-
Vorrichtung zum Reinigen von Zellstoff o. dgl. durch Schleuderbewegung
des Stoffes gegen Siebflächen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen
von Zellstoff o. dgl. durch Schleuderbewegung gegen Siebflächen und bezweckt, beim
Reinigen selbsttätig eine differenzielle Sichtung des Gutes herbeizuführen. Erfindungsgemäß
ist. die Einrichtung so getroffen, daß innerhalb eines Siebzylinders ein zweiter
Siebzylinder größerer Maschenweite mit auf seinem Außenmantel axial oder wenigstens
vorwiegend axial verlaufenden, gegen .die Stoffzuführungsmittel hin durch die Siebfläche
nicht abgedeckten und mit nach innen reichenden Leitflächen versehenen Fangrinnen
angeordnet ist. Die Fangrinnen ermöglichen eine Ableitung der Stoffasern von der
Siebfläche, welche die längeren Fasern zurückhält, während das Wasser und die Verunreinigungen
zur weiteren Sichtung durchtreten können. Die Siebfläche wird also selbsttätig frei
gehalten und bleibt somit stets wirksam. Für die Relativbewegung zwischen Siebfläche
und Fasern verwendet man entweder die eigene Bewegung des Stoffes, die durch Gegenspritzer.
hervorgerufen wird, oder auch seine Schwerkraft bzw. die Zentrifugalkraft besonderer
Wasserstrahlen, Luftstrahlen u. dgl. m., sofern man nicht das Sieb selbst beweglich
anordnet. Natürlich kann man auch Sieb und Faserschicht gegeneinander bewegen.
-
Die bekannten Einrichtungen, bei welchen eine Reinigung durch Gegenschleudern
der Stoffmassen gegen Siebflächen erfolgt, lassen nur eine partielle Sichtung des
Gutes zu; ebenso die Schleudersortierer mit konzentrischen Siebflächen verschiedener
Maschenweite. Die Siebe dienen aber einem anderen Zweck. Auch die Anwendung von
Ableitungskanälen.ist zu Sichtungszwecken vorgeschlagen worden. Erst die erfindungsgemäße
Vereinigung dieser Einzelheiten aber ermöglicht es, in einmaliger Behandlung den
Harzgehalt und andere Verunreinigungen um 4o bis 5o0/, herabzusetzen. Als besonderer
Vorteil kommt hinzu, daß beim späteren Bleichen eine Ersparnis von io bis :2o0/0
Chlor eintritt. Die Reinigung der Siebflächen erfolgt bei der Vorrichtung gemäß
der Erfindung außerdem selbsttätig.
-
Die Zeichnung zeigt zwei beispielsweise Ausführungsformen einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung, und zwar ist Fig. i ein schematischer, senkrechter Schnitt
durch die erste Ausführungsform; Fig.2 ist ein waagerechter Schnitt durch Fig. i
; Fig. 3 ist ein Teil von Fig. i bei einer abgeänderten Ausführungsform der Einrichtung
zum Entfernen der Fasern. -%;on der Siebfläche, und Fig. 4 ist ein Schnitt durch
Fig. 3.
-
Bei der in Fig. i und 2 dargestellten Ausführungsform ist A eine in
geeigneter Weise gelagerte Welle, die beispielsweise durch eine Riemenscheibe A'
angetrieben werden kann und die eine Anzahl, bei der dargestellten
Ausführungsform
vier, kreuzartig angeordneter Flügel B trägt. Um die Flügel herum ist eine zylindrische
Siebfläche C angeordnet, welche, über ihren Umfang verteilt, eine Anzahl sich über
die ganze Länge des Zylinders erstreckende Unterbrechungen D aufweist. Die Kanten
der Unterbrechungen sind durch rinnenförmige Teile E miteinander verbunden.
