AT136197B - Behandlungsbäder für Materialien aller Art. - Google Patents

Behandlungsbäder für Materialien aller Art.

Info

Publication number
AT136197B
AT136197B AT136197DA AT136197B AT 136197 B AT136197 B AT 136197B AT 136197D A AT136197D A AT 136197DA AT 136197 B AT136197 B AT 136197B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sulfuric acid
kinds
materials
acid esters
treatment baths
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Deutsche Hydrierwerke Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Hydrierwerke Ag filed Critical Deutsche Hydrierwerke Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT136197B publication Critical patent/AT136197B/de

Links

Landscapes

  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Behandlungsbäder   für Materialien aller Art. 



   Die Verwendung von   Schwefelsäureestern   zahlreicher Verbindungen und im besonderen von   Schwefelsäureestern     höhermolekularer   aliphatischer Alkohole als Wasch-, Netz-, Emulgier-, Dispergiermittel u. dgl. ist bekannt. Ihre Wirkung gleicht im wesentlichen der Seifenwirkung. Ihre Wirkungsstärke übertrifft jedoch im allgemeinen diejenige   gleichkonzentrierter   Seifenlösungen, beispielsweise genügt zur Avivage von Kunstseide gegenüber einer normalen Palmitinseife der zehnte Teil des eetyl-   schweielsauren   Natriums.

   Nachteilig wird jedoch bei diesen Schwefelsäureestern höher molekularer Alkohole häufig die schwere   Löslichkeit   ihrer Salze   empfunden,   welche zudem auch nur beschränkte   Kalkbeständigkeit   in der Kälte aufweisen. 



   Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, dass durch Einführung von Halogenatomen in den Alkylrest der   Schwefelsäureester   höher molekularer Alkohole, ohne Beeinträchtigung der guten kapillaren Eigenschaften dieser Körper, eine sehr wesentliche Erhöhung der Löslichkeit erzielt wird. 



  Ihre grössere Löslichkeit im Vergleich mit halogenfreien   Schwefelsäureestern   höhermolekularer Alkohole ergibt sich aus folgenden Versuchen :
100 Teile Wasser lösen bei Zimmertemperatur 1'2 Teile diehloroetadecylschwefelsaures Natrium,
100 Teile Wasser lösen bei Zimmertemperatur   0'3   Teile octadecylsehwefelsaures Natrium. 



   Gleichzeitig tritt aber auch durch die Halogenierung eine Erhöhung der Kalkbeständigkeit ein, so dass die halogenierten Sehwefelsäureester höher molekularer Alkohole den technischen Anforderungen vollauf genügen. Ausserdem sind die halogenierten Produkte gegenüber normalen   Alkylschwefelsäure-   estern dadurch ausgezeichnet, dass sie schon bei wesentlich tieferen Temperaturen kapillaraktiv sind. Als Mass für die Kapillaraktivität sei die Tropfenzahl, in einem Stalagmometer mit dem Wasserwert 50 (bei 20  C) bestimmt, herangezogen : Bei 25  C ergibt eine gesättigte Lösung von   dichloroctadecyl-   schwefelsaurem Natrium eine Tropfenzahl von 120, während octadecylschwefelsaures Natrium eine Tropfenzahl von 58 ergibt. 



   Die halogenierten   Schwefelsäureester   höher molekularer aliphatischer Alkohole werden beispielsweise erhalten, wenn man ungesättigte aliphatische Alkohole mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen einer Veresterung mit Schwefelsäure unterwirft und dann halogeniert bzw. in umgekehrter Reihenfolge verfährt oder indem man auf die Salze ungesättigter Sehwefelsäureester unterchlorige Säure einwirken lässt, oder indem man ungesättigte Alkohole bei Gegenwart geeigneter Katalysatoren und erforderlichenfalls in Gegenwart von Salzsäure mit Chlorsulfonsäure derart verestert, dass eine Absättigung der ungesättigten   Kohlenstofikette   mit Salzsäure erfolgt. 



