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Raketenmotor Die vorliegende Erfindung hat einen Raketenmotor zum
Gegenstand, in dem Verbrennungsgase erzeugt werden, die, aus einer Düse ausströmend,
zum Antrieb eines Flugzeuges durch Rückdruck dienen.
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Die Erfindung besteht darin, daß mehrere halbringförmige Brennkammern,
sich paarweise gegenüberstehend, um eine gemeinsame Achse angeordnet sind. Dabei
bilden die Einlaßenden der Brennkammern das Gehäuse für ein Ladegebläse und die
Auslaßenden derselben das Gehäuse für einen Drehschieber. Der Drehschieber ist mit
dem Ladegebläse starr verbunden und sitzt mit ihm auf derselben Achse. Mit dem Drehschieber
ist ein Düsenkörper starr verbunden, der die Düse für das Ausströmen der Verbrennungsgase
zur Erzeugung des Rückdruckes für den Antrieb des Luftfahrzeuges enthält. Außerdem
sind an dem Düsenkörper zwei Düsen in tangentialer Richtung angeordnet. Die aus
den zuletzt genannten Düsen ausströmenden Gase versetzen den Düsenkörper und damit
auch den Steuerschieber und das Ladegebläse in Umdrehung. Der Steuerschieber enthält
mehrere Kanäle, durch. welche je nach der Stellung des Schiebers entweder die Abgasreste
aus den Brennkammern ins Freie geleitet werden oder ein Teil der Verbrennungsgase
aus je zwei gegenüberliegenden Brennkammern, in denen gerade die Verbennung erfolgt
ist, in je zwei Brennkammern geleitet wird, die gerade geladen sind, wodurch diese
Ladungen zusätzlich verdichtet und gezündet werden. Außerdem sind noch zwei Kanäle
im Drehschieber vorgesehen, die die Verbrennungsgase aus den Brennkammern dem Düsenkörper
zuführen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Reaktionsmotors,
dargestellt, und zwar zeigt Abb. r einen vertikalen Längsschnitt durch den Motor
in Lade- und Auspuffstellung, Abb. a einen Schnitt nach Linie C-D der Abb. 5, Abb.
3 die Auspuffdüsen, z. Teil im Schnitt, in Auspuffrichtung gesehen, Abb.4 das Ladegebläse
in der Vorderansicht, z. Teil im Schnitt, Abb. 5 einen Querschnitt durch den Motor
nach Linie AB der Abb. r und Abb. 6 einen Längsschnitt durch den Steuerschieber
nach Linie E-F der Abb. 5.
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Es bezeichnet z den Tragflügel, auf dem der Motor durch Gestell
38 befestigt ist, a den Steuerschieber des Motors und 3 das Ladegebläse,
das mit dem Steuerschieber durch Gewinde 37 starr verbunden ist. 5 sind die bogenförmigen
Brennkammern, deren Mündungen 4 mit dem Ladegebläse und dem Steuerschieber in Verbindung
stehen. Durch die Enden der Brennkammern wird das Gehäuse 6 für den Drehschieber
und das Gehäuse 7 für das Ladegebläse gebildet. Die
Gehäuse verlaufen
nach der Mitte zu etwas konisch. Mit 8 ist das -trichterförmige Einlaßrohr für die
Frischluft bezeichnet. 41 ist der Vergaser mit Drosselklappe 51. 9 ist ein Druckring
am Gehäuse, auf den über das Druckkugellager io der Rückdruck übertragen wird. Durch
die Zahnkränze ii und 12 wird von dem Gebläse 3 das Zusatzgebläse i2a angetrieben,
das durch Leitung 36 mit dem Gebläse 3 in Verbindung steht. Der Steuerschieber 2
enthält den Verbindungskanal 17, der über Ringkörper 32, 33, Leitung 35, 46 zur
Lenkdüse 48 führt. Die Leitung 35 kann durch Hahn 34 verschlossen -werden. Leitung
46 ist im Lager 5o gelagert und kann durch Handrad 47 verdreht werden. Die Druckscheibe
49 an Leitung 46 stützt sich gegen den Flansch 45. Ferner sind im Drehschieber :2
die beiden Kanäle 2o mit den Mündungen i9 enthalten, die die Verbindung zwischen
zwei Brennkammern herstellen. 21 sind zwei Auspuffkanäle im Steuerschieber und 22
die zu den im Düsenkörper 39 angeordneten Reaktionsdüsen 13 und 14 führenden Kanäle.
Der Düsenkörper 39 ist durch Gewinde 40 mit dem Drehschieber 2 verbunden. Durch
die Zwischenwände 23 des Steuerschiebers 2 können die Brennkammern verschlossen
werden. 24 sind die Zündkanäle, die in den Wänden des Steuerschiebers untergebracht
sind, -und 25 die Zwischenwände im Schieber. 26 und 27 sind die Kanäle im Gebläse
3, 29 die Mündungen der Kanäle am Umfang und 28 die äußere Gebläsewand.
