DE532390C - Verfahren und Vorrichtung zur Verkokung minderwertiger Brennstoffe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verkokung minderwertiger Brennstoffe

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DE532390C
DE532390C DEM99169D DEM0099169D DE532390C DE 532390 C DE532390 C DE 532390C DE M99169 D DEM99169 D DE M99169D DE M0099169 D DEM0099169 D DE M0099169D DE 532390 C DE532390 C DE 532390C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Verkokung minderwertiger Brennstoffe Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine zur Ausführung desselben dienende Vorrichtung für die Verkokung von minderwertigen Brennstoffen, z. B. Holz, Torf, Braunkohle, Schiefer usw., wobei gleichzeitig die Fraktionierung der Nebenprodukte auf unmittelbarem Wege ermöglicht wird.
  • Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen der Stoff einem Trocknungsprozeß, darauf einer Destillation bei niedriger Temperatur und dann einer Verkokung bei mittlerer oder hoher Temperatur unterzogen wird, wobei die flüchtigen Bestandteile fraktioniert abgesaugt oder kondensiert werden. Ferner ist es bekannt, bei Verkokungsvorrichtungen die Abfallwärme zur Vortrocknung des Brennstoffes zu benutzen.
  • Bei allen diesen Verfahren bewegt sich der Stoff in einer einzigen Retorte, die entweder senkrecht oder waagerecht angeordnet ist. Das hat den Nachteil, daß die Intensität der Erhitzung in dem zu behandelnden Gilt nicht gleichmäßig ist und daß die Ausbeute an Nebenprodukten verringert wird. Ferner hat sich bei a11 den bekannten Verfahren gezeigt, daß die Destillationsprodukte sich niemals völlig von den Staubteilchen befreien lassen, welche sich aus ihnen während der Behandllsng absondern.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung, bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden und Destillationsprodukte zu liefern, welche völlig voll jeder Unreinheit befreit sind, wobei der Wirkungsgrad des Verfahrens zugleich erhöht, d. h. die Menge der erhaltenen Nebenprodukte vermehrt wird.
  • Zu diesem Zweck wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung das Gut, das in bekannter Weise in einem Trocknungsprozeß, darauf einer vorläufigen Destillation bei niedriger Temperatur und schließlich einer Verkokung bei mittlerer und höherer Temperatur unterworfen -wird, während des Destillationsprozesses zunächst längs eines schraubenförmig gewundenen Weges, sodann in senkrechter Richtung nach unten bewegt, so daß die Heizfläche vergrößert und jedes heftige Umrühren des Gutes vermieden wird; ferner werden die Destillationsgase,.welche plötzlich durch Erreichung des Taupunktes des betreffenden Nebenproduktes kondensiert werden, danach wieder destilliert, indem sie mit einem metallischen Bade in Berührung gebracht werden, welches sich auf der Temperatur des Elementes befindet, welches die Produkte abgeschieden hat.
  • Die zur Verwirklichung dieses Verfahrens benutzte Einrichtung ist in der Hauptsache durch einen senkrechten Ofen gekennzeichnet, der in seinem oberen Teile einen durch die Abgase des Ofens geheizten Trockenapparat besitzt, von welchem durch mechanische Einrichtungen eine Reihe sternförmiger Retorten gefüllt wird. Diese sternförmigen Retorten sind gegeneinander in einem bestimmten Winkel versetzt, um eine langsame Mischbewegung des Materials während dessen, Abwärtsbewegung in der übereinander angeordneten- Elementenreihe zu sichern. In seinem unteren Teil besteht der Ofen aus mehreren senkrechten Retorten, welche von Brennern geheizt werden und gegebenenfalls als Gasgeneratoren wirken. Letztere Retorten sind mittels schräger Übergangsretorten in Gruppen mit jeder der einen Teil der übereinandergestellten Elemente bildenden Retorten der Vordestillationszone verbunden.
