DE532212C - Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs - Google Patents

Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs

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DE532212C
DE532212C DER71152D DER0071152D DE532212C DE 532212 C DE532212 C DE 532212C DE R71152 D DER71152 D DE R71152D DE R0071152 D DER0071152 D DE R0071152D DE 532212 C DE532212 C DE 532212C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wax
resin
alcohol
montan wax
raw
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Expired
Application number
DER71152D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Theodor Hellthaler
Dr Erich Peter
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Original Assignee
RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
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Filing date
Publication date
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Priority to DER71152D priority Critical patent/DE532212C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE532212C publication Critical patent/DE532212C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs Das rohe Montanwachs, wie es durch Extraktion der Braunkohle mit den verschiedensten Lösungsmitteln gewonnen wird, zeigt einen mehr oder minder hohen Harzgehalt, der für viele Verwendungszwecke, besonders aber beim Bleichen des Wachses mit Oxydationsmitteln, sehr störend ist und deshalb in vielen Fällen den Wert des Wachses erheblich vermindert.
  • Man hat schon auf verschiedenen Wegen versucht, aus dem rohen Montanwachs die Harzbestandteile zu entfernen. So hat man z. B. das rohe Wachs in geeigneten Lösungsmitteln, insbesondere in Benzol oder Toluol, in der Wärme gelöst und nach dem Abkühlen der Lösung das Lösungsmittel, welches das Harz stark angereichert enthält, von den ausgeschiedenen übrigen Wachsbestandteilen getrennt. Dieses Verfahren führt zwar zu einem Wachs mit einem geringeren Harzgehalt als das Ausgangsmaterial, eine vollständige oder wenigstens nahezu vollständige Trennung zwischen Harz und Wachs wird jedoch auf diesem Wege nicht erreicht.
  • Ein bedeutend selektiveres Lösungsvermögen üben Methyl- oder Äthylalkohol aus. Diese lösen bekanntlich in der Wärme nicht das gesamte Montanwachs, sondern nur das Harz und die reinen Wachsester, während :ein größerer Rückstand ungelöst zurückbleibt. Beim Abkühlen der Lösung fallen die Wachsester fast restlos aus, und nur das Harz bleibt gelöst. Das ausgefallene Wachs ist jedoch von schleimiger, gelatinöser Beschaffenheit; es schließt ein Mehrfaches seines Gewichts an harzhaltigen Lösungsmitteln ein und verstopft beim Filtrieren in kurzer Zeit die Filterporen. Eine technische Trennung von Harz und Wachs auf diesem Wege ist deshalb nur mit großen Schwierigkeiten durchführbar.
  • Aus dem Patent 386632 ist es bekannt, Montanwachs dadurch zu entharzen, daß man der heißen Lösung des rohen Wachses in Benzol Alkohol zusetzt, der so weit mit Wasser verdünnt ist, daß eine sofortige Trennung in eine wachshaltige Benzolschicht und eine montanharzhaltige Alkoholschicht eintritt. Hierbei ist die Scheidung zwischen Benzol einerseits und verdünntem Alkohol anderseits naturgemäß nicht quantitativ. Es bildet sich vielmehr ein Lösungsgleichgewicht derart, daß der verdünnte Alkohol .einen Teil des Benzols in Lösung hält. Dieses Benzol wirkt aber .auch als Lösungsmittel für die Wachsbestandteile des rohen Montanwachses, so daß die Trennung des Rohmontanwachses in Harz- und Wachsbestandteile bei diesem Verfahren unvollkommen bleiben muß. Außerdem ist die in diesem Falle :erforderliche Wiederaufarbeitung der Lösungsmittel zu reinem Benzol und benzolfreiem Alkohol teuer und umständlich.
  • Es wurde nun gefunden, daß das Entharzen von Montanwachs vorteilhaft in der Weise ausgeführt wird, daß man das Rohwachs mit höheren Alkoholen, allein oder in Mischung mit anderen an sich bekannten Entharzungsmitteln, oder mit Lösungsmittelgemischen, deren einer Bestandteil :aus niederen Alkoholen besteht, durch Erwärmen löst und nach Abkühlung der Lösung das gelöste Harz von den abgeschiedenen Wachsbestandteilen trennt.
  • Es kann also bei dem vorliegenden Verfahren wie bei demjenigen nach Patent 386 632 mit Benzolalkohol gearbeitet werden. Ein wesentlicher Unterschied gegenüber diesem Verfahren besteht jedoch darin, daß der Alkohol nicht in verdünnter Form angewendet wird und daß die Trennung infolgedessen nicht - durch Bildung von zwei Flüssigkeitsschichten, sondern durch Ausfallen des harzfreien Wachses aus dem Lö:sungsmittelgemisch erfolgt.
  • Von den höheren Alkoholen hat sich für das vorliegende Verfahren besonders Isobutylalkohol als geeignet erwiesen; doch lassen sich mit gutem Erfolg auch noch höhere Alkohole, wie z. B. Hexylalkohol, benutzen. Aus Patent 385153 ist es bekannt, derartige höhere Alkohole wegen ihres besonders starken Lösungsvermögens- für bituminöse Stoffe zur Gewinnung von Roh-' montanwachs aus der Rohkohle zu verwenden. Im vorliegenden Falle handelt es sich-jedoch nicht um die Gewinnung, sondern um die Zerlegung des Rohmontanwachses in Harz-. und Wachsbestandteile.
  • Die höheren Alkohole haben wie Methyl-und Äthylalkohol die Eigenschaft, bei gewöhnlicher Temperatur oder in Kälte praktisch nur das Montanharz in Lösung zu halten. Im Gegensatz zu letzteren lösen aber die höheren Alkohole in der Wärme nicht nur das Harz und die reinen Wachsbestandteile, sondern das -gesamte Rohmontanwachs. Beim Erkalten fällt das Wachs nicht wie bei den niederen Alkoholen gelatinös, sondern zusammen mit den übrigen Bestandteilen mit Ausnahme des Harzes in körniger Form aus, und die Harzlösung läßt sich ohne irgendwelche Schwierigkeiten durch Filtrieren oder Zentrifugieren abtrennen.
  • Als Lösungsmittelgemische kommen Mischungen in Betracht, deren eine Komponente das gesamte Montanwachs in der Wärme löst und beim Abkühlen die Wachsbestandteile in körniger, filtrierharer Form anreichert, jedoch nicht quantitativ abscheidet, und deren zweiter Bestandteil, z. B. Äthylalkohol, für sich allein verwendet, das Wachs beim Abkühlen wohl in schleimiger Form ausfallen läßt, -aber ein selektives Lösungsvermögen für die Bestandteile des Montanwachses besitzt. Als besonders geeignet haben sich Benzol-Alkohol-Gemische erwiesen. Die Mischungsverhältnisse richten sich nach der Art des zu behandelnden Wachses. Sie müssen so gewählt sein, daß das Lösungsmittelgemisch in der Wärme das Montanwachs noch vollkommen löst. Der Alkoholgehalt soll dabei möglichst hoch sein. Beispielsweise kann ein Benzol-Alkohol-Gemisch im Verhältnis 1:1,5 verwendet werden. Solche Gemische vereinigen überraschenderweise die Vorteile ihrer Komponenten unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile.
  • Beispiel i i kg Rohmontanwachs aus mitteldeutscher Braunkohle wurde mit 3ooo ccm Isobutylalkohol bis zur vollkommenen Lösung erwärmt. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur wurde die Harzlösung von dem ausgeschiedenen Wachs -abgeschleudert und diese mit iooo ccm Isobutylalkohol nachgewaschen. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wurden i g, 5 % reines Harz und 8o,5% nahezu harzfreies Wachs erhalten..
  • Beispiel 2 Mit ioo ccm Lösungsmittel wurden aus einem mitteldeutschen Rohmontanwachs bei 2o° erhalten-
    Extrakt Ätherlöslichkeit
    des Extraktes
    Bei Verwendung von Benzol 5,4 g 630/0
    Bei Verwendung von Benzol- '
    Alkohol =: z ........... 5J9 770/1
    Bei Verwendung von Benzol-
    Alkohol 2: i . ........ 3,79 .90 °@o
    Das Ätherlösliche entspricht etwa dem Gehalt des Extraktes an reinem Harz.
  • An Stelle von Benzol können andere an sich bekannte Entharzungsmittel verwendet werden, sofern sie sich mit Alkoholen mischen lassen, wie z. B. aliphatische und aromatische Kohlenwasserstöffe, Ketone, Ester, chlorierte und hydrierte Kohlenwasserstoffe usw. An Stelle von Äthylalkohol können auch seine nächsten Homologen, wie Methylalkohol usw., benutzt werden.
  • Die Durchführung des Verfahrens gestaltet sich genau so, wie sie bisher mit den @einfachen Lösungsmitteln ausgeübt wurde. Das rohe Montanwachs wird in der Wärme in dem Lösungsmittelgemisch gelöst. Die Lösung wird dann langsam, gegebenenfalls unter langsamem Rühren, abgekühlt. Das ausgeschiedene Wachs wird dann von der Harzlösung durch Absitzenlassen, Filtrieren oder durch Abschleudern getrennt; die letzten Reste der Harzlösung werden durch Nachwaschen mit dem gleichen Lösungsmittelgemisch entfernt. Aus dem Extrakt und aus dem Rückstand werden die Lösungsmittel durch Abdestillieren wieder gewonnen. Zur Erzielung einer möglichst vollkommenen Entharzung kann der Prozeß mit dem ausgeschiedenen Wachs wiederholt werden.
  • Durch das vorliegende Verfahren wird auf eine technisch gut durchführbare Weise .eine bedeutend reinere Scheidung zwischen den Harz- und Wachsbestandteilen des Rohmontanwachses erreicht, als dies bisher möglich war.
  • Das Verfahren kann vorteilhaft an die Montanwachsgewinnung durch Extrahieren mit Lösungsmittelgemischen, z. B. Benzolalkohol, wie sie durch Patent 305 349 geschützt ist, direkt angeschlossen werden. Die Extrakte werden dann einfach langsam abgekühlt, und die Harzlösung wird von dem dabei ausgeschiedenen Wachs abgetrennt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs, , dadurch gekennzeichnet, daß das Rohwachs in höheren Alkoholen, allein oder in Mischung mit anderen an sich bekannten Entharzungsmitteln, oder in Lösungsmittelgemischen, deren einer Bestandteil .aus niederen Alkoholen besteht, in der Wärme gelöst wird, worauf nach Abkühlen der Lösung das gelöste Harz von den abgeschiedenen Wachsbestandteilen getrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkoholgehalt des Lösungsmittelgemisches so hoch gewählt wird, daß sich das Montanwachs in der Wärme in dem Lösungsmittelgemisch gerade noch vollkommen löst.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Gemische aus Benzol und Äthylalkohol verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Isobutylalkohol als Lösungsmittel verwendet.
DER71152D 1927-05-12 1927-05-12 Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs Expired DE532212C (de)

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