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Hydraulische Wurstfüll- und -abteilmaschine Die bisherigen, mit einem
flüssigen Druckmittel arbeitenden Wurstfüll- und -abteilma.schinen besitzen eine
Dosierungsvorrichtung, die einstellbar ist und so wirkt. daß die vorher genau feststellbare
Wurstbrätm.enge aus der Dosierungsvorrichtung in den Darm, der auf der Tülle aufgezogen
ist, eingespritzt wird.
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In den meisten Fällen ist diese Dosierungsvorrichtung kompliziert,
was eine Verteuerung der :Maschine bedeutet. Ferner ist die Bruchgefahr für einzelne
Teile größer, so daß leicht Hemmungen eintreten.
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Es sind auch einfache hydraulische Wurstfüllmaschinen bekannt, die
mit einer Kolbenpumpe arbeiten. Jeder Kolbendruckhub bei diesen Füllmaschinen bewirkt,
daß aus der Tülle eine bestimmte Menge Wurstbrät herausgedrückt wird. Um nun diese
Wurstbrätmenge veränderlich zu machen, hat man die Antriebskurbellänge für den Antrieb
der Pumpe veränderlich gemacht.
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Bei der Drehung der Kurbelscheibe der einfach wirkenden Pumpe, die
bei der zuletzt genannten Wurstfüllmaschine verwandt wird, steigt die Geschwindigkeit
des Kurbelbolzens und damit des Preßkolbens von o bis zu einem Höchstwert, um dann
in der Mitte des Arbeitsweges vom Höchstwert bis zu o zu sinken. Durch diese ungleichförmige
Geschwindigkeit des Preßkolbens, die durch die verwendete Kurbelscheibe bedingt
ist, erfolgt eine verschieden große Pressung des Wurstbrätes im Füllzylinder und
dadurch ein ungleichförmiger Wurst')rätaustritt aus dem Zylinder. Die Füllmenge
wird ein Stück lockerer, dann wieder fester in den Darm gefüllt, und die Oualität
der Wurst leidet hierdurch. Außerdem platzen bei diesem unregelmäßigen Füllen öfters
die Därme.
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Bei den bekannten hydraulischen Wurstfüllmaschinen können nur langsam
laufende Kolbenpumpen verwendet werden, die zur Erzielung eines Preßdruckes von
15 at und mehr im Preßzylinder bei der langsamen Umdrehung der Kurbelscheibe einen
hohen Leistungsbedarf erfordern, der noch dazu vollständig ungleichmäßig infolge
des Saug-und Druckhubes auftritt. so daß der Antriebsmotor stoßweise belastet wird.
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Es ist nicht immer erwünscht, zu dosieren. Man will auch gelegentlich
spritzen, d. h. meterlange Därme gleichmäßig füllen. Das ist aber bei der bekannten
l\@aschine nicht möglich, da der Fleischkolben stoßweise hochgetrieben wird.
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Gemäß der Erfindung werden diese Mängel beseitigt durch Anordnung
einer Dosierungsvorrichtung zwischen Pumpe und Druckzylinder. Da beim Erfindungsgegenstand
Preßpumpen beliebiger Bauart, vor allem schnell laufende Pumpen mit i Zoo Umdr./Min.
und mehr, verwendet werden können, ist die Pressung des Wurstbrätes im Füllzylinder
und dadurch auch der Wurstausstoß aus dem Zylinder ganz gleichmäßig, wodurch die
Därme
ganz gleichmäßig fest gefüllt werden. Es wird dadurch ein Platzen der Därme vermieden
und eine Erhöhung der Güte der Wurst erzielt.
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Will man normal spritzen, so schaltet man die Dosierungsvorrichtung
aus und läßt das Druckmittel, das durch die Pumpe gefördert wurde, unmittelbar auf
den Preßkolben wirl:en. Beim Abwärtsgang des Fleischkolbens schaltet man ebenfalls
die Dosierungsvorrichtung ab, so daß das Druckmittel ohne-Unterbrechung auf den
Druckkolben wirkt.
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Ein besonders wichtiger Vorteil der Erfindung ist der, daß die Dosierungsvorrichtung
nachträglich ohne Schwierigkeiten an jede vorhandene, mit einem hydraulischen oder
pneumatischen Druckmittel arbeitende Wurstfüllmaschine angebaut werden kann.
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Die vor den Druckzylinder geschaltete Dosierungsvorrichtung besteht
beispielsweise ?us einem allseitig geschlossenen Zylinder, in dem eine Kolbenscheibe
verschiebbar ist, die gegen einen verstellbaren Anschlag stößt und auf deren eine
Fläche die durch eine Steuervorrichtung geleitete Preßflüssigkeit der Preßpumpe
wirkt und damit den Raum füllt, während die andere Kolbenfläche die abgeteilte Preßflüssigkeit
,durch das Steuerorgan hindurch in den Druckzylinder schiebt, so daß bei jeder Hinundherbewegung
des Kolbens der Dosierungsvorrichtung der Kolben des Füllzylinders nach aufwärts
geschoben wird, so daß eine ganz bestimmte Wurstmenge aus der Tülle herausspritzt.
Durch Verdrehen der Steuervorrichtung in den Endstellungen des Kolbens wird erneut
abgeteilt.
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Die Maschine kann stehend oder liegend ausgeführt werden.
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Auf den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen Abb. i den Seitenriß der Maschine im Schnitt, Abb.2 die Vorderansicht
der Maschine teilweise im Schnitt, Abb.3 das Umsteuerschema in Stellung »Normalspritzen«,
Abb..I das Umsteuerschema in Stellung »Kolben abwärts«, Abb. 5 den. Sperrzylinder
im Schnitt und Abb.6 das' Umsteuerscherna der Dosierungsvorrichtung in anderer Stellung
als in Abb. i.
