ebenen liegen, gegebenenfalls können aber auch die Ein- oder Austrittsstellen aufeinanderfolgender
Rohre eines Bündels gegeneinander versetzt sein.
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Eine bevorzugte Anordnung und Formgebung der zur Wärmeübertragung
dienenden Rohre ist aus Abb.3 ersichtlich. Man ersieht aus Abb. 3 die auf der Nabe
:2 sitzenden Ventilatorflügel i und dahinter die Kühlrohre 16.
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Zum besseren Verständnis der Form der Rohre 16 ist in Abb. .4 ein
einzelnes Rohr zusammen mit der zentralen Zuflußkammer 14 und Abflußkammer 15 in
kleinerem Maßstabe in zwei verschiedenen Ansichten dargestellt. Die. mit b bezeichneten
Rohrlängen sind vorzugsweise in der Form von Evolv enten gebogen, während die anschließenden
Rohrlängen a und c Übergangskurven darstellen. Durch die Übergangskurve a wird unter
Verineidung einer zu scharfen Krümmung ein senkrechter Eintritt der Rohre in die
Außenwand der Kammern 14 und 15 ermöglicht. Der Übergang c ist, wie ersichtlich,
eine räumliche Kurve und vermittelt den Übergang in axialer Richtung aus einer der
beiden Kaminern in die andere. Die Rohre bilden also im wesentlichen halbkreisförmige
Kurven, welche die Kammern 14 und 15 mehr oder weniger umfassen.
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Dadurch, daß die. Strecken b der Rohre nach Evolventen geformt sind,
wird erreicht, daß die gegenseitigen Abstände zwischen den in einer Ebene liegenden
Rohrteilen gleich sind. Diese Anordnung bietet den Vorteil, daß die Kühlluft je
Einheit der Gesamtfläche überall den gleichen Durchgangsquerschnitt findet. Dies
wäre nicht der Fall, wenn die Rohre z. B. im wesentlichen radial verlaufen würden,
in welchem Fall die Rohre im Innern verhältnismäßig dicht stehen, dagegen nach außen
hin verhältnismäßig große Zwischenräume aufweisen würden. Durch die Bauart gemäß
der vorliegenden Erfindung wird also erreicht, daß der gesamte zur Verfügung stehende
Raum von den Kühlrohren gleichmäßig ausgenutzt wird, so daB der
Luftstrom
überall den gleichen Widerstand findet.
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Die in zwei aufeinanderfolgenden, zur Symmetrieachse senkrechten Ebenen
liegenden Rohrlängen sind vorzugsweise wechselweise nach entgegengesetzter Richtung
gekrümmt, so daß sich die in einer Ebene liegenden Rohrlängen mit denen in der nächstfolgenden
Ebene liegenden Rohrlängen kreuzen. Dadurch werden die Wirbel des das Kühlelement
durchströmenden Gasstromes und damit die Wärmeübergangszahl zwischen dem Gas und
der Rohrwandung vergrößert.
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Wenn auch die in den Abb.@ i und 3 gegebenen Ausführungsformen bevorzugte
Ausführungsformen darstellen, so ist doch noch eine große Anzahl weiterer Ausführungsmöglichkeiten
möglich, die zum Teil auch eine ebenso gute Raumausnutzung gestatten wie nach Abb.
i und 3. So können die Kühlrohre, die wieder ganz oder teilweise in Form von Evolventen
gekrümmt sein können, auch beispielsweise, wie in Abb. 8 dargestellt, so zurückgebogen
werden, daß ihre Ein- und Austrittsstellen in der Umfangsrichtung nicht oder nur
unwesentlich gegeneinander versetzt sind. Diese Ausführungsform ist aber nicht so
gut wie die frühere; einmal erfordert sie eine scharfe Krümmung an der Umkehrstelle,
und weiterhin dürfte die Stabilität der ganzen Anlage der früheren Ausführungsform
nachstehen, selbst wenn die einzelnen Rohre gegeneinander verstrebt werden, was
naturgemäß auch bei den Ausführungsformen nach den Abb. i und 3 möglich ist.