  • Das zu behandelnde Gut, das in die gegeneinander versetzten Retorten der Vordestillationszone fällt, wird abwechselnd auf zwei oder mehrere senkrechte Verkokungsretorten von hoher Temperatur verteilt, welche zu derselben Gruppe gehören und an deren Boden das verkokte Gut unmittelbar in Beförderungskarren entladen wird.
  • Der Ofen kann auf verschiedene Art geheizt werden, wie z. B. durch eine Gaszufuhr von einem unabhängigen Gasgenerator oder durch Ausnutzung eines Teiles des durch den Ofen selbst erzeugten Destillationsgases, wobei dieses vorher erhitzte Gas in der Vordestillationszone durch eine Leitung verteilt wird, welche sich durch den mittleren Raum der gegeneinander versetzten, sternförmigen Retorten nach oben erstreckt. Andererseits können diese Elemente der Vordestillationszone von außen geheizt werden, und zwar entweder durch die Verbrennungsgase, welche von den Brennern kommen, welche die senkrechten Verkokungsretorten bei hoher Temperatur erhitzen, oder durch die heißen Destillationsgase, -welche verschiedene Heizkombinationen ermöglichen, die nach dem jeweiligen Fall oder dem gewünschten Gang des Verfahrens abgeändert werden können.
  • In den beiliegenden Zeichnungen wird beispielsweise ein Ofen dargestellt, der zur Ausführung - des Verfahrens. gebaut ist, welcher den Gegenstand der Erfindung bildet.
  • Abb: i ist ein Längsschnitt des gesamten Ofens nach der Linie I-I der Abb. 2, und zwar in dem oberen Teil durch die Achse der Säule, welche die Mehrfachretortenelemente enthält, die übereinander angeordnet sind, und in dem unteren Teil durch eine der senkrechten Retortengruppen, die für die Verkokung bei hoher Temperatur bestimmt sind. Abb._-- ist ein Längsschnitt nach der Linie II-II der Abb. i durch eine Gruppe der senkrechten, zur Verkokung bei hoher Temperatur bestimmten Retorten. Abb. 3 ist ein Querschnitt durch den Ofen nach der Linie III-III der Abb.'2 und zeigt eine der Verteilungskammern zur Verteilung des vorbehandelten Gutes auf die einzelnen Gruppen der senkrechten Retorten, die einer der sternförmig angeordneten Retorten der Vordestillations-Jkone entsprechen. Abb. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie IV-IV der Abb. i und 2 oberhalb der Brenner, welche die zur Verkokung bei hoher Temperatur bestimmten Retorten heizen. Abb. 5 ist ein Querschnitt durch den Ofen nach Linie V-V der Abb. i und 2 in der Ebene der Gasverteilungsleitungen für die Brenner. Abb.6 ist ein Längsschnitt nach der Linie VI-VI der Abb. i und zeigt die Anordnung des Trockenapparates und die Einrichtung der Retortenbeschickung. Abb. 7 ist ein Aufriß, teilweise im Schnitt, und zeigt die Zusammensetzung von drei Elementen mit gegeneinander versetzten Mehrfachretorten, welche einen Teil der Vordestillationszone bilden. Abb. 8 ist eine Draufsicht des oberen Teiles eines der Elemente mit Mehrfachretorten und entspricht einem Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Abb. 7. Abb. 9 ist ein waagerechter Schnitt eines der Mehrfachretortenelemente und entspricht im wesentlichen einem Schnitt auf der Linie IX-IX der Abb. 7. Abb. io zeigt im senkrechten Schnitt eines der Elemente, und zwar nach der Linie X-X der Abb. B. Abb. i i zeigt schematisch in vergrößertem Maßstabe und im senkrechten Schnitt die Einrichtung, die zur Herbeiführung der Kondensation und erneuten Destillation 'der den- Mehrfachretorten entstammenden Gase zwecks Reinigung von mitgerissenem Staub benutzt wird. Abb. 12, 13, 14 und 15 zeigen schematisch verschiedene Gaseinlaßvorrichtungen, welche für die Heizung der Elemente der Vordestillationszone benutzt werden können.