30 ist eine Tragplatte, auf der die Anlaßmaschine 43, die auf die Welle 31
wirkt, sowie die Zündmaschine 42 angeordnet sind. 44 ist der Verteiler für die Zündung.
41 der Vergaser.
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Die Wirkungsweise des Reaktionsexplosionsmotors ist folgende: Durch
das Rohr 8 strömt von außen Frischluft, und durch den Vergaser 41 wird derselben
Brennstoff zugesetzt. Dieses Gemisch wird durch das Gebläse i2a in den Raum 36 bzw.
26 bis zu einem gewissen Grade komprimiert und dann die Kompression durch den Umlauf
des Ladegebläses 3 durch die Fliehkraft noch verstärkt. Es strömt durch die Mündungen
29 der Kanäle 27 durch zwei Einlaßmündungen 4 in zwei gegenübergestellte Brennkammerbögen
5 ein.
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In dem Augenblick, wo das Gasgemisch durch die Öffnungen 4 in die
Brennkaminern 5 eintreten kann, sind auch gleichzeitig zwei Öffnungen derselben
nach dem Steuerschieber 2 hin freigegeben, und zwar die Öffnungen, die zu den zwei
Auspuffkammern 21 führen. Die Auspuffkammern 2i sind nach außen hin offen, wie Abb.
i zeigt. In dieser Abbildung ist beispielsweise eine Brennkammer während des 'Ladens
und Spülens gezeigt. Durch das vorkomprimierte Gemisch, das in zwei gegenüberliegende
Brennkammern 5 eintritt, werden die Restgase, die sich noch in den Brennkammern
befinden, durch die zwei Auspuffkammern 21 nach außen geschoben, und zwar so weit,
bis das neue Gemisch das Schiebergehäuse 6 erreicht hat. In dem Augenblick hat sich
der Steuerschieber so weit gedreht, daß die Öffnungen zu den Brennkammern 5 durch
die Zwischenwände 25 abgeschlossen werden, so daß die Gebläse 3 und i2a die Frischladung
in den Brennkammern verdichten. Darauf folgend werden die Einlaßmündungen von zwei
Brennkammern 5 durch die Umfangswandung 28 des Gebläses 3 abgeschlossen. Im nächsten
Augenblick wird durch die Steuerkanäle 2o des Steuerschiebers 2 eine Verbindung
der beiden mit neuem Gemisch gefüllten Brennkammern mit den Brennkammern hergestellt,
in .denen gerade die Verbrennung erfolgt ist. Die verbrannten Gase aus den zuletzt
genannten Brennkammern komprimieren das frische Gemisch und entzünden es. Hierauf
erfolgt Abschluß der Brennkammern durch die Wände 23 des Steuerschiebers und darauf
wieder Verbindung derselben durch die Kanäle 2o mit den nächstfolgenden Brennkammern
5, so daß also auch -wieder in diesen die Kompression und die Zündung erfolgt. Bei
weiterer Drehung des Drehschiebers werden die gespannten Verbrennungsgase durch
die Kanäle 22 den Düsen 13 und 14 zugeleitet. Dieser geschilderte Vorgang wiederholt
sich bei jeder Umdrehung des Steuerschiebers mit Ladegebläse zweimal.
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Die Düse 13 verläuft in Richtung der Welle 31 des Motors. Die aus
ihr ausströmenden Gase treiben das Fahrzeug durch Rückdruck an, wobei der Druck
über Kugellager io auf den Druckring 9 übertragen wird. Die aus den Düsen 14, welche
seitlich am Umfang vom Körper 39 in Gegenüberstellung ins Freie abführen, ausströmenden
Gase treiben den Körper 39 und damit auch den Steuerschieber :2 und das Ladegebläse
3 an: Durch die Zahnräder il und 12 wird auch das Gebläse 1211 mit angetrieben.
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Das Anlassen des Motors erfolgt durch eine Anlaßmaschine 42, die durch
eine Reibungskupplung mit der Welle 31 verbunden wird. Hierbei wird die Zündung
durch besondere Zündkerzen Z vorgenommen, die -sich in Kanälen 24 der Zwischenwände
des Steuerschiebers 2 befinden (s. Abb. 6).
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Gemäß der Erfindung kann ein Teil der Verbrennungsgase, die durch
die Kanäle 22 den Reaktionsdüsen 13 und 14. zugeführt werden, dazu benutzt werden,
das Flugzeug durch eine Lenkdüse 48 zu lenken. Die Zuführnng
des
unter Druck stehenden Gases zu der Lenkdüse 48 erfolgt dann über die Leitung 17,
35, 46-