DE582525C

DE582525C - Mehrfluegeliges Fenster mit um senkrechte Achsen schwenkbaren Seitenfluegeln und aus der gemeinsamen Schliessebene heraus waagerecht verschieb- und ausschwenkbaren Mittelfluegeln

Info

Publication number: DE582525C
Application number: DEST45693D
Authority: DE
Inventors: Hermann Mueller
Original assignee: RICHARD BIEL FA
Current assignee: RICHARD BIEL FA
Priority date: 1929-04-12
Filing date: 1929-04-12
Publication date: 1933-08-18

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 18. AUGUST 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 582525 KLASSE 37d GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. April 1929 ab

Die Erfindung betrifft ein mehrflügeliges Fenster mit um senkrechte Achsen schwenkbaren Seitenflügeln und aus der gemeinsamen Schließebene heraus waagerecht verschieb- und ausschwenkbaren Mittelflügeln, die oben an in Schlitzen geführten Gehängen fahrbar aufgehängt sind und unten in Führungen laufen.

Das Neuartige bei der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die nach der Fenstermitte zu schwach nach auswärts gekrümmten Führungsschlitze für die Gehänge in das obere Zargenteil des Fenstergewändes eingeschnitten und in der Nähe der gemeinsamen Schließkanten der Seiten- und Mittelflügel mit quer nach außen verlaufenden Abzweigungen sowie nach innen gehenden Ausbuchtungen versehen sind. Hierdurch wird eine wenig Raum beanspruchende und leichte obere Fensterflügelführung erreicht. Um zu verhindern, daß bei dem Verschieben der Mittelflügel die Gehänge in die Abzweigungen bzw. Ausbuchtungen eintreten, werden zweckmäßig an der Oberseite des oberen Zargenteils gegenüber den Abzweigungen und Ausbuchtungen Führungsschienen vorgesehen, hinter die die Gehänge bei dem Vorbeifahren an den Ausbuchtungen bzw. Abzweigungen mit entsprechenden daran angebrachten Haken greifen.

An dem unteren Zargenteil des Fenstergewändes sind an den gemeinsamen Schließkanten der jeweils zueinander gehörenden Flügel vorn abgeschrägte Querleisten mit vorgelagerten Anschlägen und an den unteren, vorderen Enden der jeweiligen Mittelflügel Vorsprünge und Anschläge angeordnet, die den Mittelflügeln bei dem Nachinnenschwenken und Verschieben als Führung dienen, wobei in der Fenstermitte ein Widerlager angeordnet ist, gegen welches sich die Mittelflügel bei dem Nachinnenschwenken mittels unten angebrachter Nocken abstützen. Bei dem Verschieben der Mittelflügel erhalten diese durch eine unten eingearbeitete Nut Führung an den den abgeschrägten Querleisten vorgelagerten Anschlägen, so daß die Mittelflügel bei dem Verschieben sowohl oben als auch unten eine gute Führung finden.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise in einer Ausführung an einem vierflügeligen Fenster dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι eine Vorderansicht des gesamten Fensters,

Abb. 2 eine Ansicht auf die obere Seite des oberen Zargenteils.

Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1 mit einer Ansicht auf die obere Seite des unteren Zargenteils.

Abb. 4 stellt das obere und

Abb. 5 das untere Rahmenteil des verschiebbaren Mittelflügels dar.

*) Von dem Patentsweher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hermann Müller in Radebeul, Dresden.

Abb. 6 ist ein waagerechter Schnitt durch den verschiebbaren Mittelflügel.

In den Abb. 7 bis 9 ist die Führung des Mittelflügels an dem unteren Zargenteil dar-S gestellt, und zwar in Abb. 7 im geschlossenen, in

Abb. 8 im nach innen ausgeschwenkten und in

Abb. 9 im vorgeschobenen Zustand. Die Abb. 10 bis 13 sind Teilausschnitte aus dem oberen Zargenteil mit den Gehängen im vergrößerten Maßstabe, wobei in der Abb. 10 die Stellung eines der vorderen Gehänge .voider zugehörigen quer nach außen verlaufenden Abzweigung dargestellt ist.

Abb. 11 ist ein Querschnitt durch das obere Zargenteil unmittelbar vor dem. vorderen Gehänge in Pfeilrichtung gesehen. In der

Abb. 12 ist die Stellung eines der hinteren Gehänge vor der zugehörigen Ausbuchtung dargestellt.

Abb. 13 ist ein Querschnitt durch das obere Zargenteil unmittelbar vor dem hinteren Gehänge in Pfeilrichtung gesehen. Abb. 14 und 15 zeigen die Gehänge.

