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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Töpferwaren auf der Töpferscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Töpferware.
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In einem älteren Patent des Erfinders ist ein Verfahren nebst Vorrichtung
zur Herstellung von Töpferware geschützt, derart, daß die Ware zwischen einer porösen,
auf einem Töpferscheibenkopf oder einer sonstigen geeigneten Vorrichtung ruhenden
Form und einer Fläche einer Matrize geformt wird, in welche Ton eingeführt und aus
welcher der Ton in einen Raum ausgedrückt wird, der von der Form und der genannten
Fläche umgrenzt ist. In dieser Vorrichtung ist die Matrize mit einer Kammer versehen,
aus welcher ein flüssiges Medium gegen die Oberfläche der Ware anspülen kann. In
einem weiteren Patent des Erfinders ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Töpferware
auf porösen Formen angegeben, bei welcher in dem Formenkörper und dem Formenträger
oder Töpferscheibenkopf Kanäle und Kammern vorgesehen sind, durch welche Luft oder
ein sonstiges Fluidum . unter Unter- oder Überdruck an der Berührungsfläche zwischen
der Form und dem Formenhalter zur Wirkung gebracht werden kann, um die Form an dem
Halter festzuhalten, so daß sie während des Verformens der Tonbeschickung auf der
Form nicht gleiten kann, und um die Form von dem Formenhalter wieder abzulösen.
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Demgegenüber besteht der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung dann,
eine wirksame Anhaftung- der Ware an der Form während ihrer endgültigen Verformung
zwischen der Form und einer Matrize hervorzurufen, nachdem eine vorgeformte Tonbeschickung
auf die Form gedrückt ist.
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Dieser Zweck wird bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
dadurch erfüllt, daß ein Druckmittel, vorzugsweise Luft, bei einem ausreichend hohen
Druck gleichmäßig über die ganze mit der Beschikkung in Berührung kommende Oberfläche
der Matrize durch einen porösen Teil der Matrize getrieben wird, wodurch sich eine
gleichmäßig verteilte Anhaftung der Beschickung an der Form und gleichzeitig eine
Ablösung der Beschickung von der Matrize ergibt.
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Um das gleichmäßige Anhaften der Beschickung an der Form noch zu verbessern,
kann gleichzeitig ein Unterdruck auf die Beschickung durch die Wandung der porösen
Form hindurch zur Wirkung gebracht werden.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
die Formungsmatrize eine oder mehrere Kammern
hat, denen durch getrennte
Vorrichtungen ein Druckmittel zugeführt werden kann, und ferner dadurch, daß die
Form eine Kammer hat, in welcher ein Unterdruck entwickelt werden kann, wobei die
betreffenden Teile mindestens an den Flächen aus porösem Stoff bestehen, die mit
dem zu formenden Ton in Berührung kommen.
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Mehrere Ausführungsformen der Erfindung sind beispielsweise in den-
Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i ist eine Schnitt- und Seitenansicht einer Gattung von Maschinen
oder Vorrichtungen, die zur Ausführung des Verfahrens verwendet werden kann.
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Abb. i11 ist ein Schnitt durch den Teil 130 in Abb. i.
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Abb.2 ist ein abgebrochen gezeichneter Grundriß der Zuführungsvorrichtung.
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Abb. 3 ist ein Teil eines senkrechten Querschnitts der Kammer zum
Zuführen ttnd Zusammendrücken des Tons.
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Abb. 4 ist ein Teil eines vergrößerten senkrechten Ouerschnittes von
Teilen der Abb. i, um diese deutlicher zu machen.
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Abb. 5, 6 und 7 sind ähnlich wie Abb. 4. und sind Darstellungen von
zusätzlichen oder abgeänderten Bauteilen.
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Abb: 8 ist eine vergrößerte Einzelansicht und zeigt mit teilweise
weggebrochenen Teilen eine Vorrichtung zum Einstellen einer Nockenscheibe.
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Abb. 9 ist eine Ansicht nach der Linie io-io der Abb. B.
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Abb. io ist eine vergrößerte Einzelansicht im Schnitt und von der
Seite gesehen und zeigt eine bevorzugte Bauart eines Ventils und des Bestätigungsnockens.
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Abb. i i ist eine Teilansicht von Teilen der Abb. io.
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In den Zeichnungen bedeutet 5 im allgemeinen das Traggestell der Maschine,
es hat Fußteile 511 und obere Seitenteile 5b, die sich längs der Maschine erstrecken.
Diese Teile werden z. B., durch Bolzen 6 vereinigt und fest zusammengehalten. Hilfsrahmeneinheiten
oder Teile 7 werden nach der Darstellung von dem Fußgestell 511 mit Hilfe von Ouerstangen
oder Balken 8 getragen, die in dem Fußgestell 511 befestigt sind und in ihrer Länge
der Anzahl der verwendeten Einheiten angepaßt sind; diese Hilfsrahmen 7 sind z.
