DE577216C - Vorrichtung zum Einstellen von sich ueber Kreuz legenden Walzen eines Walzgeruestes - Google Patents

Description

Bei Walzwerken ist die Möglichkeit vorhanden, daß die Walzen eines Walzgeriistes durch ungenaues Einstellen oder auch durch andere Umstände im Betrieb sich mit ihren Achsen über Kreuz legen. Sind das auch nur kleine Abweichungen aus der gemeinsamen lotrechten Ebene, so hat es doch zur Folge, daß axiale Schübe auftreten, die einen schnellen Verschleiß der Lagerschalen· und Einbaustücke bewirken. Abgesehen von dem Kraftverlust, der hierdurch hervorgerufen wird, leidet hierbei auch die Genauigkeit der . Walzgutabmessungen.

Man hat daher zur Vermeidung dieser Nachteile bisher meist Vorkehrungen getroffen, um durch Einstellen der die Walzen tragenden Lagerschalen in waagerechter Richtung die Walzen in die gemeinsame senkrechte Ebene zu bringen.

Während dieses Einstellen der Walzen bei Duowalzwerken verhältnismäßig einfach ist, erfordert es bei Walzwerken mit drei oder mehr Walzen erhebliche Sorgfalt und Mühe.

Erfindungsgemäß wird das Einstellen der Walzen durch 'eine solche Axial- und Querbeweglichfeeit des einen oder beider Walzenzapfenlager erreicht, daß durch den zwischen den verlagerten Walzen auftretenden Axialschub das oder die Lager in eine die parallele Walzenlage herbeiführende Stellung geführt werden.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt; ihre Wirkungsweise ist im nachstehenden erläutert.

Die Zeichnung zeigt einen waagerechten Schnitt durch ein Walzgerüst.

Der leine Zapfen a der Walze & ist in bekannter Weise so gelagert, daß die Walze ungehindert in axialer Richtung sich um einen gewissen Betrag verschieben kann. Der andere Walzenzapfen c ist so gelagert, daß bei einer axialen Verschiebung der Walze das Einbaustück d an dieser Bewegung teilnehmen muß. Das Einbaustück hat schräge Endflächen e, welche an entsprechenden Flächen des Walzenständers / entlang gleiten können, so daß auch eine Querverschiebung des Einbaustückes möglich ist.

Wenn die im Uhrzeigersinne angetriebene Walze b sich in Schräglage, beispielsweise mit Bezug auf die Abbildung von links nach rechts ansteigend, befindet, so ist die Reibungskraft .zwischen der Walze & und der «darunterbefindliehen Walze senkrecht zur Achse der Walze δ gerichtet, und zwar entgegen der 5& Bewegungsrichtung beider Walzen an der Berührungslinie. Diese Reibungskraft zerlegt sich in zwei Komponenten, deren eine senkrecht zur nicht sichtbaren Walze und deren andere parallel zu dieser verläuft. Letztere wirkt mit einer Komponente parallel zur Achse der Walze b auf diese ein und ist mit Bezug auf die Abbildung nach links gerichtet.

Diese Komponente bewirkt wegen der axialen Verschiebemöglichkeit der Walze b eine Verschiebung derselben nach links. Gegenüber dem Einbaustück d ist nun die Walze & nicht verschiebbar, so daß das Einbaustück d an dieser Verschiebung teilnimmt.

Hierbei drängen die Gleitfiächen e das Einbaustück d quer zur Walze & ab, so daß diese hierdurch selbsttätig wieder in die lotrechte,

durch die nicht dargestellte Wake gedachte Ebene gelangt. Ist diese Lage erreicht, so hört auch der Axialschub und damit die axial auf Walze b einwirkende Kraftkomponente auf, so daß die Walze b in dieser Lage gehalten wird.

Natürlich kann auch das Einbaustück g des Walzenzapfens α in derselben Weise wie das Einbaustück^ so angeordnet werden, daß es

ίο sich mit der Walze verschiebt und dabei an schrägen Flächen des Walzenständers h gleitet, die eine !entgegengesetzte Neigung wie die Flächen des Walzenständers haben. Bei dieser Anordnung bewirkt ein Verschieben der Walze in axialer Richtung ein Schwenken um die Mitte der Walze.

Statt durch die schräg bewegliche Lagerung des oder der Einbaustücke kann die Bewegungsübertragung bei Axialverschieben der Walzen auf die Lager oder Einbaustücke auch durch andere Mittel, z. B. Hebel usw., erfolgen, indem der Zapfen einer verschiebbaren Walze auf einen Hebel einwirkt, dessen Bewegung bei eintretender Verschiebung der Walze beispielsweise auf einen Anstellkeil der zweiten Walze einwirkt und dadurch die Einstellung dieser Walze zur anderen herbeiführt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum. Einstellen von sich über Kreuz legenden Walzen eines Walzgerüstes, gekennzeichnet durch eine solche Axial- und Querbeweglichkeit des einen oder beider Walzenzapfenlager, daß durch den zwischen den verlagerten Walzen auftretenden Axialschub das oder die Lager in eine die parallele Walzenlage herbeiführende Stellung geführt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen