DE585274C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation kohlenstoffhaltigen Gutes - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation kohlenstoffhaltigen Gutes

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DE585274C
DE585274C DEI37588D DEI0037588D DE585274C DE 585274 C DE585274 C DE 585274C DE I37588 D DEI37588 D DE I37588D DE I0037588 D DEI0037588 D DE I0037588D DE 585274 C DE585274 C DE 585274C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B49/00Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated
    • C10B49/02Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated with hot gases or vapours, e.g. hot gases obtained by partial combustion of the charge
    • C10B49/04Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated with hot gases or vapours, e.g. hot gases obtained by partial combustion of the charge while moving the solid material to be treated

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation kohlenstoffhaltigen Gutes Verfahren zur kontinuierlichen Destillation kohlenstoffhaltigen Gutes in einem Drehtrommelschwelofen, z. B. zur Tieftemperaturdestillation bituminöser Kohlen, sind bekannt. Bei einer derartigen Destillation wird das Rohmaterial vorgewärmt oder getrocknet, um es für den zweiten Arbeitsgang vorzubereiten und danach in einem zweiten Stadium das Gut bei höheren Temperaturen zu behandeln. Die Behandlung des Gutes in diesem letzten Stadium ist schwierig, weil es beim Verkoken zusammenbackt.
  • Für die Trocknung und Destillation verwendet man bisher im allgemeinen zwei verschiedene Trommeln. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, die drehbare Trockentrommel vor der Schweltrommel gleichachsig mit ihr zu lagern und die beiden Trommeln mit Absaugevorrichtungen auszustatten, die derart aufeinander abgestimmt sind, daß ein Teil des in der Trockentrommel erzeugten Wasserdampfes die Schweltrommel durchzieht. Außerdem ist eine drehbare Schweltrommel bekannt, die durch Zwischenwände in mehrere Kammern unterteilt ist und mehrere gleichachsig angeordnete Abzugsrohre besitzt, so daß auf mechanischem Wege die Schweltrommel in mehrere Zonen zerlegt wird, aus denen die Destillationsprodukte getrennt abgesaugt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Destillationsverfahren, bei dem das Gut in verschiedenen Teilen des Ofens auf verschiedene Temperaturen beheizt und die Feuchtigkeitsdämpfe sowie die höher siedenden flüchtigen Bestandteile an beiden Enden des Ofens abgeführt werden, so auszugestalten, daß Trennwände in der Trommel nicht erforderlich sind und Änderungen der Behandlungstemperaturen und Wärmezonen vorgenommen werden können. Eine derartige Anpassungsfähigkeit ist von besonderer Bedeutung, wenn in ein und derselbenVorrichtung verschiedenartige Rohstoffe, beispielsweise Steinkohlen, Braunkohlen, Ölschiefer, Teersand oder Holzabfälle, behandelt werden sollen, aus denen flüchtige Bestandteile in Form von Gas, Ölteeren, Säuren 'und verkokten Rückständen einschließlich eines rauchlosen Brennstoffes gewonnen werden können.
  • Nach der Erfindung wird deshalb in einer Drehtrommel, die in bekannter Weise von einem einheitlichen, über ihre ganze Länge durchlaufenden, unter derTrommel eine Heizkammer bildenden Gehäuse umschlossen ist, in welchem sich eine Mehrzahl in ihrer Heizwirkung abgestufter Brenner befindet, durch Regelung der Saugwirkung an den beiden Enden eine neutrale Stelle ungefähr atmosphärischen Druckes zwischen den Zonen niedriger- und hoher Temperatur aufrechterhalten. Ein derartiges Verfahren benötigt also nicht Trennwände oder sonstige Einrichtungen zur Trennung des Trockenraumes von dem Destillationsraum. Durch entsprechende Einstellung der Brenner und der an den beiden Trommelenden angreifenden Absaugvorrichtungen läßt sich ohne weiteres erreichen, daß innerhalb der Trommel eine Zone höchsten Druckes entsteht, die ein Übertreten von Dämpfen aus der Schwelzone in die Trockenzone oder umgekehrt verhindert. Weiterhin wird durch die Erfindung der Vorteil erzielt, daß sich je nach der Natur des Rohstoffes die Temperatur und das Verhältnis von Länge des Schwelraumes zur Länge des Destillationsraumes regeln läßt, insbesondere, wenn an beiden Enden der von einer durchgehenden Heizkammer umgebenen Drehtrommel einstellbare Absaugevorrichtungen vorgesehen sind. Eine noch sorgfältigere Trennung der verschiedenen Behandlungszonen läßt sich dadurch erreichen, *daß in den Heizkammern die Zonen verschiedenerTemperatur durch von Luft durchströmte Scheidewände getrennt werden.