  • Der dargestellte Ofen besteht aus einem Gestell i (Abb. i) mit einem Trockenapparat 2, der oberhalb einer senkrechten Kammer 3 angeordnet ist. Letztere bildet eine Säule mit dichtem Mantel und ist auf ein Mauerwerk 4 aufgesetzt. Die Kammer enthält die übereinander angeordneten Elemente 5 mit Mehrfachretorten, die stern- oder schraubenförmig gegeneinander versetzt angeordnet sind, wie insbesondere aus den Abb. 8 und 9 hervorgeht. Die Elemente 5, welche in dem angeführten Beispiel je vier Stern- oder schraubenförmig angeordnete Retorten umfassen, arbeiten in dem Boden der Kammer 3 mit schrägen Retorten 6 zusammen, deren Zahl in dem angeführten Beispiel vier beträgt, wobei jede dieser schrägen Retorten einer der Retorten entspricht, welche zur letzten unteren Gruppe 5 gehören. Jede dieser schrägen Retorten 6 mündet in dem Mauerwerk 4 .in eine Verteilungskammer 7, die das Gut auf eine Gruppe von zwei senkrechten Retorten 8 verteilt, die durch übereinander bzw. ineinander angeordnete Elemente gebildet werden und aus feuerfestem Material bestehen. Diese senkrechten Retorten ruhen in ihrem unteren Teil auf den Kammern 9, die für die Entleerung des aus der Verkokung stammenden Kokses oder Halbkokses bestimmt sind und deren Abdichtung unten durch Drehventile io gesichert ist. Durch Öffnung dieser Ventile fällt das Material in einen in Abb. i und 2 gezeigten Barren, der in eine hermetisch geschlossene Kammer gebracht wird, um die Wiederge@vinnung der Wärme zu ermöglichen.
  • In dem Mauerwerk 4 sind übereinander angeordnete Kanäle i i, 12, 13 und 14 angebracht, wovon der Kanal i i z. B. als Destillationsgaszufuhrrohr benutzt werden kann, während Kanal 12 als Luftzufuhrrohr und die Kanäle 13 und 14 als Zufuhrrohre für das, aus dem unabhängigen Gasgenerator entstammende Gas benutzt werden können.
  • Diese Kanäle stehen in dem Mauerwerk des Ofens mit einer Reihe von Leitungen 15 in Verbindung, die in verschiedenen Höhen angebracht sind und die Zufuhr de,9 Destillationsgases und der Luft _ oder des aus dem unabhängigen Gasgenerator stammenden Gases und der Luft zu dem Brenner 16 ermöglichen. Die Brenner 16 liegen auf beiden Seiten der Hochtemperaturverkokungsretorten 8 und stehen durch senkrechte Kanäle 17 mit Leitungen 18 in Verbindung, welche einen Zentralraum 19 beschicken. In dem Zentralraum ist eine Schlange 2o untergebracht, die durch eine Leitung 21 mit Destillationsgas versorgt wird. Die Schlange 2o speist eine senkrechte Leitung 22, welche mitten durch die übereinander angeordneten Elemente 5 hindurchführt, welche die Vordestillationsretorten darstellen. Die Leitung 22 ist in jedem Element 5 oder in einer gewissen Anzahl derselben mit Öffnungen 23 versehen, welche eine Versorgung der verschiedenen Elemente mit heißem Destillationsgas ermöglichen, und zwar in solcher Weise, daß eine Heizung des behandelten Materials, welches in diese Elemente fällt, von innen erfolgt. Andererseits steigen die Rauchgase der Brenner 16 in die Kammern 24, welche die senkrechten Retorten umfassen. Infolge von kleinen prallplattenartig quer liegenden Wänden a5 durchströmen die Gase diese Kammern im Zickzackkurs. Sobald die Rauchgase den oberen Teil der senkrechten Retorten 8 erreicht haben, werden sie durch die Kanäle 26 (Abb. 2) in die Kammern 27 geführt, welche seitlich der schrägen Retorten 6 angeordnet sind, und gelangen auf diese Weise in den Raum 28, der zwischen- den Elementen und dem dichten Mantel 3 liegt. Von hier entweichen sie am oberen Teil durch die Leitungen 29, durch welche sie in den Trockenapparat 2 geführt werden, wo sie in durch Winkelstücke gebildeten dreieckigen Leitblechen 8o, die so angeordnet sind, daß sie fortwährende Ablenkungen bilden, - auf den Gesamtraum und auf das zu behandelnde Gut verteilt werden.
