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Schleudermaschine mit Rollengang zum Herstellen kegelförmiger Hohlkörper
Es ist bereits eine Schleudermaschine mit Rollengang bekannt, auf welcher kegelförmige
Hohlkörper in der'Weise hergestellt werden, daß der kegelförmige Formkasten in einem
zylindrischen, von zwei zylindrischen Walzen getragenen und angetriebenen Behälter
untergebracht ist. Von dieser bekannten Vorrichtung unterscheidet sich die Erfindung
dadurch, daß sowohl die Form als auch die sie tragenden und treibenden Rollen Kegelstümpfe
bilden, deren virtuelle Spitzen in einem gemeinsamen Punkte zusammenfallen. Der
dadurch- erzielte Fortschritt liegt darin, daß der den Formkasten aufnehmende Zylinder
fortfällt, und daß nunmehr die einfachen Formkasten in beliebiger Reihenfolge, groß
und klein, lang und kurz, ohne irgendwelche Einstellung auf die umlaufenden Kegelstümpfe
aufgelegt und auf ihnen geschleudert werden. Damit ist nicht nur eine wesentliche
Ersparnis an Material, sondern auch an Kraft, Zeit und Arbeit verbunden.
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Die Erfindung stützt sich darauf, daß Kegel, :die mit der Spitze und-
einer Mantellinie zusammenfallen, sich unter Einwirkung drehender Kräfte aufeinander
abwälzen, wobei die an der Spitze der Kegel liegenden Winkel beliebig verschieden,
spitz oder stumpf und sogar gestreckt sein können.
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Durch die Anwendung dieses Grundgedankens verschwinden namentlich
beim Herstellen von Eisenbetonmasten alle Nachteile, «-elche den aus dem Drehbanksvstem
entwickelten Maschinen anhaften, nämlich das axiale Einführen und Herausziehen des
Formkastens, wozu umständliche Vorrichtungen und doppelt lange Arbeitsräume nötig
sind, das zeitraubende Zentrieren des Formkastens an allen Unterstützungspunkten,
das lästige Umbauen der Maschine und das Verschieben der Tragrollenhalter bei jeder
neuen Formkastenlänge, das Neueinstellen der zur Unterstützung des umlaufenden Formkastens
erforderlichen Tragrollen bei jedem Wechsel des Durchmessers, die schädliche Torsion
des Formkastens bei manchen Ausführungen des. bisherigen Systems.
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Außerdem weist die Vorrichtung eine Reihe wichtiger Vorteile auf,
nämlich infolge der Einfachheit der Vorrichtung r. geringe Anschaffungskosten für
die Anlage, besonders da die Formkästen wegen der gleichen kegelförmigen Grundgestalt
für den Formling und den Formkasten mit geringstem Materialaufwand hergestellt werden
können, z. einfache Handhabung der Maschine und 3. Wegfall der Einstellung, da ohne
jede Vorbereitung und Umstellung in bunter Folge Hintereinander Körper von verschiedener
Stärke, Länge und Neigung hergestellt werden können, so daß ein fast ununterbrochenes
Schleudern und damit eine restlose Ausnutzung der Maschine möglich ist.
In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand aus seiner theoretischen Grundlage entwickelt
und in einer Ausführungsform schematisch dargestellt, wobei eine Maschine zum Herstellen
von Eisenbetonmasten als Beispiel gewählt ist.
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Abb. i und a zeigen in Draufsicht und Ansicht zwei Kegel
A und B, die nur die Spitze S gemeinsam haben. Wird auf diese beiden
Kegel im Sinne der Abb. 3 ein dritter Kegel C so aufgelegt, daß seine Spitze mit
den Spitzen der beiden anderen Kegel zusammenfällt, so muß er die Kegel A und B
in je einer Mantellinie berühren. Der Spitzenwinkel dieses dritten Kegels C kann,
wie Abb. q. zeigt, jede beliebige Größe haben. Werden nun die beiden Kegel
A und B in gleichem Sinne und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit gedreht,
so rotiert der dritte Kegel C infolge der Reibung in entgegengesetztem Sinne.
