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Reinigungsvorrichtung für Baumwollsamen Die bisher bekanntgewordenen
Reinigungsverfahren für Baumwollsamen sind sehr kompliziert und nur mit großem mechanischem
Aufwand durchzuführen. Bevor die Baumwollsamen zur Gewinnung von Tafel-öl
in die ölpresse gelangen, müssen sie fünf verschiedene Reinigungsmaschinen durchlaufen.
Trotz des großen mechanischen Aufwandes ist es noch nicht gelungen, auch die letzten
an den Sainenkörnern hartnäckig anhaftenden Fasern zu entfernen. Außerdem sind die
bekannten Reinigungsverfahren sehr energieaufwendig.
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Mit der Erfindung wird eine Reinigungsvorrichtung vorgeschlagen, die
nur aus einer Maschine besteht, die auch die letzten Fasern von den Samenkörnern
entfernt. Die Erfindung wird in der Kombination folgender Einzehnerkmale gesehen-.
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a) eine Drehtrommel, die über den Trommelumfang gleichmäßig verteilte,
über die Trommellänge reichende, für die Aufnahme der Samenkörner dienende Schlitze
aufweist, deren in Drehrichtung der Trommel gesehene voraneilende Begrenzungsfläche
zum Trommelinnern abfallend geneigt ist, und deren gegenüberliegende Begrenzungsfläche
die Form eines Daches aufweist, b) einen feststehenden Außenmantel, der die
Drehtrommel ganz oder teilweise bedeckt und in der oberen Zone einen Schlitz für
den Guteinfall, in der unteren Zone eine Öffnung für den Gutausfall und in der mittleren
Zone einen Schlitz aufweist, der zum Durchtritt einer äußeren die Drehtrommel tangierenden
entgegengesetzt zur Trommel umlaufenden Bürstenwalze dient und dessen zugespitzte
Begrenzungskanten in die von der Trommelwand und der Bürstenwalze gebildeten Zwickel
hineinreichen, e) einen feststehenden Innenmantel, der mindestens von der
Guteinfall- bis zur Gutausfallöffnung des Auß,enmantels reicht und diese überdeckt
sowie einen Schlitz aufweist, der zum Durchtritt einer weiteren die Drehtrommel
tangierenden und entgegengesetzt zur Drehtrommel umlaufenden inneren Bürstenwalze
dient und dem entsprechenden Außenmantelschlitz gegenüberliegt, wobei die zugespitzten
Begrenzungskanten des Innenmantelschlitzes ebenfalls in die von der TrQmmelwand
und der Bürstenwalze gebildeten Zwickel hineinreichen, d) einen die Drehtrommel
intermittierend entsprechend der Schlitzteilung drehenden Antrieb. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß der Guteinfallschlitz und die Gutausfallöffnung
sich in lotrechter Ebene gegenüberliegen. Durch diese Maßnahme werden keine zusätzlichen
Zu- bzw. Abführorgane benötigt, weil jetzt das Gut sowohl im freien Fall zugeführt,
als auch im freien Fall abgeführt werden kann.
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Die von den Samenkörnem entfernten Fasern müssen abgesaugt werden,
damit sie nicht mit den Samenkörnern in die ölpresse gelangen. Zu diesem Zweck schlägt
die Erfindung weiterhin vor, daß der Außen-und Innenniantel je ein eine Bürstenwalze
umschlie-Undes Gehäuse bilden, an die die Saugleitungen eines Ventilators angeschlossen
sind.
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Beim Behandeln der Samenkörner in den Behandlungsschlitzen der Drehtrommel
kann es passieren, daß die abgebürsteten Fasern nicht restlos abgesaugt werden und
noch einige Fasern mit zum Ausfallschlitz transportiert werden. Damit auch diese
restlichen Fasern nicht mit in die ölpresse gelangen, befindet sich die Gutausfallöffnung
über einem Ausfallgehäuse, das über eine im Querschnitt mgelbaie Öffnung an die
Saugleitung angeschlossen ist. Dabei werden die ausfallenden Samenkörner und die
leichteren Faserteilchen in der Schwebe voneinander getrennt wobei die Samenkörn-er
im freien Fall abgeführt werden und die, leichteren Faserteilchen vom Luftstrom
angesaugt werden. Dabei ist es zweckmäßig, daß die Verbindung des Ausfallgehäuses
mit der Saugleitung sich innerhalb der Reinigungsvorrichtung befindet und hierzu
das die äußere Bürstenwalze umschlieBende Gehäuse dient. Mit dieser Anordnung können
die in den Behandlungsschlitzen abgebürsteten Fasern und die im Ausfallschacht abgesaugten
Fasern gemeinsam abgeführt und der Saugleitung zugeführt werden.
