DE626686C - Verfahren zum Reservieren von Faerbungen aus Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Reservieren von Faerbungen aus Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen

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DE626686C
DE626686C DED67782D DED0067782D DE626686C DE 626686 C DE626686 C DE 626686C DE D67782 D DED67782 D DE D67782D DE D0067782 D DED0067782 D DE D0067782D DE 626686 C DE626686 C DE 626686C
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ester
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/12Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reservieren von Färbungen aus Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen Die in der Patentschrift 424 981 beschriebenen schwefelsauren Ester der Leukoküpen-Farbstoffe bzw. deren Salze (Estersalze) bilden durch saure Oxydation den Küpenfarbstoff zurück (z. B. auf der Faser) und geben so Färbungen und Drucke, die sich wegen ihrer ausgezeichneten Gleichmäßigkeit und Durchfärbung und wegen ihrer hohen Gesamtechtheiten einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen. Diese Estersalze ermöglichen auch die Herstellung gemusterter Färbungen, die auf anderem Wege nur viel schwieriger und nicht in gleicher Schönheit hergestellt werden können. So kann man z. B. mit Estersalzen gefärbte Böden weiß oder bunt reservieren, Diese Arbeitsweise ist in den Patentschriften q.18 487 und 43125o beschrieben. Diese Verfahren bestehen darin, daß man entweder auf das weiße Gewebe vor dem Klotzen oder auf ein mit einer Estersalzlösung geklotztes und getrocknetes Gewebe eine Reservedruckpaste aufdruckt; die entweder eine alkalisch reagierende Verbindung oder ein Reduktionsmittel oder beide zusammen enthält. An den bedruckten Stellen kann sich das Estersalz beim nachträglichen Behandeln mit einer Säure und einem Oxydationsmittel nicht mehr entwickeln, weil die Wirkung der zur Entwicklung notwendigen Säuren oder des Oxydationsmittels an diesen Stellen aufgehoben wird. Man erhält so weiße Reserveeffekte auf gefärbtem Grund. Der Reservedrqckpaste können auch Küpenfarbstoffe zugesetzt werden. Man erhält dann entsprechende Buntreserven. Es gibt nun gewisse Estersalze, die sich auf die. genannte Weise nur schwer reservieren lassen und deshalb zur Herstellung der erwähnten Reservefärbungen nicht verwendet werden können. Diese mangelhafte Reservierbarkeit kann auf zwei Ursachen beruhen. Einmal besitzen gewisse Estersalze eine ausgesprochene Affinität zur Baumwollfaser, so daß es auch nicht mehr gelingt, das unoxydierte. Estersalz durch kochendes Wasser oder durch Seifen aus der Faser zu entfernen. Zweitens sind gewisse Estersalze äußerst leicht oxydierbar bzw. säureempfindlich. Das zum Reservieren erforderliche Alkali und Reduktionsmittel genügt in diesem Falle nicht, um das Estersalz vor Verseifung und Oxydation zu schützen. Es ist eine Tatsache, daß in den meisten, nicht aber in allen Fällen, diese beiden das Reservieren störenden Eigenschaften ein und demselben Estersalz zu eigen sind, was sich besonders störend auswirkt.
  • In ursächlichem Zusammenhang steht damit auch die Nichtätzbarkeit der Küpenfarbstoffe, deren Leukoschwefelsäureester eine große Affinität zur Faser haben, durch Ätzpasten mit einem Gehalt an quartären ` Ammoniumverbindungen. Die Faseraffinität der Verbindung, die bei dieser Art der Ätze entsteht, ist so groß, daß sie nicht aus der Faser entfernt werden kann.
  • Gerade unter diesen schlecht reservierbaren Estersalzen befinden sich jedoch solche, deren Färbungen oder Drucke sich durch besonders gute Echtheitseigenschaften auszeichnen und die deshalb - nicht durch 'andere Estersalze ersetzt werden können.
  • So kann man z: B. Grünfärbungen aus dem Estersalz von Leukodimethoxydibenzanthron nicht reservieren, weil dieses Estersalz Affinität zur Faser besitzt und als rotgefärbter Körper auf der Faser verbleibt. Aus dem gleichen Grunde ist auch das Ätzen einer solchen Färbung nicht möglich. Ebenso sind Färbungen, die mit den Estersalzen von Leukodibromdibenzpyrenchinon bzw. Leukodibenzpyrenchinon hergestellt sind, wegen der ausgesprochenen Affinität dieser Estersalze zur Pflanzenfaser nur in ganz hellest Farbtönen reservierbar (bzw. ätzbar).
  • Es wurde nun gefunden, daß man unter Klotzfärbungen, die unter Verwendung der erwähnten, schlecht oder gar nicht reservierbaren Estersalze hergestellt werden, sehr gute Weißreserven herstellen kann, wenn man auf das Gewebe vor dem Klotzen eine Reservepaste aufdruckt, die neben einem Alkali, besonders einem Alkalicarbonat, eine quartäre Ammoniumverbindung, d. h. eine Ammoniumverbindung enthält, bei der vier Valenzen des Stickstoffs durch organische Radikale substituiert sind. Es kann nötigenfalls ein Reduktionsmittel zugefügt werden. So sind für den vorliegenden Zweck z. B. Dimethylpheaylbenzylammonium chlorid, das methylschwefelsaure Salz von Trimethylphenylammoniumhydroxyd, Benzylpyridiniumchlorid, Methylpyridiniumehlorid bzw. die entsprechenden freien Basen verwendbar. Man klotzt darauf wie üblich mit einer Estersalzlösung, trocknet und entwickelt die Färbung durch Behandeln mit einem Oxydationsmittel in Gegenwart von Säure nach den bekannten Arbeitsweisen. Die Estersalze bilden wahrscheinlich mit den quartären Ammoniumverbindungen unlösliche Verbindungen, die durch das Alkali nicht zersetzt und in der Verdickung festgehalten werden. Durch kochendes Seifen können sie restlos entfernt werden.