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Auf diesem theoretischen Grundgedanken beruht die in Abb. 5 und 6
dargestellte Maschine. Die beiden Kegel A und B werden nur durch Wellen
d mit Treibscheiben f dargestellt und als abgestumpfte Kegel ausgebildet.
Die Wellen d ruhen in Lagern e auf festen Fundamenten und sind an der Basis mit
Zahnrädern n versehen, welche durch ein drittes, von der Riemenscheibe p angetriebenes
Zahnrad o zwangläufig verbunden und gleichsinnig gedreht werden. Der dritte, in
Abb. y dargestellte, ebenfalls abgestumpfte Kegel C dient als Formkasten m. Mit
den Nuten k seiner Laufringe g rollt er auf den reibenden Keilflächen lt der Treibscheiben
f und ist dadurch gezwungen, den antreibenden Kräften der Treibräder zu folgen und
seinen Abstand von dem gemeinschaftlichen Spitzenpunkte S der drei Kegel unverändert
beizubehalten. Da alle Laufkreise sowohl der Treibscheiben f als auch der Laufringe
g in Kegelmänteln liegen, deren Spitzen im gemeinschaftlichen Spitzenpunkte S zusammenfallen,
so folgt,dieses mechanische Gebilde genau dem Gesetze, wie wenn drei mathematische
Kegel mit gemeinschaftlicher Spitze aufeinanderrollen.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist genau dieselbe wie die der
bekannten, zur Herstellung zylindrischer Rohre verwendeten Rollengänge.
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Die Schleudermaschine erhält zweckmäßig eine solche Länge, daß auch
die größten Masten hergestellt werden können. Dabei sind die Abmessungen so gewählt,
daß sie den gangbarsten Formgebungen mit üblichem Schlankheitsgrad entsprechen.
Kürzere Masten mit sehr kleinem Spitzenwinkel werden an der unteren Seite der Maschine,
kürzere Masten mit größerem Spitzenwinkel dagegen in der Mitte oder am oberen Ende
der Maschine geschleudert, da unter sonst gleichen Bedingungen ein Mast um so schlanker
und spitzer wird, je weiter seine Basis von der Kegelspitze entfernt ist.
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übrigens wird Größe und Gestalt des zu formenden Körpers lediglich
durch die Abmessungen des Formkastens bestimmt. Äußerst schlanke Masten erhalten
Formkästen, bei denen die Schlankheit durch entsprechende Abmessung der Wandstärken
und Laufringe erzielt ist, wobei die Kegelspitze S., entsprechend hinausrückt. So
zeigt Abb.8 die Form eines Mastes, dessen Spitze SZ Zweit über die Spitze S, des
eigentlichen Formkastens m und der gemeinschaftlichen Kegelspitze S der Vorrichtung
hinausgerückt ist. Ein noch weiteres Hinausschieben ,des Spitzenpunktes S, ins Unendliche
gestattet sogar die Herstellung zylindrischer Rohre oder Hohlmasten durch .diese
an sich kegelförmige Vorrichtung.
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Die Laufringe sind zweiteilig und dienen zugleich zur Verbindung der
beiden Formkastenhälften. Als Sicherungen können Riegel, Joche oder Rollen angeordnet
werden, die ein Entgleisen des rotierenden Fornnkastens unmöglich machen. Die einfachen
Treibscheiben können mit Vollgummireifen, Luftreifen, Auspolsterurigen oder Liderungen
versehen werden, die auf geeignete Profile der Laufringe wirken. Die Laufringe können
fortfallen und die Treibscheiben unmittelbar am Formkastenmantel angreifen, wenn
durch mindestens eine Führung die axiale Unverschiebbarkeit des Formkastens gewährleistet
ist. Auch könnte die Vorrichtung durch nur eine der beiden Wellen angetrieben werden.
Die Wellen d können auch unmittelbar durch Riemen angetrieben werden. In diesem
Falle haben die Zahnräder iz, o, za nur den Zweck, die gleiche Winkelgeschwindigkeit
für beide Wellen zu sichern. Durch entsprechendes Umstellen der Wellen, Lager und
Treibscheiben kann die Maschine auch auf andere gemeinschaftliche Spitzenpunkte
eingestellt werden. Die Ebene, auf welcher die Lager ruhen, kann auch beliebig geneigt
sein.