  • In dem Mauerwerk 4 ist weiter eine ringförmige Leitung 31 vorgesehen, die durch die Öffnungen 32 mit der Kammer 19, welche den Wiedererhitzer 2o enthält, sowie mit der Karrenkammer in Verbindung steht, welche von eingeblasenem inerten Gas zwecks Kühlens des verkokten Gutes durchströmt wird. Die Leitung 31 erhebt sich bis zum oberen Ende der Säule 3, wo sie in die Leitungen 29 mündet, welche die Rauchgase sammelt und dem Trockenapparat zuführt.
  • Der im oberen Teil der Einrichtung angeordnete Trockenapparat 2 besteht aus einer Reihe kleiner Bunker 33, welche über einer schiefen Ebene 34 liegen, die zu den Kettenbändern 35 führen. Letztere tragen in den Doppeltrichterverschluß 36 aus. Das zu behandelnde Gut tritt am oberen Teil der Bunker ein, welche mit einem Verschlußdeclel versehen sind, und wird in den Bunker hinuntergelassen, von wo es durch eine mechanische Bewegung 37 auf die -Metallplatte 35 ausgestoßen wird. Darauf fällt es in den Doppelverschlußtrichter 36 des Ofens. Die Bunker, welche ein-, zwei- oder dreireihig sind, sind, wie bereits gesagt, inwendig mit Winkelplatten oder anderen ähnlichen Stücken 30 versehen, die so angeordnet sind, daß sie Stoßwände bilden, und zwar in solcher Weise, daß sie den Gasumlauf in dem in. den Bunkern enthaltenen Gut zwangsmäßig herbeiführen. Jeder Bunker ist mit einem Heißgaszufuhrstutzen mit verstellbarer Klappe versehen. Die Gasauslaßstutzen sind an eine Kammer 38 angeschlossen, die oberhalb der Kettenbänder angeordnet ist, welche ebenfalls mit einem Heißgaszufuhrstutzen versehen sind, damit das Gut in den Doppeltrichterverschluß bei -der höchstmöglichen Temperatur eintritt und gleichzeitig-von inertem Gas durchströmt wird, wodurch jede Explosionsgefahr vermieden wird. Der Gasdurchzug durch die Stoßwände 3o der Gefäße wird durch den Unterdruck des Kamins und notwendigenfalls durch ein Gebläse oder einen Ventilator bewerkstelligt, welcher den Unterdruck sichert. Der Verschluß 36 ist doppelt, in dem der eine Teil eine Retortengruppe und der andere Teil die andere Retortengruppe versorgt, welche zu den übereinandergesetzten Elementen gehört. Die Betätigungsvorrichtung des Doppelverschlusses 36 ist mit der Antriebsvorrichtung des Kettenbandes 35 gekuppelt, welche wiederum durch die Entladungsvorrichtung am unteren Teil des Ofens gesteuert wird.
  • Wie bereits gesagt, sind die übereinandergestellten Elemente 5 oder Mehrfachretorten in der Kammer 3 untergebracht, die unter dem Trockenapparat liegt. In dem in den Abb. 7 bis io dargestellten Beispiel umfaßt jedes Element vier sternförmig angeordnete Teile 39, die in der Mitte durch einen gemeinsamen Raum 40 verbunden sind, durch welchen die bereits erwähnte Zentralleitung 22 geht. Die Enden dieser Kolben sind abgerundet. Das höher liegende Element ist im Verhältnis zu dem unteren in der waagerechten Ebene um einen Winkel von i2° versetzt. Jedes Element ist im oberen Teil mit einer Leiste 41 versehen, welche eine Verbindungsnut bildet, in welche die untere Leiste 42 des folgenden Elementes gemäß der obenerwähnten versetzten Anordnung hineingreift. Die Abdichtung wird durch Metallguß in der Verbindungsnut 41 gesichert. Bei dieser gegeneinander versetzten Anordnung weist eine der Wände eines jeden Elementes eine Auswölbung 40a auf, welche eine Fallfläche bildet, während die andere Wand 43 senkrecht ist und auf diese Weise ein Anhaften des Materials verhindert. Diese senkrechte Wand bildet am unteren Teil eine Leiste 44, welche seitlich vorspringt und den senkrechten Vorsprung 42 in die Verbindungsnut 4i eingreift. Infolge der versetzten Anordnung der Vordestillationsretorten wird das Gut während des Hinabgleitens einer langsamen und regelmäßigen Mischbewegung unterzogen, welche die Schirmzonen zerstört, die sich sonst in den Retorten bilden und so die Verbreitung der durch die Wand in das Innere des zu behandelnden Gutes durchtretenden Hitze verhindern könnte. Jede Retorte ist mit einem Destillationsgasentleerungsrohr 45 und einer Leitung 46 versehen, welche für die Zufuhr von Heizgas benutzt wird. Die Nebenprodukte sondern sich immer bei demselben Druck ab, welcher für die Absonderung von Wichtigkeit ist und durch die innere Gaszufuhr, beispielsv'veise durch die zentrale Leitung 22, geregelt wird. Es kann innerhalb der Retorte keine Störung eintreten, was die Mitnahme von Staub verhindert, da der Druck durch die Gaszufuhr auf derselben barometrischen Höhe erhalten wird, welche in diesem Fall der atmosphärische Druck ist. Andererseits sondern sich die Nebenerzeugnisse leicht ab, da an' jeder Verbindungsstelle zweier zueinander versetzter Retorten eine kleine Absonderungskammer gebildet wird, wie z. B. in Abb. 8 bei 47 dargestellt ist. Die Fläche 44 ist mit Isolationsmaterial abgedeckt, damit eine Überhitzung und ein Krakken der Destillationsgase vermieden wird. Diese Kammer wird durch eine Leiste 48 des oberen Elementes gebildet, welche in das untere Element eindringt. Um den Fall des Gutes nicht zu stören und trotz der versetzten Anordnung der Retorten keine Drosselung des Durchganges herbeizuführen, ist die Endfläche der Leiste so geformt, daß sie am Umfang vorspringt und gegen die Mitte zu allmählich eingezogen ist, wie aus der Abb. io hervorgeht. Der Durchgang bleibt immer derselbe, und im Innern kann sich keine Brücke bilden. Die vier Auslaßöffnungen 45 eines jeden Elementes werden miteinander verbunden, und das Gas wird plötzlich kondensiert in solcher Weise, daß es den Taupunkt der von dem Element gesonderten ?` ebenerzeugnisse erreicht. Diese Kondensation bestimmt den Niederschlag des mitgenommenen Staubes und wird durch die plötzlizhe Dehnung der Gase erreicht, die durch die Leitung 49 in die Kammer 5o gelangen (Abb. i und ii). Diese Kammer 5o enthält in 5i ein Schmelzbad (z. B. aus Blei), welches auf der im Innern der Elemente herrschenden Temperatur gehalten wird. Die Höhe dieses Schmelzbades kann durch Eintauchen einer Platte 52 in solcher Weise geregelt werden, daß die Größe der Durchgangsöffnung 53 gesteuert wird, von wo die Gase durch eine Leitung 54 zu dem Gefäß 55 strömen. Hier wird die Abscheidung durch Rührung der Flüssigkeit 56 fortgesetzt. Das Gas geht schließlich durch eine Leitung 57 zu einem gemeinsamen Sammler, welcher zur Wiedergewinnungsanlage führt, wo- durch Kondensation die leichten flüssigen Bestandteile abgeschieden werden. Die Destillationsgase, welche in den geneigten Retorten 6 und in den senkrechten Retorten 8 abgesondert werden, werden in ähnlicher Weise gesammelt und durch Leitungen 58 und 59 zu den Vorrichtungen 6o geführt, deren Arbeitsweise eine ähnliche ist, wie- die der bereits beschriebenen Gefäße 5o und 56.