B. mit Bolzen 9 an die erwähnten Stangen angeklemmt. Um diese Einheiten längs der
Balken sowie seitlich gegenüber der ganzen Maschine und damit auch irgendwelche
von ihnen getragenen Teile einzustellen, können die Bolzen 9 gelöst und die Einheiten
in die gewünschte Stellung geschoben und alsdann durch Anziehen der Bolzen festgestellt
werden. Die Rahmen 7 dienen dazu, die Drehscheibenvorrichtungen zu tragen; diese
bestehen aus ineinander verschiebbaren Wellen io und i i, die mittels Gleitrippen
miteinander in Eingriff stehen. Die Wellen i i erdigen in Tellern 12, die nach der
Zeichnung abnehmbar auf die Wellen aufgeschraubt sind, aber auch mit ihnen aus einem
Stück bestehen können.
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Die Maschine ist mit geeigneten Vorrichtungen versehen, welche die
Drehscheibenköpfe in irgendwelcher Weise, wie sie durch die Herstellung von Töpferwar-z
bedingt ist, heben, senken und drehen, wobei für die Bedienung der Maschine vollkommene
Regelungsmöglichkeit besteht.
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Die Vorrichtung, um den Ton den Formen selbsttätig zuzuführen, besteht
vorzugsweise aus einem Füllrohr 71 (Abb. 3), einer Kammer 72, in der der Ton vorgeschoben
und zusammengepreßt wird, sowie einer Förder-und Speiseleitung oder Kammer 73. Die
Wand der Kammer 72 hat eine mit Flansch versehene Öffnung, die das Füllrohr 71 aufnimmt.
Das Leitrohr 73 und die Kammer 72 sind mit Anschlußflanschen versehen und mit Bolzen
74 aneinander befestigt. Innerhalb der Kammer 72 ist eine Schnecke 75 zum Vorschieben
und Pressen angeordnet; an der Kammer ist ein abnehmbarer Kopf 76 mit Bolzen 76a
befestigt. Die Schnecke 75 besteht vorzugsweise aus einzelnen Abschnitten, die auf
einer Welle 77 zusammengebaut sind, die durch das Kopfstück hindurchgeht, es durchbohrt
und zur Aufnahme der Welle mit Lagerstücken oder Buchsen 78 versehen ist. Während
der Ton von dem Lager 78 her dauernd vorwärts geschoben wird, können einige Teilchen
die Neigung haben, rings um die Welle 77 in das Lager einzudringen. Um das Lager
zu schützen, hat die Welle 77 eine Anzahl von Gewindegängen wie bei 79, die der
Drehrichtung entgegenlaufen und dieselbe Richtung wie die Schnecke 75 haben, so
daß die Tonteilchen, die in das Lager eindringen wollen, durch die erwähnten Gewindegänge
in die Kammer 72 zurückgeführt werden. Als zusätzlicher Schätz für das Lager 78
ist das Kopfstück 76 in der \Tähe der Welle 77 ausgeschnitten und ein federnder
Wischer 8o an dem Gußstück oder Kopfstück durch eine Schraube 8o11 so befestigt,
daß die Endkante des Wischers an der Welle anliegt. Das Lager 78 besteht aus Abschnitten,
die einen Ringraum um die Welle herum frei lassen, der in den Ausschnitt unterhalb
der Welle mündet. Der Wischer dient dazu, zu verhindern, daß Feuchtigkeit oder andere
Stoffe, die - etwa hinter die Gewindegänge 79 gelangen, die eigentlichen Arbeitsflächen
des Lagers 78 erreichen, die selbstverständlich nicht allzu eng
um,
die Windungen 79 herumpassen. Derjenige Teil der Welle 77, auf den die Schnecke
75' aufgesetzt ist, ist 'vierkantig, um die Schraubenabschnitte aufzunehmen. Diese
werden über den vierkantigen Teil geschoben, und ein Endstück oder eine Beilegescheibe
81 kann auf dem Ende der Welle mit einer Schraube 8ia befestigt sein, um zu verhindern,
daß sich die Schraube 75 längs der Welle verschiebt, wenn etwa die Drehrichtung
sich umkehrt oder ein anderer Arbeitsvorgang der Schnecke einen Längsdruck nach
links in der Abb. 3 erteilt.
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Ein zum Regeln des Druckes und zur Sicherheit dienendes Ventil, wie
bei 96 allgemein angegeben (Abb. 3), ist in der Wand der Kammer 72@ angebracht,
die außerdem eine Kammer oder einen Kanal 97 aufweist, dessen Einlaßöffnung
von dem erwähnten Ventil überwacht wird und den Sitz für dieses Ventil bildet, während
die Auslaßöffnung des Kanals in das Füllrohr 71 mündet. Die Kammer 97 hat
einen abnehmbaren, durchbohrten und mit Gewinde versehenen Deckel 98, der
eine Buchse 99 mit Außengewinde zur Einstellung aufnimmt, in der der Stift
ioo des Ventils 96 senkrecht beweglich ist. Eine Feder ioi umgibt den Stift zwischen
der Buchse und dem Ventil 96, und eine Gegenmutter gga ist über die Buchse
geschraubt. Durch Einstellen der Buchse 9g kann der Druck des Ventils 96 geregelt
und dadurch der Arbeitsdruck in der Speiseleitung 73 eingestellt werden. Wenn das
Ventil sich abhebt, kann der Ton durch die Kammer und den Kanal 97 in das Füllrohr
71 zurücktreten.
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Die Kammer 72 ist mit einem Traggestell i02 versehen, mit Hilfe dessen
die ganze Speisevorrichtung (Abb. 4) an der einen Seite eines Teiles 5b des Längsrahmens
getragen wird. Die Leitung 73 ist an ihrem einen Ende von einem Arm 103 getragen,
der am entgegengesetzten Ende des Rahmens 5b mit Bolzen befestigt ist. Die Rahmen
I3, die die Formen A tragen, können reihenweise in einem biegsamen Förderer oder
einer Kette angebracht sein, die bei 104 angedeutet ist; diese Rahmen sind finit
Drehzapfen 1o5 und Rollen i06 versehen. Die Rollen bewegen sich in bekannter Weise
auf Schienen 1o7.
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Wenn sich die Rahmen mit leeren Formen in die Stellung unterhalb der
Leitung oder verlängerten Kammer 73 bewegen, können sie aus dieser Leitung mit abgemessenen
Beschickungen von Ton versorgt werden; das diesen Vorgang ausführen=de Verfahren
nebst der zugehörigen Vorrichtung wird nachstehend beschrieben.
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An denjenigen Stellen längs der Leitung 73, an welchen man aus ihr
Beschickungen von Ton ausdrücken oder abgeben will, sind die Wände der Leitung mit
Flanschöffnungen 73d versehen oder mit solchen gegossen, sowie mit Speiseöffnungen
73v; die Flansche sind bei, io8 und iog angedeutet. An den Flanschen io8 sind Arme
i io und i i i befestigt, die zum Tragen eines Kolbens und eines zugehörigen Hebels
dienen. Die Arme i i i haben Verlängerungen i i ia; die Welle 112 verläuft durch
diese Verlängerungen und ist in ihnen sowie an ihren beiden Enden in dem Arm 87'
und in einem Vorsprung 103a des Armes 103 gelagert (Abb. 2). Auf der Welle 1i2 sitzen
einstellbar befestigte Nockenscheiben 11q., welche die Kolben antreiben; die einstellbare
Befestigung dieser Nockenscheiben ist vorzugsweise eine leichte Abänderung der in
Abb. 8 und 9 im einzelnen erläuterten Bauart; die Nockenscheiben 114 sind mit rahmenartigen
Naben ii4a ausgestattet, um Schrauben 4o aufzunehmen. Die Zähne des Stirnrades 42
stehen nach dem vorliegenden Beispiel in Eingriff mit einer Klinke 45a, die durch
die Nabe ii4a hindurchgeht und an ihrem einen Ende in einem Ring :45b befestigt
ist, der eine Ringnut enthält und (Abb. 2) auf der Welle 112 gleitend sitzt. Eine
Einstellschraube 45- kann auf einem Vorsprung 45'd des Armes 111a angebracht sein.
Das eine Ende dieser Schraube hat eine Zunge oder einen entsprechenden Teil 45e,
die in einer Nut des Ringes 45b gleiten kann. Der Schlitz 41 ist im vorliegenden
Beispiel in der Nabe der Nockenscheibe angebracht und mündet an der radialen Oberfläche
dieser Nabe, so daß man die Schraube 40 und das Rad 42 beim Zusammenstellen einführen
kann; in den Schlitz ist ein Haltestift 42a eingeschraubt, um ztt verhüten, daß
die Schraube und das Rad sich gegeneinander verschieben. Da die Schraube 45c und
die Klinke 45a mit dem Rad 42 in Eingriff steht, wird eine Drehung der Schraube
4o erzeugt und dadurch die Winkelstellung der Nockenscheibe 114 auf der Welle
112 verändert und eingestellt; diese Einstellung kann von einem festen Punkt aus
erfolgen, ohne daß die Antriebsverbindung unterbrochen wird; der Betrag und die
Lage der Einstellung ist erkennbar.
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An den Rahmenvorsprüngen i i ia sind Hebel i 15 mit ihrem einen Ende
drehbar und einstellbar angebracht. , Diese Hebel sind mit Rollen 116 versehen,
die an den Nockenscheiben 114 anliegen. Ihre entgegengesetzten Enden haben Gabeln
oder Joche 117. Auf den Armen iio sitzen Kolben, die allgemein mit P bezeichnet
sind. Die Kolbenvorrichtung besteht aus einer Stange 118, die aus einem geeigneten
Rohrstück hergestellt oder mit einer Bohrung iig versehen sein kann. Ein mit Innengewinde
versehenes ausgebohrtes
Kopfstück 120 nimmt ein Ende der Kolbenstange
auf. In der Bohrung des Kopfstückes sitzt ein weiteres Kopfstück 121, das aus porösem
Stoff besteht und abnehmbar und auswechselbar eingeschraubt ist. Die Kolbenvorrichtung
enthält ferner eine als Lager und zur Führung .dienende Hülse z22, ein Gelenklagerstück
123 und eine Stopfbüchse 12q., ferner Feststellmuttern 125, 126, 127, sowie
einen Nippel 128; das Kopfstück 121 ist wie bei. 121a in Abb. q. mit einer Kammer
versehen und- kann auch Bohrungen i2ib oder Auslässe haben, die einem später zu
erläuternden Zweck dienen. Die Gabel 117 ist bei 117a am= Block 123 angelenkt. Der
untere Deckelteil des Armes f io hat eine Bohrung mit Innengewinde, die in eine
Öffnung endet, so daß sie dieKolbenstange 118 und die Stopfbüchse 124 aufnehmen
kann. Der Block 123 und die Hülse 122 werden durch Stellmuttern 126 und 127 in eingestellter
Lage gehalten. Dadurch, daß man die Stellung der Hülse 122 und des Blockes 123 an
der Kolbenstange einstellt, wird die Höhe, in der sich der Kolben auf und ab bewegt,
verändert. Außerdem kann die Phase seiner Aufundabbewegung während des Arbeitens
durch Einstellen der Nockenscheibe 114 verändert werden, ohne daß die Antriebsverbindung
unterbrochen wird.
