-
Nagel- und Nietmaschine für Koffer aus Holz, Fiber, Hartpappe, Pappe
u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Nagel- und Nietmaschine für Koffer aus Holz,
Fiber, Hartpappe, Pappe u. dg1. Es sind bereits Maschinen bekannt, bei denen das
Werkstück zwangsläufig nach jedem Nietvorgang einen entsprechenden Vorschub erfährt,
indem der Transport des Werkstückes zwangsläufig mit Hilfe eines entsprechend angetriebenen
Teiles des Ambosses erfolgt. Diese bekannten Ausführungen tragen alle den Nachteil,
daß diese Maschinen nicht zur Herstellung aller Kofferarten verwendbar sind. Insbesondere
sehr große und umfangreiche Koffer lassen sich nicht auf diesen Maschinen herstellen.
Demgegenüber kennzeichnet die Erfindung eine Ausführung einer Maschine, bei der
der Arbeitsvorgang zwar wie bei den bekannten Anordnungen zwangsläufig erfolgt,
bei der aber der Transport des Werkstückes mit Hilfe einer vom Amboß unabhängigen
Antriebsvorrichtung erfolgt. Auf derartigen Maschinen lassen sich insbesondere Koffer,
die nicht die gewöhnliche Ausgestaltung besitzen, herstellen. Die Antriebsvorrichtung
wird absatzweise in verschieden einstellbaren Teildrehungen durch das Antriebsgestänge
des Oberwerkzeuges oder durch dieses Werkzeug selbst gedreht. Dabei wird die Bewegung
durch einen einstellbaren Hebelmechanismus und einen Schaltmechanismus unter Zwischenschaltung
von Übertragungsrädern übertragen. Da der die Bewegung weiterleitende Hebelmechanismus
verstellbar ist, kann die Vorschubbewegung des Koffers in beliebigen Grenzen geregelt
werden.
-
Die Erfindung betrifft weiterhin einige Ausführungsmöglichkeiten der
oben beschriebenen Maschine. Andere Ausführungsmöglichkeiten sind selbstverständlich
denkbar.
-
Die Abbildungen zeigen drei Ausführungsbeispiele in rein schematischer
Darstellung, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht (teilweise geschnitten) und
Abb. 2 eine Vorderansicht der einen Ausführungsform. Die Abb. 3 und q, zeigen eine
Seiten- und Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform, und die Abb.5 und 6 zeigen
eine Seiten- und Vorderansicht einer dritten Ausführungsform.
-
i ist das Maschinengestell. Auf diesem ist der Amboßarm 2 in Führungen
in vertikaler Richtung verstellbar. Auf dem Amboßarm 2 ist der Amboßdorn 3 aufgebracht.
-
ist der Arm für das Oberwerkzeug @. In dem Arm .4 ist der doppelarmige
Hebel 6, der das Oberwerkzeug auf und nieder bewegt, auf der Achse 7 drehbar gelagert.
8 ist das Antriebsgestänge für den doppelarmigen Hebel 6. Geht die Stange 8 nach
oben, so geht in bekannter Weise das Oberwerkzeug 5 nach unten, und es findet eine
Nietung statt. 9 ist der Koffer mit der inneren Holzleiste
j o.
Der Vorschubmechanismus bzw. die Antriebsvorrichtung für den Koffer 9, nachdem eine
Nietung stattgefunden hat, besteht vorzugsweise aus einer geriffelten Transportwalze
i i. Gegen diese geriffelte Transportwalze ii wird die Holzleiste io angedrückt.
Die Walze i i regelt eine absatzweise Drehbewegung durch folgenden Mechanismus.