  • Wenn das Gut am unteren Teil der geneigten Retorten 6 ankommt, wird es auf die Senkrechen Retorten 8 durch hin und her gehende Platten 61 (Abb.2) verteilt, über welchen sich eine doppelte Verteilungsvorrichtung 62 befindet. Die Verteilungsvorrichtung 62 ist mechanisch mit einer Vorrichtung 63 verbunden, die mit einem Auslaßventil 64 versehen und am unteren Teil der senkrechten Retorten 8 angeordnet ist. Beide Vorrichtungen arbeiten in der Weise zusammen, claß jede senkrechte Retorte dauernd entsprechend dem Austrag des verkokten Gutes beschickt wird.
  • Am unteren Teil eines oder mehrerer senkrechter Retorten wird entweder Wasserdampf und Luft oder Luft allein eingeführt, damit diese Kolben als- Gasgeneratoren wirken und das für den Vorgang notwendige Gas erzeugen.
  • In einigen Fällen, wie z. B. für die Behand- Jung von Schiefer, kann jede senkrechte Retorte durch einen verstellbaren Verteiler 65 ergänzt werden, welcher durch mechanischen Antrieb 66 mit dem Auslaßventil 64 gekuppelt ist. Diese Verteiler führen den senkrechten Retorten eine zusätzliche Menge Kohlenstoff zu, die zur Gasbildung erforderlich ist. Dieser zusätzliche Kohlenstoff wird dann gleichzeitig mit dem noch in der Schiefermasse befindlichen Kohlenstoff vergast, und zwar durch Einführung von Luft und Wasser, wobei die hohe Temperatur ein regelmäßiges Durchglühen des Gutes und eine vollständige Wiedergewinnung des Ammoniaks durch die Einführung von Wasserdampf ermöglicht.
  • In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel lälßt der Ofen, der mit D.estillations.-gas oder Gas, das einem selbständigen Gasgenerator entstammt, geheizt wird, eine direkte und indirekte Erhitzung der Retorten zu, die aus übereinander angeordneten und gegeneinander versetzten Elementen bestehen. Hierbei wird der zwischen dem Mantel 3 und den Elementen 5 befindliche Raum durch Rauchgas geheizt, während das wiedererhitzte Destillationsgas in die Elemente sowohl durch die Zentralleitung 22 wie durch die getrennten Einlaßöffnungen 46 eingeführt werden kann. Es leuchtet ein, daß man gemäß der Einrichtung dieser Gaszufuhrleitungen, d.. h. je nachdem, ob jedes Element 5 oder nur eine bestimmte Zahl derselben mit Öffnungen zum Einführen von Rauchgas oder wiedererhitztem Destillationsgas versehen ist, die Arbeitsweise des Ofens und die Destillation sowie die Verkokung nach Wunsch regeln kann.
  • Die Abb. i2 bis 15 zeigen verschiedene Beispiele der Heizmöglichkeiten, welche in der Praxis angewendet werden können .
  • In dem in Abb. 12 dargestellten Beispiel besteht der Mantel 3 vorzugsweise aus einer dichten Metallhülse, wobei die Erhitzung der Elemente 5 nicht durch Rauchgas, sondern durch wiedererhitztes Destillationsgas erfolgt. In diesem Fall tritt das durch den Raum 28 strömende Gas durch außenliegende Öffnungen 68 in ein Element 67 ein und durch das nachfolgende Element über die Auslaßrohre 45 wieder heraus, nachdem es zuvor den Raum der beiden übereinander angeordneten Elemente durchzogen hat. Das durch die zentrale Leitung 22 und die Öffnungen 23 zugeführte Gas dient in diesem Fall zum Regeln der Verteilung, welche wie in den bereits beschriebenen allgemeinen Fällen durch Saugwirkung einer Pumpe bewerkstelligt wird.
  • In dem in Abb. 13 dargestellten Beispiel wird die durch die übereinander angeordneten Elemente 5 gebildete Retorte durch das in dem Raum um die Retorten strömende Rauchgas von außen geheizt, ohne mit dem Gut in Berührung zu kommen, während die innere Heizung durch die zentrale Leitung 22 erfolgt, die zur Führung des Destillationsgases dient, welches durch seinen Umlauf in dem bereits erwähnten Wiedererhitzer 2o wieder aufgeheizt worden ist. Die Gase durchziehen immer nur ein Element und entweichen von hier wieder. Dieser Fall entspricht im wesentlichen dem bereits in Abb. i und 2 gezeigten Ofen.
  • In dem in Abb. 14 gezeigten Beispiel umspült das Rauchgas gleichfalls die Retorten der übereinander angeordneten Elemente 5. Das wiedererhitzte Destillationsgas durchzieht die Zentralleitung 22, anstatt aber in jedes einzelne Element eingeführt zu werden, wird es in das Element geleitet, welches über demjenigen angeordnet ist, das mit dem Auslaßrohr 45 ausgerüstet ist. Das Heizgas durchwandert daher einen zweimal so langen Weg wie bei dem in der Abb. 13 dargestellten Beispiel.
  • In dem in Abb. 15 gezeigten Beispiel besitzt ein beliebiges Element 67 ein Einlaßrohr 46 für heiße Verbrennungsgase und eine Zuführung für heißes Destillationsgas nach dem Innern durch den zentralen Stutzen 22. In diesem Fall ist das obere Element 69 mit einem Stutzen 45 für den Auslaß versehen.
  • Schließlich ist es möglich, die ganze Retorte ausschließlich durch die Einführung von heißem Gas durch die zentrale Leitung zu heizen oder auch ausschließlich durch die heißen Gase, welche die Retorten von außen umspülen. In diesem Falle kommt die zentrale Leitung 22 in Fortfall.
  • Das beschriebene Verfahren beseitigt fast vollständig den Nachteil der Mitnahme von Staub. Dieses Ergebnis wird nicht nur durch die besondere Behandlungsweise des Gutes erreicht, sondern auch durch den abermaligen Destillationsvorgang, welcher durch Berührung mit dem Metallschmelzbad in der in Abb. i z dargestellten Vorrichtung erzielt wird. Diese zweite Destillation sichert die Gewinnung von besonders reinen Erzeugnissen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verkokung minderwertiger Brennstoffe, z. B. Torf, Holz, Braunkohle, Schiefer usw., unter gleichzeitiger Fraktionierung der Nebenerzeugnisse auf direktem Wege, bei dem das Gut vorläufig getrocknet, dann im einleitenden Destillationsprozeß bei niedriger Temperatur und schließlich einer Verkokung bei mittlerer oder höherer Temperatur unterworfen wird, dädurch gekenn= zeichnet, daß die bei der einleitenden Destillation, die in einer Reihe von übereinander angeordneten, untereinander in der Mitte verbundenen und um einen gewissen Winkel gegeneinander versetzten, festen Retorten stattfindet, entstehenden Gase plötzlich so kondensiert werden, daß sie den Taupunkt des in Betracht kommenden iNebenerzeugnisses erreichen und so die Kondensation etwa mitgerissenen Staubes hervorrufen, worauf die leichten und flüssigen Bestandteile des schon kondensierten Teers durch Berührung mit einem metallischen Bade, das dieselbe Temperatur hat wie das Element, das diese Erzeugnisse abgeschieden hat, wieder destilliert werden, wogegen eine erneute Destillation der dickflüssigen Elemente nicht stattfindet.
  2. 2. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihe von sternförmig angeordneten Retorten mit einem durch die Abgase des Ofens geheizten Trockenapparat zusammenarbeiten, wobei die genannten Retorten übereinandergestellte Elemente bilden, in welchen die in der Mitte der Elemente miteinander in Verbindung stehenden Retorten in einem gewissen Winkel zueinander versetzt sind und in ihrem unteren Teile durch geneigte Retorten mit einer Mehrheit-von senkrechten, durch Brenner geheizten Retorten in Verbindung stehen, die als Gasgeneratoren dienen können.
  3. 3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jeder geneigten Retorte (6) und der Gruppe der senkrechten, mit diesen geneigten Retorten zusammenarbeitenden Retorten (8) eine Verteilungskammer gebildet ist, in welcher ein schwingbarer Verteiler (6z) angebracht ist, welcher das behandelte Material abwechselnd in jede der senkrechten Retorten derselben Gruppe verteilt. q..
  4. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten, zur Verkokung bei mittlerer oder höherer Temperatur bestimmten Retorten (8) mit Brennern (i6) versehen sind, welche durch das Gas eines "Gäsgenerators-gespeist werden, und daß die gebildeten Rauchgase, die diese Retorten< (8) umspülen, durch Leitungen (26) in den die geneigten Retorten (6) umfassenden Raum (27) und dann in den zwischen den übereinandergelegten Elementen mit Mehrfachretorten und den diese Elemente umfassenden Mantel befindlichen Raum (28) geführt werden, um schließlich in den Trockenapparat (2) zu gelangen.
  5. 5. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zentrale Zuleitung (22) für Destillationsgas vorgesehen ist, welches bei seinem Durchgang durch einen in der Mitte des die senkrechten Retorten (8) enthaltenden Mauerwerks angebrachten Wiedererhitzer (2o) in bekannter Weise von neuem erhitzt wird, und daß, diese zentrale Gaszufuhrleitung (22) in jedem Element oder nur in gewissen Elementen (5), welche die Vordestillationskolben bilden, mit Gaszuführöffnungen (23) versehen ist.
  6. 6. Ofen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Vordestillationsretorte aus übereinandergesetzen Elementen (5), die ineinander eingreifen sowie gegeneinander versetzt sind und eine Mehrheit von sternförmigen Retorten (39) besitzen, von denen jede eine senkrechte Wand (q.3) und eine gebogene Wand (4oa), die eine Fallfläche bildet, aufweist, .wobei die senkrechte Wand (q.3) im unteren Teil einen Vorsprung (q.8) besitzt, welcher durch seine .Verbindung mit einem in das untere Element eintretenden Vorsprung (q.2) eine kleine Abscheidungskammer für die Destillationserzeugnisse bildet.
  7. 7. Ofen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Trockenapparates, welcher Bunker (33) mit Vorrichtungen (3o) umfaßt, die ein Durchziehen der heißen Gase durch das in diesen Bunkern (33) enthaltene Gut sichern, wobei die Bunker mit einem oder mehreren Kettenbändern (35) zusammenarbeiten, welche das zu behandelnde Gut dem oberen Teil der aus übereinandergestellten Elementen (5) bestehenden Retorte zuführen.
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