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Optisches Gerät nach Art eines Koinzidenzentfernungsmessers Gegenstand
der Erfindung ist ein optisches mit Spiegeln versehenes Gerät nach Art eines Koinzidenzentfernungsmessers,
bei dem ein Spiegel feststellbar ist, während der andere beweglich angeordnet ist.
Solche Entfermingsmesser, bei denen durch Verschieben oder Drehen des beweglichen
Spiegels die Koinzidenz des direkt sichtbaren Bildes eines anvisierten Objektpunktes
mit dem nach Reflexion an den beiden Spiegeln erkennbaren Bild des Objektpunktes
bewirkt wird, sind bereits bekannt. Das Neue der Erfindung liegt darin, daß gerade
der Spiegel beweglich eingerichtet ist, welcher in der Visierlinie des Gerätes angeordnet
ist. Dadurch erlangt das Gerät Eigenschaften, welche es insbesondere zur Scharfeinstellung
einer photographischen Kamera oder zu Messungen an Kugelhohlspiegeln verwendbar
machen. Worauf diese Verwendungsmöglichkeit beruht, geht aus der schematischen Abb.
i hervor. In ihr stellt A-D eine Visierlinie mit dem darinliegenden Objektpunkt
D vor. S1 ist ein außerhalb, S. ein in der Visierlinie angeordneter Spiegel. Zu
EinstellungszwelL-ken kann S1 um seine Mittelachse T gedreht werden, wird aber nach
erfolgter Einstellung festgestellt. A ist der Schnittpunkt der Spiegelebene mit
der Visierlinie, T-B das Einfalllot für einen im Punkt T auf den Spiegel fallenden
Strahl, z. B. D-T. Durch die Lage des Spiegels zu der Visierlinie wird die
Strecke <1-B bestimmt. Ihre Hälfte stellt die Basis des Gerätes dar. D-T ist
ein von dem Objektpunkt D ausgehender, in T auf den Spiegel fallender
Strahl. Nach der Reflexion schneidet er die Visierlinie im Punkt C. Wandert der
Punkt D auf der Visierlinie von B nach Unendlich, dann wandert der ihm zugeordnete
Punkt C nach bekannten physikalischen Gesetzen seinerseits von B bis zu dem Mittelpunkt
der Strecke A-B. Bezeichnet man die Hälfte der Strecke A-B mit f, die Strecke A-D
mit a, die Strecke A-C mit b, so besteht zwischen diesen Größen die Beziehung: .
Es ist die gleiche Beziehung, welche auch bei einer optischen Linse oder bei einem
Kugelhohlspiegel mit der Brennweite f zwischen der Entfernung eines Objektpunktes
von der Linse bzw. dem Hohlspiegel und der Entfernung des Vereinigungspunktes der
gebrochenen bzw. reflektierten Strahlen von Linse bzw. Hohlspiegel vorhanden ist.
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Der zweite Spiegel S. ist in der Visierlinie angeordnet. Er ist in
ihr verschiebbar und außerdem drehbar um eine in der Spiegelebene liegende und senkrecht
auf der Visierlinie stehende Achse C. Visiert man bei dieser Spiegelanordnung von
A aus über den beweglichen Spiegel S, einen Objektpunkt D an, dann wird man durch
Verschieben und entsprechendes Drehen des beweglichen Spiegels bei einer gewissen
Stellung das unmittelbar und das mittelbar nach Reflexion an den
beiden
Spiegeln sichtbare Bild des Objektpunktes D zur Deckung bringen können. Aus Abb.
i ist -ohne Erläuterung erkennbar, daß in diesem Falle der bewegliche Spiegel senkrecht
auf der Halbierenden des Winkels A-C-T stehen muß, der von der Visierlinie und der
geraden Verbindung beider Spiegelmitten gebildet wird.
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Zur Erleichterung der Einstellung des beweglichen Spiegels wird dessen
Drehung bei seiner Verschiebung zwangsläufig bewirkt. Aus der schematischen Abb.
i ergibt sich beispielsweise, wie dies herbeigeführt werden kann.
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An der Achse C des beweglichen Spiegels S. ist lotrecht auf der Spiegelebene
ein zungenähnliches Gebilde C-L befestigt. Das freie Ende dieser Zunge - in der
Abbildung gabelförmig dargestellt - wird durch ein rautenförmig ausgebildetes Gelenkviereck
geführt, in dem die Zunge die Diagonale bildet. Während die Seite C-N des Gelenkrahmens
bei der Bewegung stets in der Richtung der Visierlinie verbleibt, wird die Seite
C-L' vermittels ihrer Verlängerung mit dem gleichfalls gabelförmig dargestellten
Ende durch die Mittelachse des Spiegels S1 geführt. Wird hiernach der Spiegel S2
in der Richtung der Visierlinie verschoben, so wird durch den Gelenkrahmen der Spiegel
zwangsläufig so gedreht, daß die Spiegelebene stets senkrecht auf der Halbierenden
des Winkels A-C-T steht.
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In den Abb.2 und 3 ist dargestellt, wie die Erfindung beispielsweise
praktisch aus-"eführtwerden kann. Sie zeigen ein Modell von der Vorder- und Rückseite.
Die Buchstabenbezeichnung ist in Übereinstimmung mit der der schematischen Abb.
i gewählt. Zum Träger der Einzelteile des Gerätes ist ein - zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit an den Längskanten aufgebogenes - Blech W gemacht. Auf seinem einen Ende
ist - um eine Achse T drehbar - der Spiegelhalter mit dem Spiegel S1 angebracht.
Die Schraube E ermöglicht es, den Spiegelhalter und damit den Spiegel in einer gewollten
Stellung festzuhalten. An dem anderen Ende des Trägerblechs bewegt sich in einem
Ausschnitt in Richtung der Visierlinie - durch den eingezeichneten Pfeil angedeutet
- ein Gleitstück G. Dieses ist der Träger für den Halter des beweglichen Spiegels
S2 und die diesen bewegenden Elemente. An seiner das Gleitstück durchdringenden
Drehachse C ist die senkrecht zu der Spiegelebene stehende Zunge Z befestigt (in
dem dargestellten Modell durch eine Schraube). F ist eine um die Spiegeldrehachse
C drehbare Führungsschiene, deren anderes geschlitztes Ende die Achse T des festen
Spiegels Si ümfaßt. Die übrigen Teile, insbesondere der rautenförmige Gelenkrahmen
C-N-L-L', bedürfen keiner näheren Erläuterung. Nach dem Vorhergesagten liegt die
Bereicherung der Technik durch die Erfindung in der Möglichkeit, das Gerät zum Einstellen
optischer Linsen oder von Kugelhohlspiegeln verwenden zu können. Bei einem Gerät
mit einer Basis von beispielsweise io cm legt der bewegliche Spiegel von der Nullstellung
bis zu dem Punkte, in dem Koinzidenz der Bilder eines anvisierten Objektpunktes
eintritt, genau denselben Weg zurück wie die Linse einer photographischen Kamera
mit der Brennweite io cm von der Unendlichbis zur Scharfeinstellung auf den gleichen
Objektpunkt. Soll das Gerät zum Einstellen einer Kamera verwendet werden, so braucht
es nur an einem der festen Kamerateile befestigt zu werden, während das Gleitstück
mit dem beweglichen Spiegel durch einen Mitnehmer mit einem .der beweglichen Teile
der Kamera (Objektiv`, Mattscheibe, Laufboden o. dgl.) gekuppelt wird. Jeder mit
Hilfe der Vorrichtung eingestellte Objektpunkt wird alsdann auch scharf in der Kamera
eingestellt.
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Für den praktischen Gebrauch läßt sich die Vorrichtung weiterhin so
ausbilden, daß mit gleichem Erfolg ein Suchgerät beliebiger Basis mit einer photographischen
Kamera beliebiger Brennweite verbunden werden kann. Bei sinngemäßer Anwendung läßt
sich das Gerät in Verbindung mit einem Hohlspiegel benutzen, um den Punkt zu ermitteln,
in dem die von einer im Innern des Hohlspiegels angeordneten Strahlenquelle ausgehenden
und am Hohlspiegel reflektierten Strahlen sich außerhalb des Hohlspiegels wieder
vereinigen.
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Für sich allein ist das Gerät als Entfernungsmesser verwendbar.