DE4441953C2 - Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohlkörper - Google Patents
Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer HohlkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswuchten rota
tionssymmetrischer Hohlkörper in einer Balanciermaschine mit
zwei voneinander unabhängigen Messebenen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. 2, wie aus US 4 300 387 bekannt.
Es sind Balanciermaschinen mit zwei voneinander unabhängigen
Messebenen bekannt, auf deren Aufnahmeeinrichtungen ein be
reits zuvor fest mit dem auszuwuchtenden, rotationssymmetri
schen Hohlkörper verbundener Balancierdorn aufgelegt wird.
Anschliessend wird der Hohlkörper in Rotation versetzt, wobei
eine Auswerteeinheit die Unwucht des Hohlkörpers ermittelt.
Nach dem Auswuchten und dem häufig noch auf der Maschine er
folgenden Abtragen der Unwucht wird der verwendete Balancier
dorn gemeinsam mit dem Hohlkörper aus der Balanciermaschine
entfernt und später von diesem getrennt. Um den nächsten
Hohlkörper in die Balanciermaschine einführen und auswuchten
zu können, muss dieser ebenfalls bereits zuvor mit einem Ba
lancierdorn verbunden werden.
Dieses Verfahren erfordert einigen Arbeitsaufwand beim Ver
binden des Hohlkörpers mit sowie beim Trennen von dem jewei
ligen Balancierdorn und ist damit relativ teuer. Zusätzlich
kann es zu Beschädigungen sowohl der Bohrung des Hohlkörpers
als auch der Oberfläche des Balancierdorns kommen.
Die bekannten Balancierdorne haben die Aufgabe, den Hohlkör
per aufzunehmen, in der Balanciermaschine zu führen, ihn an
zutreiben und in seiner Lage gegenüber den Messebenen zu zen
trieren. Dabei dürfen sie nur sehr geringe Passungsdifferen
zen zu den zentralen Bohrungen der Hohlkörper aufweisen, um
in diese eingeführt und dort beispielsweise durch Aufpressen
befestigt werden zu können. Zur Wahl des passenden Balancier
dorns müssen die Bohrungen deshalb zunächst genau ausgemessen
werden, was den Verfahrensaufwand weiter erhöht. Aufgrund der
erforderlichen hohen Präzision der Passung sind die Balan
cierdorne relativ teuer in der Anschaffung.
Ausserdem wird das Balancierresultat der Hohlkörper durch den
Einsatz solcher Balancierdorne verfälscht. Das geschieht so
wohl durch Fügeeinflüsse, d. h. Spiel als auch durch Balan
cierabweichungen infolge von Abnutzung, Beschädigung oder
Fehlern in der Rundlaufgenauigkeit des Dorns. Zwar kann man
diese negativen Einflüsse des Balancierdorns mittels Um
schlagwuchten ausgleichen, aber das bedarf mehrerer Messvor
gänge und erhöht damit den Zeitaufwand und die Kosten zusätz
lich.
Insbesondere bei kleineren Stückzahlen, d. h. bei einem häufig
erforderlichen Wechsel der Grösse der zu bearbeitenden Hohl
körper müssen die gesamten Einstellungsparameter der Balan
ciermaschine entsprechend verändert werden, so dass auch die
Arbeiten zum Umrüsten der Maschine einen erheblichen Zeitauf
wand verlangen.
Demgegenüber zeigt die eingangs genannte US 4 300 387 einen Balancierdorn, auf
den der Hohlkörper vor dem Auswuchten lediglich aufgesteckt
werden muss. Anschliessend wird der Hohlkörper zwischen einem
axialen Anschlag und einem Halteelement festgelegt. Die zum
Auswuchten erforderliche Antriebskraft wird mittels des ange
triebenen Balancierdorns übertragen. Dadurch wird der Hohl
körper wiederum gemeinsam mit dem ebenfalls passgenau auszu
führenden Balancierdorn ausgewuchtet, was zur Beeinflussung
des Balancierresultats durch den Balancierdorn führen kann.
