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Vorrichtung zur Wiederherstellung der Klebrigkeit von zwischen dem
herabhängenden Absatzfrontlappen der Sohle und dem Absatz eines Schuhes aufgetragenem
Klebstoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wiederherstellung der Klebrigkeit
von zwischen dem herabhängenden Absatzfrontlappen der Sohle eines Louis-XV.-Absatzschuhes
und dem Absatz aufgetragenem Klebstoff.
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Bei der Herstellung von Schuhwerk mit Louis-XV.- oder Stöckelabsätzen
ist es üblich, den von der Laufsohle abgespaltenen Absatzfrontlappen .oder die Frontfläche
des Absatzes oder beide mit Klebstoff, und zwar Leim o. dgl., zu versehen. Das Auftragen
des Klebstoffes auf den Absatzfrontlappen oder auf die Frontfläche des Absatzes
findet vor dem Befestigen der Laufsohle und des Absatzes statt. ZVenn die Herstellung
des Schuhwerkes so weit vorgeschritten ist, daß der Absatzfrontlappen an die Absatzfront
angearbeitet und an der letzteren befestigt werden soll, so ist der vorher aufgetragene
Klebstoff eingetrocknet, und es ist daher notwendig, die Klebrigkeit des Klebstoffes
wiederherzustellen. Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, die das
Wiederherstellen der Klebrigkeit des erwähnten eingetrockneten Klebstoffes in verläßlicher
Weise bewerkstelligt.
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Die Erfindung besteht darin, daß an der Vorrichtung ein Zuleitungsrohr
in der Weise angeordnet ist, daß ein Strahl eines Lösungsmittels, und zwar Dampf,
zwischen dem lose herabhängenden Absatzfrontlappen und dem Absatz heraufgeleitet
wird. Unter dem Gelenkteil des Schuhes befindet sich ein Anschlag, der mit der Befestigungsfläche
des Frontlappens in Berührung tritt und den letzteren von dem Absatz hinweghält,
ohne das Eindringen des Dampfstrahls in den so geschaffenen Raum wesentlich zu beeinträchtigen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i ist .eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt der Vorrichtung.
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Fig. z ist ein Grundriß derselben.
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Die Vorrichtung dient zum Erweichen des auf Frontlappen oder auf die
Absatzfront°aufgetragenen Klebstoffes und soll hauptsächlich in Verbindung mit Maschinen
zum Anarbeiten des Frontlappens an die Front der Absätze
dienen.
Derartige Maschinen sind in der Regel vielköpfige Maschinen, und zwar ist jeder
dieser Köpfe mit einem Schuhträger und mit einer Vorrichtung zum Anklemmen des Frontlappens
an den Absatz ausgerüstet.
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Ein vorzugsweise aus Aluminium bestehendes Gehäuse 143 ist in geeigneter
Weisse an dem Gestell einer nicht dargestellten, zum Anarbeiten oder Anpressen des
Frontlappens an den Absatz dienenden Maschine befestigt. Das obere Ende der linken
Seitenwandung des Gehäuses ist zu einem Tisch 1q:5 ausgebildet, der zum Stützen
der Tretfläche des an dem Schuh befestigten Absatzes dient. Das obere Ende der rechten
Seitenwandung des Gehäuses 143 ist zu einem abgerundeten Rand 147 ausgebildet, der
dem Vorderteil des Schuhes ,als Auflager dient. Der höchste Teil des Randes 147
befindet sich etwas unter der Ebene des Tisches 145, so daß der mit nach unten gerichteter
Sohle auf die Vorrichtung aufgebrachte Schuh ungefähr seine normale Lage einnimmt
(ebenso, als ob der Schuh auf den Fußboden aufgesetzt wäre).
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Die Oberfläche des Tisches 145 ist beträchtlich größer als die Tretfläche
irgendeines Absatzes. An dem Tisch 145 ist ein Anschlag 149 für das Hinterende des
Absatzes angebracht. Dieser Anschlag besteht aus einem Metallteil 151 und aus einem
in einen Schlitz der rechten Seite des Metallteiles 151eingesetzten Filzteil 153.
Der Filzteil ist V-förmig gestaltet und sucht den an den Anschlag angepreßten Absatz
zu zentrieren. An dem Metallteil 151 ist eine Schraube 155 angebracht, die durch
einen waagerechten Schlitz 157 eines Fortsatzes der rückwärtigen Wandung des Gehäuses
143 hindurchnagt. Durch .eine Mutter 159 kann der Anschlag 149 als Ganzes in in
der Längsrichtung des Schuhes eingestellter Lage gesichert werden.
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An der rückwärtigen Wandung des Gehäuses 143 ist ein senkrechter Schlitz
161 vorgesehen, durch den eine Schraube 163 hindurchrag tt. Auf das rückwärtige
Ende der Schraube 163 ist eine Mutter 165 aufgeschraubt, während das vordere Ende
der Schraube 163 eine längliche Platte 167 trägt. An der Platte 167 ist eine vorwärts
ragende Stange 169 angebracht, die die Lage des Frontlappens des Absatzes des auf
die Vorrichtung aufgebrachten Schuhes bestimmt. Bei gelockertem Zustand der Mutter
165 kann die Stange 169 sowohl in der Höhenrichtung als auch in der Längsrichtung
des Schuhes eingestellt werden, derart, daß die Stange 169 an der Befestigungsfläche
des herabhängenden Frontlappens in bestimmter Entfernung von der Absatzfront anliegt.
Diese Einstellung der Stange 169 wird vorzugsweise so vorgenommen, daß Dampf zwischen
den Frontlappen und die Absatzfront strömen kann.
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Eine mit Dampf gespeiste Röhre i 19 läuft in zwei Abzweigungen 171,
173 aus, deren Enden zu Düsen ausgebildet sind. Das Ende der unteren Abzweigung
171 ist senkrecht und leitet Dampf in die Öffnung zwischen der Absatzfront und der
Befestigungsfläche des herabweisenden Frontlappens. Der aus der Düse der Abzweigung
171 strömende Dampf erweicht den leimartigen Bezug der Befestigungsfläche des Frontlappens
und gegebenenfalls der Absatzfront. Das obere Ende der rechten Abzweigung173 weist
etwas gegen das Hinterende des Schuhes und leitet den aus ihrer Düse ausströmenden
Dampf gegen die im fertiggemachten Schuh sichtbare Narbenseite des Frontlappens.
Hierdurch wird der Frontlappen geschmeidig gemacht, wodurch das Anarbeiten desselben
an die Absatzfront wesentlich gefördert wird.
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An der Abzweigung 171 ist eine Tropfröhre 177 ,angebracht, durch die
Kondensationswasser abfließt. Das untere Ende der Tropfröhre taucht in eine Wasser
enthaltende Aussparung 179 des Gehäuses 143 :ein, so daß kein Dampf durch die Tropfröhre
177 ausströmen kann. An dem untersten Teil des Gehäuses 143 ist eine Entwässerungsröhre
i8o vorgesehen.
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Damit die Einwirkung des auf die in Betracht kommenden Teile des Schuhes
strömenden Dampfes nicht durch Luftzug beeinträchtigt wird, ist die rückwärtige
Wandung des Gehäuses 143 so ausgebildet (181), daß der Absatz und der Frontlappen
soweit als möglich umschlossen sind. An der vorderen Seite des Gehäuses 143 ist
.ein mit einer Glasplatte 185 versehener Deckel 183 (Fig. z) angebracht. Ein an
dem Gehäuse vorgesehenes Metallstück 187 trägt eine den Gelenkteil der Sohle überragende
Gummischürze 189 (in Abb. i punktier' gezeichnet), die Beschädigung der Sohle durch
den aus der Düse der Abzweigung 173 strömenden Dampf verhindert.