  • Die Herstellung eines reinen Weiß wird noch durch eine Behandlung in saurem Bade begünstigt. Es ist demnach z. B. beim Dampfverfahren, bei dem die Entwicklung der Färbung durch Dämpfen erfolgt, zweckmäßig, das Gewebe nach dem Dämpfen während einer kurzen Zeit durch ein saures Bad zu ziehen. Bei den anderen Verfahren (Nitrit-, Bichromat- oder Chromatverfahren), bei denen die Entwicklung bereits eine Behandlung in einem sauren Bade erfordert, erfüllt letztere gleichzeitig diesen Zweck. Das in der Reservedruckpaste befindliche Natriumcarbonat wird nämlich auf der Faser durch die Säure des Bades zersetzt, und die entweichende Kohlensäure reißt die ausgefallenes Teilchen der aus dem Estersalz und der quartären Base entstandenen unlöslichen Verbindung mit sich fort und begünstigt so das Reservieren der bedruckten Stelle.
  • Das neue Verfahren erlaubt die Herstellung eines interessanten, bis heute vergeblich gesuchten Färbemusters. Es ist nur mit den Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen, nicht aber mit den Küpenfarbstoffen selbst ausführbar.
  • Das neue Verfahren- wird durch folgende Beispiele erläutert: Beispiel x Man druckt auf weißes Gewebe eine Reservepaste aus
    wasserfreiem Natriumcarbonat. . . . . 15o g
    Wasser .-........................ 3009
    Gummiverdickung 1/1 . . . . . . . . . . . . 500 g
    und Benzylphenylammoniumchlorid 5o g
    1000 g
    auf, trocknet und klotzt in vollem Bad mit folgender Lösung: Estersalz des Leukodimethoxybenzanthrons (aoprozentiger Teig) 8o g, Wasser 5oo g, neutrale Tragantverdicküng 50 g, Natriumcarbonatlösung loprozentig 2o g und Natriumnitritlösung 9,oprozentig 50 g mit Wasser auf =1 einstellen.
  • Es wird getrocknet, ungefähr 3 bis 5 Sekunden lang bei 6o' C durch ein Bad gezogen, das 2o ccm Schwefelsäure 96prozentig je Liter enthält, gewaschen, kochend geseift, gespült und getrocknet.
  • Auf grünere Grund werden so reisweiße Reserveeffekte erhalten. An Stelle des Estersalzes von Leukodimethoxydibenzanthron kann das Estersalz von Leukodibenzpyrenchinon bzw. Leukodibromdibenzpyrenchinon, ebenso das Estersalz von Tetrahydrodianthrachinonazin verwendet werden. Es werden so reisweiße Reserveeffekte auf gelbem bzw. blauem Grunde erhalten.
  • Beispiel 2 Man druckt auf weißes Gewebe eine Reservepaste aus
    wasserfreiem Natriumcarbonat ..... 1509
    Wasser.......................... 3009
    methylschwefelsaurem Salz von Tri-
    methylphenylammoniumhydroxyd 5o g
    und Gummiverdickung 1/1 . . . . . . . . 50o g
    loöo g .
    auf, trocknet und klotzt in vollem Bade mit folgender Lösung: Estersalz des bekannten Leukoküpenfarbstoffs aus Beispiel = der Patentschrift 212 471 2o g, Wasser .50o g, Tragantverdickung 50 g, Natriumcarbonatlösung ioprozentig 2o g, Natriumnitritlösung aoprozentig 50 9 mit Wässer auf 11 einstellen. '.Ulan trocknet und entwickelt, wie in Beispiel = angegeben. Man erhält reinweiße Effekte auf olivfarbigem Grunde.
  • Beispiel 3 Auf weißes Gewebe wird eine Reservepaste aus
    Natriumcarbonat . . K . . . . . . . . . . . . . 150 9
    Wasser......... .............. 27o g
    Gummiverdickung 1/1 . . . . . . . . . . . . 5009
    und Benzylpyridiniumchlorid . . . . . 8o g
    IOoo g
    aufgedruckt. Dann wird getrocknet und in vollem Bad mit folgender Lösung geklotzt: Estersalz des Leukodimethoxybenzanthrons (2oprozentiger Teig) 8o g, Äthylenthioglykol 50 g, Wasser 5oo g, Tragantverdickung 6oprozentig 50 g, Natriumchloratlösung roprozentig z2o g, Ammonrhodanidlösung 1/1 6o g, Ammonvanadatlösung o,Z prozentig =o g und wässerige Ammoniaklösung 25prozentig ro g mit Wasser auf 11 einstellen.
  • Man trocknet, dämpft 8 Minuten lang, zieht breit einige Sekunden lang durch ein Bad, das je Liter ro ccm Schwefelsäure 96prozentig enthält, bei etwa 5o' C, spült, seift kochend, spült wieder und trocknet.
  • Es werden reinweiße Effekte auf grünem Grunde erhalten.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCTi: Verfahren zum Reservieren von Färbungen aus Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewebe mit einer alkalischen, eine quartäre Ammoniumverbindung und gegebenenfalls ein Reduktionsmittel enthaltenden Reservepaste bedruckt, trocknet, mit der Lösung des Estersalzes klotzt und die Färbung wie üblich entwickelt.
DED67782D 1934-03-27 1934-03-27 Verfahren zum Reservieren von Faerbungen aus Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen Expired DE626686C (de)

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