-
An diesen Rinnen E können in das Innere des Zylinders C Vorsprünge,
Leisten oder Anschlagflächen G vorgesehen sein. Unterhalb des Zylinders ist ein
Raum F vorgesehen, an welchen eine Ausflußöffnung PI angeschlossen ist, und um den
Raum F herum liegt ein Raum H mit einer Ausflußöffnung Hl. Der Zylinder C wird von
einem weiteren Siebzylinder K umgeben. Für den Zufluß der zu reinigenden Cellulose
dient das Zuleitungsrohr M, welches oberhalb der Flügel B in der' Mitte des Apparates,
die Achse A umgebend, mündet.
-
Die Löcher des Siebzylinders C sind so eingerichtet, daß Wasser und
die Verunreinigungen hindurchgehen können, dagegen die längeren Stoffasern von der
Siebfläche zurückgehalten werden. Der äußere Siebmantel K ist feinmaschiger. Er
besteht vorzugsweise aus eurem feinmaschigen Metalltuch.
-
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist demnach folgende. Die mit Wasser,
und zwar vorzugsweise angewärmtes Wasser, versetzte Cellulose wird durch das Rohr
,11 zugeführt. Die umlaufenden. Flügel B schleudern das eintretende Material gegen
die Siebfläche C und geben dabei gleichzeitig dem gesamten Gemisch eine Drehbewegung,
und zwar in der Richtung des Pfeiles in Fig.2. Durch das Gegenschleudern gegen die
Siebfläche wird das Wasser und die Verunreinigungen durch die Siebfläche C hindurchgeschleudert
werden, während die Cellulosefasern von der Siebfläche zurückgehalten werden. Durch
die umlaufende Bewegung jedoch, die diesen Fasern durch die Flügel erteilt wird,
und ferner durch die Reibung der von den Flügeln mitgerissenen Flüssigkeitsschicht
an den sich absetzenden Fasern werden diese an der Siebfläche entlang bewegt, und
gelangen in die Rinnen E. Die vorstehenden Leisten G fangen diejenigen Fasern, die
etwa weitergleiten wollen, und leiten sie ebenfalls in die Rinne. In den Rinnen
fließt das Fasermaterial nach unten hin ab und gelangt in den Raum F, aus dem es
dann durch die Öffnung F1 abgezogen werden kann.
-
Da die Masse auch feine Fasern enthält, die durch das Sieb C hindurchgelangen
können, ist die Siebfläche K feinmaschiger. Durch diese kann nur noch das Wasser
und ein Teil der Verunreinigungen hindurchgelangen, während die feineren Fasern,
allerdings gemischt mit einem Teil der Verunreinigungen, an der Siebfläche entlang
nach unten in den Raum H hineinfließen können, aus dein sie dann durch die Öffnung
Hl abgeführt werden.
-
Die Ausführung nach Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der Ausführung
nach Fig. z und 2 lediglich dadurch, daß der Siebzylinder C nicht unterbrochen ist,
sondern daß schaufelartige, sich über die ganze Länge des Siebes erstreckende Teile
El vor dein Siebe angeordnet sind, welche die sich an dem Zylinder C entlang bewegende
Fasern abstreifen und ebenfalls nach unten in den Raum F abfließen lassen.
-
Natürlich kann die Vorrichtung baulich auch anders ausgestaltet werden;
so kann man anstatt des stehenden Apparates mit senkrechter Welle A auch einen liegenden
Apparat mit waagerechter Welle bauen. Das Gegenschleudern des Stoffes gegen die
Siebfläche C kann auch durch Gegenspritzen aus einer Druckleitung erfolgen. In letzterem
Falle kann man, wenn dem Stoff nicht bereits durch das Spritzen eine Bewegung an
der Siebfläche entlang erteilt wird, auch die Siebfläche umlaufen lassen oder auch
zur Unterstützung der Bewegung des Stoffes an der Siebfläche entlang ein Umlaufen
der letzteren vornehmen. Schließlich kann man an Stelle der rotierenden Siebflächen
auch Siebflächen in Form von endlosen Bändern oder in einer Ebene hin und her bewegte
Siebe verwenden.
-
Die Vorrichtung kann auch in Verbindung mit gewöhnlichen Stoffsorten
in der Weise vereinigt werden, daß der durch das Sortierblech hindurchdringende
Stoff unmittelbar gegen die Siebflächen geleitet wird.