   Die beschriebenen   Schwefelsäureester   bzw. ihre Salze eignen sich im besonderen zur Verwendung in solchen   Behandlungsbädern,   welche gleichzeitig Fettstoffe, Mineralöle, Kohlenwasserstoffe, substituierte oder hydrierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole, hydrierte Phenole, Ketone, Chlorhydrine u. dgl. oder Gemische solcher Mittel in Lösung oder Emulsion enthalten sollen. Sie sind aber auch ohne solchen Zusatz beispielsweise zum Waschen, zur   Durehnetzung   von Fasermaterialien, zum Reinigen von Metallgegenständen u. dgl. durchaus geeignet, so dass sie für viele technische Zwecke u. a. beispielsweise in der Farben-, Papier-, Textil-und Lederindustrie Verwendung finden können.

   In gelöster Form dienen sie als Anteigmittel für Farbstoffe aller Art und auf Grund ihrer starken Kapillaraktivität finden sie insbesondere auch in der Bleicherei, Färberei, bei der Mereerisation, in der Appretur und bei ähnlichen 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Arbeitsgängen Verwendung. Da sie im Gegensatz zu   gewöhnlichen   Seifen in wässriger Lösung nicht hydrolisieren, sind sie auch   zur Wäsche empfindlicher   Stoffe, wie Seide, Federn u. dgl. geeignet. 



   Beispiel 1 :   25 leg   Oleinalkohol (Jodzahl 100) werden in der fünffachen Menge Tetrachlorkohlenstoff gelöst und in der Kälte mit   20 leg Chlorsulfonsäure   versetzt. Gegen Ende der Reaktion wird in die Masse trockenes Salzsäuregas eingeleitet und dann das Gemisch 24 Stunden der Ruhe überlassen. Die Jodzahl sinkt dabei auf 8 herunter. Das Reaktionsprodukt wird nun in üblicher Weise durch Neutralisieren aufgearbeitet und durch Zugabe von Wasser auf einen Fettgehalt von 30% eingestellt.

   Das Sulfonat stellt eine schwer flüssige ölige Substanz dar, die sich im Gegensatz zu dem normalen Oleinalkoholsulfonat auch in kaltem, sowie bis 80  hartem Wasser leicht auflöst. 2 Teile Natriumsalz des halogenierten Oleinalkoholsulfonates in 100 Teilen Wasser gelöst, vermögen 25 Teile Olein zu einer beständigen Emulsion zu dispergieren, die sich als Spinnschmelze verwenden lässt. 



   Beispiel   2 : 162 leg Oleinalkohol   (Jodzahl 95), welche in der dreifachen Menge Tetrachlorkohlenstoff gelöst sind, werden   bei-5 -0  C   mit Chlor bis zur Absättigung der Doppelbildung behandelt. 



  Das Reaktionsprodukt, welches nach dem Abtrennen des   Tetrachlorkohlenstoffs   die Jodzahl   5'5   zeigt, wird nun mit Chlorsulfonsäure in der Kälte in üblicher Weise sulfuriert und neutralisiert. Man erhält ein in der Kälte leicht   lösliches,   öliges Produkt von guter Kalkbeständigkeit.

   Während der Oktadecyl-   schwefelsäureester   in Form seines Natriumsalzes nur zu 0'3% in kaltem Wasser löslich und erst bei Temperaturen von wesentlich   über   40  C kapillarwirksam ist, zeigt der durch Chlorierung des Oleinalkohols   erhältliche     Dichloroktadecylsehwefelsäureester   in kaltem Wasser eine vielfach grössere Löslich- 
 EMI2.1 
 einer Färbeflotte zu, so erzielt man auch beim Durchfärben von Baumwollkreuzspulen in kurzer Zeit eine ausgezeichnete   Durchfärbung.   



