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Maßstab, insbesondere für Zeichenvorrichtungen Die Erfindung betrifft
einen Maßstab, der besonders für parallel geführte Zeichenvorrichtungen geeignet
ist. Die bisher hierfür verwandten Holzmaßstäbe tragen aufgeleimte Skalen aus Celluloid.
Dieser Stoff ist gewählt, weil die in ihn geritzten Skalen besser als im Holz oder
Metall sichtbar sind. Diese Maßstäbe haben nun den außerordentlichen Nachteil, daß
sie sich wegen des sehr verschiedenenAusdehnungskoeffizienten von Holz und Celluloid
stark verziehen und dann ein einwandfreies genaues Zeichnen mit ihnen nicht mehr
zulassen. An dem gleichen Übelstand leiden die Maßstäbe, bei denen die Celluloidskala
auf Metall befestigt ist. Dazu kommt bei diesen noch der Fehler, daß das auf der
Zeichenfläche gleitende Metall die Zeichnung stark verschmutzt. Ein allseitiges
Umhüllen des Metalls mit Celluloid schafft hier auch keine Abhilfe, da ein solcher
Maßstab durch die erforderlichen Sonderwerkzeuge sehr teuer wird und die anfangs
bestehende innige Verbindung zwischen Metall und Celluloid sich bald infolge der
verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der beiden Werkstoffe lockert. Außerdem wirkt
das hohe Gewicht eines solchen Maßstabes besonders bei der Verwendung an mechanischen
Zeichenvorrichtungen mit Parallelogrammführungen sehr störend, da diese genau ausgewuchtet
sein müssen und jedes Mehrgewicht durch die zum Ausgleich dienenden Federn oder
Gegengewichte ausgeglichen werden muß. Alle diese Nachteile der aufgeführten bekannten
Bauart werden bei der Erfindung dadurch vermieden, daß die auf einer Metallunterlage
befestigten Celluloidstreifen nach unten über das Metall vorstehen, so daß eine
Berührung des Metalls mit der Zeichenfläche und damit deren Verschmutzung vermieden
ist. Das Verziehen des Maßstabes infolge der ungleichen Ausdehnung von Metall und
Celluloid wird durch geeignete Befestigungsvorrichtungen vermindert und das Gesamtgewicht
durch Verwendung von geeignet profiliertem Metall gering gehalten. Durch die Verwendung
von sich leicht an die Zeichenfläche anschmiegendem Profil wird gleichzeitig ein
besseres Anliegen der Maßstäbe an die Zeichenebene erzielt.
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Die Abb. i und z stellen Maßstäbe älterer Ausführung dar, Abb. 3 und
q. dagegen Ausführungsbeispiele der Erfindung. i ist die Holzunterlage, und z sind
die Celluloidskalen. Bei dem auf Abb. a dargestellten älteren Maßstab ist das Metall
i zum Schutze gegen Verschmutzen der Zeichnung allseitig von C elluloid a umgeben,
ohne daß auch diese Ausführung die aus der ungleichen Ausdehnung von Holz und Celluloid
sich ergebenden Nachteile vermeidet.
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Abb. 3 zeigt einen Maßstab gemäß der Erfindung in Draufsicht, Seitenansicht
und im S i I chn tt durch die Befestigungsschrauben. Er besteht aus einer Metallunterlage
3 und Celluloidstreifen z, die durch je eine Schraube ä fest verschraubt sind, während
die anderen
Schrauben 9 mit ihren Hälsen io in Schlitzen i i der
Metallunterlage 3 verschiebbar sind. Dadurch können sich die Celluloidstreifen mit
den Ansatzschrauben in den Schlitzen zwanglos längsverschieben. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders für Ausziehzwecke, wobei auf genaueste Skalenlänge kein großer
Wert gelegt wird. Die Metallunterlage ist aus Profilmaterial hergestellt, über dessen
Unterkante 12 die Celluloidstreifen um das Maß 13 hervorstehen, so daß das Metall
mit dem Zeichenpapier 14. nicht in Berührung kommen kann.
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Der Maßstab nach Abb.4 besteht aus der muldenförmigen Metallunterlage
3, auf die die Celluloidstreifen 2 mittels der Schrauben 17 fest aufgeschraubt sind.
Wenn sich das Celluloid ausdehnt, so wölben sich die Streifen zwischen den Schrauben
ein wenig nach oben, was beim oberen Streifen durch die gestrichelte Linie 18 in
übertriebener Weise angedeutet ist. Die Wölbung wird bei den Ziffern 1, 4., 7 usw.
der oberen Teilung am höchsten sein. Da diese Wölbung aber verschwindend klein ist
und sich etwa in der Achsrichtung des Bleistiftes oder der Reißfeder i9 bewegt,
so tritt eine Ungenauigkeit beim Zeichnen nicht ein. Diese geringe Wölbung des Celluloids
zwischen den Befestigungsschrauben kann zweckmäßig schon bei der Herstellung des
Maßstabes ausgeführt werden, um auch bei Zusammenziehung des Cel-Iuloids dieses
von seiner Metallunterlage unabhängig zu machen.
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Für die Metallunterlage wird zweckmäßig Leichtmetall verwendet; für
die Skalenstreifen kann statt Celluloid auch ein anderer Werkstoff, beispielsweise
Kunstharz o. dg1., verwendet werden.
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Auch kann der in den Schlitzen der Metallunterlage sich verschiebende
Schraubenhals durch eine auf die Schraube gesteckte, an zwei Seiten abgeflachte
Büchse ersetzt werden.
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Ferner können für die Maßstäbe ähnliche geeignete Anordnungen gewählt
werden, die ein Ausweichen der sich anders ausdehnenden Skalenstreifen gegenüber
ihrer Unterlage gestatten. Die Skalenstreifen müssen dabei immer um einen gewissen
Betrag gegenüber den Unterlagen vorstehen.