Aus DE 39 24 574 A1 ist eine Balanciervorrichtung bekannt,
welche lediglich für Rotoren mit eigenem Lagerzapfen, d. h.
für eigentliche Rotoren im Sinne der Auswuchttechnik geeignet
ist. Rotationssymmetrische Hohlkörper, d. h. Rotationskörper
ohne eigene Lagerstelle, können damit nicht ausgewuchtet wer
den.
Zwar beschreibt EP 0 104 266 A1 eine Vorrichtung zum Aus
wuchten rotationssymmetrischer Hohlkörper, jedoch handelt es
sich dabei um eine Lösung mit zwei miteinander verbundenen
Messebenen. Im Inneren des Balancierdorns sind mehrere ra
diale, mit einer zentralen Zuführung versehene Bohrungen aus
gebildet, welche auf der Oberfläche des Balancierdorns mün
den. Während des Balanciervorgangs wird über diese Bohrungen
ein Fluid in den Zwischenraum von Balancierdorn und Hohlkör
per eingeleitet, welchen den letzteren auf dem Balancierdorn
abstützt. Wird jedoch zur fluidischen Abstützung ein flüssi
ges Medium verwendet, so bestehen Probleme mit dessen Abfüh
rung. Ein gasförmigen Medium, wie beispielsweise Luft, ist im
Zwischenraum von Balancierdorn und Hohlkörper inkompressibel.
Demnach kann keine ausreichende Federwirkung erzielt werden,
um die pulsierenden Kräfte des auszuwuchtenden Hohlkörpers
gleichmässig abzustützen. Der Hohlkörper sitzt dadurch
entweder fest auf dem Balancierdorn auf (Reibung) oder er hat
ein zu grosses Spiel. In jedem Fall kann keine exakte Anzeige
des Winkelfehlers erfolgen, wodurch das Balancierergebnis
verfälscht wird.
Die Erfindung versucht, all diese Nachteile zu vermeiden. Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Vorrichtung
zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohlkörper in einer Ba
lanciermaschine mit zwei voneinander unabhängigen Messebenen
zu schaffen, mit der die Unwucht solcher Hohlkörper glei
cher sowie unterschiedlicher Abmessungen bei relativ geringem
Aufwand schneller sowie zuverlässiger ermittelt und Beschädi
gungen von Hohlkörper und Balancierdorn vermieden werden.
Erfindungsgemäss wird dies bei einer
Vorrichtung entsprechend Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 4,
durch deren jeweiligen kennzeichnenden Merk
male gelöst.
Die Vorteile der Erfindung liegen unter anderem im Wegfall
der bisher üblichen festen Verbindung von Hohlkörper und Ba
lancierdorn, d. h. zwischen dem Aufnahmebereich des Balancier
dorns und der zentralen Bohrung des Hohlkörpers ist eine
Spielpassung möglich. Die Führungs- und Abstützpunkte des Ba
lancierdorns stützen den Hohlkörper in der Spielpassung defi
niert ab. Damit wird nunmehr nur noch der auf seine Unwucht
zu untersuchende Hohlkörper selbst und zwar mittels des an
seinem Umfang angreifenden Antriebs in Rotation versetzt,
während der Balancierdorn in den Aufnahmeeinrichtungen der
Balanciermaschine festgelegt ist. Auf diese Weise entfallen
negative Einflüsse des Balancierdorns auf das Balancierresul
tat. Dieser dient lediglich der Aufnahme des Hohlkörpers und
seiner Führung in der Balanciermaschine.
Da die vordere Aufnahmeeinrichtung höher als die hintere an
geordnet ist, wird der Balancierdorn mit in Richtung seines
vorderen Schaftendes schräg nach oben angestellter Längsachse
in die Balanciermaschine eingelegt. Die Schrägstellung des
den Hohlkörper tragenden Balancierdorns hat automatisch eine
axiale Kraftkomponente zur Folge. Diese Kraftkomponente wird
weitgehend ohne Reibungseinfluss auf die Messqualität aufge
fangen und zur eindeutigen Positionierung des Hohlkörpers auf
dem Balancierdorn genutzt. Dazu dient der zwischen dem hinte
ren Schaftende und dem Aufnahmebereich des Balancierdorns an
geordnete Axialanschlag, welcher gut gleitend oder rollend
ausgebildet ist. Zum axialen Positionieren des Hohlkörpers
reicht bereits ein relativ kleiner Anstellwinkel des Balan
cierdorns aus.
Es ist besonders zweckmässig, dass der den Hohlkörper tragen
de Aufnahmebereich des Balancierdorns oberhalb seiner Längs
achse entsprechend der Bohrungsgeometrie des Hohlkörpers ab
geflacht ist. Die Führungs- und Abstützpunkte sind auf den
seitlichen Kanten der Abflachung angeordnet und diese vor
zugsweise abgerundet ausgebildet.
Dadurch liegt die zentrale Bohrung des auszuwuchtenden Hohl
körpers, vergleichbar mit einer Welle in zwei Prismen, in zu
mindest vier Punkten, den Führungs- und Abstützpunkten, defi
niert auf dem Aufnahmebereich des Balancierdorns, so dass die
Führung und Zentrierung des Hohlkörpers direkt in der Bohrung
erfolgt. Demzufolge sind für ein korrektes Balancieren keine
engen Passungen erforderlich. Es kann sogar ein für das Auf
bringen und Entfernen des Hohlkörpers bequemes Spiel zwischen
der Bohrung und dem Aufnahmebereich des Balancierdorns zuge
lassen werden. Auf diese Weise können Schäden am Hohlkörper
und am Balancierdorn, wie sie bisher durch das Aufpressen vor
und das Lösen nach dem Balanciervorgang entstanden sind, ver
mieden werden. Gerade weil die Verbindung beider Bauteile
nicht mehr durch Aufpressen erfolgt, sondern bereits durch
das Einführen des Balancierdorns in den Hohlkörper realisiert
wird, lässt sie sich relativ schnell herstellen und auch
schnell wieder lösen. Damit verringert sich die Verfahrens
dauer, was zu einer deutlichen Senkung der Verfahrenskosten
führt. Zudem erfordern die Passungen der Balancierdorne keine
besonders hohe Präzision, so dass auch wesentlich billigere
Balancierdorne als bisher eingesetzt werden können.
Auf dem Aufnahmebereich des Balancierdorns ist eine Schicht
mit guten Gleiteigenschaften aufgebracht, was seine Standzeit
weiter erhöht.
Alternativ zur abgeflachten Ausbildung werden mit der glei
chen Funktion am Aufnahmebereich des Balancierdorns, oberhalb
seiner Längsachse, zumindest vier Rollkörper angeordnet. Sie
bilden die Führungs- und Abstützpunkte des Hohlkörpers in der
Spielpassung. Diese Lösung ist insbesondere für grosse Balan
cierdorne, d. h. zum Balancieren von grossen, schweren Hohl
körpern und für Hohlkörper mit abgesetzten Bohrungen geeig
net.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind unterhalb
der Längsachse des Balancierdorns, an dessen Aufnahmebereich
zumindest vier weitere, symmetrisch zur horizontalen Ebene
durch die Längsachse angeordnete, Führungs- und Abstützpunkte
ausgebildet. Dazu ist der Balancierdorn beidseitig abge
flacht. Bei einem solchen Balancierdorn entsteht der zusätz
liche Vorteil, dass dieser nach Abnutzung seiner Führungs-
und Abstützpunkte um 180° gedreht und seine Einsatzdauer
durch die Verwendung der bis dahin unbenutzten, gegenüberlie
genden Führungs- und Abstützpunkte verdoppelt werden kann.
Besonders günstig ist es, wenn sowohl die vordere als auch
die hintere Aufnahmeeinrichtung von jeweils zwei Tragrollen
gebildet wird, wenigstens ein Schaftende des Balancierdorns,
zumindest unterhalb seiner Längsachse zwei ebene Seitenflä
chen aufweist und die entsprechende Aufnahmeeinrichtung der
Balanciermaschine aus zwei Tragrollen mit parallel zu diesen
Seitenflächen angeordneten Drehachsen besteht. Damit ist der
Balancierdorn bereits bei einseitiger prismatischer Lagerung
in den Aufnahmeeinrichtungen der Balanciermaschine festge
legt.
Die Rotation des Hohlkörpers erfolgt durch Zuschaltung eines
auf seinem Umfang angreifenden Umschlingungs- oder Tangen
tialbandantriebes. Der Tangentialbandantrieb führt zu einer
relativ geringen Lagerbelastung, so dass infolge niedriger
Reibung der Verschleiss an Werkzeug und Werkstück unerheblich
ist. Ausserdem sind damit äusserst kurze Rüstzeiten verbun
den. Demgegenüber ist ein Umschlingungsantrieb einfacher und
damit billiger.
Zum Auswuchten von Hohlkörpern mit einer durchgehenden zylin
drischen Bohrung finden Balancierdorne Verwendung, bei denen
alle Führungs- und Abstützpunkte den gleichen Abstand zur
Längsachse besitzen. Sollen jedoch Hohlkörper mit abgesetzten
Bohrungen, d. h. mit Bohrungen unterschiedlichen Durchmessers
bearbeitet werden, besitzen die vorderen Führungs- und Ab
stützpunkte einem entsprechend anderen Abstand zur Längsachse
als die hinteren.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand einer Balanciervorrichtung mit Balancierdorn und einem
Hohlkörper dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Seitenansicht einer Balanciermaschine mit zwei von
einander unabhängigen Messebenen;
Fig. 2 Längsschnitt eines Balancierdorns, vergrössert;
Fig. 3 Ansicht auf die Lagerung des Balancierdorns in der
Balanciermaschine entsprechend Fig. 1, in Pfeil
richtung B;
Fig. 4 Ansicht auf die Lagerung des Balancierdorns in der
Balanciermaschine entsprechend Fig. 1, in Pfeil
richtung A;
Fig. 5 Schnitt V-V durch einen abgeflachten Balancierdorn
entsprechend Fig. 2;
Fig. 6 Darstellung eines Balancierdorns entsprechend Fig.
5, jedoch mit Rollkörpern ausgestattet;
Fig. 7 Längsschnitt durch einen weiteren Balancierdorn.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentli
chen Elemente gezeigt.
Die Balanciervorrichtung besteht aus einer Balanciermaschine
1 mit zwei voneinander unabhängigen Messebenen 2, 3 und einer
Auswerteeinheit 4 (Fig. 1). An jeder der Messebenen 2 bzw. 3
ist eine aus jeweils zwei Tragrollen 5 bzw. 6 bestehende Auf
nahmeeinrichtung 7 mit Gegenhaltern 8 für einen den Hohlkör
per 9 tragenden Balancierdorn 10 angeordnet. Bezogen auf die
Balanciermaschine 1 sind die vorderen Tragrollen 5 höher als
die hinteren Tragrollen 6 angeordnet, was jedoch aufgrund der
erforderlichen minimalen Unterschiede in der Höhenlage nicht
dargestellt ist.
Der Balancierdorn 10 besitzt beidseitig ein Schaftende 11
bzw. 12 und einen den Hohlkörper 9 in seiner zentralen Boh
rung 13 tragenden Aufnahmebereich 14 (Fig. 2).
Das vordere Schaftende 11 ist rund ausgebildet und liegt wäh
rend des Auswuchtens eines Hohlkörpers 9 lose auf den vorde
ren Tragrollen 5 der Balanciermaschine 1 (Fig. 3). Am hinte
ren Schaftende 12 des Balancierdorns 10 sind, sowohl unter-
als auch oberhalb seiner Längsachse 15, jeweils zwei ebene
Seitenflächen 16 bzw. 17 ausgebildet (Fig. 4). Die Drehachsen
18 der vorderen Tragrollen 5 sind parallel zur Längsachse 15
und die Drehachsen 19 der hinteren Tragrollen 6 parallel zu
den unteren Seitenflächen 16 des Balancierdorns 10 angeord
net.
Das hintere Schaftende 12 wird gegenüber dem Aufnahmebereich
14 von einem axialen Anschlag 20 begrenzt, der gut gleitend
oder rollend ausgebildet ist (Fig. 2). Als Anschlag 20 kann
ein an sich bekanntes, hier nicht dargestelltes statisches
Luftlager angeordnet sein.
Zwischen der zentralen Bohrung 13 des Hohlkörpers 9 und dem
Aufnahmebereich 14 des Balancierdorns 10 besteht eine Spiel
passung 21. Der Aufnahmebereich 14 ist beidseitig, d. h. ober-
und unterhalb der Längsachse 15 des Balancierdorns 10 abge
flacht. Die seitlichen Kanten 22 der Abflachungen 23 sind ab
gerundet ausgebildet. Durch die beiden oberhalb der Längs
achse 15 angeordneten Kanten 22 wird der Hohlkörper 9 in der
Spielpassung 21 definiert abgestützt (Fig. 5).
Dazu sind auf den Kanten 22, sowohl in der vorderen als auch
in der hinteren Hälfte des Aufnahmebereiches 14, jeweils zwei
Führungs- und Abstützpunkte 24, 25 und 24', 25' für den Hohl
körper 9 paarweise angeordnet (Fig. 2, Fig. 5). Jedes Paar
der Führungs- und Abstützpunkte 24, 25 bzw. 24', 25' liegt in
einer rechtwinklig zur Längsachse 15 des Balancierdorns 10
verlaufenden Ebene. Die Kanten 22 und damit natürlich auch
die Führungs- und Abstützpunkte 24, 25 bzw. 24', 25' eines
jeden Paares sind symmetrisch zur vertikalen Ebene durch die
Längsachse 15 angeordnet. Unterhalb seiner Längsachse 15 ist
der Aufnahmebereich 14 analog ausgebildet, d. h. mit weiteren
Führungs- und Abstützpunkten 26, 27 sowie 26', 27' versehen.
Diese sind symmetrisch zu den oberen Führungs- und Abstütz
punkten 24, 25, 24', 25' angeordnet.
Vorteilhaft bei einem solchen Balancierdorn 10 ist, dass er
nach Abnutzung seiner Führungs- und Abstützpunkte 24, 25 bzw.
24', 25' um 180° gedreht und seine Einsatzdauer durch die
Verwendung der bis dahin unbenutzten, gegenüberliegenden Füh
rungs- und Abstützpunkte 26, 27 sowie 26', 27' verdoppelt
werden kann.
Am Umfang des Aufnahmebereichs 14 ist eine Schicht 28 mit gu
ten Gleiteigenschaften, beispielsweise Kunststoff, Kohlen
stoff oder Keramik, aufgebracht.
Die Balanciervorrichtung weist einen mit einem Motor 29 ver
bundenen, am Umfang des Hohlkörpers 9 angreifenden und als
Umschlingungsantrieb ausgebildeten Antrieb 30 für die Rota
tionsbewegung des Hohlkörpers 9 auf (Fig. 1). Der Antrieb 30
kann auch als hier nicht dargestellter Tangentialbandantrieb
ausgebildet sein. Zudem kann er verstellt und so verschieden
grossen Hohlkörpern 9 leicht angepasst werden.
In einer zweiten Ausgestaltungsform der Erfindung sind am
Aufnahmebereich 14 des Balancierdorns 10, oberhalb sowie
beidseitig seiner Längsachse 15, jeweils zwei als Rollen aus
gebildete Rollkörper 31 in zwei vertikalen Ebenen, parallel
zur Längsachse 15 angeordnet (Fig. 6). Die vier Rollkörper 31
stützen den Hohlkörper 9 definiert ab und bilden daher dessen
Führungs- und Abstützpunkte 24, 25 und 24', 25' in der Spiel
passung 21. Anstelle von Rollen können auch Kugeln als Roll
körper 31 verwendet werden.
Um das Manipulieren beim Auswuchten der relativ grossen Hohl
körper 9 zu erleichtern, können Massereduzierungen beim Ba
lancierdorn 10 vorgenommen werden. Dazu wird an dessen nicht
funktionswesentlichen Stellen Material abgetragen. Auf diese
Weise wird zusätzlich eine geringere Belastung der Balancier
maschine 1 und damit eine verbesserte Qualität des Auswuch
tens erreicht.
Zur Ermittlung der Unwucht eines Hohlkörpers 9 wird der Ba
lancierdorn 10 zunächst mit seinem vorderen Schaftende 11 bis
zum Anschlag 20 in die zentrale Bohrung 13 eingeführt. Danach
wird er, gemeinsam mit dem Hohlkörper 9, mit beiden Schaft
enden 11, 12 auf den Aufnahmeeinrichtungen 7 der Balancier
maschine 1 aufgelegt. Aufgrund der höher angeordneten vorde
ren Tragrollen 5 erfolgt das Auflegen des Balancierdorns 10
mit in Richtung seines vorderen Schaftendes 11 schräg nach
oben angestellter Längsachse 15. Dabei wird die axiale Kraft
komponente des Hohlkörpers 9 vom Balancierdorn 10 über den
Anschlag 20 aufgefangen und der Hohlkörper 9 somit in einer
definierten Position gehalten. Zur exakten Positionierung des
Hohlkörpers 9 auf dem Balancierdorn 10 reicht bereits ein ge
ringer Anstellwinkel der Längsachse 15 von ein bis zwei Grad
aus.
Durch die prismatische Lagerung des hinteren Schaftendes 12
ist dieses gegen eine Drehung um seine Längsachse 15 gesi
chert. Damit liegt der gesamte Balancierdorn 10 nicht drehbar
auf den Aufnahmeeinrichtungen 7 der Balanciermaschine 1. Zu
dem wird der Balancierdorn 10 von den Gegenhaltern 8 an bei
den Schaftenden 11, 12 in seiner Lage gehalten.
Schliesslich wird der Hohlkörper 9 durch Zuschaltung des Um
schlingungsantriebes als Antrieb 30 auf seinem Umfang angetrieben.
Nach dem Balancieren werden Hohlkörper 9 und Balancierdorn 10
gemeinsam von den Messebenen 2, 3 der Balanciermaschine 1
entfernt. Der Balancierdorn 10 wird aus der Bohrung 13 des
Hohlkörpers 9 gezogen. Er kann dann zum Auswuchten eines
nächsten Hohlkörpers 9 mit gleicher Abmessung verwendet wer
den.
Bei unterschiedlicher Grösse des nächsten Hohlkörpers 9 wird
ein entsprechend anderer Balancierdorn 10 eingesetzt. Die Ro
tation des Hohlkörpers 9 erfolgt analog, durch Zuschaltung
des entsprechend der Grösse des Hohlkörpers 9 eingestellten
Umschlingungsantriebes.
Zum Auswuchten von Hohlkörpern 9 mit einer durchgehenden zy
lindrischen Bohrung 13 finden Balancierdorne 10 Verwendung,
bei denen alle Führungs- und Abstützpunkte 24, 25, 24', 25'
26, 27, 26', 27' den gleichen Abstand zur Längsachse 15 be
sitzen (Fig. 2). Sollen jedoch Hohlkörper 9 mit abgesetzten
Bohrungen 13, d. h. mit Bohrungen 13 unterschiedlichen Durch
messers bearbeitet werden, besitzen die vorderen Führungs-
und Abstützpunkte 24, 25, 26, 27 einem entsprechend anderen
Abstand zur Längsachse 15 als die hinteren Führungs- und Ab
stützpunkte 24', 25', 26', 27' (Fig. 7).