Die Walze i i sitzt in dem Arm 12, der in horizontaler Richtung auf den Dornen 13,
die wiederum im Maschinengestell fest angebracht sind, verschieb- und festlegbar
ist. In dem Arm 12 befindet sich eine Vertikalwelle 14 und eine Horizontalwelle
15, die miteinander durch Kegelräder 16 in drehbarer Verbindung stehen. Am unteren
Ende der Vertikalwelle 14 sitzt ein Stirnrad 17, welches in ein weiteres Stirnrad
i8 eingreift, das mit der Walze i i auf einer gemeinsamen Achse sitzt. Die Welle
15 ist verschiebbar in einer Hohlwelle ig des Maschinengestelles i, welche die Welle
15 mitnimmt. Diese Hohlwelle trägt an ihrem Ende ein Kegelrad 2o, welches mit einem
weiteren Kegelrad 21 zusammenarbeitet. Das Kegelrad 21 regelt eine absatzweise Drehbewegung
durch eine Mitnahmev orrichtung 22, beispielsweise in Form einer Schraubenfederkupplung
oder einer Sperrklinke oder eines Klemmdaumens. 23 ist der Schalthebel für die Mitnahmev
orrichtung, der einen Längsschlitz besitzt, in welchem eine Stange 24 verstellbar
lagert, deren oberes Ende wiederum an dem doppelarmigen Hebel 6 drehbar angelenkt
ist.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Während beim Hochgehen der Stange
8 das Oberwerkzeug 5 den Nietvorgang ausführt, wird beim Niedergehen der Stange
8 der Koffer um ein Nietloch weitertransportiert, indem beim Niedergehen des Schalthebels
23 die Mitnahmevorrichtung 22 die Wellen ig, 15, 14 und damit die Zahnräder 17,
18 und die Transportwelle i i weiterdrehen. Wird der Koffer bei diesem Vorgange
gegen das Transportrad i i gedrückt, so wird er seitlich verschoben. Durch Verstellen
des Hebels 24 in dem Schlitz des Schalthebels 23 wird die Mitnahmeentfernung beliebig
einreguliert.
-
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 3 und 4 ist die Antriebsvorrichtung
neben bzw. ein Stück über dem Amboß gelagert. Es sind zwei Transportwalzen i i vorgesehen,
deren Achsen horizontal lagern und die zwischen sich Platz für das Unterwerkzeug
3 lassen. Auf ihren Achsen sitzen die Zahnräder 25, die mit einem größeren Zahnrad
26 in Eingriff stehen, welches auf der Welle 27 sitzt, die nur, wie im Ausführungsbeispiel
gemäß Abb. i und 2, absatzweise gedreht wird. Werden die Transportwalzen i i weiter
voneinander entfernt, so drehen sie sich um die Achse 27 und gehen gleichzeitig
hoch, so daß durch diese Verstellung gleichzeitig eine Höher- und Tieferstellung
der Mitnahmevorrichtung möglich wird. Um auch in den Ecken nieten zu können, kann
die betreffende Mitnahinewalze i i vollständig nach oben umgelegt werden, so daß
der Koffer in diesem Augenblick nur auf einer der Walzen i i ruht.
-
Die Abb. 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsmöglichkeit insofern,
als die an sich bekannten Tragwalzen 28 für den Koffer, die sich unterhalb des Ambosses
befinden, als Antriebsvorrichtung für den Koffer ausgebildet sind, indem sie absatzweise
angetrieben werden. Über die Tragwalzen läuft ein endloses Band oder ein Gummi 29,
auf welchem der Koffer 9 ruht. Der Antrieb der Walzen 28 erfolgt über Kegelräder
durch eine horizontale Welle 29, welche von einem Schraubentrieb 3o absatzweise
gedreht wird. Das eine Glied des Schraubentriebes sitzt auf der vertikalen Welle
31, die wie im ersten Ausführungsbeispiel absatzweise gedreht wird.
-
Die Anordnung kann auch derart getroffen sein, daß die Tragwalzen
28 eine kurvenförmige oder exzentrische Bewegung durch einen geeigneten Mechanismus
ausführen, so daß bei der Vorwärtsbewegung in dem einen Sinne der Koffer mit vorgeschoben
wird, während er bei der Zurückbewegung im anderen Sinne auf dem Unterwerkzeug 3
ruht und in diesem Augenblick der Nietvorgang stattfindet.
-
Die Erfindung kennzeichnet sich insbesondere bei Anwendung von Flachambossen.