DE533468C - Verfahren zur Darstellung antiseptischer Mittel - Google Patents

Verfahren zur Darstellung antiseptischer Mittel

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DE533468C
DE533468C DESCH87161D DESC087161D DE533468C DE 533468 C DE533468 C DE 533468C DE SCH87161 D DESCH87161 D DE SCH87161D DE SC087161 D DESC087161 D DE SC087161D DE 533468 C DE533468 C DE 533468C
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DE
Germany
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iodine
chloroform
chlorine
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trichloride
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DESCH87161D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Andreas Hofmann
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Schering Kahlbaum AG
Original Assignee
Schering Kahlbaum AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/12Iodine, e.g. iodophors; Compounds thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung antiseptischer Mittel Es ist bekannt, daß Jodtrichlorid zu den stärksten antiseptischen Mitteln gehört (K. A. H o f m a n n, Lehrbuch der anorganischen Experimentalchemie r918, S. 22r). Das Jodtrichlorid hat indessen die nachteiligen Eigenschaften, daß es sehr flüchtig ist, die Schleimhäute sehr stark reizt und zudem in wäßriger Lösung oder anderen Lösungsmitteln unbeständig ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Jodtrichlorid in beständige Verbindungen überführen kann, indem man es in fertiger Form oder während der Reaktion entstehend oder in Form von Doppelverbindungen bei Abwesenheit von Wasser auf solche organischen Verbindungen wirken läßt, die eine reaktionsfähige Iminogruppe enthalten, wie z. B. Acetanilid, Phenacetin usw.
  • Die so erhaltenen Verbindungen enthalten alles Chlor und Jod in leicht abgebbarer Form, so daß z. B. beim Behandeln mit verdünnter schwefliger Säure alles Chlor und Jod abgegeben wird. Das Halogen ist also nicht an den Kohlenstoff gebunden, im Gegensatz zu den zahlreichen bekannten organischen Chloro j odverbindungen.
  • Es ist bekannt, daß sich jödmonochlorid an a-Aminopyridin unter Bildung einer Additionsverbindung anlagert.
  • Im vorliegenden Fall tritt keine Addition ein, sondern der Wasserstoff der Iminogruppe wird durch die Gruppe JCl2 substituiert. Daß die Reaktion wirklich in diesem Sinne verläuft, ergibt sich aus der Analyse der Endprodukte.
  • So enthält die nach Beispiel I, 3 und 4 erhältliche Verbindung gemäß Analyse 33,230/0 Jod, i9,oo % Chlor und 3,88 % Stickstoff, während theoretisch für C.HSOC,H,N (JCl=) COCH3 33,86 % Jod und 18,66 % Chlor und 3,73 % Stickstoff verlangt werden. Analog findet sich bei dem nach Beispiel e erhältlichen Körper 37,79% Jod, 20,73% Chlor und 4,46% Stickstoff, entsprechend der Formel C0 H, N (JCh) COCHs, die 38,85 % Jod, 21,11 % Chlor und 4,22 % Stickstoff der Theorie fordert.
  • Der nach Beispiel s erhältliche Körper ergab bei der Analyse 32,61 % Jod und 16,o6 % Chlor, während sich theoretisch für COH,# N # (J Cl,) # COCoH, 32,39 % Jod und 17,85 % Chlor berechnen.
  • Der nach Beispiel 6 erhältliche Körper hat endlich nach der Analyse 29,86 % Jod und 1543 '/u Chlor, was in Übereinstimmung ist mit der Theorie, die für 'CH3. C6H4#N (JC12) Co C6H@ 31,:2')/,> Jod und 17,199, Chlor fordert.
  • In allen Fällen ist das Atomverhältnis von J : Cl = i : 2, was übereinstimmt mit der unter Abspaltung von Chlorwasserstoff erfolgten Bildung von Substitutionsprodukten, während bei der unter Absättigung der Nebenvalenzen des Stickstoffs stattfindenden Bildung von Additionsprodukten das Atomverhältnis 1 : 3 sein müßte.