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Das Bezugszeichen 129 bedeutet allgemein eine Hauptmatrize, die an
dem Flansch 1o9 mittels Bolzen o. dgl. befestigt ist. Diese Matrize hat eine Mittelöffnung
oder Mündung, die in der Mündung 73v der Leitung 7 3 angebracht ist. An der Matrize
129 sind (Abb. fa) Abweiser 130 für den Ton angeformt, die, wenn das Stück 129 an
der Leitung 73 befestigt ist, aufwärts in diese Leitung hineinragen, um zu verhindern,
daß der zusammengepreßte Ton einen unzulässigen seitlichen Druck auf die Kolbenstange
i 18 ausübt. In der Hauptmatrize 129 sind Ringnuten 131 für die Durchgangswege 132
und 132a angeordnet. Der Kanal 132 ist mit einem Nippel 133 versehen, und der Kanal
132a ist wie bei 132b mit einem Stopfen verschlossen. Eine Verbindungsleitung 132
dient zur Verbindung zwischen einer beliebigen Zahl von Nuten oder Abschnitten der
Matrize 129. Die Hauptmatrize 129 ist mit einer abnehmbaren und auswechselbaren
Vorderfläche aus porösem Material versehen wie bei 13q.; die Vorderfläche wird durch
einen Ring 135 in ihrer Stellung gehalten, der am Stück i29 durch Schrauben 136
befestigt ist. Die Rippen Ufa, die zwischen den Nuten 131 liegen, dienen dazu, die
Vorderfläche während des Beschickungsvorgangs zu tragen.
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Die Formen bestehen aus einem Hauptteil a, einem Sockel
b aus Metall. Der Hauptteil a ist abnehmbar an dein Sockel z. B. durch Schraubgewinde
angebracht, und der untere Teil des Sockels ist derart gestaltet, daß er selbsttätig
auf einem Teller Sitz findet. Die Wellen fo sind hohl oder mit einer Bohrung loa
versehen, und ebenso sind die Teleskopwellen, wie bei ifa angedeutet, hohl; der
Teller sowie der Sockelteil b der Form können ebenfalls mit Bohrung versehen sein
wie bei i2a und r2c. Dadurch entsteht ein Durchgangsweg, der auf der einen Seite
in eine Kammer 137 mündet, die zwischen dem Hauptteil a und dem Sockelteil
b
der Form A gebildet ist, oder, wenn die Form massiv ist, kann dieser Durchgang
in eine Kammer 138 münden, die zwischen dem Sockel b und dem Teller 12 gebildet
ist und abgeschlossen wird, wenn die Form auf den Teller aufgesetzt wird. Dieser
Abschluß kann durch ein geeignetes biegsames Organ 139 bewirkt werden, das aus Gummi
bestehen und am äußeren ringförmigen Umfang des Tellers 12 etwa durch Schrauben
1¢o befestigt sein kann. Der Gipsteil a der Form kann in beliebiger Dicke hergestellt
und je nach Wunsch mit Auslässen oder Kanälen wie bei 141 versehen sein. Das Ringstück
135 hat eine Ringnut wie bei 142. Hierdurch kann eine Verbindung zwischen dieser
Nut und der Kammer 137 der Form hergestellt werden, wenn die letztere in die Beschickungsstellung
angehoben ist, wozu ein Kanal oder Kanäle 143 im Körper a der Form dienen. In dem
Ringstück 135 ist eine Bohrung oder ein Kanal 142a angeordnet, der mit der Nut 142
in Verbindung steht, so daß dieser Nut irgendein gewünschtes Medium zugeführt werden
kann. Der Kanal foa steht finit der Außenseite des unteren Endes der Welle durch
eine Gewindebohrung oder einen Nippel lob in Verbindung.
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Zusätzlich zu anderen Behandlungsflüssigkeiten oder Behandlungsstoffen
ist es besonders vorteilhaft, atmosphärischen Überdruck oder Unterdruck oder beides
auf die Beschickungen wirken zu lassen. Die Abb. io und i i erläutern eine Ventilbauart
und die zugehörige Betätigungsvorrichtung, mit der man die Anwendung von Überdruck
oder Unterdruck sowie auch von anderen Medien regeln kann.
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Das zu verwendende Ventil besteht aus einem Gehäuse 144- In dem Gehäuse
ist eine Kammer 148, in der ein Kolben 149 auf und ab gehen kann. Dieser Kolben
hat Öffnungen 150 und 151, ebenso ist das Gehäuse mit Öffnungen 152, 153
und 154 versehen; diese sind erweitert und mit Innengewinde versehen, so daß sie
Nippel für geeignete biegsame Schläuche o. dgl. 155, 156 und 157 aufnehmen können.
