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Chiffriervorrichtung für elektrische Chiffrier- und Dechiffriermaschinen
Chiffriervorrichtung mit Chiffrieniralzen sind bekannt, bei welchen die Chiffrierwalzen
durch Lückenzahnräder angetrieben werden. Die Stellung der Lückenzahnräder wurde
bisher durch die Stellung von Einstellknöpfen auf den einzelnen Achsen der Lückenzahnräder
bestimmt, während die Stellung der Chiffrierwalzen durch mit ihnen verbundene Zeichenringe
bestimmt war. Diese Anordnung hatte den Nachteil, daß zur Einstellung eines bestimmten
Chiffrierschlüssels (Einstellung der Chiffrierwalze und Einstellung der Stellung
der Lückenzahnräder) eine Einstellung an fünf verschiedenen Stellen beobachtet werden
mußte, die keineswegs übersichtlich zueinander angeordnet waren und angeordnet werden
konnten.
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Die Erfindung überwindet diese Nachteile und bietet außerdem den Vorteil,
daß die Chiffriervorrichtung betriebssicher und gedrungen in ihrer Bauart ist.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Fig. i eine Seitenansicht und teilweisen Schnitt durch Einzelteile
der Chiffriervorrichtung bei abgenommenem Schutzgehäuse, Fig.2 eine Seitenansicht
des Gegenstandes der Fig. i von der Seite aus gesehen, an welcher mittels einer
Klinke und eines Klinkenrades der Antrieb der gesamten bewegten Teile stattfindet,
Fig.3 eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. i von der anderen Seite, Fig.
4 eine Ansicht Von Einzelteilen (Antrieb der Chiffrierwalzen mittels Lückenzahnräder),
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Einzelteiles, teilweise im Schnitt, Fig. 6 eine
Aufsicht auf den Gegenstand der Fig. 5, teilweise im Schnitt, Fig. 7 eine Ansicht
von Einzelteilen in etwas anderer Lage als in Fig. 2.
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In den Figuren bedeuten 1, 2, 3, 4 Lagerplatten. In den Lagerplatten
i und 4 ist eine Welle 5, in den Lagerplatten i bis 4 Wellen 6, 7, 8 und 9 und eine
Schaltachse io gelagert. Auf der Achse 5 sind Chiffrierwalzen 11, 12, 13, 14 mit
Zahnkränzen 15, 16, 17, 18 und Rastenrädern i9, 20, 21, 22 drehbar gelagert, in
welche bekannte Rastenrollen an unter Federdruck stehenden Rastenhebeln eingreifen.
Der Antrieb der Chiffrierwalzen wird durch Lückenzahnräder 23, 24, 25, 26 auf den
Wellen 6 bis 9 bewirkt.
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Mit den einzelnen Chiffrierwalzen sind Zeichenringe 27, 28, 29,
30 verbunden, welche Schlüsselzeichen, z. B. Buchstaben, zur Kenntlichmachung
der Stellung der Chiffrierwalzen tragen.
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Erfindungsgemäß sind diese Schlüsselzeichen sowohl für die Chiffrierwalzen
als auch für die Lückenzahnräder in einer Reihe nebeneinander, z. B. auf Ringen,
angeordnet, welche um die gleiche geometrische Achse drehbar sind. Für
diesen
Zweck sind Ringe 31, 32, 33, 34 neben den Ringen z7 bis 30 vorgesehen, bei
dem gezeichneten Ausführungsbeispiel -auf einem Zylinder 35 bzw. 36 drehbar
angeordnet. Hierfür sind Hohlkörper 37, 38, 39, 4o angeordnet, welche einen Zahnkranz
41, 42, 43, 44 und Rastenräder 45, 46, 47, 48 aufweisen und mit den zugehörigen
Ringen verbunden sind. In diese Rastenräder greifen bekannte Rastenrollen an unter
Federdruck stehenden Kastenhebeln ein. In diese Zahnkränze 41, 42, 43, .a.4 greifen
Übertragungsräder 49, 50, 51, 52 auf den Wellen 6 bis 9 ein. Auf diese Weise ist
es möglich, die die Schlüsselzeichen für die Lückenzahnräder tragenden Ringe an
anderer Stelle als die zugehörigen Lückenzahnräder, d. h. in einer Reihe neben den
Ringen der Chiffrierwalzen anzuordnen.
