DE567476C - Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen

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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/02Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of bones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen Man hat bisher aus dem verschiedenen Knochengut, das zur Leimgewinnung dient, nicht die Leimqualitäten erzielen können, die eigentlich bei der Art des Ausgangsproduktes, d. i. der Knochenknorpel (Kollagen) im Knochen, erwartet werden konnten.
  • Dieser Umstand wurde im allgemeinen damit erklärt, daß durch das Kochen der aus Haushalten usw. entstammenden Knochen sowie durch das Entfetten der Knochen, sei es durch heißes Wasser, Dampfdruck oder organische Lösungsmittel, z. B. Benzin, ferner auch durch die Entleimungsarbeiten selbst, das Kollagen stark abgebaut würde. Diese Ansicht fand noch eine besondere Stütze in der Tatsache, daß gerade Knochenleim besonders viel Abbauprodukte (Gelatosen, Aminosäuren) enthält.
  • Systematische Untersuchungen zwecks Verbesserung der Knochenleimqualitäten ergaben die Unrichtigkeit der bisherigen Annahme. Es wurde vielmehr festgestellt, daß der Trocknungsgrad des Knochengutes in der Hauptsache bestimmend für den Zustand des Kollagens nach den erwähnten Behandlungsarten ist. Es erfolgt kein nennenswerter Abbau des Kollagens in dem obenerwähnten Sinne, vielmehr erleidet das Kollagen in der Hauptsache nur in dem Sinne eine Veränderung, als es bei der Trocknung Hydratationswasser verliert.
  • Als eine Trocknung des Knochenguts im Sinne der Erfindung ist demgemäß nur eine solche anzusehen, durch die tatsächlich ein Verlust an Hydratationswasser in merkbarem Umfang eintritt. Eine solche kann entweder die Folge eines natürlichen Trocknungsvorgangs sein, wie beispielsweise bei dem viel verwendeten indischen Knochenschrot infolge der Sonnenwärme, oder sie kann auch als Begleiterscheinung einer Entfettung durch gleichzeitige Einwirkung von Entfettungsmitteln von der Art des Benzins und erhöhter Temperaturen auftreten, wie sie bei der Leimbereitung aus Knochengut meist angewendet wird. Nicnt dagegen tritt eine dehydratisierende Trocknung im Sinne der Erfindung ein bei der Entfettung mittels kalter Entfettungsmittel oder durch Einwirkung von heißem Wasser, wie sie bei der Gelatinebereitung regelmäßig verwendet wird.
  • Nachdem festgestellt wurde, daß frisch angefallene Knochen, in denen das Kollagen seinen ursprünglichen Wassergehalt noch besitzt, für die Gewinnung hochwertigen Leims durchaus geeignet sind, wurde untersucht, ob die Abgabe des Hydratationswassers aus dem Kollagen reversibel ist. Man ging von der Gberlegung aus, daß bei einem umkehrbaren Verlauf dieser Reaktion die Möglichkeit gegeben sein müsse, das trockene Knochenmaterial bzw. das Kollagen wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen und es dadurch für die Erzielung hochwertiger Leime geeignet zu machen.
  • Hier setzt nun die Erfindung ein, durch die mit einfachsten Mitteln die gestellte Aufgabe in überraschend wirkungsvoller Weise gelöst werden kann. Es wurde gefunden, daß die milde alkalische Behandlung des getrockneten Knochenmaterials es ermöglicht, dem Kollagen das Hydratätionswasser ohne Schädigung des empfindlichen Guts wieder einzuverleiben und es dadurch in einen Zustand zurückzuversetzen, in dem das Kollagen für die Erzielung hochwertiger Leime geeignet ist, wie -es aus dem bisher verarbeiteten Knochengut auch nicht annähernd möglich war.
  • Demgemäß besteht nach der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen durch Behandlung in milden alkalischen Lösungen darin, daß dieser Behandlung getrocknetes Knochengut vor der Entkeimung zum Zweck der Wiedereinverleibung des durch die Trocknung verlorenen Anteils an Hydratationswasser unterworfen wird.
  • Als alkalische Einwirkungsmittel kommen unter anderen in Betracht: anorganische Basen, organische Basen, alkalisch reagierende Salze anorganischer und organischer Natur, Metalloxyde und -hydroxyde.
  • Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die milde alkalische Behandlung mittels Ammoniak oder Aminen zu bewirken.
  • Eine ähnliche milde alkalische Behandlung von Knochengut ist schon früher, allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen und .zu einem ganz anderen Zweck vorgeschlagen worden. Es handelt sich dabei ausschließlich um die Reinigung des Knochenguts. Die von dem Erfinder erstrebte Wirkung wurde aber bei jenen Verfahren weder erstrebt noch konnte sie erreicht werden, weil die für das neue Verfahren kennzeichnende Wiedereinverleibung von verlorenem Hydratationswasser naturgemäß nur dann in Frage kommt, wenn von getrocknetem Knochengut ausgegangen wird.
  • Das neue Verfahren kann in folgender Weise durchgeführt werden. Beispiel i i oo kg entfetteter Knochenschrot werden mit einer n/ i o Kaliumhydroxydlösung gerade übergossen. Nach 15 Stunden wird das Bad abgelassen, zwei- bis dreimal mit Wasser einige Stunden nachgewaschen und dann in üblicher Weise auf Leim weiterverarbeitet. Beispiel 2 ¢ kg entfetteter und getrockneter Knochenschrot werden mit etwa 5 1 einer n/ i o Ammoniaklösung versetzt. Diese Flüssigkeit bleibt 12 Stunden auf den entfetteten Knochen stehen und wird dann. abgelassen. Nach Waschen mit Wasser wird der Schrot in bekannter Weise-auf Leim weiterverarbeitet. Beispiel 3 q. kg trockener Knochenschrot werden mit einer verdünnten Lösung von Trimethylamin übergossen, welche im Liter 6 g Trimethylamin enthält. Man läßt diese Lösung i q. Stunden auf die Knochen einwirken, wäscht dreimal mit Wasser.
  • Das so vorbehandelte Knochengut wurde dann durch abwechselnden Dampfdruck und Heißwasserauslaugung entkeimt. Der erzielte Leim überstieg die bisher erreichbaren Knochenleimqualitäten ganz wesentlich.
  • Nach den obigen Beispielen ist es möglich, aus einem Knochengut, das z. B. nach den bisherigen bekannten Verfahren einen Leim mit einer Viskosität bei 173/40/0 Spindelung und 30'C=2,4 Englergrade ergab, eine erhöhte Leimqualität zu gewinnen, deren Viskosität unter den gleichen Bedingungen bei etwa ¢,o liegt. Es ist bekannt, daß Leimqualität nicht nur durch die Viskosität, sondern auch durch die Gallertfestigkeit bedingt wird. Diese erhöht sich ebenfalls durch das neue Verfahren sehr wesentlich gegenüber der bisher geübten Arbeitsweise, und zwar im Verhältnis von 85 : 150 und darüber. Es ist ferner bekannt, daß Leime, die in ihrer Viskosität als auch bezüglich der Gallertfestigkeit in so ausgedehntem Maße qualitativ erhöht werden, sehr .erheblich bessere Klebkraft besitzen und deshalb dem Verbraucher nennenswerte Ersparnisse bringen. -

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen durch Behandlung mit milden alkalischen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, _daß dieser Behandlung getrocknetes Knochengut vor der Entkeimung zum Zweck der Wiedereinverleibung des durch die Trocknung verlorenen Anteils an Hydratationswasser unterworfen wird.
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