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Verbindung einer Rechenmaschine mit einer Kartenlochmaschine Die Erfindung
betrifft eine Verbesserung an der an sich bekannten Verbindung einer Rechenmaschine
mit einer Kartenlochmaschine. Lochmaschinen sind vielfach bekannt und so ausgebildet,
daß ihre Lochstempel entweder mechanisch oder auf elektromagnetischem Wege gesteuert
werden. In jedem Falle sind sie mit einer Tastatur ausgerüstet, mittels derer die
Lochstempel unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines mechanisch oder elektrisch
betriebenen Kraftmechanismus bewegt werden. Im Falle der Erfindung handelt es sich
um Lochmaschinen der letzteren Art, bei der die Lochstempel also unter die Einwirkung
eines besonderen Kraftmechanismus gebracht werden können, und die sich daher besonders
dazu eignen, zwecks höherer Arbeitsleistung mit einer zweiten Maschine, beispielsweise
einer Rechenmaschine, für alle vier Rechnungsarten verbunden zu werden. So ist z.
B. eine Kombination solcher Maschinen bekannt, deren wirksame Teile durch elektrische
Leitungen so miteinander verbunden sind, daß durch das -Arbeiten der Rechenmaschinenteile
erzeugte Kontaktschlüsse Vorgänge aus der Rechenmaschine auf die Lochmaschine übertragen,
und daß umgekehrt die in den Lochkarten durch Lochungen dargestellten Zahlenwerte
in den Lochmaschine abgefühlt und: auf die Rechenmaschine übertragen werden können.
Dabei sind den Tasten der Rechenmaschine Elektromagnete zugeordnet, die in Übereinstimmung
mit der Kartenabfühlung in der Lochmaschine erregt werden und entsprechende Ziffernwerte
in der Rechenmaschine einstellen.
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Bei der bekannten Maschinenkombination sind indessen keine Mittel
zur beliebigen Auswahl von Kartenfeldern bestimmter Größe vorgesehen, aus denen
die Grundwerte der Rechenoperation zu entnehmen sind, so daß die Bedienungsperson
bei der Benutzung der Maschine mit besonderer Sorgfalt darauf achten muß, in welcher
von den normalerweise 45 vorhandenen Kartenspalten das betreffende Kartenfeld beginnt
und wo es aufhört. Um aber eine selbsttätige Arbeitsweise mit der bekannten Maschinenkombination
zu erreichen, müssen Mittel vorgesehen werden, die eine selbsttätige Einstellung
auf das oder die ausgewählten Kartenfelder verbürgen. Es werden erfindungsgemäß
hierzu bei Lochmaschinen bekannte Täbulatoreinrichtungen benutzt. Während diese
bei der bekannten Anordnung dazu dienen, selbsttätig die Kartenspalten zu bestimmen,
die gelocht werden sollen, und dementsprechend vorzugsweise
auf
die Schaltung des Kartenschlittens beim Lochen einwirken, soll erfindungsgemäß die
Tabulatoreinrichtüng gestatten, den Anfang und das Ende eines Kartenfeldes, dessen
Zahlengröße auf die Rechenmaschine übertragen werden oder in welches das Ergebnis
gelocht werden soll, zu bestimmen. Eine zweckmäßige Ausbildung der Erfindung besteht
darin, j e eine besondere Tabulatoreinrichtung zum Einstellen des Anfangs und des
Endes eines Kartenfeldes vorzusehen, so daß der Betrieb der Maschine durch die eine
eingeleitet und durch die andere beendet wird. Dies geschieht dadurch, daß die Tabulatorvorrichtungen
im Zusammenwirken mit dem Kartenschlitten die Erzeugung von Schaltvorgängen im Betriebe
der Rechenmaschine bewirken.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispielodargestellt.
Der Einfachheit wegen sind Lochmaschine und Rechenmaschine nur in ihren äußeren
Umrissen veranschaulicht, wobei die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen
Teile besonders angedeutet und die den Gegenstand der Erfindung bildenden Teile
der Lochmaschine in größerem Maßstabe herausgezeichnet sind.
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Es bezeichnet i die Lochmaschine mit dem Kartentransportschlitten
2, mit dessen Hilfe von dem Kartenstapel 3 bei jedesmaligem Hinundhergang eine Lochkarte
unter einer Abfühlstelle 4 entlang bewegt wird. An dieser Abfühlstelle befindet
sich eine Kontaktwalze 5, die den Abfühlbürsten 6 als Gegenkontakt dient. Mit 7
ist die Rechenmaschine bezeichnet, die durch Kabel 8 und 9 mit der Lochmaschine
verbunden werden kann und mit Umschaltern io und ii versehen ist, von denen der
eine zur Einschaltung der Übertragungsarbeit von der Rechenmaschine in die Lochmaschine,
der andere von der Lochmaschine in die Rechenmaschine dient.
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Die gemäß der Erfindung an der Lochmascbine vorgesehenen Vorrichtungen
zur Einschaltung und Begrenzung eines oder mehrerer bestimmter Kartenabschnitte
sind, der besseren Übersicht wegen von der Lochmaschine getrennt, in größerem Maßstabe
dargestellt. Sie bestehen im wesentlichen aus Tabulatorvorrichtungen, von denen
im Beispiel der Zeichnung zwei Stücke zur Anwendung kommen und demgemäß die Auswahl
eines bestimmten Kartenabschnittes gestatten, mit dessen Lochwerten in der Rechenmaschine
Arbeitsvorgänge herbeigeführt werden sollen. Die Tabnlatorvorrichtungen besitzen
je eine Einstellstange 12 bzw. 13, wobei mittels der Stange 12 ein Anschlag 14 und
mittels der Stange 13 ein Anschlag 15 für den Kartenschlitten 2 in eine bestimmte
Lage zu diesem eingestellt werden kann, wodurch. Anfang und Ende eines Kartenabschnittes
bestimmt wird. Die Anschläge 14 und 15 sind je an einem auf den Schienen. 16 geführten
Block 17 senkrecht beweglich gelagert und stehen unter der Wirkung von Druckfedern
18, die das Bestreben haben, die Anschläge unter die Einwir-Icung einer um eine
Achse i9 schwenkbar gelagerten Schiene 2o zu bringen. Am freien, aus dem Lochergehäuse
herausragenden Ende der Achse i9 befindet sich ein Handgriff 2i, mit dessen Hilfe
eine Schwenkbewegung der Schiene 2o ausgeführt werden kann. Durch diese Bewegung
der Schiene 2o kann unter Vermittlung eines Gestänges 22 die in an sich bekannter
Weise ausgebildete Einrichtung zur schrittweisen Schaltung des Kartenschlittens
ausgelöst werden, so daß der Schlitten bis zum Anschlag 14 vorschnellen kann, der
bei der mittels des Handgriffes 21 bewirkten Bewegung der Schiene 2o angehoben,
also in Sperrlage gebracht wird. . Sobald der Hebel 21 wieder losgelassen wird,
tritt der auf der Schiene 2o aufruhende Anschlag 14 unter der Einwirkung seiner
Feder 18 wieder zurück und gibt dabei den Kartenschlitten 2 frei. Der Anschlag 15
steht unter der gleichen Einwirkung der Schiene 2o, nur ist hier die Einrichtung
so getroffen,. daß der Anschlag in der gehobenen Stellung gesperrt wird, wie dies
auf der Zeichnung dargestellt ist. An dem Lagerblock 17 dieses Anschlages
ist eine Blattfeder 23 befestigt, die eine Nase 24 trägt zum Einschnappen in eine
entsprechend geformte Kerbe des Anschlages. Am oberen Ende des Anschlages 15 befindet
sich ein kleiner Hebel 25, der um den Zapfen 26 schwingen kann und beim Anheben
des Anschlages mittels der Schiene 2o in die Bewegungsbahn des Kartenschlittens
2 eingerückt wird. Hierbei schnappt die Nase 24 in die Kerbe des Anschlages 15 ein,
so daß dieser beim Loslassen des Hebels 21 in der angehobenen Stellung festgehalten
wird. Beim Ankommen des Kartenschlittens 2 am Anschlag 15 wird der Hebel 25 in der
Bewegungsrichtung des Kartenschlittens umgelegt, wobei unter Überwindung der Kraft
der Blattfeder 23 die Nase 24 aus der Kerbe herausgehoben wird, so daß der Anschlag
15 nunmehr unter dem Druck seiner Feder 18 wieder abwärts bewegt wird, um mit dem
Schaft 27 auf der Schiene 2o aufzuruhen. Am Schaft 27 sitzt ein Arm 28, der unter
eine um die Achse 29 schwenkbare Schiene 30 greift, welche beim Anheben des
Anschlages 15 mittels der Schiene 2o einen Kontakt 31 schließt, während gleichzeitig
die Schiene 2o einen Kontakt 32 öffnet. Die Bedeutung der Kontakte 31 und 32 wird
weiter unten näher beschrieben. Es sei hier nur erwähnt, daß diese
Kontakte
über Leitungen 33 und 34 mit der Kartenabfühlstelle 4, (5, 6) in Reihe geschaltet
sind und demgemäß über eine Leitung 35 den Betrieb der Rechenmaschine beherrschen.
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Der nachfolgenden Beschreibung der Wirkungsweise sei vorausgeschickt,
daß mit der Kombination von Lochmaschine und Rechenmaschine u. a. die Aufgabe zu
lösen ist, aus einer in die Lochmaschine eingeführten Lochkarte den in der Spalte
l17 der Karte gelochten Wert, der beispielsweise die Stückmenge einesFabrikationserzeugnisses
darstellenkann, in die Rechenmaschine zu übertragen zwecks Multiplikation mit einem
in die Rechenmaschine eingetasteten Rechnungsfaktor, z. B. dem Stückpreis, der gleichzeitig
in die Spalte P der Lochkarte eingelocht wird. Und schließlich soll auch das in
der Rechenmaschine errechnete Ergebnis in die gleiche Lochkarte, und zwar in das
Kartenfeld Sa, gelocht werden.
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Nachdem die Tabulatorvorrichtungen 12 und 13 mit ihren Anschlägen
14 bzw. 15 der Lage und Größe des Kartenfeldes 111 entsprechend eingestellt und
mittels der Federklinken 36 in der eingestellten Lage gesichert sind, wird die unterste
Lochkarte des Kartenstapels 3 in üblicher Weise von dem Kartengreiforgan erfaßt
und in den gegen die Karte sich bewegenden Transportschlitten 2 eingeführt. Alsdann
wird der Stückpreis in die Rechenmaschine eingetastet. Durch Umlegen des Handhebels
21 der Lochmaschine springt der Kartentransportschlitten 2 infolge der Auslösung
seiner Sperrung mittels des Gestänges 22 bis zum Anschlag 14 vor, der wie der Anschlag
15 auf der Schiene 2o aufruht und durch deren Aufwärtsbewegung in den Bereich des
Kartenschlittens angehoben wird. Liegt der Kartenschlitten 2 am Anschlag 14 an,
dann befindet sich die erste Lochspalte des Kartenfeldes M an der Ab-fühlstelle
4, so daß nunmehr die Übertragung des Lochwertes in diesem Kartenfeld auf die Rechenmaschine
erfolgen kann. Beim Anheben. der Schiene 2o durch das Umlegen des Hebels 21 wurde
der Kontakt 32 geöffnet, wodurch der Betriebsstromkreis der Rechenmaschine unterbrochen
wurde. Nach dem Loslassen des Handhebels 21 wird -dieser Kontakt wieder geschlossen,
so daß nunmehr, da der im gleichen Stromkreis liegende Kontakt 31 infolge der Einstellung
des Anschlages 15 bereits geschlossen wurde, die Rechenmaschine ihre Arbeit beginnen
kann, wenn vorher durch Umlegung des Schalters io an der Rechenmaschine die Verbindung
zwischen beiden Aggregaten hergestellt worden ist. Der Transportschlitten 2 der
Lochmaschine wird nun selbsttätig von Spalte zu Spalte fortgeschaltet, und[ der
Betrieb der Rechenmaschine beginnt. Er hält an, bis der Kartenschlitten den Anschlag
15
erreicht, dessen Einstellage der letzten Spalte des Kartenfeldes M entspricht.
Kommt der Kartenschlitten 2 an diesem Anschlag an, so legt er den Hebel
25 um, wodurch die Nase 24 aus der Kerbe am Anschlag herausbewegt und der
Anschlag unter dem Druck seiner Feder 18 abwärts bewegt wird. Dabei nimmt der Anschlag
15 den mit ihm starr verbundenen Arm 28 mit, auf dem die Schiene 30 ruht, so daß
der Kontakt 3 i geöffnet und dementsprechend der Betrieb der Rechenmaschine unterbrochen
wird. Auch der Transportschlitten 2 der Lochmaschine wird von diesem Augenblick
an angehalten. Nunmehr wird nach Umlegen des Schalters io die Verbindung zum Lochapparat
zur Rechenmaschine gelöst und durch Umlegen des Schalters ii die Rückwärtsverbindung
von der Rechenmaschine zum Lochapparat hergestellt, so daß das im Zählwerk der Rechenmaschine
stehende Ergebnis auf die Lochmaschine übertragen und in das Kartenfeld Sa gelocht
werden kann.
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Selbstverständlich ist die Erfindung auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt, indem die Zahl der Tabulatorvorrichtungen erhöht werden kann,
um mehr als ein unter gegebenen Verhältnissen von beiden Seiten durch andere, nicht
auszuwertende Kartenfelder begrenztes Kartenfeld in der Rechenmaschine auswerten
zu können, wie dies beispielsweise der Fall ist, wenn die Angaben mehrerer Kartenfelder
als Grundwerte einer Rechenoperation in der Rechenmaschine dienen sollen.