DE584876C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viscose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus ViscoseInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/06—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
- D01F2/08—Composition of the spinning solution or the bath
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Description
Bei der Herstellung von Kunstseide, insbesondere von Viscosekunstseide, hat man den
• Charakter und gewisse physikalische Eigenschaften derselben dadurch " zu verändern
bzw. zu verbessern versucht, daß man in der ■Spinnlösung organische Flüssigkeiten, welche
sich in dieser nicht zu lösen vermögen, emulgiert hat. Nach anderen Vorschlägen sind
unlösliche oder schwerlösliche, nichtflüchtige oder schwerflüchtige Substanzen und leichtflüssige
Substanzen der Spinnlösung in Gestalt von Emulsionen, Suspensionen oder auch in kolloidaler Form einverleibt worden. Viele
dieser vorgenannten Stoffe besitzen die Eigenschaft, daß sie als ausgesprochen was-
- serabstoßend angesprochen werden können, wodurch die sie enthaltenden fertigen künstlichen
Produkte leicht ein mehr oder weniger hartes Gepräge bekommen und infolgedessen nicht die wünschenswerte Weichheit besitzen.
Auch sind eine Reihe der bezeichneten Zusatzkörper infolge ihres chemischen Aufbaues
nicht von wirklich beständiger Natur, da sie im Laufe der Zeit durch Einflüsse mannigfächer
Art gewissen Veränderungs- oder sogar Zersetzungserscheinungen unterworfen sind, was sich dann in dem mit ihnen durchsetzten
künstlichen Gebilde ungünstig und schädigend auswirkt. Infolgedessen können auch bisweilen Ungleichmäßigkeiten im Äußeren
der fertigen Gebilde, wie Flecken u. dgl., in die Erscheinung treten.
Es hat sich nun ergeben, daß man durch passende Kombination bei der Auswahl der
Zusatzstoffe die oben angedeuteten Ubelstände vermeiden kann. So gelangt man unter Verwendung
von Lanolin als Beimischung zur Viscose zu einer Kunstseide, welche sich durch hervorragende Weichheit und sonstige
gute Eigenschaften auszeichnet. Es kann dies darauf zurückgeführt werden, daß das Lanolin
wohl fettartigen Charakter besitzt, indessen nicht dem den. eigentlichen wahren Fetten eigentümlichen Ranzigwerden unter- \
worfen ist, und daß das' Lanolin im Gegensatz zu den allermeisten Fetten nicht wasserabstoßend
ist, sondern sogar eine sehr beträchtliche Menge Wasser aufzunehmen vermag. Diese besonderen Eigenschaften des
Lanolins macht sich vorliegende Erfindung zunutze, indem verfahrensgemäß Lanolin zusammen
mit gewissen fettlösenden Substanzen, wie Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Terpentinöl
u. dgl., der Viscose einverleibt wird, wodurch eine Spinnlösung erhalten wird, mit
der man in an sich bekannter Weise mit den üblichen Spinnbädern Kunstseide, Bändchen,
Roßhaar u. dgl. herstellen kann. Unter diesen fettlösenden Substanzen verdient das Fichtenholzöl,
das mit der bekannten Bezeichnung
Pine oil im Handel erhältlich ist, besonders hervorgehoben zu werden. Die auf diese
Weise gewonnenen Gebilde zeichnen sich auch, je nachdem man die Zusatzmengen passend
wählt, durch einen mehr oder weniger abgetönten Glanzgrad aus, der sich nach Belieben
von einem ausgesprochenen Mattglanz bis praktisch zu normalem Hochglanz steigern
läßt.
ίο Bereits geringe Mengen von Lanolin im Betrage von mindestens 0,5 °/0, auf die Cellulose
berechnet, ergeben schon ausgezeichnete Resultate, andererseits empfiehlt es sich nicht,
zu hoch zu gehen, und für die meisten Zwecke wird ein Höchstbetrag von 3 bis 4°/0 durchaus
ausreichen. Die Fettlösungsmittel können in einer mehrfachen Menge des angewendeten
Lanolins, und zwar vorzugsweise mindestens in der dreifachen Menge, in Anwendung
gebracht werden.