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Die Zeichenringe 31 bis 34 sind in ähnlicher Weise wie dies für die
Zeichenringe der Chiffrierwalzen bekannt ist, verstellbar und feststellbar angeordnet.
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Erfindungsgemäß weisen die Zahnkränze 15 bis 18 für die Chiffrierwalzen,
für die Lückenzahnräder 23 bis 26 und für die Übertragungsräder 49 bis 51 Evolventenverzahnung
auf, wie sie durch Modulzahnfräser hergestellt wird, wobei in den Zahnkränzen der
Chiffrierwalzen jeder zweite Zahn entfernt ist, wie in Fig. 4 bei 16 veranschaulicht.
Bei den Lückenzahnrädern ist dabei jeder Zahn aus zwei Evolventenzähnen einschließlich
der von ihnen begrenzten Zahnlücke gebildet, wie bei 23 und 24 in Fig. 4 veranschaulicht.
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Die Zahnkränze für die Chiffrierwalzen und die Lückenzahnräder weisen
dabei eine Zahnteilung auf, welche gleich der Hälfte der Zahnteilung ist, die dem
Teilkreisdurchmesser der Zahnräder bei einer bestimmten Zähnezahl, z. B. der Zähnezahl
26, eigentlich entsprechen würde, so daß in diesem Fall die Zahnteilung der Zahl
52 entspricht. Dadurch werden verhältnismäßig kleine Zähne erzielt, die die Möglichkeit
geben, daß bei einem Schaltschritt der Zahn eines Lückenzahnrades z. B. in eine
Zahnlücke des Zahnkranzes der Chiffrierwalzen eintreten kann, ohne daß dieser Zahnkranz
dabei weiterbewegt wird. Durch diese Anordnung ist es ferner möglich, alle Zahnräder
der gesamten Chiffriervorrichtung mit einem handelsüblichen Modulfräser herzustellen,
wodurch die Herstellungskosten gering gehalten werden, was bei der Verwendung von
Zykloidenverzahnung oder einer sonstigen Spezialverzahnung nicht möglich wäre, da
dann für die einzelnen Radtypen jeweils ein besonderer Fräser erforderlich würde.
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Die Achse io dient als gemeinsame Schaltachse für sämtliche Lückenzahnräder.
Zu diesem Zweck sind auf der Schaltachse io vier Mitnehmerarme 53, 54, 55, 56 vorgesehen
(vgl. Fig. i bis 3), welche in entsprechende Teile, z. B. Kuten, auf den Wellen
6 bis 9 eingreifen. In Fig. i sind für die Wellen 6 und 8 diese Kuten bei 57 und
58 ersichtlich. Durch Verschiebung der Schaltachse io in Richtung des Pfeiles A
ist es möglich, die Lückenzahnräder 23 bis 26 aus den zugehörigen Zahnkränzen i5
bis 18 der Chiffrierwalzen auszukuppeln, so daß die Chiffrierwalzen und auch die
Lückenzahnräder für eine Einstellung frei werden. Die Übertragungsräder 49 bis 52
verbleiben dagegen im Eingriff mit den Zahnkränzen 41 bis 44, um auf diese Weise
die Einstellung der Lückenzahnräder zu ermöglichen.
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Der Antrieb der bewegten Teile der Chiffriervorrichtung erfolgt direkt
oder indirekt bei jeweiligem Tastendruck, z. B. über einen Elektromagnet 59, welcher
einen als Anker ausgebildeten Hebel 6o anzieht. Letzterer wird dabei um einen Drehpunkt
61 verschwenkt und spannt dadurch eine Feder 62 (vgl. Fig. 2). An dem Hebel ist
eine Schaltklinke 63 angelenkt, welche in ein Klinkenrad 64 eingreift. Die Teilung
dieses Klinkenrades entspricht der Teilung der Chiffrierwalzen. Beim vorbezeichneten
Ausführungsbeispiel entspricht die Teilung der Anzahl der Buchstaben des Alphabets,
nämlich der Zahl 26. Sobald der Hebel 6o von dem Magnet freigegeben wird,
wird das Klinkenrad 64 durch die Klinke 63 um eine Teilung in Richtung des Pfeiles
B gedreht. Mit dem Klinkenrad 64 starr verbunden ist ein Rad 65 mit zwei Zahnkränzen
66 und 67. Dieses Rad 65 ist mit der Welle 5 starr verbunden, und am anderen Ende
der Vorrichtung ist ein ähnliches Rad 68 mit zwei Zahnkränzen 69 und 7o ebenfalls
starr mit der Welle 5 verbunden. Mit dem Rad 68 ist noch ein Kastenrad 71 von gleicher
Teilung wie das Klinkenrad verbunden. Die Zahnkränze 66, 67 und 69, 7o vermitteln
den Antrieb der Lückenzahnräder. Für diesen Zweck ist auf der Welle 8 ein Zahnrad
72 angebracht, welches in Eingriff mit dem Zahnkranz 66 ist. Ebenso ist auf der
Welle 9 ein Zahnrad 73 in Eingriff mit Zahnkranz 67, auf Welle 6 ein Zahnrad 74
in Eingriff mit Zahnkranz 69 und auf Welle 7 ein Zahnrad 75 in Eingriff mit Zahnkranz
70. Wenn für die Einstellung der Chiffrierwalzen und der Lückenzahnräder die Schaltachse
io in Richtung des Pfeiles A verschoben wird, so werden auch die Zahnräder 72, 73
sowie 74 und 75 mit ihren zugehörigen Zahnkränzen außer Eingriff gebracht. Damit
beim Wiedereinkuppeln dieser Radsätze für die Betriebsstellung genau die Zähne in
die Zahnlücken eintreten, ist das Kastenrad 71 vorgesehen und steht unter dem Einfluß
eines Kastenhebels 76 mit Kastenrolle 77, welch letztere unter der Wirkung einer
Feder 78 stets in eine Raste des Kastenrades gedrückt wird und dadurch
die
Stellung des Rastenrades und damit der Zahnkränze 66, 67 sowie 69 und 7o bestimmt.
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Um die Schaltachse io in ihren verschiednen Stellungen, beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel zwei Stellungen, zu verriegeln, ist folgende Vorkehrung getroffen:
Mit der Seitenplatte 4. der Vorrichtung ist eine Hülse ; 9 verbunden, welche mehrere
Nuten, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel deren zwei, 8o und 81, besitzt. Ein
Bedienungsknopf 82 ist auf der Schaltachse io befestigt und besitzt einen Verriegelungsschieber
83 mit einer Öffnung 84. Der innere Teil 85 dieses Verriegelungsschiebers wird unter
der Wirkung von Druckfedern 86 für gewöhnlich in einer der beiden Nuten gehalten.
Bei Druck auf den Schieber ist es jedoch möglich, diese Verriegelung zu lösen und
sodann die Schaltachse zu verschieben. Bei dieser Verschiebung der Schaltachse wird
gleichzeitig ein Kontakt 87 beeinflußt, z. B. geöffnet. Durch diesen Kontakt wird
eine elektrische Hauptleitung der Vorrichtung unterbrochen, so daß bei entkuppelten
Radsätzen eine Weiterbewegung der zu bewegenden Teile ausgeschlossen ist. Dadurch
wird die Bedienungsperson darauf aufmerksam gemacht, daß die einzelnen Radsätze
erst wieder vorschriftsmäßig miteinander zu kuppeln sind, ehe die Maschine weiterarbeitet;
denn nur in diesem Fall ist der Kontakt 87 geschlossen.
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Um die Verschiebung der Schaltachse io und die dadurch bewirkte Verschiebung
der Wellen 6 bis g zu unterstützen, ist auf einer dieser Wellen, z. B. der Welle
6, ein weiterer Bedienungsknopf 88 angebracht, an welchem man durch Ziehen oder
Schieben die Bewegung der Schaltachse io unterstützen kann.
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Bei jedem Schaltschritt werden durch die Klinke 63 und das Klinkenrad
64 mehr oder minder alle bewegten Teile der Chiffriervorrichtung in Bewegung gesetzt,
d. h. es wird eine verhältnismäßig große Masse beschleunigt. Aus diesem Grunde liegt
die Gefahr vor, daß diese Teile bei der Beschleunigung ihrer Massen über den vorgesehenen
Schaltschritt hinaus durch die in ihnen innewohnende Massenbeschleunigung weiterbewegt
werden, ein Vorgang, den man mit Durchschleudern bezeichnet. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch verhindert, daß die Chiffriervorrichtung gegen ein solches Durchschleudern
blockiert ist. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel geschieht dies durch ein
,Widerlager, z. B. einen Stift 89, gegen welchen sich eine Kante go der Klinke 63
während der Schaltbewegung anlegt, so daß die Klinke nicht nach außen geschleudert
werden kann und die Klinke zusammen mit ihrem Widerlager eine Weiterdrehung des
Klinkenrades 6.4 und damit der übrigen mit diesem Klinkenrad gekuppelten Teile über
das Maß eines Schaltschrittes hinaus verhindert.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist dieses Widerlager 89 auf
einem schwenkbaren Hebel gi angebracht, dessen Drehpunkt 92 in einem festen Teil
der Vorrichtung, z. B. in einer Brücke 93, gelagert ist, und zwar an dem Ende, welches
zu dem Befestigungspunkt des Widerlagers 89 entgegengesetzt ist. In der Brücke 93
ist ferner ein weiterer schwenkbarer Hebel 94 gelagert, welcher an der Außenkante
eine Schrägfläche 95 aufweist. Letztere ist geeignet, auf einen Teil der Klinke
63, z. B. einen dort angebrachten Stift 96, zu wirken. Die eben beschriebene Einrichtung
ermöglicht, mittels eines Stellgliedes, z. B. einer Kurbel, deren Kopf in Fig. i
bei 97 angedeutet ist, sämtliche Teile der Chiffriervorrichtung frei rückwärts
oder vorwärts zu drehen. Zu diesem Zweck ist an dein Kopf der Kurbel ein konischer
Ansatz 98 vorgesehen, und in den Hebeln gi und 9q. ist je eine halbkreisförmige
Aussparung 99 bzw. ioo vorgesehen. Wird die Kurbel an dieser Stelle eingeführt,
bis sie mit ihren Ausschnitten ioi entsprechende Stifte 102 auf der Welle 5 erfaßt,
so werden die Hebel 9i und 94 auseinandergedrängt, wie in Fig.7 veranschaulicht.
Durch dieses Auseinanderdrängen der genannten Hebel wird die Blockierung gelöst,
indem der Stift 89 aus dem Bereich der Schaltklinke 63 gebracht wird, während gleichzeitig
die Schrägfläche 95 auf den Stift 96 wirkt und dadurch die Schaltklinke 63 aus dem
Bereich des Klinkenrades 6.4 bringt. Beim Abziehen der Kurbel kehren die Hebel gi
und 9:i wieder in die Lage nach Fig.2 zurück.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind, wie bereits erwähnt,
die Zeichenringe nebst ihren zugehörigen Teilen für die Lückenzahnräder auf Zylindern
36 und 37 angeordnet, und erfindungsgemäß ist der Hohlraum innerhalb dieser Zylinder
für die Unterbringung von Teilen der Chiffriervorrichtung, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
einer feststehenden Eingangs- oder Ausgangswalze 103 und eines drehbar angeordneten
Schalters 104 bzw. Ausgangswalze oder Eingangswalze 105 und eines drehbaren Schalters
io6, verwendet.
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Diese Anordnung des Hohlraumes und die Unterbringung dieses Schalters
in dein Hohlraum ermöglicht noch folgende Anordnung: Auf der Welle 5 ist eine mit
Außengewinde versehene Hülse io7 und io8 vorgesehen, welche sich in Gewindeteilen
der Seitenplatten i und q. verstellen lassen. Diese Hülsen wirken bei ihrer Drehung
auf die Teile 10q, io3, io6 und 105
sowie auf sämtliche Chiffrierwalzen, und
durch Drehung dieser Hülsen kann der Anpreßdruck der einzelnen Kontakte dieser Teile
gegeneinander verändert werden in der Weise, daß je nach der Einstellung der Kontaktdruck
verstärkt
oder geschwächt wird. Auf diese Weise ist es möglich,
z. B. bei Verschleiß der Kontakte, diesen Kontaktdruck wieder zu verstärken.
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Mit der Chiffriervorrichtung ist ein Zählwerk iog verbunden, welches
die Anzahl der vorgenommenen Schaltschritte angibt. Die Chiffriervorrichtung ist
im Innern eines entsprechenden Gehäuses untergebracht (nicht dargestellt, sondern
nur in Fig.4 bei iio angedeutet). In diesem Gehäuse sind Fenster iii für die acht
Zeichenringe vorgesehen, durch welche der jeweilige Buchstabe des Zeichenringes
nach außen kenntlich ist.