Der Kolben ist an seinem
einen Ende bei 158 als Platte ausgebildet,
die bei 15 9 einen ausgeschnittenen oder durch Guß hergestellten offenen
Teil aufweist, um die Verbindung mit der Antriebswelle, z. B. einer der Wellen 52,
zu ermöglichen. An dieser Platte sind mit den Nocken zusammenarbeitende Organe oder
Stifte i6o und i6i befestigt oder angegossen, die rechtwinklig vorstehen und mit
den Nocken 162, 163, 164 und 165 in Berührung kommen können und die vollständige
und mittlere Verschiebung des Kolbens in beiden Richtungen steuern. Die erwähnten
Nocken sind vorzugsweise gemäß der Anordnung nach Abb. 8 und 9 einstellbar auf den
Wellen 52 befestigt. Gewöhnliche Reibungsberührung wird imstande sein, den Kolben
149 in der Stellung zu halten, in die er durch Verschiebung gebracht ist. Um jedoch
das Kolbengewicht auszugleichen und sein Verbleiben in der verschobenen Stellung
zu sichern, ist sein eines Ende wie bei 166 genutet, und das Gehäuse kann ausgebohrt
und mit Gewinde versehen sein, um eine nachgiebig eingesetzte Einstell-oder Haltevorrichtung
aufzunehmen. Sie ist in Gestalt einer Kugel 167, Feder 168 und Schraube 169 dargestellt;
die Nuten 166 sind in ihren Abständen der Bewegung des Kolbens 149 angepaßt. - Wenn
also der Kolben seine verschobene Stellung nahezu erreicht hat, greift die Kugel
167 in eine der Nuten 166 und hält den Kolben nachgiebig in seiner verschobenen
Stellung. Da alle Nockenscheiben so angebracht sind, daß ihre Einstellung während
der Arbeit möglich ist, kann der Kolben zeitlich eingestellt und es können ihm veränderliche
Beharrungszeiten und Verstellungsgrade gegeben werden, während das Ventil arbeitet,
so daß auch die Zeit, während deren das erwähnte Medium zur Einwirkung auf die Tonbeschickungen
gebracht wird, eingestellt und geregelt wird. Diese Ventile können in beliebiger-
Zahl angeordnet sein. Die biegsamen Schläuche 155 und 157
führen zu einer
Lieferungsquelle für Druckluft oder Saugluft oder für ein anderes Medium; es kann
auch eines dieser Organe einfach in'die Umgebungsluft führen; der biegsame Schlauch
156 kann zu der Stelle führen, an der das Medium zur Einwirkung gebracht wird, z.
B. zum Zuführungsnippel lab für den Kolben, oder zu dem Nippel 133 an der
Hauptmatrize und zu dem Nippel lob für die Drehscheiben.
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Nachdem die Formen mit Beschickungen von Ton versehen sind, können
sie, wenn notwendig, vorgeschoben, auf und ab bewegt und im Arbeitsbereich einer
Schablone in Drehung versetzt werden, die bei 185 angegeben ist.
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Die Welle 1i2 und die Welle 52, welche die Hubscheiben z62, 163, 164,
165 und die Hubscheiben zur Steuerung der Töpferdrehscheibe trägt, sind mit Kettenrädern
oder Riemenscheiben versehen und mit Hilfe eines biegsamen Organs, z. B. einer Kette,
oder durch eine andere zwangsläufige Antriebsverbindung miteinander verbunden und
werden synchron angetrieben. Die Wellen zum Drehen der Drehscheiben werden vorzugs=
weise unabhängig angetrieben.
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Die Abb. 8 und 9 erläutern eine beim Einbau der Nockenscheiben der
Maschine verwendbare Bauart, durch deren Hilfe die Bewegungsphase der unmittelbar
von diesen Nocken betätigten Teile während des Arbeitens und ohne Unterbrechung
der Antriebsverbindung verändert werden kann. Beispielsweise ist eine Nockenscheibe
dargestellt, die an einer mit einer ringförmigen Gewindenut 38 versehenen Welle
S angebracht, bei 39 durchbohrt ist, um ein Lagergehäuse für eine Schraube 4o zum
Einstellen und Festhalten zu bilden. Die Bohrung 39 endigt in einem Schlitz oder
in einer Ausnehmung 41, die ein Stirnrad 42 aufnehmen kann. In dieses Stirnrad ist
das eine Ende der Schraube 4o eingeschraubt und durch einen Stift oder eine Schraube
43 befestigt. Ein in gestrichelten Linien angegebenes Einstellsegment 45, daß am'
einen Ende eines mit einem Ausgleichgewicht 47 als Kopf versehenen Schwinghebels
46 angeordnet ist, kann für Einstellzwecke als Stellstück dienen. Dieser Hebel sitzt
auf einer Tragwelle 48, die eine Längsnut 49 aufweist, und eine Schraube 5o durchsetzt
den Hebel 46 und ragt in die Nut 49 hinein. Auf diese Weise wird die Schwingbewegung
des Hebels durch die Schraube 5o begrenzt, indem diese an die Seitenwände der Nut
49 anstößt. Der schwere Kopf 47 des Hebels 46 dient dazu, das Segment außerhalb
des Bereichs der vorstehenden Zähne 44 des Rades 42 oder außerhalb des Bereichs
der radialen Bahn dieses Rades zu halten. Um die Nockenscheibe einzustellen, kann
der Hebel einfach einwärts geschwungen werden, um das Segment 45 in den Radius der
vorstehenden Zähne 44 des Rades 42 zu bringen, wenn die Nockenscheibe umläuft; diese
Einstellung kann umgekehrt werden, indem man den Hebel längs der ihn tragenden Welle
48 verschiebt und das Rad 42 auf der entgegengesetzten Seite der Nöckenscheibe zum
Eingriff bringt. Auf diese Weise kann der Arbeiter den Betrag der Einstellung leicht
abmessen, weil bei jeder Umdrehung der Welle und der Nockenscheibe das Segment mit
der Schraube 40 in Berührung kommt und ihr einen gewissen Betrag von Drehung erteilt,
so daß der Arbeiter sich danach richten kann, wie oft das
Segment
die Schraube berührt, und danach den Betrag bemessen kann, in welchem er die Winkelstellung
der Nockenscheibe verstellt. Die Schraubengänge der Ringnut 38 und der Schraube
4o sind vorzugsweise von der Art, daß sie keine Umkehr gestatten, also eingängige
Gewinde, um zu verhüten, daß die Nockenscheibe infolge der Arbeit, mit der sie belastet
wird, eine Winkelverstellung erfährt.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich die Arbeitsweise der
Maschine ohne weiteres.
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Der Ton kann in den Fülltrichter 71 in Form von üblichen zylindrischen
Portionen, wie er von dem Aufbereitungsapparat kommt, eingebracht werden. Die Schnecke
75 wird absatzweise betätigt, schiebt den Ton vor und drückt ihn als eine homogene
Masse in die Leitung 73. Das Ventil 96 kann entsprechend dem größten Druck, den
man in der Leitung 73 zu erreichen wünscht, eingestellt werden und kann als Sicherheitsventil
arbeiten. Während der Ton in die Leitung 73 vorgeschoben und zusammengedrückt wird,
gehen die Beschickungskolben P auf und ab und drücken den Ton in abgemessenen Beschickungen
auf die Formen. Diese können auf und ab gehen, um die Beschickung zu empfangen,
und in manchen Fällen kann es erwünscht sein, die Formen während des Beschickens
in Drehung zu setzen. Die Beschickungskolben brauchen nur so hoch gehoben zu werden,
als nötig ist, um ungefähr die richtige Menge von Ton in die Speiseöffnungen, deren
Seitenwände eine Sammelkammer oder einen Schacht bilden, in jedem Zeitpunkt gelangen
zu lassen, indem man. der Schnecke 75 eine teilweise Umdrehung erteilt. Darauf bewegen
sich die herabgehenden Kolben P in die Mündungen und pressen die Beschickungen auf
die Formen, die in diesem Zeitpunkt die Beschickungsstellung innerhalb der Hauptmatrize
129 erreicht haben, aus. Vorzugsweise läßt man einen Spielraum zwischen dem Kolbenkopfgebilde
und den Seitenwänden der Beschickungsmündungen oder Schächte, damit ein Überschuß
von Material in die Leitung 73 zurückgedrückt werden kann.
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Wenn die Beschickung zwischen der Form und der Hauptmatrize 129 der
Pressung unterworfen wird, wird sie dadurch vorgeformt oder erhält eine teilweise
fertige Gestalt. In dem richtigen Augenblick wird ein geeignetes Fluidum bei einem
ausreichend hohen Druck durch die poröse Wand der Matrize hindurchgedrückt und hierauf
die Form gesenkt. Dadurch, daß ein Fluidum durch die genannte Wandung getrieben
wird, verschwindet jegliche Neigung dieser Wand, eine ziehende Wirkung auf den Tonbatzen
oder eine den letzteren auf der Form lockernde Wirkung auszuüben. Der Tonbatzen
wird vielmehr gleichmäßig und sicher an der Form haften und die -Bedingung erfüllen,
daß er der Wirbelbewegung bzw. der Schleuderkraft widersteht, die bei dem Drehscheibenumlauf
auftritt, sowie dem Seitendruck, der von der Schablone ausgeübt wird, wenn der Ware
ihre endgültige Glättung und Gestalt erteilt wird.
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Nachdem die Formen mit Beschickungen von Ton versehen und die Beschickungen
von der Beschickungsvorrichtung bearbeitet sind, können sie vorgerückt und auf und
ab bewegt und in wirksamer Nähe von Schablone und Schaber unter Drehung bearbeitet
werden, um die Beschickungen fertigzumachen oder die Formarbeit zu vollenden.
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Durch die zahlreichen Erleichterungen beim Einstellen und zeitlichen
Abstimmen der arbeitenden Teile der Maschine sowohl. in der Ruhe als in der Arbeit
ist es möglich, die Beschickungen genau abzumessen und die gewünschte Flüssigkeit
oder das sonstige Medium ini richtigen Zeitpunkt und während der gewünschten Zeitdauer
zur Wirkung zu bringen; die Phase der Aufundabbewegung, ihr Ausmaß, ihre Höhenlage
und ihr Grad ist für alle hin und her bewegten Teile leicht und bequem zu überwachen.