In der Zeichnung sind 1 die beiden seitlichen Rahmenteile, 7 das obere und 21 das untere Zargenteil (Fensterbank) des Fenstergewändes. 2 sind die Seitenflügel und S die verschieb- und ausschwenkbaren Mittelflügel. In das obere Zargenteil 7, welches zweckmäßigerweise aus Hartholz hergestellt wird, sind durchgehende Führungsschlitze 8 eingeschnitten, von denen jeder einen nach außen führenden Abzweig 9 und eine entgegengesetzt gerichtete Ausbuchtung 10 besitzt (Abb. 2, 10 und 12). Die Außenenden der Führungsschlitze 8 sind in bekannter Weise je durch eine Metallplatte 11 mit einem Schnepperver-Schluß 12 begrenzt, die auf der oberen Seite des oberen Zargenteils 7 angebracht sind. Weiter sind auf der Oberseite des Zargenteiles 7 Winkel 14 und 15 als Führungsschienen befestigt, von denen die Winkel 14 den Abzweigungen 9 und die Winkel 15 den Ausbuchtungen 10 gegenüber angeordnet sind. Unter 16, 17 und 18 sind punktiert für jeden Führungschlitz je drei Laufbahnen an der Oberseite des Zargenteiles 7 angedeutet. An der Unterseite des oberen Zargenteiles ist in der Schließstellung der Fensterflügel 5 in bekannter Weise ein Federblock 19 mit einer zweischenkligen Feder 20 angeschraubt. Auf der Oberseite der Fensterbank 21 ist in der Schließstellung der Fensterflügel 5 das Widerlager 22 angeordnet. Weiter sind auf der Oberseite der Fensterbank in der Nähe der gemeinsamen Schließkante der zueinander gehörenden Flügel 2, 5 je eine vorn abgeschrägte Querleiste 23 als Führungsstück und diesen gegenüber je ein Anschlag 24 aufgesetzt. Auf der Fensterbank sind in der Nähe der öffnungsstellung der Flügel Brettstücke 25 mit je einer gegliederten Platte 26 angebracht. An dem unteren Rahmenteil der Flügel 5 ist je eine Harfholzleiste 30, in welche eine Nut 31 eingeschnitten ist, angebracht (Abb. 5 und 6). Die Mittelflügel sind an je zwei Gehängen 33, 39 (Rollenträger) fahrbar aufgehängt. Das Gehänge 33 führt sich mit seinem Schaft in einem an dem oberen hinteren Rahmenteil des Flügels 5 angeschraubten Federgehäuse 32, wobei der Hub des Schaftes durch einen in dem Schlitz 34 geführten Knopf,35 begrenzt wird. An dem Oberende des Gehänges 33 ist ein Kopf ausgebildet, aus dem ein Zapfen 36 und aus diesem ein Haken

37 heraussteht, während auf ihm eine Rolle

38 gelagert ist. Das andere Gehänge 39 sitzt mittels des Anschraubteiles 40 fest an dem oberen vorderen Rahmenteil des Flügels 5. An dem Schaft des Gehänges 39 ist oben wieder ein Kopf mit zwei Zapfen 41 und 42 ausgebildet, auf denen je eine Rolle 43 und 44 gelagert ist. An dem Zapfen 41 ist ein Haken 45 vorgesehen. Weiter sitzt an dem Unterrand der Flügel 5 je ein nach außen stehender Vorsprung 46, von dem nach unten gerichtet ein weiterer Vorsprung 47 vorsteht, und am Innenrand je ein Kloben 48 mit einer Wulstkurve 49, die sich bei dem Nachinnenschwenken der Flügel gegen ein in der Fenstermitte liegendes Widerlager 22 stützen. An der Unterseite eines jeden Verschiebeflügels ist noch durch Nut 31 und Anschlag 24 an dem Zargenteil 21 die untere Führung gegeben.

Um einen der mittleren Fensterflügel zu öffnen, wird zunächst der Flügel nach innen herangezogen, wobei sich der Schaft des Gehänges 39 in dem Abzweig 9 nach innen führt und die Rolle 44 auf der Bahn 16 des oberen Zargenteils 7 läuft. Gleichzeitig ist auch der unten sitzende Vorsprung 46 an den Anschlag 24 herangeführt worden. Die Nut 31 in der Hartholzleiste 30, die dem unteren Fensterrahmen angesetzt ist, steht mit ihrem Eingang vor dem Anschlag 24. Wird .nun der Fensterflügel zur Seite geschoben, so führen sich die Gehänge 39 und 33 in der Schlitzführung 8, wobei die Rolle 43 auf der Bahn 18 und die Rolle 38 auf der Bahn 17 läuft. Die vor der Ausbuchtung 10 liegende Führungsschiene 15 wird von dem an dem Rollenzapfen 41 der Rolle 43 sitzenden Haken 45 übergriffen, so daß der Schaft des Gehänges 39 bei dem Zurseiteschieben des Mittelflügels nicht in die Ausbuchtung 10 eintreten kann. Bei dieser eitlichen Verschiebung hat der Fensterflügel 5 auch unten an dem Anschlag 24 und der Nut 31 Führung gehabt, wobei der an dem Rollenzapfen 36 sitzende Haken 37 das