  • In gewissen Fällen kann auch Luft oder inertes Gas oder eine Mischung beider in das kältere Retortenende eingeführt werden. wobei gleichzeitig die Luft oder die Mischung aus Luft und inertem Gas wie auch der feuchte Dampf und die leicht flüchtigen Bestandteile von demjenigen Ende der Retorte abgezogen werden können, an dem die Luft oder die Luft-Gas-Mischung zugeführt wird. Die hochsiedenden- Dämpfe und Gase werden von der Zone hoher Temperatur am entgegengesetzten Ende der Retorte abgeführt. Die Dämpfe werden durch besondere Dampfleitungen und Kondensatoren geleitet, die von den entgegengesetzten Enden der. Retorte nach einer einzigen Vakuumpumpe oder einem Gebläse führen, von dem sie in zusätzliche Kondensatoren und Gaswäscher überführt werden.
  • Um eine unmittelbare Berührung der Trommel durch die Flammen der Brenner zu verhindern und eine bessere Verteilung der Heizwirkung auf den Trommelumfang zu erreichen, empfiehlt sich die Verwendung einer Schutzplatte in der Heizkammer. Man hat für diesen Zweck bereits den Einbau eines Zündgewölbes vorgeschlagen. Für den vorliegenden Zweck empfiehlt sich jedoch dieVerwendung einer konzentrisch zum Sch"velofen liegenden Schutzplatte, und zwar wird bei einer bevorzugten Ausführungsform die Anordnung so getroffen, daß die Brenner seitlich unterhalb der Schutzplatte liegen und die Schutzplatte an der den Brennern gegenüberliegenden Seite einen Schlitz zum Durchtritt der Heizgase frei läßt. Zwischen den einzelnen Brennern können Trennwände und Luftzüge vorgesehen werden, wodurch eine noch bessere Trennung der verschiedenen Behandlungszonen voneinander erreicht wird.
  • Eine kontinuierliche Tieftemperaturdestillation der Kohle läßt sich ohne wesentliche Verstopfung in derTrommel durchführen, wobei der Feuchtigkeitsgehalt des Rohgutes nahe dem Einführungsende der Trommel entfernt werden kann zusammen mit einer gewissen Menge Gas und Luft; wenn letztere zu dem Zwecke zugeführt wurde, um die Oberflächen der kleinen Kohlestücken, während sie noch in halb plastischem Zustande sind und sich auf einer Temperatur unterhalb des Verbrennungspunktes des festen Gutes und der in der Ti,eftemperaturzone entwickelten Gase befinden, zu härten. Die Öldämpfe und brennbaren Gase, die in der Zone hoher Temperatur, aus der Luft ferngehalten wird, frei geworden sind, werden vom unteren Ende der geneigten Retorte abgezogen, also demjenigen Ende, wo das festere Gut z. B. in Form von Klumpen entnommen wird.
  • Die neutrale Stelle zwischen der von Luft. durchstrichenen oder vorwärmenden Zone hat, wie Versuche zeigten, eine Temperatur von ungefähr ago°, während die Hochtemperaturzone eine Temperatur zwischen 4.8o und 6oo° C besitzt. Die aus diesen beiden Zonen entnommenen flüchtigen Bestandteile sind so getrennt und bestimmt, als wenn-das Rohgut besonderen Behandlungen in getrennten Retorten unterworfen worden wäre.
  • Bei der Behandlung von Braunkohle oder Ölschiefern hohen Feuchtigkeitsgehaltes würde der aus dem Gute entwickelte Dampf, wenn man ihn durch die Hochtemperaturzone streichen ließe, den zwei- bis zweieinhalbfachen Brennstoffverbrauch erfordern, wie er bei dem neuen Verfahren erforderlich ist. Da Braunkohle ein nicht kokender Brennstoff ist, ist keine Luftbehandlung bei dem neuen Verfahren erforderlich, aber es' wird eine große Menge Dampf am Eintrittsende der Trommel entfernt, der zu Wasser kondensiert wird, bevor erdieVakuumpumpeerreicht. DiesePumpe steht-auch in Verbindung mit dem Auslaßende derTrommel, aus dem die Öldämpfe und fixen Gase entnommen werden, und zwar unterVermittlung einer Dampfleitung, die von der Dampfleitung getrennt ist, mit deren Hilfe die Dämpfe vom Einlaßende der Trommel entnommen werden.