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Die Hauptmatrize 129 kann leicht abgenommen oder durch andere ersetzt
werden; die Abb. 5, 6 und 7 erläutern verschiedene Arten von Ausführungsformen,
die für diesen Zweck geeignet sind.
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Abb. 5 zeigt eine für tiefe Waren geeignete Ausführungsform. In diesem
Fall ist die Matrize 129 konvex anstatt konkav und ist in eine Tragplatte 2o2 eingeschraubt,
die einstellbar an dem Flansch 1o9 befestigt ist, der an der Speiseöffnung in der
Leitung 73 sitzt; in diesem Fall ist die Stirnfläche 134 an dem Stück 129 angeschraubt.
Der Kreisring 135
besteht in diesem Fall aus porösem Material und ist nachgiebig
angebracht, so daß er auf das Stück 129 gleitend paßt. Eine Feder :203 umgibt dieses
Stück oberhalb des Ringes und liegt mit ihrem einen Ende an einer Beilegescheibe
2o4 und mit ihrem anderen Ende an einem Einstellring 2o5, der z. B. durch Schraube
2o6 einstellbar befestigt ist. Die Kreisnut 142 hat die Gestalt einer in dem Ring
135 gebildeten Kammer und steht mit dem Durchgang 132d in Verbindung. Wenn bei der
Arbeit der Teller die Form in die Beschickungslage hebt, kommt die Form mit dem
Ring 135 in Berührung und geht mit ihm ein kurzes Stück aufwärts und drückt dabei
die Feder 203 zusammen; wenn darauf die Form mit Ton beschickt ist und abwärts
geht,
kommt der Ring an der Kante der Tonbeschickung zur Anlage, übt einen Druck auf sie
aus und hilft auf diese. Weise dazu, daß sich der Ton, falls er die Neigung haben
sollte, an ihr zu haften, von der Stirnfläche löst. Der Ring eignet sich auch dazu,
die Kante der Ware zu formen.
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Bei der Herstellung von Ware, die die Verwendung eines nicht fließenden
Tons oder von Tonsorten mit einem verhältnismäßig großen Gehalt von Kieselerde erfordern,
wie sie zum Herstellen von glasierter Ware benutzt werden, hat es sich als sehr
schwierig herausgestellt, zu erreichen, daß der Ton beim Bilden der rohen Werkstücke
und bei der Drehscheibenarbeit richtig zusammenbackt und an der Form haftet. Die
Abb. 6 und 7 zeigen Ausführungsformen, die zum Herstellen von Ware -aus nicht fließenden
Tonsorten besonders geeignet sind. Durch Druck wird der Ton dem inneren Umfang der
Form in Richtung auf ihre Mitte, also konvergierend, oder sowohl dem Umfang als
der Mitte der Form zugeführt und dadurch verhindert, daß die Tonbeschickung infolge
radialer Ausdehnung öder Streckung des Tones springt oder zu Bruch geht.
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Gemäß Abb. 6 ist ein ringförmiges Gehäuse 207, in welchem die Kolbenvorrichtung
gleiten kann, an der Platte 2o2 mit Bolzen o. dgl. befestigt. Die Matrize 129 ist
mit Streben 2o8 ebenfalls an der Platte 202 mit Schrauben 2o9 befestigt; der Kanal
oder die Bohrung 132a durchsetzt eine dieser Streben der Länge nach. Das Unterstück
12o des Kolbens ist korbartig gestaltet und mit Öffnungen versehen, die den Streben
2o8 angepaßt sind. Der ringförmige-Umfangsteil des Korbes ist vorzugsweise massiv
und bildet einen Kolben 21o, der gleitend in das Gehäuse 2o7 paßt. Am unteren Teil
des Kolbens ist ein poröser Kopf 121c eingeschraubt oder anderweitig am Unterende
dieses Kolbens befestigt und mit einer Kammer 121d versehen. Zwischen dieser Kammer
und der Bohrung i 19 der Kolbenstange bestellt eine Verbindung über den Kanal 121e.
Ein bei 2i1 angedeuteter Hilfskolben ist nachgiebig in den Unterteil 120 eingebaut,
der ein mit Innengewinde versehenes Gehäuse zur Aufnahme einer Buchse 212 bildet.
In dieser Buchse kann der Kolben 211 gleiten. Am oberen Ende des Kolbens sitzt ein
Halteflansch und in dem Sockelgehäuse eine Feder 213, die mit ihrem einen
Ende an dem Flanschende des Kolbens anliegt. In der erwähnten Buchse ist die Feder
:einstellbar. Der Hilfskolben 2 i i ist mit einem porösen Kammerkopf versehen, und
die Stirnfläche 134: kann im wesentlichen gemäß den Abb. i und q gebaut und angebracht
sein. Je nach Wunsch können im mittleren Teil der Form und ebenso im mittleren Teil
des Hilfskolbens 2i i Durchlässe angebracht sein, damit die Luft entweichen kann,
die etwa durch die konvergierende Tonbeschickung eingeschlossen worden ist.