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Der von den Kühlrohren ausgefüllte Raum kann durch entsprechende Formgebung
der Rohre verschiedenen Bedürfnissen angepaßt werden. Durch entsprechende Wahl der
Länge und" Form der Rohre kann man z. B. erreichen, daß der Kühler, in der Richtung
der Symmetrieachse gesehen, einen annähernd rechteckigen Querschnitt ausfüllt. Die
bevorzugten Formen des Kühlers sind jedoch solche, bei denen die Rohre von einem
Drehkörper umschlossen werden, so daß die äußere Begrenzung der Rohre, in Richtung
der Symmetrieachse gesehen, annähernd kreisförmig ist. In diesem Fall sind die je
ein Bündel bildenden Rohre kongruent, was für die Herstellung von Vorteil ist. Die
kreisrunde Form des Kühlers ist vor allem auch von Vorteil in bezug auf den vom
Ventilator erzeugten Kühlluftstrom, der naturgemäß einen kreisförmigen Querschnitt
hat.
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Bei den heute üblichen Kühlern für Kraftfahrzeuge z. B. hat der Kühler
gewöhnlich eine rechteckige Form. Da aber der die Kühlluft liefernde Ventilator
nur eine kreisrunde Fläche bestreicht, werden größere Teile des Kühlers schlecht
beaufschlagt. Es ist ferner üblich, den Ventilator hinter dein Kühler anzuordnen.
Der Ventilator saugt deshalb die Kühlluft in einem verhältnismäßig geordneten Strom
durch das. Kühlelement, und die durch den Ventilator erzeugten Wirbel werden nicht
zur Erhöhung der Kühlwirkung ausgenutzt. Diese Nachteile werden gemäß der vorliegenden
Erfindung vermieden. Der Kühler wird vollständig vorn Ventilator bestrichen und
gleichmäßig mit Kühlluft versorgt. Sehr wesentlich ist die erfindungsgemäße Anordnung
des Ventilators vor dein Kühler, weil dadurch die durch den Ventilator erzeugten
Wirbel auf das wirksamste zur Erhöhung des Wärmeüberganges ausgenutzt «-erden. Dieses
gilt selbstverständlich ganz allgemein, d. h. auch für Kühler von anderer Bauart
als der beschriebenen. Zufolge des verbesserten Wärmeüberganges ist beim Kühler
gemäß der Erfindung für die gleiche Leistung eine kleinere Kühlfläche erforderlich,
so daß der Kühler, der schon infolge der hohen Kühlölteinperatur sehr leicht gehalten
werden kann, dadurch noch kleiner und leichter wird, was besonders bei Kraft- und
Luftfahrzeugen von Bedeutung ist und wodurch die Herstellungskosten herabgesetzt
werden. Besonders zweckmäßig ist es, für die Kühleinrichtung Ventilatoren mit großer
Flügelanzahl zu verwenden, um die Wirbel über den gesamten Querschnitt zu verteilen.
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Ein weiterer Vorteil des kreisrunden oder nahezu kreisrunden Kühlers
mit zentralem Zufluß und Abfluß gemäß der Erfindung besteht darin, daß diese Bauart
eine besonders einfache und zweckmäßige Anordnung der zum Umlauf des Kühlmittels
dienenden Zentrifugalpumpe ermöglicht. Wie aus Abb. i ersichtlich, kann die Pumpe
im Innern des Kühlers selbst angeordnet werden, wobei das Pumpengehäuse gleichzeitig
als Zu- und Abflußkammer sowie zur Befestigung der Kühlrohre dient. Auch hierdurch
kann wiederum an Raum und Gewicht gespart werden.