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Außer der Beseitigung der hartnäckigen Faserschicht von den Samenkörnern
und dem geringen
mechanischen Aufwand hat die Erfindung noch den
Vorteil, daß der Energiebedarf auf über die Hälfte des bisher benötigten Bedarfs
gesenkt werden kann, und der Raumbedarf auch nur einen geringen Teil des bisherigen
Bedarfs ausmacht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ifi, der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung,
F i g. 2 eine Vorderansicht der Reinigungsvorrichtung, F i g. 3 einen
Querschnitt durch die Reinigungsvorrichtung und F i g. 4 eine vergrößerte
Darstellung der Behandlungsschlitze.
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Die Drehtrommel 1 ist mit über den Trommelumf an
2 g leichmäßig verteilten Längsschlitzen 2 versehen, die. in Drehrichtung
der Trommel 1 gesehen, am Boden eine zum Trommelinnem weisende schräge Begrenzungsfläche
3 und an der anderen Begrenzungslinie eine dachförmige Begrenzungsfläche
4 aufweisen. Die Begrenzungsfläche 4 besteht aus 7wei Flächen 4a und 4b unterschiedlicher
Neigung, die etwa in der Mitte der Blechstärke der Drehtrommel 1
zusammenstoßen
und dort mit ihrer Kante 4c ein sogenanntes Dach bilden. Die Drehtrommel
1 ist von einem Außenmantel 5 umgeben, in dem Stützrollen
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gelagert sind, an denen sich die Trommel 1 abwälzt. An der oberen
Seite des Außenmantels 5 befindet sich der Schlitz 7 für den Guteinfall
mit dem darüber befindlichen Schacht 8, durch den der Baumwollsamen in die
Schlitze 2 gelangt. An der unteren Seite des Außenmantels 5 befindet sich
die Gutausfallöffnung 9
für das fertigbehandelte Gut. In der mittleren Zone
des Außenmantels 5 ist ein weiterer Behandlungsschlitz 10 vorgesehen,
an den sich ein Gehäuse 11
anschließt. Innerhalb der Trommel 1 befindet
sich ein weiterer Innenmantel 12, der mindestens von dem Guteinfallschlitz
7 bis zur Gutausfallöffnung 9 des Außenmantels 5 reicht und
diese Schlitze und Öffnun-,gen 7 und 9 überdeckt. Der Innenmantel
12 weist ebenfalls in der mittleren Zone einen Behandlungsschlitz 13 auf,
der dem Schlitz 10 des Außenmantels 5
gegenüberliegt. Auch an den Schlitz
13 schließt sich ein weiteres Gehäuse 14 an. In den Gehäusen 11 und
14 sind auf parallel zueinander liegenden Achsen 15
und 16 Bürstenwalzen
17 und 18 rotierend angeordnet. Die Bürstenwalzen 17, 18 können
beispielsweise aus aneinandergereihten Stahlbürstenscheiben zusammengesetzt sein.
Die Achsen 15 und 16 drehen sich in gleicher Richtung und laufen entgegengesetzt
zur Drehrichtung der Trommel 1. Angetrieben werden die Achsen 15 und
16 mittels eines Riementriebes 19
über eine Antriebstrommel 20, an
der ein Elektromotor 21 angeschlossen ist, und über Riemenscheiben 22 und
23. Am Riementrieb 19 befindet sich eine weitere Spannrolle 24 mit
ihrer Achse 25, auf der eine kleinere Scheibe 26 sitzt, die -eine
Exzenterscheibe 27
mittels eines zweiten Wiementriebes 28 antreibt.