  • Es ist zwar im Chemischen Zentralblatt, 192,7, 1I, Seite i089 in einem Referat über das britische Patent 264508 ein Verfahren beschrieben, das darin bestehen soll, daß Jodtrichlorid auf 2-Acetylaminopyridin in verdünnt salzsaurer Lösung zur Einwirkung gebracht wird und bei der eine Additionsverbindung der Formel entstehen "soll. Abgesehen davon, daB diese Reaktion unmöglich ist, da in dem betreffenden Referat, wie eine Nachprüfung der englischen Patentschrift 264508 ergibt, Jodtrichlorid mit Jodmonochlorid verwechselt worden ist, unterscheidet sich das vorliegeirde Verfahren dadurch, daß bei Abwesenheit von Wasser gearbeitet wird. Ebenso ist beim vorliegenden Verfahren von Anfang an keine freie Säure vorhanden; sie bildet sich vielmehr erst im Laufe der Reaktion durch Abspaltung aus den reagierenden Produkten. Beispiel i Durch Einleiten von Chlor in eine Lösung von 2o g Chlorkalium in 7o ccm Wässer, in der 2o g Jod aufgeschlämmt sind, wird die Doppelverbindung aus Chlorkalium und Jodtrichlorid (KCl, JCl3) hergestellt. DieLösung erwärmt sich beim Chloreinleiten, färbt sich dunkelgelb, das Jod verschwindet, und -beim Abkühlen scheiden sich gelbe Nadeln von KCI, JC13 aus; das Reaktionsprodukt wird äbgesäugt 'und kurze Zeit im Vakuum über konzentrierter Schwefelsäure getrocknet.
  • 15 g dieser Doppelverbindung, -in i 5o -ccm Chloroform aufgeschlämmt, werden mit 9 g Phenacetin, gelöst 5n ioo ccm Chloroform, kräftig durchgeschüttelt. Die Lösung erwärmt sich; färbt sich dunkel, das Doppelsalz verschwindet, und dafür scheidet sich flockig Chlorkalium aus. Nach 'beendeter Reaktion (die Erwärmung läßt nach) wird filtriert, wobei Chlorkalium zurückbleibe. Aus der Chlöroformlösung kann man das Reaktionsprodukt entweder durch Eineiigen im Vakuum gewinnen oder mit Äther ausfällen. Es fallen hellgrünlichgelbe Kriställchen, die abgesaugt und mit Äther gewaschen werden; durch eininaliges Umfällen wird die Verbindung gereinigt und darauf im Vakuum getrocknet.
  • Beim Erhitzen im Röhrchen schmilzt die Verbindung und verkohlt unter Ausstoßung von Joddämpfen. Durch Wasser wird sie allmählich zersetzt; die Lösung färbt sich daher gelb und reagiert sauer. In Chloroform und Alkohol ist sie löslich und wird daraus durch Äther gefällt.
  • Die Verbindung entspricht der Formel C2 11, Ö - Co H, - N (J C11) - C O C H3. Die Analyse ergab: 33,2,3')1" J, 19,00 0h Cl, 3,88 0@0 N. Die Theorie fordert: 33,86 0/0 J, 18,66 °@0 Cl, 3,73 % N. Alles Halogen ist durch schweflige Säure a'bspaltbar. Die Ausbeute beträgt 18 g; sie entspricht somit der Theorie.
  • Beispiel e Entsprechend Beispiel i wird das Doppelsalz von jodtri-chlorid (15g) in Chloroformlösung auf 7 g Acetanilid zur Einwirkung gebracht. Nach vollendeter Reaktion wird vom ausgeschiedenen Chlorkalium abfiltriert und die Verbindung durch Einengen im Vakuum gewonnen; sie bildet hellgelbe Kristalle, die beim Erhitzen Joddämpfe ausstoßen; ist löslich in Chloroform, unlöslich in Äther und entspricht der Formel Coi-is # N (JC12)= CO'CH3. Die Analyse ergab: 20,73% Cl, 3779% .J; 4,46% N. Die Theorie fordert: 2-1,1z 0/0 Cl; 38,35)/o J, 4,!220/,;N. Das gesamte Halogen ist durch schweflige Säure `absp@altbar. Die Ausbeute beträgt 16 g.
  • Beispiel 3 7g2 Jod werden in etwa 1 @o ccm Chloro^ form gegeben und so lange Chlor eingeleitet, bis alles Jod in Lösung gegangen ist. Hierzu fügt man 9 g Phenacetin in etwa ioo ccm Chloroform; wobei Lösung des Phenacetins eintritt. Aus der klaren dunkelgefärbten Lösung wird mit einem Übersehuß von Äther das Reaktionsprodukt gefällt, das abgesaugt und mit Äther gewaschen wird. Man erhält 18 g Dichlorjod-N=phenacetin.