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Wenn Wasser oder eine ähnliche Flüssigkeit zur Wärmeübertragung benutzt
wird, erhält man bekanntlich einen guten Wärmeübergang zwischen Rohrinnenwand und
Wasser, und der Hauptwiderstand für den Wärmedurchgang liegt zwischen Rohraußenwand
und Luft. Gewöhnlich pflegt man deshalb auch die Außenflächen der Kühlrohre z. B.
durch Aufsetzen von Rippen o. dgl. zu vergrößern.
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Der Wärmeübergang zwischen der Rohrinnenwand und dem Ö1 ist schlechter
als bei der Verwendung von Wasser. Bei Verwendung von Rohren mit großer Außenkühlfläche
würden deshalb in diesem Falle die Rohre annähernd die Temperatur der Kühlluft annehmen,
und es besteht die Gefahr, daß das
Öl an den kalten Rohrwandungen
so stark abgekühlt wird, daß sich an der Innenwand der Rohre eine kalte, dickflüssige
Ölschicht bildet, welche zufolge der großen Viskosität des Öles bei niedriger Temperatui
die Wärmeübertragung - ungünstig beeinflußt. Erfindungsgemäß finden deshalb vorzugsweise
Kühlrohre mit glatter Außenfläche ohne Rippen o. dgl. Verwendung, wie dieses auch
in Abb. i und 3 gezeigt ist und deren luft- und ölbenetzte Flächen ungefähr gleich
groß sind. Der Hauptwiderstand für den Wärmedurchgang liegt dann zwischen der Rohraußenwand
und der Luft, so daß die Rohre eine höhere Temperatur annehmen, die der des zu kühlenden
Öles ganz oder nahezu entspricht. Das 01 bleibt deshalb auch an den Rohrwandungen
dünnflüssig, wodurch ein guter Wärmeübergang gewährleistet ist und die Verwendung
von dünnen, glattwandigen Stahlrohren als Kühlrohre ermöglicht wird. ' Unter Umständen
kann es sogar vorteilhaft sein, den Wärmeübergang zwischen der Rohrinnenwand und
der Kühlflüssigkeit mit besonderen Mitteln zu verbessern. Dies kann allgemein dadurch
geschehen, daß durch besondere Formgebung der Rohre oder durch Anwendung besonderer
Hilfsmittel Wirbel in den Rohren hervorgerufen werden unter Vermeidung einer Strömung
in parallelen Schichten. Z. B. können gemäß Abb. 6 gewellte Blechstreifen 2i in
den Kühlrohren vorgesehen -werden, wodurch die Flüssigkeitswirbel und damit der
Wärmeübergang erhöht werden. Der gleiche Zweck kann in einfacher Weise auch dadurch
erreicht werden, daß gemäß Abb.7 die Kühlröhre in regelmäßigen Abständen mehr oder
-weniger flach gedrückt werden, wodurch die Rohrwandungen in der Längsrichtung der
Rohre eine wellenähnliche Form erhalten, die ebenfalls zur Erhöhung der Wirbel und
des Wärmeüberganges dient. Schließlich können die Kühlrohre nach Abb. g und io-
mit ovalen Ouerschnitten ausgebildet sein, deren Längsachsen in der Richtung der
durchströmenden Luft liegen.
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Durch die Abb. i i und 17 ist die Herstellung eines Kühlrohres von
besonderer Form ersichtlich. Das aus einem üblichen runden, dünnwandigen Stahlrohr
bestehende Rohr 22 wird zunächst an den Enden etwas verjüngt, wie Abb. 13 erkennen
läßt, wodurch die Rohrlänge um ein geringes zunimmt. Daraufhin -wird das Rohr in
seiner Mitte gekröpft, wie Abb. 13 erkennen läßt, worauf die größte Länge des Rohres
plattgedrückt wird, wie Abb. 14 und 15 erkennen lassen. Danach wird das Rohr, wie
Abb. 16 zeigt, evolventenförmig gebogen, und seine Enden werden in den Wandungen
der zentral nebeneinanderliegenden Kammern durch Einwalzen befestigt, woraus sich
die aus Abb. 17 ersichtliche Form ergibt, die in den Abb. 18 und ig in vergrößertem
Maßstab wiedergegeben ist.