Die aus mit z. B. Lanolin-Pine-oil mattierter
Viscosekunstseide hergestellten Gewebe u. dgl. zeigen beim stellen-weisen Behandeln
mit nassem Wasserdampf keine sogenannten Wasserflecke, während Viscosekunstseide, die
kein Lanolin, sondern nur Pine-oil enthält, bei einer gleichartigen Behandlung mit nassem
Wasserdampf derartige Wasserflecke aufweist. Der Versuch läßt sich in der Weise leicht durchführen, daß man z. B. in einem
Erlenmeyerkolben Wasser zum Sieden erhitzt, über den Hals des Kolbens das betreffende
Gewebe legt und etwa 1 bis 2 Minuten den nassen Wasserdampf durch dasselbe hindurchgehen
läßt. Es zeichnet sich dann deutlich erkennbar ein dem Kolbenhals entsprechend
großer Kreis auf dem Gewebe ab.
Die nachstehenden Beispiele mögen das Verfahren erläutern.
Bei der Herstellung von Viscosekunstseide wird eine Lösung von Lanolin in der vierfachen
Gewichtsmenge Benzol bereitet und diese Lösung in ungefähr dem gleichen Volumen Viscose mit Hilfe eines Emulsionierapparates
emulgiert. Die so hergestellte Emulsion wird dann nach und nach mit größeren
Mengen Viscose, ζ. B. mit je dem zehnfachen Volumen, versetzt, bis schließlich eine
gleichmäßige Emulsion mit Hilfe der Gesamtviscose hergestellt ist. Die Mengenverhältnisse
werden so gewählt, daß der Lanolingehalt in der fertigen Viscose 2°/0 und das
Benzol 8°/o der darin enthaltenen Cellulose ausmacht. Nachdem die Viscose den gewünschten
Reifegrad erreicht hat, wird sie in an sich bekannter Weise unter Benutzung üblicher
Fällbänder auf Kunstseide versponnen.
Ein Gewiehtsteil Lanolin wird in neun Gewichtsteilen Terpentinöl (Marke Pine oil) ;
aufgelöst. Andererseits sind 1000 kg Viscose mit 7,2 °/o Cellulose und 6,5% Alkali in an
sich bekannter Weise hergestellt worden. Nunmehr werden 7 kg der Lanolin-Pine-oil-Lösung
in der Viscoselösung sorgfältig emulgiert und das Ganze dann bis zur Spinnreife
stehen gelassen. Die Verarbeitung auf Kunstseide erfolgt in an sich bekannter Weise.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden aus Viscose, insbesondere
Viscosekunstseide, dadurch gekennzeichnet, daß diese Gebilde in an sich bekannter Weise hergestellt werden aus
Viscoselösungen, in welchen geringe Mengen von Lanolin und ausgesprochenen Fettlösungsmitteln, wie Benzol, Tetrachlorkohlenstoff,
Terpentinöl, emulgiert worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettlösungsmittel
Fichtenholzöl (Pine oil) zur Anwendung gelangt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Lanolin in
einer Menge von mindestens 0,5 °/0, auf die Cellulose berechnet, zur Anwendung gelangt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettlösungsmittel
in einer dem angewendeten Wollfett entsprechenden Menge, jedoch nicht weniger als dem dreifachen,Betrag
des angewendeten Wollfettes zur Anwendung gelangen.
BEIiLIN äKbliL'CKT IK blik
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB584876X | 1931-01-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE584876C true DE584876C (de) | 1933-09-25 |
Family
ID=10481744
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA62025D Expired DE584876C (de) | 1931-01-14 | 1931-05-24 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viscose |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE584876C (de) |
-
1931
- 1931-05-24 DE DEA62025D patent/DE584876C/de not_active Expired
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