  • Beispiel q.
  • 7 g Jod und etwa 9 g Phenacetin werden in Zoo ccm Chloroform -gegeben, worauf man Chlor einleitet, bis -alles Jod und Phenacetin verschwunden ist. Mit Äther läßt sich das Reaktionsprodukt fällen. Ein Überschuß von Chlor ist zu vermeiden, desgleichen Temperatursteigerung über 2o°. Man erhält 18 g Dichlorj odphenäcetin.
  • Die Doppelverbindung K Cl - J C13 und das Jodtrichlorid kann man auch aus Kaliumjodat bzw. Jodsäure mit rauchender Salzsäure unter Kühlung in bekannter Weise darstellen, vor oder während der Einwirkung der Iminoverbindungen.
  • Beispiel s i Mol. Jodtrichlorid, gelöst in Chloroform, wird mit i Mol. Benzanilid, ebenfalls gelöst in Chloroform, zusammengegeben. Bei nachfolgendem Einengen unter Ätherzusatz scheiden sich die weißen Kristallnadeln von Dichlorjod-N-benzanilid aus, .die in Alkohol und Chloroform gut löslich, in Äther weniger gut löslich sind. Mit Wasser zersetzen sich die Kristalle langsam. Die Verbindung entspricht der Formel Beispiel 6 In derselben Weise -erhält man, wenn man Benztoluidin mit jodtrichlorid in Chloroformlösung zusammenbringt, nach Einengen und Ätherzusatz weiße Kristalle von Dichlor-N-benz-p-toluid der Formel das in' Alkohol und Chloroform gut löslich, in Äther weniger gut löslich ist. Mit Wasser zersetzen sich die Kristalle langsam; die wäßrige Lösung reagiert sauer.
  • Beispiel? Benzphenetidid und jodtrichlorid, in derselben Weise in molekularen Verhältnissen in Chloroformlösung zusammengebracht, ergeben Dichlorj od-.t\T-benzphenetidid das beim Einengen unter Ätherzusatz in Form rötlicher Kristalle ausfällt, die sich mit Wasser langsam zersetzen und in Alkohol und Chloroform, schwerer in Äther, löslich sind.
  • Beispiel 8 Beim Zusammengeben von Phthalimid und Jodtrichlorid in molekularen Mengen in Chloroformlösung entsteht Dichlorjod-lT-phthalimid das nach Einengen und Ätherzusatz in Form gelblicher, glänzender Nadeln ausfällt, die in Alkohol und Chloroform gut, in Äther weniger gut löslich sind und sich mit Wasser langsam zersetzen.
  • Beispiel 9 Beim Zusammengeben von 5 g Biuret in Chloroform und i i g jodtrichlorid in Chloroform fällt das Dichlorjodbiuret in Form dunkelgelber Kristalle aus, die abgesaugt und getrocknet eine Ausbeute von 14 g ergeben. Nach der Analyse entspricht der Körper der Formel (CONH2)2 = N # J C12; er ist leicht löslich in Wasser, schwerer in Alkohol, unlöslich in Chloroform. Beim Erhitzen schmilzt er unter Ausstoßen von Joddämpfen.
  • Beispiel io , Beim Zusammengeben von 5 g Guanidinhydrochlorid, in Chloroform aufgeschlämmt, und i i g jodtrichlorid, in Chloroform gelöst, fällt das Hydrochlorid des Dichlorjodguanidins in Form gelber Kristalle aus, die abgesaugt, gewaschen und getrocknet eine Ausbeute von 14 g ergeben. Der Körper entspricht der Formel H Cl (H2 N) 2 C N J C12. Er ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Chloroform. Beim Erhitzen schmilzt er unter Zersetzung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung antiseptischer Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man jodtrichlorid, sei es in fertiger Form oder in statu nascendi oder in Form von Doppelsalzen, bei Abwesenheit vonWasser auf solche organischen Verbindungen einwirken läßt, die eine reaktionsfähige Iminogruppe enthalten.
DESCH87161D 1928-07-21 1928-07-21 Verfahren zur Darstellung antiseptischer Mittel Expired DE533468C (de)

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