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In dem Füllzylinder i, der durch den Dekke12 verschlossen werden kann,
bewegt sich ein an einer Kolbenstange 4. befestigter Füllkolben 3. Am unteren Ende
der Kolbenstange .l sitzt ein Druckkolben 5, der in einem Druckzylinder 6 geführt
wird. Durch Pakkung 7 und Stopfbüchse 8 ist der Füllzylinder gegen den Druckzylinder
6 abgedichtet. Der Druckzylinder 6 ist durch die Rohrleitungen g, i o und i i mit
der Preßpumpe 1:2 verbunden. Durch Verdrehen der Steuervorrichtung 13 (s. Abb. i
und ,4) wird die Preßflüssigkeit einmal unter und das anderemal über den Druckkolben
5 geleitet. Die Rohrleitung 1d. leitet die rückfließende Flüssigkeit in den Behälter
15. Eine Steuervorrichtung 16 in der Rohrleitung 9 zwingt bei geschlossener Stellung
(s. Abb. i und 6) die Preßflüssigkeit in die Leitung 17, die zu einer Steuervorrichtung
18 führt, von, der aus die Preßflüssigkeit in die Leitung i g (s. Abb. i ) oder
bei anderer Stellung der Steuervorrichtung 18 in die Leitung 2o (s. Abb. 6) und
damit über oder unter den im Dosierzvlinder 21 verschiehbaren Kolben 22 geleitet
wird. Den Hub des Kolbens 22 begrenzt ein beliebig verstellbarer Anschlag, z. B.
eine Schraubenspindel 23. Die in dem Dosierzvlinder 21 abgeteilte Preßflüssigkeit
gelangt durch die Leitung 20 (s. Abb. i) oder im anderen Fall durch die Leitung
i9 (s. Abb. 6) in die Leitung 24 und g und von da unter den Druckkolben 5.
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Die Betätigung der Steuervorrichtung i8 erfolgt durch den am Fundament
25 um den Bolzen 26 schwingenden Fußtritt 27. An dem Bolzen 26 ist ein Hebel 28
befestigt, der an seinem anderen Ende einen Schlitz 29 hat. Um die Welle
30 schwingt ein Hebel 31, der an seinem Ende einen Bolzen 32 trägt, der in
den Schlitz 29 des Hebels 28 eingreift. Ferner sitzt an dem Hebel 31 eine Klinke
33, die durch die Feder 34 in das auf der Welle 30 befestigte, mit vier Zähnen versehene
Klinkenrad 35 eingreift. Das auf der Welle 30 sitzende Kegelrad 36 greift in das
mit der Steuervorrichtung 18 verbundene Kegelrad 37.
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Tritt man den Fußtritt 27 nieder, so schwenkt der Hebel 28 mit und
wirkt auf den Hebel 31 ein, dessen Klinke 33 das Klinkenrad 35 um go° weiterschaltet
und, da die Kegelräder 36 und 37 gleich groß sind, auch die Steuervorrichtung 18
weiterschaltet, alzs der Stellung, wie in Abh. i dargestellt ist, in die von Abb.
6 und das anderemal umgelcchrt. Läßt man, wenn der Darm gefüllt ist und keine --1lasse
mehr aus der Tülle bespritzt wird, den Fußtritt 27 los, so zieht ihn die Feder 38
wieder hoch, das Klinkenrad 35 bleibt stehen, während die Klinke 33 über den einen
Zahn hinwegrutscht, weil die Hebel 31 und 28 und Fußtritt 27 in die in Abb. 2 dargestellte
Stellung gelangen.
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Der Antrieb der Preßpumpe 12 erfolgt durch eine Antriebsscheibe 39
oder einen Motor. Wenn der Antrieb der Pumpe 12 eingeschaltet ist, man aber nicht
arbeitet, läuft die geförderte Flüssigkeit in der Rohrleitung io nach dem Sperrzylinder
40 (s. Abb. i
und 2;, und da bei gehobenem Fußtritt 27 der Sperrkolben
.11 zurückgezogen ist (s. Abb. 2), fließt die Flüssigkeit durch die Leitung 42 in
den Behälter 15 zurück. Um den Sperrkolben .a.1 greift ein gabelförmig ausgebildeter
Hebel .13, der an der Welle 4.4 sitzt, an dem ebenfalls ein Hebel 45 sitzt, durch
den eine Stange .46 leicht verschiebbar geführt ist. Beim Niedergang der Stange
4.6 legt sich die verstellbare Mutter 47 gegen die Feder 48, die den Hebel 4,5 niederdrückt
(s. Abb. 5) und damit den Preßkolben 41 in den Preßzylinder -to drückt und damit
die Rohrleitung io verschließt. Nun erst entsteht Druck in dem Leitungssystem. Die
Bewegung des Kolbens 22 und des Druckkolbens 5 beginnt erst in diesem Augenblick.
Die Ausbildung der Absperrvorrichtung .1o, .11 und der hierzu gehörigen Teile gehören
nicht zur Erfindung.
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Das Wurstbrät wird aus dem Zvlinder i in den auf der Tülle 49 aufgezogenen
Darm gedrückt.
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Der Weg der Preßflüssigkeit beim Dosieren ist aus Abb. i und 6, beim
Normalspritzen aus Abb. 3 und beim Rücklauf aus Abb. d. ohne weitere Worte ersichtlich.