DE532578C

DE532578C - Verfahren zur Behandlung brennbarer Stoffe

Info

Publication number: DE532578C
Application number: DEI38223D
Authority: DE
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1929-05-31
Filing date: 1929-05-31
Publication date: 1931-08-29

Description

Verfahren zur Behandlung brennbarer Stoffe Die Verwendung von verbrennungsverzögernden Salzen, z. B. phosphorsauren Salzen, zum Imprägnieren brennbarer Stoffe ist bekannt. Es besteht jedoch hierbei der Nachteil, daß diese Salze nach der Imprägnierung auskristallisieren und somit im Laufe der Zeit oder schon bei der Verarbeitung des so imprägnierten Materials leicht von diesem abfallen.
llan hat, um diesen Nachteil zu beseitigen, schon verschiedene Vorschläge gemacht, beispielsweise Lösungen von Natriumchlorid in Wasserglas zum Imprägnieren von Holz verwandt, desgleichen Ammonium- und Magnesiumverbindungen gemeinsam mit Trioxvmetlivlen. Ferner hat man zum Feuersichermachen von Stroh u. dgl. nach dem Aufschließen der Pflanzenschale mit silikatlösenden Mitteln, wie Natronlauge, diese Stoffe mit feuersichermachenden Stoffen, wie Arnmonsulfat und Borax, zusammen finit Klebstoffen. wie Stärke, behandelt. Ein sicherer Schutz wird jedoch durch diese Kombinationen nicht erzielt, cla z. B. die Kombination L\Tatriumchlorid-Wasserglas nicht fest genug auf dein Holz haftet, Trioxvmethylen weder die Kristallisation hemmt, noch die Haftfestigkeit beeinflußt und auch eine Imprägnierung mit Aminonsulfat, Borax und Stärke sich im Feuer leicht vom Holz ablöst.
Es wurde nun die im Hinblick auf die hohe Bedeutung eines sicheren Feuerschutzes sehr wichtige Beobachtung gemacht, daß man die genannten Nachteile vermeiden kann, wenn man die brennbaren Stoffe mit Lösungen bzw. Suspensionen wasserlöslicher, verbrennungsverzögernder Salze, z. B. Ammoniumphosphat, in Lösungen von Harnstoff-Formaldehvd-Kondensationsprodukten behandelt. Es können hierbei auch beliebige Gemische von verbrennungsverzögernden Salzen angewandt werden.
Diese Art der Imprägnierung bietet den Vorteil, daß sie vollkommen fest an der Unterlage haftet, das Auskristallisieren der die Verbrennung verzögernden Salze verhindert und neben einer wesentlichen Verminderung der Entflammbarkeit bzw. Brennbarkeit dem Holz usw. eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen die Verminderung der statischen Festigkeit verleiht. Besonders vorteilhaft ist auch der Fortfall von Nachglianm-undFunkenflugerscheintingen bei Anwendung des neuen Imprägniermittels. Die mit diesem erzeugte Isolierschicht schmilzt im Feuer zunächst und bläht sich auf, blättert aber nicht ab und schützt somit das Holz lange Zeit vor der Einwirkung der heißen Flammengase. Ein gewisser Feuerschutz wird schon durch bloßes Anstreichen der zu schützenden Gegenstiinde erzielt, es ist jedoch in vielen Fällen zweckni<ißig, das Eindringen des Feuerschutzmittels in diese Gegenstände durch abwechselnde Anwendung von =vermindertem und erhöhtem Druck zu unterstützen. Beispiel i i cbm Kantholz wird in eine Harnstoff-Formaldehyd-Lösung mit 300/6 Trockensubstanz und einem Gehalt an Diammoniumphosphat von 2o°/" eingetaucht und hierin 2 Stunden unter Vakuum und q. Stunden unter Druck gehalten. Nach dem Entfernen der überschüssigen Lösung wird das. Holz getrocknet. Die Gewichtszunahme beträgt io bis 15 °/o. Das Imprägniermittel haftet außerordentlich-fest auch bei starkerBeanspruchung des Materials. Die Entflammbarkeit und Brennbarkeit des so behandelten Holzes sind bedeutend herabgesetzt.
Beispie12 TextilgeNvebe wird in eine Lösung mit einem Gehalt von 20°/" Diaminoniuinphosphat und 2 % Harnstoff-Formaldehyd-Lösung getaucht. Nach dem Abschleudern der Überschüssigen Lösung erfolgt die Trocktinng. Das Imprägniermittel haftet sehr fest u»d setzt die Brennbarkeit des Gewebes starb herab. Beispiel 3 Eine Lösung von 2o kg Dimethylolliarnstoff und 6o kg Diammoniumphosphat in ioo Liter Wasser wird, gegebenenfalls unter Zusatz von Säure, erwärmt. Mit der erhaltenen Lösung wird das zu imprägnierende l lolz nach einem der üblichen Verfahren behandelt.

Claims

PATI:NTANSPRUCII: Verfahren zur Behandlung brennbarer Stoffe mit Lösungen bzw. Suspensionen von wasserlöslichen, verbrennungsverzögernden Salzen, dadurch gekennzeichnet. daß diese Salze in Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd- liondensaticÄnsprodulz:-ten angewendet ,werden.