  • Bei der Behandlung von Schiefer und einigen nicht kokenden Kohlearten geringen Feuchtigkeitsgehaltes kann die Dampfleitung an dem Tieftemperatur- oder Einlaßende der Trommel geschlossen sein, und es können die Dämpfe und fixen Gase nur an dem unteren oder Auslaßende der Trommel abgenommen werden.
  • Bei der Verkokung dieser Rohstoffe ist es vorteilhaft, Dampf oder Feuchtigkeit in die Zone hoher Temperatur der Trommel. einzuführen, um eine Zersetzung der in dieser Zone frei werdenden Öldämpfe in fixe Gase zu verhindern. In diesen Fällen wird von dem Einlaßende derTrommel alle Feuchtigkeit zusammen mit derjenigen Luft entnommen, die eingefülhrt sein mag, um die plastischen Kohlekügelchen zu oxydieren und ein Verstöpfen und Zusammenbacken- in der Vorwärmzone zu verhindern. Darauf wird der Dampf in die Hochtemperaturzone nahe dem Auslaßende der Trommel eingeführt, um ein Verkracken der Öldämpfe in fixe Gase zu verhindern. In einem kontinuierlichen Verfahren wird deshalb die Kohle für den einen Zweck am Einlaßende getrocknet, und die Dämpfe werden für einen anderen Zweck am entgegengesetzten Ende der Trommel angefeuchtet.
  • Durch die Kombinierung dieser verschiedenen Arbeitsvorgänge in einer einzigen Trommel können- die verschiedenen-Arten kohlenstoftdraltiger Stoffe in rauchlose Brennstoffe umgewandelt werden, die sowohl für häuslichen als auch für industriellen Gebrauch geeignet sind. Durch Anwendung des Verfahrens wird es möglich, Klumpen halbbituminöser oder Cannel-Kohle sowie gewisser bituminöser Kohlearten in Anthrazitkohlen umzuwandeln, die in ihrer Struktur fest sind und nicht brikettiert zu werden brauchen. - Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer zur Ausübung des neuen Verfahrens geeigneten Vorrichtung.
  • Abb. i ist ein Längsschnitt durch eine Trommel gemäß der'Erfindung.
  • Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i.
  • Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 der Abb. i.
  • Abb. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. i.
  • Abb. 5 ist eine Draufsicht auf eine der Kondensatoreinheiten bei abgenommenem Deckel. Der drehbare Zylinder ist von einer Kammer aus feuerbeständigem Ziegelmauerwerk oder sonstigem feuerfestem Baustoff mit einer Deckwand i umschlossen, die den größeren Teil der Drehtrommel umgibt. Eine Bodenwand 2 liegt unterhalb des Zylinders. Der drehbare, geneigte Zylinder 3 kann aus einem langen Metallrohr bestehen, das eine Kammer 4 erheblicher Länge bildet, durch welche das zu behandelnde kohlenstoffhaltige Gut unter derWirkung der Schwerkraft hindurchwandert. Er liegt konzentrisch zu den Kammerwänden, so daß ein Verbrennungsraum 5 unterhalb des Zylinders und ein Heizraum 6 über ihm entsteht. Der Raum ist in der Längsrichtung der Vorrichtung durch ringförmige Wände 7 unterteilt, die sich teilweise rund um den Zylinder erstrecken. Der Raum über diesen Wänden geht über die ganze Länge der Tromtriel, damit die Verbrennungsprodukte aus allen Verbrennungskammern in einem gemeinsamen Strom nach dem Auslaßabzug oder Kamin 8 gelangen können. Längs der Seite der äußeren Kammer ist ein Brennstoffzuführungsrohr 61 vorgesehen, von dem seitlich die Düsen 62 in Öffnungen 63 in der Seitenwand der Außenkammer hineinragen. Zahl und Leistung dieser Brenner sind so bemessen, daß eine höhere Temperatur an dem rechten Ende des Zylinders nach Abb. i und allmählich niedriger werdende Temperaturen in verschiedenen Zonen längs des Zylinders nach dem in Abb. i links gezeichneten Einlaßende zu aufrechterhalten werden.