Die Scheibe 27 ist in einem am Ausfallgehäuse 30 befestigten Lagerbock
29 mit der Achse 42 gelagert. Das Ausfallgehäuse 30 schließt sich
an den Außenmantel 5 an. An der Exzenterscheibe 27 ist ein Gestänge
31 befestigt, welches mit einer Zahnknagge 32
des Antriebes
32, 33 versehen ist, die in einen Zahnkranz 33 eingreift, der sich
an der Innenseite der Trommel 1 befindet. Trotz der stufenlosen übersetzung
bewegt das Gestänge 31 die Trommel 1 jeweils ruckartig um eine Teilung
der Schlitze 2, sodäß nach jeder Bewegung der tiontimel. ein neuer Schlitz 2 iin
Bereich der Bürsten 17 und 18 steht. Die Verweildauer der Schlitze
2 im Bereich der Bürsten 17 und 18 kann durch eine stufenlos6Antriebsregelung
g*'e#nau eingestellt werden. Damit die vom Guteinfallschlitz7 bis zu den Bürsten
17 und 18 vorlaufenden Schlitze 2 ständig mit Gut gefüllt sind, laufen
innerhalb des Schachtes 8 oberhalb des Einlaufschlitzes 7 eine oder
mehrere Schnecken 34, die über einen dritten Riementrieb 35 von der Achse
42 angetrieben werden. Diese Materialzufuhr ist nicht an das angeführte Beispiel
gebunden. Vielmehr können die Schnecken 34 auch durch einen Schieber oder eine Zellenradschleuse
ersetzt werden. Die Füllgeschwindigkeit der Schnekken 34 ist mit dem Lauf der Trommel
1 so abgestimmt, daß, sobald ein Schlitz 2 mit Gut gefüllt ist, die Trommel
1 um einen Schlitzabstand in Richtung der Bürstenwalzen 17 und
18 weiterrückt. Die Behandlungsdauer des Gutes zwischen den Bürsten beträgt
nur etwa 1 Sekunde. -
Das zwischen den hochtourigen Bürstenwalzen
17
und 1.8 befindliche Gut, wird in dem Schlitz 2 herumgewirbelt. Dabei
sind die Schlitze 2 so konstruiert, daß sich kein Samenkorn 40 einklemmen kann.
Die schräge Begrenzungsfläche 3 des Schlitzes 2 wendet die Samenkörner 40
von der linksseitig rotierenden Bürstenwalze 17 ab, und somit gelangen sie
zwangsweise zur rechten Bürstenwalz-- 18, um dann sofort von dieser nach
oben geschleudert zu werden. Am oberen Ende des Schlitzes 2 wird die Aufwärtsbewegung
der Samienkömer unterbrochen, sobald sie die Firstkante 4c der dachförmigen Begrenzung
erreicht haben. Damit haben die Samenkömer 40 den Bruchteil einer Sekunde Zeit,
in ihrer obersten Lage zu
verharren. Danach werden die Samenkömer in der oberen
Lage von der linken Bürstenwalze 17 erfaßt und sofort nach unten geschleudert.
Dieser Vorgang wiederholt sich oft und schnell. Die Form der das Gut zwischen die
beiden Bürstenscheiben bringenden Schlitze 2 ist erfindungswesentlich. Die Tourenzahl
der Bürstenscheiben spielt eine große Rolk und beträgt etwa 3000 U/min. Es
hat sich bei dem erfindungsgemäßen System herausgestellt, daß die Schalen der Samenkömer
auch dann nicht beschädigt werden, wenn die Samenkörner übertrieben lange in dem
Reinigungsraum (Schlitze 2) verbleiben. Das bedeutet, daß das Gut in den Schlitzen
2 sozusagen schwebt und von einer Bürstenwalze zur anderen flattert.
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Die gereinigten Samenkömer fallen durch die Öffnung 9 des Außenmantels
5 in das Ausfallgehäuse 30. Durch eine regulierbare öffnung
36 innerhalb des Ausfallgehäuses 30 werden die von den Samenkörnem
entfernten überleichten Teilchen durch einen, von einem Ventilator erzeugten leichten
Luftzug abgesaugt und in das Gehäuse 11 transportiert, wo sie gemeinsam mit
den von den Samenkörnem abgebürsteten Faserteilchen in die Saugleitung
37 gefördert werden. Der Ventilator 38 kann unmittelbar an das Gehäuse
11 oder aber an das Ende der Leitung 37
angeschlossen werden, wo sich
gleichzeitig ein nicht da'rgestellter Zyklonabscheider befindet. Die Größe der öffnung
36 kann durch eine bewegliche Wandsperre 39 verändert werden. Durch
diese Maßnahme werden die leichten Teilchen sofort vom Kömerstrom getrennt und können
somit nicht in die ölpresse gelangen. Drehrichtung der Trommel
1 ist gemäß Pfeil 41 dargestellt.