DE575328C

DE575328C - Wippkran mit turmartigem Krangeruest und in diesem gelagerter Umlenkrolle fuer das Hubmittel

Info

Publication number: DE575328C
Application number: DEK117953D
Authority: DE
Inventors: Karl Nett
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1929-12-14
Filing date: 1929-12-14
Publication date: 1933-05-15

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
15. MAI 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 35 b GRUPPE 3 u

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1929 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Wippkrane mit turmartigem Krangerüst und in diesem gelagerter Umlenkrolle für das Hubmittel. Die Erfindung bezweckt, bei dieser einfachen Bauart mit günstigster Lastseilführung und stark nach oben gekrümmtem Einziehweg der Last durch die resultierende Wirkung zweier Gegengewichte eine weitgehende Entlastung des Wippwerkes zu erreichen, und zwar auch bei Kranen größter Abmessungen. Es sind zwar schon bei Wippkranen anderer Bauart zwei Gegengewichte angeordnet worden, jedoch ist es bei diesen Bauarten nicht möglich, auch nur annähernd gleichgerichtete Höchstwerte in der äußersten Auslegerstellung und entgegengesetzte Höchstwerte für beide Gegengewichte in der innersten Auslegerstellung zu erzielen. Es ist zwar an sich bekannt, bei einer flaschenzugartigen Führung des Lastseiles die. Entlastung durch ein Gegengewicht mit wechselnden Wirkungen in den beiden Endlagen herbeizuführen, wie es auch bekannt ist, den Ausleger durch zwei Gegengewichte auszugleichen, deren Wirkung sich in allen Stellungen des Auslegers addiert. Demgegenüber soll gemäß der Erfindung erzielt werden, zwei Gegengewichte in der Weise zum Zusammenwirken zu bringen, daß eine resultierende Kurve aus zwei einander überlagernden Kurven entsteht, von denen jede für sich je nach Wahl der zur Verfügung stehenden geometrischen Größen der Einzel antriebe der Gegengewichte bestimmt werden kann. Hieraus ergibt sich zunächst die Möglichkeit, die resultierende Kurve weitgehend zu verändern. Ferner können die am Ausleger angreifenden Kräfte unterteilt und infolgedessen je für sich kleiner gewählt werden, als dies bei Verwendung nur eines Gegengewichtes möglich wäre. Schließlich können die beiden Gegengewichte so abgestimmt werden, daß für den Fall des Bruches bei einem der Antriebe der andere Antrieb allein noch eine hinreichende Pufferung ergibt.

Erreicht wird dies dadurch, daß das Wippwerk durch mit Gegengewichten versehene Zahnsektoren und Zugmittel mit dem Ausleger in Verbindung steht, und daß im Krangerüst ein doppelarmiger Hebel schwenkbar gelagert ist, dessen einer Arm ein Gegengewicht trägt und dessen anderer Arm durch ein Zugmittel derart mit dem Ausleger verbunden ist, daß vor Erreichung der höchsten Auslegerstellung der Angriffspunkt dieses Zugmittels am Ausleger durch die Verbindungsgerade zwischen der Wippachse und dem Angriffspunkt dieses Zugmittels am Arm des Doppelhebels hindurchgehen kann, und daß auch vor Erreichung der höchsten Auslegerstellung das Gegengewicht in der tiefsten Stellung durchschwingen kann, so daß ein Wechsel in der Wirkung der Gegengewichte oder nach Wahl auch nur bei einem von ihnen eintreten kann.

*..) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Karl Nett in Magdeburg.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.

Das Wippwerk ι ist durch eine stehende Welle 2 mit zwei Zahnsektoren 3 verbunden, die mit dem Ausleger 4 durch Zugstangen 5 in gelenkiger Verbindung stehen. Die Zahnsektoren 3 sind um eine liegende Achse 6 schwenkbar und mit Gegengewichten 7 versehen. Das Krangerüst ist turmartig ausgebildet und trägt oben eine Umlenkrolle 8, über die das vom Lasthubwerk 9 bewegte Hubmittel 10 geführt ist. Im Turm des Krangerüstes ist ferner ein doppelarmiger Hebel 11 schwenkbar gelagert, dessen einer Arm 11' durch eine Zugstange 12 mit dem Ausleger gelenkig verbunden ist, und dessen anderer Arm 11" sektorförmig ausgebildet ist und an einem sich auf seine Zylinderfläche auflegenao den Seil 13 ein Gegengewicht 14 trägt.

In der tiefsten Auslegefstellung (vgl. die strichpunktiert eingezeichnete Stellung), in der zum Wippen der größte Kraftaufwand erforderlich ist, wirken die beiden Gegengewichte 7 und 14 sehr stark im Sinne des Einziehens des Auslegers. Mit dem Einwärtswippen des Auslegers verringert sich entsprechend der aufzuwendenden Energie die Wirkung der Ausgleichgewichte infolge Verkürzung ihrer wirksamen Hebelarme bis zu derjenigen Auslegerstellung, in welcher der Angriffspunkt 15 der Zugstange 12 eine gedachte Verbindungslinie 17 überschreitet, welche die Wippachse mit dem Angriffspunkt 16 der Zugstange 12 am Arm 11' des Hebels 11 verbindet. Diese Stellung ist aus der Zeichnung ersichtlich, in der die betreffende Stellung des Auslegers mit ausgezogenen Linien und die Verbindungslinie 17 gestrichelt veranschaulicht ist. In dieser Stellung des Auslegers geht die Resultierende 18 der Lastkräfte hinter der Wippachse durch, so daß also die Last im Sinne des Einwärtswippens des Auslegers wirkt. Diese Wirkung wird durch das entgegengesetzt wirkende Auslegergewichtsmoment annähernd ausgeglichen. Andererseits findet in dieser Stellung auch ein Ausgleich zwischen dem im Sinne des Einziehens des Auslegers wirkenden Gewicht 7 und dem entgegengesetzt wirkenden Gewicht statt. Die Momente der Gegengewichte 7 und 14, die in den tieferen Auslegerstellungen beide im Sinne des Einziehens des Auslegers wirken, gleichen sich in den oberen Auslegerstellungen, in denen eine das Einziehen unterstützende Wirkung nicht mehr erforderlich ist, gegeneinander aus. Durch die beschriebene Anordnung wird somit neben einer weitgehenden Entlastung des Wippwerkes ein überaus günstiger Kräfteausgleich erzielt.

Claims

Patentanspruch:

Wippkran mit turmartigem Krangerüst und in diesem gelagerter Umlenkrolle für das Hubmittel, dadurch gekennzeichnet, 6g daß das Wippwerk (1) durch mit Gegengewichten (7) versehene Zahnsektoren (3) und Zugmittel (5) mit dem Ausleger (4) in Verbindung steht, und daß im Krangerüst ein doppelarmiger Hebel (11) schwenkbar gelagert ist, dessen einer Arm (11") ein Gegengewicht (14) trägt, und dessen anderer Arm (11') durch ein Zugmittel (12) derart mit dem Ausleger verbunden ist, daß vor Erreichung der höchsten Auslegerstellung der Angriffspunkt (15) dieses Zugmittels am Ausleger durch die Verbindungsgerade (17) zwischen der Wippachse und dem Angriffspunkt (16) dieses Zugmittels am Arm (11') des Doppelhebels (11) hindurchgehen kann, und daß auch vor Erreichung der höchsten Auslegerstellung das Gegengewicht (7) in der tiefsten Stellung durchschwingen kann, so daß ein Wechsel in der Wirkung der Gegengewichte (14 und 7) oder nach Wahl auch nur bei einem von ihnen eintreten kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen