DE607009C - Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeroefen - Google Patents

Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeroefen

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DE607009C
DE607009C DE1930607009D DE607009DD DE607009C DE 607009 C DE607009 C DE 607009C DE 1930607009 D DE1930607009 D DE 1930607009D DE 607009D D DE607009D D DE 607009DD DE 607009 C DE607009 C DE 607009C
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chamber
coke
hot
chambers
heating
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DE1930607009D
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Heinrich Koppers GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B57/00Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
    • C10B57/12Applying additives during coking

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeröfen Zur restlosen Vergasung von Kohle wurden bereits Verfahren angewendet, bei denen die Kohle im stetigen Betrieb durch Abgase indirekt erhitzt wird und der gebildete Koks durch Einleiten von Wasserdampf zu Wassergas umgesetzt wird, wobei die Abgase auch durch die Beschickung geleitet werden können. Hierbei wurde der Dampf für den Wassergasprozeß in den Kammerunterteil in verschiedenen Höhen eingeleitet. Weiterhin wurde bereits ein Ofen mit stetigem oder periodischem Betrieb zur Entgasung von Kohle vorgeschlagen, unter dem ein Generator angeordnet ist. In diesem Generator wird der aus' den darüber angeordneten Vertikalretorten herabsinkende Verkokungsrückstand durch abwechselndes Heißblasen mit Luft und mit Wasserdampf vergast, wobei die Heißblasegase in die Heizzüge der Vertikalretorten übertreten und dort mit Sekundärluft verbrannt werden. Das im Generator entstandene Wassergas wird dem Kohlendestillationsgas beigemischt.
  • Gemäß der Erfindung werden in einem stetig betriebenen Vertikalkammerofen, bei dem die Kohle im oberen Kammerteil stetig entgast und der entstandene Koks im unteren Kammerteil durch abwechselndes Heißblasen des Kokses und Durchleiten von Wasserdämpfen vergast wird, die Heißblasegase durch den im unteren Teil der Kammer befindlichen Koks in waagerechter Richtung von Längsseite zu Längsseite durchgeleitet. Hierdurch ist die Berührungsdauer zwischen der Heißblaseluft und dem Koks verhältnismäßig gering, so daß der Koks eine hohe Temperatur annimmt, ohne daß das Heißblasegas übermäßig reduziert wird. Der Kohlenoxydgehalt der Heißblasegase ist daher verhältnismäßig gering und wird durch Zusatz von Sekundärluft verbrannt. Die Heißblasegase, die zur Beheizung der im oberen Kammerteil zu entgasenden Kohle verwendet werden, geben dort ihre fühlbäre Wärme ab. Der Wasserdampf durchströmt bei der nachfolgenden Gaseperiode die lange Koksschicht in senkrechter Richtung, wodurch ein Wassergas guter Beschaffenheit erzielt wird. Das Verfahren der restlosen Vergasung der Kohle in Vertikalkammeröfen bietet besondere wirtschaftliche Vorteile bei Verarbeitung von Kohle, die bei der üblichen Destillation nur einen minderwertigen, schwerabsetzbaren Koks ergibt.
  • Die Vertikalkammeröfen bestehen aus mehreren Kammern, zwischen denen Heizwände angeordnet sind, wobei die Heißblasegase in bekannter Weise zur Beheizung des oberen Kammerteils verwendet werden. Infolge des wegen der kurzen Berührungsdauer geringen Kohlenoxydgehaltes genügt ein verhältnismäßig geringer Zusatz von Sekundärluft. Die Gase geben dann ihre fühlbare Wärme an den Kammeroberteil ab. Der Vertikalkammerofen ist in üblicher Weise mit einer Wärmerückgewinnungsanlage versehen, in der die Wärme der Abgase an die Heißblaseluft und unter Umständen an den Dampf für die Gaseperiode übertragen wird. Die die Koksschicht im unteren Kammerteil waagerecht von Längsseite zu-,Längsseite durchströmenden Heißblasegase verlassen die Kammer auf der der Einblaseseite gegenüberliegenden Seite, worauf das etwa in ihnen enthaltene Kohlenoxyd durch Zusatz von Sekundärluft in dem angrenzenden Heizraum verbrannt wird, wobei sie die im oberen Teil der Kammer befindliche Kohle entgasen.
  • Wird backende Kohle verwendet, so ist es von Vorteil, die in die Kammer eingeführten Kohlen mit der hocherhitzten Kammerwand möglichst rasch in Berührung zu bringen, um ein Kleben der Kohle zu vermeiden. Es ist deshalb zweckmäßig, die Kammer abwechselnd von oben nach unten und umgekehrt zu beheizen. Im letzteren Falle werden die Heißblasegase in einem Kanal der Heizwand am oberen Ende des für den Wassergasprozeß nutzbar gemachten Kammerteils gesammelt und durch einen Überführungskanal im oberen Teile der Heizwände angeordneten Verteilkanälen den Heizzügen zugeführt, in denen sie unter Zusatz von Sekundärlift nach unten brennen und durch Kanäle der Wärmeaustauschvorrichtung zugeführt werden.
  • In den heißgeblasenen Koks wird Dampf eingeführt, der sich mit dem Koks zu Wassergas umsetzt und mit den Destillationsgasen zusammen die Kammer verläßt. Zwecks Erzielung eines Wassergases wird der Dampf zweckmäßig am unteren Ende der Kammer eingeführt, so daß er die ,ganze Koksschicht in senkrechter Richtung durchströmt. Wird dagegen der Hauptwert auf einen hohen Wasserstoffgehalt des Gases gelegt, wie er bei der @ Verwendung zur synthetischen Ammoniakherstellung von Vorteil ist, so kann gemäß der Erfindung Dampf auch an den Breitseiten der Kammern in an sich bekannter Weise in verschiedenen Höhen eingeleitet werden, wodurch die Berührungsdauer herabgesetzt wird.
  • Nach dem Gaseprozeß wird die Heißblaseluft von der anderen Kammerseite durch die Koksbeschickung geblasen, so daß bei diesem Arbeitsvorgang die bisher nicht von-Heizgasen durchströmten Heizwände beheizt werden. Nach dem Heißblaseprozeß setzt wieder der Gaseprozeß ein und der ganze Turnus von vier Arbeitsgängen beginnt von neuem.
  • Ausführungsbeispiele sind in Abb. i und 2 wiedergegeben, die jeweils zweiKammernmit drei Heizwänden im Längsschnitt zeigen. Die Fülleinrichtung für den Brennstoff und die Austragevorrichtung für die Rückstände sowie die Anordnung der Wärmerückgewinnungseinrichtung sind der Übersichtlichkeit wegen nicht gezeichnet.
  • In Abb. i sind Kämmern i und 2 von den Heizkammern 3, 4 und 5 eingeschlossen. Der Brennstoff wird während des Absinkens in den Kammern i und 2 entgast, so daß an der Stelle der Luftzuführung 6 und 7 nur roch Koks vorhanden ist. Um diesen Koks auf die für den Wassergasprozeß erforderliche hohe Temperatur zu bringen, wird in der Wärmeaustauschvorrichtung vorgewärmte - Heißblaseluft durch den Verteilkanal g eingeführt und durch die Öffnungen 6 in die Kammern i und 2 eingeblasen. Die Heißblasegase verlassen .die beiden Kämmern durch die Öffnungen ,7 wieder und verbrennen in den beiden Kammern 3 und 5 unter Zusatz von Sekundärluft, die durch die Verteilkanäle 8 und io zugeführt wird. Die Abgase verlassen die Heizkammern 3 und 5 durch die Sammelkanäle i i und 13, die sie der Wärmeaustauschvorrichtung zuführen. Nachdem der Koks heißgeblasen ist, wird. beispielsweise durch die Zuleitungen 14 Wasserdampf in die Kammern i und 2 eingeblasen, der sich mit dem glühenden Koks zu Wassergas umsetzt. Das Wassergas steigt durch die Beschickung nach oben, vermischt sich mit dem Destillationsgas und wird mit diesem gemeinsam abgezogen. Nach Beendigung des Gaseprozesses wird die in der Wärmeaustauschvorrichtung vorgewärmte Heißbl.aseluft durch die Kanäle 8 und io zugeführt und durch die Öffnungen 7 auf den im Unterteil .der Kammern i und 2 befindlichen Koks geblasen. Die Heißblasegase verlassen die beiden Kammern durch die Öffnungen 6 und verbrennen unter Zusatz von Sekundärluft, die durch den Sammelkanal g zugeführt wird, in der Heizkammer 4, um durch den Sammelkanal i2 der Wärmeaustauschvorrichtung zugeführt zu werden. Es beginnt nunmehr wieder der Gaseprozeß in der vorher beschriebenen Weise, worauf der vierteilige Turnus von neuem beginnt.
  • In Abb. 2 ist eine andere- Ausführungsform dargestellt, bei der eine Beheizung der Heizwände sowohl von unten nach oben wie auch umgekehrt möglich ist und der Dampf für den Blaseprozeß durch den unteren Teil der Heizwände in horizontaler Richtung in die Beschickung eingeblasen wird. Die Kammern i und 2 sind gleichfalls von den Heizkammern 3, 3a, 4, 4a, 5, 5. eingeschlossen. Die Heißblasegase werden durch -den Kanal g zugeführt und durch die in der Kammerlängswand befindlichen Öffnungen 6 durch die Koksschicht geblasen. Die Gase verlassen die Kammern i und 2 durch die Öffnungen 7 und gelangen in die Heizkammern 3a und 5a. Aus diesen werden sie durch die Kanäle 15 und 17 abgeführt und durch Überführungskanäle in die Kanäle i8 und so geleitet. Sie verbrennen mit der durch die Kanäle 21 und 23 zugeführten Sekundärluft in den Heizwänden 3 und 5 abwärts und werden durch die Sammelkanäle iSa, Zia, 20, und 23a zur Wärmeaustauschvorrichtung geführt. Der Dampf für den Gaseprozeß wird in diesem Ausführungsbeispiel durch die Öffnungen 24 in die Heizwände 3a, 4a und 5" und durch die Öffnungen 6 und 7 in die Kammern i und z eingeleitet, in deren Unterteil er sich mit dem Koks zu Wassergas umsetzt, das durch die Beschickung hochsteigt und gemeinsam finit dem im Oberteil der Kammern entwickelten .Destillationsgas abgezogen wird-. Bei dem folgenden Heißblaseprozeß wird die Heißblaseluft durch die Kanäle 8 und io zugeführt. Die Heißblasegase verlassen die Kammern i und 2 durch die Öffnungen 6, werden in dem Kanal 16 gesammelt und durch die Überführungskanäle dem Kanal i9 zugeführt; sie verbrennen mit der in Kanal 22 zugeführten Sekundärluft in dem Heizraum 4 abwärts, und die Abgase werden durch die Kanäle iga und 22a abgeführt. Nach Beendigung des nun folgenden Gaseprozesses wird die Heißblaseluft wieder durch Kanal g zugeführt und verbrennt nach Verlassen der Kammern i und 2 durch die Öffnungen 7 und Umführen in die Kanäle 18, und 2oa mit Sekundärluft aus den Kanälen Zia und 23a in den Heizkammern 3 und 5. Bei dem nächsten Heißblaseprozeß verbrennen die Gase in der Heizkammer 4, so daß sich bei dieser Arbeitsweise der Blase- und Gaseprozeß mit Beheizung von oben nach unten und umgekehrt aus acht Einzelvorgängen zusammensetzt. Die Wärmerückgewinnung kann sowohl rekuperativ wie regenerativ erfolgen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeröfen, nach dem die Kohle im indirekt beheizten oberen Kammerteil entgast und der entstandene Koks im unteren Kammertell durch abwechselndes Heißblasen des Kokses und Durchleiten von Wasserdämpfen vergast wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißblaseluft den Koks im unteren Kammerteil in waagerechter Richtung von Längsseite zu Längsseite durchströmt.
DE1930607009D 1930-07-24 1930-07-24 Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeroefen Expired DE607009C (de)

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DE607009T 1930-07-24

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DE607009C true DE607009C (de) 1934-12-15

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ID=6575571

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DE1930607009D Expired DE607009C (de) 1930-07-24 1930-07-24 Verfahren zur restlosen Vergasung in stetig betriebenen Vertikalkammeroefen

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DE (1) DE607009C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3223457A (en) * 1964-01-29 1965-12-14 Albert Air Conveyor Corp Pneumatic fluidizing means

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3223457A (en) * 1964-01-29 1965-12-14 Albert Air Conveyor Corp Pneumatic fluidizing means

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