1
Balanciermaschine
2
Messebene
3
Messebene
4
Auswerteeinheit
5
Tragrolle, vordere
6
Tragrolle, hintere
7
Aufnahmeeinrichtung
8
Gegenhalter
9
Hohlkörper
10
Balancierdorn
11
Schaftende, vorderes
12
Schaftende, hinteres
13
Bohrung, zentrale
14
Aufnahmebereich
15
Längsachse
16
Seitenfläche, untere
17
Seitenfläche, obere
18
Drehachse
19
Drehachse
20
Anschlag, axialer
21
Spielpassung
22
Kante
23
Abflachung
24
Führungs- und Abstützpunkt, oberer, vorn
25
Führungs- und Abstützpunkt, oberer, vorn
26
Führungs- und Abstützpunkt, unterer, vorn
27
Führungs- und Abstützpunkt, unterer, vorn
28
Schicht
29
Motor
30
Antrieb, Umschlingungsantrieb, Tangentialbandantrieb
31
Rollkörper
24
' Führungs- und Abstützpunkt, oberer, hinten
25
' Führungs- und Abstützpunkt, oberer, hinten
26
' Führungs- und Abstützpunkt, unterer, hinten
27
' Führungs- und Abstützpunkt, unterer, hinten
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohl
körper, bestehend aus
- a) einer Balanciermaschine mit zwei voneinander unab hängigen Messebenen,
- b) einer an den Messebenen angeordneten, vorderen und hinteren Aufnahmeeinrichtung mit Gegenhaltern zur Auflage eines Balancierdorns,
- c) einem Balancierdorn mit beidseitigen Schaftenden, mit einem den Hohlkörper in seiner zentralen Boh rung tragenden Aufnahmebereich und mit einem axia len Anschlag zur Positionierung des Hohlkörpers auf dem Balancierdorn,
- d) einer Auswerteeinheit zur Ermittlung der Unwucht des Hohlkörpers sowie
- e) einem Antrieb für die Rotationsbewegung des Hohl körpers,
- a) die vordere Aufnahmeeinrichtung (7) bezogen auf die Balanciermaschine (1) höher als die hintere Aufnah meeinrichtung (7) angeordnet ist,
- b) die Schaftenden (11, 12) des Balancierdorns (10) nicht drehbar auf der entsprechenden Aufnahmeein richtung (7) aufliegen,
- c) oberhalb der Längsachse (15) des Balancierdorns (10), sowohl in der vorderen als auch in der hinte ren Hälfte des Aufnahmebereiches (14), zumindest ein Paar Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') für den Hohlkörper (9) angeordnet ist,
- d) jedes Paar der Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') in einer rechtwinklig zur Längs achse (15) verlaufenden Ebene liegt,
- e) die Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') eines jeden Paares symmetrisch zur vertikalen Ebene durch die Längsachse (15) angeordnet sind,
- f) der Aufnahmebereich (14) des Balancierdorns (10) oberhalb der Längsachse (15) entsprechend der Boh rungsgeometrie des Hohlkörpers (9) abgeflacht ist, die Führungs- und Abstützpunkte (24, 24' und 25, 25') auf jeweils einer der seitlichen Kanten (22) der Abflachung (23) angeordnet sind, und dass
- g) der Antrieb (30) am Umfang des Hohlkörpers (9) an greift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die seitlichen Kanten (22) der Abflachung (23) ab
gerundet ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass auf dem Aufnahmebereich (14) des Balancier
dorns (10) eine Schicht (28) mit guten Gleiteigenschaf
ten aufgebracht ist.
4. Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohl
körper, bestehend aus
- a) einer Balanciermaschine mit zwei voneinander unab hängigen Messebenen,
- b) einer an den Messebenen angeordneten, vorderen und hinteren Aufnahmeeinrichtung mit Gegenhaltern zur Auflage eines Balancierdorns,
- c) einem Balancierdorn mit beidseitigen Schaftenden, mit einem den Hohlkörper in seiner zentralen Boh rung tragenden Aufnahmebereich und mit einem axia len Anschlag zur Positionierung des Hohlkörpers auf dem Balancierdorn,
- d) einer Auswerteeinheit zur Ermittlung der Unwucht des Hohlkörpers sowie
- e) einem Antrieb für die Rotationsbewegung des Hohl körpers,
- a) die vordere Aufnahmeeinrichtung (7) bezogen auf die Balanciermaschine (1) höher als die hintere Aufnah meeinrichtung (7) angeordnet ist,
- b) die Schaftenden (11, 12) des Balancierdorns (10) nicht drehbar auf der entsprechenden Aufnahme einrichtung (7) aufliegen,
- c) oberhalb der Längsachse (15) des Balancierdorns (10), sowohl in der vorderen als auch in der hinte ren Hälfte des Aufnahmebereiches (14), zumindest ein Paar Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') für den Hohlkörper (9) angeordnet ist,
- d) jedes Paar der Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') in einer rechtwinklig zur Längs achse (15) verlaufenden Ebene liegt,
- e) die Führungs- und Abstützpunkte (24 und 25, 24' und 25') eines jeden Paares symmetrisch zur vertikalen Ebene durch die Längsachse (15) angeordnet sind,
- f) am Aufnahmebereich (14) des Balancierdorns (10), oberhalb seiner Längsachse (15) zumindest vier Rollkörper (31) angeordnet sind, welche die Füh rungs- und Abstützpunkte (24, 25, 24', 25') bilden, und dass
- g) der Antrieb (30) am Umfang des Hohlkörpers (9) an greift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass alle Führungs- und Abstützpunkte
(24, 25, 24', 25') den gleichen Abstand zur Längsachse
(15) besitzen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die vorderen Führungs- und Abstütz
punkte (24, 25) einen anderen Abstand zur Längsachse
(15) besitzen als die hinteren Führungs- und Abstütz
punkte (24', 25').
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, dass unterhalb der Längsachse (15) des Balancier
dorns (10) zumindest vier weitere Führungs- und Abstütz
punkte (26, 27, 26', 27'), symmetrisch zur horizontalen
Ebene durch die Längsachse (15) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Auf
nahmeeinrichtung (7) aus zwei Tragrollen (5) und die
hintere Aufnahmeeinrichtung (7) aus zwei Tragrollen (6)
besteht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale An
schlag (20) gut gleitend oder rollend ausgebildet ist
und den Aufnahmebereich (14) gegenüber dem hinteren
Schaftende (12) des Balancierdorns (10) abgrenzt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Schaftende (12) des Balancierdorns (10), zumindest un
terhalb seiner Längsachse (15) zwei ebene Seitenflächen
(16) aufweist und die entsprechende Aufnahmeeinrichtung
(7) der Balanciermaschine (1) aus zwei Tragrollen (6)
mit parallel zu den Seitenflächen (16) angeordneten
Drehachsen (19) besteht.
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DE19944441953 DE4441953C2 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohlkörper |
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DE19944441953 DE4441953C2 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Vorrichtung zum Auswuchten rotationssymmetrischer Hohlkörper |
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DE4441953A1 DE4441953A1 (de) | 1996-05-30 |
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Families Citing this family (1)
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-
1994
- 1994-11-25 DE DE19944441953 patent/DE4441953C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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Kleinrotoren-Auswuchtmaschinen, Typenreihe EB-T und EAB-T der Gebr. Hofmann GmbH, Pfungstadt * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4441953A1 (de) | 1996-05-30 |
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