  • Gekrümmte, feste Platten 64 aus hitzebeständigem Baustoff, wie beispielsweise Karborundum, sind rund um die Bodenwand 2 angeordnet, so daß ein Ringraum 65 zwischen diesen Platten und dem Boden des Zylinders 3 gebildet wird. Die Platten sind auf Stützen 66 gelagert, die auf der -Bodenwand 2 aufruhen. Die Räume 5 unter diesen Platten und zwischen den Stützen 66 bilden querliegende Verbrennungskammern der Brenner 62. Durch die Wände 7 werden in der Längsrichtung des Zylinders Zonen verschiedener Temperatur gebildet. Die Platten berühren die Seitenwandung der Außenkammer bei den Brennern 62; an der gegenüberliegenden Seite läßt ein Spalt 67 die Verbrennungsprodukte aus den Verbrennungskammern 5 in den Raum 65 übertreten.
  • Der Zylinder 3 ist vorzugsweise wie folgt drehbar gelagert: An jedem Ende des Zylinders sind Ringglieder i o von j-förmigem Querschnitt befestigt. Diese ruhen drehbar auf den drehbaren Tragzapfen ii, die unter den Gliedern io an entgegengesetzten Seiten der senkrechten Mittellinie des Zylinders angeordnet sind. Der Motor 68 treibt mittels einer Schnecke und eines Schneckenrades 69 die Welle 7o an, die einen der Drehzapfen i i trägt. Das kohlenstoffhaltige Gut im Zylinder schreitet infolge der Drehbewegung des Zylinders in Längsrichtung fort. Mitnehmer 18 im Zylinderinnern heben das kohlenstoffhaltige Gut und lassen es wieder fallen.
  • Das Gut fällt aus einem Füllrumpf 12 in den geneigten Rohrteil 13, der durch das vordere Ende 17 des Zylinders hindurchragt und das Gut in den Zylinder gelangen läßt. Ein Kolben 14, der in dem rohrförmigen Teil 13 an dem Bodenende des Füllrumpfes 12 vorbei hin und her gehend bewegt wird, wird durch einen Motor 16 mittels einer Kurbel so angetrieben, daß, wenn der Kolben sich quer zum Boden des Füllrumpfes rück- und vorwärts bewegt, er das Gut durch das Rohr 13 in den Zylinder 3 drückt. Es ist immer genügend Gut in dem Rohr 13 vorhanden, um ein Entweichen von Dämpfen oder ein Eintreten von Luft durch dieses Rohr zu verhindern, da der Kolbenhub in einer erheblichen Entfernung vom Auslaßende des Rohrstückes 13 endet. Auf dem Weg bis zur ersten Scheidewand 7 wird das Gut allmählich in seiner Temperatur so weit gesteigert, daß im wesentlichen aller Wasserdampf ausgetrieben wird. Im Bereich der zweiten Wärmezone zwischen der ersten und zweiten Scheidewand 7 werden aus dem kohlenstoffhaltigen Gut bei einer höheren Temperatur andere flüchtige Bestandteile frei. In einer dritten Zone werden alle verbleibenden flüchtigen Bestandteile ausgetrieben. Natürlich kann die Zahl der Wärmezonen kleiner oder größer sein als die dargestellte Zahl.
  • Das kohlenstoffhaltige Gut tritt aus dem unteren oder rechten Ende des Zylinders 3 aus und fällt auf ein Förderband 85, daß sich in einer gekühlten Kammer 8o befindet. Erst nach dem Abkühlen kommt das Erzeugnis mit Luft in Berührung.
  • Zur Einführung von Luft oder inertem Gas oder beider in das Einlaßende des Zylinders dient ein Rohr i 13, das mit dem Abzug oder Kamin 8 verbunden ist und ermöglicht, daß ein Teil des aus dem Raum 6 abströmenden inerten Gases in das Rohr gelangen kann, wobei die Menge durch das Ventil 114 geregelt wird. Dieses Rohr 113 ist mit dem festen Kopf 17 der Trommel verbunden und steht daher mit dem Inneren des Zylinders in Verbindung. Es ragt ein Stück weit durch den festen Kopf bei 27 hindurch, so daß das inerte Gas auf eine gewisse Entfernung mit dem kohlenstoffhaltigen Gut in Berührung tritt, ehe es durch das Rohr 25 abgesaugt wird. Ein gleichfalls mit einemVentil 116 v ersehenesAnschlußrohr 115 am Rohr 113 gestattet, Luft in das Rohr 113 einzusaugen und sie aus dem offenen inneren Ende 27 austreten zu lassen. Durch Bedienung des Ventils 114 oder des Ventils 116 oder beider kann j e nach der Natur des behandelten Gutes entweder inertes Gas oder Luft oder eine Mischung beider durch das Rohr 27 in den Zylinder eingeführt werden.