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Beim Arbeiten wird der Ton durch Druck aus der Zuführung 73 in das
Gehäuse 2o7 hineingepreßt. Der auf und ab gehende Kolben drückt den Ton auf den
äußeren Umfangsteil der Form sowie im Innern über die Form gegen die Mittelöffnung
der Matrize 129 und in dieser Mittelöffnung aufwärts. Der konvergierende Ton bewegt
den Hilfskolben 21i, der vorzugsweise so eingestellt ist, daß er mit dem Kolben
21o abwärts geht und diese (Öffnung abschließt. Der Hilfskolben 21i wird gegen den
Druck der Feder 2i3 aufwärts gedrückt, das überschüssige Material sowie etwa im
Überschuß vorhandene Feuchtigkeit geht durch die Öffnung in das Gehäuse 2o7 zurück.
Wenn der Kolben 21o seine tiefste Stellung erreicht und der Ton nicht mehr durch
die Mittelöffnung aufwärts geht, geht der Hilfskolben 2i i abwärts und vollendet
den Arbeitsgang, indem er den vorstehenden Tonstumpf entfernt und so den mittleren
Teil der Ware glättet und formt. Vorzugsweise ist die Mittelöffnung an ihrem oberen
Ende erweitert, so daß der Hilfskolben seinen letzten Druck allmählich ausüben kann
und auch zwischen diesem Kolben und der Wand der Mündung ein Spielraum bleibt, der
das Herausdringen oder ein rückwärtiges Ausdrücken wie in den Abb. i und q. ermöglicht.
Während der vorstehenden Vorgänge kann Druckluft oder Saugluft oder beides oder
ein anderes Medium in solchen Zeitpunkten zur Wirkung gebracht werden, daß ein möglichst
gutes Ergebnis zustande kommt.
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Gemäß Abb. 7 ist der Hilfskolben 211 nicht nachgiebig, aber einstellbar
in das Kopfstück 121 angeordnet. In diesem Fall kann der die Beschickung ausdrückende
Hauptkolben so betätigt werden, daß er zuerst auf den Ton im Gehäuse 207
drückt und diesen Ton um die Matrize i29 herum und auf den Umfang der Form aufpreßt.
Vorzugsweise wird dabei Unterdruck oder Vakuum durch den Hilfskolben 2i i und die
Mittelöffnung zur Wirkung gebracht, um auf den konvergierenden Ton, während er gepreßt
wird, eine Zugwirkung auszuüben und zugleich eingeschlossene Luft zu entfernen;
dabei wird der Hilfskolben vorzugsweise so@ eingestellt, daß der konvergierende
Ton zuerst ein kurzes Stück innerhalb der Mittelöffnung aufsteigen kann, so daß
er dem herabgehenden Hilfskolben begegnet, der alsdann den fließenden Ton leicht
umstülpt und an dem Treffpunkt eine Knetwirkung ausübt, um etwa mögliche Blasen
wegzubringen. Der Mittelteil der
Form und des Hilfskolbens können
auch in diesem Fall mit Durchlässen versehen sein wie in Abb. 6.
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Der Hilfskolben 211 gemäß Abb. 7 kann ebenfalls so eingestellt sein,
daß er durch die Mittelöffnung frei durchgeht, wenn der Hauptkolben herabgeht, so
daß der Ton dem Umfang und den Mittelteilen der Form gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig
zugeführt werden kann, indem der Ton nach einem gewissen Punkt der Form konvergiert
und der Hilfskolben alsdann die Mittelöffnung abschließt und den Vorgang vollendet;
dabei wird Saugluft verwendet, um etwa eingeschlossene Luft abzusaugen, so daß der
Ton in sich zusammenfließen kann.
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Bisher hat man, so weit bekannt, das rohe Tonstück oder die Beschickung
auf die Form gebracht und radial bearbeitet oder ausgebreitet. Dabei war es bei
verhältnismäßig trockenen oder nicht fließenden Tonsorten schwierig, den Ton zum
Haften an der Form zu bringen und Brüche und Sprünge infolge der radialen Ausbreitung
zu vermeiden. Dadurch, daß man den Ton ablenkt und ihn nach dem Umfangsteil der
Form führt und den Druck gemäß den Abb. 6 und 7 zur Wirkung bringt, kann der Ton
dazu gebracht werden, daß er ohne weiteres mit einer Knet- und Mischwirkung über
den Innenteil der Form rollt, wodurch Sprünge und Brüche infolge der radialen Ausbreitung
wirksam vermieden werden.
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In manchen. Fällen kann es erwünscht sein, die mit dem Ton in Berührung
kommenden Flächen der Matrize 129 und des Kolbens P zu erwärmen, während ein anderes
MediuTn wie Druckluft oder Saugluft oder beide zur Wirkung gebracht werden. In Abb.4
sind elektrische Spulen, wie bei 214 und 215 angegeben, in den Ringnuten 131 und
in der Kammer i2ia angeordnet; diese Spulen werden durch Hilfsmittel, wie z. B.
ein Rheostat, geregelt. Die Matrize 129 kann in geeigneter Weise gegen die Spule
isoliert sein, sie kann auch aus hitzebeständigem Material bestehen. Mit diesen
Hilfsmitteln kann. die Temperatur der mit dem Ton in Berührung stehenden Flächen
der Matrize 129 und des Kolbens P unabhängig von der Art des auf die Beschickung
zur Wirkung gebrachten Mediums geregelt werden.