   Beispiel 3 :   Wäscht   man eine Rohwolle, die etwa 50% verliert, mit insgesamt 2% Soda und 2'5% einer wässrigen Behandlungsflotte, die das Natriumsalz eines durch Anlagerung von unterchloriger Säure an den   Schwefelsäureester des Oleinalkohols   erhaltenen Präparates in einer etwa   30% igen   Konzentration erhält, so wird die Wolle nicht nur sauber, sondern erhält gleichzeitig eine besonders weiche und elastische nicht klebende Beschaffenheit. In ähnlicher Weise können auch solche Präparate verwendet werden, die neben Soda und dem erwähnten Estersalz Seife oder Lösungsmittel enthalten. Eine Ausfüllung schleimiger Kalksalze findet auch in diesem Falle nicht statt. 



   Beispiel 4 : Eine wässrige Lösung, die 1% Natriumsalz des durch Anlagerung von unterehloriger Säure an den   Schwefelsäureester   des Oleinalkohols erhältlichen Produktes und gegebenenfalls noch   1-2%   Soda enthält, vermag metallische   Form-und Stanzstücke,   die in galvanischen Bädern weiterbehandelt werden sollen, derart zu entfetten, dass hienach der   metallische Überzug   in   hochglänzender,   fehlerfreier und festhaftenden Form aufgenommen wird. 



   Beispiel 5 : Das nach Beispiel 1 erhaltene Produkt vermag Trane in beständige Emulsionen   überzuführen.   Diese Emulsionen finden zur Behandlung von Leder Verwendung, beispielsweise als Fettliker zum Fetten von Blössen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Behandlungsbäder für Materialien aller Art, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Schwefelsäureestern solcher höher molekularer Alkohole mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen, die in der Kohlenstoffkette eine oder mehrere Halogengruppen enthalten.
AT136197D 1931-05-18 1932-04-25 Behandlungsbäder für Materialien aller Art. AT136197B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE136197X 1931-05-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT136197B true AT136197B (de) 1934-01-10

Family

ID=5666292

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT136197D AT136197B (de) 1931-05-18 1932-04-25 Behandlungsbäder für Materialien aller Art.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT136197B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE659277C (de) Dispergier-, Netz-, Reinigungs- und Durchdringungsmittel
AT136197B (de) Behandlungsbäder für Materialien aller Art.
DE670556C (de) Netz-, Egalisier-, Peptisier-, Dispergier-, Wasch- und Reinigungsmittel
CH302734A (de) Klare hochkonzentrierte Lösung synthetischer waschaktiver Substanzen, insbesondere Kopfwasch- und Kopfpflegemittel.
DE612686C (de) Verfahren zur Herstellung von ester- und saeureamidartigen Kondensationsprodukten
DE662092C (de) Behandlungsbaeder
CH160731A (de) Behandlungsbad für Materialien aller Art.
DE648936C (de) Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Produkte
DE970958C (de) Verfahren zur Herstellung von waschaktiven Eiweissfettsaeurekondensationsprodukten
DE650758C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern
DE561715C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten
DE575831C (de) Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln
DE628064C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten
AT138252B (de) Verfahren zur Darstellung esterartig konstituierter Netz-, Schaum- und Dispergierungsmittel.
DE910820C (de) Schmierseifenersatz
DE552535C (de) Verfahren zur Herstellung tuerkischrotoelaehnlicher Produkte
DE745340C (de) Koerperpflegemittel
AT144366B (de) Verfahren zur Herstellung von Netz-, Egalisier-, Peptisier- und Reinigungsmitteln.
DE663984C (de) Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven hochsulfonierten Fettstoffen
DE721809C (de) Netz-, Reinigungs- und Dispergiermittel
DE723923C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen aus ungesaettigten Fettalkoholen
DE759631C (de) Verfahren zum Entfetten von Fellen und Haeuten
AT135048B (de) Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften von Merzerisierlaugen.
AT146492B (de) Verfahren zur Herstellung von Wasch-, Reinigungs-, Netz-, Emulgier- u. dgl. Mitteln.
DE675479C (de) Verfahren zur Herstellung aromatischer stickstoffhaltiger Kondensationsprodukte