  • In gewissen Fällen kann es wünschenswert sein, einen kleinen Prozentgehalt an Feuchtigkeit dem Produkte in der heißesten Zone des Zylinders zuzuführen, weil die Feuchtigkeit vorher nahe dem entgegengesetzten Ende der Trommel entfernt worden ist, wobei dem Gut nichtbackende Eigenschaften gegeben wurden. Zu diesem Zweck ist ein Dampfrohr 117 vorgesehen, das sich durch eine Wand im Teil i9 erstreckt und dessen offenes Ende innerhalb des Zylinders in einem gewissen Abstand von dem rechten Ende in der Zone liegt, die durch die'Saugwirkung vom Auslaß ioi entsteht. Indem durch dieses Rohr Dampf in das kohlenstoffhaltige Material in der heißesten Zone der Trommel eingeführt wird, kann erforderlichenfalls genügend Feuchtigkeit zugesetzt werden, um die Entwicklung der flüchtigen Bestandteile zu verstärken und ihr Kracken oder ihre sekundäre Zersetzung zu verhindern. Wo eine solche Feuchtigkeit nicht erforderlich oder gewünscht ist, wird das Dampfrohr i 17 einfach durch ein geeignetes Ventil geschlossen.
  • Der Zylinder 3 wird kontinuierlich gedreht, und das kohlenstoffhaltige Gut, das dem Füllrumpf 12 zugeführt ist, wird mittels des Kolbens 14 durch das Rohr 13 und durch den festen Kopf 17 in das Innere des Zylinder gestoßen. Dieses Gut wird ständig durch die Mitnehmer 18 bei Drehung des Zylinders angehoben, so daß es gebrochen wird und alle Teile einer gleichmäßigen Behandlung unterworfen werden. Das Gut bewegt sich unter der Wirkung der .Schwerkraft durch den umlaufenden Zylinder vorwärts, und die verbleibenden festen Stoffe werden in den Auslaß i9 bis auf das Förderorgan 85 entleert, und während sie mit dem letzteren weitergehen, werden sie der Kühlwirkung des Wassers in der Kämmer 82 unterworfen und schließlich durch das Rohr 81 abgeführt.
  • Infolge der Scheidewände 7 und der zwischenliegenden Luftwände 7a werden verschiedene Heizzonen geschaffen, und es werden verschiedene Sektionen des umlaufenden Zylinders auf verschiedene Temperaturen erhitzt, so daß, wenn das kohlenstoffhaltige Gut durch den Zylinder hindurchgeht, es in verschiedenen Stufen in seiner Temperatur erhöht wird. Eine Wärmeleitung längs der Trommel von einer Zone höherer Temperatur nach einer solchen niedrigererTemperaturkann verhindert werden durch selbsttätiges Öffnen von Drosselklappen (Abb. q.) durch nicht dargestellte thermostatische Steuerung, so daß ein Luftstrom im Kanal 7a erzeugt wird, der durch die obere Drosselklappe ihn wieder verläßt. Die durch den Kanal hindurchströmende Luft kühlt die Metallplatten über ihm und unmittelbar unter dem umlaufenden Zylinder. Die Pumpe 92 erzeugt eine Saugwirkung im Rohr 9i und an der Mündung des Auslaßrohres 25, so daß die Dämpfe von dem Einlaßende des Zylinders 3 aus einer Sektion abgezogen werden, die sich etwas über das Ende des Rohres 27 für das inerte Gas oder die Luft erstreckt. Die Pumpe erzeugt eine Saugwirkung im Rohr i i i, und hierdurch wird ein teilweises Vakuum 'in dem Dampfauslaß ioi durch das Rohr 44 hindurch und die verschiedenen Kondensationsvorrichtungen zwischen ihm und dem Rohr i i i erzeugt . Dies führt dazu, daß Dämpfe, die in der rechten, heißesten Zone des Zylinders nach Abb. i entwickelt werden, durch das Rohr 4¢ abgesaugt werden. Die in den beiden getrennten Strömen abgesaugten Dämpfe weiden getrennt behandelt und fraktioniert, und nur die restlichen Dämpfe gehen durch die Pumpe hindurch und werden aus dem Rohr 9.6 in den Wäscher 98 geschickt. Da das Rohr 25 nahe dem Einlaßende des Zylinders angeordnet ist, wirkt es unmittelbar auf die Dämpfe, die anfänglich aus dem kohlenstoffhaltigen Gut entwickelt sind, während sich dieses in der Zone niedrigster Temperatur befindet, und diese Dämpfe bestehen im allgemeinen aus Wasserdampf und Kohlenoxyden. Sie werden entfernt, bevor das Öl und die anderen Dämpfe sich aus dem festen Gut zu entwickeln beginnen, und sie werden sofort aus dem Bereich des letzteren herausgebracht, so daß die Wasserdämpfe nicht über die ganze in Behandlung befindliche Gutmasse zu streichen brauchen. Die Folge ist, daß, während das kohlenstoffhaltige Gut durch die erste Heizzone des Zylinders hindurchgeht, im wesentlichen alle Wasserdämpfe und verschiedene Gase entwickelt werden, und dieser Vorgang ist gleich bzw. überlegen der ersten Stufe der bekannten Verfahren, in denen die Behandlung des kohlenstoffhaltigen Gutes in getrennten Trommeln vorgenommen wird. Sobald das kohlenstoffhaltige Gut die zweite Heizzone erreicht, ist der ganze oder nahezu der ganze Wasserdampf entwickelt worden und durch das Rohr 25 abgezogen. Zu der Zeit, wo die obige Wirkung stattfindet, werden die flüchtigen Bestandteile, welche sich aus dem kohlenstoffhaltigen Gut, das die heißeste Zone zur Rechten erreicht hat, entwickeln, durch den Auslaß ioi und das Rohr 44 abgesaugt und in den Kondensatoren 42, io2 und 107 fraktioniert. Durch Bedienung der beiden Ventile 93 und 112 kann die Saugwirkung an den entgegengesetzten Enden des Zylinders geändert werden, um den Bedingungen angepaßt zu werden, die von den verschiedenen in Behandlung befindlichen Produkten gefordert werden.
  • Wenn andere als wässerige Dämpfe und bestimmte Gase durch das Rohr 25 abgesaugt werden, kann die- Saugwirkung am rechten Zylinderende durch Bedienen des Ventils 112 erhöht werden, und umgekehrt kann, wenn einige der wässerigen Dämpfe nach rechts und in das Rohr 44 gelangen, die Saugwirkung am Einlaßende des Zylinders erhöht werden, um die neutrale Stelle innerhalb des Zylinders zu verschieben.
  • Je nach der Beschaffenheit der zu verkokenden Kohle wird Luft öder inertes Gas oder ein Gemisch beider am Einlaßende der Trommel oder auch Dampf am Auslaßende zugeführt. Hierdurch und durch die Regelung der Temperaturzonen läßt sich ein Zusammenballen des Gutes verhindern.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Destillation kohlenstoffhaltigen Gutes in einem Drehtrommelschwelofen, bei dem das Gut an verschiedenen Teilen des Ofens auf verschiedene Temperaturen beheizt und die Feuchtigkeitsdämpfe sowie die höher siedenden flüchtigen Bestandteile an beiden Enden des Ofens abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Drehtrommel, die von einem einheitlichen, über ihre ganze Länge durchlaufenden, unter der Trommel eine Heizkammer bildenden Gehäuse umschlossen ist, in welchem sich eine Mehrzahl in ihrer Heizwirkung abgestufter Brenner befindet, durch Regelung der Saugwirkung an den beiden Enden eine neutrale Stelle ungefähr atmosphärischen Druckes zwischen den Zonen niedriger und hoher Temperatur aufrechterhalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in den Heizkammern die Zonen verschiedenerTemperatur durch von Luft durchströmte Scheidewände getrennt werden.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine in ihrer ganzen Länge gleichmäßig ausgebildete, an beiden Enden mit einstellbaren Absaugevorrichtungen versehene Drehtrommel von einer durchgehenden Heizkammer umgeben ist, die von einer Mehrzahl Brenner (62) gespeist wird. q..
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine konzentrisch zum Schwelofen liegende Schutzplatte (6q.).
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner seitlich unterhalb der Schutzplatte angeordnet sind und daß die Schutzplatte an der den Brennern gegenüberliegenden Seite einen Schlitz zum Durchtritt der Heizgase frei läßt.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Trennwände (66) zwischen den einzelnen Brennern und Luftzüge (7 a) vorgesehen sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3217030A1 (de) * 1982-05-06 1983-11-10 BKMI Industrieanlagen GmbH, 8000 München Verfahren zur verschwelung und vergasung von kohlenstoffhaltigen feststoffen
AT375088B (de) * 1974-07-04 1984-06-25 Kiener Karl Dipl Ing Verfahren und vorrichtung zum herstellen von brenngasen aus muell

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