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Da das Öl in der Kühlanlage bei niedrigen Temperaturen dickflüssig
wird, empfiehlt es sich, eine Einrichtung zu treffen, die eine möglichst rasche
Erwärmung des öles errriöglicht. Zu diesem Zweck genügt es unter T_Tmständen schon,
wenn der Spalt in der Ölumwälzpumpe zwischen deren Saug- und Druckseite genügend
groß gehalten wird, so daß das Kühlöl aus der Druckseite in die Saugseite oder die
Brennkraftmaschine überzutreten vermag, an deren Zylinderwandungen es sich schnell
erwärmen kann. Unter Umständen kann es aber auch zweckmäßig sein, um einen sicheren
Ölumlauf zwischen der Eintrittskammer des öles in die 'Kühlrohre und der Ablaufkammer
und durch die Maschine hindurch zu erhalten, daß man die beiden Kammern durch eine
oder mehrere kleine Öffnungen 2o (Abb. i) miteinander in Verbindung bringt. Das
in dieser Weise durch die Pumpe und die Maschine umlaufende Ö1 kommt sehr schnell
auf höhere Temperaturen und erwärmt dann auch sehr bald das Öl in den eigentlichen
Kühlrohren dementsprechend, worauf der gewöhnliche Ölumlauf in der ganzen Anlage
einsetzt.
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In den Abb.2o und 21 ist ein Flugzeugmotor in teilweiser Schnittdarstellung
wiedergegeben, dessen Kühlanlage nach der Erfindung ausgebildet ist und dessen "Zylinder
sternförmig um die Antriebswelle 23 des Propellers 24. herum angeordnet sind. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind die Kühlkammern um die gemeinsame Welle der Maschine
und des Propellers herum angeordnet, wobei der Propeller gleichzeitig den sonst
üblichen Kühlluftventilator ersetzt. Auch in diesem Falle ist wieder der Rückkühler
als eine besondere Einheit ausgebildet und an der Maschine befestigt, wobei die
Zu- und Ablaufkanäle 25,26 für das Kühlmittel in die Befestigung hinein verlegt
sein können, wie dieses Abb. 21 erkennen läßt. Für den Fall, daß der Propeller nicht
unmittelbar auf der Welle der Brennkraftmaschine angeordnet sein, sondern eine eigene
Welle haben sollte, die mittels einer Übersetzung von der Maschine aus angetrieben
wird, kann der Kühler um diese Welle herum verlegt werden in ähnlicher Weise, wie
dieses in der Abb. i veranschaulicht worden ist. Ein Vorteil, der sich insbesondere
bei der Verwendung der Erfindung bei Flugzeugen u. dgl. ergibt, besteht darin, daß
der Luftwiderstand nicht unbeträchtlich dadurch verkleinert -wird, daß der Kühler
selbst kleiner gehalten -werden kann, aus -welchem Grunde heraus man auch heute
bereits vielfach von der sternförmigen
Anordnung der Zylinder abgegangen
und zur Reihenanordnung übergegangen ist.
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Wie schon erwähnt, ist der eigentliche Rückkühler, bestehend aus den
gebogenen und in zentrale Kammern eingewalzten Rohren, von außerordentlich einfacher
und unverwüstlicher Bauart. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Verwendung des
Kühlers für Land- und Luftfahrzeugmaschinen, bei denen die Kühler ständigen Erschütterungen
ausgesetzt sind, die bei den heute gebräuchlichen Kühlern mit einer großen Zahl
von Schweiß-oder Lötstellen sehr häufig zu Leckverlusten Anlaß geben. Bei der Bauart
gemäß der Erfindung ist dagegen die Möglichkeit für Lekken so gut wie ausgeschlossen,
was auch die praktische Erfahrung bereits weitgehend bestätigt hat.