DE555093C

DE555093C - Durch elektrische Hilfsmotoren angetriebenes Schaltwerk zum Steuern von Elektromotoren, insbesondere fuer elektrisch betriebene Fahrzeuge

Info

Publication number: DE555093C
Application number: DEA61940D
Authority: DE
Inventors: Leopold Janisch
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-05-16
Filing date: 1931-05-16
Publication date: 1932-07-16

Description

Durch elektrische Hilfsmotoren angetriebenes Schaltwerk zum Steuern von Elektromotoren, insbesondere für elektrisch betriebene Fahrzeuge Im Hauptpatent 554 212 ist ein motorisch angetriebenes Schaltwerk beschrieben, das durch zwei Elektrohilfsmotoren mit kraftschlüssig verbundenen Wellen beeinflußt wird, von denen einer zur Erzeugung der Schaltbewegung, der andere dagegen zur Abbremsung der Bewegung mittels der Kurzschlußbremsung dient.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine weitere Ausgestaltung der im Hauptpatent 55-1=I angegebenen Einrichtung, die den Zweck hat, den Hilfsmotorenantrieb für Wechselstromfahrzeuge brauchbar zu machen. Werden auf dem Wechselstromfahrzeug als Hilfsmotoren Gleichstrommotoren benutzt, so ist eine verhältnismäßig große Hilfsstromquelle für den gesamten Betrieb der Hilfsmotoren erforderlich. Verwendet man dagegen Wechselstrommotoren für den Antrieb des Schaltwerkes, dann kann man zwar ohne Gleichstromhilfsquelle auskommen, es ergibt sich aber bei Gegeneinanderschaltung der Motordrehmomente zwecks Herstellung des Stillstandes die Notwendigkeit, die Anker beider Hilfsmotoren und ihrer Bürstenlagen außerordentlich genau abzugleichen. Aber selbst dann tritt leicht noch eine schleichende Bewegung ein, und zwar infolge der im Verhältnis zu Gleichstrom erheblich größeren Wechselstromwiderstände (Impedanzen). Dieschädliche Folge dieser Erscheinung ist die, daß auch das Schaltwerk nicht genau in der Schaltstellung angehalten wird.
Würde man dagegen einen der beiden Motoren als Schaltmotor und den anderen als Bremsmotor verwenden, wie dies im Hauptpatent angegeben ist, so ist kein sicheres Ansprechen der KurzschluBbremsung zu erwarten; es besteht jedenfalls die Möglichkeit, daß das Schaltwerk nicht auf allen Schaltstellungen angehalten wird, so daß die einwandfreie Wirkungsweise der Steuerung in Frage gestellt ist.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wird einer der Hilfsmotoren mit Wechselstrom gespeist, während der von ihm leer mitgenommene, zum Abbremsen auf den Schaltstellungen benutzte andere Hilfsmotor nach Beendigung der gewünschten Bewegung durch eine Gleichstromspannung erregt wird, die einer besonderen Stromquelle, z. B. einer kleinen Batterie, entnommen wird. Die Bremsung erfolgt dann bei kurzgeschlossenem oder auf einen Widerstand geschalteten Anker des zweiten Motors;- während der erste von der Spannung abgeschaltet wird.
Die Hilfsmotoren können beide als Wechselstrommaschinen ausgebildet sein und so geschaltet werden, daß der eine Motor das Schaltwerk im Sinne des Anlassens und der andere im Sinne des Ausschaltens bewegt. Der Schaltmotor wird dabei jeweils mit Wechselstrom gespeist, während der andere, als Bremsmotor geschaltete Hilfsmotor, auf den zu erreichenden Schaltstellungen durch Gleichstrom erregt wird. Es ergibt sich bei dieser Schaltweise ein sicheres und rasches Schalten und einwandfreies Anhalten auf den gewünschten Stellungen.
Es kann auch das Einschalten und Ausschalten des Schaltwerkes durch den gleichen Hilfsmotor herbeigeführt werden, der durch einen Umschalter für die .eine oder andere Drehrichtung gesteuert wird, währ4nd das Bremsen durch den anderen Hilfsmotor. bewirkt wird, der mit Gleichstrom erregt wird. Dieser, zum Abbremsen 'benutzte Hilfsmotor kann dann zweckmäßig als Gleichstrommaschine ausgebildet sein. Zur Erzielung einer wirksameren Bremsung kann in diesem Falle die Gleichstrombremsmaschine 'als Haupt-, strommaschine geschaltet sein, die je nach der Drehrichtung durch den Umschalter des die Schaltung bewirkenden Wechselstromhilfsmotors vorbereitend- so umgeschaltet wird, daß sie beim Bremsen auf Eigenerregung geschaltet ist.
.. Ferner kann man, falls die Gleichstromquelle ausreichend ist, die Gleichstrommaschine, als mit Gegenstrom bremsend, dem Drehmoment des an der Wechselstromspannung bleibenden Wechselstromhilfsmotors entgegenwirkend in entsprechender Schaltrichtung an die Gleichstromspannung anschließen. Bedingung hierbei ist, daß die Gleichstrommaschine so gewählt wird, daß sie bei Still-; stand dasselbe Drehmoment aufbringt wie der Wechselstromhilfsmotor bei seinem Stillstand.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Durch elektrische Hilfsmotoren angetriebenes Schaltwerk zum Steuern von Elektromotoren, insbesondere für elektrisch betriebene Fahrzeuge nach Patent 55421z, dadurch gekennzeichnet, daß auf Wechselstromfahrzeugen die treibende Hilfsmaschine während der Dauer der Bewegung des Schaltwerkes an eine Wechselstromspannung angeschlossen ist und die andere Hilfsmaschine nach Beendigung dieser Bewegung von einer Gleichstromspannung erregt wird, um das Schaltwerk durch ihre elektrische Bremsung rasch zum Stillstand zu bringen.
2. Schaltwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Hilfsmaschinen als Wechselstrommaschinen ausgebildet sind, von denen die eine das Schaltwerk im Sinne des Anlassens, die andere im Sinne des Ausschaltens antreibt.
3. Schaltwerk nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hilfsmaschine unter Benutzung eines Hilfsfahrtwenders oder Umschalters das Schaltwerk im Sinne des Anlassens als auch im Sinne des Ausschaltens bewegen kann, während die andere Hilfsmaschine nach Beendigung der verlangten Bewegung zwecks Bremsung mit Gleichstrom erregt wird.
4. Schaltwerk nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß, die das Schalten bewirkende Hilfsmaschine als Wechselstrommaschine, die andere dagegen als Gleichstrommaschine ausgeführt ist und nach Beendigung der verlangten Bewegung zwecks Bremsung an eine Gleichstromspannung angeschlossen wird.
5. Schaltwerk nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichstrommaschine als Hauptstrommaschine ausgeführt ist und je nach der Drehrichtung der antreibenden Wechselstrommaschine durch deren Hilfsfahrtwender vorbereitend so umgeschaltet wird, daß sie beim Bremsen auf Eigenerregung geschaltet werden kann.
6. Schaltwerk nach Anspruch i und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichstrommaschine zwecks Beendigung der Bewegung des Schaltwerkes so an eine Gleichstromspannung angeschlossen wird, daß dem Drehmoment des an der Wechselstromspannung bleibenden Hilfsmotors ein entgegengesetztes Drehmoment entgegengestellt wird, welches bei Stillstand des Antriebes jenem gleich ist.