Winkeleisen 14 übergreift, um ein Eintreten des Gehänges 33 in den Abzweig 9 zu verhindern. Der unten an der Vorderkante des Fensterflügels 5 sitzende Vorsprung 47 ist S hierbei in die Platte 26 eingetreten und findet nun hier in bekannter Weise seine weitere Führung. Um den Fensterflügel nach innen schwenken zu können, wird der Bolzen 13 des Schnepperverschlusses 12 hinter den Schaft des Gehänges 39 gesperrt, so daß der Flügel bei dem Nachinnenschwenken einen sicheren Halt findet. Gleichzeitig ist auch der unten an dem Fensterflügel 5 sitzende Vorsprung 47 in die untere Drehöffnung der Platte 26 getreten. Die Rollen 43 und 44 stehen jetzt auf der Platte 11 und die Rolle 38 über der Ausbuchtung 10. Alsdann wird der Knopf 35 des Gehänges 33 heruntergezogen, wodurch die Rolle 38 durch die Ausbuchtung 10 tritt und der Fensterflügel S frei zum Herumschwenken wird. Jetzt kann auch der an den Fischbändern 3 sitzende Fensterflügel 2 entriegelt und ebenfalls geschwenkt werden.
Das Schließen der Flügel 2 und 5 erfolgt in umgekehrter Weise. Am Ende des Schließweges legt sich der Flügel 5 wieder im Federbock 19, 20 und dem Widerlager 22 fest, und zwar wird er dort hineingezwängt, indem unten der Vorsprung 47 mit der Querleiste 23 und oben das Gehänge 39 in den Abzweig 9 eingreift, wodurch der Fensterflügel 5 nach der Mitte gedrängt wird. Die Anzahl der Flügel 2 und S kann natürlich beliebig gewählt werden.

Die Erfindung ist sinngemäß auch auf zweiflügelige Schiebefenster anwendbar. Die Ausbuchtungen 10 können auch nach innen durchgeführt werden, wobei dann die Gehänge 33 nicht nach unten herunterziehbar zu sein brauchen.

Claims

Patentansprüche:

i. Mehrflügeliges Fenster mit um senkrechte Achsen schwenkbaren Seitenflügeln und aits der gemeinsamen Schließebene heraus waagerecht verschieb- und ausschwenkbaren Mittelflügeln, die oben an in Schlitzen geführten Gehängen fahrbar aufgehängt sind und unten in Führungen laufen, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Fenstermitte zu schwach nach auswärts gekrümmten Führungsschlitze (8) für die Gehänge (33, 39) in das obere Zargenteil (7) eingeschnitten und nahe den gemeinsamenSchließkanten derSeiten- und Mittelflügel (2, 5) mit quer nach außen verlaufenden Abzweigungen (9) sowie nach innen gehenden Ausbuchtungen (10) versehen sind.
2. Fenster nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch kurze Führungsschienen (14, 15) auf dem Zargenteil (7) gegenüber den Abzweigungen (9) und Ausbuchtungen (10).
3. Fenster nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch den Führungsschienen (14, 15) entsprechende Haken (37, 45) an den Gehängen (33, 39), von denen die hinteren Gehänge (33) in Federgehäusen (32) verschiebbar und mit einem rechtwinklig zum Fensterrahmen stehenden Wälzkörper (38), die vorderen fest an den Fensterrahmen angeordneten Gehänge (39) je mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Wälzkörpern (43, 44) ausgestattet sind.
4. Fenster nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen auf dem unteren Zargenteil (21) aus je einer an den gemeinsamen Schließkanten der Flügel (2, 5) angeordneten vorn abgeschrägten Querleiste (23) und einem ihr vorgelagerten Anschlag (24) sowie einem in der Fenstermitte liegenden Widerlager (22) bestehen, während die Mittelflügel (5) unten an der Vorderkante Vorsprünge (46, 47) und an der Hinterkante einen Kloben (48) mit einer Wulstkurve (49) haben, wobei die Mittelflügel unten je mit einer durchgehenden Nut (31) ausgestattet sind, mit denen sich die Mittelflügel beim seitlichen Verschieben an je einem der Anschläge (24) führen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen